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Mbenöausgabe Hr. 408 40. Fahrgaug Ausgabe B Nr. 205

StjagsiebtTtgungen ttnb Anzeigenpreis« sind in der Morgenausgabe angegeben Redaktion: STB. SS, Lindenstraha 3 Jecnf prcitjer: Oiinhoff 292 295 lol.- Ad rofse: Sozial»«»« kra» Berlin

g Devlinev Volktsblakt

preis 50 000 Mk. Sonnabenö I.Septembsr 1�25

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Zentralorgan der Vcrdmgtcn Sozialdemokrat! f eben Partei Deutfchlands

Die Kriegssackel am Salkan.

London , 1. September. (EP.) Wie aus Athen gemeldet wird, wurde Sorfu beseht, nachdem die Stadl ohne vorherige Anzeige während einer h<?ben Stund« bombardiert worden war. Durch das Bombaed�ASüe der italienischen Kriegsschiffe wurden t5 Personen gelStel. Die Granaten zerstörten ein Gebäude, das früher als Kaserne der englischen Polizei gedient hatte und seht Flüchtling« beherbergte. Athen , 1. September. (EP.) Der italienische Gesandte teilte Freitag dem griechischen Außenminister mit, daß die griechische Ant­wort von der italienischen Regierung al» ungenügend bezeichnet worden sei und daß die italienische Regierung der griechischen s ü n s Stunden Zeil gebe, eine neue Antwort abzusassen. Um S Uhr begab sich der italienische Gesandte von neuem in das Außen- Ministerium, wo er eine ueue Rote überreichte, nachdem die Besehung von Korsu durch italienische Truppen nachmittags 4 Uhr angezeigt wurde. Rom . i. September.(BXB.) Räch der Besetzung der Insel Korso richtete der Oberbefehlshaber der Flotte Admiral Solari au die Bewohner eine Protlamatlon, tu der er sagt, daß die Be- sehung infolge der Ermordung der italienischen Alilitärdelegatlou auf griechischem Boden uud der Weigerung der griechischen Regierung. die Forderungen Italiens zu erfüllen, erfolgt sei. Die Besehung sei keine kriegerische Handlung, sondern solle lediglich die feste Entschlosienheit Italiens bekunden, die ihm geschuldeten Repa- rationen zu erlangen. Die Besetzung trage einen vorübergehenden und friedlichen Eharakter und werde diesen Charakter behalten, so- lange die Haltung der Bewohner der Insel die italienische Kommando- behörde nicht nötige, besondere Maßnahmen zum Schutze der italieuischen Truppen zu ergreifen. Mailand . 1. September. (EP.) Noch«wer Meldung des Secolo" aus Brindisi sieht der gegen Griechenland infolg« feiner unbefriedigenden Antwort aufgestellt« Sanktionsplan auch die B e fetzung der Insel Samos , sowie die Blockade dieser Insel zmu Schutz« der Besatzungstruppen und der Verbindungen mit Italien vor. Auch dies« Maßnahmen find schon in der Ausführung begriffen. Auch dies istfriedliche Sguttiuir. Rom , L September.(Eca.) Mussolini hat an die Vertreter Italiens im Ausland« folgendes Telegramm gerichtet:Auf die gerechten Forderungen, die Italien nach der barbarischen Hinmetze- lung der italienischen Militärdelegation auf griechischem Gebiet er- hoben, hat die griechische Regierung in einer Form geantwortet, die eine vollkommene Ablehnung unserer Forderungen bedeutet.(?) Dieser ungerechtfertigte Akt zwingt Italien zu der Notroendigkeitz die griechische Regierung an ihr Verantwortungsgefühl zu erinnern. Es wurde daher Befehl gegeben, daß ein italienisches Truppen- kontmgent auf der Ins-l Korfu an Land gehe. Durch diese Maß- nähme beabsichtigt Italien in keiner Weif« einen kriege- rischen Akt.(?) Es will ledigsich fem Prestige wahren und seinen unbeugsamen Willen kundtun, die Reparationen zu er- halten, die ihm Griechenland nach den Gebräuchen des Völkerrechts schuldet. Die Itallenische Regierung hofft, daß Griechenland nicht durch eine unbesonnene Handlung den friedlichen Charakter unserer Maßnahmen ändert. Unsere Maßnahmen schließen in keiner Weis« diejenigen Sanktionen aus, die die Botschafterkonferenz dafür beschließen wird, daß die von ihr mit der Absdeckung der albanischen Grenze beauftragte Militärkommission in Griechenland ermordet wurde." Vorzensur in Italien . Rom . I. September.(EE.) Die Regierung verhängt über alle Zeitungen die Zensur. Sie hat erreicht, daß tatsächlich unter diesen Umständen die gesamte Presie das Borgehen Italiens billigt und sich besonders mit der Besetzung einverstanden erklärt. Wricchenland appelliert an den Völkerbund. Pari», 1. September.(WTB.) Wi« die Morgenblätter aus Athen melden, hat die griechische Regierung dem Sekretariat des Völkerbundes, desicn Rat heute zusammentritt, die telegraphische Bitte unterbreitet, nach Artikel 12 des Völterbundspaktes zu inter - venieren. Außerdem werde die griechische Regierung beim Völker- bund gegen die griechenfeindliche Demonstration protestieren, die in verschiedenen Teilen Italiens stattgefunden haben. Sie werde Ge- nugtuung wegen der Zwischenfälle in Trieft verlangen, in deren Verlauf Faschisten«in« griechische Fahne verbrannt hatten. Bestürzuust in England. Warnung an Muffolini. London . 1. September. (WTB.) Die Morqenblätter befassen sich eingehend mit der durch die italienisch« Besetzung Korfus her- vorgerufenen sehr ernsten Krisis. Di« Bedeutung Korfus al, Flottenstützpunkt wird hervorgehoben. Es wird der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß, sobald die italienisch« Regierung den Brand entfacht habe, dieser sich über den ganzen Balkan aus- breiten könne. Die Blätter legen Italien nahe- es nicht bis zum Aeußersten kommen zu lasten, sondern� einer Entscheidung des Bölkerbundes zuzustimmen. Der diplomatische Berichterstatter desDaily Telegraph " spricht von einer sehr ernsten inter - n a t i o n a l e n K r i s«. Die Besetzung Korfus stell« einen«rnstm Bruch de» Völkerrechts dar. demgegerniber Großbritannien nicht gleichgültig bleiben könne. Der Berichterstatter meint, Groß. lnltannien könne es sich nicht leisten, eine fremde Besetzung dem griechischen Königreich gegenüber zuzugestehen, schon nicht wegen der strategischen Lage Korfus . Korfu könne vom Flotten- wie auch vom militärischen Standpunkt aus sehr leicht mißbraucht werden. Die Besetzung Korfus fei von größter Bedeutung für die militärische Sicherheit Großbritanniens . Mustolint seh« anscheinend eine Intervention des Völkerbundes mrt T«ringschätzung an..

Durch die Besetzung Korfus , die einen Krisgsokt bedeute, habe Mussolini dem Bölkerbund bereits Trotz geboten. Der Völkerbund uud der italieuifch-griechifche Konflikt. Di« Artikel des Dölkerbundstatutes, die Griechenland gegen Italien geltend machen kann, da beide Staaten Mitglieder des Bölkerbundes sind, lauten folgendermaßen: Artikel 1l>: Die Bundesmitglieder verpflichten sich, die llnver- fehrtheit des Gebietes und die bestehende politische Unabhängigket

aller Bundesniitglleder zu achten und gegen jeden äußeren Angriff zu wahren. Im Falle eines Angriffs, der Bedrohung mit«inen Angriff oder einer Angriffsgefahr ergreift der Rat die zur Durch

führung dieser Verpflichtungen erforderlichen Sicherungsmaßnahmen. Artikel 12: Alle Bundesmitglieder kommen überein. eine etwa zwischen ihnen entstehend« Streitfrage, die zu einem Bruche führen könnte, entweder der Schiedsgerichtsbarkeit oder d« Prüfung durch den Rat zu unterbreiten. Sie kommen ferner über- ein, in keinem Falle vor Ablauf von drei Monaten nach dem Spruch der Schiedsrichter oder dem Berichte des. Rates zum Kriege zu schreiten. Artikel IS: Entsieht zwischen Bundcsmitgliedern eine Streit. frage, die zu einem Bruche führen könnte, und wird diese Streit- frage nicht wie im Artikel 13 vorgesehen, der Schiedsgerichtsbarkeit unterbreitet, so kommen die Bundesnritglieder überein. sie vor den Rat zu bringen. Zu diesem Zwecke genügt es, wenn eine der Parteien den Generalsekretär von dieser Streitfrage benach- richtigt. Artikel 1K: Schreitet ein Bundesmitglied entgegen den in den Artikeln 12, 13 und IS übernommenen Verpflichtungen zum Kriege, so wird es ohne weiteres so angesehen, als hätte es ein« Kriegsbandlung gegien alle anderen B n n de s m i tgl le der begangen. Dies« verpflichten sich, unverzüglich alle Handels- und Finanzbeziehungen zu ihm abzn- brechen, ihren Staatsangehörigen feden Verkehr mit den Staats- ungehörigen des Vertragsbrüchigen Staates zu untersagen und olle finanziellen, persönlichen und Handelsverbindungen zwischen den Angehörigen dieses Staates und denen jedes anderen Staates, gleich- viel ob Bundesmitglied oder nicht, abzuschneiden. In diesem Falle ist der Rat verpflichtet, den verschiedenen beteiligten Regierungen vorzuschlagen, mit welchen Land- oder Seestreitkräften jedes Bundes- Mitglied für feine» Teil zu der bewaffneten Macht beizutragen hat, die den Bundesverpfl'chtungen Achtung zu verschaffen bestimmt ist. » Die neuesten Nachrichten aus der Wetterecke am Balkan bestätigen die Befürchtung, daß der italienisch-gnechische Kon­flikt zu weitgehenden Komplikationen führen könne. Wie die Maßnahmen der italienischen Faschistenregierung zeigen, scheint Italien entschlossen, den Konflikt weiter auf die Spitze zu treiben, um durch Demütigung Griechenlands den Ansprüchen des italienischen Imperialismus Genüge zu leisten und eine neue Aera nationaler Prestigepolitik einzu- leiten. Di« Besetzung Korfus , das zweite fünfftündige Ulti­matum an Griechenland , die Vorbereitungen für weitere Sanktionsmaßnahmen", die Berhäncmng der Vorzensur über die italienische Presse, alle diese Maßnahmen eines toll­gewordenen Nationalismus, die an die ersten Tage des West- krieges erinnern, sind ernst genug, um die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf die Vorgänge im östlichen Mittelmeer zu lenken und Maßnahmen gegen die neue Kriegsgefahr zu er- greifen. Zwei Momente sind es vor allem, die den jetzigen Ver» Wickelungen ihr charakteristisches Gepräge verleihen: einmal der heuchlerische Zynismus, mit dem Mussolini seine kriege» rischen Handlungen gegen Griechenland in das Gewand einer friedlichen" Sänktions- und Pfänderpolitik zu hüllen sucht, und andererseits die Mißachtung, die Italien gegenüber dem Völkerbund, dem es als Mitglied an- .chört, zeigt. Liest man die Rechtfertigungsnoten der italieni- thenRizinusdiplomatie", so gibt es nichts Friedlicheres als die militärische Besetzung fremder Gebiete, nichts Einfacheres als die-Erledigung internationaler Streitfälle durch Ergrei- fungproduktiver Pfänder" und die Vornahme vonSank- tionen". In dieser Beziehung zeigt Mussolini , daß er sich die neuen Formeln der diplomatischen Gaunersprache vortrefflich angeeignet hat. Und was den zweiten Punkt, die Brüskierung des Völkerbundes betrifft, so zeigt die Haltung Italiens , wie sehr diese Institution, die den Ansatz zu einer neuen weit- politischen Entwicklung hätte bieten können, infolge der sträf- lichen Lästigkeit der führenden Großmächte, selbst von den kleineren und schwächeren Mitgliedern verhöhnt und verachtet wird.

Zwischen Moskau und Paris . Im Petersburger Sowjet hat S i n o w j e w, wie heute morgen hier gemeldet wurde, in tönenden Worten die kom- munistische Revolution in Deutschland und in ganz Europa angekündigt, und der deutsche Kommunistenführer Hörnle hat sich beeilt, als getreuer Jünger die Worte des große« Propheten zu bekräftigen. Daran ist nun nichts Erstaun- liches. Geht doch die ganze lärmende Zlgitation der Kommunisten seit Monaten darauf aus, einerseits in Deutschland die Illusion zu wecken, daß Sowjetrußland mit seiner ganzen militärischen und wirtschaftlichen Mallst der deutschen Revolution zu Hilfe kommen würde, und anderer- seits in Rußland die Ansicht zu verbreiten, daß die lange er- sehnte Stunde des revolutionären Vormarsches noch dem Westen nun gekommen sei. Mit derselben Gewissenlosigkeit. mit der die kommnnistischen Wanderredner und Zeitungen den deutschen Arbeitern die Zustände im Sowsetparadies in den rosigsten Farben schilderten, haben sie, unbehindert durch jede öffentliche Kritik, die mit allen Mitteln des Terrors unterdrückt wird, dem russischen Volke die unglaublichsten Wunderdinge über die Verhältnisse in Deutschland erzählt, um bei ihm jenen Glauben an dieWeltrevolution" zu er­zeugen. den sie für die Aufrechterhaltung ihrer Macht als not- wendig erachten. In einem Artikel derRoten Fahne" setzt heute Sinow- jew seine Prahlerelen fort. Er erklärt: Ein neues schweres Gewitter zieht herauf: Dos deutsche Prole- tariat geht großen Kämpfen entgegen. Schon lange haben wir ihren Atem nicht mehr so nahe gefühlt wie jetzt. Das deutsch « Prole- tariert im Kampf! 20 Millionen Proletarier erheben ihre Stimme der wichtigste Kern des internationalen Proletariats tritt an das Grundkapital der internationalen proletarischen Revolution. Bei den Kommunisten geht alles sehr geschwind. Roch vor drei Wochen erklärte Radek, an einen Entscheidungskampf in Deutschland sei für absehbare Zeit gar nicht zu denken, erst müsse die KPD. eine Million Mitglieder haben. Jetzt hat man auf einmal schon 20 Millionen Proletarier zur Der- fügung, die bereit sind zu marschieren, wenn in Moskau auf den Knopf gedrückt wird. Und hat selbst Ruth Fischer neulich noch gesagt, man dürfe sich mit dem Zuschlagen nicht zu sehr beeilen, weil sonst die Niederlage wahrscheinlich sei, so setzt Sinowjew auseinaitder, die KPD . sei schon so sehrdurch Niederlagen gestählt"(I), daß ihr jetzt die Möglichkeit gegeben sei,nicht nur sich zu erheben, sondern auch zu siegen". Und wie die Großen, so auch die Kleinen. Landaus, landab ziehen sie und verkünden den nahen Sieg der bolschewistische!, Weltrevolution. Bei einem Teil der kommunistischen Anhängerschaft mag dieser Glaube aufrichtig und ehrlich sein, bei den Führern ist er es nicht. Denn wenn auch nur ein Funks von Verstand und Einsicht bei diesen Leuten vorhanden ist. müssen sie wissen, daß dasVvrwärtstreiben" der deutschen Revolution, durchgeführt mit den Mitteln des übelsten Bauern- fanges und der schändlichsten Demagogie, in der gegen»

wärtiaen Situation nichts anderes bedeutet, als Arbeit ' ü r öul ...WW Aus bekannt. Darum hat Karl Ra d e k, der Genssenste unter de«

für Ludendorff und Poincarll! Den Drahtziehern im Kreml sind diese

tsanrmenhäng«

Rückschlag im Dollarkurs. Die Kursbewegung am Devisenmarkt war h«ut« ziemlich schwankend. Gegen 10 Uhr morgens nannte man den Dollar mit 11 Million«». Etwas später stand er sogar teilweise etwas darüber, um gegen 12 Uhr auf 10 500 000 bis 10 800 000 zurückzugehen. Material kommt auch heute im. Bureaurerkehr kaum zum Angebot. Doch hat die Nachfrag« nachgelassen. Der gestrige plötzliche Rückgang mahnte zur Zurückhaltung. Auch die weitere Entwick- lung de, italienisch-griechisch«» Konflkkie« wird abgewartet, da man in Börsenkreisen allgemein fürchtet, daß Italien sich nunmehr den französischen Ansichten in der deutschen Reporakionsstag« nähert, um seinerseits für die französische Billigung für sein Unternehmen gegen Griechenland zu finden. So prägt äußerste Zurückhaltung dem Börsenverkehr am genügen Börsen rnhetage, an dem auch keine Devisennotierungen stattfinden, den Stempel auf. Der Effekienmarkt ist ebenfalls ruhig. Im Bureauverkehr werden keine Geschäfte abgeschlossen. Das Publikum durch den gestrigen Rückschlag an der Nachbörs« stutzig gemacht, hält sich einstweilen zurück. Aufträge liegen bei den Banken einstweilen kaum vor.

kommunistischen Revolution sstvategen, den Versuch gemacht, durch sein Liebeswerben bei den Deutschvölkischen in die Reihen der Ludendorff -Leute Verwirrung hineinzutragen. Das Ergebnis war, wie nicht anders vorauszusehen war, ein gesteigertes Machtbewußtsein der Deutschvölkischen und?ine Erstarrung nationalistisch-pogrvmistischer Strömimgen in den von den Kommunisten irregeleiteten Arbeiterschichten, ins- gesamt also eine Steigerung der konterrevolutionärrn Gefahr: Arbeit für Ludendorff! Nicht viel anders steht es mit Poincarll. Zwar gebärd«« sich die Kommunisten um die Freundschaft des Grafen Reventlow nicht zu verlieren im Ruhrkamps über- nationalsstisch und sind gemeinsam mit den Deutschvölkiscl)«n am Werk, gegen die Sozialdemokratie die neue Dolchstoß- legende in Gang zu bringen. In der Pariser Humanitll" jedoch, dem Zentralorgan der französischen Kommunisten, er- klärt der Chefredakteur MarcelCachin derselbe Ehren­mann, der 1017 die Sozialisten in Rußland beschwor, den Krieg gegen Deutschland bis zum siegreichen Ende" fortzu- setzen, daß eine siegreiche kommunistische Revolution in Deutschland sofort daran gehen würde, dieStinnes, bis Krupp und die Diebe jenseits des Rheins" zu expropriieren- um die Reparationen an Frankreich zu bezahlen(siumanit� Nr. 7184, 29. August). Was hier mit brutaler Offenheit ge- sagt ist, wird schamhaft-diplomatisch in derRoten Fahne" vom 28. August umschrieben, in der es heißt, daß die deutsch « Revolution versuchen wird..Mit dem Gute der deutschen Kapitalisten die NnaVhänglgkeit Deutschlands zu erkaufen". Hier wie dort also der Versuch, die wohlwollende Neutralität Poincarös gegenüber einem komümrmftischen Putsch in Deutsch - land zu erkinfen: Arbeit fklr P»inc«rll? Was verschlägt es d«m>eg«ntN»«r, daß das kavnrnmistische Zentralorgan drohend«klärt, wem dies« Arrangement miß­lange, dann werdeMo Berriirignng des militärischen Apparat» der Roten Armee mit den industriollen Möglichkeiten Deutsch - lands eine Kriegsmacht schaffen, die in technischer Hinsicht jeder Macht ebenbürtig, in moralischer allen überlegen sein!" Diese Drohung mit einem deutsch -russischen Militärbündnis gegen Frankreich kann höchstens dahin führen, daß der fran- zöirsche Militari smus gestärkt, die europäische Re­aktion noch weiter gefördert wird, Deutscher und französischer