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Funktionärs der Kommunistischen Partei mit chilfe der Sowjet» bureaukratie und der neuen Bourgeoisie selbstherrlich regieren. Jedes freie politische Leben, jede Selbstoerwaltung, jede Kritik ist durch die kommunistische Diktatur unterbunden. Das Er- gebnis ist ein neuer zentralisierter Beamtenstaat, der sich vom zaristischen Staat nur dadurch unterscheidet, daß an der Stelle der Monarchisten Kommuni st en oder kommunistisch frisierte Monarchisten sitzen, die sich mit bekannter Anpassungs- fähigkeit auf den Boden dergegebenen Tatsachen" gestellt haben, um unter dem Regime der Diktatur ebenso wie unter dem Zarismus die Demokratie und die Arbeiterklasse unter- drücken zu können. Auf diese Weise hat sich ein« mächtige, im Rahmen einer peinlich innegehaltenen Rangordnung streng zentralisierte-Bureau- kratie herausgebildet, die weder mit einer theoretischen lokalen Selbstverwaltung noch mit den tatsächlich bestehenden örtlichen Sowjets irgend etwas zu tun hat, und eine frappante Aehnlichkeit mit der alten zaristischen Derwaltungsbureaukratie unseligen An­gedenkens aufweist." Aehnlich wie mit dieser Bureaukratie verhält es sich mit der Roten Armes. Im Kampfe gegen den enteigneten Landadel und die benachbarten Staaten ist diese Armee ein durchaus zuverlässiges Werkzeug in den Händen der jetzigen Rogierung. Dem Sozialismus steht sie vorläufig noch nicht feindlich gegenüber, aber er ist ihr vollkommen fremd und gleichgültig. Die Rote Armee   wird nie als schöpferische Kraft für den Sozialismus in Frage kommen. Sie strebt in- dessen mit vollem Bewußtsein danach, die führende Macht im Staate zu werden. Sie will in die Politik des Staates bestimmend eingreifen können im nationalen Interesse; sie will in diesem Sinne im Staat herrschen und verhält sich äußerst kühl, wenn nicht direkt feindlich gegenüber allen demokratischen Einrichtungen; sie haßt und bekämpft ganz entschieden den Pazifismus, sofern er auf die Machtbeschränkung oder gar auf die Abschaffung aller stehenden Armeen hinarbeitet." Das ist in großen Umrissen der Inhalt der sowjetrussischen Wirtschaft und Politik. Dieser Inhalt steht in schroffem Gegensatz zu den großspurigen Versprechungen der Kommu- nisten, die noch heute den traurigen Mut haben, den von ihnen irregeleiteten Arbeitern der anderen Länder ein voll- kommen falsches Bild der russischen Wirklichkeit zu geben. Bei den russischen Arbeitern verfangen diese Lügen und Schönfärbereien nicht mehr. Sie haben aus der harten Schule der Revolution die Erkenntnis gewonnen, daß sie ihre besten Kräfte für die utopischen Ziele der Kommunisten vergeudet haben und nun darangehen müssen, erst die Voraussetzungen für die politische Demokratie und die selb- ständige Klasscnbewegung des Proletariats zu er- kämpfen. Heute wird dieser Kampf noch durch die Diktatur des kommunistischen   Polizeistaates, der vor keinem Terror asaen die Arbeiterklasse zurückschreckt, gehemmt. Es unter­liegt aber keinem Zweifel, daß die proletarische Klassenbewe- gung in dem Maße erstarken wird, wie der steue Kapitalis- mus auf dem Boden der siegreichen Agrarrevolution an Um- fang und Stärke zunimmt und gleichzeitig der bonapartistische antidemokratische und antiproletarische Charakter des Sowjet- regimes sich vor den Augen der Arbeiterschaft enthüllt. Dann wird die historisch-ökonomssche Erkenntnis, die feit jeher von der russischen Sozialdemokratie in die Massen getragen wurde, wieder maßgebend sein für den Charakter der russischen Arbeiterbewegung, und jene kommu/ «Mischen Irrlehren aus dem Felde schlagen, die nicht nur /ie russische Arbeiterbewegung, sondern zum Teil auch die/Be- -wegung in den westlichen Landern auf verhängnisvolle Ab- gebracht hoben.___/
Ruhe in Maskau. Die russische   Botschaft dementiert kategorisch die Meidunz über eine in Moskau   auSgebro-bene Revolte und über die Ermordung Trotzkis. Wir hatten die Richtigkeit der Meldung sofort bezweüell. Der Prozeß gegen Conradi, der seinerzeit den russischen Dele- gierten WorcwSki erschossen hat, beginnt am 5. November bor den Lausanner Geschworenen.
<Solö ist Sie Parole. Von Karl Fischer. Die Dichter haben immer gepredigt, man solle sein Herz nicht an Gold hängen, und sie hoben mit Vorliebe prophezeit, daß der Menschen ungezügelter Wunsch noch Gold die Welt unglücklich machen werde. Der eine hat gesungen:Das Gold ist nur Schimäre!", und der andere hat gesagt:Am Golde hängt, nach Golde drängt doch alles. Ach wir Armen!" Der lateinische Dichter Dergil spricht von der auri sacra fames, dem verfluchten Hunger nach Gold'(das bringe ich natürlich nur, um mein« Bildung zu beweisen), und der italienische Dichter Dante   spottet in seinerGöttlichen Komödie  ": Wohin noch frevler Golddurst läßt du eilen der Sterblichen Begier." » sJch finde meine Bildung ist ganz bedeutend!) Indessen Dichter, Schriftsteller und das ganze andere zweifcl- hafte Gelichtsr sind das wissen wir doch alle höchst probte- matische Gesellen, so daß man sich wahrlich wundern muß dar- über, daß sie noch nicht längst abgeschafft sind in einer Zeit, die iediglich auf das Wertbeständige und das Praktiche eingestellt ist, will heißen auf die Wissenschaft, wie sabotiere ich die vom Staat geforderten Steuern und wie drücke ich mich vor der Abgabe von Devisen... Da sind die großen Kanonen in Industrie und Handel doch ganz andere Kerle. Sie stellen lange schon ihre Kalkulatiooen auf die Goldbasis und rechnen uns vor, wieviel Goldmark ihre Waren kosten. Den Industriebaronen und Handelsherren haben nun auch die Theaterdirettoren, die immer auf d« Höhe waren, wenn auch nicht gerade bei der Einrichtung des Repertoirs, den Goldmarktric glück- lich abgeguckt. Das Theater im Adiniralspalast, das in diesem Winter unter der Direktion Hermann Haller   sicher mit tÄischicken Kostümen seiner leicht bekleideten Künstlerinnen an der Front sein wird, berechnet als erste Berliner   Bühne die Preise der Plätze in Goldmark. Da gibt es Plätze für 3l1 Goldpfennige, SO, 70 und 80 Gvldpfennige, also noch preiswert. Die anderen Theaterdiretioren werden sicher dem guten Beispiel folgen und einen zeitgemäßen Multiplikator finden. Die Einführung der Goldmarkpreise im Theater halte ich für geradezu glänzend. Früher verlangte das Publikum, das immer anmaßend und unversck>ämt war, irgendein und wenn auch noch so kleines Goldkörnchen in den Stücken zu finden, die ihnen vor- gesetzt wurden. Die Theaterdirektoren haben Nim endlich diese dumme Unsitte satt, heute hat das Publikum, dos ins Theater kommt, für das Gold zn sorgen.
Die Arbeiter- unü Sauernregierung. Der Ruf der KPD. nach einerArbeiter- und Bauern- regierung" hat auch in den Reihen der parolentreuesten Kom- munisten Kopfschütteln erregt. DieRote Fahne  " bemüht sich daher, in einem Leitartikel ihren Lesern auseinanderzusetzen, daß die angestrebte Koalition der KPD  . mit den Bauernder wichtigste Schritt nach vorwärts" sei,um den Sieg der Ar- l?eiterklasse, den Bestand ihrer Herrschaft und den raschen wirt- schaftlichen Wiederaufbau zu sichern", wogegen die Koalitions- Politik der Sozialdemokraten natürlich als der abscheulichste Arbeiterverrat" hingestellt wird. Wir glauben nicht, daß dieser Artikel, der in der Haupt- fache der inneren Parteidiskufsion dient, geeignet ist, die kom- munistischen Gegner der neuesten Parole umzustimmen. Auch die entschuldigende Bemerkung, daß es sich natürlich nur um K l e i n b a u e r n o r g a n i f a t i o n e n" handeln könne, wird dazu nichts nützen. Denn wo sind dieKleinbauern- organifationen", die bereit wären, mit Arbeitern zusammen- zugehen und mit ihnen zusammen gar KPD.-Politik zu treiben? Solange noch eine starke Verschuldung der Land- Wirtschaft vorhanden war, bestand immerhin zwischen den ver- schuldeten Landwirten und den Arbeitern ein gemeinsames antikapitalistifches Interesse. Seitdem aber haben sich die Ver- Hältnisse gründlich geändert, und der Bauer, auch der Klein- bauer, sieht kein dringlicheres Interesse als das, seine Produkte so. teuer wie möglich abzusetzen. Erzeuger- und Verbraucher- interessen stoßen hart aneinander, und die kommunistische Kon- fusion ist am wenigsten imstande,«inen Ausgleich herbeizu- führen. Entscheidend bleibt, daß sich auch die KPD.   zur K o a- litionspolitik bekehrt hat. Wer eine Koalition mit Faschisten und reaktionär gesinnten Grundbesitzern anstrebt, hat kein Recht mehr, der Sozialdemokratie Vorwürse zu machen, weil sie in einer Koalition mit den bürgerlichen Par- teien der Mitte die Interessen des werktätigen Volkes zu wahren versucht. Ruhige Ueberlegung zeigt vielmehr, daß die sozialdemokratische Koalitionspolitik vernünftiger ist als die kommunistische, denn die bürgerlichen Parteien der Mitte sind genötigt, auf ihre Wählermassen Rücksicht zu nehmen, die zum großen Teil aus Lohn- und Gehaltsempfängern be- stehen, also aus Schichten, die mit den Anhängern der Sozial- demokratie ein gleiches Klasseninteresse verbindet. Das ist immerhin eine reale Grundlage der Koalitionspolitik, die man bei der kommunistischen   Koalition mit den Bauern vergeblich sucht. Der Eifer, mit dem das kommunistische Zentralorgan die Parole der Arbeiter- und Bauernregierung verteidigt, berech- tigt zur Annahme, daß die gute Ruth Fischer   doch nicht ganz recht hätte, als sie sagte, die kommunistische Anhänger- schaft sei bereit, sich auch fürdie Regierung des Mondes" zu begeistern, falls die Zentrale das verlange. Eine Politik, die gegen die eigenen sozialdemokratischen Klassen- genossen mit dem Knüttel losgeht, dafür aber den Faschisten und den Bauern nachläuft, kann nur dort Beifall finden, wo Anfänge politischen Denkens noch nicht vorhanden sind. Wer eine Spur von Ueberlegung besitzt, macht das nicht mit.
Nach Thüringen Sachsen! / Ein kommunistisches Ultimatum an Zeigner. Nachdem die thüringischen Kommunisten in trauter Ge- meinschast mit den Bürgerlichen aller Richtungen die dortige sozialistische Regierung zu Fall gebracht, kündigt dieNote Fahne" schon heute an, daß in Sachsen   der R e- gierung Zeigner das gleiche Schicksal bereitet werde. Als Vorwand dazu benutzt sie die Zusammenstöße zwischen denrevolutionären Erwerbslosen  " in Dresden   mit der dortigen Landespolizei. Nach Mitteilung derRoten Fahne" fordert der kommunistische Landesvorstand Sachsens  die sächsische Regierung auf,das Dsmonstrationsverbot f o- fort aufzuheben und spätestens bis zum IS. Sep- t e m b e r die an dem Blutbad schuldigen Offiziere sowie die faschistischen Provokateure in der Polizei zu entlassen und
Und das ist auch ganz in der Ordnung! Heute haben die Theatcrdirektoren wahrlich andere Sorgen, als sich um Stücke zu kümmern, in denen in Anmut und Geist umgemünztes Goid steckt. Heute müssen sie am Vormittag und Rachmittag immer nur an den Multiplikator denken und können sich natürlich nicht um gute Stücke kümmern. Aber das Publikum braucht darüber nicht betrübt zu fein und über die neuen schlechten Sitten zu klagen. Denn um die wirtlichen Dichter haben sich die meisten Theater- direktorcn niemals gekümmert, auch damals nicht, als der Mutti- plikator noch keine Macht über sie besaß. Für sie hieß es immer: Gold ist die Parole! Und daneben war für die großen Gedanken und den hochfliegenden Geist der Dichter in der Regel kein Platz. Der Aujiyama. Auch der heilige Berg dar Japaner, der Fujiyamo, ist nach den jüngsten Meldungen bei dem großen Erd- beben nicht unverändert geblieben Seine Gestalt soll ein anderes Aussehen erhalten haben; man weiß freilich noch nicht, worin die Veränderungen des Berges bestehen, de? gleich einem ungeheuren Zuckcrhut aus der Landschaft aufragte. Aus den herrlichen Gärten des Villenviertels von Pokohamo, das vor dem Erdbeben Stadt und Hafen überragte, sah man den Riesen an klaren Togen in mächtiger E~erne emporragen, weiß das Haupt van ewigem Schnee, der nur im uli und Augrfft schmolz, aber auf dem Gipfel stets erhaltsn bleibt. Dieser Gipse! liegt in 3778 Meter Höhe und ist der höchste Berg des Inselreichs, wie fast alle hohen Gipsel in Japan   ein Vulkan, der ober seit 200 Jahren keine Tätigkeit mehr gezeigt hat. Der letzte AiiSbruch des Fujiyamo war im Jahre 1707; seither war fein Krater, der einen Durchmesser von 400 bis 500 Meter hat und 178 Meter tief ist, unverändert. Die Entfernung von Pokohama bis zum Fujiyama   betrögt etwa 120 Kilometer; vermutlich ist der heilige Berg feit dem Erdbeben noch nicht wieder erstiegen worden, so daß man noch nicht weiß, ob er in Verbindung init der großen Katastrophe etwa wieder Lebenszeichen von sich gegeben hat. Seine Ersteigung ist keineswegs schwer; alljährlich im Hochsommer, wenn der größte Teil des Kegels schneefrei wird, unternehmen viele Tausende buddhistischer Pilger den Aufstieg bis an den Kraterrand. In unzähligen künstlerischen Darstellungen japanischer Maler und Zeichner ist der Fujiyama   geschildert. Die edle Schönheit und die Ruh« seiner Linien, der Reiz sein-r ewig wechselnd?» Stim- munge» haben oft meisterhoften Ausdruck gefunden; besonders war es Hotusai, der den Fujiyama   künstlerisch dargestellt hat. Was an diesem l)eiiigen Berg so erhaben wirkt, ist neben den einfachen Linien seiner Gestalt die imposante Höhe de? aus der Ebene aus- ragenden Vulkans. Er gleicht darin dem Aetna   und dem freilich noch höheren Kilimandscharo   in der ostofrikanischcn Ebene, auch dem Pik von Teneriffa  , der unmittelbar, aus dem Wasser empor- zusteigen scheint. Für die Japaner ist der Fuji dos nationale Wahr- zeichen, das ihnen bei der Heimkehr aus fremdem Lande schon von hohe? See aus seine» Gruß zu senden scheint. Außer ihm hat das ostasintisch? Inselreich noch Hunderte an- derer erloschener Vulkane, während etwa 20 noch heute tätig sind.
zu bestrafen�. Geschähe dies nicht, dann werde die Kommu» nistifche Partei der Regierung Zeigner sofort ihre Unterstützung entziehen! Mit anderen Worten heißt das: Die Kommunisten sollen das Recht haben, in jedem Augenblick ihrerevolutionären Massen" bald gegen sozial- demokratische Redner und bald gegen die Beamten der Landes- polizei vorzutreiben. Sowohl Sozialdemokraten als Landes- Polizisten haben stillzuhalten und dürfen sich nicht wehren. Wenn der Versuch dazu trotzdem gemacht wird, dann droht man der soizalistischen Regierung mit einem Mißtrauens- votum! Schon die Unverfrorenheit dieses Ultimatums sollte die sozialdemokratische Regierung in Sachsen   veranlasien. es rundweg abzulehnen und den Kommunisten die Verantwortung für alle Konsequenzen überlassen. Immer wieder und immer deutlicher zeigt es sich, daß ernst- hast mit ihnen keine Politik zu treiben ist, nicht einmal in dem beschränkten Maße, wie sie selbst sich es einbilden. Das Thüringer   Beispiel hat das ja jetzt erst wieder bestätigt. Im Thüringer Landtag   befinden sich neben 2 2 S o z i a l d e m o- traten ganze k> Kommuni st en. Diese sechs bringen die sozialdemokratische Regierung zu Fall, indem sie sich mit den 2 6 Bürgerlichen zu einem A n ti s o zr a li st e n- block vereinigten. Im Sächsischen   Landtag hat die KPD. 1v Mitglieder. Sie ist auch dort eine verschwindende Mmder- heit, und nur weil sie das Zünglein an der Wage bildet, glaubt sie. daß die Soüaldemokratie alle ihre erpresserischen Verlangen erfüllen müßte. Auch in Sachsen   gibt es weite Parteikreise, denen das Schicksal des Landes wie der Sozial- demokratie gleichermaßen am Henen liegt, denen me Auf- dringlichkeit und Anmaßung der Kommunisten unertraglio' scheinen' Der neueste Vorgang kann solche Stimmungen mir verstärken und zu klaren«Entscheidungen treiben, die auf die Dauer doch unvermeidlich sind.
Entspannung in dresüen. Dresden  . 12. September.  (TU.) Zu den bereits mitgeteilten Meldungen über die gestern vormittag neuerdings in Dresden  ausgebrochenen Unruhen wird abends noch mitgeteilt, daß sich die Demonstrationszüge aufgelöst haben und nur noch auf größeren Plätzen der Stadt größere Ansammlungen stattfinden. Die Polizei hatte jedoch kein« Deranlaflung einzuschreiten, so daß der Abend ohne jede Störung verlief.
Kommunistische Erfolge. Landauf landab verkünden die Kommunisten mit großem Ge- schrei, daß die Sozialdemokratie seit der letzten Generalstreikwelle in Scharen Mitglieder verlier«, die all« zur KPD.   kämen, weil dort die einzig richtige(!) Arbeiterpolitik vertreten werde. Dieses großspurige Gerede wird in seiner inneren Unwahrhaftigkeit treffend illustriert durch die Nachwirkung des Generalstreiks in der thüringi- sehen kommunistischen Hochburg Zella-Mehlis. Dort sind näm- lich in den letzten Augusttagen 45 Mitglieder der APD. zur Der- einigten Sozialdemokratischen Partei übergetreten und 50 bis­herige Bezieher der kommunistischen   Zeitimg zu Lesern der sozio- listischen Press« geworden. Don der Richtigkeit kommunistischer Politik sind also auch die kommunistischen   Arbeiter durchaus nicht überzeugt. Der Vorgang in Zella-Mehlis   zeigt, wie es mit dcm Zulauf zur KPD.   tatsächlich bestellt ist.
Erleichterungen für Sie Lanüwirtjchast. Gegenüber den zahlreichen Hinweisen aus Kreisen der Land- wirt«, daß sie vielfach ihre Steuern nur zahlen können, wenn sie in der Lage sind, ihre eigenen Erzeugnisse gegen einen steucr- wertbeständigen Wertmesser einzutauschen, sei nochmals darauf auf- merksam gemacht, daß die Reichsgelreidestell« ermächtigt worden ist. Brotgetreide gegen einen solchen steuerrrertbeständigen Wert zu kaufen. Hierfür dient die Goldanleihe in Verbindung mit einem von der RG. auszustellenden besonderen Schein, auf Grund dessen die von ihr ausgegebenen Stücke der Goldanleil>« von samt- lichsn Finanzkassen deii Reichs.zur Tilgung der Landabgabe als Gold im Sinne des Gesetzes über die Besteuerung der Betnebe vom
Darunter sind feuerspeiende Berge von furchtbarer Gewalt. Sie liegen meist im Süden des Landes, auf der Instl Kifchui. wie der schreckliche A s o s a n, der größte Bulkon der Welt, der schon oft diese südlichste der großen japanischen Inseln mit seinen Lava- strömen und seinem Aschenregen überschüttet hat. Sein Haupt- krater hat einen Durchmefler von 25 Kilometer und übertrifft da- mit sogar die Riesenvulkane von Hawai  . Er erhebt sich auf einer Basis mit einem Durchmesser von 70 Kilometer und bildet auf diese? einen ungeheuren flachen, sehr sanft ansteigenden Kegel von etwa 1000 Meter Höhe. Der Asosan ist einer der ollerjüngsten Vulkane de? Erde; im Lauf« künstiger Zeiten werden noch unzählige Erup- tionen diesen Kegel gewiß höher und höher türmen. Der Rückgang der deutschen   Geburtsziffer. Die Statistik über die Geburts- und St«rb!ichkeiisv«rhä.'tnisse in den 46 deutschen   Groß- städten über das zweit« Vierteljahr 1S2Z zeigt einen auf- fälligen Rückgang der Geburten. Wie Roesl« in derDeutschen Medizinischen Wochenschrift" ausführt, wurden im zweiten Vierteljahr nur noch 65 024 Lebendgeborene gegenüber 69 631 im voraus- gegangenen und 75 726 im zweiten Vierteljahr 1922 verzeichnet. Hatte sich in diesem Vierteljahr 1922 die Geburtenziffer noch auf 18,5 belaufen, so betrug sie jetzt nur noch 15,8 und nähert sich damit den Minimalwerten der Kriegsjohre. Bei dem engen Zusammen- hang zwischen Dollarkurs und Geburten ist mit einem weiteren Rückgang zu rechnen, denn in dem entsprechenden Zeu- oungsvierteljohr. dem 3. Vierteljahr 1922, hatte die katastrophale Entwertting der Mark erit ihren Anfang genommen. Dagegen Hot sich die Sterblichkeit im letzten Vierteljahr weiter gebessert. Sie war mit 52 846 im 2. Vierteljahr 1923 geringer cck» in der gleichen Zeit des Lorjahres mit 55 345; nur die Zahl der Sterbefäll« an Tuberkulose   war höher als im zweiten Vierteljahr 1922. Die allgemeine Sterbeziffer ist von 13,5 auf 12,7 gefallen, die Tuber- kulofesterbeziffer von 1,80 auf 1,91 bei der Berechnung«ms je 1000 Einwohner und aufs Jahr gestiegen.
Hermann Kienzl hat eine sönfattlge SavernkamSbi«.Haß« im Dorf" vollendet, die von gerdinand SxlSTiroler Bühne" erworben wurde. Gnido.Thiel Wier kehrt wieder cm die«He Stell« seiner Erfolge zurück und tritt Sonnabend in der Premiere des Netropo!« Theater? Casinogirls" aus. Tod Bahreuther Opernhaus in städtischer Reaie. Der Stadtrai Sahreu! l> hat bcichlofsen, da? als Piioatnnternehmen geführte Stadttheater vom 1. September i» ftädtiiche Regie zu übernehmen, um den Betrieb für die Wwterspielzeit ficherzusiellcn. D. Buxtehudes Werke, llm eine groß« llücke in der DerSfieni- lichung alter bedeutender"Vusiter auszufüllen, hat das Kapitel der Glau- bensgemeinde Ugrino die Herausgabe sämtlicher Werke Dietrich Buxtehudes. des ncnialen Meisters des OrgelvorläuferS von Back, beschlossen. Das Mus>swifien!cka!tl!che««minor der Universität Freiburg   i. Br. unter Zeitung von Herrn Pros. Dr. Wilibald Nurlitt ist mit der Bearbeitung'betraut. TaS<?nds der englischen Fardftoffinduftri«. Pros. Green, der leitende Chemiker der englischen Farbslostindustrie, bat nach der.Umschau" sein?lmt niedergelegt, weil es nicht möglich sei, mit kaufmännisch und technisch volltommen ungenügenden Kräften ein« englische Farbstasfindsstrie WS Leben zu rufen.