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über uns guten Willen oder einfach Gleichgültigkeit zeigten. Sie hat Beamte abberufen, sie hat Privatleute eingeferfert und ihnen Strafen auferlegt. Außerdem haben sich

In dem Anhang, in dem Poincaré das englische Schreiben vom 11. August in seinen einzelnen Punkten beantwortet, beschäftigt fich Punkt 42 mit der Meinung Englands, daß die Besetzung des Banden von Verbrechern Ruhrgebietes ein Ende nehmen muß, wenn Garantien oder Pfän­gebildet, melche versuchten, durch Explosivstoffe die Eisenbahnen und der, die von wirtschaftspolitischem Gesichtspunkte aus weniger schäd­Kanäle zu zerstören und Züge in die Luft zu sprengen. Als am lich und produktiver als die Ruhrbesehung sind, gefunden werden. 9. und 10. Mai gegen Schlageter und Genossen verhandelt Die englische Regierung könne die vier französischen und belgischen wurde, haben diese eingestanden, daß sie zu einem Bureau Rommuniqués nicht gelesen haben. Wir sind durchaus bereit, in Beziehung gestanden hätten, welches das Reichswehr sagt der Anhang, wenn der Widerstand aufgehört hat, nach und nach ministerium selbst in Hamm eingerichtet habe. Es war sicher- den Charakter der Besetzung zu ändern und in Uebereinstimmung lich rechtmäßig, wenn die französische Regierung angesichts derartiger mit unseren Alliierten die Kontrolle der in unserer Hand befindlichen Taten die Einstellung des passiven Widerstandes als Bedingung Pfänder sicherzustellen. betrachtet hat, welche jeder neuen Unterhaltung mit der deutschen Regierung vorangehen müsse. Dieser Widerstand stehe nicht nur im Widerspruch mit dem Friedensvertrag, sondern auch im Wider­spruch mit den offensichtlichen Interessen Deutschlands , welchen er teurer zu stehen komme, als wenn es sich freiwillig zur Ausführung seiner Verpflichtungen entschließen würde. Gegenwärtig hätten nur die Konkurrenten der Interessenten des Ruhrgebiets auf dem Gebiet der Kohlen- und metallurgischen Erzeugnisse hiervon Rugen . Die französische Regierung wünsche, daß der passive Widerstand wieder ein Ende nehme.

Die Note behandelt auch die Zahlungsfähigkeit Deutsch­ lands . Im ersten Teil wird ausgeführt, daß das von Frankreich vor­geschlagene System, das von ihm niemals als unveränder I ich bezeichnet worden sei, Abänderungen vertragen fönne, voraus gesezt, daß das Prinzip respektiert wird. Frankreich habe nicht die Absicht, Deutschland zu ruinieren.

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Es habe im Gegenteil ein Interesse daran, daß seine Schuldner sich zahlungsfähig erhalten. Frankreich wisse sehr wohl, daß der Zu­fammenbruch Deutschlands schwere Erschütterungen für ganz Europa zur Folge haben würde, aber der Zusammenbruch Frankreichs nicht weniger. In der Schlußfolgerung dieses ersten Teils wird alsdann gesagt: Ueber alle diese Fragen sowie über alle anderen Teile sind wir auch weiterhin bereit, freundschaftlich mit England und den übrigen Alliierten zu verhandeln. Wenn wir diese Note der Deffentlichkeit übergeben, so tun wir es nur, weil uns die Veröffentlichung der englischen Note dazu gezwungen hat. Aber wir glauben, daß die Verhandlungen, sei es nun, daß sie sofort zwischen den Alliierten weiter gehen oder daß sie nach Ein­stellung des passiven Widerstandes mit Deutschland beginnen werden, mit größter Diskretion fortgesetzt werden müssen. Ueber den Standpunkt bezüglich der

Abschätzung der deutschen Zahlungsfähigkeit

heißt es in der Schlußfolgerung: Wir verlangen im Grunde ge­nommen nur, daß man die Reparationsfommission in der Erfüllung ihrer Aufgabe nicht stört, daß man sie fräftigt und nicht versucht, sie zu schwächen, daß man ihr gestatte, die Lage Deutschlands zu prüfen, periodenweise seine Zahlungsfähigkeit abzuschätzen und die Abänderungen vorzunehmen, die es für richtig hält. Wir verlangen, daß Deutschland in dem für die Wiederherstellung seiner Finanzen notwendigen Zeitraum seine Leistungen in Sachlieferungen und Barzahlungen durchführt, die die Kommission für möglich halten wird, während die Alliierten die Pfänder bewahren, die fie im allgemeinen Interesse in der Hand halten. Frankreich war stets bereit, seine Schulden an Großbritannien und die Vereinigten Staaten zu bezahlen. Wir können weder Großbritannien zum Bor­teil der Vereinigten Staaten , noch umgekehrt, ein Borrecht ein­räumen. Wir können uns infolgedessen nicht mit Deutschland gegen­über England solidarisch erklären, um das, was wir England schul­den, an die Vereinigten Staaten zu bezahlen."

Die Schlußfolgerung jagt weiter, Frankreich sei durchaus bereit, bei der allgemeinen Erhebung der Reparationen und der interalliierten Schulden der augenblicklichen Lage Deutschlands Rechnung zu tragen. Es sei bereit, sich über die schnellste Zahlung, die den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete ermöglicht, mit Deutschland zu verständigen. Ebenso über die Prüfung des zweiten Teiles der Schulden durch die Reparationskommission und über die Verschiebung der Prüfung der Kriegsentschädigung auf einen späteren Termin. Wir nehmen nicht an, schreibt Poincaré , daß England die interalliierten Schulden vor Zahlung der Reparationen zu refla­mieren gedenkt. England wird selber am besten verstehen, daß Frankreich , um zahlen zu fönnen, zunächst seine Zahltraft wieder­erlangt haben muß, seine Schäden wieder gutgemacht und sich darauf vorbereitet haben muß,

mit gleichen Waffen gegen die deutsche Konkurrenz zu kämpfen. Im Interesse Englands liegt es zweifellos, daß Deutschland sich erholt. Sicherlich liege es aber nicht im Interesse Englands, daß Frankreich dadurch Schaden erleide.

Uns hat's noch untergekriegt...

Von Erich Grisar .

An der Straßenede steht ein junges Mädchen. Es ist sehr schön und der Glanz der Abendsonne fällt auf ihre Haare, daß sie schimmern wie Gold. So schön ist es.

Nun kommt ein Bursche daher. Ein Arbeiter mit frischem Gesicht. Er gibt ihr die Hand, und sie lachen beide.

Sie haben

Aber wir werden das Ruhrgebiet nicht auf neue Versprechungen hin räumen.

Wir wollen bezahlt werden. Poincaré läßt auch in diesem Teil wieder die Forderung auf gemeinsame Ausbeutung des Ruhrgebietes durch die Alliierten fallen. In Punkt 43 heißt es, es hänge von Deutschland ab, daß wir aus dem Ruhrgebiet herausgehen, indem es sich durch die Sanierung seiner Finanzen in die Lage versezt, internationale Anleihen aufzunehmen. Die Hoffnung auf die Räumung des Ruhrgebietes werde für Deutschland stimulierend wirken. In Punkt 44 heißt es: Wir protestieren noch einmal mit Entrüstung gegen die Annahme, daß Frankreich versucht, das Ruhr­ gebiet zu annektieren oder dort zu bleiben.

Auf Seite 45 Punkt 44 wird gesagt: Das englische Kabinett droht uns mit einem Appell an den Völkerbund, als ob eine Gefahr oder auch nur die Möglichkeit einer Gefahr eines Krieges bestehe. Wir können auf keinen Fall diese Art, die Frage anzu­fassen, zulassen."

Auf Seite 46 Punkt 46 rechnet Poincaré aus, daß die 14 Mil­liarden, die England für sich beansprucht, genau 22 Proz. derjenigen Summe darstellen, die nach dem Londoner Zahlungsvoranschlag von Deutschland zu verlangen seien. Nach dieser Berechnung würde also England nichts von dem Betrag na chlassen, der ihm nach dem Londoner Zahlungsvoranschlag zustehen würde. Wo find denn dann die Opfer, die England bringen will?" Auf Seite 49 unter Puntt 54 steht schließlich noch folgende Auslassung: Wenn das eng­lische Kabinett, wie dies sein Recht ist, glaubt, die Prozentfäße nicht abändern und für die Reparationen feine Priorität zugestehen zu fönnen, so sind wir selbst genötigt, uns strenger an das zu halten, was uns mit ausdrücklicher 3ustimmung Englands im Friedensvertrag und im Londoner Zahlungsvoranschlag versprochen

wurde."

Die Personalpolitik der Reichsbank.

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Die Interessengemeinschaft der Reichsbant beamten, welche die gesamte Beamtenschaft der Reichsbank um­faßt, hatte gestern ihre Berliner Mitglieder und Vertreter der Reichs­Boincaré beruft fich u. a. darauf, daß die alliierte Pariser Wirt- bankstellen aus der Provinz in die Singakademie zu einer Versamm­schaftskonferenz vom Juni 1916 die Solidarität der Alliierten lung einberufen, um ihre Wünsche in bezug auf die Personalpolitik festgelegt habe. Eine damals gefaßte Entschließung zeige als Auf- der Reichsbank der Deffentlichkeit zu unterbreiten. Das Bild, das sich fassung der Alliierten offenbar, daß die Schulden, die sie unterein­ander als Kriegskosten kontrahiert hatten, nicht eingezogen werden aus dem Referat des Bankrats Ruge ergab und das von Diskussions­fönnten, bevor die Reparationen bezahlt werden. Sum gleichen rebnern ergänzt wurde, erweckte den Eindruck, daß das Reichs­Schluß führten die Versailler Artikel 131 und 132. Könnten danach bankdirektorium auch in dieser Frage vollkommen versagt die Alliierten diese Kriegskosten, die hinter den Reparationen, hinter hat. Die Beamten, weit über den Achtstundentag hinaus von dem den Sanktionen und hinter den in den Verträgen aufgeführten mangelhaft organisierten Dienstbetrieb in Anspruch genommen, ver Schäden rangieren, und deren Ersatz sie von Deutschland verlangen, langten nicht materielle Besserstellung, sie verlangten nur ihr Recht normalerweise diesen Ersaz einer vom anderen verlangen, auf Arbeit und die Weckung der Arbeitsfreude. Daß sie noch bevor Deutschland bezahlt hat? Mit anderen Worten: Könnten nicht gehoben wird, wenn veraltete Prüfungsbestimmungen den Auf­die Freunde schärfer behandelt werden, als die Feinde von gestern? stieg der Tüchtigen hemmen, wenn es besonders in der Provinz an Frankreich erkenne seine Schulden an, aber es werde sie erſt bezahlen Diensträumen fehlt, während die Leiter der Reichsbankstellen, dem fönnen, nachdem es erhalten habe, was uns Deutschland schuldet. darüber kann man Von Deutschland werde Frankreich über seine 26 Milliarden hinaus Beispiel ihres Präsidenten folgend, innerhalb der geeigneten Bureau­das verlangen, was von ihm selbst gefordert werden wird. Je häuser noch große Dienstwohnungen innehaben weniger man von ihm verlange, um so mehr wird Deutschland ent- sich nicht wundern. In Frankfurt hat sich ein Abteilungsleiter, laftet werden, seelisch zusammengebrochen unter den unhaltbaren Arbeitsverhält­Damit ist der Hauptinhalt der 19 Seiten des Gelbbuchs füllen- nissen, erschossen. In anderen Reichsbankstellen befürchtet man täg­den Note widergegeben. Ein weiterer, 28 Seiten umfassender An- lich, daß der Betrieb und damit die Geldversorgung der Induſtrie hang enthält Bemerkungen der französischen Regierung zu den infolge der Ueberlastung der Beamten zusammenbricht. Auf alle diese 55 bzw. 12 Punkten der letzten englischen Note. Hierbei wird Mißstände ist das Direktorium feit langem hingewiesen worden, ohne an mehreren Stellen die Uebereinstimmung mit England festgestellt. daß es die notwendige Entschlußkraft zu rechtzeitiger Abhilfe auf­Dafür einige Beispiele: Jim Kapitel Zahlungsfähigkeit Deutschlands" wird auf Seite 24 brachte. Jetzt begehren die Beamten gegen diese Personalpolitik auf. der eigentlichen Note ausgeführt, daß in der Reparationsfommission In der Entschließung, die einstimmig angenommen wurde, alle Nichterfüllungen Deutschlands mit einer Majorität von bret heißt es u. a.: Stimmen festgestellt worden seien, darunter die Stimme des ita. lienischen Delegierten. Wenn also ein amerikanischer Delegierter vorhanden gewesen wäre, so würde trotzdem eine Majort­tät zustande gekommen sein. Im übrigen", so heißt es an der gleichen Stelle weiter, besigen Belgien und Frankreich für sich allein 60 Proz. der Rechte der Alliierten gegenüber Deutschland . Die englische Regierung flagt uns oft an, daß wir uns in abstraften Theorien ergehen und den wirtschaftlichen und finanziellen Tatsachen nicht genügend Rechnung tragen. Wir wollen uns auch gern aut einen positiven Standpunkt stellen. Wenn wir aber die Frage rein geschäftlich behandeln, was würde man wohl von einer Gesell­schaft sagen, bei der die Aktionäre, die zusammen 60 Proz. der Attien repräsentieren, von einer anderen Gruppe, die nur 20 Proz der Aktien besißt, in die Minorität gesetzt werden tönnte? Auf Seite 36 unter Bunft 23 steht folgende charakteristische Aeußerung Poincarés: Entweder besteht die Sachverständigen fommiffion aus Angehörigen der Reparationsbommission und deren Angestellten selber wozu dann die ganze Diskussion? Oder die Kommission setzt sich an die Stelle der Reparations= fommiffion dann läuft das dem Friedensvertrag zuwider." Auf Seite 42 Puntt 38 nimmt Poincaré ,, mit Befriedigung davon Kenntnis", daß das englische Kabinett nicht daran dente, die Räumung des linken Rheinufers vorzuschlagen. Aber", jo heißt es in dem gleichen Abfah weiter ,,, unsere Besetzung des Ruhr­gebietes, die auf Grund des§ 18 des Friedensvertrages vorgenommen worden ist, ist ebenso gerechtfertigt, wie die deutsche Besetzung

Don 1871.

gewiesen, die der Kartoffelkultur durch die mit Ende des Jahres, angeblich aus Mangel an Reichsmitteln, bevorstehende Auf­lösung des Forschungsinstituts für Kartoffelbau bei der Biologischen Reichsanstalt erwüchsen. Das Staatsministe rium wurde ersucht, bei der Reichsregierung vorstellig zu werden, Reichsmittel zum Fortbestand des Instituts bereitzustellen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, beantwortet der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten die Anfrage folgender. maßen: Mit der Förderung des Kartoffelbaus befaßt sich in Preußen, sich lieb und werden sich heiraten.. Ich sehe das Mädchen schon ebenso wie in den übrigen Bliedstaaten, eine Anzahl von Infti. als seine Frau und wie beide sich freuen über ihr Kind. Es ist tuten des Staates und der Landwirtschafts. das erste. Und über das zweite freuen sie sich und vergessen in ihrer| tammern. Einem Reichskartoffelinstitut in Berlin , das zwed. Freude ganz, daß sie arm sind. Und rechnen müssen sie und sich mäßig als Abteilung an die Biologische Reichsanstalt für Land- und durchkämpfen von Zahltag zu zahltag. Und ihre jungen, lachenden Forstwirtschaft anzugliedern sein dürfte, würde in erster Linie die Gesichter werden ernst und verbittert werden. Oder auch schöner wichtige Aufgabe einer einheitlichen Bearbeitung der Versuchs- und Forschungsergebnisse der zahlreichen auf dem in Rede stehenden Ge mit den Falten der Not und des Ernstes. Wer weiß das? Bis dann eines Tages der Lohn nicht mehr reicht. So sehr sie biete tätigen Institute und Stellen obliegen.

auch rechnen und rechnen.

Und überall Schulden. Dann wird sie Zeitungen tragen oder waschen gehen. Oder sie geht in die Fabrik, ein paar Mart mitzu­verdienen. Ernster und ernster wird ihr Gesicht werden. Das Lachen hört auf. Loser und loser hängen die Kleider ihr auf den Hüften. Sie wird schließlich sein wie alle Frauen ihrer Klasse: Ver­fümmert und grau. Ein verhärmtes Weiblein, das niemand mehr ansieht.

Nur eine Hoffnung wird bleiben: Daß die Kinder den Tisch ihrer Eltern verlassen, ihr Brot selbst zu verdienen. Mit ihnen geht auch der Rest ihres Glückes. Einfamfein ist das Ende. Und Armut. Die bettelt an Eden der Straßen in Lumpen. Und läßt sich be­schimpfen von Menschen, die reich sind

Die Sonne ging unter. Ein Paar geht vorüber. Ich starre ins Licht der Laterne, die über mir aufflammt. Das war doch das Mädchen mit den glänzenden Haaren? Und er mit dem frischen Geficht. Ich höre sie lachen. Sie sind ja sehr jung und haben sich lieb. So lieb. Und sie glauben daran, daß sie das Leben zwingen. Gerade sie. Wenn auch alle verderben. Und ich möchte, daß sie recht behalten gegenüber dem Leben. Daß das Mädchen schön bleibe und er fröhlich und daß das Elend verschwände. Um ihretwillen möchte ich wirken. Kämpfen um eine bessere Zeit. Sie muß fommen. Und wird kommen. Und kommt sie auch spät erst, wenn die Zeit unsere Jugend zerfressen und unsere Kraft, wir sagen voll Troh zu den Jungen, die unsere Kinder find:" uns hats noch untergefriegt. Uns. Aber ihr, ihr..."

Der Tag wird glänzen zu unseren Worten. Mut füllt die Seelen der Jungen. Und wir sagen zu ihnen: Geht hinein in die Welt! Sie ist die eure. Ganz euer und birgt nichts als Glück!"

Das Forschungsinstitut für Kartoffelbau. In einer feinen An­frage eines Landtagsabgeordneten wurde auf die Gefahren hin­

Da tein Zweifel darüber bestehen kann, daß es sich bei der För derung des Kartoffelbaus um eine besonders dringliche Aufgabe von größter volkswirtschaftlicher Be deutung handelt, für die die Aufwendung selbst großer Mittel nicht gescheut werden darf, so würde die preußische Staatsregierung nicht ermangeln, erforderlichenfalls für die Erhaltung des Reichs­kartoffelbau- Instituts einzutreten, wenngleich namentlich auch im Hinblick auf die Finanzlage wohl nicht übersehen werden darf, daß es zur Erreichung des angestrebten Zieles im allgemeinen weniger Bereitstellung ausreichender Mittel, um die in hinreichender Anzahl der Grrichtung neuer fostspieliger Institute bedarf, als vielmehr der in den einzelnen Ländern bereits vorhandenen Versuchs- und For schungseinrichtungen in fachlicher und persönlicher Hinsicht zu höchst­möglicher Leistungsfähigkeit entwickeln zu fönnen. Sollte daher das Reich in der Lage sein, größere Mittel zur Förderung des Kartoffel. baus zur Verfügung zu stellen, so würde eine besonders wirksame Entwicklung darin zu erblicken sein, daß sie den Ländern nach Maß­gabe ihrer eigenen Aufwendungen für befagte Zwecke zur Aus gestaltung ihrer Einrichtungen überwiesen würden."

" Die am 22. August 1923 in der Singakademie versammelte Beamtenschaft der Reichsbant erklärt, daß eine Fortsetzung der bisher von der Bankleitung betriebenen Personalpolitit zu einem physischen Zusammenbruch der seit den Kriegsjahren in unerhörtem Maße überanstrengten Beamten und damit zu Betriebsstodungen führen muß, die in der Zeit des Rampfes um das Ruhrgebiet besonders verhängnisvoll fein würden.

Zur Abwendung dieser Gefahr fordert die Beamtenschaft in letter Stunde in aller Deffentlichkeit eine grundlegende, den drän­genden Anforderungen der heutigen Zeit Rechnung tragende ſo­fortige Aenderung dieser Personalpolitik; sie fordert ferner die ebenfalls sofort zu erlassende allgemeine Ermächtigung an die Direktoren der Provinzanstalten der Reichsbant, Hilfs träfte, je nach den örtlichen Bedürfnissen, ohne vorherige Be­fragung des Reichsbankdirektoriums unter Mitwirtung der Be­amtenausschüsse einzustellen, und sie fordert als Schlußglied der fofort zu ergreifenden Maßnahmen eine großzügige Umgest a 1- tung der Bedingungen für den Eintritt in den Reichsbank­dienst für alle, auch die unteren Beamtengruppen, die allein den durch falsche Maßnahmen herbeigeführten vollständigen Mangel an demjenigen Nachwuchs beseitigen fann, der allein den hohen Anforderungen des Dienstes der deutschen Zentralnotenbant ge­wachsen ist."

Die Resolution verlangt weiter, daß die Beamtenschaft im Falle eines Wechsels im Präsidium der Reichsbank an den berufenen Stellen vorher gehört werden soll.

Die neuen Antisemiten.

( Frei nach Liliencron.) Hep- hep, heilo und Juden raus!" Rückt Hitler zum Pegrome aus? Die Straße wälzt es sich entlang, Und mancher Bürger drückt sich bang. Doch sieh die Kommunisten. " Hep- hep!" Boran die Redaktion Der Roten Fahne". Sobelsohn ( Karl Radek) führt den dichten Schwarm, Den Reventlow hat er am Arm!

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Und dann der Werner Scholem. Der Scholem trägt ein großes Schild: Hängt auf die fosch're Schiebergild!" Man hört, wie er befriedigt spricht: Hab ich nicht schon ein Arisch- Geficht?" Und darauf die Ruth Fischer.

Die Haare giftblond orndiert, Ruth Fischer tommt dahermarschiert, Um sie geschart voll Mut und Kraft Die völtische Studentenschaft.

Und dann der Knüppel- Kunze. Freund Kunze schaut befriedigt aus Und grient: Hier bin ich wie zu Haus'. Ich geh mit Radet, Scholem, Razz Auf fröhlich- frische Judenhay." Klirr

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tracht die erste Scheibe...

Mich. von Lindenheden.

Das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht sieht sich, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, infolge der gegenwärtigen Lage genötigt, den Kunsterziebungstag in Stuttgart ( 27. bis 30. August) und die 3. Schulmusitwoche in Breslau ( 1. bis 7. Oftober) auf eine demnächst bekannt zu gebende Beit zu ver schieben.

Ein wertbeständiges" Cicht? Eine recht merkwürdige Ge­schichte, die mit Rücksicht auf die Quelle, der sie entstammt, mit Bar ficht aufzunehmen ist. läßt sich die Pariser Ausgabe des " New Yorker Herald" aus New York melden. Danach will der be. Die diesjährige deutsche Physikertagung findet in der Zeit fannte amerikanische Chemiker Bienso einen radioaktiven vom 14. bis 23. September in Bonn statt. Sie wird veranstaltet von der Leuchtstoff in flüssiger Form entdeckt haben, der wie Deutschen bbbfitalischen Gesellschaft und der Deutschen jede andere Flüssigkeit in ein Gefäß gegossen wird und jahrelang, efellihaft für technische Phyfit, die im Rahmen des ohne erneuert zu werden, verwendet werden fennt. In einer Unter Phyfilertags zugleich ihre Jahrestagungen abbalten. Namhafte Gelebrte des redung mit einem Berichterstatter des genannten Blattes sprach sich In- und Auslandes, darunter 12 Nobelpreisträger, haben ihre Beteiligung zugesagt. der Erfinder dahin aus, daß dant seiner Erfindung in absehbarer Zeit vielleicht Kohle und Petroleum als Leuchtmittel der Vergangen­Fortschritte im Innern Auftraliens. Unter Leitung von heit angehören werden. Das neue, flüssig gemachte Licht", so.. Stuart hat eine Expedition Nordaustralien zwischen Broome und Wyndham besucht. Nach der französischen Zeitschrift" La Geographie führte er aus, ist an Helligkeit dem elektrischen Licht überlegen bat fie fruchtbaren Boden und Kupfer auf dem Festland, und fann in bezug auf Sparsamkeit und Le stungsfähigkeit mit Bhosphat und Eisenerzlager auf den Küsteninseln angetroffen. feinem anderen Licht verglichen werden. Man kann es zehn bis Nach der gleichen Quelle ist in der Nähe des Lander- Greek in Nordaustralien fünfzehn Jahre zu Beleuchtungszweden verwenden, ohne von der berittenen Bolizei ein großer, von unzähligen Enten belebter Süß­daß man sich in dieser Zeit um den Leuchtstoff zu kümmern braucht. I wassersee entdeckt worden.