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die dekämpfung üss valutaelenüs. Zur Schaffung der neuen Währung. Der Vundesausschuß des AfA-Bundes beschäftigte sich am Montag nachmittag mit der Frage einer aktiven Währung?- Politik. A u f h ä u s e r betonte einleitend, daß die Gewerkschaften die Währungspolitik als ein Teilgebiet des Programms an- sehen, das der AfA-Bund in seiner Gcsamtvorstandssitzung ausge- stelli hat und daß es nicht als isolierte Frage zu behandeln ist. Wir sind uns bewußt, daß, solang« die außenpolitische Last auf uns ruht, währungspolitische Maßnahmen allein keinen Er- folg zeitigen dürften. Wir begrüßen es daher, wenn eine Aktivi- tät einsetzt, um«ine baldige Entspannung der Ruhroktion herbeizu- führen. Staatssekretär Hirsch hielt darauf ein Referat über Ursachen, Wirkungen und Bekämpfung des Währungsverfalles. Er sieht die Hauptursache des Währungselends in der deutschen   Zahlungs­bilanz und vor allem auch in den großen Fehlern der deutschen  Finanzpolitik, welche zwar Reparationspflichten einging, aber die Finanzierung dieser Zahlungn mit Deviscneinnahme nicht vorsah. Er wies ferner auf die falsche Kreditpolitik der Reichsbank hin, die in der letzten Zeit ungefähr eine Goldmilliarde auf Kosten der Papicrmarkempfänger an die Privcrt Wirtschaft ver- schenkte und auf die unheilvollen Folgen der Devise npoli- t i k, die herbeiführte, daß wir in Deutschland   überhaupt keinen richtigen Dollarkurs haben, zu dem der Devisenbedarf be- friedigt werden kann. Der Entwertungszuschlag, den die Industrie auf ihre Preise aufschlägt und sie damit überhöht, ist zu einem we- sentlichen Teil die Folge der Reparationspolitik. Di« Beschleunigung der Preiswelle droht den wertbeständigen Lohn illusorisch zu machen. Die Wirtschast ist außerordentlich unwirtschaftlich ge- worden durch die Inflation. Jetzt ist die Inflation am End« ihrer Kraft. Das fetzige Kabinett hat ein Erbe angetreten, das so traurig ist. wie man es sich überhaupt kaum vorstellen konnte. Eine llebersicht über die Reichsfinanzen ist schwer zu gewin- nen. War früher das Reich Kostgänger der Länder, so sind jetzt alle Kostgänger beim Reiche geworden, besetzte Gebiete, Staa- ten und Gemeinden und Gewerbetreibende. Wir batten eine Weile den Zustand, daß man die Annahme der Mark verwei- gerte. Es war aber nicht nur die eigentliche Repudiation, son dern man verzichtete auch auf die Mark, um die Ware zu be halten. Dadurch entstanden Stockungen in der Ablieferung von Le- bensmitteln, die wesentlich auf die Störungen des Zahlungsmittel� verkehr? durch die Währungsz«rrüttunq zurückgehen. So entstand der Ruf nach Wertbeständigkeit für Anlagemöglichkeiten im Rech  nungsoerkehr und nach wertbeständigen Löhnen, und jetzt wird er nach wertbeständigen Zahlungsmitteln erhoben. Solange der Ruhr­kampf dauert, wird es aber nicht möglich sein, die Inflation ab- zubauen. Aber so traurig das ist: di�Folgen einer weite­ren Inflation sind vielleicht noch schwerer erträglich. Es kommt jetzt darauf an, die Getreidelieserung vom Lande rechtzeitig zu erhalten. Man müsse, solange der Ruhrkampf andauere, die Auswirkung der Inflation abzuschwächen suchen. Dazu sei er forderlich, daß eine wirkliche Devisenerfassung bei den Devisenbesitzern vorgenommen werde. Es geh« nicht an, daß, wie es jetzt der Fall ist, die Deoisenablieferung schematisch nach Maßgabe der Zwangsanleihe erfolge, sondern nach Maßgabe des tatsächlichen Devisenbesitzes. Diese Devisen dürften auch nicht sofort entschädigt, sondern müßten auf ein Sperrkonto ge liefert werden, damit der Abgeber von Devisen nicht in der Lage ist, sofort neu« Devisen zu kaufen. Höchstens könnte ihr Gegenwert in wertbeständigen Krediten gegeben werden. Hirsch verlangte weit schärferes Zupacken bei der Wertbeständigkcit der Steuern, wo man immer wieder Nachgeben beobachten könne und Vorbereitung unmittelbarer Dereinnohmungen in Gold bei Zöllen, Ausfuhrabgaben, Börsen» und Luxussteuern. Von der Währungsseite her hält Redner auf Grund von Devisenablieferung die Entstehung von Goldkonten und auch die Entstehung eines Gold- notcnverkehrs alsbald für möglich, letzteren aber nur, wenn ein systematischer Uebergang zur Goldwährung vor- bereitet ist. Die Notwendigkeit, zu einem Goldnotenverkehr zu kommen, werde von allen Seiten anerkannt. Hirsch erörterte dann den Ge- dankengang, durch planmäßige Stillegung der Roienpresse zur vollständigen Goldwährung zu kommen. Reichs- dank-, Gold- und Devisenfonds, verstärkt durch eine Auslandsanleihe auf Grund einer Belastung der Sachwerte, sollen den Rückhalt für eine sehr baldige Wiedereinlösung de? Papiergeldes gegen Goldmark
meinschaft, die Verachtung der irdischen Güter und die Unbe- tümmertheit für die Zukunft in glänzender Weise offenbart. Zum Glück sind die einfachen Holzhäuser auch bald wieder auf- gebaut, und nach einem Vierteljahr ist von den Wirkungen der Feuersbrunst schon nichts mehr zu sehen. Der abgebrannte Stadt- teil steht wieder da, mit verbreiterten Straßen- neu reguliert und verschönert... bis zum nächsten Mal«. Die Berliner   Theater haben am Sonnabend großenteils die neue Spielzeit eröffnet zum Teil mit bewährten Stücken der letzten Saison. So wurde im Lessing-Theater Shakespeares fröh- li6)es, mit ollen Humoren gesegnetes LustspielWie es Euch gefällt" wieder aufgenommen. Der Einklang von Darstellung und Inszenierung wird dem Stück noch lange Zuspruch sichern. Die Operetten setzen ihre Gewohnheit fort zu wandern. Das Berliner   Thea t s»"�schlachtet den bereits im Schiller-Theater gesicherten Erfolg derSüß«n Susi" aus in größtenteils neuer und keineswegs verschlechterter Besitzung.Die tolle Lola" ist im W a l l n e r- T h e a t e r eingezogen und hat dort aufs neue gefallen. Lea Peukert mimte als Dirigent einiger Schlager mit, um die Titelrolle machte sich mit echt Wiener Temperament Frl. Schede» verdient. Der Bildungsausschuß Groß. Berlin der VSPD. nahm sein« Theatertätigkeit am Sornvtog imNeuen Theater am Zoo" wieder auf mit einer Aufführung von GrillparzersJüdin vo.n Toledo", die trotz des schönen Wetters ein volles Haus fand. Hans Brvckmann, der unter Max Reinhardt   als Spielleiter und Darsteller Mitglied des Deutschen Theaters war, ist zum Intendan- ten der Kieler   städtischen Bühnen(Oper und Schauspiel) gewählt worden. M««ms aus Kiel   geschrieben wird, hat Brock- mann die Spielzeit im Schauspiel eröffnet mit einer ausgezeichneten Aufführung von KotzebuesDeutschen Kleinstädtern" in der bekannten Berliner   Bearbeitung, die er zusammen mit Rein- Hardt besorgte. In der Oper begann er mit KovngoldsTote Stadt", die durch die Mitwirkung des Hamburger Tenoristen Richard Schuber eine besondere Prägung erhielt. Als Schauspieler stellte sich Brockmann mit großem Erfolge in SchillersKabale und Liebe  " als Ferdinand vor Man ist in Kiel   der Hoff- nung, daß die gute Theaterkulturarbcit. aus der Max Poens- gen-Alberty nach dreijährigem erfolgreichen Wirken durch seinen plötzlichen Tod herausgerissen wurde, in der jugendlich-kraft. vollen Persönlichkeit Drockmonns einen Vollender findet. Polsahrer-Drama. Wie aus Alaska   gemeldet wird, fand eine Rcttungsexpedition auf der Wrangelinsel die Expedition des Nordpolfahrers Allan C r a w f o r d auf der auf der Insel die englische Flagge gehißt hatte. A l l e T e i l n e h m e r der Expediiian bis auf einen Eskimo waren tot. SPielPlanändcrun«. Im DeuIIchen Opernhaus wird am DovnerStag anstatt.Sugen Onezin- d'AIbert, OperTiefland- aitzgeführt. Eine Parodie auf den modernen Operettenbetrieb stellt ein neu?« Ztiick dar, da» Eugei� Tannenbaum aemeininm mit CT. B. Roelling- lwn ichrieb, und das den Tilcl.Aboag- führt, linterAboaa" iit eine Allgemeine Berliner Lperclten%.<&.' ,u verstehen. Hofientlich ist diese Parodie eine wirkliche und nicht bloß eine neue Operette�
Tagung ües völterbunöes. Der griechisch-italienische Konflikt.
Genf  , 3. September.  (WTB.) Di« vierte Völkerbundsversamm­lung wurde heut« vormittag um 11)4 Uhr eröffnet. Der Präsident des Rats Ishii hielt eine längers Begrüßungsansprache, in der er die Tätigkeit des Völkerbundes in dem letzten Jahre würdigte, das reich an Befürchtungen und Ereignissen gewesen sei. Die beiden wichtigsten Problem« des letzten Jahres, das Reparation?- Problem und der Orientfriede, seien allerdings nicht vor den Völkerbund gelangt, sondern von den ehemaligen Kriegsteil- nehmern behandelt worden. Ueber die Reparationsfrag« sagte Ishii: Das Reparationsproblem sowie die sich daran anschließenden Fragen werden, solange eine Lösung nicht gefunden ist, schwer auf der wiri- schaftlichen Lage der Welt lasten, die internationalen Beziehungen stören und es infolgedesien auch dem Vöklerbund erschweren, sich bei der Zusammenarbeit der Völker zum Wiederausbau zu betätigen. Er müsse daher von neuem de» Wunsch aussprechen, daß vor der nächsten Völterbundsversammlmig die gegenseitigen Besprechungen zu einem genauen und endgültigen Abkommen führen und dadurch eine Aera der Verständigung zwischen den Völkern er­öffnet werde, während heute die vom Kriege geschlagenen Wunden sich nicht schließen könnten. Ishii bemerkte anschließend, daß das Fernbleiben der Ber  - einigten Staaten, Deutschlands   und Rußlands   vom Bunde, der infolgedessen noch nicht universell sei, jedenfalls seine Zuständigkeit und seine Wirkungsmöglichkeiten beschränke. Ishii wies aber darauf hin, daß diese Länder an verschiedenen Völker- bundsorganisationen mitgearbeitet hätten. Bei seinen Ausführungen über die Tätigkeit des Bundes im vergangenen Jahre berichtete Ishii besonders eingehend über die Zwangssanierung Oesterreichs  . Der italienisch-griechische Konflikt blieb unerwähnt. Auf Antrag des australischen Vertreters Cook sprach die Der- sammlung dem japanischen Volke ihre Teilnahm« anläßlich des furchtbaren Erdbebenunglllcks aus. In der Nachmittagssitzung wurde zum Präsidenten der Völker- bundsversammlung der Vertreter Kubas  , Senator T o r r i« n t e, mit 24 von 45 abgegebenen Stimmen gewählt. Bundesrat Motto erhielt 19 Stimmen. Torriente war im vorigen Jahr« Präsident des dritten Völkerbundsausschusses, der die Abrüstungsfragen be­arbeitet. Man erklärt in unterrichteten Dölkerbundskreisen, daß Torriente, für den die Südamorikaner geschlossen stimmten, als Kandidat der französischen   Regierung gilt. Englanö verlangt Intervention. London  . 3. September. fTU.) Der erste RegierungsaN Lord Eurzons nach seiner Rückkehr hierher war eine telcgraphische kategorische Instruktion an den englischen Vertreter lm Völkerbunds- rat. Lord Robert Cecil, eine Intervention des Völkerbundes
in der italienisch-griechischen Krisis unter allen Umständen h e r b e i z us ü h r e n. Man hosst hier allgemein, daß eine derarlig? Intervention trotz der bisherigen Weigerung Italiens  , sich einem Spruche des Völkerbundes zu unterwerfen, erfolgreich sein wird. Viel hängt dabei von der Hallung Frankreichs   ab. Wenn Frankreich  und England zusammen die Interveniion des Völkerbundes decken, erwartet man ein Rachgeben Italiens  . Italien   starrköpfig. Rom  . Z. September.(WTB.) Wie die Agenzia Slesant meldet, ist die italienische Regierung nach wie vor ensschlossen, bei Ihrem Standpunkt zu bleiben, daß der Völkerbund nicht zu- ständig sei, über den llalienisch-griechischen ktvnslikt zu entschei­den, da es sich um eine Angelegenheit handele, bei der die italienische  Ehre, die nationale Würde und dos Leben italienischer Slaatsan- gehöriger auf dem Spiele ständen. Es schein: indessen, daß di« italienische Regierung, falls diese Auffassung im Völkerbund abge- lehnt wurde, sich dem nicht widersetzen würde- daß der i nie r. nationale Gerichtshof im Haag mit der Prüfung der Kompetenzfrage betraut werde. Kundgebungen in Griechenland  .. Rom  , 3. September.  (WTB.) Die Agenzia Stefan! meldet aus Athen  : Nach der Trauerseier zu Ehren der Opfer von Korfu  in der Kathedrale veranstaltete heut« eine große Volksmenge mit Bannern ein« stürmische Kundgebung gegen Italien  . Eine italie- nische Fahne wurde verbrannt. Die Menge versucht« in die italie- Nische Gesandtschaft einzudringen. In Saloniki ist die Bevölkerung seit gestern in lebhafter Bewegung. In den Stadtvierteln, in denen die Griechen in der Mehrzahl sind, ist es zu Kundgebungen gekommen, bei denen mehrere Italiener oerletzt worden sind. Man hat versucht, das italienische  Konsulat anzugreifen. Die Hafenarbeiter weigerten sich, Dampfer italienischer Flagge zu entladen. In Handelskreissn ist vorgeschla- gen worden, den italienischen Handel zu boykottieren. Die Besetzung Korfus  . London  , 3. September.  (EP.) Wie dieDaily Mail" aus Athen   meldet, haben die Italiener auf Korfu   1520 000 Mann ausgeschifft. 4 Panzerkreuzer und 10 leichte Kreuzer befinden sich gegenwärtig im Hafen. Di« griechischen Behörden der Insel werden auf einem Schiff gefangen gehalten. Bevor die Italiener dos Bombardement eröffneten, begab sich der Polizeipräsident in Be- glcitung des englischen Konsuls zum italienischen Ädmiral, um diesen darauf aufmerksam zu machen, daß in der allen Festung 5000 griechische Flüchttinge untergebracht worden seien. Trotz dieser Warnung gab der Admiral Befehl, das Feuer auf die Festung zu eröffnen.
geben. Das sei möglich, weil der tatsächliche Umlauf in Gowmark gegenwärtig viel kleiner sei als der von der Reichsbank ausgegebene Goldbetrag. Heute schon dienten die Devisen zu Sparzwecken und für die Zwecke des Großhandels. Die Beschränkungen des Devisen- Verkehrs könnten fallen, wenn ein genügender Goldfonds vorhanden ist. Schon vorher sollte der Staat bei Erklärung der Ein- lösungspflicht sich weitere Goldzahlungsmittel beschaffen,' indem er sofort in Gold oder Goldzahlungsmitteln erhebt: Einsuhrzölle, Ausfuhrabgaben, Luxussteuern und Borsensteuern. Goldbanknoten können dann ausgegeben werden auf Grund abzu­liefernder Exportdeoisen und aus Goldwert lautender Inlandwechsel, Steuern, insbesondere aus der Sachwertbelastunq, waren zur Ber- meidung des Hamsterns von Gold in Gold zu leisten. Als Uebergang bei der Lohnzahlung wäre zu oerlangen Bereitstellung wirtlich wert- beständiger Zahlungsmittel durch die Unternehmungen, welche hierzu in der Lage sind(die Jndustriegoldmart), und stärkere Eiche- rung der wertbeständigen Anleihe des Reiches als bisher, damit mit einem wachsenden Teil derselben wertbeständige Gehälter gezahlt werden können. Steuern und Kriegsbeschädigte. Besondere Werlmngskosten. Durch einen vom Reichsfinanzministerium im Benehmen mit dem Reichsbund der Kriegsbeschädigten an die Landesfinanzämter gerichteten Erlaß sind für Kriegsbeschädigte stets sovielProzent besondere Werbungskosten zuzulassen, als die Minderung ihrer Er- werbsfähigkeit nach ihrem Rentenbescheid beträgt. Da die Wer- bungskosten mit Wirkung vom 1. September allgemein 3 Millionen Mark bei monatlicher und 720 000 M. bei wöchentlicher Entlohnung betragen, sind z. B. bei einem Kriegsbeschädigten mit 30 Proz. Rente monatlich 900 000 M. besondere Werbungskosten und 216 000
m«n und Gehen der Arbeiter, Angestellten usw. Die Straßen- sperre beginnt um 8 Uhr. Wer eine Minute nach acht auf der Straß« getroffen wurde, wird verhaftet, sehr oft blutig mißhandelt, sogar angeschossen, in einzelnen Fällen erschossen. Dos Verbot des Fensterschließens war in den aebt Tagen der Gluthitze einfach unmenschlich zu nennen. Wer die Mietwohnungen Im Industrie- gebiet kennt, dies« Kasernen und Ställe, vom Kapitalismus   ohne jede Hygiene zum Hohn der sogenannten europäischen   Kullur er- baut, der weiß, was Familien in einem Dachzimmer, das Küche, Schlaf- und Wohnzimmer zugleich ist für oft 10 Personen leiden, erleiden müssen. Das Allerfürchterlichste müssen die werden- den Mütter erdulden. Sie, die sonst mit Freude der Stunde cnt- gegensehen, die Leben gebären soll, wissen, daß es ihre Todes- stunde werden kann. Denn weder Arzt noch Hebamme können helfen, ja es tarn«in Fall vor, daß der Hilfe holende Mann er­schossen wurde und die Frau daheim verblutete!" postfperre lm Elnbruchsgebiet. Münster  . 3. September.  (Mtj>.) Die Franzosen haben seit Man- tag morgen über das gesamt« Einbruchsgebiet aus unbekannten Gründen«in« achttägige Po st sperre verhängt. Deutsche   sollen Weichen stellen. Mainz  , 3. September.  (Mtb.) Von den Franzosen ist«In De  - fehl für die besetzten Gebiete von Rheinhessen  . Kreuznach und der Nahe erlassen worden, in dem von der deutschen   Verwaltung die Ueberwachung nicht nur der Bahnübergänge und fast sämtlicher Bahnhöfe(auch der Güterbahnhöfe), sondern auch der Strecken ver- langt wird. Diese vermehrte Ueberwachung würde«In vielhundertköpfiges Personal und die tägliche Ausgabe von vielen Milliarden notwendig machen. Di« Franzosen haben den Gemeinden im Weigerungsfalle die schärfsten Sanktionen angedroht, doch haben sich die Gemeinden
Mark bei wöchentlicher Enllohnung zugelassen. Bei 50 Proz. Er. o» I�amren wanrnonen angeoroyr, oocy yaoen zicy«e»rowinocn werbsbeschränkung beträgt die besondere Ermäßigung 1500 000 M. �hj' a h"»v er h�ten, da sie chr-rsell- die Per-
werbsbeschränkung beträgt die besondere Ermäßigung monatlich oder 360 000 M. wöchentlich. Kriegsbeschädigte, die die Steuerermäßigung bis jetzt noch nicht in Anspruch genommen haben, müssen auf ihrer Steuerkarte durch das zuständige Finanzamt einen entsprechenden Vermerk eintragen lassen. Ein derartiger Vermerk, mit dem z. B. 80 Proz. besonder« Ermäßigung zugelassen werden, hat dauernd- Gültigkeit. Erhöht sich der allgemeine Werbungskostenpauschsatz, dann erhöhen sich auch automatisch die besonderen Werbungskosten für Kriegsbeschädigte. Die Vergünstigungen können auch von den Steuerpflichtigen in Anspruch genommen werden, die nicht unter das Lohnsteuergesetz fallen. Auch Unfallbeschädigte und andere Erwerbsbeschränkte sind zu berücksichtigen._ Ein 6Ud aus dem Ruhrgebiet  . Die Menschheit  ", eine von Prof. Friedrich Wilhelm Förster  herausgegebene Zeitschrift, die sich mehrfach den Vorwurf der Franzosenfreundschaft" zugezogen hat, bringt das folgende er- schütternde Bild aus Duisburg  , das gewiß in keinem Zug übertrieben ist: Es ging Schritt für Schritt durch die gequälte Stadt. An ein« Erfrischung war nicht zu denken alle Hotels. Restaurants, Kaffees, Ausschänke waren geschloffen Ausschankoerbot. Also weiter über die Ruhr- und Hafenbrücken. Was ich sah und selbst mit- machen mußte, ließ mein Herz schneller schlagen. Alle Passanten mußten zwischen den Gleisen der Straßenbahn gehen höchstens Zwei Menschen nebeneinander. Die Wagen(mit Lebensmitteln) mußten ebenfalls im Schritt innerhalb der Gleis« fahren und durften neben dem Kutscher nur«inen Begleiter haben. Die Ge- danken wirbelten mir durch den Kopf, da wurde ich angerufen: Fräulein, acht geben. Sie haben die Schienen verlassen!" Als ich erstaunt ausschaute, sagten Mitgehende:In den ersten Tagen des Belagerungszustandes und der Straßensperre wurden Passanten, die die Schienen verlassen hatten, von den Posten mit Kolben- stoßen bis zur Lebensgesahr mißhandelt, qlcich, ob es Greife oder Junge waren." Ich gab nun acht, ging wie die andern und sah die Brücken hinauf und hinunter in langen, entlosen Scharen ein Kom»
antwortung für die Tätigkeit eines vollkommen ungeschulten Ueber- wachungspersonols nicht tragen können und wollen, andererseits damit den passiven Widerstand durchbrechen und einen Konflikt mit den Eisenbahnern und G e w e r 1- sch asten herbeiführen würden. Außerdem würden durch das not- wendige Zusammenwirken des Ueberwachungspersonals mit den zum größten Teile farbigen franzosischen   Soldaten Zusammenstöße sich nicht oermeiden lassen, deren Folgen erfahrunggemöß die Be- völkerung zu tragen hätte._ Aeigner gegen Geßler. Eine sächsische Regierungserklärung. Dresden  , 3. September.  (TU.) DieSächsische Staatszeitung", das Regierungsorgan, bringt heute an der Spitz« des Blattes eine längere Erklärung, in der ein oertrauliches Schreiben Dr. Geßlers vom 24. August 1922 an den Senatspräsi- denken Dr. Hagens als ein Eingriss in einen Strafprozeß be- zeichnet wird. Ferner wird die Behauptung wiederholt, daß Dr. Geßler eine Teilnahm« der Reichswehr   an der sächsi- scheu Berfassungsfeier in Rücksicht auf die bekannte Rede Dr. Zeigners verboten habe. Auf Vorstellungen m Berlin   sei am 21. August in Dresden   ein Telephonat eingegangen, daß der Reichswehrminister keinerlei Anordnungen über den Verkehr des Wehrkreiskommandos bzw. des sächsischen Landeskommandanten mit der sächsischen Regierung getroffen habe. Er habe lediglich am 11. August das Ersuchen des Wehrkreiskommandos gebilligt, an der von der sächsischen Regierung veranstalteten Berfassungsfeier nicht teilnehmen zu dürfen. Er halte es für selbstverständlich, daß alle dienstlichen Verpflichtungen jeglicher verfassungsmäßigen Re- gierung gegenüber erfüllt werden. Di«Sächsische Staatszeitung" sagt, dies« Erklärung des Reichswehrministers sei u n- wahr, und sie fragt, wie die Reichsregierung, wenn sie auf ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten mit der sächsischen Regierung Wert lege, sich Sicherheiten schaff« gegen solche jedes Vertrauen untergrabende unwahre Darstellungen des Reichswehrminister«?