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Nr. 37340. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Tag der Republik.

Berlin   begeht heute den Tag der Republik. Ueberseinen Mauern, in denen beute mehr denn je die Not nach Opfern ringt und Verzweiflung dumpf durch alle Winkel triecht, schwebt das schwarz- rot- goldene Tuch. Keine Zeit, Feste zu feiern und das Gedenken zu einer Sache, die erst werden soll, in alle Himmel zu erheben. Aber der Schritt auf diesem Wege, der jetzt durch alle Finsternisse geht, darf nicht zurückgetan werden. Er muß gehalten werden, bis eine neue Sonne sich weitet und ein neuer Wind die Fahnen in den alten Farben sieghaft flattern läßt was über diese, vielen noch fremde Farben, zu sagen ist, möge in folgendem stehen.

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Der Artikel 3 der Reichsverfassung vom 11. Auguft 1919, deren feierliche Begrüßung und Ehrung der heutige Lag geweiht ist, lautet: Die Reichsfarben sind Schwarz- Rot- Gold. Woher eigentlich der, übrigens ausgezeichnete Farbendreitlang Schwarz- Rot- Gold in früheren Jahrhunderten stammt, hat sich bisher troh der großen Mühe, die sich die Heraldiker gegeben haben, noch nicht ganz ein­und Betärftigung dessen, was Eduard David   in seiner Rede im Reichs­farben nur schwarz und gold, dieselben Farben, die das Kaiserreich Desterreich als Rest des alten Deutschen   Reiches beibehalten hatte. Schwarz und gold waren in das alte deutsche   Banner hineinge­blommen, weil bis zum Ende des Mittelalters das deutsche   Reichs­banner einen schwarzen Adler im goldenen Feld aufwies. Als 1815 zu Jena   die erste deutsche Burschenschaft   von Studenten gegründet wurde, die in den Freiheitskämpfen mitgefochten hatte, fam plötzlich das Band schwarzrotgold auf und wurde von nun an das Sambol der den oathen rbeit und Vaterlandsliebe. Durch die junge Studentenschaft ging damals wirklich ein Strom von freiheitlichen, d. h. demokratischen Ideen. Denn das Volk von 1813 hatte gar nicht daran gedacht, den Kampf gegen die Franzosen zugunsten ihres Königs auszufechten, sondern um des Voltes felbst willen 1818 schoffen ch de burden caften noch enger zufamme. und es ist bezeichnend, wie die damaligen deutschen   Studenten sich

Der Republikaner.

Bon Josef Maria Frant.

Sonnabend, 11. August 1923

heran, die Höhe der preußischen Reaktion und mit ihnen die Aus. rottung alles dessen, was sich zu Schwarz- Rot­Gold bekannte. In Deutschland   war, als dann die progige und pruntende Aera Schwarz- Weiß- Rot unter Wilhelm II.   einsetzte, erst recht kein Platz für die alten Freiheitsfarben. Einzig und allein in Desterreich fanden sie eine Heimstätte. Und besonders die von Tschechen und Polen   bedrängten Deutschen   in Desterreich sahen in diesen Farben nach wie vor das alte Einheits- und Einigungszeichen aller Deutschen   und brachten es auf ihren Bannern und Vereins­abzeichen an. Erst in der letzten Zeit scheint mit der nichtswürdigen Propaganda der Deutschnationalen teilweise auch hier eine Aende­rung der Gesinnung und damit ein Farbenwechsel eingetreten zu sein.

Wenn heute wieder auf allen Straßen und Plätzen die schwarz­rotgoldenen Fahnen wehen, so ist das gleichsam eine Bestätigung und Betärftigung dessen, was Eduard David   in seiner Rede im Reichs­tag vom 27. Juni 1921 als Schlußwort sagt: Die Arbeiterdemokratie, die Sozialdemokratie läßt sich die Republik   nicht mehr rauben. Sie wird sie verteidigen mit aller Kraft und mit allen Machtmitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Wir wünschen nicht, daß es in Deutsch­ land   noch einmal zu inneren Erschütterungen kommt. Wenn Sie, meine Herren von der Rechten, es doch hahin treiben, einen Angriff auf die Republik   zu unternehmen, dann versichere ich Ihnen, daß der endültige Sieg nicht auf Ihrer Seite sein wird".

zu der Gesamtheit An den Farben Schwarz Rot Golb, die mir jetzt des deutschen   Voltes stellten. als Nationalfarben führen, klebt das Blut vieler hel­Denn das Grundgesetz, das sich die den hafter deutscher Männer und Jünglinge, die Burschenschaft   1818 gab, wurde ausdrücklich für ihre Ueberzeugung gelitten und gestorben aufgebaut auf das Verhältnis der deutschen find. Wegen dieser Farben haben Tausende der Besten mit ihren Jugend, zur werdenden Einheit des deutschen   Volkes. Angehörigen und Familien unerhörte Qualen ausstehen müssen, find Als Biel   stellte die Burschenschaft   auf die Einheit, Freiheit und Gleichheit aller Burschen untereinander und gehegt und gejagt, sind rechtlos und flüchtig gemacht worden. Soll Gleichheit aller Rechte und Pflichten". Ganz deutlich spielen hier die das alles umsonst gewesen sein und vergessen werden? großen Ideale der französischen   Nation hinein. Noch heute tragen zwar die deutschen Burschenschafter das schwarzrot. goldene Band, aber von dem alten Freiheitsgeist ist in ihren zer= rütteten Köpfen nichts mehr übrig geblieben.

BO

Verfassungsfeier der Abteilung 1. A.

Eine Verhöhnung der Verfassungsfeier. In der Wilhelmstraße 9 zu Berlin  , woselbst von Die verruchten und politisch- fittlich verrotteten österreichischen deutschnationalen und volksparteilichen Gnaden der kladde und preußischen Despotien glaubten in dem schwarzrotgoldenen Band ratsch" immer noch so vermiderte Wige von sich gibt, daß man der akademischen Jugend die Schlinge zu sehen, in der sich ihr fich erst figeln lassen muß, um lachen zu können, ist eine große Not brutaler volksfeindlicher Egoismus fangen sollte, und sie boten alles an Gehirnschmalz aufgetreten. Anders fann man es nicht verstehen, auf, um die Farben auszurotten und die Gesinnung zu unterdrücken. wenn man sieht, daß das Wigblatt aller erbosten und geistig unter­Die berüchtigten Demagog noe folgungen, mit denen diese ernährten Spießer den Verfassungstag gerade gut genug Regierungen vorgingen, sind zu bekannt, als daß man an dieser hält, um die Feier dieses Tages und mit ihr den Genossen Scheide­Stelle genauer darauf einzugehen braucht. 1832 wurde sogar durch mann sowie Künstler und Dichter vom Rang eines Richard Strauß  ein Bundesgefeß der Gebrauch aller nationalen Abzeichen das und Gerhart Hauptmann   hämisch zu gloffieren. Vergebliche Mühe, war das verhaßte Schwarz- Rot- Gold verboten und nur das den traurigen Gesellen, die sich einbilden, noch wunder wie deutsch  Tragen der Landesfarben war gestattet, also in Desterreich Schwarz- zu sein, den Ernst und die Weihe eines solchen Tages begreiflich Gelb und in Preußen Schwarz- Weiß. Dann aber fegte wieder wie machen zu wollen. Es genügt diesen Leuten die Tatsache, daß die 1797 von Westen her ein Sturm über die Vogesen   in das Land Sozialdemokratie den Berfassungstag mit besonderer Hingabe begeht, hinein, ein wärmender und medender Frühlingstraum, der hundert um den Versuch zu rechtfertigen, ihn herabzusehen. Würde sich in tausend Knospen aufschloß. Die lange und gewaltsam zurück- demokratischen Ländern wie Dänemart, die Bereinigten Staaten und gedämmte Liebe zu Schwarz Rot Gold blühte die südamerikanischen Freistaaten ein Federfuchfer nebft Zeichner er­prachtvoll auf. Wir heutigen fönnen uns faum einen Begriff dreisten, den höchsten staatlichen Feiertag, den Berfassungstag, zum von der Begeisterung machen, die damals für die ideale Freiheit, Gegenstand des Ültes zu machen, so tönnten sie etwas erleben. In Demokratie, Republik  , Bolfsrechte und Berfassung in Deutschland Deutschland   aber darf es der Verlag des Kladderadatsch" fogar noch herrschte. Als Folge davon trat am 9. März 1848 schleunigft die wagen, den Schund in einem Glaskasten im Hause Wilhelmstraße 9 alte Bundesversammlung zusammen und faßte auf Antrag des öffentlich auszuhängen. preußischen Gesandten folgenden Beschluß: Die Bundesversamm­lung erklärt die Farben des ehemaligen deutschen   Reichspanniers ( Schwarz- Rot- Gold) zum Wappen des deutschen Bundes  ". Es tamen jene Märztage in Berlin  , in denen der feige und schwache und doch tückische und hinterhältige Friedrich Wilhelm IV. mit einer breiten schwarzrotgoldenen Binde um den Arm in der Uniform des ersten Garderegiments durch Berlin   ritt. Auch sein Gefolge und die Generalität hatte sich mit denselben Farben geschmückt. Es tam dann der Tag, an dem der gerissene Romödiant aus dem Hause Hohenzollern   laut und öffentlich erklärte: Ich habe heute die alten deutschen   Farben angenommen und mich und mein Bolf unter das ehrwürdige Banner des Deutschen Reiches gestellt. Preußen geht fortan im Reiche auf". Leider hatte damals Preußen- Deutschland  noch feine Sozialdemokratie, die dafür hätte forgen fönnen, daß der Mann auf dem Throne sein Wort hielt. Und so zerflatterte der Traum von der deutschen Einhelt und Freiheit unter dem schwarz­rotgoldenen Banner in blutigen Nebeln. Die fünfziger Jahre tamen hindurch: eine öde Ebene lag vor ihm; über ihm ein Grollen, mono­ton und grausam; um sich herum gleitende Gestalten, zwischen denen mit betäubendem Krachen schwarzblau es einschlug, splitternde Bal­ten in der Luft und praffelnde Erdschollen; gellende Schreie und ftöhnendes Wimmern; und da spürte er plößlich wieder an der rechten Schulter den schneidenden Schmerz und faßte mit der Linken aufzuckend nach dort und sah bitter lächelnd den leeren Aermel, auf dem falt und gleichgültig die Sonnenstrahlen durch das Laubschen Lande. Wunderbare Ricsen ragen auf im hessischen Urwald, geäst her spielten.

-OLO

Damals war ihm die Erkenntnis geworden, die ihn in der Res volution zum Republikaner gemacht hatte. Und ihn hatte hoffen lassen auf Republit und neues Werden..

Während sich die gesamte Beamtenschaft des Berliner   Polizei­präsidiums heute am Berfassungstage selbst zu einer gemeinsamen Feier versammeln wird, hatte die Abteilung IA( politische Polizei), der von Amts wegen der polizeiliche Schutz der bestehenden Ber­faffung obliegt, bereits gestern eine Sonderfeier veranstaltet. Der Leiter der Abteilung wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung der Verfassung hin und der Vorsitzende des Beamtenausschusses brachte zum Ausdrud, daß alle Beamten der politischen Polizei treu zur Verfassung ständen und daß die Repu­blit sich stets auf die Beamtenschaft der Abteilung I A stützen fönne.

Zur Bebel- Feier teilt der Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin mit, daß wegen lederlastung des Reichstages die Feier am Montag erst um 8 Uhr beginnen fann. Einlaß in den Saal um 7% Uhr.

die nach den Richtlinien der deutschen Tubertulofefürsorgestellen ausgewählt werden, sechs Monate lang durch Wäsche, Kleidung und Lebensmittel nachdrücklich unterstützt werden. Berabfolgt werden öglich Frischmilch, wöchentlich Butter, Katao, Haferfloden und ebertran, jodann Leib- und Bettwäsche, Taschentücher und Geife, für jedes Kind ein Paar Stiefel und zwei Baar Strümpfe.

Unter grünen Bäumen faß er und fah auf die Menschen, die an ihm vorbeizogen in Zügen und mit Fahnen, um des Tages zu gedenten, der ihr Tag und Tag der Republik sich nennt. Es waren Die Riefeneiche von Göstrup. Uralte Eichen grünen im deut. alte und junge Männer aus allen Schichten, doch zur Mehrzahl Ar­beiter wie er; neben ihnen Frauen und Mädchen, vor ihnen und rahe dem Reinhardswälder Gestüt Beberbed  , ein mächtiger Koloß hinter ihnen laute Jugend, die stolz die schwarzrotgoldenen Fahnen erhebt sich bei der Waldecker Hauptstadt Arolsen  , aber die ge­trug. waltigste ist sicher die Rieseneiche Don Göstrup im Ertertal im Lippischen. Breit und hoch ist diese Eiche, veräftet, tnorrig, martig Er sah sie sich näher an: die Alten waren wortfarg und nach denklich; zwischen ihren hochgezogenen Brauen steilten tiefe Falten; Und nun...? Schlimmer war die Not wie je. Grausamer und firchturmhoch, ähnlich, was den Etil anbetrifft, einem No: mannenturm In dieser Eiche tann ein breites Wohnhaus mit aus ihren Augen stierte stumpf die Sorge um die Fahne, der sie war fast die Zeit als das Eisen, das ihm den rechten Arm geraubt Bauernhaustür für den Erntemagen und zwei Fenstern beiderseits folgten. Neben ihnen andere: aus deren Augen funkelte und blikte hatte. Ringsum Not, Not, bittere Not! Ringsum Hunger und bequem stehen. Einen großen Hof schirmt dieser bis in die Wipfel es hell; ihre Stirnadern liefen dicker als sonst zu den Schläfen, und Elend, blasse Kinder und weinende Frauen! Die Republit ampu- jugendgrüne Alte. Nur ganz oben in der Krone ist ein einzelner thre Münder waren herb und im Winkel geschloffen; sprachen sie, tiert zu einem Rumpf! Brutales Wüten fremder Soldateska im dürrer Ast, und auch der ist nur flein. Der Alte wächst sogar noch waren es Borte vom Kampf; lachten sie, tlang es metallisch hell Lande! Grauenhaftes Wüten der eigenen Brüder gegeneinander! immer. Seit Jahren besuchen ihn Vereine. Ihre Mitglieder reichen und hart. Und was sie dachten, war der Ausdruck des Willens, die Organischer Mundraub, Bucher   und Betrug! Hohn aller Mensch- sich die Hand und winden so einen Kreis um die Eiche. Mancher Fahne zu schüßen. lichkeit im eigenen Lande, Hohn aller Klugheit, Entschlußkraft, zeigt ihr feine Berlebung an. Und diese Eiche Und wieder andere: die sahen feindselig auf die Straße; wild Einigkeit! Von aller Welt verlassen, im Strudel des Egoismus und Jahren um 800 herum. Der Hof gehört den Lüdekings. Diese und heißer hörten sich ihre Rufe an; fanatisch lohte es aus ihren der offenen Feindschaft kämpfend um sich selbst, zerfetzt, zerfleischt, Familie wurde 1250 gegründet. Ihr Name entstand aus lüd- eding, d. h. rauschende liebe( ing) Eiche Mann zur rauschenden lieben Augen und ihre unschönen Stimmen wurden schön und packend bespuckt, beschimpft, befehdet, von Aasgeiern umlauert, von Füchsen Eiche. Sie war also 1250 nicht mehr so ganz jung, etwa 500 Jahre durch Inbrunst und Begeisterung, mit der sie ihre Lieder fangen. durchwühlt, von Fremden unterminiert, von der Menschheit" ans alt, sonst hätte man sich 1250 nicht nach ihr benennen können als Und noch andere sah er und erkannte in ihnen traumhaftes Sehnen Dulder freuz geschlagen, zerstochen und mit Effig" getröstet einer schon bedeutenderen. Der Vater diese: Eiche diente noch den und redschwere Triebe, Triumph und Niedergeschlagenheit Seite an seine Republik  ! altgermanischen Göttern, und die Eiche selbst in ihren Jugend­Seite marschieren, lohende Liebe neben verzerrter But. jahren auch noch; aber dann rauschte sie der ersten christlichen Zeit im cherustischen Urwalde. Und doch ist diese Eiche nicht die älteste in Deutschland  . In Medlenburg gibt es zwei Eichen, die zwel­tausend Jahre alt sind, aber jede ist doppelt und deshalb nach fun­digem Urteil fein Riese. In der Heimat des Riefen von Göstrup im lippischen Lande gibt es auch sonst nur noch eine alte bedeutende Giche, und die ist durch die Mauer in Hornoldendorf gewachsen.

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Und aufftöhnend bäumte er sich hoch, irr suchend sahen seine zerquälten Augen in die Menschen, die da um ihn lachten, plauderten, politifierten, schimpften, schrien, tobten, fluchten und selbst nicht wußten, was ihnen nottut:

stammt aus den

Die Frauen gingen müde und mit schweren Schritten; fie trugen fichtlich die Sorgen mit, die ihr Sein bedeuten im Kampf der Tage; und während sie mit den Männern sangen, schien diese und jene. fern dem Gesang und der Stunde zu sein, schien zu rechnen Das Eins- Sein mit der Republik  ! Der Wille für die und zu grübeln, indes tiefe Falten um die zuckenden Lippen liefen. Republit zu kämpfen und zu opfern! Das offene Bekennt. Der stille Beobachter erkannte, daß diese Frauen an ihre Not zu nis für die Republik   und die klare Erkenntnis, wer ihr Freund Hause und die hungrigen Kinder dachten, an die Geldscheinfeßen, und Feind, das ehrliche Wollen, für die Republit zu kämpfen auf Die Staatstheater eröffnen ihre neue Spielzeit am Sonntag, den um Deutschlands   Willen für die Menschheit, um 19. August, mit den Meistersingern  " im Opernhaus   und Wilhelm Tell  " im die zu wenig, um sich satt zu essen, an die Mühe, das Bißchen, das Leben und Tod sie haben mußten, überhaupt zu erlangen. der Menschheit willen für Deutschland  ! Die Einigkeit in Schauspielhaus. Beginn des Vorverkaufs am Donnerstag, den 16. Auguft Das Trianon- Theater beginnt seine neue Spielzeit am 1. September Der Fremde auf der Bank sah prüfend ihr Aeußeres: die Klet  - diesem Ziel und aus der Einigkeit geboren die Macht und Die verlorene Tochter"." Erifa der sauber, aber fadenscheinig; die Schuhe geflidt und derb; und wie Stärke und Strenge, die Disziplin und der Gehor- mit Ludwig Fuldas Austspiel Gläßner spielt die Titelrolle, Eugen Burg   und Julius Falenstein die männ die Kleidung ihre Gesichter verbraucht und mager, blaß und fam! lichen Hauptrollen.

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ausgemergelt von der grauenhaften Not, doch sehnig und gestrafft Und der Republikaner auf der grauen Steinbant erkannte, daß mit spielenden Musfeln. Auf vielen lag der Staub stundenweiter nun die Stunde der Republik   gekommen, die Stunde, aus der sie Wege. Und der Staub bezeugte wie die harten Gesichter den Willen, wahrhaft wird oder in der sie stirbt, weil sie sich selbst nicht erkennen der Republik   als ihrer zu gedenken.

Da nahte fich ein Zug mit Krüppeln, Kriegszerschossenen, auf Krüden   und in Rollstühlen; einer vor ihnen hielt in der rechten Hand, der einzigen, die er bosaß, die Fahne. Ernst sahen die Fol­genden auf sie, die der Wind straffte wie ein grades Luch. Es wurde still; der kleine, shumme Zug befahl mit eiferner Beredsamkeit das Schweigen, das für Sekunden auf den Bürgersteigen herrschte.. Da sah der Gast auf der Steinbank starr durch die Menschen

und bekennen konnte...

Und laut und fest sprach er es aus: Ans Wert nun, Republik  ! Jetzt hebe deine Fahne und schüße dich! Wach auf und sei nun endlich dein Diktator, Republik  ! Es geht um dich und alles!"

Im Lessing  - Theater ist das Gastspiel der III. Studie des Moskauer Künstlertheaters bis einschließlich 17. Angust verlängert worden. In der Volksbühne findet Sonnabend die abgesagte Borstellung Madame Butterfly  " doch statt, da das Philharmonische Orchester frei geworden ist.

holt

Kein internationaler Kongres für Augenärzte. Nach einer Matin" Meldung haben die französischen   und belgischen Gesellschaften von Augenärzten es abgelehnt, an dem von der englischen Gesellschaft für das Eine neue Quäferfpende. Die amerikanischen   Quäter haben, Jabr 1925 nach London   einberufenen internationalen Kongreß für Augen­wie die Deutiche Medizinische Wochenschrift" mitteilt, weitere ärate teilg'inchmen, weil auch die deutschen Augenärzte teilnehmen und die Mittel jur Befämpfung Suberkuloic bei deutsche Sprache als eine der offiziellen Sprachen des Kongresses anerkannt Kindern zur Verfügung gestellt. Es sollen 250 Berliner   Kinder, werden soll. Die Einberufung des Kongresses ist deshalb vertagt worden.

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