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wie sehr durch den Verlust dieser Hoheitsrechte die Lostren- der einzelnen Parteien zu befeßen, so wäre es doch jetzt an der Zeit, eingehender Besprechungen in leitenden Streifen der deutsamatio mungspolitif durchkreuzt wurde. Die Staatsstreichregierung vom Kabineff felbft aus und innerhalb des Kabinetts etwas dittato- nalen Boltspartei Nach deutschnationaler Ueberzeugung geben Rahr betrachtete es als bringlichste Aufgabe, das Reich der rischer oder, wenn man so will, auch etwas revolutionärer diese Erklärungen des Herrn Stresemann zu allerschmerften maßen einzuschüchtern, daß es nicht mehr wagte, der Justiz vorzugehen, als es sich das Rabinett Cuno getraute. Besorgnissen über den weiteren Kurs der Reichsregierung, und Polizeihoheit der Länder die Schranken aufzuerlegen, die Wir brauchen in unserm ganzen Staatsaufbau und in unserer ganzen nalen Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses des Reichstages besonders in oußenpolitischer Hinsicht, Anlaß". Die deutschnatio durch den Geist der Weimarer Verfassung geboten gewesen Staatsverwaltung verarmt, wie wir nun einmal find wieder haben deshalb bereits bei dem derzeitigen Vorsitzenden des Aus­wären. Die Einschüchterung des Reiches gelang. Die Regie- einen schonungslosen, ja fanatischen Puritanismus.... schusses, Abg. Müller Franten, die sofortige Einberufung des rung Knilling glaubt mun zur Offensive übergehen zu können; Als äußeres Zeichen dieses Strebens nach Vereinfachung Ausschusses schriftlich beantragt. fie möchte, nachdem Justiz- und Polizeihoheit gesichert er hält die Kölnische Zeitung " eine Zusammenlegung von scheinen, ebenso die Verkehrs- wie die Finanzhoheit für Aemtern und damit eine Berringerung der Zahl der Minister Bayern zurückerobern. und Ministerialbeamten für erforderlich. Dem Reichskanzler selbst und den Ministern empfiehlt das Blatt außerdem, in der Richtung mit gutem Beispiel voranzugehen, daß fie auf einen Teil des Gehalts verzichteten.

Auch die Kölnische Boltszeitung", das führende Organ des Zentrums am Rhein , fordert rüdsichtslojes zugreifen gegen die Haifische, die beutegierig dem gefährdeten Reichs­schiffe folgen:

Ein journalistisches Bubenstück.

Der rheinische Berichterstatter der Deutschen Allgemeinen Zeitung", Herr Hermann Coblenz, empfindet das Bedürf­nis, gegen einen Teil der Berliner Presse verleumde rische Vorwürfe zu erheben wobei er die Infamie der Böltischen und der Deutschnationalen noch um ein Erhebliches übertrifft. Er schreibt nämlich:

Die bayerischen Separatisten vollführten ihre entschieden ften Borstöße gegen das Reich immer dann, wenn es sich in den furchtbarsten außenpolitischen Bedräng nissen befand. Sie glaubten dabei stets einen hilfreichen Rüdhalt in mächtigen Kreisen Frankreichs in ihre Rechnung seßen zu dürfen. Das Berliner Protokoll wurde 1922 ertrogt, als Poincaré mit Sanktionen drohte. Die gegenwärtige Not­Noch immer, fo scheint uns, versteht man dort( in Berlin . Red. lage des Reiches ermuntert den landesverräterischen Dr. Heim Das Land erwartet eine feste Finanzpolitit; fie mag tatsächliche d. B.) nicht so recht die Tatsache, daß wir außerhalb des Brücken­vor den christlichen bayerischen Bauern zu erflären:" Die Mißstände der jüngsten Gesetzgebung beseitigen, aber es gilt, bas topfes Köln, im altbelegten wie im Ganttionsgebiet Düffeldorf. große Koalition im Reich dauert etwa sechs Wochen, dann Geld da zu holen, wo es zu haben ist. Die großen Reformen, die Duisburg und in großen Teilen des Ruhrreviers, für die Beur tommt eine rein sozialistische Regierung und damit die die Reffung eines Bolles bedeuten, find stets rüdsichtslos gewesen, teilung der Berliner Stimmungen und der Berliner Bresse ganz und Trennung Bayerns vom Reich." Herr Stresemann, vor den Notwendigkeiten eines 60- millionen- Volfes haben alle Er- gar auf die Meldungen, Berichte und Leitartikel von Zeitungen an der trotz Ueberbeschäftigung zu dem beurlaubten bayerischen wägungen und Interessen einzelner zu schweigen. Als Stein 1807 gewiefen sind, die sich wie die" Bossische" von alter Zeit her des Ministerpräsidenten nach Mittenwald fuhr, fonnte die baŋeri- Preußen rettete, war fein Zugriff auch brutal, und später hat es besonderen Wohlwollens des Landesfeindes er. schen Reichszerstörer nicht dazu überreden, die Stunde, die ihm das Land gedankt. Entweder führt uns jetzt eine harte Fauft freuen. Fast alle anderen Berliner Zeitungen sind verboten. Ihr ihnen günstig deucht, unausgenügt zu laffen. Die Gunst der durch, oder in dem allgemeinen Chaos geht alles zugrunde- auch allein ist die Ehre widerfahren, baß man aus dieser bürgerlichen Stunde erblicken fie jetzt vor allen Dingen darin, daß es mög die Börse. Wenn einzelne Streise das nicht begreifen tönnen, Zeitung Flugblätter zur Zermürbung der Stimmung im Ruhrgebiet lich scheint, nach der Verabschiedung der Steuergefeßgebung fo muß die Regierung unbefümmert ihre Pflicht tun. Auch der auszog, und sie allein findet man neben Vorwärts"," Welt am alle Steuerbrüdeberger und Steuerscheuen Finanzdittator wird hingenommen werden, wenn es nicht mehr an- Montag" und einigen anderen paztfiftischen Blättern für ein Unternehmen zu gewinnen, das darauf abzielt, das ders geht, zuvor aber darf man vor diftatorischen Maßnahmen nicht ständig als Repräsentantin der Berliner Presse in den Auslagen Gefüge des Reiches weiter aufzulodern und die republikanische mehr zurückschrecken. der Zeitungsverfäufer. Daß unter diesen Umständen die aus fo Staatsform zu Fall zu bringen; daß der banerische Bauer jetzt trüben Quellen gespeisten Ansichten und Stimmungen das Steuern zahlen soll, macht ihn geneigt, jede Anzettelung gegen Vertrauen und die Zuverlässigkeit der Etappe Berlin" erschüttern die Reichseinheit zu unterstützen. müssen, ist verständlich. Ohne die Bedeutung der Organe der Ge brüder Ulstein und ihrer Geistes verwandten daher irgendwie zu überschätzen, fann die in ihnen beliebte Beweisführung und das zutage tretende Urteil nicht scharf genug zurückgewieſen werden.

Deutschland soll und will leben, und die Stunde ist gelommen, wo es ums Ganze geht. Die Entscheidungen werden sich in den nächsten Monaten innen- und außenpolitisch brängen. Die Herrschaft Es ist nach dem Sturze der Regierung Cuno ganz richtig über den deutschen Geldmarkt muß wiedergewonnen werden, sonst bemerkt worden, daß es darauf ankomme, endlich im In- entgleiten uns alle Trümpfe. 3u viel wurde in fünf Jahren her. nern des Reiches Ordnung zu schaffen. Keine Reichsregie- untergewirtschaftet, als daß es ohne gigantische Kräfte ginge. Strefes rung wird im Ausland ernst genommen, die es nicht fertig mann braucht nur mut, Kaltblütigkeit und Rüdsichts. bringt, sich im Innern durchzusehen. Jede neue Schwäche der losigkeit zu befizen, um Leitung und Steuer des deutschen Reichsregierung gegenüber dem separatistischen Ländertum Reichsschiffes wieder fest in die Hand zu bekommen. leistet der Auflösung des Reiches Borschub. Sehr einflußreiche Diese Stimmen aus verschiedenen Parteilagern entsprechen politische Kräfte Bayerns wollen die Lostrennung; man ganz der Auffaffung, die hier immer wieder vertreten worden Giftmischerkunststückchen, das von allen anständigen Menschen kann dieser gewiffenlosen Politik wirffam nur entgegentreten, ist. Sie zeigen, daß das Roalitionsfabinett alle Trümpfe in wenn man sie durchschaut. Die Rücksicht auf das Eigenleben der Hand hat, wenn es sie nur anwendet. Es darf sich der Länder" darf die Reichsregierung zu feinen weiteren 3u weder durch die deutschnationale Steuerscheu noch durch die geständnissen verleiten: wichtiger als das Eigen. Bielgewandtheit der Spekulanten davon abhalten laffen, seine leben der Länder ist das Leben des Reichs. Pflicht zu tun. Schon ist die Reichsgewalt nahezu so ohnmächtig, wie sie nach 1648 war; noch hat sie aber, als Koalitionsregierung, hinter der die Arbeiterschaft steht, vielleicht die Möglichkeit, ihre Autorität neu aufzurichten.

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Möge sie sich bewußt auf diejenigen Elemente in Bayern stüßen, die die Reichseinheit erhalten mollen; sie sind noch immer zahlreich, und sie werden start sein, menn sie wissen werden, daß man ihnen Verständnis entgegenbringt.

Das geschlachtete Kalb.

In seiner Stuttgarter Rede hat der Reichskanzler Dr. Strese mand sprach, auch folgende schönen Sätze einfließen lassen: mann, als er von der Notwendigkeit des Opfers für das Bater

Im Neuen Testament ist die Rede davon, daß der Water ein alb schlachtet, wenn der verlorene Sohn heimfindet. in das Baterhaus. Könnte man nicht auch einmal für das verlorene Vaterland ein Kalb schlachten, wenn es sich darum handelt, daß dieses Vaterland sich wiederfindet zu derjenigen Ord­nung feiner Finanzen, ohne die eine Aufrechterhaltung der Wirt schaft für den einzelnen nicht möglich ist? Es ist nicht möglich, überall die Substanz zu schonen und den Grundsaß aufzustellen: an der Substanz darf nicht gerüttelt werden.

Der Ruf nach dem Finanzdiktator. Im gleichen Maße, wie die deutschnational- agrarische Fronde gegen die neuen Steuern und gegen die Politik der jeßigen Reichsregierung anschwillt, verstärkt sich auch der Wille in anderen Boltsschichten, diesem Treiben mit Kraft Wider­stand zu leisten. Auch in bürgerlichen Kreisen bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß aus dem finanziellen Zusammenbruch, in dem sich das Reich befindet, mur eine rücksichtslose, unter Umständen gewaltsame Finanzpolitik herausführen kann. Die volksparteiliche Rölnische Zeitung schreibt z. B.: Die ganze verfahrene Finanz- und Wirtschaftspolift ist schlecht hin ein Ausdrud jener Halbheit des Exekutivwillens und der Erefu­fivkraft des Kabinetts Cuno. Wenn nun der Reichskanzler Dr. Strese mann es auch vielleicht nicht vermeiden konnte, bei der damals brin­gend gebotenen Eile, mit der er sein Kabinett zusammenbringen Die Ausführungen Dr. Stresemanns in Stutgart waren, wie mußte, die Ministerposten nach einer zahlenmäßigen Berücksichtigung die Pressestelle der Deutschnationalen mitteilt, bereits Gegenstand

Japan , das Land der Erdbeben.

Bon Arnold Köllner.

In dem ungeheuren Bogen von Ländern und Inseln, der den Stillen Ozean von drei Seiten umschließt, und der ein einziges ungeheures Erdbebengebiet darstellt, bildet Japan das an großen, tatastrophalen Beben wie an fleineren Erderschütterungen reichste

Man sollte meinen, daß dieser einfache Gedankengang auch draußen auf dem Lande Widerhall fände, wo man gewohnt ist, Kälber zu schlachten und daß deshalb die Opferbereitschaft auch der Landwirte sich ganz von selber einstellte. Vielleicht hat das auch die Deutsche Tageszeitung" bermutet. Darum wirkt es um so erstaun licher, daß gerade in diesem Agrarierblatt das Gleichnis von dem ge­schlachteten Ralb einfach weggestrichen ist. Die agrarischen Leser dieses Blattes werden also ihre lebenden und goldenen Rälber feelenruhig weiter behüten können.

Stresemann und die Deutschnationalen.

und Yokohama , ten beiden größten japanischen Städten, so viele Todesopfer gefordert haben. Die Feuersbrunst, die gleichzeitig ganze Biertel von Tofio erfaßt hat, hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach aber nur auf die Stadtteile beschränkt, die noch die alte japanische Bauweise zeigen, was schon aus der Meldung hervorgeht, daß das ganze Arbeiterviertel von Tokio eingeäschert ist. Darin liegt ter Nachteil dieser Papierhäuser; das Erdbeben felbft tann ihnen nicht viel anhaben, aber durch das Umstürzen der Feuerstellen oder auch durch Kurzschluß werden diese Viertel nachher allzuleicht ein Raub

Bon Zeitungen, die nach bestem Wissen die Interessen des deutschen Boltes wahrnehmen, zu behaupten, sie erfreuten sich des besonderen Wohlwollens des Landesfeindes", ist ein mit Berachtung aufgenommen werden wird. Das sagen wir soweit die Bossische Zeitung" und die Welt am Montag ge­nannt sind. Was aber den Borwärts" betrifft, nehmen wir an, daß Herr Coblenz ihn verleumdet, ohne ihn gelesen zu haben und ohne zu wissen, daß er im belegten Gebiet drei Monate lang ebenso wie fast alle anderen sozialdemokratischen Blätter verboten war.

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Verbot der Roten Fahne".

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Wie offiziös mitgeteilt wird, sind die Rote Fahne", die Rote Fahne am Montag", bie Rote Fahne für Brandenburg", die Rote Fahne für die Laufih" und die Volkswacht für Mecklenburg und Pommern " auf Grund des Gesetzes zum Schuß der Republik für die Dauer von acht Tagen verboten worden.

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In dem Schreiben des Reichsministeriums des Innern, in dem das Verbot verfügt wird, werden zur Begründung zahlreiche Zitate aus den letzten Nummern der Roten Fahne" sowie der anderen verbotenen tommunistischen Blätter angeführt, die gegen das Gesetz zum Schuß der Republit verstoßen. So wird in einer Reihe von Artikeln eingehend über die Vorbereitung zum Bürgers frieg gesprochen und auf die Notwendigkeit einer 3 entrati fation der politischen und militärischen Führung sowie eines gut funktionierenden Nachrichten und Uebermittlungs­dienstes hingewiesen. In Aufrufen und Artikeln ist zum offenen Rampf gegen die Regierung Stresemann aufge­fordert und die Aufstandsbewegung der russischen Bolschewiften im November 1917 als leuchtendes Beispiel für die deutsche Arbeiter­tasse dargestellt worden. Sämtliche vorerwähnten Ausführungen"

heißt es in der ministeriellen Begründung enthalten eine Auf­förderung und Aufreizung zur gewaltsamen Menderung oder Beseiti gung der verfassungsmäßig festgestellten republikanischen Staatsform.

Der Dresdner Bolfschor in der neuen Welt. Einen seltenen Genuß bot die vom Deutschen Arbeiter Sängerbund( Gau Berlin ) veranlaßte Gesangsaufführung des großen Gemischten Chores unter Leitung von Arno Wagner. Der Dirigent, ein Mann von feinstem ichar so sicher in der Hand, daß er mit einem vollen Erfolg nach Dresden zurückkehren tann. Das Brogramm enthielt prachtvolle Tonschöpfungen aus der Blütezeit des Gesangstiles( 1450 bis 1750) von Isaat, Rathgeber, Krieger und Hasler. Der zweite Teil galt den herverragenden Romantifern Mendelssohn- Bartholdy , Schubert, Brahms , Hauptmann und Bierling. Die Ausführung der zum Teil und langvoll felbst in den höchsten Lagen des Soprans; wie Gloden­fünf und sechsstimmigen Chöre mar musterhaft; die Tongebung rein flang die Bäffe. Wagner versteht es meisterhaft, alle Schönheiten mit gemessener Ruhe und Sicherheit aus feinem Chor herauszuholen. Eine besondere Hervorhebung einzelner Werte erübrigt sich, da sämt liche Chöre mit schöner Innigkeit und mit musitalischer Sicherheit zum Vortrag gelangten. Wirkungsvolle Abwechslung brachte die Mitwirkung von Frau Trude Schöne Knüpfel aus Dresden , eine ganz hervorragende Sopranistin mit glodenheller Stimme und vorzüglicher Aussprache. Auch Frau Schöne Rnüpfel brachte im lieber von Schubert und Brahms . Nicht endenwollender Beifall ersten Teil ältere Rompofitionen und im zweiten bekannte Bolts. lohnte die herrlichen Leistungen des Chors und der Solistin. Br.

Man tann wohl fagen, daß das Erdreich im japanischen Archipel überhaupt nie zur Ruhe tommt. Täglich verzeichnen die der Flammen. Erdbebenmesser irgendwo in dem weitgestreckten Infelreich eine Es ist nicht zum ersten Male, daß Lotio von einer so schweren größere oder geringere Unruhe des Bodens, und der Japaner, feit Ratastrophe heimgesucht wird. Im Jahre 1854 find im Gebiet von Jahrtausenden an die häufigen Erdbeben gewöhnt, läßt sich durch Totio ein Erdbeben statt, bei dem, ebenso wie jeßt, über 100 000 geringe Schwankungen des festen Grundes unter seinen Füßen Menschen den Tod farden. Damals fielen die meisten Menschen­faum noch aus der Ruhe bringen. Hat doch die Häufigkeit der leben den ausbrechenden Feuersbrunsten zum Opfer. In feiner zer Erdbeben die Gepflogenheiten wie die Bauweise der Japaner aufs störenden Wirkung noch verhängnisvoller war das Erdbeben vom Stärkste beeinflußt. Nirgendwo sonst in der Kulturwelt baut man| 28. Oftober 1891 in den Provinzen Owari und Mino, die über. so leicht wie in Japan ; Baumaterial für das Gerüst der Häuser haupt am häufigsten von Erschütterungen heimgesucht werden. Da. ist der Bambus, und die Wände inmitten dieses Gerippes sind aus mals wurden 200 000 Gebäude zerstört; 5000 dieser leichten Häuser, Papier. In solchen Behausungen leben Millionen von Menschen, die nicht zusammengebrochen waren, fielen den Flammen zum Opfer, namentlich in den von Erdbeben oft heimgesuchten Gebieten; wird und eine halbe Million Menschen wurden obdachlos. 7000 Menschen durch eine Erderschütterung ein solches Haus umgeworfen, so tom fanden den Tod, melyr als 10 000 wurden verlegt. Der Gesamt­men die Bewohner, wenn sie nicht noch rechtzeitig haben ins Freie schaden bezifferte fich auf mehr als 50 Millionen Den. Raum fünf ling unferer Ballfäle, ift den Tangmeistern ein Dorn im Auge, und Ist der Fortroff überhaupt ein Tanz? Der Fortrott, dieser Lieb. flüchten können, doch meist mit dem Schrecken oder mit ungefähr Jahre später, am 15. Juni 1896, wurde die Nordküste der Inselling unferer Ballfäle, ist den Tanzmeistern ein Dorn im Auge, und lichen Kontusionen davon. Denn das leichte Baumaterial dieser Ripon von einem fatastrophalen Erdbeben heimgesucht, bei dem der Bariser Oper Leo Staats ihm überhaupt den Ghrennamen eines diese Berachtung des Modetanzes geht soweit, daß der Tanzlehrer einstödigen Häuser hat beim Einsturz teine besondere Bucht. Die 27 000 Todesopfer zu beflagen waren. Tanzes abgesprochen hat. Der Fortroit ist gar fein Tanz", erklärte elastische Konstruktion der Bambus. und Papierhäuser hat aber Japans geologischer Aufbau ist erst seit etwa einem Menschen- er. Was wir so nennen, ist nur eine Berunstaltung der Bolta und noch den weiteren Vorteil der größeren Widerstandsfähigkeit gegen after genauer erforscht und bekannt. Danach zerfällt Süd- wie Nord- fieht aus, wie wenn man mit einer Hüftlähmung behaftet wäre. die zerstörende Wirkung eines fatastrophalen Bebens. Während japan in drei deutliche Längszonen; zwischen beiden Gebieten liegt Erfinder neuer Tänze und Komponisten, die nach diesem Rhythmus ein Gebäude aus Stein und Holz bei einem schweren Erbstoß ent- ein gewaltiger, von Schimoda an der Ostküste quer über die Haupt- Tänze schreiben, befinden sich auf dem Holzwege und können nie­weder breite, durchgehende Risse erhält, die oft die ganze Front insel zur Fusenobucht an der Westküste streichender Grabenbruch mals einen richtigen Tanz auftande bringen. Sie erfinden nur stets zum Einstuzz bringen, während nicht selten sogar das ganze Ge- in der Richtung Nordwest nach Südost. Aus diesem Bruch erheben und das Bublitum denkt dann, es tanze einen neuen Tanz. Es find neue Schiebe- Steps und Schiebe- Rhythmen, geben ihnen neue Ramen bäude in sich zusammenbricht, erleidet das japanische Bambushaus fich auch mehrere große Bulkane. Dreimal sind in diesem Gebiet aber stets dieselben sinnlosen Verunstaltungen mit den alten Schrit zwar heftige Schwingungen, schnellt aber wieder mehr oder weniger mit großer Intensität Faltungen aufgetreten, zuletzt in der Tertiärten und der alten Musik. Um einen neuen Tanz zu suchen, müssen in die lotrechte Lage zurüd, wenn das Erdbeben zur Ruhe gefom- zeit. Unterhalb dieses jüngsten Bruchgebiets ist, wie die zahlreichen die Komponisten einen ganz neuen Rhnthmus erfinden, und es muß men ist. Nach einem heftigen Beben stehen diese leichten Häuser Erdbeben zeigen, auch heute noch das Erdreich in ständiger Ber - dazu ein ganz anderer Tanzschritt in Mode gebracht werden." oft seltsam schief; aber sie stehen noch, und die Bewohner fönnen schiebung begriffen; die Folgen äußern sich in den zerstörenden tek­alsbald daran gehen, ihr Heim wieder gerade zu rüden. Ein tonischen Beben, zu denen auch die jüngste Erschütterung wieder solches Haus ist natürlich auch ungeeignet zur Aufnahme schwerer gehört. Möbelstücke, die der Japaner gar nicht fennt. Alles ist leicht ge­fügt, teils aus leichtem Holz, ohne den Anspruch, für die Ewigkeit Der Tenorist van Dyd, der forben im 63. Lebensjahr auf einem zu dienen. Nicht einmal ein Bett tennt der Japaner; er schläft bei Antwerpen gelegenen Schloß geftorben ift, zählte als Bertreter der auf dem bloßen Erdboden, eine harte Rolle unter dem Kopf, und Heldenpartien in Wagners Musildramen zu den großen Wagnerlängern. Der Name des blämischen Heldentenors ist noch heute unvergessen, obwohl wenn es die Jahreszeit erfordert, breitet er eine Dede gegen die van Dyd feit nahezu 20 Jahren der Opernbühne ferngeblieben war. Es Kälte über sich. mar eine furze, dafür umio erfolgreichere Laufbahn, die im Jahre 1888 In den modernen Stadtvierteln der Großstädte baut man na ibren verheizungsvollen Anfana nahm, als van Dyd nach Babrenth be­rufen wurde, um dort den Parsifal aut fingen. Nach zwanzigjähriger türlich heute ebenso fest und monumental aus Eisen und Stein wie im Bühnentätigkeit trat er von der Opernbühne zurüd und wirfte 1908 als Abendland, und daher dürfte das jüngste Erdbeben gerade in Tokio | Gesangsprofessor am Ronservatorium seiner Bateritabl

Musik. Bei den öffentlichen Aufführungen der staatlichen Sodicule für Muit im Winter werden unter der Leitung von Siegfried Ochs zur Biebergabe gelangen: die Schöpfung von Haydn , die Bezzi facri von Verdi, die Homoll- Messe und das Weihnachtsoratorium von Bach, Tedeum von Balter Braunfels( 1. 1. Mal). Stimmbegabte, musikalische Damen und Herren lönnen dem Hochschulchor als hofpitanten beitreten( Anmeldung in der Hochschule, Zimmer 14, Sonnabends 12-1 Uhr).

118dchen von Rimely Storffalom, Ende September als erste Neuheit In der Großen Volksoper wird die Märchenoper Schnee. unter Leitung von Friz Zweig zur Uraufführung gebracht.

Eine Herbstwoche für Kunst und Wissenschaft wird trok der Schwere der Zeit von Kiel , der Landeshauptstadt der Proving Schleswig­ Holstein , vom 6. bis 14. Oftober veranstaltet.