Nr. 345 40. Jahrgang
Anpassung.
Beilage des Vorwärts
Man fann es auch Gewöhnung nennen, aber hiermit ist mehr ein passiver Zustand, mit Anpassung dagegen ein attives Borgehen verbunden. Als die Butter 1914 zwei Mart kostete und viele diesen Preis beklagten, wurde ihnen die trostreiche Antwort:„ Kaufen Sie, fie wird bald zwanzig Mark toften."
Jetzt lächeln wir über diese Harmlosigkeit und zahlen vierzigtausend und mehr. Wir haben uns als passive Objekte der modernen Wirtschaftslehre an das stumme Zahlen der phantastischen Summen gewöhnt", während die Gegenseite sich mit ihren Forderungen den Verhältnissen angepaßt" hat. Man muß doch mit der Zeit mitgehen", sagt ein jeder und schraubt von Woche zu Woche, ja von Tag zu Tag die Preise höher. Sittliche Hemmungen sind nicht vorhanden: Was nicht zahlen kann, mag verhungern. Dem psychologischen Scharfblic eines späteren deutschen Dostojewsky muß es vorbehalten sein, in das Innere der Seele des Menschen zu leuchten, der mit ruhiger Hand auf die Aushängetafel schreibt: Butter, Käse, Kartoffeln, Graupen usw. so und so viele tausend Mark Vielleicht rechnet gleichzeitig sein Verstand den Berdienst aus: wieviel hundert Tausend Mark er auf die Bank am Wochenschluß tragen kann, wahrscheinlich um„ Devisen" zu kaufen. Er hat zwar zu seinem Betrieb feine nötig, aber man fann nie wissen.
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Und das Publikum paßt sich ebenfalls erstaunlich schnell an. Gestern foftete eine Sache noch tausend Mark heute bereits zwei. Erblickt man in einer Auslage noch eine Ware, die etwa um ein paar hundert Mart gegenüber den Notierungen der Konturrenz billiger ist, so staunt man über diese Billigkeit".„ Die Bluse loftet ja„ nur“ hundertausend Mark" wie oft hört man diesen Satz in allen möglichen Variationen. Und nicht minder oft den anderen: ,, Geld hat ja gar keinen Wert; es ist besser, man legt es in Sachwerten" an!" Als ob eine Bluse, die kaum ein Bierteljahr durch hält, etwas Sachwertiges ift. Hie und da kommt der zweite gern zitierte Satz zu Hilfe: Was der Mensch braucht, muß er haben." Die Logit des Verschwenders, nicht die eines am wirtschaftlichen Abgrunde wandelnden Voltes. Aber man hat sich mit seinen Anschauungen so sehr der Teuerung angepaßt, daß reale Erwägungen faum noch mitsprechen. Geld ist nur Chimäre möge das Erwachen für den Anpassungsbeslissenen nicht zu grausam sein.
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Der Wink Gottes".
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Das Geheimnis des Wafferzeichens.
Schweiz ist jedoch das Berfahren gegen ihn eingestellt worden. Er wurde daher wieder auf freien Fuß gesetzt.
Donnerstag, 26. Juli 1923
zog fich eine Gehirnerschütterung, einen Schlüsselbeinbruch sowie Verlegungen an der linken Hand zu. Die Schuld trifft die Verunglückte selbst. Miassofedeff, dessen Bilder zum großen Teil in der früheren An der Ecke der Augsburger und Rankestraße stießen zwei faiserlichen Bildersammlung in Petersburg sein sollen, soll unter der Privattraftwagen zusammen, wobei der Chauffeur Bolschwistenherrschaft zum Tode verurteilt worden sein. Es gelang Ba u I Billmer aus Bernau schwer verlegt wurde. Der ihm aber nach Deutschland zu entkommen. Die Gorge um die Zu- Befizer des Wagens, ein Kaufmann Chaitowitsch aus Lichterfunft feiner Familie trieb den Künstler auf die Bahn des Verfelde, tam mit leichteren Verlegungen davon, doch mußte auch er, brechens. Miaffojedoff, der vom Gefängnisarzt Dr. Ludwig Hirsch wie der Chauffeur, nach dem Krankenhause in der Achenbachstraße auf seinen Geisteszustand untersucht worden ist, scheint unter geschafft werden. Der Führer des andern Autos hat sich seiner religiösen 3wangsideen" gehandelt zu haben. Er be-& e st st ellung durch die Flucht entzogen, doch ist die hauptet, daß ihm durch ein Wunder das Geheimnis des Nummer seines Wagens bekannt. Basserzeichens offenbart worden sei, und daß er darin einen Wint Gottes" erblickt habe, das verlorene Vermögen wieder einzubringen.
Das Sturmjahr 1848.
Eine Ausstellung des Berliner Magistrats. Zur Erinnerung an die Märzrevolution von 1848 und die damals begonnene Umwandlung Preußens in einen modernen Berfassungsstaat, hat der Magistrat beschlossen, eine Ausstellung zu veranstalten. Die nähere Ausführung ist Bürgermeister Ritter, Stadtbaurat Hoffmann und Stadtarchivar Dr. Raeber. über laffen worden.
Die ausgeräumte Wohnung.
Wie die beste Freundin ihr Versprechen hielt.
Einen recht unangenehmen Abschluß einer längeren Erholungsreise mußte eine Frau 2. aus der Xantener Straße erleben. Vorfichtigerweise hatte sie vor Antritt ihrer Reise ihre beste Freundin, eine Kaufmannsfrau, veranlaßt, während ihrer Abwesenheit als Hüterin in der Wohnung zu wohnen. Die Freundin versprach das auch hoch und heilig, nahm die Schlüssel in Empfang, batte dann aber feine Neigung, in der fremden Wohnung zu nächtigen, sondern schickte ihren vorehelichen Sohn, den Schweißer Kurt sichtenberg hin. Damit war der Boď zum Gärtner Für die Ausstellung sind zwei Säle im Märkischen Museum in gesezt, denn der junge Mann holte sich seinen Freund, den KaufAussicht genommen und als Tag der Eröffnung der Verfassungstag, mann Willi Schnipper, und beide faßten den Plan, die der 11. August. Beginnend mit den Märztagen und endend mit dem Wohnungseinrichtung zu verkaufen. Sie räumten die vorläufigen Abschluß der Bewegung, der oftronierten Verfassung ganze Wohnung, bestehend aus einem Schlafzimmer, einem HerrenDom 5. Dezember, wird die Ausstellung durch ausgewählte Stücke zimmer und einer Küche, aus und verkauften die gesamte Einrichber reichhaltigen Sammlungen des Museums, des Stadtarchios, der tung, die einen Wert von vielen Millionen hatte, an den MöbelMagistrats- und Stadtbibliothet einen Ueber blid über die händler Ewald Höflich für 850 000 Mart. Wegen dieser wichtigsten Ereignisse des Jahres 1848 bieten. Handlungsweise hatten sich die drei wegen gemeinschaftNeben amtliche Bekanntmachungen, Zeitungsausschnitte und Plakate lichen Diebstahls und Heblerei vor der Ferienftrafwerden handschriftliche Zeugnisse aus den Akten, Porträts und bild lammer des Landgerichts III zu verantworten. Die Straflammer liche Darstellungen treten. Neben dem Ernst sollen auch Humor und verhängte gegen alle drei mit Rücksicht auf den groben Ver Memoirenliteratur, sowie die zahlreichen, vielfach das Sturmjahr empfindliche Strafen. Lichtenberg und Schnipper wurden wegen Satire zu Worte kommen. Auch die gleichzeitige Broschüren- und trauensbruch, die Dreistigkeit und Gemeinheit nicht überlebenden Zeitungen und Beitschriften sollen in gemeinschaftlichen Diebstahls und Höflich wegen Hehlerei schuldig einzelnen Exemplaren gezeigt werden. Falls der Raum es zuläßt, befunden. Die Strafen lauteten für jeden der drei Angeklagter sollen auch die wichtigsten späteren Darstellungen und Untersuchungen auf zwei Jahre Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust. berücksichtigt werden. Sehr erwünscht wäre es, falls von privater Seite der Ausstellung weiteres Material wie namentlich and= fchriften und Briefe, oder Waffen und Uniformen der Der vom Justizrat Dr. Viktor Fraent! und Rechtsanw. Rynar Bürgerwehr und der fliegenden Korps zur Verfügung gestellt werdencze wsti gestellte Antrag auf Haftentlassung des seit 2 Jahren fönnten. Anfragen an den Stadtarchivar Dr. Kaeber, Berlin , in Untersuchungshaft befindlichen politischen Dokumentenfälschers Rathaus, erbeten. Erich Anspach ist von der Beschlußkammer des Landgerichts I abgelehnt worden. Ebenso wurde der Antrag der Verteidigung auf Zusammenlegung der Anklage wegen der politischen Bewachung Anspachs im Untersuchungsgefängnis ist eine sehr strenge. Spionage mit den übrigen Dokumentenfälschungen abgelehnt. Die Das Gericht hat die Anordnung getroffen, daß außer den Verteidigern niemandem Sprecherlaubnis für Anspach erteilt werden darf.
Fälscher Anspach bleibt in Haft.
Zeitungskäufer.
Eine kulturelle Arbeiterausstellung. Bor einiger Zeit erregte die Festnahme des russischen Kunst- bie anläßlich der Arbeitersportwoche des 5. Bezirks stattfindet, erfreut Die Arbeiterausstellung in der Schulaula Sonnenburger Str. 20, malers Miassojed off wegen Falschmünzerei großes Auf- fich eines außerordentlich großen Besuches. Diesen guten Besuch sehen. Die mit Miaffojedoff zusammenlebende Ruffin, Frau Ber verdient fie, zeigt sie doch in voller Uebersicht das Streben nici, war in Berlin bei der Ausgabe von zwei falschen der Arbeiterschaft nach Naturertenntnis und ihr Bfundnoten betroffen worden. Die Untersuchung hat jetzt er- Ringen mit den fulturellen Problemen. Nach all geben, daß es sich um eine wohl organisierte Gesellschaft den niederdrückenden Symptomen der jeßigen Berhältnisse erfüllt zur Herstellung und Verbreitung von Zehn- und das Gesehene jeden Besucher mit neuem Mut. Kein Wunder, find Mittags. Umsteigen Wittenbergplag. 3mei Leute von jener 3wanzigpfundnoten handelte. doch die Mitglieder der ausstellenden Organisationen, besonders die Eleganz Typ Zeitfreiwillige- Orgesch- D. C. faufen das Mittagsblatt. Die Werkstätten befanden sich im Ostseebad Ahlbed und in Naturfreunde, alles andere als topfhängerische Gesellen. In der Der eine liest die Ueberschrift:„ Schwere Ausschreitungen in FrankBerlin. Bei Miassojedoff wurden auch die vollständigen Unterlagen Abteilung„ Nie wieder Strieg" sieht man das wahre Gesicht des furt a. M." und fügt unter Zustimmungsgebrumm des anderen haßfür die Herstellung von Hundertdollarnoten entdeckt. Die Pfund Strieges, in einer anderen Abteilung die Folgen des Alkoholismus erfüllt hinzu:„ Natürlich, das ist ja das Wichtigste; wenn alle bie noten waren so vollendet nachgemacht, daß der hiesige und in einer weiteren Abteilung Fingerzeige au einer naturgemäßen jüdischen Leute Der andonnernde Zug verschlingt den Rest. Besondere Erwähnung verdienen die Ich frage mich: Warum tauft der Orgeschit das Judenblatt", das Fennen konnte. Sie mußten daher erst durch Kurier nach England Abteilungen für Naturwissenschaft, Geologie und Photographie. doch allerhand fostet? Und ich finde teine andere Lösung: weil er, englische Generalfonful fie nicht mit Sicherheit als Fälschung er- und gesunden Lebensweise. geschickt werden. Als Mittäter wurden der Filmoperateur Ru balles in allem eine mustergültige Ausstellung. Die Ausstellung gang völkisch- unjüdisch, sehen will, wie die Börse geht und wie sein Poff und die beiden Schüler Miaffojedoffs, Smolanoff und ist heute, Donnerstag, zum legten Male von 6 bis 9 Uhr geöffnet. Dollar steht. Stuffi, verhaftet. Die Voruntersuchung dürfte sich noch längere Der Besuch kann nur jedem unserer Refer aufs wärmste empfohlen Zuderausgabe. Nach Mitteilung der Hauptgeschäftsstelle des Zeit hinziehen. Nummehr sind aber gegen eine von Rechtsanwalt terben. Buderverkehr 1922/23 E. V. find seitens des Reichsministeriums für Müller- Stromeyer gestellte Raution von je 30 millionen Ernährung und Landwirtschaft für Preußen wiederum 1525 Gramm Mart Frau Bernici, Smolanoff und Stulsti aus der Haft entlassen worden, während die Hauptbeschuldigten, Gestern vormittag wurde der neunjährige Baul übner aus Mund- und Einkochzucker zur Ausgabe an die Bevölkerung zur BerMiaffojedoff und Rudatoff weiter festgehalten werden. Der in der der Siemensstr. 17 in der Wilhelminenhofstraße in Oberschöne fügung gestellt worden. Dieser Buder gelangt im August 1923 aur Sache mitverwickelte lettische Schauspieler Josef Sarowitsch, weide von einem Motorrad angefahren und zu Boden Ausgabe an die Bevölkerung, und daher darf ab 1. August 1923 der sich verdächtig gemacht hat, mit dem noch flüchtigen Ruffen geschleudert. Er trug einen Unterschenfelbruch davon und wurde auf die Budermarle August A, Budermarte B und auf die linle Mamonoff zusammen gereift und falsche Pfundnoten verausgabt nach dem Elisabeth Hospital geschafft. Die Schuld trägt nach Hälfte des Kopfes der Zuckerkarte, welche die Worthälfte Bucker" zu haben, war schon vor längerer Zeit gegen 10 Millionen Mark Beugenaussagen der Knabe selbst. Er war hinter einem Seraftwagen trägt, je ein Pfund, gleich drei Pfund ausgegeben werden. Kaution aus der Haft entlassen worden. Er wurde aber kurz darauf einhergelaufen, plöglich nach der Seite abgebogen und so vor das Eine öffentliche Bekanntmachung des Landesfinanzamtes Großvon neuem auf Ersuchen der schweizerischen Behörden in Polizeihaft Motorrad geraten. Die 59 Jahre alte Frau Johanna R. aus Berlin , die im Inseratenteil der heutigen Nummer abgedruckt genommen, weil er verdächtig war, sich auch in der Schweiz an der Wilmersdorf wurde auf der Kreuzung Faianenstraße- Surfürsten- ist, nimmt Bezug auf den Zeitpunkt der Verwendung der SteuerBerausgabung falscher Pfundnoten beteiligt zu haben. In der damm durch einen Personenkraftwagen übe- fahren. Sie marten und die Barabführung der einbehaltenen Lohnsteuerbeträge.
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fonnte.
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Als die Waffer fielen.
Bon Offo Rung.
Hier herrschte Kadett Start als der Espada, als die feinste Klinge und als Anführer des Kampfes! Sein Johlen, sein Schnalzen mit der Zunge und sein helles Lachen brachten Fahrt in das Gefecht. Wenn die Jungen nach alter Tradition mit den Beinen an Stelzen gebunden und zwei und zwei zu einem Duell auf bloße Fäuste gegeneinander losgelassen wurden, so paßte der„ Estimo" auf, daß feiner zu weich schlug. Start aber stellte Blut fest und nahm die Zeit, wenn einer der Kämpfenden fiel und nicht mehr auf den Stelzen stehen Die Schule war in jenen fernen Jahren ein verschlossenes Land. Hinter den gelben Mauern hier im Herzen von Nyboder herrschten damals noch die Gefeße der alten Zeiten. Es war eine auf roher Mustulatur und ritterlicher Ehre er richtete Welt, die man einmal, wenn man aufrückte, erbte, um selbst zu herrschen und wie ein heiliges Gesez lag über diesem Sparta , wie ein Zeichen der Abhärtung, die Idee des Korpsgeistes: Schweigen! Kein Muds, teine Klage! Todesurteil über den, der dem zivilen Böbel vor der gelben Mauern verriet, was für eine Barole und welche Gesetze in jenen Jahren für die fönigliche Radettenanstalt galten!
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Schwere Verkehrsunfälle.
men, trug jeder der dreißig Kadetten über den Brauen dieselbe geschwollene, blutunterlaufene Schramme.
trug seine Marke nicht auf der Stirn, sondern als einen schwarzblauen Ring um das rechte Auge. Das bedeutete für den Ordnungssinn des Lehrers eine Disziplinlosigkeit, einen Bruch der regelmäßigen Reihe. Ohne weiteres gab er Gude einen Tag Stubenarrest ertra.
Dieser Vortrag erregte eine Diskussion in der ersten Klaffe. Man erörterte die große Frage, ob der Korpsgeist, die Redheit bei den Jungen noch standhielte. Man beschloß, die Gude meldete sich nicht beim Arzte, obwohl das Auge geEhre der jüngeren Klassen zu erproben. Die beiden ältesten lassen verteilten die Jüngsten unter sich. Jeder wählte sich schloffen war und start schymerzte. Einige Tage später war die seinen Mann. Nur der mongolische Prinz verzichtete, es Geschwulst verschwunden, aber die Sehkraft des Auges verwidersprach seiner Religion, ohne Ursache zu strafen; im Osten ringert. Er verheimlichte den Schaden, solange es ging, und tat man feinem etwas ohne Ursache zuleide, entweder fühnte versuchte beim Schießen, wo er als guter Schüße befannt war. man freiwillig sein Bergehen, oder der Staat konnte züchtigen, mit dem gefunden Auge zu zielen. Mit jedem Tage schwand und dann waren es ganz andere, raffiniert ausgedachte die Sehkraft mehr. Schließlich wurde er ängstlich und suchte Foltern, als das bißchen Prügel. Nein, er verhielt sich passiv, den Hausarzt der Familie auf, der eine Lösung der Nezhaut beugte sich jedoch im übrigen vor den Gebräuchen Europas . und Verschiebung der Linse feststellte. Das Auge war bereits Der Schlaffaal war durch mannshohe Paneele in Räume vollkommen erblindet. Kadett Gude mußte bald darauf in eingeteilt, in deren jedem Plag für ein Bett und einen Schrank aller Stille den militärischen Dienst verlassen. für die Sachen des betreffenden Radetten war. In der Nacht, Gleichzeitig aber nahm die militärfeindliche Presse der als anzunehmen war, daß der inspizierende Offizier sich zur Linken die Sache auf, und der Minister wurde durch eine Ruhe begeben hatte, famen, ohne daß jemand es ahnte, die Interpellation im Reichstage zu einer Untersuchung der VerKadetten der ersten Klasse herein und gaben jedem der jünge- hältnisse in der Schule gezwungen. In der folgenden Zeit ren einen Schlag auf die Stirn mit der Faust, einem Schlüssel, wurde eine Reihe von Verhören durch den Auditeur der dem Dolchgriff oder mit dem, was sie sonst gerade zur Hand Marine abgehalten. hatten. Es wurde nicht ein Wort gesprochen, fein Befehl erteilt, jeder hatte mur die Parole zu verstehen, seinen Schlag entgegenzunehmen und den Mund zu halten.
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Der
Den ganzen Sommer hatte die Familie Kommandeur Gude das Unglüd verheimlicht. Er fam von einem Ge schwaderzug heim und fand seinen Sohn in Zivil vor. Einmal hatte ein Offizier bei einem Vortrag in der Schule Holger Gudo hörte die leisen Schritte, mit denen die Schlag traf ihn tief. Schon jetzt wütete die radikale Presse selbst die stolze Idee des Korps berührt. Er war ein Ber - älteren Kameraden in den Saal tamen. Er sprang aus dem mit ihren Angriffen gegen militärischen Geist und das verserter aus der Zeit der alten Segelschiffahrt, gefurcht, von der Bett und war bereit. Zu ihm trat Jörgen Start. Gude er- altete System der Schule. Das war für den Kommandeur Gicht gefrümmt, aber noch mit Muskeln wie Eifen und mit tannte gleich in dem gedämpften Gaslicht seine aufrechte zwar nur der heulende Chor der Plebejer. Es ging ihn nichts einem Gebächtnis, das nur die Geschichte vergangener Zeiten Silhouette, die königliche Rophaltung. Er fühlte damals eine an. Doch er selber war getroffen als Bater, als verdienstund gewaltige Fahrten von Seehelden fannte. Seine Sprache besondere Schwärmerei für diesen Kameraden, der in seinen voller Offizier! Seine seemilitärische Tradition war zerblühte von Flüchen und vaterländischer Dichtung. Augen die vollkommene Männlichkeit darstellte. Er teilte das brochen, sein mehr als hundertjähriges Geschlecht von MarineIn seiner Tischrede erinnerte er an die Sage von der tiefe Geheimnis seiner Schwester, daß sie ohne Hoffnung den offizieren beiseite gedrängt! Sein Sohn war zu einem friegsältesten Akademie, dem früheren Opernhause, das später zum liebte, der der Führer der Schule, der Liebling der Vorge- untauglichen Invaliden geworden, zu einem verfluchten ZiSiz des Reichstages entweiht murde. Er frischte die alte setzten, der Auserwählte aller jungen Mädchen war.- Furcht vilisten degradiert! Er ließ sich zu einem haßvollen und maßAnekdote von jenen Radetten auf, die der Reihe nach Brenn- los erwartete er den Schlag. Kadett Start fah ihn an, ein lofen Angriff in einem nicht ganz rechtsstehenden Blatte verholz im Keller des Gebäudes stahlen. Denn in jenen harten leiser Pfiff fam über seine Zähne, dann schlug er, mit der leiten. Beiten vor hundert Jahren gehörte es zur Zucht und Barole bloßen Faust, aber zu tief. Erst als er gegangen war, fiel der der Schule, daß sie in Schlafsälen und Klassen Frost ertrugen. Getroffene auf sein Bett, wo er stundenlang bewußtlos liegen Doch der Chef der Schule, der den Schwund des Brennholzes blieb.
Das Ministerium ließ die Verhöre mit Hochdruck betreiben. Die Deffentlichkeit verlangte Sensation, der Auditeur hielt tagelange Verhöre ab und füllte die streng geheimen Protokolle mit äußerlichen Einzelheiten.
entdeckt hatte, versteckte sich eines Nachts im Keller, und als Kadett Gude war zur Stelle, als der wachthabende Keiner von den Kadetten der jüngsten Klasse gab den der Kadett, der an der Reihe war, trotz der Kälte barfuß in Offizier am nächsten Tage bei der Parade die fünfzehn blutden Keller geschlichen fam, sprang der Chef zu und zeichnete unterlaufenen Stirnen musterte und mit gerunzelten Brauen, Namen dessen an, der ihn gezeichnet hatte. Die Narben noch feine Stirn durch einen Hieb mit dem mächtigen Hauptschlüssel aber in den Bart lächelnd, dem ganzen Korps sowohl den auf der Stirn und mit Mienen voll trohigem Heldenmut, Der Kadettenschule. Als er jedoch am nächsten Tage bei der Geschlagenen wie denen, die geschlagen hatten- Stubenarrest standen sie da und sagten, daß in der Dunkelheit niemand zu ( Fortsetzung folgt.) Parade alle Stirnen musterte, um den Sünder herauszubekom- dittierte. Bei Kadett Gude blieb er flüchtig stehen. Dieser erkennen gewesen wäre.
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