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Mehr- Schichten im Bergbau". Natürlich bei gleichem Lohn. I deutsche Hingabe an die Autorität in ihrer Eigenart, die Es sei deshalb daran erinnert, daß, während die Steigerung für die Menschheit unbedingt ebenso notwendig ist wie die anderer der Hauerdurchschnittslöhne von 1914 bis zum ölker. Heute, rro es uns manchmal vorkommt, als drängten Oftober 1922 das 129fache betrug, in der gleichen Zeit die auch bei uns große revolutionäre Bewegungen

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würden

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Zuspihung der Fiume- Frage. Wichtige Beschlüsse der füdslawischen Regierung.

Belgrad , 7. September. ( WTB.) Die Berichte über die Ver handlungen mit Italien in der Frage von Fiume lauten sehr ungünstig, und man glaubt nicht, daß es zu einer Verständigung kommen wird, so daß ein Schiedsspruch des schweizerischen Bundes präsidenten unvermeidlich erscheint. Das Blatt Politifa", welches über die letzte Ministersigung berichtet, führt aus, Italien mastiere in seinen letzten Borschlägen den Wunsch, Fiume zu annettie

ren.

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heute handelt es sich für das deutsche Volk darum, ob es endlich zu wirklichem Frieden tommen fann, oder ob für das deutsche Bolk der Friede nur die Fortfehung des Krieges mit anderen Mitteln fein soll. Es müsse aber ein Fiume- Freistaat bestehen, wenn an der Ich glaube, was wir über die Aufgaben des deutschen Boltes in Adria ein längerer Friede gewünscht werde. Ministerpräsident dieser Gegenwart denken, habe ich flar und deutlich in der Erklärung Basitsch und Minister des Aeußern Nintschitsch wurden von dem des Kabinetts im Reichstag, in der Rede vor dem Deutschen In- Beschluß der Regierung telegraphisch benachrichtigt. Vor dem Ein­dustrie- und Handelstag und in der Rede in Stuttgart zum Aus- treffen ihrer Antwort wird der von der Regierung gefaßte Beschluß druck gebracht. Es hier zu wiederholen, dessen bedarf es nicht, da Gie felbft mit fo freundlicher Anteilnahme dieser Reden gedacht und der italienischen Regierung nicht bekanntgegeben werden. Ausgehend ihnen ein weitgehendes Echo gegeben haben. Schließlich löst sich von dem Standpunkte, daß das gegenwärtige Gleichgewicht am alle Bolitit in wenige große Grundgedanken und Grundfäße auf. Baltan nicht geändert werden dürfe, beschloß die Regierung, in dem italienisch- griechischen Streitfall zurückhaltung zu bewahren und die Entwicklung der weiteren Ereignisse aufmerksam zu ver­folgen, ihren Standpunkt aber jenem internationalen Forum, welches mit der Entscheidung des Streitfalles betraut wird, bekanntzugeben.

Preise der Ruhrfettförderkohle um das 420fache und an die Oberfläche, die uns auch zu Entwicklungen hinführen, die nicht die Preise für Stückfohle und Nußkohle um das 480 fa che nur für Deutschland verderblich wären, sondern die ihre Verderb­stiegen. Im Juli 1923 stellte sich eine Tonne Fettförderkohle lichkeit auch über unsere Grenzen hinausführen beim Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikat auf 1 126 742 m. oder 93895 malfo viel wie im Frieden; eine Tonne Gas­stückohle auf 1 489 316 m., oder das 106 379 fache des Frie­denspreises; eine Tonne Magernußfohle auf 1706 277 m. oder das 97 501fache gegenüber 1913. Gleichzeitig war der Dollar mur um das 84 186fache gestiegen. Die Durch schnittslöhne der Hauer und Schlepper im Ruhrgebiet , also der bestbezahlten Arbeiter, waren einschließlich des Soziallohnes aber im Juli nur um das 28530 fa che gestiegen. Diese Zahlen sprechen für sich selbst. Für den August liegen die Zahlen noch nicht vor. Vielleicht hat sich bei der allgemeinen Tendenz zu Welt­marktpreisen, die bei der Kohle bekanntlich schon überschritten wurden, der Anteil der Löhne an der Preisbildung erhöht. Denn natürlich müssen auch die Löhne mit dem Inder für Lebenshaltungskosten, der mehr und mehr dem Dollarkurs fich anpaßt, gleichen Schritt halten, wenn anders nicht eine Gen­fung der Preise auf Kosten der Gesundheit der Arbeiter vor­genommen werden soll. Jedenfalls sind nicht die Löhne die Ursache dieser verhängnisvollen wirtschaftlichen Ent­widlung, sondern die rücksichtslose Profitjägerei jener Kreise, die sich jetzt über die angeblichen llebergoldlöhne" ber Bergarbeiter beschweren.

Die Rede des Reichskanzlers. In seiner Rede vor den ausländischen Bressevertretern, deren Anfang wir im Morgenblatt veröffentlichten, führte Reichskanzler Dr. Stresemann weiter aus:

Wo find die Staatsgrenzen feft geblieben, wie sie einst waren, wo ist der Friede, der eine lange Entwicklung de: Bölker gewähr­leistet, auf den jedermann fest bauen tönnte, so daß er fagen tönnte: ich weiß, ich werde die nächsten 10 Jahre in Frieden leben? Dieses Zeitalter gleicht jenem, das. Goethe in dem letzten Gesange von Hermann und Dorothea " besungen hat, wo der Besit sich trennte Dom alten Besizer, wo er davon spricht, daß die Grundgeseze sich lösen der festesten Staaten, und die Frage aufwirft, ob auch der Deutsche dieser fürchterlichen Bewegung folgen werde. Für das deutsche Bolt laffen Sie mich sprechen, für das deutsche Bolt, dessen politischer Führer zu fein ich in dieser Zeit berufen bin. Ich habe zu Ihnen schon einmal sprechen fönnen an dem Lage, an dem ich das Kanzleramt übernahm. Da habe ich

denen von Ihnen, die

vielleicht nur das neue Deutschland kennen, und nicht nur das alte, vor Augen geführt die Mahnung, uns zu feben, wie wir waren und wie wir fein tönnen und uns richt nur zu sehen, fo, wie wir jetzt sind, unte: all den Schwierig feiten, die wir 8 Jahre hindurch haben ertragen müssen. Dieses deutsche Volk der Gegenwart hat unendlich viel in sich aufgenommen an Schmerzen und Leiden so wie faum je ein anderes Boll auf Erden. Und es denkt an seine große Vergangenheit, und es hat ein Recht dazu, denn schämen würde ich mich als Deutscher, wenn ich nicht stolz wäre auf die Vergangenheit meines Boltes. Wer mir zumutet, die große Bergangenheit meines Volkes zu schmähen, und ihr die Größe nicht zuzugestehen, den würde ich ansehen als jemand, der mir zumutet, meine Eltern zu verleugnen und mich nicht deffen zu freuen, was in meinem Blut, in meine: Familie. in meinem Namen an Großem ist. Wenden Sie sich nicht an die jenigen, die Deutsche sind und die feine Ehre als Deutsche im Leibe haben. Sie können als Vertreter anderer Nationen nur dann Deutsche richtig verstehen, wenn diese das Nationalgefühl vertörpern, als Vertreter eines heute schwachen, eines ohn­mächtigen, eines machtlofen Deutschlands . Gewiß, wohl gibt es da viele Deutsche, die fief niedergedrückt find,

Wenn ich noch einmal in diesem Augenblick auf Goethe hin­weisen darf, so denke ich da an ein Wort, das er einst in einem großen Kriege geschrieben hat:

Nachgiebigkeit bei großem Willen." Nachgiebigkeit bei großem Willen! Das möchte ich hinstellen als das Sinnbild der Politik, die ich zu führen habe. Nachgiebig­feit in allen materiellen Dingen. Nicht dadurch ist ein Bolt groß, daß es reich und begütert ist, daß es hungert und im Elend ist, groß ist ein Bolt durch die fittlichen Kräfte, die es aufbringt. Nachgiebigkeit in materiellen Dingen, aber Unnachgiebigkeit in der Berteidigung des deutschen Bodens, die nicht einen Stein von deutschem Boden lassen wird diefe Nachgiebigkeit auf der einen und die Unnachgiebigkeit auf der anderen Seite, das ist die Politit, die ich will, zu der ich mich befenne. Wenn Deutschland die Grenzen behält, auf die wir ein Recht haben, die Souveränität, die uns verbürgt, dann wird es auch bereit sein, dasjenige zu leiften, was man billigerweise von uns verlangen fann. Wenn die Welt sich den Frieden wiedergeben will, menn sie sich darüber flar ist, daß es schließlich in diefem großen Zeitalter nicht nur geht um die Beziehungen von einem Bolt zum anderen, sondern schließlich um eine Idee, die mehr ist als die Phrase, um eine Idee europäischer Kultur, um eine Idee der Mensch­heitsentwicklung, dann werden die Staatsmänner, die ihre Beit begreifen und wiffen, um was es sich handelt, auch schließlich diesen großen Gedanken sich zuneigend sich verpflichtet fühlen

Ausdruc

ihrerseits die Hand dazu zu bieten, den endgültigen Frieden zu schließen, zu dem wir bereit sind, den herbeizuführen ich als erste Aufgabe des Kabinetts betrachte, das meinen Namen trägt. In diesem Bestreben und in diesem Rampf, einen Frieden herbeizuführen, ber über die Beziehungen, die zwischen uns und anderen Ländern, die einst nicht von Haß und nicht von Neid erfüllt waren, hinaus europäische und Mensch heitsideen in fich faßt, erbitte ich Ihre Unterstügung. Ich darf mich dieser Unterstüßung rühmen nach der freundlichen Aufmer?- famkeit, die Sie den Rundgebungen zugewendet haben, die ich als Ranzler des Deutschen Reiches in meinen Reden zum bringen fonnte. Ich darf Sie bitten, diefes freundliche Interesse dem deutschen Bolle, der deutschen Regierung und mir zu erhalten. Ich bitte Sie nicht um einen Berzicht auf Kritit, ich bitte Sie nur um Objektivität, um ein objektives Erkennen dessen, was hier in diesem Mitteleuropa , in diesem Deutschland vor sich geht, ohne das und gegen dessen Willen schließlich diese ganze Ent­wicklung nicht vor sich gehen Bann. In einer Zeit, in der die Bes ziehungen der Völker fich verengt haben, in der die Zahl der Men­fchen, die fremde Sonnen sehen, Heiner ist als früher, fällt Ihnen eine ganz besonders wichtige Aufgabe zu. Sie find das geistige Bindeglied, Sie sind die große Zentrale der Uebermittlung geistiger Gedanken, die eine Brüde schlagen über die Landesgrenzen und über den Ozean, jetzt, wo nicht mehr bem Einzelnen, wie das früher der Fall war, die Möglichkeit gegeben ist menigstens für uns trifft das zu die Grenzen zu überschreiten und die Brücken zu be­treten. Und darüber, was die Presse in dieser Zeit tut, ob sie den Frieden der Welt herbeiführt oder den Haß der Welt verewigt, darüber wird einst die Geschichte richten und dafür wird das Wort aelten: der Menschheit würde ist in Eure Hand gegeben, bewahret fiel

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die da denken an die Worte, die heute vielleicht Mingen, als wären fie für Deutschland gesprochen, in denen es heißt, daß die Götter ihr fegnendes Auge von ganzen Geschlechtern wenden, weil sie im Der oberste Gerichtshof in Moskau hat den Einspruch des Enkel die forterbenden Züge des Anherrn zu sehen vermeinen. In deutschen Eigentümers des Schiffes Merkur" gegen die Beschlag­biefen forterbenden Zügen des Ahnherrn liegt deutsche Kultur, nahme abgelehnt. Der Merkur ist seinerzeit von ruffischen Weiß­liegt deutscher Geist, liegt deutsches Staatsleben. liegt gardisten verschleppt und widerrechtlich verlauft worden.

Zweierlei Menschen.

Bon Tehateha.

Wir befommen in Fulda einen Trupp Ausgewiesener in den Magen. 176 Personen aus St. Goarshausen , Caub usw. Sie alle hatten Knall und Fall die Heimat verlassen müssen. Bom Wickel­find bis zum Jubelgreis waren sie in einer Abteilung vereinigt, um in Gernsrode eine neue Heimat aufzusuchen.

Mutter, kommen wir heut noch wieder heim?" fragte ein vier­jähriges Kind.

Ich hab Dir ja schon ein paarmal gesagt: nein. Heut nicht und morgen nicht, lange nicht."

Auch zu Weihnachten nicht?" Zwei bange Augen blicken fra­gend die Mutter an.

Wer weiß, vielleicht sind wir dann daheim, wer weiß." Die Männer greifen nun das Thema auf: Ach, bis Weih­nachten sind wir längst wieder am Rhein . Sie blicken mich fragend an: " Nach menschlichem Ermessen doch wohl ja," antworte ich tröstend.

Wo mag jetzt Minta sein?" fragt ein Junge. Die wird wohl schon schlafen." Beneidenswerte Jugent, die weiter feine Sorge hat, als wo die Razze jetzt ist. Dann paden die Alten aus. Ihre Koffer find bunt durchein­ander gewühlt. Man hat ihnen nur zwei Stunden Zeit gelaffen. Sie durften nichts mitnehmen, feine Wäsche, teine Kindersachen, nichts, nichts.

Immer wieder quälen die Kinder mit Fragen nach dem Daheim, fie wühlen unbarmherzig in der Bunde.

Es sind Eisenbahner, die am Montag des Schicksal ereilte. Mert­würdig nur, wie die Leute dazu kommen, auf Erzberger zu schimpfen. " Hätte der nicht unterschrieben, dann wären die Franzosen nicht so frech geworden," sagten sie. Woher diese Leute ihr Urteil haben, ist bei der Einstellung der ländlichen Presse leicht zu erklären.

Sie hörten dann von mir davon, daß gerade Erzberger das Beste gewollt hat und daß ihnen ihr Schicksal vielleicht erspart geblieben wäre, wenn wir Erzberger und Rathenau noch hätten. Beinend erzählt mir ein altes Mütterlein, daß sie noch nicht einmal von ihren Kindern Abschied nehmen konnte. Mir gegenüber hat eine Frau ein Kind an der Brust, das sie so mit hat, wie sie es aus dem Korb nahm. Es sind brave Leute. Kurz vorher hat man ihren noch 33 Frant pro Tag geboten, wenn sie daheim französische Dienste tun wollen. Denkt darüber nach Ihr Menschen in der Etappe: Das waren 25 Millionen für einen Tag. Und sie haben ein gesagt, sind ihrer Heimat nicht untreu geworder: für eine Milliarde im Monat.

Wo bleibt da Euer Schamgefühlt, Ihr Bucherer, Devisen­hamsterer, feigen Aushungerer, die Ihr aus der Not ein Geschäft macht?

Bor jedem dieser Flüchtlinge müßtet Ihr Euch in den Dred ver. friechen. In Erfurt stiegen fie um. In mein Abteil tamen zwei voll gefressene Zeitgenossen übelster Sorte, die mit Behagen über Deutschlands Not sprachen wie über eine felbstverständliche Sache. Mit ihren Brillanten an den Fingern und der ganzen Auf­madhung, ihrem Schimpfen auf alles, was ihnen das Handwerk erschwert, fonnte einem übel werden. In Berlin wurden die beiden im Auto abgeholt, während zur gleichen Zeit die Landsleute vom Rhein jedenfalls mühselig auf dem Weg nach Gernsrode unterwegs

maren.

England wartet ab.

Condon, 7. September. EE.) Eine gestern abend ausge­gebene offiziöfe Note weist darauf hin, daß in offiziellen Kreisen nichts von den Informationen der belgischen Presse bekannt sei, daß nene Berhandlungen vorbereitet würden, um zu einem Ein­vernehmen mit Deutschland zu gelangen. England habe auch feine Anhaltspunkte, die die Berwirklichung dieser Möglichkeit im Augenblid gestatten würden. Immerhin tönne aus gewissen Un­zeichen, befonders aus der lehten Stuttgarter Rede des deutschen Reichsfanzlers gefchloffen werden, daß Schritte zu einer günstigen Cösung des Ruhrtonflitts unternommen würden.

Rheinische Währung?

Düffeldorf, 7. September. ( WTB.) Der Direktor der Düssel dorfer Reichsbankfiliale und eine Reihe von Vertretern der links­rheinischen Gemeinden sind von der Rheinland kommission_nach Koblenz gebeten worden, um dort an einer Besprechung über das Notgeld teilzunehmen. Diese Maßnahme würde seibstver­ständlich nur ein Uebergang zu dem eigentlichen Ziel der Schaffung einer rheinischen Währung sein. Der an sich wünschenswerte Zustand ist bereits durch Besprechungen der städtischen Finanzver. waltungen untereinander erreicht worden, indem in jeder rheinischen Großstadt Notgeld der anderen Städte ohne weiteres angenommen wird. Damit erübrigen sich Maßnahmen der Rheinlandkommission.

Eisenbahner verurteilt!

Bonn , 7. September. ( WTB.) Das Kriegsgericht in Bonn verurteilte am 4. September 12 Eisenbahner des Betriebsamts Euskirchen, weil sie ihre Pflicht als deutsche Beamte erfüllt hatten, zu Strafen von 3 Monaten bis zu 3 Jahren Gefängnis einen Eisenbahner vom Bahnhof Dortum zu 6, einen von Jünferath zu 3 Jahren Gefängnis und außerdem einen von ihnen zu einer Geldstrafe von 300 000 m. Vier Beamte, die alle auf der Eifel­ftrede ftationiert sind, sind schon in früheren Kriegsgerichtssigungen 3u Strafen von einem Monat bis zu drei Jahren Gefängnis ver­

urteilt worden.

Köln , 7. September. ( WTB.) Am 4. September fam hier ein Transport von 38 Angehörigen ausgewiesener Eisen. bahner aus Bullay durch, darunter 17 Kinder, und am 5. Sep­tember ein Transport von 20 Angehörigen ausgewiesener Eisen­bahner, darunter, 8 Kinder aus Euskirchen und Bonn .

Effen, 7. September. ( WTB.) Mittwoch und Donnerstag erschien bei der Firma Krupp eine französische Kommission, die die gesamten Werte einer eingehenden Besichtigung unterzog. Ge­rüchtweise verlautet, daß die Krupp- Werte von den Franzosen besetzt werden würden, wofür das vor einigen Tagen neueingetroffene Bataillon bestimmt sei.

Effen, 7. September. ( WTB.) Die Zeche Langenbram wurde vorgestern von Infanterie und Panzerautos besetzt. Die Be­legschaft trat in einen Proteststreit. Die Rohlenhalden wurden von den Franzosen mit Stacheldraht umzäunt.

lige Spiegel bewahrt. An anderen Gebäuden, die zu einer Tempel anlage gehören, seien der Stiftertempel, die beiden meist symmetrisch angeordneten Glocken- und Trommeltürme, sowie der Schaßturm, die Bücherei und die Gabenhalle erwähnt. Priesterhäuser, Gasthaus und andere weltliche Gebäude kommen hinzu. Eine eigenartige Prä­gung verleihen den Bauten die Lore, die bald feierlich würdig den Eindringling abwehren, bald mit prunkvoller Weihe zum Besuch ein­Dächern, dem prachtvollen Schnißwert haben sie eine wundervoll plastische Körperlichkeit. Die einfachen Innenräume der Tempel sind aus dem Innenraum des Privathauses entwickelt worden und atmen eine große Intimität und Feierlichkeit. Viele dieser Wunder dürften der Vernichtung anheimgefallen sein.

laden.

15 Sefunden zu früh. Ein Irrtum von 15 Sefunden wird 509 Russen, 250 Polen und 11 Danziger Auswanderer der Möglichkeit berauben, unter der für den September geltenden Einwanderungs­Ein Ministerialerlaß für Bogelschuh. In den letzten Jahren quote nach den Bereinigten Staaten hineinzukommen. Bei den Wett­haben sich die Fälle der Bogelstellerei bei uns erschreckend gemehrt. rennen der Auswandererschiffe, die jetzt an jedem Ersten des Monats In vielen Gegenden werden Bogelherde von Unbefugten in ständig im New Yorker Hafen üblich sind, irrte fich nämlich ein Schiff um wachsender Anzahl errichtet. Tausende von Bögel werden in zumeist 15 Sekunden und überfuhr die Quarantänelinie des New Yorker roher und widerwärtiger Weise zu Tode gequält. Damit leidet die Hafens 15 Sefunden vor Mitternacht des Freitags, des 1. September. Allgemeinheit einen großen Schaden, da die Bögel bis auf menige Danach waren die Einwanderer noch im August in den Bereinigten Ausnahmen die nüßlichsten Bundesgenossen des Menschen im Staaten angelangt, und da die für den August zugelassenen Zahlen Rampfe gegen die tierischen Schädlinge des Fruchtbaues und des bereits in den ersten Tagen diefes Monats erreicht wurden, dürfen Abschuß nüßlicher und feltener Vögel untersagt, hat noch nicht sich um drei, vier und fünf Minuten, die sie zu früh eintrafen, und Waldes find. Das Gesetz vom 8. Juni 1920, das den Fang und die Einwanderer nicht nach Amerika hinein. Andere Schiffe irrten genügt, unsere Bogelwelt auf die Dauer zu sichern. Da viele Kinder fo werden im ganzen 1130 Einwanderer aus den südlichen Staaten infolge schlechter Leitung Verfolger unserer Nutvögel sind, erklärt Europas und den asiatischen Ländern zurückgewiesen, haben also die jetzt das preußische Kultusministerium in einem Runderlaß es für Reise umsonst gemacht. Der Einwanderungsfommissar Mr. Curran notwendig, immer wieder in den Schulen und auf Elternabenden ist sehr streng und bekämpft diese Wettrennen der Schiffe, die auf den Nutzen der Vogelwelt und die strenge Bestrafung von Lebensgefahr für die Passagiere in fich schließen und die Stationen lebertretungen hinzuweisen. überfüllen, auf das heftigste.

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Japanische Baufunft. Die Erdbebentatastrophe in Japan hat Das Renaissance Theater wird die neue Spielzeit mit von F. M. neben so unzähligen Menschenopfern und Zerstörungen von Riefen- Klinger noch nicht aufgeführtem Drama Die 3 willinge eröffnen. werten auch die Bernichtung herrlicher Bauten zur Folge gehabt. Hierauf folgen Leonid Andrejews Studentenliebe und Geset Die japanische Baufunft hat besonders in den Tempeln einen eigen- bon. Th Czofar. Noch vor Weihnachten soll die Uraufführung des dra matischen Märchens, Asch en brödel" von Grabbe stattfinden. artigen Stil entwickelt, dem die schönsten Werke entstammen. Wie Gäfte im Deutschen Opernhaus . Richard Schubert tritt am Karl With in feiner in der Seemannschen Bibliothek der Kunst- 11. Sept. als Lohengrin und am 14. als Stolzing auf. Alfred Biccaver geschichte" erschienen Japanischen Baufunst" hervorhebt, ist diesen fingt am 10. den Nudolf in Bobème und am 12. den Cavaradossi in japanischen Bauten eine durchgehende Entwicklung nach der Breite Tosca ". In der Aida"-Aufführung vom Sonntag fingt Bera Schwarz hin gemeinsam; nirgends hat man, wie es in den gotischen Domen die Aida, Frau Cahier die Amneris, Rudolf Laubenthal den des Abendlandes am ausgesprochensten ist, die Wirkung nach der Nhadames. Theaterpreise in Gold. Das Theater im Admirals. Höhe gesteigert. Gewiß mag diese mit dem feinsten Geschmack durch- vala it" berechnet als erite der Berliner Bühnen die Preiſe feiner Blaze geführte Einbettung des Baukörpers in die Landschaft schon von der in Goldmart von 30, 50, 70, 80 Boldpfennigen usw. bis 3 Goldmart. Die Furcht vor Erdbeben mitbestimmt sein, da ja niedrige Bauten den Logen fosten 5 und 6 Goldmart. Der zur Anwendung gelangende Multi­2 Millionen für eine Friedensmart steht weit unter dem Erschütterungen weniger ausgefeßt find. So sind die japanischen plitator Häuser und ebenso die ausgedehnten Tempel- und Klösterfomplere Dollarkurs. in die Natur eingefügt und ziehen sich in lockerer Gliederung vielfach Das Papierland der Zukunft. Der größte Hersteller von Zeitungs an walbig- hügeligem Gelände hin. Das Hauptgebäude des japa papter wird vom nächsten Sabre an stan aba fein. Dieſe Borhersage nischen Tempels ist das Kondo, die goldene Halle, an die fich das 104 Bapierfabriken find gegenwärtig in Kanada in Tätigkeit, von denen 48 wird in einem Bericht des Kanadischen Statistischen Amtes gemacht. Rodo, die Predigthalle, anschließt. Während sich in den buddhistischen nur Bapiermasse, 38 nur Bapier und 28 Maffe und Bapier zugleich er Gotteshäusern ein wahrer Märchenwald von Statuen befindet, wird zeugen. Die Menge der hergestellten Bapiermasse bellef sich 1922 auf in den shintoistischen Tempeln nur das heilige Schwert und der bei- 2 150 251 t, babon 1 081 364 t8eitungspapier.

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