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bettelt haben, dann wird es sich zeigen, was för prSchSge Menschen sie doch in Wirklichkeit sind. Kein Deutschstämmling begaunert mehr «inen anderen Deutschstämmling, keiner zieht mehr dem anderen das Fell über die Ohren, die Gefängnisse werden sich leeren, die Straf- gerichte werden in Säuglingsheime umgewandelt, alles ist dann in Butter: denn dieminderwertige" Rasse ist dann verschwunden, es existiert nur noch die.höherwertige". Heil allen, die solcherWeisheit" zujubeln und daher mit ganzem Herzen fo ein Hakenkreuzlerliedsingen", Die Großen unö üie Kleinen. Z« den Verhältnissen auf dem Viehhof. In den frühen Morgenstunden auf dem Jentralviehhof. Die Treiber sind damit beschäftigt, das foebeu eingetroffene Vieh aus den Eisenbahnzügen auszuladen und unter Gebrüll, Gejohle und Austeilung von Stockhieben in die Verkaufsbuchten der Vieh- kommifstonäre zu jagen. Das ist das tägliche Bild. Wohl kommt Schlachtvieh auf dem Viehhof an und man sieht nicht zu ver- achtende Rinder» und Schafherden, doch»st das alles nicht mehr dos, was man noch vor einigen Monaten noch zu sehen bekam. Jeder Markttag bringt eine neue Verringerung der Auf- triebzahlen, wobei nicht vergessen werden darf, daß das Vieh zum größten Teil noch jung ist und lange nicht den Nähr» wert der älteren Tiere besitzt. Ganz besonders im argen liegt die schon kürzlich von uns behandelte Schweinebelieferung, die am gestrigen Markttage wieder beträchtlich geringer war als wie vor acht Tagen. Im Börsensaal! Die llhr zeigt die siebente Stunde. Der mächtige Raum ist dicht besetzt von Leuten, die in engster Ver- bindung mit der Fleischversorgung der Viennillionenstadt stehen. Da sind die Engrosschlächter, Treiber, Wurstfabrikanten, Laden- schlächter, und wie sie alle heißen mögen. In losen Gruppen stehen sie umher und debattieren lebhaft die augenblickliche Lage auf dem Fleischmarkt. Oft fällt dabei das Wort Preisnotier ungs- k o m m i f f i o n.Sie muß wech", erklärt«in Kleinschlächter, denn die Richtpreise, die diese famose Kommission festsetzt, finden ja doch keen« Beachtung nich. Erst wenn die Kommission det Feld jänzlich jeräumt hat, werden die Belieferungen besser klappen nnck jeordnetere Verhältnisse Platz jreifen." Gut gebrüllt, Löwel Doch die Sache sieht etwas anders aus, wie mancher anzunehmen glaubt. Verschwindet die Preisnotierungskommission, so entwickeln sich in Kürze katastrophale Zustände auf dem Viehhof, deren Folgen nicht zu übersehen sind. Gewiß ist d!« Kommission, wie die Klein- schlächter sagen, ein Glied der Zwargswirffchaft. Beseitigt man sie jedoch, so verliert auch ein großer Teil der Kleinschlächter die Eristenz und es sind im Fleischergewerbe so und so viele Arbeits- los« mehr. Eine einfache Erklärung gibt es hierfür: Wird die von den Kleinschlächtern befehdete Preisnotierungskommission ein- mal abgeschafft, und fällt somit jede Möglichkeit zur Fesssetzung von Richtpreisen fort, dann kommen die kapitalkräftigeren Engrosschlächter und kaufen wild alles auf! Es ist ein Aeichen unserer Zeit, daß zwei auf dem Viehhos bekannte Leute noch dem Verschwinden der Kommission in der Lage wären, auf Grund ihrer gefüllten Geldschcintaschen sämtliches Vieh für sich allein aufzukaufen. Zu der Tassache, daß die Richtpreise nicht beachtet werden, ist zu sagen, daß die in Frage kommenden Regierungssteven hier eingreifen müssen, ehe es zu spät ist. Bei gutem Willen muß es möglich sein, mit der Landwirt- schaft zusammen einen Weg der besseren Belieferung Berlins mit Schlachtvieh zu finden und die Mißstände zu beseitigen, die bei der Nichtbeobachtung der. Richtpreise drohen. Geldentwertung unö Partei. Man schreibt uns: Zu dem kürzlich unter dieser lleberschrift veröffentlichten be­achtenswerten Leitartikel des Genossen Wilhelm Dittmann erscheint eine Meimmgsäußerung dringend notwendig. Es kann von niemanden bestritten werden, daß der Beitrag in der letzten Zeit nur die Deckung der ollernotw endigsten Parteiausgaben ermöglichte, ebensowenig, daß der Partei durch das langsame Einlaufen der Beiträge infolge der rasend forsschrettenden Geldentwer- tung große Werte verlorengehen. Darunter leidet auch außer- ordentlich die jetzt mehr denn je notwendige Agitation. Wie kann nun dem Uebel abgehoffen werden? Man muß notgedrungen allgemein zur wöchentlichen Festsetzung der Beiträge übergehen, die sich aber trotzdem in bestimmten Grenzen halten, müssen, um nicht der großen Zahl der unter schwerster wirsschastlicher Rot Leidenden, die dennoch der Partei die Treue zu halten gewillt sind, diese Möglichkeit zu nehmen. Di- Erhebung der Extrabeiträge von pekuniär bessergestellten Mitgliedern kann nur gutgeheißen werden. Schwieriger als die wöchentliche Fesssetzung erscheint mir, besonders in der Großstadt, die wöchentliche Einziehung der Beiträge. Hier ist die Beibehaltung der bezirksweisen Kassierung unter allen Umständen notwendig. Durch die gut funktionierende Haus- kassierung bleiben die Parteimitglieder w sehr' wünschens- wertem innigen Kontaft untereinander, während die betriebsweise Kassierung«in« gänzliche Umstellung und ein Zerreißen der mit vieler Mühe gesponnenen Fäden bedingen würde. Das müßte sicher zum Schaden für die Partei ausschlagen. Meines Erachtens ist eine wöchentlich« Beitragseinztehung besonders in großen Orten nur immer annähernd möglich, während die Endabrechnung stets eine monatliche bleiben wird. Die Funktionäre, die sich zum großen Teil der Aufgabe der Bei- tragskassierung mit unterziehen, müßten sonst fast täglich unter- wegs sein, nur um mit der Kassierung auf dem laufenden zu bleiben: denn eine Vorauszahlung für längere Zeit ist heute nicht mehr möglich Es hieße daher die betreffenden Funktionäre herabwür- digen und einseitig zugunsten der Partei festlegen, wollte man von ihnen allein eine strikte Durchführung der wöchentlichen Abrechnung verlangen. Hier muß vielmehr em dringender Appell an die Gesamtheit der Mitglieder gerichtet werden, mehr als bisher an ihrem Teile dazu beizutragen, daß die Partei mit größter Beschleunigung in den Besitz der fälligen Beiträge gelangt. Zur Beitragszahlung ist auch in jeder Versammlung wie überhaupt bei jeder Zusammenkunft, in allen Parteilokalen und Zeitungsspeditionen und vor allen Dingen in der Wohnung der in Frage kommenden Bezirksführer Gelegenheit. Dadurch wird die Arbeit der Bezirksführer, die Überall helfend einsetzt, verringert, das Geld kann bedeutend schneller an die Abteilungskafsierer und durch diese wiederum in wöchentlichen Raten zur allgemeinen nutzbringenden Verwendung cm die Hauptkasse gelangen. Durch regeren Versammlungsbesuch wäre es außerdem mög- lich, einer großen Aufgabe der Partei gerecht zu werden, nämlich die Mitglieder in erhöhtem Maße mit unseren Aufgaben und Zielen vertraut zu machen. Stellen wir un« so um für die Zukunft, dann werden wir den schweren Aufgaben in schwerster Zell sowohl ideell als auch materiell gewavpnet gegenüberstehen." Zu dieser Notiz teilt uns der Kassiere? des Vezirksvorstandes Berlin mit, daß die Anregungen gewiß gut gemeint sind, daß sie aber doch etwas über das Ziel hinausschießen. Die wöchentlich« Festsetzung der Beiträge ist ganz gut, aber unsere ehrenamt. Nchen Funktionäre seufzen schon heute unter dem Wust der ver- schiedenen Beitragsmarken. Die wöchentliche Einziehung der Beiträge ist noch schwieriger. Während man in Hamburg schon im Jahre 1S13 die Hauskassierung generell durchgeführt' hatte, haben wir in Berlin es bis heute noch» nicht erreichen können, daß in allen Abteilungen wenigstens die Restanten aufgesucht und kassiert werden. Wenn sich erst einmal die genügende Anzahl Haus. kassier«? gefunden hat, dann lagen sich die Dinge schon durch-

führen, einstweilen haben wir leider darüber zu vagen, daß die nach' dieser Richtung hin gefaßten Beschlüsse nicht durchgeführt worden sind. Bon den 145 Berliner Abteilungen haben im letzten Quartal trotz des bestehenden Beschlusses leider 17 keine einzige Ab- schlagszahlung geleistet. Das schnelle Einzahlen der kassier- ten Gelder ist dringend notwendig, aber die Abteilungskassierer de- dürfen hierzu der energischen Unterstützung der übrigen Funktionäre, sonst haben sie nichts zum Einzahlen. Ebenso liegt es leider bezüglich der Freiwilligen Bei. träge. Wir haben schon Mille des vorigen Jahres damit de- gönnen, bis heut« haben aber 84 Abteilungen keinen einzigen frei- willigen Zahler. Dabei muß festgestellt iverden, daß es bei vielen bessersttuierten Genossen nur des Anstoßes hierzu bedarf. Wenn wir also die vorhandenen Einrichtungen ausbauen und die bereits gefaßten Beschlüsse durchführen, dann dürste schon viele» besser werden._ Unsere herbstsagenöweihea. Unsere nächsten Jugendweihen finden am Sonntag, den IS. bzw. 23. September 1923 statt. Die Anmeldegebühr be- trägt 300 M. und ist in nachstehenden Anmeldestellen zu entrichten: Für Berlin : Jugendsekretariat Gr.-Berlin SW. 68, Linden­straße 3, IL Hof, 2 Tr.(Zimmer 11), geöffnet von 94 Uhr, Mitt­wochs und Freitags von 97 Uhr. S. Joseph. ITiV. 21, Wilhelms­havener Str. 48(Laden). A. Hönisch, 35, Müller- Ecke lltrechter Straße(Laden). Fischer. 17., Bastianstroße(,BorwärtS"-Spedition). H. Mäcke. 17. 35, Varfußstr. 18. Hoffmann, N. 58, Lhchener Str. 8 (Restaurant). St. Andersson, 17. 81, Stralsunder Str. 19. M. Wart­mann, 0. 84, Königsberger Str. 87(Laden). Wittschuß, 0. 84, Petersburger Str. 5. Kroll. 17 35, lltrechter Str. 21. P. Dölz, 170 56, Jmmanuettirchstr. 24(Laden). Loose, 80. 88, Liegnitzer Str. 19. Elise Beck, Schul« Wrangefftr. 128(Donnerstag, 58 nachm., Aula). Für Eharlottenburg: I. Hinrichsen, Eharlottenbury. Bahreuther Straße 25». F. Schmidt, Charlottenburg , Rofinenstr. 4(Laden). E. Tost. Charlottenburg . Helmboltzstr. 12. A. Will, Charlottenburg , Schillerst?. 40. Für Treptow - Baumschulenweg: W. Galla». Baumschulenweg. Schraderste. 18, 8 Tr. B. Haß, Treptow , Harzer-

Mr öie Republik l§ür öen Sozialismus l Sonnabend. It. August 1923. abends ö llhr in beiden Sälen der Neuen Welk. Hasenheide. MMWM tu Swis-SeilimMellMM Mitwirkende: Die Gen. Hirsch, Stampfer und Crisplen(Ansprachen). Herr Lothar Müthel , Mitglied de» Staatstheater»(Solosprecher). Der Sprechchor für proletarische Feierstunden, Leitung Herr Emil Fiorath, Mitglied de» Staatstheater». Der Männerchor Namenlos, Leitung Herr Chormeister Thilo. Sorten zu 2500 M. sind im Bureau des Bczlrksbildung»au»schusses, Llndenstr. Z und bei den Mitgliedern der Ablellungs-Bildungsausschüsse zu haben.

straße 117. Für Pankow und Weißensee : Hugo Klüß, Pankow . Lindenpromenade5S. Konsumverkaufsstelle, Pankow . Wollankstr.102. Konsumverkaufsstelle, Pankow , Berliner Str. 47. Konsumverkaufs. stelle, Niederschönhauien, Kaiser-Wilhelm-Str. 79. Konsumverkauf«' stell«. Niederschönhausen , Kaiserweg 80. Fräulein Meier, Nieder- schönhausen, Kaiserweg 12. Frau Klix, Karow , Bankgrasenstr. 4. Schneider, Buchholz, Pasewalker Str. 72. Für Schöneberg . Friedenau und wesMche Vororte: Frau Klawitta, Schöneberg . Apostel- Paulus- Str. 7. A. Petrt. Schöneberg . EberSstr. 73. H. Krüger. Steglitz , Siemensstr. 73. Frau Nngerrr, Wilmersdorf , Hanauer Str. 48(Siedlung). Für Lankwitz :<9. Felgen treu. Lankwitz , Charlottenstr. 34._ Stachelbeere« für Waisenkinder. Nachdem vor einigen Wochen Lantwitzer Kolonisten die im Waifenhause der Stadt Berlin in der Akten Jakob strahe unter- gebrachten Kinder reichlich mtt Gartenerdbeeren bedacht hatten, er- hielt da» Waiserlhan« für die Kinder am Montag von einigen Domen und Herren der KolonieEdelweiß" in Berlin - Wilhelmsberg, drei Zentner d er schönsten Stachel. beeren. D!« Spender hatten mt« ihrem Garten noch Blumen mit- gebracht, mit denen fle den Tisch schmückten. Da» lustige Treiben der Kinder bereitete ihnen große Freud« und mtt dem Versprechen, die Wassenkinder bei der nächsten Obststernte nicht zu vergessen, schie- den die gern gesehenen Gäste._ DaS Attentat auf die Geliebte. Unter der Anklage des Mordversuch», der Bedrohung und Erpressung wird sich in der nächsten Schwurgerichtsperiode beim Landgericht III der Kellner Fritz Edel zu verantworten haben. Edel hatte in der Nacht zum 20. März d. I. in Pankow auf fein« frühere Braut Frieda D. ein Revolverattentat verübt. Die Angeschossen« war einst ferne Verlobte gewesen und Edel hatte die damals Neunzehnjährige in einer Konditorei, in der er als Kellner tätig war, kennengelernt und sich mit ihr verlobt. Er war dann 1921 nach Brasilien gegangen, um sich dort eine Eristenz zu gründen. Ende vorigen Jahres kehrte er zurück, um fein« Braut ab- zuholen. Diese wollte aber von ihm nichts mehr wissen, da sie inzwischen eine andere Bekanntschast gemacht hatte. Edel wollte von ihr aber nicht ablassen und verfolgte sie auf Schritt und Tritt. Anfang März traf er sse in Begleitung eines Rechtsanwalts und folgte den beiden in das Restaurant Clou. Hier nahm er Frieda D. beiseite und stieß Drohungen gegen sie und ihren Lieb- haber aus. Er hat sie dann auch wiederholt bedroht und schließlich verlangt, daß der Rechtsanwalt ihm die Mittel zur Rückreise nach Brasilien zur Verfügung stelle, sonst würde«szweiLeichen geben. Auch anderen Personen gegenüber hatte er geäußert, daß er von Frieda nicht lassen könne und daß er sie keinem anderen gönne. In der fraglichen Nacht war er Frieda als dies« kurz vor ihrem Hause in der Schonenschen Straße war, entgegengetreten und hatte aus dem Revolver einen Schuß abgefeuert, der das junge Mädchen unter dem Auge traf und die rechte Backe aufriß. Die Verletzung war zum Glück keine lebensgefährliche. Edel befindet sich jetzt in Untersuchungshaft. _ Die Beerdigung des Genossen Wklhelm Liflänber findet am Montag, den 8. August, nachmittags 8 Uhr. auf dem Golgatha. Friedhof w der Barfußstraße(Nähe des Schillerpartes) statt.

Behördlich festgesetzte Preise ab Montag. Ein Martenbrot 18 000 M. Ein markenfreie« Brot 82000 M. Ein« Morkenschrtppe 800 M. Eine markenfreie Schrippe 4200 M. Ein Liter Vollmilch 21000 M. Ein Liter Magermilch 8400 M. Sohlenpreife ab 4. August: Kücben- und Ofenbrand ab Lager 218 000 M. und frei Keller 227 000 M. je Zentner. Markthallenpreise. Lebensmittelprelso am Sonnabend abend ia der Zentral- raarkthalle: Rindflelteh mit Knoeben 180 000200 000 M. Sshwetnefleiseh mit Knochen 190 000 220 000 M. Kalbfleisch 200 000 M. Hammel* fleisch 190 000-200 000 M. Speck 300 000 M. Schmalz 230 000 M. Margarine 200 000 220 000 M. Nafurbatfer 270 000 320 000 M. Eier 16 000 M. das Stück. Schellfisch 50 000 M. Kartoffeln 11 000 bis 12 000 M. das Pfund. MohrrOben 15 00020 000 M. Kohlrabi 35 000 bis 40 000 M. die Mandel. Schoten 25 000 M. Kirschen 25 000 bis 35 000 M. Stachelbeeren 20000 80 000 M. Weiße Schnee 65000 M. Keie 60000 M. Erbsen 55 000-66000 M.

DieProbcfütyrf. Vom Grunewald ins Polizeipräsidium. Eine unangenehme lleberraschung erlebte kürzlich der Tiefbau- unternehme? Sehst aus Kiel , der einen Kurort aufgesucht hatte, um sich von lange? und schwerer Arbett zu erholen. Plötzlich erhielt er die Meldung, daß ihm sein kostbares Auto aus der Garage g e st o h l e n worden war. Sofort eilte er nach Kiel zurück, um die Ermittlungen zu veranlassen. Bevor der Diebstahl in Berlin noch bekannt war, erfuhr die Berliner Krinnnalpolizei von einem Auto- a n g e b o t, das ihr wegen des niedrigen Preises, der verlangt wurde« verdächtig erschien. Die Beamten ermittelten, daß der Wagen in einem abgelegenen Schuppen im Wolde beiNeubabelsberg stand. Sie fuhren als Kauflusttgs hinaus, sahen sich den Wagen iienau cm uno erkannten, daß alle Erkennungsmarken mit einer be- timmten Absicht entfernt worden waren, und gewannen die Heber- zeugung, daß er nicht auf geradem Wege in den Schuppen gelangt war. Nach einigen Scheinverhandlungen mit dem Verkäufer oer-c langten sieeineProbefahrt und bestiegen mit ihm den Wagen. Ein fahrkundiger Beamter setzte sich cm das Steuer und fuhr schnür- stracks nach dem Polizeipräsidium, zur unangenehmsten lleberraschung des Verkäufers. Diese? wurde sofort einem gründ- liehen Verhör unterzogen, und es zeigte sich, daß er das Auto des Tiefbauunternehmers gestohlen und versucht hatte, es zu Geld zu machen. Er wurde verhaftet und festgestellt als ein gewisser G o l l d a aus Neue Mühle bei Kiel , der dort ein« klein« Autoreparaturwerkstatt bettieb. Gollda hatte kurz nach Beendigung des Krieges eine Zell - lang in Potsdam gearbeitet und dabei den Mann kennengelernt, der den Schuppen im Walde besitzt. So wußte er, daß er den gestohlene» Wagen dort einstweilen unterstellen konnte. Sek öen �rbeitersamaritern. Am letzten Sonntag hatte der Bezirk I Berlin des Arbeiter- Samarlter-Bundes E. V. feine Mitglieder zu einer großen Uebuug nach Erkner gerufen. Trotz des am Vormittag herrschenden Regens waren Gäste und Mitglieder dem Rufe der Bezirkeleitung gefolgt. Von Erkner hatte der Gememdevorftand foroie die Kronkenkasse und das Sportkartell Vertreter entsandt. Auf dem Schulplatz in Erkner hatte der Bezirk drei Zelte mit sämtlichem Inventar aufgestellt. Herr Dr. Messing sowie der Be?' We>

zirtsvorsstzende erläuterten den Erschienenen in ausführlicher nje all« Gegenstände und machten die Gäste mit dem Aufbau des Bezirks sowie der Kolonnen vertraut. Inzwischen hatten sich die Samariter zu einem eindrucksvollen Zuge mit Tragen und Materialien vereinigt und durchzogen die Haupffttaßen von Erkner bis zur Sanrmelstelle(Schulplatz). Allen voran war die Kolonne Erkner mit ihrer neuen fahrbaren Trage, welche im Inter - esse der Einwohner angeschafft worden ist, um auch den llnbe-- mittelten die riesigen Kosten der heutigen Krankentransporte zu erleichtern. Der Arbeitergesangvevein Erkner leitete die Uebuna mtt dem Lied«Krönt den Tag" ein. Hierauf begrüßte der Bezirtsvor- sitzende Ioh. Zieger alle Erschienenen und erläuterte in kurze» Zügen Zweck und Ziele des Arbeiter-Samanter-Bundes: insbs- sondere wies er auf die im Herbst stattfindenden Kurse sowohl in Berlin wie in Erkner hin. Alsdann machte er die Gäste mit der nun stattfindenden Hebung vertraut. Er führte aus. daß drei Hebungen gedacht find: ein Eisenbahnunglück, ein Dampfer- und«in Waldunglück. Während er noch sprach, kam die Meldung der ersten Hebung. Sofort begab sich ein Teil der Samariter, mit Tragen und Material ausgerüstet, zur Hnfallstell«, um den Verletzten die erste Hilfe zuteil werden zu lasten. In etwa 35 Minuten waren 25 bis 30 Verletzte verbunden und nach dem Sammelplatz abtransportiert. Die nun einsetzende Kritik, welche von mehreren Aerzten vorgenommen wurde, zeigte den Erschienenen erneut, wie wichtig es ist, schnelle erst« Hilfe zu bringen. Die Verbände waren sehr geschickt, teilweise sogar mit Behelfsmitteln angelegt. Bei der zweiten Hebung wurden den Gästen die Wiederbelebungsversuche sowie der Sauerstoffapparat vorgeführt: auch hier zeigten die Samariter ihre Tüchtigkeit. Trotz des öfter einsetzenden Rogens hielten alle aus: ein Beweis, welches Interesse man den Hebungen entgegenbrachte. Die letzte Hebung war eine beheffsmäßige, das heißt, daß die Samariter ohne feg- liches Material die Verletzten oerbanden. Hier wurden an die Samariter schwere Anforderung« gestellt, die sie aber spielend leicht lösten. Man sah impro visierte Verbände, angelegt mit Taschentüchern, Riemen, Bindfaden, sowie mit Laub und Moos wurde den Verunglückten geholfen. Man benutzte ein Brett und ein paar Knüppel, um hieraus eine Trage herzustellen, die man an Fahrrädern befesttgte, und fo ew« fahrbare Trage herstellte. Der Dezirk sowie die Kolonne Erkner hat mit den veranstalteten Hebungen der Oeffentlichkeit wieder einen Beweis erbracht, wie wichtig es ist, sich auf dem Gebiete der ersten Hilfe mehr als bisher zu betätigen. In liebenswürdiger Weise hott« Herr L an- d a u e r- Erkner durch Hergabe seines Privatautos viel zu dem Gelingen der Hebungen beigetragen. Nach der Hebung fand noch ein gemütliches Beisammensein statt, um sich an dem ersten Sttftungs- fest der Kolonne Erkner zu beteiligen. Die Arbeiter-Samariter- Kolonnen des ersten Bezirks können mtt dem Erfolg der Hebung zufrieden fein._ 1 Ein Darieioeteran. Am Montag, den 3. August, vollendet unser Genosse Franz Schi es ke, 102. Mteilmig, Baumschulenweg. in voller körperlicher und geistiger Frische sein 70. Lebensjahr. Franz Schiefke kann auf ein« nunmehr 4Sjährige politisch« und ge. werkschastlich« Tätigkeit zurückblicken. Von 1878 bis 1893 im ehemaligen 2. Berliner Wahlkreis Mitbegründer des Lese- und DiskutterftubsHasenclever", und von 1893 bis jetzt tätiges Mitglied und Funktionär der Baumschulenweger Parteiargamsatton, darf er mit Recht der jüngeren Generation als leuchtendes Beispiel hingestellt werden. Wir wünschen ihm zu seinem 70. Ge- burtstage einen recht gesunden und glücklichen Lebensabend und wollen hoffen, daß er unserem Parteikreise noch recht lange erhalln bleibt. Beim Rudern ertrunken. Gestern abend kenterte da» Boot de» 22 Jahre alten Schiffer« Otto Rabe au« Neukölln m Treptow nah« dem Restaurant.Abtei". Rabe stürzte in» Wasser und ertrank. Die Leiche konnte vom Reichswasserschutz geborgen werden. Der gefangene Schornsteinfeger. Die Feuerwehr wurde kürz- lich nach dem Hause Baubofstratze 10 gerufen. Hier war der Schornsteinfeger R a m p f beim Reimgen der Heizungsanlage t a einem Heizung-rohr stecken«« blieben und konnte weder vor noch rückwärts. Die Feuerwehr befreite ihn aus seinem Gefängnis. Die Stadt Verlln jn Hardings Tod. Die städtischen Behörden haben zum Ausdruck der Teilnahm« cm dem Verluste, den die Ver- «inigten Staaten von Amerika durch den Tod ihres Präsi, deuten Harding erlitten haben, und eingedenk der uner- müdlichen Hilfe, welch« das amerikanische Volk den Armen und besonders den notteidenden Kindern von Berlin , erwiesen hat. am gestrigen Tage aus dem Raihaustunn die Stadtflagg« halb stock setzen lassen. VezlrkSbtldnngvcuvschnf!«roti-Berlin. Sctmnbend, 11.«ngnst, cbenbä 6 tthr in der Neuen Welt, Saienheide 108/114 V e r f a s s u n a S- feiet. Karten zum Preise von 2500 M. pro Stück zu haben im Bureau de» BezfrkSbUdnngsaiisschusles Lindenftr. 8, 2. Sos, 2 Treppen. Zimmer 8 und bei den BildunasauZlchuftmttglledern der Abteilungen. Montag, den lg. August, abend« 7ft, Uhr, Kedächtnisfeter zum 10jährigen Todestage Bebel» im PlenarsihungSsaal de? ReichSioaSgebäudeS. «miriftSfarten pro Stück 8000 M. tm Bureau de? BezirfSdildunqSau». schusies. Die Obleute der KreiSbildungSauSichüffe werden ersticht, die Karten umgebend abzubolen. Achtung, Obleute! Die Karten für die Theatervorstellungen l.Iüdin von Toledo ' von Grillparzcr) im Monat September liegen zur Abholung bereit. Genoffe«, welche vom Juli bl» August 1917 bei der Tralu-Eriah. «vteilung 1. Königsberg i. Vttprensteu gedient haben, werden gebeten, Km Adresse an Hanüleck, OderschouewAd«, WUHestuwenhosstr. 35, abzugeben.