Nr. 391 40. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Städtische Not.

Teilweise Stillegung der Straßenbahn.

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erhalten

Die Notlage der Heilstättenpatienten.

Donnerstag, 23. August 1923

fache Garantiesumme für 1920) zur Auszahlung zu brin­gen. Die erforderlichen Mittel sind unter Berücksichtigung der etwa notwendigen Ausgleichungen bei dem Minister des Innern bis zum 4. September d. J. unmittelbar anzufordern.

Ein nächtlicher Waffentransport.

dem Gesetz Gebrauch gemacht werden. Das Urteil lautet

Die Hakenkreuzler werden diesen Fall wieder dazu benutzen, um ihre Bewaffnung zu begründen. Das gibt dann wieder der KPD . den gleichen Anlaß, und so geht es in herrlicher Abwechslung weiter. Warum auch nicht, feindliche" Brüder müssen sich doch gegenseitig unterstützen!

Die Einziehung der Werktarife. Das Maschinengewehr im Laubengelände. Am gestrigen Tage haben im Magistrat die im Aeltesten- ist für die Bevölkerung leichter zu ertragen als der jetzige Zustand, ausschuß der Stadtverordnetenversammlung eingehenden Be- der eine dauernde Quelle ewiger Beunruhigung Lehmann aus Lichtenberg wegen Bergehens gegen das Gesetz Auf Antrag des Oberreichsanwalts war der Schneider Otto ratungen über das weitere Schicksal der Berliner und Aufregung in der Bevölkerung sein würde. zum Schutz der Republik vor der Straffammer des Landgerichts III Straßenbahn stattgefunden. Ueber die Beschlüsse, die dann Es soll, wenn irgend möglich, für den Monat August teine weitere angeklagt. Lehmann ist Mitglied der Kommunistischen Partei. , In in später Abendstunde daraufhin vom Magistrat gefaßt wurden, wird Erhöhung des Gaspreises vorgenommen werden, wenngleich die einer Versammlung hatte ein Parteigenosse ihn mit dem Bemerken, in später Abendstunde daraufhin vom Magistrat gefaßt wurden, wird neuen Kohlenpreiserhöhungen das Schlimmste befürchten laffen daß bei ihm die Sache faul fei, ersucht, 3 mei Risten mit durch Woffs Telegraphen- Bureau folgende Mitteilung verbreitet: Der Magistrat sieht sich außerstande, die ungeheuren Fehlbeträge festgefeßt, für die Zeit vom 1.- 15. und vom 16.- 30. Es würde auf den Vorschlag eingegangen, der nächtliche Transport der Kiften Bom September ab würden dann nur zweimal Preise Munition bei sich in der Laube unterzubringen. Lehmann mor der Straßenbahn von jetzt rund 65 milliarden Mark, die infolge der bei jedem Konsumenten zweimal abgelesen und zweimal hatte aber Aufsehen erregt, und es war Anzeige erstattet worden. lehten Geldentwertung und der Steigerung der Inflation eingetreten eintassiert werden. Es hätte jeder Verbraucher bei der Ein: Erst nach langem Suchen fand man die beiden Kisten in einer Tiefe find, aus städilfchen Mitteln aufzubringen. Der Magistrat hat des- faffierung in der ersten Septemberhälfte für das bis dahin feit von nahezu zwei Metern auf dem Laubengelände vergraben. Die legen und das gesamte Personal zum nächstzulässigen Termin zu Septemberhälfte und bei der Ablesung in der zweiten wehre und einen Sad voll handgranaten sowie die halb beschlossen, die Straßenbahn in ihrem jetzigen Betrieb fillzu- der letzten Ablesung verbrauchte Gas den Preis der ersten Risten enthielten ein Maschinengemehr, mehrere Ge­tündigen. Natürlich fann der Straßenbahnverkehr nicht dauernd Septemberhälfte den Preis der zweiten September Munition. Lehmann weigerte sich vor Gericht, seinen Barteigenossen und vollständig liegen bleiben. Es wird deshalb sofort alles vor- hälfte zu zahlen. bereitet, um schnellstens den Betrieb in dem noch möglichen Umfange wieder aufnehmen zu können. Der Magistrat nimmt in Aussicht, Neuregelung ab vollständig in Wegfall kommen, da es die Buch- Waffen nicht gegen die Republik verwendet werden sollten, sondern Das System der Vorauszahlungen wird dann von dieser gehen gegen das Gesez zum Schutz der Republit vorliege, da die zu verraten. Justizrat Dr. Viktor Fraenfl bestritt, daß ein Ber­hierfür eine rein städtische Betriebsgesellschaft zu bilden. Mit Staat führung der Gaswerke zu unmöglichen Zuständen geführt hat. Die im Gegenteil im Falle eines Rechtsputsches gegen die Reaktion. und Reich sind die Verhandlungen über eine Unterstügung zur Er- Direktion der Gaswerte teilt mit, daß fie feit einer Woche vom Der Angeklagte berief sich auch darauf, daß die Rechtsparteien über haltung des Betriebes und eine Verständigung über die Tarife aller Bost schedamt teine Abrechnungen mehr e Berliner Verkehrsunternehmen aufgenommen. Es iſt anzunehmen, hat und infolgedessen auch über das dort eingezahlte Geld gar nicht sehr viele Waffen verfügten, und daß die Linksparteien sich nicht daß von dem Versonal der Straßenbahn ein erheblicher Teil bald disponieren kann. Die Borauszahlungen ließen sich bei zirka einer wehrlos machen lassen dürften, sondern gerüstet sein müßten. Die wieder eingeſtellt werden kann. Für die zur Entlassung kommenden Million Kunden, um die es sich bei den Werken handelt, technisch Ferienstrafkammer war der Meinung, daß eine Gesezesübertretung werden Maßnahmen vorbereitet, um wenigffens für eine Ueber­gangszeit die Härten der Arbeitslosigkeit zu mildern. Wegen der gar nicht durchführen. Für die vierzehntägige Preisfest. Wenn er geheime Waffenlager seiner Gegner zur Anzeige bringen von anderer Seite den Angeklagten nicht vor Strafe schüßen könne. fegung und Einfassierung stimmten sämtliche Frattionen Durchführung des Beschlusses wird der Magistrat mit den Tarif- einschließlich der Kommunisten. Es ist zu hoffen, daß, wenn diese fönne, so werde auch nach dieser Seite hin un nach sichtlich non vertragsparteien fofort in Verbindung treten. Neuregelung durchgeführt und die auch dabei natürlich nicht ganz Die hier vorgesehene Lösung wird die Schwierigkeiten unvermeidlichen Uebergangsschwierigteiten überwunden auf ein Jahr Gefängnis und eine Million Geld. legung der guten Hälfte des Straßenbahnverkehrs und auf Antlang findet als der augenblickliche Wirrwarr. suchungshaft in Anrechnung gebracht. der Straßenbahn nicht beseitigen. Sie läuft auf eine Still: sind, dieser neue Einzahlungsmodus bei der Bevölkerung mehr strafe. Sechs Wochen wurden dem Angeklagten auf die Unter­eine Anpassung der Arbeiterlöhne an die Löhne bei der Hoch- und Untergrundbahn hinaus. Das Defizit wird sich da­durch vielleicht etwas verringern, aber auf keinen Fall beseitigt werden. Der Beamtenapparat wird nicht ver= schwinden, der standalöse Zustand, daß eine ganze Anzahl von wenden sich an die Deffentlichkeit, um auf eine Benachteiligung Die Patienten der Lungenh'eilstätte Leuten mit Regierungspräsidentengehältern, die außerdem über Nebeneinnahmen in mindestens gleicher Höhe ver- hinzuweisen, unter der sie infolge der bisherigen Bestimmungen fügen, weiterbezahlt werden, wird nicht aufhören. Die 50 oder der Kranken- und Invalidenversicherung zu leiden haben. 60 Proz. der Straßenbahnarbeiter, die dadurch zur Entlassung schreiben uns:. Ein Raubüberfall, der mit Aether ausgeführt wurde, beschäftigt kommen, fallen der Allgemeinheit zur Last bzw. müssen doch von Kranten- und Hausgelder nur nach Maßgabe des burg lernte fürzlich einen Mann kennen, der sehr vornehm auftrat. Nach einer Entscheidung des Reichsversicherungsamtes werden die Kriminalpolizei. Eine Frau aus der Lutherstraße in Charlotten­der Stadt für längere Zeit weiter unterstützt werden. Nach Durchschnitte acs in ten regten vier Wochen Sie machte wiederholt Spaziergänge mit ihm, einmal auch in Be­14 Tagen wird der Magistrat in genau derselben Lage sein. Er kann diefe Lasten nicht bezahlen, die ihm durch der Krankheit erzielten Lohnes gezahlt. Das gleitung eines anderen Mannes, mit dem er sie aus der Wohnung die Inflationspolitit des Reiches zwangsläufig auferlegt ist die Hälfte des damaligen Lohnes und nur ein Bruchteil des Be- abgeholt hatte. Am Sonnabend ging fie abends wieder mit ihm worden sind. Der sozialdemokratische Vertreter hat sich deshalb im trages, den die arbeitende Bevölkerung jetzt als Krantenfaffen aus und ließ sich dann von ihm nach Hause bringen. Was seitdem Aeltestenausschuß gegen diefe Maßnahmen ausgesprochen. Es be trag zahlt. Wir haben hier Patienten, die seit November mit ihr geschah, weiß sie nicht mehr. Erst am Sonntag nachmittag bleibt für die Stadt, wenn sie die Kosten nicht mehr aufbringen vorigen Jahres frank sind. Die Kasse leistet ihnen 5 250 M.! In erwachte sie aus einem tiefen Schlafe, und jetzt roch es in der fann, nichts anderes übrig, als den gesamten Verkehr still. einem anderen Falle begann die Krankheit im Februar d. I. Hier ganzen Wohnung nach Aether. Zu ihrem Schrecken stellte zulegen und dann das Reich zum Eingreifen zu beträgt die Kaffenleistung 12 600 M.! So geht es Taufenden im fie fest, daß alle ihre Schmucksachen im Werte von mehr als zwingen. Wir werden im übrigen auf die damit zusammen- Reich. Schließlich erhalten die Hinterbliebenen noch das Sterbe- 1½ Milliarden und 2½ Millionen Mark bares Geld verschwunden hängenden Probleme noch zu sprechen kommen. Es wäre unverant- geld in einem so lächerlich geringen Betrag ausgezahlt. Bevor der waren. Für die Ergreifung des Räubers, der sie ohne Zweifel mit wortlich, wenn nicht in legter Stunde die von uns immer wieder Reichstag in die Ferien ging, wurde die Versicherungsgesetzgebung Aether betäubt hat, setzt die Beraubte eine hohe Belohnung vorgeschlagene Lösung, den gesamten Berliner Lokalver- beraten. Wir hofften, daß diesem Uebelstand abgeholfen würde. aus. Mitteilungen an das Raubdezernat B. I. 15 im Bolizeiprä fehr einheitlich zu organisieren und zu finan- Aber weit gefehlt! Schon ist es so weit, daß die Bezugsberechtigten fidium. Zu dem Raubmordversuch in der Glogauer Straße eri sieren, jetzt zur Durchführung fommen würde. Denn ohne diese die Unterstüßung ablehnen, weil die Abholung mehr Mühe fahren wir, daß die überfallene Frau Behgelt im Krankenhause Lösung ist es nicht möglich, der Schwierigkeiten Herr zu werden, in und Zeit foftet, als der ganze Betrag wert ist immer noch befinnungslos darniederliegt. Die erzie die uns die Reichspolitit gebracht hat. Die jetzige halbe Lösung Bir erwarten von den maßgebenden Körperschaften fofortige Be- haben außer anderen Kopfverlegungen auch noch Schädelbrüche wird die Folgen aller halben Lösungen zeiligen, fie wird ſeitigung der oben angeführten Bestimmung des Reichsversiche- festgestellt, die von den wuchtigen Hammerschlägen herrühren. Der nichts bessern und nur die schwersten kämpfe mit rungsamtes. Wir fordern: 1. Angemessene Höhe der Zustand der Frau ist sehr bedenklich. Der verhaftete Läter der Arbeiterschaft der Straßenbahn heraufbe. Kranken- und Hausgelder, d. h. die Hälfte des Ver- Gattle hat, wie die Ermittelungen der Kriminalpolizei ergaben, bei schwören, die von den unangenehmen Folgen sein können. dienstes, den der Patient bei Erwerbsfähigkeit erzielen würde. seinem Suchen nach einer Gelegenheit schon vor einigen Tagen auch 2. Für die zurückliegende Zeit, in der die Kranken mit fo lächerlichen in diefem Laden vorgesprochen und gebettelt, als ihm die Umstände Unterstützungen abgespeist worden sind, den vierten Teil eines für die Ausführung seines Blanes nicht günstig waren. Es handelt Reichsmitteln. Eine Begründung für Bunft 1 erledigt ich; geführte Bluttat. Wochenlohnes pro Woche als Wirtschaftsbeihilfe cus fich also um eine mit vorbedachter Ueberlegung aus­er ist selbstverständlich. Zur Begründung für Punkt 2 erflären mir, daß fein Kranker in der Lage war, etwas anderes als Lebensmittel zu faufen. Neuanschaffungen an Kle dung, Wäsche, Heizung usw. werden nötig. Diese Ausgeben können auch mit einem nach Punkt 1 erhöhten Krankengeld nicht bestritten werden.

Endlich Regelung der Werktarife.

Die Wertsdeputation hat gestern die Einziehung der Tarife noch einmal genau durchgesprochen und ist zu einem neuen Ergebnis gekommen, von dem man hoffen kann, daß es' den Be­dürfnissen der Bevölkerung gerechter werden wird, als das augen blicklich unter dem Druck der Verhältnisse als über Kopf eingeführte Berechnungsverfahren.

Die Wertsverwaltungen haben sich bereiterklärt, vom Monat September an an Stelle der möchentlichen Preisfestsetzung und einmal monatlichen Eintassierung die vierzehntägige Preisfestsegung und vierzehntägige Eintassie rung zu sehen. Durch diese neue Maßnahme ist allerdings eine Vermehrung des Rassiererpersonals um etwa tausend Köpfe not wendig. Aber die vierzehntägige Preisfestsehung und Einlassierung

F

Kilian.

Roman von Jakob Bührer .

Da rüttelt ihn jemand, und man flüstert in sein Ohr: " Steh auf, Sacharovitch! Die Polizei ist da!"

" Die Polizei?" fährt Kilian in die Höhe.

" Du bist nicht Sacharovitch!- Sacharovitch!" " Ja!"

" Die Polizei!" " Gut!"

Leise Schritte schleichen aus dem Wagen. Es muß Ger­trud sein, die ihnen das Essen bringt. Geräusche, wie wenn sich einer hastig ankleidet... Es ist stockdunkel. Jetzt geht er. Lebwohl, Sacharovitch!" flüstert Kilian, so innig er " Lebwohl!" fommt es heiser zurück.

fann.

Dann ist wieder alles ruhig. Kilian beißt auf die Zähne. Er möchte am liebsten schreien. Noch nie hat er einen Men­fchen so lieb gehabt wie Sacharovitch. Und gerade den sucht die Polizei.

Da ist sie schon! Aufstehen!"

"

Man schreit ihn an, leuchtet ihm ins Gesicht. Bald tommt's heraus: er ist nicht Sacharovitch, nicht der gefürchtete Anarchist Rischka, oder wie der Russe in Wahrheit heißen mag. " Er ist entwischt!" stellen die Polizisten schließlich wütend fest.

Dor

Grabowsee

Einkommensteuer- Ueberweisung an die Gemeinden.

Sie

In einer gemeinsamen Verfügung des Ministers des Innern und des Finanzministers vom 20. August d. J. werden die Regie­rungspräsidenten ermächtigt, bis spätestens zum 28. August an die Gemeinden( Gemeindeverbände) für das Rechnungsjahr 1923 einen Betrag in Höhe von 2160 v. 5. des Aufkommens 1919( se ch 3 ehn.

Drittes Rapitel.

In einer kleinen Küche im Industriequartier zu Zürich saßen drei Menschen am Frühstückstisch, eine alte Frau, eine zwanzigjährige Tochter und der um ein Jahr jüngere Kilian Billwanger.

Kilian sagte: In einem haben Sie ja schon recht, Frau Lüchinger. Es will mir manchmal scheinen, es gehe mir im großen und ganzen sehr gut."

Weil du von Natur ein richtiger Bauer und Bürger, eine ausgewachsene Amphibienseele bist, die sich überall anpaßt und wohl befindet," fuhr das Mädchen auf und bligte ihn mit ihren Blauaugen an.

" Ich weiß nicht, was eine Amphibienseele ist," sagte die alte Frau, aber wenn es ein Mensch auf der Welt beffer hat als unser 3immerherr, der Gußpuzer Billwanger, so will ich hans heißen: großen Lohn, furze Arbeit, billiges Zimmer mit ganzer Bedienung ganzer Bedienung!- Bucht nicht zu heiraten.

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,, Schweig doch!", rief das Mädchen. Kilian guckte heftig in seine Tasse und löffelte Brocken. Warum soll ich nicht davon reden?" fuhr die Alte eigen finnig und mit boshaftem Unterton fort. Immer sehe ich dem nicht zu. Was war das gestern nacht wieder für eine Art, fo lange beieinander auf dem Zimmer zu hocken!"

"

Mutter, du verstehst ja nichts, so schweig doch!" So bat und befahl das Mädchen. Was ist da viel zu verstehen! Ihr werdet die Welt nicht ändern!" " Doch, wir werden sie ändern und haben sie schon ge­ändert!" beharrte die Tochter.

Am Morgen läuft das Gerücht durch das Dorf, man sei einem Attentäter auf der Spur, der in Cincinnati einen Mil-" Ja, die Sitte habt ihr geändert. Unfitte habt ihr daraus liardär in die Luft sprengte. Erst am späten Abend wurde gemacht. In den Boden hinein geschämt hätte ich mich, wenn man inne, daß der bronzene Stäfener Freiheitsheld nicht mehr ich mich mit einem eingelassen, ehe er mir das Heiraten ver­zwei Kettenstummeln, sondern eine ganze lange Kette um die sprochen." Fäuste trug. Man war im Zweifel, ob Nachtbuben den Streich Aber Frau Lüchinger, ich will..." stammelte Kilian. verbrochen, oder ob der Attentäter auch hier seine Hand im" Schweig!" rief das Mädchen ärgerlich. Heiraten! Als Spiele habe. Ueber den Sinn eines solchen Spufes zerbrach ob es damit getan wäre! Heiraten! Das ist eure ganze sich niemand den Kopf. Weiberweisheit gewesen jahrhundertelang. Heiraten, Stlavin werden, Kinder auf die Welt sezen, ohne das Geringste dazu sagen zu dürfen, wie diese Welt sein soll! Danke schön! Den Schwindel mache ich nicht mit. Wenigstens vorläufig nicht."

Nachdem die Gebrüder Betfi am darauffolgenden Tag ihre Zelte in Stäfa abgebrochen hatten, verließ Kilian seinen Posten bei dieser Firma.

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Mit Aether betäubt.

fuhren drei Einbrecher mit einem großen dunfel Moderne Einbrecher. Vor einem Geschäft in der Linienstraße blauen Auto. dessen Deckplan bis zum Chauffeursiz hinüber reichte vor, schoben die Rolljalousien hoch, bohrten das Schloß aus der Tür heraus und stablen 5 Wallen Herrenstoffe im Werte von 3 Milliarden. In einem anderen Ge­schäft in der Linienstraße erbeuteten Einbrecher 4 Ballen Web­waren im Werte von 2 Milliarden. Für die Wiederherbeischaffung find 5 Millionen Mart Belohnung ausgefeßt. Mitteilungen zur Aufklärung an die Kriminalfommissare Neppe bezw. Quoos im Polizeipräsidium erbeten.

„ So? Aber das andere machst du mit? Und wenn du eines Tages ein Kind friegst, was denn, he!" Die Frau hatte ein hochrotes Gesicht, und unendliche Empörung glomm in ihren Augen.

Kilian schlug plößlich mit der Faust auf den Tisch und fagte:„ Bin ich denn ein Halunte? Ich stehe zu meiner Sache, aber wenn Mathilde nicht will...

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„ Ja, schieb alles auf mich," warf das Mädchen bitter ein. Wir jungen Frauen müssen den Kampf mit den Müttern allein ausfechten. Sag ihr doch, daß du keine Sicherheit hast, ob du es mit mir ein Leben lang aushalten könntest. Das ist doch die Wahrheit. Wenigstens bin ich sehr im Zweifel, ob ich das mit dir kann. Jedenfalls mußt du noch ein ganz anderer Mann werden, als du jetzt bist."

einander ein, überlegt es doch vorher!"

,, Aber um Himmels willen, so laßt euch doch nicht mit­

,, Vorher! Vorher! Wer ist denn dieser Allmeise, der vor­her weiß, was nachher tommt? Sind darum die Ehen so gut, meil es solche Wizköpfe in Massen gibt, die vorher wissen, was nachher ist!"

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Mathilde, du hast keinen Respett vor deiner Mutter, fonft würdest du ihr nicht in allem widersprechen."

Nein, den habe ich nicht," sagte die Tochter hart,„ ich wüßte nicht, woher nehmen. Alles, was du fagst, das hast du von deinen Eltern und Urgroßeltern. Wo bleibt deine viel­gerühmte Mutterliebe? Nimmst du dir auch nur einmal die Mühe, das, was ich sage, zu überdenken? Fällt es dir ein, einmal anzunehmen, bas, was ich sage und tue in dieser oder jener Sache, sei nicht von vornherein übel?"

,, Du glaubst halt nicht an Gott, und darum " Doo!" schrie das Mädchen und hielt sich die Ohren zu. Jetzt ist sie glücklich wieder beim lieben Gott. Laß dich be­graben, Mutter... ,, Aber Mathilde!" warf Kilian vorwurfsvoll ein. " Ja," rief die Tochter und sprang auf.„ Begraben lassen soll sich dieses ganze Geschlecht der verblödeten Mütter, die nittlich genug sind, ihre Töchter in die Ehen zu heken, ob­fchon fie wiffen, was das meistens für Gefängnisse und Schmuhlöcher find!"

( Fortsetzung folgt.)