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Minister Oeser über seine Pläne.

Reichsverkehrsminister Defer charakterisierte, wie die TU. meldet, in einer Unterredung mit einem Berliner Journalisten die Lage der Reichsbahn und äußerte sich über seine Pläne u. a. wie folgt: Es wäre vollkommen verfehlt, sich bei der Herstellung des Gleichgewichts auf Tariferhöhungen zu beschränken. Allerdings darf man diese auch nicht mehr so start wie früher vernachlässigen, und wir find deshalb z. B. bestrebt, den Personenverfehr immer stärker dem Güterverkehr in bezug auf die Tarife anzupassen. Eine zweite Auf­gabe besteht darin, die Zahlungen möglichst schnell hereinzube kommen. Wir sind dabei, das Frachtenstundungsverfahren gründlich umzubauen. Vor allen Dingen wird auch das Werkstättenwesen voll fommen neu organisiert werden. Eine schwere Hemmung bedeutet für uns der Ruhrverkehr. Bei Gelegenheit des Herbstver­fehrs werden die im unbesetzten Deutschland weilenden ruhrver­triebenen Beamten Gelegenheit haben, dem Vaterlande ihre Dienste zur Verfügung zu stellen. Die deutsche Reichsbahn muß wieder ein Musterbetrieb werden und in technischer Beziehung ihre alte ge­achtete Stellung in der Welt wiedererlangen. Ich habe in dieser Be­ziehung die weitestreichenden Pläne. Der Schwerpunkt des Problems liegt für die Reichsbahn in der besseren Ausnugung der Rohle. Es wird daran bei uns fieberhaft gearbeitet. Es liegen Pläne für eine Turbinenlotomotive vor. Noch mehr verspreche ich mir jedoch von der Delmotorlotomotive.

Die Streikkrise im Ruhrbergbau.

Effen, 30. August.( TU.) Der frisenhafte Zustand im Bergbau dauert an. Heute ist in Essen der Vertreter des Staatskommissars, Mehlich, eingetroffen, der zunächst Verhandlungen mit den Zechen­leitern führte. Am Abend sollen Besprechungen mit den Vertretern der Bergleute stattfinden. Auf drei Zechen ist es im Laufe des heutigen Tages zu Demonstrationen gekommen, die indeffen ruhig verliefen.

Besetzungen und Erschießungen. Dortmund , 30. Auguft.( WTB.) Bei der Besetzung des Ge. bäudes der Harpener Bergbau- Aftiengesellschaft verfolgten die Fran­ zosen den Zweck, Pläne, nach denen sie die Rofereien der Zechen Redlinghausen 1 und 2 in Gang bringen fönnten, zu suchen. Nach dem sie die Pläne gefunden hatten, räumten sie das Gebäude wieder. Auch die zum Rheinstahl- Konzern gehörige Zeche Fröhliche

Morgensonne" wurde von den Franzosen besetzt. Nach einer Havas- Meldung aus Baris ist ein Deutscher auf der Eisenbahnstrecke Düren- Trier von einem französischen Wachtposten erschossen worden.

Wiederaufnahme des Verkehrs.

Buer , 30. Auguft.( WTB.) Der Güterzugverfehr bis Westerholt ist deutscherseits wieder aufgenommen worden; auch die Strede Buer- Nord ist wieder in Betrieb. Dies ist für die Lebensmittelver­forgung des Ruhrgebiets von größter Wichtigkeit, da diese Strede die einzige von deutscher Seite betriebene Bahn ist, die weit in das Eesetzte Gebiet hineinreicht und die Anfuhr nach den großen Bevölke= rungsmittelpunkten gestattet.

Keine Hinrichtungen im Prozeß Graff? Paris , 30. Auguft.( WTB.) Nach einer Meldung des Matin" aus Brüssel hat sich der belgische Ministerrat gegen die Hinrichtung der im Falle Graff zum Tode verurteilten Deutschen ausgesprochen und Zuchthausstrafen vorgeschlagen. Der Justiz­minister wird jetzt die Angelegenheit in diesem Sinne tem General Degoutte unterbreiten, der für die Begnadigung zuständig ist.

Das Ende des Markenbrotes.

Auf Grund des§ 3 des Gesezes zur Sicherung der Brotver­forgung im Wirtschaftsjahr 1923/24 vom 23. Juni d. I. hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft durch Berordnung vom 28. Auguft d. 3. mit Zustimmung des Reichsrats den 15. Oftober 1923 als Endtermin der öffentlichen Brotoer. forgung bestimmt.

Abgenutzte Kostbarkeiten.

Die Einrichtung ist in Berfolg einer Anregung des preußischen Ministers für Bolkswohlfahrt getroffen worden. Aus diesem An­Die Wirtschaftsstatistiker schreiben langatmige Abhandlungen laß möchten wir auch im Namen aller Blinden, Kriegsbeschädigten über den Verbrauch der Lebensmittel der einzelnen Bölker und Be- und Krüppel an die Wagenlenker, Chauffeure, Radfahrer und Hand­völkerungsschichten. Als Zeichen unserer Not müßte man aber ein- wagenführer die Bitte richten, ihren förperlich behinderten Mit­menschen besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme zu widmen. mal die Gegenstände bewerten, die verkauft werden-'cder, zuweilen richtiger ausgedrückt, die man zu verkaufen wagt. Auf dem Lebensmittelgebiet sieht man eine ungeheure Zunahme Erneute Festsetzung der Septembermiete.

Erhebung der 28 000fachen Grundmiete.

von Ersatzmitteln. Aus den Schaufenstern verschwinden die Waren mehr und mehr und leere Schachteln( nur Attrappen") und Ersatz­stoffe nehmen ihre Stelle ein. Kostbarkeiten, wie chinesischen Tee, Der Magistrat hat sich, wie das Städtische Zentralamt für Woh­sieht man jetzt nur noch in winzig fleinen Tütchen. Der Inhalt hat nungswesen mitteilt, in seiner geftrigen Gigung, nachdem der meistens ein ehrwürdiges Alter, er ist oft Staub und Grus. Die Oberpräsident gegen die am Freitag vergangener Woche be­Tütchen aber find funfelnagelneu. Ebenso geht es mit einigen Ge- fchloffene Abänderungsbekanntmachung Einspruch erhoben würzsorten. Da kommen nun Gemüter, die das Zweifeln gelernt hatte, erneut mit der Festsetzung der Septembermiete beschäftigt. haben, zu der Ansicht, daß troß der hohen Papier - und Druckpreise Entsprechend dem Einspruch des Oberpräsidenten sind folgende Säge fich die Anschaffung solcher Tütchen lohnt, um alte Ware wertbestän- beschlossen worden: dig zu verkaufen. Auf dem Kleidermarkt hat sich dieses Unter- der- Für Zinsendienst die 0,4fache Grundmiefe, für Verwaltungstoften Hand- laufen" fest eingebürgert. Wächst ein Kind aus einem Beflei in einfachen Häusern die 4000fache Grundmiete, in Häusern mit dungsstüd heraus, so tommt es heute oft vor, daß das zu kurz gewors eine dieser Einrichtungen im Betriebe ist, die 4700fache, in geschlosse­Warmwasserversorgung oder Sammelheizung oder Fahrstuhl, wenn bene Kleid usw. sofort gegen Bezahlung im Bekanntenfreife meiternen Häusern sowie in Häusern mit Sammelheizung und Warm­gegeben wird. Und wenn irgend jemand an dem Parterrefenster, wasserversorgung und Fahrstuhl, wenn mindestens zwei dieser Ein­dem Hauseingang oder seiner Borplaktür einen Bettel anbringt: richtungen im Betriebe sind, die 5500fache und in Geschäfts- und ,, Ein Kleid zu verkaufen", so soll er von Kaufluftigen überlaufen Industriehäusern, die nicht von der Zwangswirtschaft befreit sind, werden. Denn viele, viele können überhaupt nicht mehr daran für nicht gewerblich, nicht zu Bureau, Geschäften oder ähnlichen denken, sich etwas Neues anzuschaffen. 3weden benugten Räume ebenfalls die 5500fache Grundmiete. In Mit Schuhen ist es wohl am schlimmsten bestellt. Darum sieht diesen Zuschlägen sind die Kosten für die Hausangestellten und die man jeßt auf den Wochenmärkten Händler, die schiefgetretene, fo- Kosten für das Reinigungsmaterial nicht enthalten. Für gewerb undso oft von irgendeinem Schuster- Dilettanten notdürftig geflicte fiche, zu Bureaus, Geschäften oder ähnlichen Zweden benutzte Häuser Schuhe feilbieten. Und dieses Echuhzeug, mag es noch so unansehnlich das Reinigungsmaterial die 4000fache Grundmiete als Zuschlag für ist in Geschäfts- und Industriehäusern einschließlich der Kosten für sein, wird gekauft. Ein Beweis für bitterste Not. Abfälle aller Art Berwaltungskosten zu zahlen. Bei diesen Räumen werden, wie bis­find jetzt wertvoll. Sie scheinen es um so mehr zu sein, als man her, die Löhne der Hausangestellten auf die Mieter umgelegt. In heute im Zeichen der Papiermark jede Sache auf unglaublich fleine den Häusern, in denen die Mieter am 1. Juli 1914 die gesamte Haus­Bruchteile von Goldpfennigen berechnen fann. Auch ist der frei reinigung felbft auszuführen hatten, ebenso in einzelnen Häusern, in händige Spielzeugverkauf gang und gabe. Zwischen Seifenauslagen, denen später fämtliche Mieter eine dahingehende Berpflichtung über. in Frisierläden, in der Nähe von Brennspiritus und Betroleum, nommen haben, ist die 1500fache Grundmiete als Zuschlag für Ber­vielerorts figen Puppen mit ihrem Preiszettel um den Hals. Dem maltungskosten zu zahlen. Haben die Mieter nur die Treppenreini­Teddybär ergeht es gleich. Mag sein Fell noch so abgeschabt, noch gung übernommen, so beträgt der Zuschlag die 2000fache Grundmiete. Für laufende Instandsetzungsarbeiten ist als Zuschlag die so zerrissen sein, gegenwärtig will man ihn verkaufen. Es gilt eben 24 000fache Grundmiete festgelegt worden. Im übrigen iſt es bet als ganz selbstverständlich, daß die Kinder arbeitender Eltern fich den Buschlägen und Höchstsähen verblieben, die der Magistrat in der heute mit abgespielten oder mit den von den Eltern mehr oder Sigung vom 24. Auguft beschlossen hatte, wobei jedoch zu bemerken minder behelfsmäßig hergestellten Sachen begnügen müssen. Aber ist, daß die Löhne der Hausangestellten abgesehen von Geschäfts= auch Kinder werden in der Zeit der Not mehr denn je Erfinder, und und Industriehäusern gemäß dem Einspruche des Oberpräsidenten unter Zuhilfenahme der Phantasie schaffen fie fich selbst die seltsam- nicht auf die Mieter umgelegt werden. Diese sind vielmehr in den sten Spielsachen, die sie oft höher schätzen als die fabrikmäßig her- Buschlägen für Berwaltungsfoften mitenthalten. Am 1. September gestellten Dugendwaren. haben daher die Mieter in einfachen Häusern an feffen Zuschlägen rund das 28 000fadhe( genau das 28 000,4fache) der Grundmiete zu zahlen. Die Bekanntmachung wird in einer am 30. Auguft er­scheinenden Sonderausgabe des Gemeindeblattes, das im Rathaus, Zimmer 89b, fäuflich zu erhalten ist, veröffentlicht werden.

Vom Weg abgekommen.

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Berhängnisvolle Folgen eines Straßenbahnunfalles. Durch eine infolge eines Straßenbahnunfalles erlittene schwere Ropfperlegung ist der Kaufmann Richard Eich aus dem fee­Zur Fortführung der Nordsüdbahn. lischen Gleichgewicht geraten und hat in der Folgezeit eine Reihe Einschränkung der Straßenbahn auf 30 Linien. strafbarer Handlungen begangen, die ihn wiederholt vor den Straf­richter gebracht haben. Schließlich ist er sogar zum Hoteleinbrecher wurde heute über eine Vorlage des Magistrats beraten, ter wei­In dem Haushaltausschuß der Stadtverordnetenversammlung geworden. Bis zu dem Unfall hatte der einer sehr angesehenen tere Mittel für die Fortführung der Nordsüd­Beamtenfamilie entstammende Angeklagte sich tadellos geführt. bahn anforderte. Dabei unternahm die Rechte einen heftigen Bieberholt ist Eich wegen größerer Betrügereien, Wechselfälschungen Borstoß gegen den Oberbürgermeister und verlangte fategorisch, daß und Diebstahl unter Anflage gestellt worden, wurde aber ftets die Stadt Berlin die meiteren Mittel für die Fortführung der Nord­megen Geistes tranfheit freigesprochen und schließ- füdbahn nicht mehr wie bisher auf dem Wege über das Reich durch lich in eine Irrenanstalt gebracht. Von dort entwich er wieder. Kreditgemährung des Reiches, sondern auf dem Wege über

Großes Aufsehen erregte vor längerer Zeit ein Vorfall im tienausgabe unternehmen solle. Der Oberbürgermeister Hotel Continental, wo er bei einem Einbruch abgefaßt worden war. bringung der Mittel für die Bahn durch Stadt und Reich den Inter­trat diesem Berlangen scharf entgegen und betonte, daß die Auf­Den Kellnern, die ihn gestellt hatten, verfehle er mehrere effen der Bevölkerung viel mehr entsprechen würde, und daß bei Messerstiche in den Leib, und es gelang ihm, zu entfliehen. Ausgabe von Aktien die Gefahr bestände, daß die Stadt ein Einige Zeit darauf versuchte der Angeflagte einen Einbruch in ein gutes, gesundes, vollwertiges Unternehmen zum großen Zimmer des Hotels Heßler. Er wurde dabei gestört und suchte Teile gegen schlechtes Papiergeld aus der Hand zu wieder zu entfliehen. Dem Kellner, der ihn festhalten wollte, hielt geben gezwungen wäre. Der Haushaltsausschuß beschloß trohdem 375 Milliarden für Religionsgesellschaften! Zur Linderung be- er einen Revolver vor und drohte ihm mit Erschießen. Mit dem mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien gegen die Linke im sonderer Notstände bei den Religionsgesellschaften, die Körperschaften Revolver in der Hand wollte Eich das Hotel verlassen, wurde je- Sinne eines Antrages Michaelis, der vom Magiftrat eine Borlage über die Ausgabe von Aktien erwarte. des öffentlichen Rechts sind, hat das Reich neuerdings Mittel in Höhe doch von dem Bortier gestellt. Eich feuerte auf den Gegner, und von 375 Milliarden Mark zur Berfügung gestellt, deren sofortige der Pförtner ließ deshalb von ihm ab. Bei der Verfolgung auf Ueberweisung vom Reichsminister des Innern veranlaßt ist. Die der Straße schoß der Angeklagte erneut, bis er fchießheit konnte im Haushaltausschuß heute nicht mehr verhandelt Ueber die Regelung der Straßenbahnangelegen. Gelder werden zum Teil unmittelbar an die firchlichen Zentralen, lich von zwei Bolizeibeamten festgehalten wurde. Das Schöffenwerden. Wie wir hören, besteht beim Magistrat nach wie vor die zum Teil an die Länder zur Weiterverteilung überwiesen. Ein gericht hatte den Angeklagten wegen versuchten Einbruches im Hotel Absicht, die Linienführung der Straßenbahn vollständig zu ändern Fonds in Höhe von 10 Proz. verbleibt zur Berücksichtigung be­sonderer Fälle zur Verfügung des Reichsministers des Innern. An Heßler auf Grund eines Gutachtens von Professor Dr. Straßmann und auf jirta 30 bis 35 Linien einzuschränken. Die Beratungen träge auf Sumeifung aus dem Reserve fonds werden zwedmäßig au 6 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Berufung vor der mit den Sachverständigen über diefe neue Linienführung sollen durch die Hand der obersten firchlichen Behörde geleitet. Ferienstraftammer des Landgerichts III erging fich Sanitätsrat Dr. heute zu Ende gehen und morgen der Berkehrsdeputation vorgelegt Vor einer Regierungsumbildung in Polen . Man erwartet noch Seppmann als Sachverständiger im Gutachten dahin, daß§ 51 auf merden. Die Direktion der Straßenbahn hat der Verkehrsdeputa­in dieser Woche eine lmbildung der Regierung, und den Angeklagten anwendbar fei. Dem Angeflagten fehle ion eine Vorlage zugehen lassen, in der die Unterlagen für die Er­zwar follen das Finanzministerium, das Eisenbahnministerium, das jede Spur von Einsicht. Es handle sich um eine Ertran- höhung des Straßenbahntarifs sowohl auf 150 000 wie auch auf 200 000 m beigebracht werden. Auch darüber wird die Verkehrss Ministerium für öffentliche Arbeiten und das Ministerium für foziale fung des Gehirns. Daraufhin fam die Straffammer, ent beputation morgen beschließen müssen. Fürsorge neu belegt werden. Der Kurjer Warszawizi" meldet, daß sprechend dem Antrage der Verteidigung, zur Freisprechung des An­die Verhandlungen über eine amerikanische Anleihe be- geflagten. Der Sachverständige erklärte den Angeklagten jedoch für endet feien. Polen follte 150 Millionen Dollars erhalten. Die oppo: gemeingefährlich. fitionellen Blätter betonen, daß die Anleihe von der Morganbant finanziert werden foll und zu äußerst schweren Bedingungen ab­geschlossen worden sei. Sie werde durch die Zölle, das Labatmono­po und die Urwälder von Bielowige garantiert.

Berichtigung. In dem gestern von uns wiedergegebenen Aufruf des Internationalen Gewerkschaftsbundes find infolge eines tech­nischen Versehens in dem Sage über die Pflichten der deutschen Regierung einige Worte ausgefallen. Der Sah muß richtig heißen: Es ist Pflicht der deutschen Regierung, den kapitalistischen Widerstand gegenüber gerechten Reparationsforderungen zu brechen" usw. Die Anschuldigung der Roten Fahne", daß wir den Aufruf des JGB. gefälscht hätten, ist so findisch, daß wir darüber fein Wort zu verlieren brauchen.

1 holländ. Gulden

1 argent. Pap.- Peio

1 belgischer Frant

1 norweg. Krone

1 dänische Strone

1 schwedische Krone

1 finnische Mark

1 japanischer Yen

1 italienische Lire.

1 Bfund Sterling 1 Dollar

1 französisch. Frank 1 brasilian. Milreis 1 Schiveizer Frant

1 spanische Beseta 100 österr.Sr.( geft.) 1 tschechische Krone

Amtliche Devisenkurse. 30. Auguft

Verkäufer ( Brief-) Surs

Käufer

( Geld-) Kurs

Berkäufer ( Brief-) Kurs

29. Auguft Käufer ( Beld-) Sturs

2947350.­

4800200.- 4830800.- 2938650.­

3551100.­

3568900.- 2403975.­

Geldstrafe für Wucher.

Stadtverordnetenfraffion. Die für heute abend einberufene Frattionsfigung findet nicht um 8 Uhr, sondern um 6 Uhr statt.

Die Gerichte gehen immer mehr dazu über, als Bertmesser für Zu dem Raubmard in der Fürstenberger Straße wird mit­Geldstrafen Sachwerte festzusetzen. Mehrfach find bereits die den geteilt, daß der Gerichtsarzt Professor Dr. Strauch gestern mittag Angeklagten auferlegten Bußen nach dem Wert von Prestohlen die Leiche der ermordeten Frau Bod in Gegenwart der Striminal. oder Roggen bemessen worden. Gestern verurteilte das Bucher- polizei obduziert hat. Die Annahme, daß die Frau er gericht II ben Landwirt Schulze aus Hohenlehne wegen würgt worden sei, erwies fich als richtig. Das Kehlkopf­ou cherischer Preistreiberei mit CB und Saat gerüft war ihr eingedrückt. Es zeigten sich auch andere Berlegungen, fartoffeln zu einer Gefängnisstrafe von zwei Wochen die von stumpfer Gewalt herrühren. Die Chilenewsti versuchte bei und zwei Millionen Mart Geldstrafe. Für die Gefängnisstrafe wurde ihrem Berhör auch weiter noch, ihren Geliebten Hermann Sadekki dem Angeklagten eine Bewährungsfrist zugebilligt gegen Zahlung und dessen Bruder Otto der Mittäterschaft zu beschuldigen. Diese einer Buhe, deren Höhe auf den Großhandelspreis von zehn fonnten aber nachweisen, daß sie zur Zeit der Tat anderswo waren Bentner Kartoffeln festgesetzt wurde. Das ist eine Strafe, die der und weder mit dem Morde noch mit dem Raube etwas zu tun haben. ehrenwerte Landwirt vermutlich aus der Westentasche bezahlen Sie wurden wieder auf freien Fuß gefeßt, die Chilenewski dagegen mird, da fie zurzeit nicht mehr als etwa 18 Millionen Marf beträgt. wegen Mordes und Raubes dem Untersuchungsrichter vorgeführt. So lange Preistreiberei und Wucher noch mit Geldstrafen gebüßt werden tönnen, werden diese Berbrechen nicht abnehmen.

Selbstmord eines jungen Lübeders. In der Oberspree beim Ruberflubhaus Hellas in Treptow wurde gestern Abend ein herren­los treibendes Ruderboot entdeckt. In dem Ruderboot lag ein Herren­schlüpfer, eine Brieftasche mit 671 000 m. und ein an Frau School in Lübec, Krähenftr. 2/4, adressierter Brief mit dem Bermert auf der Rüdseite: Finder wird gebeten, diesen Brief zu expedieren. Briefschreiber ist Willy School. Es liegt höchstwahrscheinlich Selbst­

Bom Rangierzug überfahren und getötet. Am Mittwoch nachmittag wurde auf dem Wege von der Herz­bergstraße zum Stadion Lichtenberg der Schüler Arel Björster, 1913 geboren, Mirbachstr. 47 wohnhaft, dicht vor dem Stadion, wo die Gleise der Industriebahn den Weg freuzen, von einem Rangier- mord vor. Ein Bootsverleiher in der Nähe hatte drei Stunden vor­2416025.- zug überfahren. Dem Jungen wurden beide Beine abge: ber das Boot gegen eine Million Pfand an einen jungen Mann, fahren sowie der linte Arm. Er war auf der Stelle tot. ber sehr aufgeregt war, vermietet. Die Leiche ist noch nicht geborgen. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle gebracht. Die Kriminalpolizei

860900.­1223050.

518700.- 521300.- 359100.­1795500.- 1804500.- 1216950,- 2044875.- 2055125.- 1396500.- 1403500.­

2952600.- 2967400.­707230.­

10972500.­

1995000.- 2005000.­

708770.- 209475.- 210525.­5386550.- 5393450.- 3640875.- 5659125.­478800.- 481200.- 323190.- 824810.­49875000.- 50125000.- 33915000.- 34885000. 7481250.- 7518750.­488050.­685710. 1863400.­1012525.

622440.­

1039395,- 1975050.­1476300.­

11027500.­625560.- 430920.­

1044605.

1984950.­

1007475.­

682290. 1356600.­

15561.­

323190.­

1483700.­15679. 324810.­616.05 104260.­116290.­

615.95

1 ungarische Krone

1 bulgarische Lewa

1 jugoslaw. Dinar.

108740.­115710.­

10573.­219450.­418 95 77805.­77805.­

Massenvergiftung durch Pferdefleisch.

Nach dem Genuß von Pferdefleisch sind in Hannover- Binden

ift mit der Untersuchung der Schuldfrage, die noch offen steht, be­schäftigt. Der Schüler befand sich mit der Schule auf einem Ausflug nach dem Stadion. Die Ursache des Unglücks ist darin zu suchen, baß P. mit dem Stiefelabfag in den Schienen steden etwa 50 Personen, darunter mehrere Familien, unter schweren blieb und es ihm trog Hilfe eines Mitschülers, der bei Herannahen Typhuserscheinungen erfrankt. Eine Frau ist bereits ge. bes Zuges davon eilte, nicht gelang, fich aus der Lage zu befreien. ftorben. Im Sterben liegt ein Kind. Die ärztlichen Feststellun Es ist unbegreiflich, daß die Männer auf der Maschine nicht den gen haben ergeben, daß es sich um Baratyphus handelt. Die ge­fleinen Jungen in feiner hilflosen Lage gesehen haben. richtliche Untersuchung ist eingeleitet. Der Fall erinnert an den Dor längerer Zeit in der märkischen Stadt Freienwalde vorgefom­menen der gleichen Art.

Blindenkreuz und Blindensignal.

Wetter bis Freitag mittag.

Um Blinbe vor Unglüdsfällen zu bewahren, 10627.- merben diefe in Zukunft auf der linken Brustseite ein Erfennungs 220550.fchild von 5 Zentimeter Durchmesser mit einem weißen Kreuz auf 421.05 rotem Grunde tragen. Ferner werden sie, um Beamte und Passan- Berlin und Umgegend. Zeitweise aufflarend, aber febr unbeständig 78195.­ten auf sich aufmerksam zu machen, beim Ueberschreiten der Straße und etwas fühler mit wiederholten Regenschauern und frischen westlicher 78195.- lein langes und ein furges Pfeifenfignal abgeben. Binden.