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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 46.

Parlamentsberichte.

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Deutscher Reichstag.

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Sonnabend, den 23. Februar 1895.

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12. Jahrg.

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der Besteuerung aufgesogen werden würden und eine Menge nichts ein. Mit kleinen Mitteln fann man nur fleine Löcher zu­selbständiger Arbeiterexistenzen dadurch der Vernichtung anheim- stopien. Wir haben seinerzeit zur Deckung der Mehrausgaben fallen könne. Man fürchte weiter, daß die Kontrollmaßregeln die Einführung einer Reichs Ginfommensteuer und einer Erb­die Produktion schädigen werden. Persönlich sei er als Elsässer schaftssteuer vorgeschlagen, und Bebel hat rechnerisch nachgewiesen, 44. Sigung vom 22. Februar 1895, 1 Uhr. eigentlich verpflichtet, mit aller Energie für die Vorlage ein- daß man damit nicht nur das vorhandene Manko decken, sondern Am Bundesrathstische: Graf v. Posadowsky. zutreten, da man in den Reichslanden sich nach den früheren Zu- auch eine Reihe drückender indirekter Steuern aufheben könnte. Die erste Berathung der Tabatsteuervorlage wird händen, wo der Tabakbau den Wohlstand mächtig förderte, noch Die Ausflüchte des Schatsekretärs lassen erkennen, daß die Be= fortgefeßt. immer sehr zurücksehne und den Fortfall der läftigen Gewicht- sigenden durchaus nicht gesonnen sind, die Abg. Baffermann( natl.): Dre Voraussetzung, daß die Kosten steuer mit Freuden begrüße. Werde diese Vorlage abgelehnt, Kosten für den Militarismus aufzubringen. für die Militärvorlage auf die leistungsfähigsten Schultern gelegt so tomme sicher eine ähnliche in der nächsten Session wieder. Als Tabatarbeiter habe ich das Elend der Tabakarbeiter am werden sollten, wie es Graf Caprivi ausdrücklich zugesagt hat, Breite Schichten des Volkes seien der Ansicht, daß der eigenen Leibe erfahren und die Frage gründlich studirt. Es ist scheint mir diese Borlage mit ihrer Vertheuerung der 4 und Tabat in erster Linie herangezogen werden müsse, wenn kein Zweifel, daß die Regierung die Einführung 5 Pfennig- Bigarren nicht ganz zu entsprechen. Mein Standpunkt fchon einmal neue Steuern bewilligt werden müssen. de 3 Monopols für die glücklichste Lösung der zur Finanzreform ist der, daß es wohl wünschenswerth wäre, An die Befürchtung, welche der sozialdemokratische Redner gestern Frage hält und nur deshalb jetzt damit nicht kommt, weil daß Ueberweisungen und Matrikularbeiträge balanziren, das muß ausgesprochen, glaube er doch wohl selbst nicht( Unruhe bei den ein solcher Vorschlag keine Aussicht auf Annahme hat. Die Kon­auch in den Wünschen der Einzelstaaten liegen. Eine Dotation Sozialdemokraten); solche Aeußerungen seien nur darauf berechnet, sumenten würden beim Monopol sehr schlecht fahren. Es steht der Einzelstaaten über diese Balangirung hinaus halte ich aber unzufriedenheit zu erregen, oder zu steigern, wo sie schon vor feit, daß in den Ländern, wo hohe Zölle bestehen, die Tabak. für unzweckmäßig. Ein Theil meiner Freunde hat sich im vorigen handen set. Würden die Tabaksinteressenten ihre Zustimmung industrie sich am wenigsten entwickelt hat. Ich erinnere nur an Jahre für die Beschreitung des Weges der direkten Reichssteuern zu einer sehr mäßigen Belastung des Tabats geben, so würden England, wo die Bevölkerung zweifellos weit konsumfähiger ist als ausgesprochen, um den Finanzschwierigkeiten des Reiches ein ihnen von jetzt ab.doch auch die großen Kosten der Agitation er in Deutschland . England befigt 413 Fabriken mit 19 000 Arbeitern, Ende zu machen; wir haben aber damit bei den Regierungen ipart bleiben. Mit der mäßigen Belastung des Tabaks aber eine Zahl, die nach meinen Informationen noch viel zu hoch ges teinen Antlang gefunden. Gestern indessen meinte der werde das finanzielle Bedürfniß des Reiches nicht gedeckt. Reichen griffen ist, während Deutschland nach der letzten durchaus Reichs Schatsekretär, daß eine Reichs Erbschafts - die Einnahmen aus dem Tabak nicht aus, so müsse das Bier mangelhaften amtlichen Enquete 138 000, nach der zuverlässigen steuer prinzipiellen Widerstand bei ihm nicht finde. herangezogen werden.( Hört, hört! links.) Aber nicht nur Enquete der Tabaks Berufsgenossenschaft 170 000 Zabatarbeiter Ueber diesen Punkt ist also das letzte Wort noch nicht gesprochen. Das Bier dürfe man besteuern, was der Wohlhabende trinkt, bat. Im ganzen haben 400 000 Menschen vom Tabat ihr Brot, Tie jetzige Vorlage hat schwere Nochtheile im Gefolge. Die sondern man müsse den Malzsteuerzwang auf das ganze und alle diese Menschen müssen steuern. Schon heute wird ver­deutschen Raucher werden sicher nicht 30 Millionen Mehr- Deutsche Reich ausdehnen, unter der Bedingung, daß das hältnismäßig eine höhere Einnahme aus dem Tabak erzielt, als ausgaben auf sich nehmen; es muß also ein Konsumrückgang Bier, welches der kleine Mann trinke, ein gutes, reines, be- in Amerika . In Amerika betrug die Tabaksteuer und der Tabak­eintreten. Zweitens bringt die Vorlage eine schwere Benach- fömmliches sei. Bayern werde sich mit der Sache abfinden, zoll 1891/92 41 265 561 Dollars bei 66 Millionen Einwohnern. theiligung der Hausindustrie; die Kontrollvorschriften werden vielleicht habe es sich schon damit abgefunden, denn vor Nehmen wir das Verhältniß des Geldwerthes in Amerika zu eine Menge von Defraudationen zur Folge haben. Ein weiteres 11/2 Jahren habe ja Bayern sich im Reichstage zu gunsten der Deutschland von 3: 1, so betrug die Steuer in Amerika nur Hauptbedenken liegt darin, daß die Vorlage der Regierung die Erhöhung der Bra steuer geäußert. Zu einer progressiven 43 766 000 m. In Deutschland haben wir eine Brutto- Einnahme M. Steuerschraube in die Hand giebt. Die Ruhe für die Tabak- Reichs Einkommensteuer werde man sobald nicht gelangen, es aus dem Tabak von 55 Millionen Mark. Der Tabat ist also in industrie wird durch die Annahme der Fabrikatsteuer müsse daher bei Zeiten auf die Beschaffung anderweiter Mittel Amerika heute schon um 20 pCt. weniger belastet, als in Deutsch­auch nicht hergestellt werden; das hat der Schaßsekretär Bedacht genommen werden, das verlange auch das Deutsche Reich land. Bei der Wohlfeilheit der nothwendigen Lebensbedürfnisse gestern schon Selbst angedeutet. Der Konsumrückgang vom Reichstage. in Amerika wird das Verhältniß zu Deutschland noch günstiger. muß eintreten und er muß Arbeiterentlassungen im Ge- Abg. Galler( Vp.): Die Vorlage ist uns gleichermaßen un In Amerika wurde die Tabak Fabrikatsteuer folge haben. Für die entlassenen Arbeiter aber ist es sehr annehmbar, weil sie zu deutlich den Pferdefuß des Monopols Beit eingeführt, als die Industrie noch in ihren schwer, sich irgend einer anderen Branche zuzuwenden. Mit dem zeigt und weil sie den kleinen Mittelstand aufs empfindlichste Anfängen stand, in Deutschland soll sie eingeführt werden, nach­Argument, die Tabatarbeiter feien ja doch nur Sozialdemokraten, verletzt. Wir sind eine Partei des kleinen Mittelstandes und dem die Industrie auf grund eines anderen Systems sich voll­ist die Frage nicht abgethan. Erstens trifft diese Behauptung verwerfen deshalb die Vorlage ohne Umstände. Alle Parteien, ständig entwickelt hat. Wie steht es nun mit der Produktion in nicht ganz zu, andererseits aber stellt man doch die Sozialreform die sich brüsten, den Mittelstand retten zu wollen, sollten hier Amerifa und in Deutschland ? Ich halte mich an das Material immer und immer wieder in den Vordergrund. Macht man auf zeigen, wie weit ihre Erklärungen ernst zu nehmen sind. Der Regierung und ich bin ihr dankbar dafür, denn es der einen Seite Sozialpolitik für die Arbeiter, darf man es doch Wir sind endlich gegen die Vorlage, weil sie eine große Arbeits- beweist, daß diese Vorlage unannehmbar ist. Der andererseits nicht leichtnehmen mit Maßnahmen, welche die lofigkeit erzeugen und eine Menge Halbinvaliden, die andere Herr Echagsekretär konnte feinen unglücklicheren Gedanken haben, Arbeiter in ihrem Gewerbe schädigen. Die Kleinbetriebe, Arbeit gar nicht mehr finden und übernehmen können, auf die als dieses Material dem Reichstage zu unterbreiten.( Sehr gut! bei den die Hausindustrie ist den neuen Vorschriften über die Straße werfen wird. Die Steuer ist auch keine gerechte. Sie Sozialdemokraten.) In Amerika werden jährlich 4 765 275 Mille Kontrolle in Verbindung mit der Fakturensteuer nicht trifft das Rauchbedürfniß des kleinen Mannes viel schwerer als 3igarren produzirt, im Verhältniß zu der Bevölkerungszahl von gewachsen; fie wird Tahm gelegt werden, und die die theuren und theuersten Cigarren. Noch blüht die Tabak- Deutschland 3610 057 Mille. In Deutschland werden 5 500 000 Broßfabrikanten werden die Konkurrenz der Kleinen los. industrie; sie steht auf der Höhe der Entwicklungsfähigkeit; die Mille produzirt, also 331/3 pt. mehr als in Amerika. ( Hört! Auch der Steuerkredit ist nur für den Großfabrikanten. Nun Vorlage wird auch diesen Zweig nationalen Erwerbslebens zum hört!) An Zigaretten werden in Amerika 3570 701 Mille sollen ja Kleinbetriebe, die nicht mehr als sechs Personen be- Absterben bringen. Wir kennen nur eine Finanzreform, das ist produzirt, bezw. 2 705 077 Mille, in Deutschland nur 600 000 Mille. schäftigen, Erleichterungen in der Buchführung erhalten oder die der Sparsamkeit. Wo sollen wir hinkommen, wenn die Für die Anfertigung eines Mille Zigaretten wird nur der sechste pauschalirt werden. Der Effekt dieser Maßregel aber möchte Bedürfnisse des Militär- und Marine- Etats so weiter wachsen, Theil des Lohnes gezahlt, wie für die Anfertigung eines Mille Bigarren. leicht der sein, daß ein Großbetrieb sich in eine große Anzahl wie das in den letzten Jahren geschehen ist? Blicken Sie hin Würden sich nun bei uns die Zustände so gestalten wie in solcher Kleinen Betriebe auflöst, womit dem wirklichen kleinen auf den folossalen Lurus bei Paraden, auf den Uniformen- Amerika, so hätten wir nach Annahme der Vorlage auf eine Betrieb nicht gedient ist. In den kleinen Betrieben wird durch lurus, auf den Bautenlurus; denken Sie ferner an die Entlassung von 40 000 Arbeitern zu rechnen. Zöge man davon die Kontrolle die Defraude zur ständigen Einrichtung werden. unergiebige, aber höchst fostspielige Kolonialpolitik. Wider 5000 mehr anzustellende Zigarettenarbeiter und Rauchtabak­Die Kontrolle nach der Qualität Des Tabaks ist stehen Sie den Marineforderungen, dann brauchen wir keine Arbeiter ab, so würden immer noch 35 000 übrig bleiben. Schon aweifellos eine sehr schwierige. Es giebt nur wenige neue Steuern! heute ist der deutsche Tabak um 20 pCt. höher belastet als der Kenner; die Gefahr der Umgebung liegt also sehr nahe. Abg. v. Hammerstein( dk.): Auch ich erkenne das Be- Tabak in Amerika . Nun soll er noch um 100 pŒt. Das Ende ist eine Schädigung des reellen Betriebes durch dürfniß der Finanzreform an, bin aber über die Wege anderer höher belastet werden. Wir haben in Deutschland den unreellen. Diese ganze Begünstigung des fleinen Meinung. Von einer Biersteuer wird nicht dauernd ab- nur den 24. Theil Don zur Bigarren Fabrikation Betriebes und der Hausindustrie wird auch sehr bald ihr Ende zusehen sein, in dieser Beziehung weiche ich von dem Staats brauchbaren Tabats wie Amerika . Daran ändern auch hohe haben. Sind erst eine Reihe von Defrauden festgestellt, dann sekretär ab. In Bayern beträgt die Malzsteuer 8 M., bei uns Schutzölle nichts. Wir sind darauf angewiesen, den größten wird man diese lage amerikanische Kontrolle verlassen und zu den 2 M.; ein solches Verhältniß fann auf die Dauer nicht bestehen Theil des brauchbaren Tabaks aus dem Auslande zu beziehen. schärfsten Kontrollen zurückkehren, an die wir auf anderen Ge- bleiben. Die Vorlage will den Tabakkonsum um 31 Millionen Amerika bezieht nur einen geringen Theil aus Holland und bieten in Deutschland gewohnt sind. Aus allen diesen Gründen stärker belasten; die Belastung mit dieser Steuer dürfte also doch es bezahlt für die feinen Sumatratabake horrende Preise. ist für mich die Fabrikatsteuer unannehmbar. Die kleinen Fabri- wenigstens ebenso hoch sein, wie das Aversum, welches Bayern Es wird gesagt, daß es gerade ein Vorzug des Entwurfs sei, fanten werden namentlich auch in der Uebergangszeit allein den bei Erhöhung der Brausteuer mehr zu zahlen hätte. Der Vorlage daß er eine prozentuale Belastung der Tabaksfabrikate in sich Schaden zu tragen haben. Wird die Vorlage Gesetz, so werden stehe ich ablehnend wie im vorigen Jahre gegenüber, und zwar schließe, weil die besseren Fabrikate höher belastet würden, als eine Reihe fich ehrlich ernährender Existenzen sofort aufhören im Verein mit denjenigen meiner Freunde aus Mecklenburg , die geringeren. Die Zahlen, welche diesem Argument erst Licht müssen; die Pauschalirung wird sich nicht halten lassen und Sachsen und Hessen . Tie Kernirage ist: Hat nach der Steuer- und Schatten verleihen, sind leider nicht beigesetzt. Der Haupt­der ganze Kleinbetrieb wird zum Guten des großen vernichtet. erhebung von 1879 ein Konsumrüdgang stattgefunden und wird konsum besteht in den billigeren Zigarren. Nur 10 pСt. der Die beste Hilfe für die pfälzischen und badischen Pflanzer ist ein er jetzt nach Annahme der Vorlage weiter stattfinden? Der Steuer würde von den wohlhabenderen Klassen getragen werden, verstärkter Bolschutz. Die Domingo- und Virginiatabake machen heutige Konsum, 1,5 Kilo pro Kopf, steht fest. Vor 1879 betrug und da will man davon sprechen, daß die besitzenden Klassen im dem heimischen Produkt eine schwere Konkurrenz. Da aber er- er, wie aus den Materialien zur Monopolvorlage von 1882 richtigen Verhältniß zu ihrem Einkommen zu dieser Steuer heran­höhter Zollschuß nicht gewährt wird, suchte man die anderen hervorgeht, durchschnittlich 1,81, also Rückgang 18 pet. Für gezogen werden! Vortheile für den Tabatbau in den Vordergrund zu stellen. Der diesen Rückgang war die Steuererhöhung der Grund. Das Wenn der Abg. Elemm gesagt hat, daß die Fünfpfennigs Schaßfekretär wundert sich darüber, daß diese Erleichterung jezt wird heute wie damals eintreten; nur daß damals der Ueber: Bigarre nur um 1/3 Pf. vertheuert würde, so hat er von weniger Antlang finde, obwohl man früher soviel Werth darauf gang sich unter viel günstigeren Verhältnissen vollzog, als das Kalkulation keine Ahnung.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo gelegt habe. Das ist thatsächlich so, aber nur deshalb, weil be- heute geschehen würde. Jeder Versuch, die Genußgegenstände fraten.) Sie wird mit 6 Pr. verkauft werden müssen, weil sonst züglich des Bolles Entgegenkommen nicht gezeigt wird. Die Feld. höher zu besteuern, muß in einer Zeit wirthschaftlicher Depression der Fabrikant nicht bestehen kann. Das ist der Kernpunkt der fontrolle foll wegfallen; es wird aber nicht lange dauern, bis man er- auch um so größeren Widerstand finden. Es ist eine Zumuthung Vorlage. Hohe Belastung der Importen mit 900 m. sieht ja flärt, es gebe ohne Kontrolle nicht, und legt man unseren Bauern an das deutsche Volt, 30 Millionen mehr für den Tabakgenuß zu sehr gefährlich aus; aber die Belastung der einzelnen importirten erst die Buchkontrolle auf, dann werden sie ihre helle Freude zahlen, der es heute nicht gewachsen ist. Nothwendig muß die Bigarren fällt in Wirklichkeit um 11 pt., während die 5- Pf.­dran haben.( Heiterkeit.) Die Vorlage wird ferner auch die Vorlage zur Folge haben, daß die F a britation der billigen Bigarre unter allen Umständen für 6 Pf. verkauft werden muß, kleinen Tabathändler vollständig beseitigen. Bisher hatte der Bigarrenforten sich von Nord- auf Süddeutsch also eine Steigerung um 20 pet. erfährt. Das ist die Ge­inländische und der verzollte ausländische Tabak vollständige Be- land verschieben wird. Seit 1879 ist die Fabrikation der rechtigkeit der Vorlage. wegungsfreiheit; davon ist nach der Vorlage keine Rede mehr. 4 Pf.- Zigarre gänzlich auf Süddeutschland verschoben worden; Daß ein Konsumrückgang eintreten muß, ist Nur in der Richtung des Schußes der inländischen Produktion dasselbe würde jetzt mit der 5 Pf.- Bigarre der Fall sein. Die ganz zweifellos. Die Regierung erklärt, daß die vom würde ich mitzuarbeiten bereit sein. Behauptungen, welche die Tabakindustrie aufgestellt hat, halte Tabakverein angegebenen Zahlen nicht richtig seien, da eine Abg. Schädler( 3.): Wenn wir die Tabaksteuer- Borluge auch ich in jeder Beziehung in der Hauptfache für berechtigt. Herr zuverlässige Schäßung überhaupt nicht möglich fei. Mein nicht ganz annehmen tounen, so hat sie doch große Vorzüge gegenüber Frese hat hier erwähnt, daß sich auf der Versammlung in Fraktionsgenosse Moltenbuhr hat Ihnen früher schon das Gegen­der vorjährigen. Die Herabfeßung der Steuer für Bigarren und Bünde sogar Paftoren befunden hätten, welche die Tabak theil bewiesen. Die erwartete Mehreinnahme von 40 Millionen Rauchtabat ist werthvoll. Von allen indirekten Steuern gefällt arbeiter nach Berlin zu führen sich erbeten hätten. Ich blieb in Frankreich seinerzeit auch aus, weil man nicht den mir verhältnißmäßig diejenige noch am besten, welche ein nicht muß diesen Versuch, den Pastoren etwas anzuhängen, ent Konsumrückgang in betracht zog. Eine Gegenüberstellung des nothwendiges Genußmittet trifft, wie ich denn auch unbedenklich schieden zurückweisen, ebenso wie den Versuch des Abg. Schädler, Konsums in Frankreich und Deutschland pro Kopf der Be­den erhöhten Zousäßen für fabrizirten Tabat zustimme. die glücklicherweise zufällig jetzt einmal vorhandene Einig völferung ist darum schon nicht angebracht, weil wir in Deutsch­Den Hauptvortheil für die Bauern sehe ich in dem Fortfall feit zwischen Fabrikanten und Tabakarbeitern zu stören. land einen weit größeren Kindersegen haben. Daß 1879 ein der Tabaksteuer. Außerdem aber fällt eine Menge für den Von der Stun dung haben auch nicht die Kleinbetriebe, sondern Konsumrückgang eingetreten ist, wird nicht bestritten. Bauern sehr lästiger Kontrollvorschriften weg. Bedeutender als blos die großen Fabrikanten den Vortheil. Den kleinen Pauscha- Tabatarbeitern brauchte man es auch nicht erst zu beweisen, Den diese sind freilich die Vortheile einer Bollerhöhung, die entschieden lirten wird man sie ohne Sicherheit doch nicht gewähren wollen. denn diese wissen das aus eigener Erfahrung. Sie wissen, daß staitzufinden hat. Auch mir sind die wegen der Arbeiter hervor. Die Defrauden werden an der Tagesordnung sein. Die ganze eine ganze große Zahl von ihnen infolge der Zollerhöhung ge gegangenen Bedenken ein Gegenstand ernster Sorge; aber ich Vorlage geht dahin, daß die großen Fabrikanten, besonders wenn nöthigt war, den deutschen Boden zu verlassen und jenseits des vergesse darüber auch nicht die 150 000 Pflanzer, die vielfach aus- fie die Konkurrenz der kleinen los find, sehr wohl in der Lage, Dzeans sich eine bessere Heimath zu suchen. Heute liegen die schließlich auf das Ergebniß der Tabaternte angewiefen sind. Der eine höhere Steuer zu zahlen. Darauf kommt es aber nicht an, Verhältnisse weit ungünstiger wie damals: heute würde der Hauptgrund, der mich und einen Theil meiner Freunde für die sondern auf die großen Interessen der Tabakindustrie, welche Ueberschuß an Tabatarbeitern, der aus Deutschland herausgewiesen Zendenz der Vorlage einnimmt, ist die Finanznoth der südlichen hier in Frage gestellt werden. würde, drüben feinen Unterschlupf mehr finden, denn auch in Einzelstaaten. Wir wünschen die Vorlage in einer Kommission Abg. v. Elm( Soz.): Wenn Sachsen- Meiningen fich wirk Amerika sind die Verhältnisse viel schlechter geworden. von 28 Mitgliedern berathen zu sehen. lich in einer finanziellen Noth befindet und feine Kulturaufgaben Daß der Konsumrückgang von 1879 kein dauernder war, lag auch Bundesbevollmächtigter meiningischer Staatsminister Dr. nicht erfüllen kann, dann hätte es seinerzeit die Militärvorlage daran, daß die Preiserhöhung zu drei Viertel von den Arbeitern, v. Heim führt als Vertreter eines thüringischen Kleinstaates ablehnen sollen. Darin gebe ich dem Schaßsekretär Recht, daß zu ein Viertel von den Fabrikanten und gar nicht von den aus, daß es im Interesse der Kleinstaaten, die im Deutschen alle diejenigen, welche der Militärvorlage zugestimmt haben, auch Konsumenten getragen wurde. Das hat sich alles sehr ge Reich ein sehr wichtiges Bindeglied für das Reich seien, dringend die moralische Verantwortung für die Deckung der Kosten über ändert.

nothwendig sei, daß Ueberschreitungen der Matrikularbeiträge nommen haben. Die Anhänger des jetzigen Militärsystems In Baden hat sich die Arbeiterzahl von 12 000 auf 30 000 über die Ueberweisungen ein Ende gemacht werde. Durch Weg- dürfen sich auch nicht wundern, daß die Kosten für den Mili- erhöht; davon sind 7000 männliche Erwachsene.( Hört, hört!) fall der Mehrüberweisungen sind wir schon in bittere Verlegen- tarismus von Jahr zu Jahr wachsen; sie können auch den weiteren Ein großer Theil dieser Arbeiter verdient unter 12 w. die Woche, heit gekommen. Wenn man die Kleinstaaten lebensfäbig erhalten Ausbau dieses Systems nicht mehr aufhalten. Der antisemitische wie der Fabritinspektor selbst konstatirt, und ihre Ernährung ist will, muß man sie von der Nothwendigkeit befreien, Matrikular- Abg. Zimmermann hat sich auf den Reichskanzler Caprivi be- jämmerlich, täglich 20 Gramm Fleisch und 1000 Gramm Kar­beiträge über die Ueberweisurgen hinaus zu zahlen. Auf die rufen, der versichert hat, daß der Tabak nicht zu einer Steuer toffeln. Taß solche Arbeiter degeneriren, daß ihr Durchschnittss Tauer ist der jetzige Zustand ganz unerträglich. Ich bitte Sie herangezogen werden soll. Graf Caprivi ist nicht mehr Reichs- alter stetig mehr zurückgeht, versteht sich ganz von selbst. taber im Namen meiner Regierung und gleichzeitig auch im fanzler und für den Fürsten Hohenlohe besteht jene Verpflichtung In den Berufsgenossenschaften sind insgesammt 5 168 000 Interesse der anderen fleineren Staaten, der Tabaksteuer- Vor- nicht mehr. Wenn Großgrundbesitz und Großkapitalismus sich Personen versichert, deren Arbeitslobne 1163 587 328 M. betragen, lage eine wohlwollende Aufnahme zu bereiten. vereinigen, dann hat das arme Volt die Kosten zu bezahlen. also pro Kopf 651,13 M. In der Tabaksberufsgenossenschaft Abg. Pöhlmann( Elf. Rp.) stimmt dem Antrage auf Kom- Tarin hat der Echatsekretär Recht: soll eine neue Steuer einen waren 110 647 Personen versichert mit 56 236 062 M. Löhnen, missionsberathung zu. Ein großer Theil seiner Freunde fürchte, wirklichen Ertrag abwerfen, dann muß sie einen Massenkonsum- also pro Kopi 508,72 M. Der Lohn der Tabakai reiter daß die Kleinbetriebe von den aroßen durch die Neugestaltung artifel treffen. Luxussteuern sind unangenehm und bringen bleibt also noch um 22 vet. unter dem all=