Nr. 395 40. Jahrgang
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Beilage des Vorwärts
Sonntägliche Wanderziele.
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Sonnabend, 25. August 1923
Buddelfieber.
Es geschieht schon etwas für die Schönheit Berlins in dieser ernsten Zeit. Jetzt haben wir einen neuen Buddelplatz, der liegt in unserer gewissermaßen historischen Hauptverkehrsstraße, wovon die Provinz, als dem Schlamm und Abschaum der Weltstadt noch heute in Berzüdung gerät. Im Süden liegt er, im Süden der Friedrichstraße zwischen Kochstraße und Belle- Alliance- Platz ohne eigentliche Grenze.
Birken angefiedelt haben. Das Fließ bildete hier einst einen feinen See, der jedoch im Lauf der Zeit versandet ist. Wir bleiben weite: Der Grunewald wird arg verschmäht ob seiner Eintönigkeit, auf dem Oftufer. Die Elisabethbrücke führt über die Bäte( hoch und doch zeigt er Stellen, die es an Schönheit und Eigenart mit deutsch Bach, Bächlein), einem Nebenflüßchen des Stintgrabens, jedem anderen märkischen Landschaftsbild aufnehmen. Wir müssen das bei Schmachtenhagen entspringt. Bald haben wir die VolksheilSeine Anlage begann, als man die Nordsüdbahn glücklich es nu verstehen, die am meisten begangenen Wege zu meiden. Der stätte Grabowse e am gleichnamigen Gce erreicht. Von hier Zunächst trat eine liebliche südliche Teil des Grunewalds wird auch des Sonntags fehr wenig führt die Straße um das Nordende des Sees und über den Großunter das Pflaster gebracht hatte. besucht, und doch gehört er zu den schönsten Gebieten in der näheren fchiffahrtsweg nach Friedrichstal . Ursprünglich hieß der Ort Ruhe von vierzehn Tagen ein und dann wurde fleißig mit neuer Umgebung Berlins . Mit der Wannseebahn fahren wir bis 3 eh- Grabsdorf, wohl aus Grabowsdorf entstanden, worauf der Grabow - Kraft weitergebuddelt. Besonders hatte man es auf die Bürger. lendorf West und gehen durch die Lessingstraße zur Alten see hinweist; er wird bereits 1350 erwähnt. 1697 wurde der Name steige abgesehen. Die Steinplatten wurden hochgeschichtet und Fischerhütte am Schlachtensee. Ein schöner Fußpfad schlängelt sich in Friedrichstal umgeändert. 1782 wurden hier 20 Uhrmacher, dann begann das Ausheben des schönen trockenen märkischen auf dem Westufe: des Sees hin. Der Riefernhochwald reicht bis familien aus Neuenburg in der Schweiz angesiedelt, die eine Fab: it Sandes, der berghoch anstieg und luftig in diden Wolfen herumdicht an das Waffer, nur eine schmale Uferzone von Erlen und bildeten von Uhrfedern, Ketten und anderen Fournituren nach flog. Na, abe: es war nicht so schlimm. Bevor sich Gefahr für Birten schiebt sich zwischen Wald und See. Der Schlachtensee gehört Genever Art". Wir wandern südwestlich an der Kolonie Fichten die Gesundheit einstellte, wurde alles wieder zugeschaufelt. Am der Grunewaldseerinne an, die als Gente den östlichen Teil des grund vorüber. Etwas weiter, dicht an der Havel , liegt die Glas. Grunewalds durchzieht und in der der Hundefehlen, der Grune- hütte Friedrichstal , die 1790 gegründet wurde, und deren Betrieb fo nächsten Tage wurde es wieder aufgebrochen. Eine Woche hin. wald, der Rienmeistersee, die Krumme Lanke, der Schlachten- und schwunghaft war, daß die Glaswaren selbst in Amerita abgesetzt durch lief man zwischen Sandbergen und tiefen Gräben, dann der Nikolassee liegen. Nahe dem Ende des Schlachtensees steigen wurden. Am Bahnhof Sachsenhausen überschreiten wir die wurde alles wieder zugeschüttet. Der friedliche Zustand dauerte wir auf das hohe Ufer hinauf, freuzen die Bahn und folgen dem Nordbahn und wandern in bisheriger Richtung nach Oranien einen Sonntag. Am Montag wurde wieder aufgebrochen. Am Gestell. Oft find alte Eichen in den Kiefernwald eingestreut. Um burg . Ein Rundgang durch das Städtchen führt uns am Schloß Dienstag und Mittwoch blieb es offen, am Donnerstag begann ihren Standort ist der Boden seicher und üppiger bewachsen als unter vorüber, das unmittelbar an der Havel liegt, umgeben von einem man mit dem Zuwerfen. Am Freitag wurde die alte Stelle wie. den Kiefern. Fast stets ist ein Kranz von großen Brenneffeln zu schönen weit ausgedehnten Bart. Am Anfang des vergangenen der aufgebrochen und noch ein neues Stüd hinzugenommen, damit finden. Diese Eigenart ist auf die Bögel zurückzuführen, die sich Jahrhunderts wurde das Echloß zu Fabritzweden eingerichtet, zuerst auch die Leute, die weiter nach Morden wohnten, etwas zu sehen gern in den Laubfronen der Eichen aufhalten. Ihr Kot versorgt den eine Kattunfabrik, dann eine chemische Fabrit. Ueber die Havelbrüde dürren Sandboden reichlicher mit Nährstoffen, was die augenfällige zurück und durch die Bernaue: und Straffunder Straße wandern wir friegten. Das geht jezt so ein halbes Jahr hindurch. Und es Ansiedlung der Pflanzen zur Folge hat. Der Gestellweg bringt uns zum Bahnhof, um die Heimfahrt anzutreten.( Beglänge etwa wird voraussichtlich noch ein weiteres halbes Jahr so gehen, viel zur Havel . Tief unter uns zieht sich das Silberband des Flusses 15 Kilometer.) leicht auch ein Jahr, vielleicht auch zwei Jahre. Wer fanns wissen. hin. Weit schweift der Blick über die Havelseen mit ihren steilen Üferrändern. Gen Nord sehen wir die prächtige Waldlandschaft mit bem Aussichtsturm auf dem Karlsberg und den Türmen von Epandau im Hintegrund. Im Süden liegt die Halbinsel Schwanen. merder. Wir steigen hinab zum Rand und wandern am Ufer rechts um das„ Große Fenster" herum zur Chaussee, der wir Lis zu der Stelle folgen, wo das Gestell F abgeht. Wir steigen auf diesem Gestellweg wieder hinauf und fommen über die Havelberge, die mit 97 Metern Höhe( 67,5 Meter über der Havel ) die höchste Erhebung des Grunewalds bilden. In der Nähe des Barsfees und der Sau bucht kreuzt das Gestell P unseren Weg. Wir folgen ihm gen Südost bis zur Chaussee. gehen diese ein furzes Stüd nach links zum Jagdschloß Grunewald , am Südende des Grunewaldsees. Hier haben wir die Grunewaldseenrinne wieder erreicht. Bom Jagdschloß führt der Weg füdöstlich zum Waldrand an der Königin- LuiseStraße in Dahlem . Wir haben hier Gelegenheit, mit der Straßenbahn oder Untergrundbahn nach Berlin zurückzukehren.( Weglänge etwa 15 Kilometer.)
Lehnissee- Oranienburg.
Wetteraussichten für Sonntag.
N.. NW
NO
لے
SWSO
Sturm
Regen und
Veränderlich
Schon
Wind
Gewitter
30
30
20
20
10
10
0-
0
10
10
Spaß muß der Mensch haben. Der eine geht in den Bunapart, der andere spielt Fußball und der Magistrat buddelt. Bielleicht fucht en Gold. Warum muß er das aber gerade in der Friedrichstraße tun? Er hat doch den schönen Eperzierplatz zur einsamen Pappel, wo ein ungemessenes Gebiet für solche Gelüfte offensteht. Da fann er nach Herzensluft aufreißen und wieder zuschütten Tag für Tag und Nacht für Nacht. Der ganze Magistrat fann sich baran beteiligen. Wir werden ihm das Bergnügen gönnen und ihn gänzlich zufrieden lassen.
Und sonst soll er sich feine Sorgen um uns machen.
Den Jas machen wir uns selber, ooch die Preife.
Und die Straßenbahn lassen wi: Süd- Nord fahren für' nen Groschen, end
Das Nudelfüppchen- Sanatorium".
Profitable Flüchtlingspflege.
Aus Eisenbahnerfreisen wird uns über die Unterbringung der aus dem Ruhrgebiet vertriebenen Eisen. Das freundliche Havelstädtchen Oranienburg foll das Ziel bahner eine Mitteilung gemacht, die Beachtung verdient. Seit fein, dem wir zuwandern. Wir fahren vom Stettiner Borortbahnhof Monaten, schreibt man uns, steht die Bevölkerung am Rhein und oder vom Bahnhof Gesundbrunnen nach Lehniß. Durch die von an der Ruhr im Kampf gegen französischen Imperialismus und alten Birken eingefaßte Florastraße tommen wir zum Ufe: des Militarismus. Erschreckend groß ist die Zahl der Eisenbahner, die Lehnigsees. Dieser Gee gehört zu den eiszeitlichen Rinnenden Gewaltmaßnahmen der Franzosen zum Opfer fielen und aus fcen. In nordoft- südwestlicher Richtung erstrect er fich 2% Riloihrer Heimat vertrieben wurden. Hab und Gut zurücklassend, in meter durch das Land, während seine größte Breite nur etwa 500 In den ersten Tagen dieser Woche zog ein starker Tiefdruck- Ungewißheit, ob sie ihre Wohnungseinrichtung jemals wieder erMeter beträgt. Der Rinnenzug, der sich im Norden im Grabowfee wirbel von der Ostsee nach Rußland fort und wir hatten daher halten, haben die Braven den Leidensweg ins unbesezte Deutschland fortsetzt verläuft östlich neben dem Tal der Havel, in das er füdlich bei frischen westlichen bis nordwestlichen Winden zunächst ver- angetreten. In Erholungsheimen, Kurhäusern usw. werden sie den von Lehnik wieder einmündet. Bei Anlegung des Großschiffahrts änderliches. ziemlich kühles Wetter mif öfteren, im Westen meist Verhältnissen entsprechend untergebracht. So forgte auch der leichten, im Osten erheblicheren Regenfällen. In den Nächten weges Berlin- Stettin, wählte man von Mälz tis Lehniß diese sanken die Temperaturen recht beträchtlich, so in Berlin auf assauische Bezirksverband dafür, daß einige Baulichkeiten des Etrecke, die einen geroderen und fürzeren Lauf des Kanals ermög9 Grad, in Frankfurt a. d. O., Landsberg d. d. Warthe auf 7 Grad und Boltsfanatoriums Weilmünster" zur Aufnahme von lichte als die im westlichen Bogen sich herumziehende reich gewundene in Kyritz auf 6 Grad Celsius. Am Dienstag erreichte ein neues, Ausgewiesenen verwendet wurden. Die Unterbringung der FlüchtHavelniederung. Am Nordende des Lehnigfees spannt sich die weit vom Ozean herankommendes Tiefdruckgebiet die deutsche Nordsee- linge gab dort zunächst feinen Anlaß zu Klagen, aber mit der Zeit Fin fichtbare eiserne Brücke über den Großschiffahrtsweg. Der Pfad küste. Die Winde drehten sich rasch nach Süden und die Tempera- änderte fich das. Bei der bescheidenen Verpflegung muß der lehthin zieht sich unmittelba: auf dem Seeufer hin. Ein schmaler Schilf turen stiegen mittags an vielen Orten auf 20 Grad und etwas feftgefegte Pensionspreis als unerhört hoch bezeichnet und Wiesengürtel, häufig von Erlenbruchwäldchen unterbrochen, bildet darüber. Die Niederschläge waren fast überall gering und allein werden. Eine der Boltsgesamtheit dienende Anstalt nimmt Breise, rie Uferzone. Sie wird begrenzt von dem Höhenrand, der von im Osten stellenweise ergiebiger. Das Tief zog rasch in nordöst- die auch bei den jezigen Währungsverhältnissen nicht gerechtfertigt Kiefernhochwald bestanden ist. Wir kommen zur Einmündung des Wirbel, der am Freitag seinen Mittelpunkt nach der Nordsee vor einen Benfionspreis von 3 Goldmart, für Kinder je licher Richtung ab und ihm folgte vom Westen her ein neuer find. Sie verlangt für die Flüchtlinge pro Kopf und Lag Stintgrabens, der den Grabowsee mit dem Lehnigsee ver. geschoben hatte. Die Temperaturen waren auf seiner vorderen bindet. Auf dem Westufe: des Fließes wandern wir zur Chauffee, Seite wieder recht hoch. München und Breslau hatten am Freitag nach dem After 1,50 Goldmart oder 0,75 Goldmart. Bei einem überschreiten das Fließ wieder und gehen nun auf seinem Ostufer 26 Grad, Berlin 27 Grad Wärme. Das warme teils sonnige, teils Dollarstand von 4,2 millionen ergibt die Umrechnung für Erwachsene meiter gen Nord. Der Stintgraben ist eins der schönsten märkischen auch regnerische Wetter der Woche hat die Getreideernte einen Pensionspreis von 3 Millionen Papiermart pro Fließe. Vielfach fhlängelt er sich durch ein enges, tief ausgewaschenes nur wenig gestört, war aber andererseits für die Ent- Lag. Diesen Preis verlangt man aber nur von den Flüchtlingen. Tal, dessen Abhänge von mächtigen Farnwebeln bedeckt sind, die dem Krautarten recht günstig. Für Sonnabend haben wir Die Verpflegung dieselbe ist. Wie fie in der letzten Zeit war, läßt wicklung der Kartoffeln, Rüben und verschiedenen Die dort untergebrachten Refonvaleszenten zahlen weniger, obwohl märkischen Kiefernwald einen fast fremdländisch anmutenden Aus- mit warmem, überwiegend wolkigem Wetter und druck geben. Der in der Mark leider recht selten gewordene, farben. Gewitterneigung zu rechnen, während am Sonntag fich daraus schließen, daß in den Kreisen der Flüchtlinge das Wort prächtige Eisvogel tommt hier noch vor. Kurz vor der Augusta- etwas kühleres, veränderliches Wetter mit wieder- Nudelsüppchen- Sanatorium" geprägt worden ist. Es Bittoria- Brüde liegt ein Erlenbruch, auf dem sich teilweise schon holten Regenfällen zu erwarten sein dürfte. soll nicht verkannt werden, daß solche Unternehmungen wie das
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hatten sich hineingezwängt in die Ratsfäle, und hatten Gesetze| Blides, ihres Mundes Heiterfeit? Tritt nicht Angst oder Zorn gemacht nach ihrem Verstand und ihrem Wohlbehagen, und oder gar Haß an die Stelle, mo eben noch helle Freude aufwaren jubelnd durch die Straßen gezogen als die Herren der leuchtete? Stadt und hatten verkündet: Frühling! Frühling! Licht ist Das Wort aber, das von Mund fliegt, heißt:„ Der Bögg gekommen zu den Menschen! Freuet euch! Also hatten sie brennt! Der Bögg brennt!"- Jezt schon? damals den Frühling gefeiert. Also feiern ihre Nachkommen Warum?" frägt's dort, frägt's überall. den Frühling, Jahr um Jahr.
feelen!
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Wer hat...
Wieso?
Reiner frägt die Frage zu Ende. Jeder weiß die Antwort. Sofort. Blighaft.
So ist es um diese Stadt bestellt.
Der Feind! Der Feind hat das getan!
Und weg ist alle Freude, weg alle harmlosigkeit! Man Menschentums offenbart fich der Haß.
Er steht auf allen Gesichtern der Alten, brennt dort eine Weile und verglimmt und vergeht und vergißt sich doch nicht! Nur die Allerjüngsten tragen das reine Leuchten ihrer frohen Seelen weiter in ihren Augen durch den Frühlingstag, und einige wahrhaft Gläubige vermögen wieder zu lächeln...
Am Nachmittag widerhallten die Hauptstraßen der Stadt Zürich von Musik und Festfreude. Vom alten trußigen Helm haus an, den ganzen Flußtai herunter zum Bahnhof, und die Bahnhofstraße wieder herauf bis zum Paradeplatz reichte jetzt Und wenn auch eine andere Zeit ist, so gehen die Nachder Festzug. Das Fest aber war veranstaltet aus feinem fahren der Zünftler doch noch immer als die Wichtigsten im anderen Grund und Ursache, als weil jetzt wieder Frühling Buge, aber vor ihnen und hinter ihnen- fehet doch!- schreiwar. Sechseläuten hieß das Fest, weil von nun an wieder um tet das Siegervolk der Jugend, schreiten jene, denen alle Zusechs Uhr und noch später Betzeit, der Abend eingeläutet wer- funft gehört, denen allein der Glaube aller wahrhaft Gläu den konnte. Solche Freude war über die Menschen gekommen, bigen entgegenstürzt und sich vor ihre Füße breitet, auf daß beißt die Zähne zusammen. Und als wahrer Urgrund alles daß sie den Kirchen und öffentlichen Gebäuden bunte Tücher fie auf blumigen Teppichen wandern! Sehet doch, wie sie in den Farben der Heimat anstedten. Sehet doch, wie vom Großmünster, just über dem steiner- daherschreiten, die Kleinen und kleinsten, als Jäger, als nen Kaiser Karl eine weißblaue Fahne weht! Gehet, wie jen- Hirten, als Fischer, als Blumen... und wie der bunte Tand, seits der Limmat am schlanken Fraumünster, am langweiligen das grelle Jauchzen der Farben in ihren Kleidchen, im JauchBostturm, dann unten, hoch über dem ewigschönen Häuser- en ihrer Augen widerhallt, im Jauchzen dieser Menschen übereinander der Schipfe die Zürcher Farben flattern! Und Diese Wahrheit aber inne zu werden, daß des Menschen. wenn ihr ans andere Ufer eilt: das wohlbemessene Poly- Seele noch jauchzen kann, ist lauterſte Quelle, ist Verheißung, technikum, der Gewaltsbau der Zürcher Universität, sie tragen beide die leichtfertigen Windspiele des luftigen Tages! Und ist Auferstehung für Verschüttetes! schaut einmal in die Limmat! Wann hat in all diesen Monaten Sehet, wie sie dahergehüpft tommt, die kleine Bäuerin umtleidete Schneemann Winter, brennt und verbrennt, finnder Fluß sich so vergnügt vorbeigetrollt, mit richtigen Hüpfer- aus dem Wehntal, und der Herr Marquis aus Bersailles, im chen und Sprudelchen und weißen Bogensprüngen, wie eben Sammetwams und mit silbernem Stod! Aber nun achtet um jezt, da der Frühlingsfestzug an ihm entlangzieht! des Himmels willen auch der Großen! Achtet dieser Megger Mit Paufen und Cinnera, Bummera vorbei am Fluß, zum Beispiel, in ihren roten Westen, den weißen Schürzen, vorbei an der Mauer beschaulicher Menschen, beschaulich nur, der Zipfelmüße und das schauerliche Haumeffer auf der Schulweil sie voll Lust und Verlangen zu schauen find, sonst aber ter! Sehen sie nicht gar ungeschlacht und bärenmäßig aus, aufgeregt, und einer gedrängt vom anderen, und einer den mit ihren Bäuchlein? Und jener auf den Elefantenfüßen? Rüden an der Brust vom anderen, und Seite an Seite! Die Was? ganze Stadt, wer immer Augen und ein Herz hat, sich zu freuen, ist gekommen, den Frühlingszug zu schauen!
Und da ist er nun! Sehet die Beduinen hoch zu Roß! Und der Erntewagen! Und der Künstewagen! Der Herbst wagen! D, man hat nicht Augen genug, um zu schauen! Und da ist der Zug der Bäder, und der Schneider, all der Zünfte; all der Zünfte!
Draußen aber auf dem alten Tonhalleplay, dicht am See, brennt der Bögg" ein Loch in den Tag, brennt der aus Reisig, aus einem Holzberg aufgerichtete, mit weißer Batte los und ganz gegen das Programm lange vor der Zeit. Denn erst in der Dämmerung, wenn die Flammen schön rot und gelb geleuchtet, wenn alles Bolt, der ganze Umzug sich um den Holzstoß versammelt gehabt hätte, dann hätte der weiße Winter in Flammen untergehen, in weißem Rauch gen Himmel fahren sollen, das festliche Bolt mit dem Gedanken erfüllend: Alles Starre und Weiße und Rötliche kann der Wärme und der Freude nicht standhaltn, sondern muß dahinfahren, wie ein Räuchlein zum Himmel steigt, darum freuet euch und seid fröhlich in eurem Herzen!
Mit einemmal fam eine neue Ünruhe in die Schar der Gaffer. Etliche waren aus der Altstadt vom Umzug hergelaufen und verbreiteten den Ruf: Baut einen neuen Bögg! Baut einen neuen Bögg!" Der Ruf fand sofort Widerhall: Selbstverständlich! Ans Wert! Nieder mit dem alter verhunzten! Es lebe der neue!"
Aber guckt doch in ihre Augen! Was für Kinder, meine Freunde, was für große Kinder sehen euch da an! Aus diesen Bürgerleuten, den Banfiers, den Krämern, den Händlern, Geschäftsleuten, den Handwerksmeistern!. Was für. fröhliche Kinder! In ihrer Verkleidung: welch' ein Sinn für Freude! Wohl! Wohl! Aus all der Musike, all dem Gejauchze, all dem Zuggetöse flingt ein großes Wohlgefallen an der Denn ihnen war auch einmal ein Frühling geworden, all Kindlichkeit, an der wahrhaftigen Harmlosigkeit, die allem " He da, Wagen her! Perde her! Fahrt zu, wie die biesen Zünstlern und Handwerkern in deutschen Gauen, das Menschentum schließlich und halt doch zugrunde liegt mals, vor einigen hundert Jahren. Auch in der reichsfreien Dawas geht auf einmal durch die Reihen? Was Satane! Nehmt ein Automobil! Zwei Automobile! Holt Nur schnell, nur Stadt Zürich. Auch hier waren sie aufgestanden und hatten springt von aller Menschen Mund? Warum gehts wie Schat Reisig, holt Reisig! Wir helfen auch! ( Fortsetzung folgt.) gejagt: Wir wollen auch Sonne, Licht und Wärme! Und ten über die Menschenaugen?, Wohin ist die Herzlichkeit ihres schnell!"
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