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Krise in den eigenen Reihen heraufbeschworen, da fie die um disziplinierten Elemente ihrer Rechten ausschloß.

Auf der Liste der Feinde" folgt dann die Sozia listische Einheitspartei. Warum diese allein? Wo bleiben die Kommunisten, die Maximalisten, die Repu­ blikaner ? Will man die Einheitssozialisten auszeichnen, indem man sie allein nennt? Oder gehören die anderen Barteien in die Liste der Freunde? Unter den Gruppen der Demokratie und des Liberalis­mus muß man wohl die oppositionelle Gruppe verstehen, die fich einerseits um den römischen Mondo", andererseits um den Mailänder" Corriera della Sera " ansetzt. Wenn man für diese Gruppen jetzt eine besondere Kennzeichnung, ein be­sonderes Merkmal für nötig hält, so läßt das wohl darauf schließen, daß das Gefeß gegen die Preßfreiheit, das voll­

dem Faschismus ergebenen Leute" aufrüden und somit An spruch auf Staatsstellen erlangen sollte, müßte doch der Ge dante des dem Lande bevorstehenden Entwicklungsprozesses nicht eben dazu anlocken, sich um einen Anteil geschichtlicher Verantwortung zu bewerben. Man dente sich: eine 500 000 Mann umfassende politische Polizei, die ihre Aufgabe an dem Tage erfüllt haben wird, an dem die legte Staatsstelle von Faschisten oder Faschistenfreunden besetzt ist. Es ist schwer zu verstehen, wann die Beteiligung der Konföderation über­flüssiger wäre: solange die halbe Million an der Arbeit ist oder nachdem sie ihr Ziel verwirklicht hat, beim Kampf oder beim Siege...

ſtändig zu ihrer Unſchädlichmachung genügte, vorläufig nicht vor der Reichstagseröffnung.

Die Parteiführer beim Reichskanzler.

Hungerhilfe iſt Leichenfledderet.

Agrarische Logit.

In einem Auffah um die Lebensmittelver. forgung" hatten wir im Angesicht der drohenden Lebens­mitteltatastrophe vor acht Tagen von der Regierung verlangt, daß sie alles tue, um der Lebensmittelnot zu steuern. Wir schrieben damals u. a.:

Noch ist es Zeit. Das Bolt hat das Recht zu fordern, daß die Regierung Rotstandsmaßnahmen trifft, um die vorhandenen und verfügbaren Lebensmittelvorräte zu erfassen und dem Berbraucher zuzuführen. Wenn sich feiner dazu findet, das Rifito der Geldentwertung zu übernehmen, so muß die Regierung, bie das Währungselend nicht genügend bekämpft hat, es selbst tun und die Ware zu einem erträglichen Preise an die Ber­braucher bringen unter Zuhilfenahme der gemeinnügigen Kon= sumgenossenschaften. In der morgigen Reichstagssigung, die um 3 Uhr nach­mittags beginnt, werden der Reichskanzler Dr. Cuno und der Landbundes, sieht in der Forderung, daß das Reich die durch Der Reichslandbund ", das Zentralorgan des Deutschen Reichsfinanzminister Dr. Hermes die Finanzvorlagen der Landbundes, sieht in der Forderung, daß das Reich die durch Regierung vertreten. In der Debatte wird für die sozialdemo- das Bersagen des Devisenmarktes in den Händen der Händ­fratische Reichstagsfraktion Genosse Hermann Müller ler und vermutlich auch der Landwirtschaft liegengebliebenen sprechen. Lebensmittelbestände erfassen soll, das Neuaufleben der Forde­rung nach einer 3 wangswirtschaft. Freilich war in diesem Auffah von der Zwangswirtschaft überhaupt nicht die Rede. Obwohl, wie auch aus anderen Stellen hervorgeht, der Berfasser der Landbunds- Erwiderung unseren Artikel gar nicht gelesen hatte, schwingt er sich zu folgendem pathologischen Geschrei auf:

Mit dem merkwürdigen Aufruf des Hohen Rates fällt zeitlich beinahe zusammen eine Maßnahme, die sich, wie der Aufruf selbst, auf die Verteidigung des Faschis mus bezieht. Wir meinen die Umgestaltung der faschisti fchen Miliz. Der Hohe Rat hat nämlich am 28. Juli eine von Mussolini vorgelegte Erklärung einstimmig angenommen, die die Miliz von 300 000 auf 500000 Mann erhöht, Der Reichskanzler hat im Laufe des heutigen Tages noch nämlich 300 000 des ersten und 200 000 des zweiten Aufge- Besprechungen mit den Fraktionsvorsitzenden. Gegen mittag bots. Während die Miliz bisher nicht deutlich definierte Boli- fand beim Reichsfinanzminister eine Besprechung statt, bei der zeifunktionen hatte, bei deren Ausführung fie normalerweise die sozialdemokratische Fraktion durch die Genossen Dr. Her von der Karabinieri begleitet sein mußte, heißt es in der und Rahmann vertreten war. Erklärung:

Die Miliz ist eine große politische Polizei. Ihre Auf­gabe besteht darin, mit oder ohne Mitwirtung der ge­

wöhnlichen Polizei organe jete Störung der öffentlichen Ordnung, jeden Anschlag oder Versuch des Aufruhrs gegen die

faschistische Regierung unmöglich zu machen und dadurch die un­unterbrochene Normalität im produktiven und sozialen Leben der Nation zu sichern."

Die Miliz soll nicht, wie sie das bisher wiederholt getan hat, gewöhnliche Polizeifunktionen ausüben, foll aber das Heer vollständig jeder Leistung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung entbinden. Im Kriegsfall werden ihre Leute ins Heer eingegliedert.

In derselben Tagesordnung finden wir, wenn auch nur nebenbei, endlich einmal eine Definition des faschistischen Staates". Es heißt nämlich in ihr unter Nr. 1:

" Solange der Staat nicht vollständig faschistisch geworden ist, d. h. solange nicht in allen Verwaltungen und Ein richtungen des Staates die Nachfolge der herrschenden faschistischen Klasse und der ihr ergebenen Leute die gestrige herrschende Klasse verdrängt hat, und solange nicht jedwedes Revanchegelüft von seiten der antinationalen Elemente unwider­bringlich aufgegeben ist, fann der Faschismus, der die Revolution gemacht und alle aus ihr folgenden Verantwortlichkeiten übernom men hat, nicht auf die bewaffnete Macht der Schwarz­hemden verzichten."

Es gibt also in Italien eine herrschende faschistische Klasse", die durch Besitzergreifung aller Staatsämter den faschistischen Staat verwirklicht. Die Definition ist schlicht und deutlich. Man fennt sich in ihr sofort aus. Wir müssen also annehmen, daß sie wesentlich dazu beitragen kann, das Problem zu flären, das in den Kreisen der italienischen Konföderation der Arbe eit durch eine Bemerkung Mussolinis in der Kammerrede vom 15. Juli angeschnitten wurde: wir meinen die Frage einer Mitarbeit der Konföderation an der Regierung. In dem neuen Ministerium der nationalen Wirtschaft find noch zwei Unterstaatssetretärstellen zu befehen. Das Angebot ist, wie die faschistische Presse offen sagt, als Mittel geplant, um 3 wie spalt in der sozialistischen Partei zu säen, in der sich eine Strömung für und eine gegen die Mitarbeit bilden sollte.

Bielleicht flärt die nachträglich gegebene Definition die Geister der Gewerkschaftsführer. Selbst wenn durch die Mit­arbeit die organisierte Arbeiterschaft in die Kategorie der

Reise ins Phantastische.

Bon Karl Fischer.

Mörder und Mordanschläge.

In dem neuen Verfahren wegen Ermordung Rosa Lugem­burgs gegen Leutnant a. D. Krull ist die Boruntersuchung ab­geschlossen worden und die Akten sind zur Erhebung der Anklage an

Daß man Schwierigkeiten, deren Wurzel die Zwangswirtschaft ist, mit derselben Zwangswirtschaft heilen tönne, wird fein Ber ständiger im Ernst annehmen. Wird der Ruf nach neuer Zwangs= wirtschaft in sozialdemokratischen Kreifen gleichwohl als Parole aus gegeben, fo zeigt dies das verbrecherische Bestreben, den tief be= die Staatsanwaltschaft gegeben worden. dauerlichen Notstand der Gegenwart parteipolitisch Diefer Leutnant Krull ist auch in ein anderes Verfahren ver- auszuschlachten. Das deutsche Volt hat allen Anlaß, diesen widelt, das ein geplantes Bombenattentat auf das Haus parteipolitischen Leichenfledderern gründlich das unseres Genoffen Barvus- Helphand betrifft. Man hatte beabsichtigt, Handwerk zu legen. die Billa von Parvus auf Schwanenwerder in Wannsee in die Luft Wir forderten die Erfassung der Lebensmittelbestände, zu sprengen, wobei der anwesende Dr. Parvus gleichzeitig ums um die großstädtische Bevölkerung vor dem Hunger zu schüßen. Leben kommen sollte. Der Plan wurde vor der Ausführung burch Der Reichslandbund sieht in diesem Appell zur Hungerhilfe die Polizei aufgedeckt und vereitelt. Nunmehr ist gegen Haupt- an die Regierung eine politische Leichenfledderei. Das ist echt mann a. D. Müller v. Hausen, den Herausgeber der Weisen agrarische Logit. Man fann sich aber ungefähr denken, von 3ion", ferner gegen Hauptmann a. D. v. Münch, Ober- wie derartige den Sinn unserer Forderungen entstellende Aus­leutnant Bracht und Leutnant a. D. Krull wegen Vor- lassungen auf dem Lande wirken müssen, wenn sie in dem bereitung eines Berbrechens Anklage erhoben worden. Die Anklage Ausruf gipfeln, politischen Leichenfledderern gründlich das wird bei der demnächst stattfindenden Berhandlung vor dem Land- Handwerk zu legen". Der offene Appell an bäu= gericht III durch Staatsanwaltschaftsrat Jäger vertreten werden. rische Gewalt wird uns jedoch nicht abhalten, mit allem Nachdruck für die Interessen des arbeitenden Volkes einzu­treten und im Kampf gegen Not und Elend diejenigen Forde­rungen aufzustellen, die das Versagen der von den Agrariern durchgefeßten freien Wirtschaft und eine verfehlte Devisen­politif unabweisbar machen.

Reichsgericht gegen Sachverständige.

Ein merkwürdiger Gerichtsbeschluß.

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beginnenden Landesverratsprozeß gegen den Journalisten Für den am 23. August vor dem ersten Senat des Reichsgerichts Walter Dehme aus Berlin hatte dessen Berteidiger die Ladung als Vertreter Rußlands in London zu genehmigen, ist im ukrainischen Ratowffis Englandtrifit, die England bewogen hat, thn nicht einer Reihe von Sachverständigen beantragt zum Beweise da Staatsverlag als eine Broschüre erschienen. Sie soll anschaulich für, daß im politischen Gesamtintereffe des Reiches die einzelnen machen, wieviel fremde Länder und Böller England fich unter­Mitteilungen nicht nur nicht schädlich, sondern eher förderlich gewesen worfen habe. Allein der letzte Weltfrieg habe die britischen Be­seien, ferner dafür, daß die Atlantic News Transmiffion Agency", figungen um ein ganzes Drittel vermehrt, England habe am Kriege an die Dehme seine Nachrichten geliefert hat, fein deutschfeindliches, über 9 Millionen Quadratkilometer verdient. Die Rußland be­sondern gerade ein deutsch freundliches Nachrichtenbureau jei reifenden amerikanischen Barlamentarier haben Tschitscherin Der Senat des Reichsgerichts hat jedoch die Ladung dieser Sachver- besucht, der ihnen u. a. das Beileid zum Tode Hardings aussprach ständigen, ebenso wie die der für den guten Glauben Dehmes be- und weiter erklärte, Rußland sei auf seine Revolution stolz und nannten Zeugen mit der Begründung abgelehnt, daß in diesen kennen lernen wolle. Die Amerikaner äußerten die Erwartung, heiße jeden willkommen, der den Wandel der Dinge in Rußland Anträgen bestimmte für die Beurteilung der Sache erhebliche Tat daß ihre Reise zur Annäherung zwischen Amer la und Ruß­fachen nicht unter Beweis gestellt feien". land beitragen merde.

Bemerkenswert ist, daß der Senat des Reichsgerichts auch Dr. Thimme, jenen Sachverständigen ablehnt, den sogar das Münchener Boltsgericht vernommen hatte.

Leipziger Boltszeitung" mitteilt, zum sächsischen Justiz minister Dr. Nen, der Leipziger Amtsgerichtspräsident ist, wie die ernannt worden.

Ungarischer Grenzmord. Wie aus Güffing( Burgenland ) ge­Ein deutsch - polnisches Grenzverkehrsabkommen ist in Beutheu meldet wird, ist ein junger Bauer, der sich im Befiz eines nach längeren Verhandlungen unterzeichnet worden; es regelt bie ordnungsmäßigen Baffes befand, auf ungarischem Bo­Durchführung der Bestimmungen des Genfer Abkommens über ben von einer ungarischen Patrouille ohne Anruf era den Grenzverkehr. fchoffen worden. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.

Und der Gott, der da oben im Himmel regiert, der hat uns zum Saufen verführt!"

Daran reihte sich ein prägnanter politische: Teil: " Wilhelm, der Dove, der hat uns die Chose verfaut, und Ebert, der Affe, der hat ihm die Krone geflaut!"

Man soll nicht sagen, daß das Wunder aus der Welt von heute verschwunden ist. Wenn man gerade Glück hat, trift man ben- So lebt es sich in Bucow! teuer vor allen Toren, und Phantastisches genug schlingt und schwingt sich um Wege in unmittelbarer Nähe des nüchternen Berlin .

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Die Schönheit von Budow ist schon sehr häufig geschildert worden, und es kann nicht bestritten werden, daß der Ort inmitten einer gar lieblichen Landschaft liegt. Einem geraden Gemüt wird es freilich hart an die Geduld greifen, daß man beim Wandern durch Wälder und Wiefen auf die Gnade von Großagrariern angewiesen ist. Da ist zum Beispiel der Herr von Oppen und der Herr von Flem­ming, die weite Wälder besitzen und vor ihrem Besitztum Tafeln auf­gestellt haben, auf denen sie mitteilen, daß sie noch einmal so gut sein und dem Publikum das Promenieren durch diese Wälder ge­statten wollen. Dann ist da noch ein Graf Dohna, der in einem feudalen Schloß mit Ravalierhaus und Haus für den Küchenchef und Haus für den Garteninspektor und einem herrlichen Bart hinter dem Schloß wohnt. Der Graf Dohna aber gestattet nicht, und ein kleiner Agrarier ganz in der Nähe hat sich diese hochherrschaftlichen Manieren zum Muster genommen und auf fein Felb ein Schild gestellt, auf das er eigenhändig geschrieben hat:" Dießer Steich ist mit 300 Mart

verboten!".

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Das also find die Schönheiten!

Aber auch an Phantastischem fehlt es nicht. Die tollste Phantaftit fonnte man dieser Tage in Buckow schaudernd genießen. In Buckow war Schüßenfeft.

Schützenvereine und Kriegervereine sind ja eine Couleur, ge­Buckow den ganzen Tag und nahm fein Ende mit: Achtung! Ge­frönt von der Devise: Mit Gott für Kaiser und Reich! Es ging in wehr über! Gewehr ab! Präsentiert das Gewehr!" Und Reden wurden geschwungen, immer wieder Reden, und immer wieder mit ' rah,' rah,' rahl am Schluß. Drei Tage und die dazu gehörenden Nächte hat man in Budow gefeiert, gesungen und gefoffen, getobt und getollt, daß die kleinen Häuser taumelten und es von einem Ende der Stadt zum anderen dröhnte und donnerte. Erschrocken fragte man sich, schämen sich denn diese Menschen nicht, dermaßen sich zu haben und zu hausen in einer Zeit, da Laufende hungern! Das ganze Reich ist in Gefahr, und eine Stadt steht auf dem Kopf und weiß fich vor Zügellosigkeit nicht zu faffen. Welche Phantastik! Die Polizeistunde ist abgeschafft. Freie Nacht heißt die Parole. Man singt und fäuft und tanzt und tollt bis zum Meden, wie man in Buckow in füßer Erinnerung an den Militarismus fagt!

Am allerschönsten aber waren entschieden die Nächte. Da hörte man auf den Straßen auf die Juden schimpfen und auch sonst volks­tümliche Lieder fingen. Das eine dieser Lieder lautete etwa so:

Maeterlinc und die Moskauer.

Das Reich der Maya. Als die Spanier nach Amerita tamen, zerstörten sie bekanntlich das Aztekenreich in Merito und das Intareich in Beru. Zwischen diesen beiden Ländern hat aber in älterer Zeit, wohl noch vor Chrifti Geburt, ein großes Kultur­Dolf gewohnt, das in Gefittung und Renntnissen viel geschrittener war, die Mayas. Ihr Hauptfit mar im heutigen Guatemala , überhaupt in Mittelamerita, Als Cortez und Bizarro in jenen Gegenden einbrachen, war das Mana- Reich schon längst verschwunden, und der Urwald wuchs über ten Trümmern Mostauer Romödianten ein. Es war eine Verspottung der Kräh. Beranlassung des Carnegie- Instituts eine Untersuchung ange­Ein Satyrspiel von Tschechow leitebe den zweiten Abend der ihrer Städte, Schlösser und Tempel. In den letzten Jahren ist auf winkelei. Die Philister brauchen zu ihrer Hochzeit den Mann mit stellt worden, an der hauptsächlich die drei Forscher Oliver, Ridetson, der Uniform und ten Orden. Als mitten in ihr spiesiges Schmaßen, W. A. Love und Jerome Kilmartin beteiligt waren. Es gelang, Saufen und Rültsen der ersehnte General hineingeftapft ist, eine ganze Anzahl von Maya- Orten, die man bisher nur herrscht erst große Freude. Aber der faiserliche Held des Abends vom Hörensagen und aus tortefischeaztetischen Nachrichten fannte, wird bald entlarnt als ein Mann ebenso schäbig wie die ganze Ge- fe ft zustellen, Stimta, Tayafel, Irlu, Tital, Uclantun, sellschaft. Man reift die Charge mit aller Kuliffengründlichkeit, mit agantun u. a. m. Die Expedition hatte viel unter Baffermangel Gejohle und lauter faritierten Masten herunter. Die dicke Schminte, die geflebbe Nase, der parodierend gefleisterte Schnauz in einiger Zeit der Welt eine Karte vorzulegen, aus der zum zu leiden. Man hofft aber, in der Arbeit fortfahren zu können und bart und der Ziegelbrand auf den Wangen, dieses sehr altertümliche ersten Male genaueres über die Ausdehnung des Maya- Reiches Schmierenrequifit, dient reichlich. Das Mastenmachen ist von größter Wichtigkeit bei diesen Stünstlern. Wenn sie auch das berbe und die Lage seiner hauptsächlichen Städte zu entnehmen sein wirt. Kuliffentheater als neue Aesthetik hinauspojaunen, jo tann man sich Die Wissenschaft vom Kiheln. Der Kihel ift eine interessante trotzdem wenig mit ihrem Geschmack befreunden. Sie verlegen die phyfiologische Erscheinung, über die von Fry in der Würzburger Hauptsache der Kunst in die Macht der Schminkenschatulle, des physikalisch- medizinischen Gesellschaft nähere Angaben machte. Er innere Intelligenz zu kurz. Berüdenmachers und des Kulissenanstreichers. des Kulissenanstreichers. Es tommt die unterscheidet den tiefen Kitzel von dem oberflächlichen oder Haut­Fizel, der wieder von dem Jucen getrennt werden muß. Während Diese Methode der Darstellung wird an Maeterlinds heis das Juden durch die Reizung der Schmerznerven auf der Epidermis ligem Antonius erprobt. Etwas fehr Gegensägliches tommt dabei entsteht und nicht mechanisch auslösbar ist, kann der Hauttigel auch heraus. Die Ruffen lieben nämlich Maeterlind beinahe religiös. mechanisch hervorgerufen werden. Hautkitzel und Jucken können Man werde sich dieses Kultus bewußt. Es stößt hier die primitive gleichzeitig auf derselben Stelle auftreten. Wird ein starker Haut­Mystik auf die raffinierte Salonmystit. Maeterlind war in Frank­ reich nur solche Salonmode. Er wurde in Deutschland eine Literatur. figel erregt, so greift diese Erregung auf die Gefäßnerven über, und mode. Dieses Anfassen eines Genies mit Weihrauchfingern ist dann das Juden veranlassen. Es sind nur außerordentlich schwache mode. Er wurde aber in Rußland eine Philosophen- und Briefter es fommt dann das Schaudergefühl zustande. Der starke Rigel fann russische Art der Dichterverehrung. Aber nun bildete es wieder einen Hauptsatz der neuen Moskauer Theaterreligion, daß man auch vor Maeterlind die Zufallskomödiantenfunststücke nicht vernach­lässigen dürfe. Das Spiel vom heiligen Antonius eignet sich übrigens für diesen Zwed sehr gut. Denn Antonius, der Bagabund, der eine Lobe auferweckt, wird von den Hinterbliebenen der Entschlafenen und Wiedererweckten zuerst verhälschelt und dann richtig verhöhnt. Gegen die Myftit tritt die Polizei mit Kette und Schloß törperlich figel ist also eine Leistung des Drudfinnes. auf. An dieses Aeußerliche, das Maeterlind wenig fpöttisch und eher massiv dogmatisch meinte, halten sich die Ruffen allein. Peli- des Berliner Kaiser- Friedrich- Museums hat jetzt ein neues Mitteiſtid er giften und Pfaffen, Kurpfuscher, geldgierige Neffen und verhuzelte Tanten, alles das hat die verräterische Schminke fauftdich aufgelegt. Keine Gefunde fommt der Eindruck auf, daß die Myftiter gegen die Steptiker recht behalten. Das war eine Berdrehung, beren sich die Birtuosität der Moskauer schuldig machte. Sie fündigten mit ihrem Snobismus gegen den Geist der Gegenwart. Sie fündigten aber auch, da sie nur den Zeitenschein, den Zeibenschaum, den Beitenplunder anerkennen, gegen die Vergangenheit. Das Gefühl für die Beitseele fehlt ihnen. Sie sind nur merkwürdig, fie find nicht zu loben.

m. h.

Reize nötig, um auf der behaarten Haut den Rizel zu erregen. Es genügen schon Bruchteile eines Milligramms, sobald die Haare von ihrer Richtung abgelenkt werden. Werden die Haare auf der Haut abgeäßt, fo müssen die Reize fehr viel stärker sein, bis auf das Tausendfache erhöht werden. Der Kihel wird dann nur über den Haarbälgen, in denen die Druckpunkte liegen, wirksam. Der Haut­

Ein neuer Cranach im Berliner Museum. Der Cranach- Saal balten: als Neuerwerbung wurde das Bildnis aufgehängt, das Lucas Ceanach von der Gattin des Wiener Professors Neu 3 gemalt hat. Damit wird die Jugend des Meisters durch ein zweites bedeutendes Berk in der Berliner Galerie vertreten; dem Bildnis gegenüber hängt die föstliche Ruge auf der Flucht im deutschen Walde.

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Jakoba van Heemskerk, die holländische Malerin, die bei uns durch die Sturm- Ausstellung befannt wurde, ist in Middelburg gestorben. Sie bat es verstanden, die neuen Tendenzen der Malerei Naturferne und Stilgebung mit guter alter Tradition des seelischen Gehalts und kultivierten Handweris zu vereinen.