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polen , ans feinen INlen uni» der 2Sprozeniig«n Anfuhr- ukgnbe an die Alliierten abzuführen und außerdem feine«ach- lieferungen in bestimmtem Umfang wiederaufzunehmen. Die Frage, ob die Vorschläge Frankreichs hier in allen Punkten richtig gesehen sind, mag offen gehalten werden. Zweifel sind allerdings nur möglich in d e m P üt, über den die Dokumente nichts sagen, nämlich über die Räumung des altbesetzten Gebiets. Im übrigen ist das, was hier dargelegt wird, nur eine Wiedergabe dessen, was in den Dokumenten zu lesen ist. Wären jedoch diese Vorschläge richtig gesehen und unab- änderlich, dann wäre eine wirkliche Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland in das schwärzeste Dunkel gehüllt. Selbst wenn sich eine deutsche Regierung fände, die die Aufgabe des Widerstandes proklamierte, um dann in Berhand- lungen mit Frankreich zu solchen Ergebnissen zu gelangen, so ivürde dadurch weder außenpolitisch noch innenpolitisch noch wirtschaftlich eine Beruhigung erzielt werden. Vielmehr wäre das Gegenteil der Fall, und zwar in einem Maße, von dem man sich heute kaum noch eine rechte Vorstellung machen kann. Die wirkliche Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland ist ein Ziel, aufs innigst« zu wünschen. Aber jenen Franzosen, die erkannt haben, daß die Erreichung dieses Zieles auch im Interesse Frankreichs liegt, muß gesagt werden, daß die Vorschläge der Dokumente 23 und 25 uns nicht zu ihm hin- führen, sondern uns mit geradezu explosiver Kraft von ihm wegschleudern._

Wo Schätze zu finden find. Ein F-ingerzeig für den Ffhmnzminister. Die Tageschronik der Grohstadtpresie ist täglich angefüllt mit Nachrichten über Einbruchsdiebstähle, die de» Dieben oft ungeheure Beut« bringen. Di« Pclizci pflegt in ihren Ermitilungsberlchten denn auch gleich die Belohnungen mit anzugeben, die von den Be- stöhlen«, für die Wiederherbeifchaffung der Kostbarkeiten ausgesetzt werden. Heute liegt wieder«in für die gegenwärtigen Zustände charakteristischer Fall vstr, an dem ein S herlock Holmes seine Freude hoben könnte. An anderer Stelle dieses Blattes ist ausführlicher darüber berichtet. Wenn im Berliner Tiergartenoiertel, in der- selben Straße, immer wieder die Wohnungen der wohlhabenden Leute heimgesucht werden, so muß es schon stimmen, wenn der Po- lizeibericht dazu bemerkt, daß der Dieb im alten Westen genau« Ortskenntnisse besitzen müsie. Aber über die Polizeikreise hinaus interessiert es auch weitere Schichten der Bevölkerung, was der Herr Spitzbub« alles b« i einem einzigen der von ihm Heimgesuchten mitnehmen konnte. Beim Bankier K r a t o in der Stüierstraß« fand er der Aneignung wert: Einen großen Dosten seidener Vatistwäsche. Garnituren und über ein Dutzend Batist- und Seidenbluse«. In«wem Kasten für Schmucksachen fand er eine lange Perlenkette, die ans S7 rvsea- färben cv Perlen besteht. Di« mittelste der Perlen ist, immer nach dem Polizeibericht, mehr als erbsengroß. Das Platin schloß der Kette wird von einem ovalen Smaragd, der von kleinen Brillanten umgeben ist, geziert. Außerdem sehten«in« Brosche, die auf der Schiene nenn Brillanten aufweist, oon denen der mittelst« über einen Karat schwer ist. Ferner wird«in Plaliaglleder- armband vermißt, das zwischen den einzelnen Gliedern elf Brillanten zeigt. Auch drei Gäldarmreisen, die in Platinfassung ver> schieden« Steine haben, und«in schwevgoldene« Kettenarmband, Yt Zentimeter brest, hat der Fassadenkletterer mitgenommen. Ins- gesamt wird der Wert der Diebesbeute auf über 50 Milkiar. den Papiermark geschätzt. Zweifellos werden dies« Kostbarkeiten irgendwo im Inland« oder Auslande in«ine der zahlreichen Goldaustaufsstellen wandern cknd irgendwohin verschoben werden. Inzwischen lesen hun- gernd« Männer und Frauen zu vielen Tausenden die Nachricht von den Schätzen, die allein aus einem Schmuck- kosten herausgeholt werde« können. Sie lesen gleichzeitig in allen Blättern oon der ungeheuren Not des Reiches, sehen. daß die Betriebe stillgelegt und die auf Arbeitsverdienst ange- wiesenen Arbeiter auf die Straße gesetzt werden, weil da» Be- iriebskapitol nicht mehr ausreicht. Alte Männer und Frauen, die

Ghne Grden kein Vergnügen! Bon Karl Fi sich er. Dieben ist nichts heilig! Da» hat man häufig genug erfahren. Sie stehlen silberne und goldene Gegenstände, und die Mitglieder der edlen Diebeszunst zögern auch nicht, silberne Meßgerät« und goldene Monstranzen aus Kirchen zu stehlen. Daß aber Dieb« bei einem Einbruch in eine Billa an Silber- und Goldsachen achtlos vorübergehen und nur Orden stehlen, das muß stutzig machen. Unlängst haben nämlich Diebe eine Villa in einem Berliner Bor- ort heimgesucht, haben alle Schätze, die sie da fanden, verschmäht und nur Srden aus den samt- und seidengefütterten Kartons geklaut. Sie stahlen ein Großkreuz des Ernestinischen Hausordens, ein Großkreuz vom Weihen Falten, ein bulgarisches Troßkreuz, einen Stern zum Roten Adlerorden zweiter Klasie, einen Orden vom Zähringcr Löwen, ein Ehrenkreuz 1. Klaffe, ein Ehren kreuz mit Krone, eme große Erinnerungsmedaille, ein Kreuz für Kunst und Wissenschaft und verschiedene Medaillen. Wenn man zum erstenmal von all«, diesen Schönheiten hprt, schwindelt es einem schier. Mein Gott, wieviel bunte Piepmätze! Die alle vereint aus einer breiten Männerbrust! Wie prachtvoll, wie imposant mutz das ausschauen! Run weiß man erst, wie ärmlich und erbärmlich man immer gc- wesen, und man versteht nicht, wie man mit so gönzlich leerem Knopf- loch hat leben tonnen! Solch« Gedanken müssen entschieden auch in die Gehirne der Diebe gefahren sein, als sie die Orden fanden und blinken und blitzen sahen. Sie hatten keinen Sinn mehr für die wertbeständigen Segen- stände in der Wohnung, ihre Blick« hingen nur wie bypnetisiert an den Orden. Sie mutzten einfach die Orden stehlen, und dann husch hinaus. Sie haben sich gesagt, wie früher die hoh�n, von oben bis unten mit Orden behängen«, Herren:Ohne Orden kein Vergnügen!" Und wenn nächstens der DereinSchwere Brüder" oder der KlubEhemaliger Sonnenburger" Stiftungsfest hat, dann sitzt Kaschcn:men-Ede da mit dem Weißen Falken und Pakisaden-Karl mit dem Zähringer Löwen und Ballon-Maxe mit dem Kreuz für Kunst und Wisienschast. Und-es ist wieder einmal das Wort Wahrheit geworden: Dem Verdienste seine Kronen! Abschied vom Gymnasium.So leb denn wohl, Gymno- sium!"... Nicht das alljährliche Scheiden der glücklichen Muli, die von den harten Bänken des Gymnasiums zur Freiheit der Muftn entfliehen, ist gemeint, vielmehr gilt dieser letzte Gruß dem Gym. nosium überhaupt, der Schulgattung, die sich anschickt zu sterben. Das Gymnasium stirbt, weil es alt geworden ist.

nkcht mehr für des Tages Bedarf wirken können, gehen an lang- famem verhungern zu Grunde. Die Opfer des Welt. krieges, die dauernd arbeitsunfähig geworden sind, erleiden bei ihrer geringen Rente«in ähnliches Schicksal. Aber in den Wllea und Schlösiern der AU- und Neureichen sind die Schäle auf» gespeichert, die nur in einem Embruchsfall einmal an die Oeffentlichknt kommen. Drängt sich da nicht auch dem Finanzministerium die Frag« auf, warum solche Reichtümer in den Händen einzeln« bleiben müssen, während die Reichsbank keinen ausreichenden Golddestand mehr hat? Glaubt die Regierung nicht, daß eine millionenfache Zu, stimmung aus allen Teilen des Reiches ihr zuteil würde, wenn sie sich entschlösse, Beschlag auf oll« GoCdbestchch« und Edelsteine zu legen, die sich im Deutschen Reiche noch! befinden? Mögen die Besitzer solcher Kostbarkeiten dafür Goldanleihen bekommen, aber die Schätze selb st sollen dem Reiche, der Gemeinschaft des deutschen Volkes gehören und der Währung wieder festen Grund geben. Wann wird sich die Regierung traft der Voll­macht. die ihr gegeben ist, zu einer st, einfachen und besreienden Tat entschieden? Niemand hat das Recht, Schätze zu sammeln, wenn das ganze Volk bittere Not leiden muß!

Gold und Glas. Eine famose Rechuuugsmethoße. Das Goldrechnen ist eine schöne Sache, besonders wenn man so kann oder auch anders. In derFrank f. Ztg.". in der auch wiederholt auf das Treiben mancher Geschäftsleute hingewiesen wurde, die ihr« Kalkulation auf Goldmart gestellt haben, diese Goldmarkberechnung aber nur so lange anwenden, wie der Dollar steigt, und, sobald die Mark sich bessert, ihre Forderungen wieder in höhere Markforderungen umwandeln, wird jetzt ein Fall mitgeteilt, bei dem dies« Methode besonders deutlich fichtbar wird. Ein Glosermeister in Calw hatte von ein« Stuttgarter Groß» Handlung Glas gekauft, worüber am S. August eine Rechnung zu 2, SS Goldmark pro Quadratmeter, zahlbar am l8. August, ausgestellt war. Nachdem das Glas am 12. August in den Besitz de» Glasermeisters gelangt war, erhielt er am 15. August frlgendes Schreiben: Auf unser« letzte Rechnung, auf Goldmark ausgestellt, nehmen wir Bezug und bitten, solch« zu vernichten, nachdem uns unterdessen vom Syndikat neu« Preis e in Papier » mark zugegangen sind. Der regulär« Preis für Klarglas be- trägt heute 4 800 000 W. per Quadratmeter, während wir Ihnen ausnahmsweise den Betrag von 3 900 000 M. per Quadratmeter in Rechnung gxstellt haben. Wir dürfen wohl erwarten, daß die Zahlung seitens Ihres Bauherrn prompt erfolgt, da wir durch die koloffalen Preiserhöhungen sehr dringend die Gelder benötigen. Sonst immer gern zu Ären Diensten" usw. Es mag sein, sagt- das Frankfurt « Blatt mit Recht, daß die Großhandlung durch die Zahlungsbedingungen de» Syndikats z« dieser verwerflichen Schaukelmethode gebracht wsrden ist: dl« Schuld liegt dann beim Syndikat. E» muß ober jedenfalls gefordert werden, daß die zuständigen Behörden dies« r ü ck s i ch t s- lose Ausnutzer der Verbraucher, dies« Abschiebung jeglichen Zkonjunkturrisikos und Ausnutzung jeglichen Konjunktur- vorteil» verhindern. Handhaben dazu bietet die Gesetzgebung mehr als genug.

Notleidende Patrioten. Helfierich auf Urlaub. Der Zuschrift eines Züricher Parteigenossen an dieBeipz. volksztg." entnehmen wir folgendes: Mit Wehmut und Teilnahm« verfolgt die schweizerische Arbeiter- schaft das entsetzliche Schicksal des deutschen Proletariats, das sich nach außen und innen durch den beispiellosen Kurssturz der Mark in den letzten Wochen und Monaten am sinnenfölligsten dokumentiert. Jeder unserer Genossen ftagt sich bei alledem immer wieder aufs neu«, wie die deutschen Arbeiter es überhaupt bewerkstelligen� mn nicht dem Hungertod« zu verfallen. Auf der anderen Seite aber bietet sich uns Schweizer Arbeitern, die wir in den Monaten Juli und August die schönen Bergtäler unseres Landes durch- wanderten, das eigentümliche Bild, daß in den fashionabelsten Kur­orten die deutsche Bourgeoisie es sich recht wohl sein läßt. Mitte Juli registrierte das Engadiner Fremdenblatt bereit«

Kein Strahl mehr von Hellas' owiyer Jugend lichtert in seinem entseelten Körper, im Klange seine, hohl gewordenen Namens, der noch immer die Stätte der Muße und des Spiels nackter, jugend- licher Leiber bezeichnete, die es längst nicht mehr war. Ja, die Jugend die dos Gijamafium erziehen und die es Schön- heit des Körpers und des Geistes lehren wollte, entdeckte in sich den Ärrn einer lebendigen Jugendlichkeit, sie verglich die Anforderungen ihrer sportdurchglühten Körper und hungernden Hirn« mit der im besten Fall schemenhaften Museumskälte ihrer Schulen und entfloh ihnen mit dem gesunden Instinkt ihrer Jahre. Aber nicht nur eine gesund geworden« Jugend hat das Gym- nasimn getötet, auch di- berufenen Schürer de? heiligen Flamm« irnd Bewohrer des uralten Erbes, die Lehrer, haben ihm den Dolchstoß von hinten" versetzt, sie haben ihr Priefteramt schlecht verwaltet, sie haben nicht die allmählich erstarrt« Form mit immer neuem Leben erfüllt insd die noch immer andächtigen Sinne de? Heranwachsenden statt mit dem Geist der Antik« mit Formelkram erstickt, die Schwierigkeiten der alten Sprachen durch das Gespenst der..Trammatil" schreckhaft gesteigert Und nun trauern am Sarge des Gymnasium« trotzdem im- endlich viele, wir alle, denen es die Erinnerung an dos Beste nn Leben bedeutet: An die Kindheit, die Freundschaft und an manchen jungen und alten Lehrer, der mit Geist und Güte gesegnet war. W. B. Die Theatersaisoo beglonN Bei schönstem Sommerwetter, bei dem man sich nach Aufführungen im Freien sehnt, beginnt die neu« Theatersaison, oder besser: Vorsaison. Allen voran sind die Rotter- bühnen in Gang gesetzt. Residenz- und Trianontheater greisen zu bewohnen Publikumsstücken, die ihren Erfolg bereit« gemacht haben: Suder m.anns pointenreiches, mit Salongeist dekoriertes, in allen Spannimgsmöglichteitcn schwelgende» Thesen- stück:Der gute Ruf" zeigt dort. Rudoph Lothars ein heikles Thema geschickt umschiffendes Erfatzftück für nunmehr verpönten französischen Import:Casanovas Sohn' hier, wie man durch gute Besetzimg Theater altbewährten Stils bieten will. Eugen Burg spielte den neuen Casanova mit sehr viel Ueberlegenheit und Feinheit im einzelnen, Hans A l b e r s legte einen liebenden Jüngling hin, der das Entzücken aller Romanleserinnen(von der (Efchstmih bis zur Courths-Maler) bilden� wird und Ellen Tietz oersiand es diskret, vom Vater zum Sohne m der Liebe zu wechseln. Im Sudermanns Schauspiel, das bei aller obligaten veredtfamkeit des Dialogs und explosiver Schürzung des Knotens zum Schluß ins Matte verläuft, brillierten Ida Wüst als Parade» beifpiel der Frau mit fchiecknem Ruf. die in Wahrheit ein« Edelnatur ist, und Bruno K a st n e r als der von ihr betehrt« Liebhaber. r. Das wiederaufgebaute Belgien . Während die Franzosen ihre..zerstörten Gebiete" absichtlich unaufgebaut lajien. um damit schamlose R-flame und Geschäfte zu betreibe«-, hat Belgien , dem es mit dem Wiederaufbau Ernst war, die Arbeit fast vollständig bc- endet. Wie wir einem. Bericht de»Manchester Guardian' ent- nehmen, sind von 100 000 zerstörten oder beschädigten Häusern 75 000 wieder vollkommen hergestellt mit einem Kostenaufwand von 685 Millionen Frank. Di« Schnelligkeit der W-ederherstellunosarbeiton wird dadurch veranschaulicht, daß in vielen Ortschaften die Bcvölke-

gegen 1000 denffche und Wiener Kurgäste. Im August waren ihren noch bedeutend mehr. Unter den hohen Herrschaften, die sich da unter den Engländern, Amerikanern und Holländern luMmeli� bc- fand sich auch Seine Exzellenz H e l f f e r i ch. Während die Mark nicht zuletzt dank seiner Finanzkünste zum wertlosen Fetzen heoab. sank, konnte er sich in einem der teuersten und fernsten Hotels in St. Moritz einquartieren. Der Masienzudrang deutscher Bourgeois geschah zu einer Zeit. da man in Zürich eine Million Mark für wenig mehr als einen Frank haben konntet Der Pensionspreis tn den weitaus meisten Hotels des Engadins, um den Bierwaldstätter See oder im Bern:? Oberland stellt sich pro Tag und Person auf mindestens 15 bis 20 Frank, häufig mehr. Dazu kommen noch die zahlreichen anderen Ausgaben für Auto- oder Droschkenfahrten, Getränke, Extraspeisen, Trinkgelder und ähnliches._

pläöopers im Zemeprozeß. Todesstrafe für die Mörder beantragt. München , ZA. August.(Eco.) In dem Prozeß wegen der Ermordung des Studenten B a u r begannen heute die Plädoyers. Der Staatsanwalt beantragt gegen die Angeklagten Zwenaur. Johann und Ernst Lenzer wegen des m Mittäterschaft oerübten Perlechen« des Mordes die Todesstrafe, gegen den Ange- Aajsten Rüg« wegen Aufforderung zum Morde die gefetzüch zu- lässig« Höchst straf» oon einem Jahr Gefängnis. Mäuchsn, 24. August.(MTB.) Die Vernehmung der w e i t e r e n Zeugen diente zi.-r Klärung der bereit» erörterten Fragen. Der Zeug« Student A u m ü l l« r- München bezeugt, daß Baur und Zwengau« bei Dr. Rüge Privatsekretare waren. Heber die Vor­schläge zur Gründung wner Aktivistengruppe zur Beseitigung miß- liebiger Personen sagt de? Zeuge, daß der politische Kopf, de? die- ß" nigen, die umgebracht werden sollten, zu denennen hatte, Dr. R u g« in sollte. Die au» dem Fuchs-Prozeß betonnten Zeugen Schäfer und H u g sagen nichts wesentlich Neues aus. H u g erklärt, Dr Ruge habe ihm den Plan semer Tscheka zweimal dargelegt. Doktor Rüge nannte damals als Leute, die zu befettigen wären, Dr. Heim, Dietrich und E ck a r d t. Don weiteren Zeugen wird der Ange- klagte Zwengouer als gMer und anständig« Mensch bezeichnet. Dann wurde der Vater Zwengauers vernommen. Hauptlehrer Anton Zwengau« sei zu der Ansicht gekommen, daß, wenn sein Sohn wirk- sich der Täter sei, ein äußerer Einfluß derart stark ge- wese« sei« müsse, daß er bei der Berülmng des Verbrechens sich der Tragweite der Tot nicht bewußt war. Der ärztlich« Sachver» ständige. Landgerichtsarzt Dr. Seglet, faßt das Gutachten über Zwengau« dahin zusammen, daß sich Zwengau« bei Begehung der Tat weder in einer krankhaften Störimg der Geist eslätigkeit noch in einem Zustand der BewußLosigleit befunden habe. Er bezeichnete Zwengauer als weichen, in Denken und Fühlen leicht bestimmbaren Mensthon. Der Angeklagte Dr. Rüge wird von den Sachoer- ständigen als hochbegabter Mensch mft unbeugsamem Gerechtigkeit-- fanaiismus und als fanatische Kampfnatur bezeichnet. Es wurde von den Sachverständigen festgestellt, daß« sich im herabgemin- derten Ernährungszustand(!) befände.

verschärfie Steuererhebung. Das Neichsfwanzministerium teilt mit: Durch die Verordnung vom 15. August 192? zur Ansführung de» S euerzinsgefetzes ist auch für die Zölle und Per» brauchsabgaben der Zinsfuß für Verzugszinsen bei nicht rechtzeitig« Zahlung der Abgaben auf 100 Proz. monat- l i ch he rauso« setzt worden. Gewährt das Hauptzollamt ausnahms- weise aus Billigle itsgründen Stundung der Lboab« noch Z 105 Abf. 2 Reichsabgabenordnung. so kann es nach einem Ermeflen den Zinsfuß zwischen 10 Proz. jährlich und 100 Proz. monatlich bc- mesien. Bei Zcchlungsausichub(§ 105 Abf. 1 Reichsabgabenordnung) ist bei den auf Goldbasis berechneten Zöllen auf Ausfuhrob» gäbe d« Zinssatz unverändert 5 Proz. jährlich geblieben. Bei der W« i n st« u e r ilt er auf 1 0 P r o z. wäiallich heraufgesetzt worden. Lei den übrigen Verbrauchsabgaben mit Aufnahm« der Ta baisteuer gibt es keinen Zahlungsaufschub mehr: bei letzterer ist zurzeit ein« Verzinsung aufgeschobener Beträge durch die Reichs- abgabenordnung ausgeschlosien.

Der Peamteaabbou tn Oesterreich . In Verfolg de; Beamten- abbauprogrammr de? deutschösterreichischen Regierung sind in de? Zeit vom 14. IuL bis zum 12. August wieder 916 Beamte zur Entlassung gekommen. Der japanische Premierminister Kalo ist heut« gestorben.

rung fast wied« auf dem Vorkriegsstand ist. So hat z. B. Renin statt der 18 353 Emwohv« im Jahre 1914 jetzt wied« 18175. In Messtnes sind alle 333 Häuf«, die brichädigt waren, wied» aufgebaut: die Zahl der Einwohner beträgt 980 gegen 1404 vor dem Kriege. Paffendaele, das fast völlig dem Erdboden gleichgemacht war, steht mit seinen 498 Häusern wieder da und hat 3051 Einwohner gegen 4080 im Jahre 1914. Nieuport hat oon den 951 zerstörten Häus»n 506 wieder aufgebaut und es bat mir imch 301 Einwohner wenig« als trühsr. viele der neuen Häuser, besonders die in den Garten- dörfern Kalfvaart un� Ligy an der Dixmudcner und Nenin« Chaussee, zeigen einen höberen Komtort, als» sich sonst in Belgien findet. Jedes Haus umfaßt etwa 65 Quadratmeter, enthält einen großen Raum für die Familie, vi« Schlafzimm«, Boden. Kell« und Waschhau». Die Bauweis« ist sehr solid« und ermöglicht viele früh« nicht gekonnte Bequemlichkeiten. Conay Doyle» enllarnl« Spiritismus. Taufend« von New D orkern drängen sich täglich zur Carneg'e Hall, wo Conan Doyle fein« vielbesuchten Vorträge über Spiritismus und Geiftererscheinun. gen hält. Di« Leute kommen auch reichlich auf ihre Kosten: denn sie können im Film die Ge sterphotographien bewundern, die der englische Geisterseher in der Gegend des Grabes des unbekannten Soldaten w London aufgenommen haben will und die in jedem Fall durch ihre sorgsame Ausführung überraschen. Man sieht da vor einer knienden Menge ein paar schemenhafte Figuren, die nach d« Erklärmig Doyle, die Geister der gefallenen Soldaten darstellen. Inzwischen ist Conan Doyle ob« in der Person des Paters Maria de Heredia. eines Jesuiten und Professors der spanischen Sprach« in Mofiachusets. ein gefährlich« Gegner entstanden, der seinem Propagandawerk argen Abbruch tut. Pat« Maria hat sich seit langen Iahren besonder, mit den Trick» der Spiritisten beschäftigt und in mehr als zweihundert Vorträgen die Ergebnisse dieser Ent- laroungsstudien mitgeteilt. Jetzt tritt er gegen Conan Doyle m die Schrsnkeit, und« darf sich rühmen, durch sein« Enthüllungen über die Materialiiatirrn von Geistern dem gesunden Menschenverstand einen trefflichen Denst geleistet zu haben. Der Pat««bietet sich. ohne Hilfe und Mitwirkung oon Geistern dieselben schönen Photo- graphien im Film zu zeigen, die den Hauptreiz d-r Vorlesungen des engüichen Geistersehers blden. Es ist ihm nicht nur geglückt, die verfchiedensten Gestalten«scheinen zu lassen, er yar es auch fertig- gebracht, sich selbst in den Schemen eines Soldaten, der das Gewehr präsentiert, umzuwandeln.___ Die beiden bestreich. Eeuosse Prol. Paul Oelireich bittet infolge danernder B-rweÄliung um die Riiteilung. dag er mit dem deuischnalio- nalen CdilkdeuOckcv Dr. Vaul Oebreich, der im.Lskal-Anzeiger' und ähn- lichen SlSU-rn schreibt, nicht» zu Um hat. Waltilchaugrin ans ein Zchiff. Der eugliich- Dalfischbamdier Brawu ist in schwer beichädigtem Zustande nach dem kanadischen Haien virtoria nefornaten. Da» Schift. da« 102 t hat. winde von einem riefigen Potwal angegrsifen. etwa 60 Hm. wenlich von der Dancouoer-Insel. Da» Tier war von einer Harpune getroffen worden balte getaucht und war dann vlrchlich ggn, nabe bei dem Sch-I an die Cberüacb'e geiomm-n, woraus-S mit voller Sucht zrg« den Schqsjtörper anianme.