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Frankreich   und Deutschland  .

Schweyer und die Revolution.

Nur eine nach allen Seiten aufrichtige, die Rechte jedes Bol- fah von einem amtlichen Eingreifen ab. Ein auffälliger Vermitt tes achtende Friedenspolitik, wie sie der internationale So- lungsvorschlag des Ministerialrats Richter, Spahn für ein Jahr Der Demp3" wird ,, kontinentalpolitisch". zialismus propagiert, tann Europa   retten. zu beurlauben, wurde von der philosophischen Fakultät der Kölner  Seit die Gefahr einer englischen Sonderaktion in der Universität abgelehnt, weil das für den ordnungsgemäßen Fortgang Reparationsfrage drohend am Horizont aufgetaucht ist, hat Sie stellte der wissenschaftlichen Arbeit in Köln   undenkbar sei. Martin Spahn   anheim, seine Entlassung am 1. April sich in der Haltung des offiziösen Temps" eine bemerkens­merte Aenderung vollzogen. Das Pariser   Regierungsorgan Wir haben in unserer heutigen Morgenausgabe über die 1923 nachzusuchen und fügte dieser Entscheidung in einem Rede berichtet, in der beginnt England seine geschichtlichen Sünden gegen Europa  fich der bayerische   Innen- Schreiben an den Minister hinzu, daß das Bestreben des Prof. Spahn vorzuhalten und spielt wieder mit dem Gedanken einer minister Dr. Schweyer in seiner Weise mit dem Problem dahin gehe, während des in Aussicht genommenen einjährigen direkten Verständigung mit Deutschland  . der Revolution von 1918 auseinandergesetzt hat. Nach Urlaubs fich ein Abgeordnetenmandat zu verschaffen und Es ist notwendig, dem Temps" zu sagen, daß niemand anderen Berichten lauten diese Aeußerungen womöglich noch sich bei den Kölner   Aufgaben dauernd vertreten zu lassen. Gleich. zeitig wurde beschlossen, alle weiteren Gehaltszahlungen an Spahn hierzulande in diesem Wechsel der Tonart mehr erblickt als toller. So heißt es im B. L.": Als Mutterboden für all diese hochperräterischen Erscheinungen einzustellen. Als Herr Spahn auch daraufhin seine Haltung nicht eine taktische Schwenkung, die der Verlegenheit des Augen­blics entspringt. Es ist auch nicht richtig, wenn der( Fuchs- Machhaus- Prozeß!! Red. d. B.) bezeichnetz Dr. Schymeyer die änderte, bat das Kuratorium der Universität Köln   das Kultus ,, Temps" sagt, zwischen Deutschland   und Frankreich   stehe Novemberrevolution von 1918 die feine aus den minifterium um schleunigste Einleitung des Disziplinar nichts als ein Streit um das Zahlungssystem. Was heute Teilen der Volksfeele geborene Erscheinung, sondern von einer verfahrens gegen Spahn. In der Begründung des Er­zwischen Deutschland und Frankreich   steht, das ist die Frage, Handvoll Leuten gemacht fei. Die Novemberrevolution set ein fuchens heißt es u. a.: ob Frankreich   der deutschen   Republit einen Teil ihres moralisches Berbrechen am deutschen   Bolte und Hoheitsgebiets streitig machen will, den ihr selbst müsse nach des Dichters Wort Fortzeugend Böses nur gebären" der Versailler   Frieden belassen hat, oder ob Frankreich   die bezeichnet werden.

uneingeschränkten deutschen   Hoheitsrechte in diesem Gebiet Also, wenn im Jahre 1922 tonterrevolutionäre Halun­zu einem sichtbaren und sicheren Zeitpunkt wieder aner- fen von einem französischen   Agenten Geld nehmen, so hat fennen will. Erst wenn Gewißheit darüber geschaffen ist, nach der Auffassung dieses bayerischen Regierungsmannes die daß. Frankreich   gewillt ist, unter billigen Bedingungen Revolution von 1918 die Schuld daran. Eine so sinnlose Ruhr, Rhein   und Saar   wieder fahren zu lassen, wird und schmußige Berleumdung fonnte nur einem die Feststellung dieser Bedingungen das heißt des anzunehmen- Milieu entspringen, in dem die tollste Geschichtslüge über die den Zahlungssystems den deutsch  - französischen Konflikt zum Revolution von 1918 fyftematisch gezüchtet worden ist. Abschluß bringen können. In seinem bornierten Haß übersieht Schwener die histo­Die deutsche   Sozialdemokratie hat stets auf dem Stand- rische, erst heute morgen wieder von Genossen Scheide. daß die Niederlage

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Professor Spahn ist der erste der Straßburger Profefforen gewesen, der feinerzeit mit seiner Familie den dortigen Bosten vor Einzug der Franzosen   verlassen hat. Er hat auch jetzt wieder als Ordinarius der Universität Köln   bereits im September vergangenen Jahres den Wohnsiz seiner Familie nach Berlin   ver. legt. In einer Zeit, die von jedem der im Rheinlande angestellten Staatsbeamten vollen Einsatz der Persönlichkeit verlangt, verbringt er den größten Teil des Jahres fern vom Sih seiner Universität in Berlin  . Wenn bei der heutigen Lage dieses Beis spiel, das Herr Profeffor Spahn gibt; ungerügt bliebe, würde dies von den schlimmsten Folgen für die Durchhaltung der nationalen Einheits­front sein."

Es geschah nichts. Nach weiteren acht Wochen ging ein erneutes

punkt gestanden, daß die Herstellung eines dauernden des monarchistischen Deutschland   im Weltkrieg längst besiegelt Erfuchen des Kuratoriums an das völlig untätige Ministerium, das

Friedens zwischen Deutschland   und Frankreich   das Zentral­problem der europäischen   Bolitik ist. Sie hat darum vor war, als die Revolution ausbrach. Die Revolution hat die Disziplinarverfahren mit tunlichfter Beschleunigung zum Abschluß zu zehn Jahren schon jene Berner Konferenzen ein- Grundlage geschaffen, auf der allein noch die Errichtung eines bringen. Nun sind wieder drei Monate vorüber, geleitet, auf denen sich die Mehrheiten der französischen   einigen Deutschland   möglich war: die deutsche demokratische ohne daß das Geringfte erfolgt ist. Wir wissen nicht, welche Gründe die paffive Haltung des Kultus Republik. Nur der fümmerlichste Berstand tann anehmen, Kammer und des deutschen   Reichstags zu friedlicher Ber: ständigungsarbeit vereinigten. Es darf heute mitgeteilt daß ein solches geschichtliches Ereignis von einer Handvoll ministeriums beſtimmen, glauben aber, daß die Deffentlichkeit wenig Es darf heute mitgeteilt werden, daß das Erscheinen von Abgeordneten des Zen Leuten" erzielt werden fann: ein solches Mißverständnis Verständnis für die Haltung hat. Daß die Angelegenheit eine öffent. werden, daß das Erscheinen von Abgeordneten des Zen­trums und der Nationalliberalen auf der letzten dieser Ron- fann nur dem passieren, der noch nicht einmal das ABC der liche ist, und daß sie im Rheinland   lebhafte Beunruhi gung hervorruft, geht aus dem Schreiben des Kuratoriums der ferenzen auf den Rat des damaligen Reichskanzlers v. Beth Weltgeschichte begriffen hat. mann Hollweg zurückzuführen war. Daß ein Mann von solchen geistigen Maßen in einem Universität Köln   hervor. Man kann dem Kuratorium nur recht hat sich Herr Poincaré   am legten Sonntag damit gebrüstet, Teilstaat der deutschen   Republit das wichtigste Amt inne- geben, wenn es das Verhalten Martin Spahns als unwürdig und daß er diese Bestrebungen, deren Erfolg Europa   den haben fann, ist geradezu ein europäischer Skandal. Und daß pflichtvergessen und die Tattit des Kultusministeriums als unver­daß er diese Bestrebungen, deren Erfolg Europa   den er feine Beschimpfung der geschichtlichen Grundlagen der ständlich empfindet. Dem Kultusminifterium wird es nichts nühen, Weltkrieg erspart haben würde, durchkreuzt beutschen Republit mit einer untertänigen huldigung für daß es sich taub stellt, es wird reden müssen! die gestürzte Königsfamilie verbinden tommte, zeigt deutlich,

In Senlis   aber

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habe. Herr Poincaré   hat sich dabei die kleine Geschichts- wohin die Reise in Bayern   geht. Wir wollen nicht nach Deimling über den Völkerbund. fälschung geleistet, die Dinge so darzustellen, als ob es sich dem Muster der Rechtspresse, die nach der Reichsexekution in Die Liga für Menschenrechte hatte zu gestern atend nach dem darum gehandelt hätte, Frankreich   von England ab- Sachsen schreit, verfahren, aber wir fragen die Reichs- Beethovensaal geladen, um das Bölterbundthema zu behandeln. zudrängen. In Wirklichkeit war es stets als das Ziel der regierung, ob sie eine geordnete Reichspolitik für Nach einleitenden Worten Hellmut v. Gerlachs, der auch einige Berner Konferenzen festgehalten worden, ein besseres Ein- möglich hält, wenn ein einzelstaatlicher Minister solche red- Sympathieschreiben Frithjof Nansens, Albert Einsteins   und des vernehmen zwischen Deutschland  , Frankreich   und Engnerische Brandsadeln in die Bevölkerung schleudert und alle Reichstagspräsidenten Löbe verlas, ergriff General v. Deim­I and herbeizuführen. Wenn sich die deutschen   Bemühungen republikanisch Gesinnten in der unverschämtesten Weise her- ling das Wort zu folgenden Ausführungen: Aus tieffter, innerer damals vornehmlich auf Frankreich   richteten, so nur deshalb, ausfordert. weil die deutsch  - französischen Beziehungen damals wie heute den weltpolitischen Gefahrenpunkt darstellten.

Fall Martin Spahn  .

Ueberzeugung trete ich als deutscher General für den Völkerbund ein. Die Erlebnisse des Krieges weißen uns zwingend diesen Weg und jeder, der unser Baterland liebt, muß ihn beschreiten. Und wenn heute Maurenbrecher in der Deutschen Zeitung" zur Bolkserhebung aufruft, so sind das alles verrückte Ideen. Womit follen wir Krieg führen? Wir haten feine Rüstungsindustrie. Auf der einen Seite stehen die Millionen Frankreichs  , auf der anderen die Bolens und der Tschechoslowakei  . Der Krieg der Zu Es ist ein Gift­funft wird in der Luft entschieden. gas erfunden, gegen das es fein Mittel gibt. Luftschiffe find ton ftruiert, die dreimal fo meit fliegen, als von Paris   nach Berlin  , Wer sein Bolt fiebt, muß gegen einen Krieg fein, auch wenn er General ist. Auch der passive Widerstand allein tann teine Lösung bringen. Wir müssen den aktiven Weg der Verständigung beschrei­ten, und dieser Weg ist der Völkerbund  . Auch eine Aenderung und Berbesserung des Versailler   Bertrages fann nur durch den Bölkerbund erreicht werden. Wenn auch der Bölferbund

Auch nach dem Krieg hat es an deutschen   Bemühungen, zu Frankreich   in ein besseres Berhältnis zu kommen, nicht Martin Spahn  , der Sohn des befannten Zentrumsabge gefehlt. Wir erinnern an das Anerbieten der deutschen   ordneten, war vor dem Kriege Dozent an der Straßburger Gewerkschaften zum Wiederaufbau der zerstörten Ge- Universität. Als nach dem Zusammenbruch der Einmarsch der biete, an das Wirken Rathenaus und feine Abmachun- Franzosen drohte, flüchtete er als erster vor allen anderen Straßbur gen mit Loucheur, schließlich an das Stinnes- Lubersac- Ab- ger Professoren in das Innere Deutschlands  . 1920 erhielt er einen kommen, das von der deutschen   Sozialdemokratie zwar aus Lehrstuhl für Geschichte an der Universität Köln  . Er war in­wirtschaftlichen Gründen scharf angefochten, als Berfuch einer zwischen zur Deutschnationalen Partei übergetreten und deutsch  - französischen Annäherung aber gebilligt wurde. fah eine seiner wichtigsten Aufgaben in der Erziehung zum Hafen­Und abermals ist das alles zerschlagen worden durch den freuzlertum. Im September 1922 übersiedelte er mit Familie nach Nationalismus und das System Poincaré  . Berlin  , um hier die Leitung der in völlisch- deutschnationalem Trotzdem bleibt es notwendig, daß sich Deutschland   und Geiste arbeitenden Hochschule für nationale Politit" Frankreich   eines Tages ehrlich miteinander verständigen zu übernehmen. Ganz nebenbei wollte Herr Spahn feine Kölner   noch nicht das ist, was wir wünschen, so heißt es für uns erst recht: nicht gegen England, sondern gemeinsam mit England. Amtsverpflichtungen an zwei Wochentagen erfüllen. Das Kölner   Hinein in den Bölkerbund!. Der September ist der letzte Termin, Aber dieser Tag wird erst tommen, wenn auf beiden Seiten Universitätsfuratorium fah darin einen schweren Berstoß verpassen wir ihn nicht. darauf verzichtet wird, eine so idiotische und gemeingefähr gegen die Interessen der Universität Köln   und Verbot des Völkischen Beobachters". Im Zusammenhang mit liche Politik zu treiben, wie sie jetzt der franzöfifche Natio- forderte ihn auf, entweder seinen Wohnsitz nach Köln   zurückzuver den Busamenstößen zwischen Nationalsozialisten und Bolizei am nalismus treibt. Mit dem diplomatischen Schaufelspiel legen, oder auf seinen Lehrstuhl zu verzichten. Das Preußische Sonabend wurde der nationalsozialistische Bölkische Be zwischen Anglophilie und Kontinentalpolitit ist es nicht getan. Kultusministerium, das zur Entscheidung angerufen war, obachter" auf acht Tage verboten.

Hundert Jahre Japan  - Erforschung.

Bon Paul Dobert  .

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erst nach Rückgabe der Karten und Auslieferung zahlreicher Sammel- 1 Feststellung, ob an Urkunden und Dokumenten radiert objekte. Er wurde trotzdem noch des Landes verwiesen und der worden ist.

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ließ am 2. Janua: 1830 Nagajati, um nach Europa   zurückzukehren. Sifflichkeitshelden als Denkmalschänder. Das berühmte Mo­Er blieb zunächst in holländischen Diensten als Berater des Mini- nument der Toten" von Albert Bartholomé  , das die schönste Zierde des Pariser Père- Lachaise- Friedhofs fteriums der Rolonien. bildet, ist schwer beschädigt worden. Mehrere Gestalten des unteren Teils haben ihre Beine, Hände und Nasen verloren, und von den Körpern brödelt immer mehr ab. Nach den Angaben des Bildhauers ist diese Verstümmelung durch das Bestreichen mit einer Salbe hervorgerufen, die Schwefelsäure enthält. Die Untat wurde wahrscheinlich von einem Fanatiter ausgeführt, der durch Auf­fäße in franzöfifchen Blättern beeinflußt war, in denen das Denkmal als anstößig geschildert wird. Bartholomé, der die ver­ftümmelten Figuren wieder von neuem herstellt, hat gebeten, ein Wasserbeden vor dem Denkmal anzulegen, damit der Zugang tazu seinen Feinden erschwert wird.

Die genauere Kenntnis Japans   beginnt mit der zweiten Hälfte Siebold hat Japan   wiedergesehen des 19. Jahrhunderts, nachdem die Amerikaner unter Perry 1854 in ganz anderen Ver­eine Expedition ausgesandt hatten. Seitdem ist Japan   nicht mehr hältnissen, gerade in der Zeit, wo die Anhänger und Gegner der Das verschlossene" Land des fernen Ostens. Forschungsreisende, Modernisierung alle: politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ber­Gelehrte, Künstler und Globetrotter folgten einander in großer hältnisse in heftigem Rampfe lagen. Im April 1859 war er von Zahl und die Bevölkerung des Landes felbft tam allmählich dazu, Europa   abgefahren, nicht in offizieller Stellung, sondern als Beirat Aufschluß über Politik, Wissenschaft, Kunst und Kultur zu geben. der Nederlandschen Handel- Maatschappy". Sein Name war in So ist eine reichhaltige Japan  - Literatur entstanden, die über alles Japan   in Erinnerung geblieben und durch die zahlreichen Beröffent lichungen Siebolds auch der neuen Generation vertraut. 1861 er Wissenswerte berichtet, Aber auch früher, vor der Perry- Expedition, war Japan   doch folgte sogar seine Anstellung als Staatsratsmitglied. Aber die schon einigermaßen erforscht worden, und zwar gebührt dieses Berinneren politischen und bald zum Bürgerkriege führenden Streitig Dienst zwei Deutschen  , Kämpfer und v. Siebold, und dem Schweden   feiten nötigten Siebold zur Aufgabe dieses Postens und er fehrte Thunberg. Engelbert Rämpfer, eine: der gelehrtesten und geistig wieder nach Europa   und bald darauf nach Deutschland   zurüd.. bedeutendsten Männer feiner Zeit, der Humboldt des 17. Jahr- Dem 1866 in München   verstorbenen Gelehrten haben die Ja hunderts", war 1690-92 im Gefolge einer holländischen Gesandt- paner im Bart von Nagasaki   ein Denkmal gefeßt. schaft in Japan   anwesend und brachte troß der Schranken, die dem

Der Streit um den heiligen Teppich. Der heilige Tep pich", der alljährlich bei der großen Pilgerfahrt nach Metta   zum Grabe des Propheten mitgeführt wird, ist auch dieses Jahr in Jedda   angekommen, aber nicht ausgeschifft worden. Dies hängt mit einem Streit zusammen, der zwischen der Regie­Hedschas rung von Aegypten und dem König des Das Verkehr de: Japaner mit Europäern gezogen waren, eine Fülle von Wiederwahl Liebermanns zum Akademiepräsidenten. wissenschaftlichem und geschichtlichem Material mit, von dem aller- preußische Staatsministerium hat die Wiederwahl Prof. Dr. ausgebrochen ist. Der Gegenstand dieses Kampfes ist die medi­dings nur wenig veröffentlicht wurde. Der Schwede Karl Peter Max Liebermanns zum Präsidenten der Berliner Akademie der 3inische Mission, die den Teppich wie alljährlich begleitet, Thunberg, ein Schüler Linnés, meilte in den 70er Jahren des Rünfte für das am 1. Oktober beginnende Amtsjahr 1923/24 be- und die außerordentlich wichtig ist, um die sehr im argen liegenden 18. Jahrhunderts in Japan  . Die Ausbeute seine: Forschungen war stätigt. Dabei hat das Ministerium auf Antrag der Akademie Gesundheitsverhältnisse unter den Pilgern zu beobachten. König von der Anwendung des§ 3 des Akademiestatuts abgesehen, wo- Suffein will aus religiösen Gründen der Mission nicht gestatten, naturgemäß hauptsächlich botanischer und zoologischer Art. nach nach dreijähriger Amtsdauer eines Präsidenten ein Wechsel in fein Reich zu betreten, in dem Mekka   liegt. Die ägyptische Regie­Bor hundert Jahren nun, 1823, fam durch die Berufung des der Leitung der Körperschaft eintreten sollte. Die Künstler, die rung besteht aber darauf, daß sie der Teppich nach Metta   begleitet. deutschen   Gelehrten v. Siebold als Arzt der niederländischen ihren Präsidenten wählen, hatten sich nicht auf den formalistischen Wenn der König seinen Widerstand nicht aufgibt, so wird der Tep­Faftorei in Defima, eine: den Holländern eingeräumten fünftlichen Standpunkt gestellt, der bisher immer zur Anwendung fam, und die pich wieder nach Aegypten   zurückgebracht werden, und wahrschein Infel an der Südseite der Stadt Nagafati, ein neuer und moderner Regierung ist ihnen erfreulicherweise gefolgt. Denn Liebermann ist lich wird dann auch der größte Teil der Pilger, die ihn begleiten, Zug in die Erforschung des Landes, so daß man wohl berechtigt unter den in Betracht fommenden Künstlern die geeignetste Ber  - zurückkehren, denn die Fahrt nach dem Grabe des Propheten ver­ist, diesen Deutschen   als Begründer der neuzeitlichen fönlichfeit. Obgleich er selber Anfänger und Führer einer bestimmten liert für sie ohne den heiligen Teppich ihre Weihe. Der fromme König Huffein war von einem sehr gesunden In­Kunstrichtunng ist, hat er sich stets mit Erfolg bemüht, alle, auch die Japan   Renntnis anzusprechen, seinen Anschauungen offenbar widerstrebenden modernsten Rich- stinkt geleitet, als er den Medizinern den Zutritt in sein heiliges Die Situation war damals folgende: Nur den Holländern wartungen, zur Geltung fommen zu lassen. Er ist einer der wenigen Reich verwehrte. In kirchlich- religiösen Humbug darf nichts Wissen­menn nicht die erhabene Weihe" der Handelsverkehr gestattet, fie mußten sich aber der schärfsten Be- Aften, die den Jungen Raum, Luft und Licht zur Entwicklung schaftliches fich mengen, vormundung unterwerfen; z. B. fonnten sie die Infel Defima nur gönnen. Gleichzeitig wurde Prof. Georg Schumann  , der schwinden und das Geschäft zum Teufel gehen soll. bei besonderen Anlässen mit dem Aufenthalt in Nagasaki   selbst ver- Direktor der Singakademie, wiederum zum Stellvertreter des Prä- Weimarwoche der Thüringer   Volkshochschule  . Vom 26. Auguft bis zum 1. Eeptember wird die Bolts boiule Thüringen  tauschen. Wie bei den vorgenannten Gelehrten war es die ärztliche fidenten gewählt und als solcher bestätigt. ihre 3. Weimarwoche veranstalten. Im Mittelpunkt steht die Behand Kunst, die Siebold in die Lage versezte, seinem Forscherdrange zu Lesen mit ultravioletten Strahlen. Die preußische Staats- lung von Goethes Beltanschauung, wobei nur vorausgefekt wird, genügen. Als Begleiter einer zum Besuch des Hofes nach Jedo bibliothet hat, wie die ,, Autographen- Rundschau" berichtet, ihrer daß alle Teilnehmer menigitens den ersten Teil von Goethes Bahlverwandt­Besondere Führungen befassen sich mit Goethes gehenden Gesandtschaft fam er in Beziehungen zu Würdenträgern photographischen Werkstatt, die mit der Handschriftenabteilung verschaften kennen. und Gelehrten, namentlich war es der Hofastronom, der ihm Ma- bunden ist, eine neue Einrichtung angegliedert. Es wird nämlich naturwissenschaftlichen Sammlungen, mit dem Staats­archiv und den Schäßen des Goethe Schiller Arhiv 3. An­terial lieferte und Karten aushändigte. Als dies der Regierung be- hier das von Prof. Kögel erfundene Berfahren durchgeführt werden, meldungen find an die Geschäftsstelle der Volkshochschule   Thüringen   in fannt wurde, ging fie mit dratonischer Etrenge gegen die einheimi- ausradierte Schriften mit ultravioletten Strahlen des Spektrums Jena   zu richten. schen Landesverräter" vor und schonte auch den Anstifter nicht, den wieder sichtbar zu machen und auf photographischem Wege fest­ruchlosen Europäer, der nicht einmal ein Holländer, sondern ein zuhalten. Das Verfahren ist von besonderem Wert für das Lejen der sogenannten Palimpseste", bei denen eine ursprüngliche Deutscher   wa:. Von Ende 1828 bis Ende 1829 wurde Siebold in Handschrift zerstört worden ist, um etwas anderes auf das Material Untersuchungshaft auf Defima gehalten; er erlangte seine Freiheit zu schreiben. Es fann aber auch wesentliche Dienste leisten für die

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ent­

Die Düsseldorfer   Hochschule für kommunale Verwaltung hat ihren Betrieb eingestellt. Das Institut, das feit 1911 besteht," batte feit langem mit finanziellen Schwierigteiten zu tämpfen. Da fich die Stadtverwaltung außerstande fab, die Zuschüsse aufzubringen, mußte man zur Einstellung des Hochschulbetriebes schreiten.