Gewerkschaftsbewegung
Die Protestaktion der graphischen Arbeiter.
Nach stundenlanger Debatte wurde gegen 2% Uhr nachmittags von den Funktionären der Zeitungs- und Banknotendruckereien mit Mehrheit der Streit entsprechend den Beschlüssen der Funkfionär? onferenz vom Mittwoch beschlossen. Aus der Verhandlung ist noch folgendes nachzutragen:
Ob dieser Beschluß allgemein oder überhaupt zur Ausführung kommen wird, ist gegenwärtig noch sehr zweifelhaft, da die Gewertschaftsinstanzen den Streit entschieden bekämpfen und vorausfichtlich auch die Belegschaften der Betriebe nicht ohne weiteres den Beschluß der radikalen Funktionärmehrheit mitmachen werden.
Die Vertrauensmänner- Versammlung der Reichsdruckerei[ nahm nach eingehender Aussprache über die Schritte, die zur Beseitigung des Belagerungszustandes zu unternehmen sind, mit starter Mehrheit folgende Resolution an:
Wirtschaft
Reichsbank und Rentenbank.
Die Berliner Geroertschaftskommission, der ADGB . und die Borstände der drei politischen Arbeiterparteien werden aufge= Die Rentenbank ist gegründet, der Druck der Rentenmart im fortert, in fofortiger gemeinsamer Konferenz alle notwendigen Gange. Damit besteht die Aussicht, daß das vorläufige wertbestän und möglichen Maßnahmen der Berliner Arbeiterschaft zu venti- dige Zahlungsmittel, für das die jetzt in den Verkehr gelangenden lieren, die geeignet sind, den Ausnahmezustand zu Fall zu bringen. fleinen Stücke der Goldanleihe nur ein Behelfmittel sind, in der Die Gesamtfunktionäre der graphischen Arbeiterschaft geloben, in nächsten Zeit weiten Kreisen zugänglich wird. Die Tätigkeit, dem durch gemeinsamen Beschluß vorstehender Körperschaften der Rentenbank beschränkt sich auf Geschäfte mit dem zustandekommenden Kampf der Gesamtarbeiterschaft gegen den Staate, mit der Reichs bant und den Notenbanken der Ausnahmezustand an erster Stelle zu stehen. Freistaaten. Die Kredite, die an die Privatwirtschaft gegeben werden, laufen durch die Hand der Reichsbant, die im übrigen auch damit betraut ist, die neuen Zahlungsmittel in Umlauf zu setzen. Dieses Berhältnis zwischen Reichsbant und Rentenbant erfordert eine Um gestaltung des Bankgesetzes, über die der Bizepräsident der Reichsbank der Presse nähere Mitteilungen machte.
In der Bersammlung wurde mitgeteilt, daß die Reichsbant am Donnerstagnachmittag die Abgabe von Zahlungsmitteln eingestellt habe, weil die Buchdrucker der Reichsdruckerei sich im Streit befinden. Diese Angabe beruhe auf unwahrheit. Ueber eine Arbeitseinstellung hätte die Belegschaft erst am Freitag durch Urab ftimmung beschließen können. Durch das Streitverbot wird eine folche jedoch hinfällig. Es sollte eben Stimmung gegen das Perfonal gemacht werden.
Die Funktionäre der Reichsdruckerei haben in ihrem Beschluß eine ähnliche Haltung eingenommen. Bon dem radikalen Flügel der Funktionäre, der in der Versammlung die Mehrheit hatte, wurde dagegen die fofortige felbständige Aktion verlangt und schließlich der Streifbeschluß für Freitag durchgefeßt. Die Gewert schaftsleitungen der Buchdrucker und Hilfsarbeiter erklärten fich darauf entschieden gegen den Beschluß. Sie erklärten: Nachdem die Schließung der Friedrichstadtdruckerei durch Verhandlungen aufgehoben wurde, ist die gewerkschaftliche Forderung erfüllt. Kampf auf das politische Gebiet auszudehnen, haben die Organisa- Achtung! tionsvorstände abgelehnt und glauben, das den politischen Parteien und den Spizenverbänden überlassen zu müssen. Aus diesem Grunde lehnten sie wie auch die Funktionäre der BSPD. den Eintritt in die Streifleitung ab. Nunmehr wurde eine
Den
Genossinnen!
Freitag, den 26. Oftober, abends 6 Uhr
Das Reichsfabinett hat demnach eine Verordnung beschlossen, welche die Reichsbant ermächtigt, Rentenbriefe zu kaufen, zu verkaufen und zu beleihen. Diese Rentenbriefe stellen bekanntlich die Deckung für die Rentenmart dar. Die Reichsbant bekommt ferner das Recht, Rentenmartscheine hereinzunehmen und Achtung! abzugeben. Schließlich wird sie von der Rentenbank Darlehen
fommunistisme Streitleitung gewählt, die fich fofort Gr. Funktionärinnen- Konferenz
im Jugendheim, Lindenstr. 3, 2. Hof, 3 Tr. Tagesordnung: Das Ermächtigungsgeseh." Referentin: Genoffin Mathilde Wurm .
tonftituierte. Nachdem die Versammlung auf furze Zeit vertagt murde, erklärte der Vertreter der Streifleitung, daß die Kommission einstimmig beschlossen habe, sich sofot mit der Berliner Gewerkschaftsfommission, dem ADGB . und dem neugebildeten 2ftionsausfuß in Verbindung zu sehen zmeds Herbeiführung einer gemeinsamen Attion. Die Belegschaften Kontrolle: 9. und 10. Kreis.( Funktionärfarte, Mitgliedsbuch.) haben solange ihre Arbeit fortzusetzen, bis die Streifleitung durch Beröffentlichung im Borwärts" nähere Anweisung erläßt.
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An die graphische Arbeiterschaft!
nehmen dürfen, die sie als Kredite an die Privatwirtschaft weitergibt. Durch die Ausgabe der Rentenpfandbriefe und der Rentenmart wird die schwebende Schuld vermindert und so meit als möglich abgedeckt. Gegen Rentenmark wird die Reichsbant Bapiermart antaufen, so daß sich der Marknotenumlauf vermindert. Go tommt die Rentenmark in den Verkehr. Die eingehenden Papiermarkbeträge werden von den Schahanweisungen des Reiches abgeschrieben. Von diesen Maßnahmen erhofft die Reichs bank eine Stärkung des Vertrauens in die Zentralnotenbank, der Umlauf an Papiermar? wird zurückgehen. Die Rentenmart, die statt deffen in den Verkehr tritt, bewirkt nach ihrer Meinung feine eigent. liche Inflation, da die Rentenmart jederzeit in goldverzinsliche Rentenbriefe umgetauscht werden können. Auf diese Weise wird die schwebende Schuld fundiert nicht durch die StaatsDer Bersuch der Streifleitung, die Instanzen der graphischen gewalt, sondern durch das eigene Interesse jedes einzelnen. Die Organisationen zur Sanktion des mit Majorität von der Funktionär Auf Drängen der Gewerkschaften hat die Reichsregierung Bapiermart muß dann steigen. Der Erfolg der Rentenmark wird versammlung der Zeitungs- und Gelddruckereien beschlossenen schließlich Veranlassung genommen, in Anpassung an die Gold- davon abhängen, ob es gelingt, den Reichshaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Sie stellt aber nur eine provisorische, nicht eine endStreits zu bewegen, ist gescheitert. Die Spigenförper- anleihe sofort ein wertbeständiges Zahlungsmittel zu schaffen. schaften sind der Auffassung, daß diese Aktion zur Stunde Diefe Maßnahme der Reichsregierung bietet zwar die Voraus, gültige Lösung dar. Durch die Loslöfung der Reichsbank von den Staatsfinanzen erfolglos fein wird. Der Aktionsausschuß der Gewerkschaften fegung für eine wertbeständige Entlohnung, sichert aber noch nicht erhält di Reeichsbank wieder den Charakter einer Goldnoten erflärt, im Augenblick bei der Arbeit zu sein, um für die Arbeiter die tatsächliche Auszahlung in den neuen Zahlungsmitteln. Es muß bant, und um diesen durchzusetzen, sind in der angekündigten Verschaft bei der Regierung eine Besserung der allgemeinen Lage her deren Funktionäre sein, von jetzt ab bei allen Gehalts- und ordnung eine Reihe Maßnahmen vorgesehen. beizuführen. Nachdem weiter einzelne Personen der Minorität Die Reichsbant wird ermächtigt, Goldmartnoten auszus direkt zur Sabotage des Funktionärbeschlusses aufforderten und Tarifverhandlungen von den Unternehmern und deren Organi- geben, die zu einem Drittel durch echtes Gold oder ausländische fationen die bindende Verpflichtung zu fordern, Bahlungsmittel gedeckt sein müssen, und im übrigen durch Gold. bag fünftig Gehaltszahlungen nur mit wertbeständigen Zahlungswechsel gededt find. Goldnoten find in Dollar und in Bfunden mitteln erfolgen. einlösbar. Die Reichsbant erhält ferner das Recht, Goldſchuld
der Fraktionsleiter der VSPD. erflärte, daß sich seine Frattion dem Streitbeschluß nicht fügt und sich auch nicht an der Streifleitung beteiligt, sieht sich die Streifleitung außerstande, den Streif zu proflamieren. Sie fordert die Instanzen der Organifationen auf, eine neue Funktionärversammlung zum Sonnabend einzuberufen, damit der Streifleitung Gelegenheit ge geben wird, Bericht zu erstatten. Die Streitleitung.
Gehaltszahlungen in wertbeständigen Zahlungsmitteln. Vom Afa- Bund wird uns geschrieben:
Der Afa- Bund und die angeschloffenen Organisationen werden verschreibungen mit kurzer Laufzeit auszugeben, die wertbeständig fich zentral, bezirklich und örtlich für die erfolgreiche Durchführung find. Das geschicht zu dem Zwecke, um den Bedürfnissen nach diefer Bewegung einießen. Der Afa- Bund hat auch bereits von turzfristigen wertbeständigen Anlagen entgegendem Herrn Reichsarbeitsminister gefordert, die Schlichtungszukommen und um durch den Verkauf solcher Schuldverschreibungen ausschüsse anzuweisen, auch bei ihren Entscheidungen ent- Geld aus dem Verkehr ziehen zu können. Solche Schuldverschrei sprechend zu verfahren.
bungen fönnen ausgestellt werden auf Grund wertbeständiger Kres dite, wie sie jetzt erteilt werden. Der Gesamtbetrag der Schuldverschreibungen ist begrenzt auf den dreifachen Betrag desjenigen Goldbestandes der Reichsbant, der vollkommen frei verfügbar ist, also auch nicht als Dedung für Goldnoten benötigt wird. Borgesehen ist ferner, daß die Papiermark vorläufig nicht, mic
Maßnahmen an anderer Stelle zurück.
Lohnvereinbarungen im Baugewerbe. Gegen die kommunistische Generalftreifhehe. Gestützt auf das Zustandekommen zum Reichstarifvertrag für Kommunistische Hezer hatten es unter Ausnutzung der gegen das Baugewerbe mußten die Stundenlöhne der einzelnen Fach- wärtigen wirtschaftlichen Notlage darauf abgesehen, die Arbeiter in gruppen an der Hand des gestern veröffentlichten Reichsinder be- Großindustriewerfen Hannovers in ten Generalstreit hineinzurichtigt werden. Die Vertreter der baugewerblichen Arbeitnehmer- brängen. Den Bemühungen der Gewerkschaften ist es gelungen, vor dem Kriege, zu einem Drittel in Gold gedeckt zu sein braucht; verbände vertraten bei den gestrigen Lohnverhandlungen einmütig den kommunistischen Plänen ein Ziel zu setzen. An die Hannoversche den Standpunkt, daß infolge der enormen Berteuerung der Lebens- Arbeiterschaft wurde von den Freien Gewerkschaften folgende man will sich die Möglichkeit vorbehalten, den Verkehr mit aus. haltungskosten das Bufazabkommen bei weitem nicht den Teuerungs- Mahnung gerichtet: Duntle verantwortungslose Kräfte sind am reichenden Zahlungsmitteln zu versehen, und in diesem Falle kann verhältnissen entspricht. Nach stundenlangen Berhandlungen wurde Werte, die arbeitenden Maffen zum Generalftreit aufzurufen, um tie auch der Bestand an Rentenbankscheinen als Deckung für PapierDie am 24. Ottober versammelten mart zugelassen werden. Man beabsichtigt ferner, bestimmte fleinere auf dem Wege freier Vereinbarungen folgendes Ergebnis erzielt: politische Macht zu erobern. Der Stundenlohn für Maurer, Zementfacharbeiter, Einschaler, Stein- Vorstände der Freien Gewerkschaften erklären dazu folgendes: Ein Notentypen aufzurufen und einzuziehen, wozu in der Verordnung und Stalfträger beträgt für die Zeit vom 20. bis 26. Oftober Generalstreit ohne Zustimmung der zuständigen Organisationen ist die Ermächtigung erteilt wird. Wir kommen auf die politisch wichtigen Folgerungen dieser neuen 7 Milliarden. Bauarbeiter erhalten 6825 Millionen, Tiefbauarbeiter ein Verbrechen an den arbeitenden Massen und wird sie in ein 6644 Millionen; die Werkzeugentfchädigung für Facharbeiter beträgt namen.ofes Unglüd stürzen. Die Gewerkschaften lehnen es mit aller 53 Millionen. Die Löhne der übrigen Fachgruppen bewegen sich Entschiedenheit ab, im gegenwärtigen Augenblick den Generalstreit in der bisherigen Spanne. Heute ist in allen Betrieben ein Bor- zur Eroberung der politischen Macht zu erklären." schuß von 50 Milliarden zu zahlen, für Kurzarbeiter ein entsprechend ist alles ruhig. geringerer Vorschuß. Die Restzahlung erfolgt am Dienstag. Weiter wurde vereinbart, daß im Hinblick auf die überstürzten Verhältnisse der Vorschuß auf die kommende Woche erst am Montag festgelegt Bezüglich der Beitragstaffierung sei noch erwähnt, daß die ursprünglich zur Ausgabe geplanten Beitragsmarken zurüdgezogen Abschlagszahlung im Buchdrudgewerbe. Gestern trat die Lohnwerden. Der fällige Beitrag für Facharbeiter beträgt 7 Milliarden, tommission für das Buchbrucgewerbe zusammen, um die Löhne für jür ungelernte 6,5 Milliarden. Die Vereinsleitung hat Vorkehrungen die laufende Lohnwoche festzusehen. Da erst heute ein endgültiges getroffen, daß das neue Markenmaterial am Sonnabend abend in Berhandlungsergebnis erzielt werden dürfte, wurde vereinbart, bis den Verkehrslokalen durch die Bezirkskaffierer zur Ausgabe gelangt. spätestens Sonnabend eine weitere Abschlagszahlung in Höhe von Wir erfuchen die Haustaffierer, sich, sich zweds Empfangnahme des 84 Milliarden Mark in der Spiße zur Auszahlung zu bringen. neuen Materials am Sonnabend abend in den Berkehrslokalen einzufinden.
wird.
Für Zimmerer wurde auf Grund der zentralen Abmachungen von den Tarifparteien für das Lohngebiet Groß- Berlin, Potsdam , Spandau , Velten , Oranienburg und Königewusterhausen der neue Lohn für die Lohnwoche vom 20. bis 26. Oftober auf 7 Milliarden und die Werkzeugentfchädigung auf 105 Millionen pro Stunde festgesetzt. Der Lohn für Poliere beträgt pro Woche 378,504 Milliarden, leberstunden 10,868, Nacht- und Sonntagsarbeit 12,345 Milliarden. Wo vorher ein höherer Lohn gezahlt wurde, werden auf den be
stehenden Lohn 846 Proz aufgerechnet.
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Die Lehrlingsentschädigung ist wie folgt festgesetzt: Werkzeug Gruppe A entschädigung Gruppe B
700 Min. 10 500 000 1050 Mill.
1. Lehrhalbjahr
2.
1050
15 750 000
#
3.
4.
1400 2100
21 000 000
"
31 500 000
1400 1750 2450
"
"
"
5. 6.
2800
"
3500
Berkzeug entschädigung 15 750 000
21 000 000 26 250 000 36 750 000 42 000 000 3150 47 250 000 52 500 000 3850 57 750 000 Infolge der fich täglich verändernden Verhältnisse wird der am Freitag zu zahlende Borichuß am Montag, den 29. d. M., festgelegt. Für die 43 Beitragswoche beträgt der Beitrag 7,6 Milliarden.
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Neue Löhne in der Schuhindustrie.
om 22. bis 27. Ottober erfolgt in der Schuhindustrie ein fchlag zum Grundlohn für Arbeiter im Betriebe von 11 869 772 900 Brozent und 633 054 560 M. pro Stunde; für Heimarbeiter 14 747 293 630 Broz. Mindeststundenlohn für Arbeiter über 21 Jahre: männl. 2 532 218 240 m., weib. 1 899 163 680 m.
Maßschuhmacher: Bom 22. bis 27. Oftober Mindeststundenlöhne: männlich und als Attordbasis für neue Arbeiten 2 283 116 000 m., weiblich und als Affordbasis für Reparaturen
2 168 960 000 m.
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Englands Kohlenausfuhr.
Die Handels. und Industriebeilage der„ Times" berichtet in Den Angestellten im Hoch, Beton- und Tiefbaugewerbe find ihrer Nummer nom 13. Ottober 1923 über die Mehrlieferung als weiterer Abschlag auf das Oftobergehalt fofort soweit es Don Rohlen an das Ausland in den ersten acht Monaten technisch möglich ist und bie notwendigen Zahlungsmittel vorhanden dieses Jahres gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres an folgende Länder: find60 Septembergehälter zu zahlen.
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Zu dem Bericht über die Versammlung der graphischen Ar. beiter schreibt uns Genosse Braun:
1923
mehr
5 121 285
10 474 394
.
8 551 255
12 770 324
5 353 109 4219 069
1 819 541
4435 945
•
4 016 084
0
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5 105 057
2 616 404
1 088 978 ca. 500 000
Das Blatt fagt, daß die Kohlentäufe Deutschlands seit dem höchsten Stand in den Monaten März bis Mai erheblich nachge laffen haben und daß infolge des schlechten Geschäftsganges deutsche Räufer, troßdem die deutschen Kohlenpreise die englischen zu Preise übersteigen, versuchen, von den Verträgen los. zukommen und die Kohlen auf offenem Markt zum Weiter
Arbeiter hat anscheinend den Berichterstatter des" Borwärts Die teilweise Unruhe in der Versammlung der graphischen Irrtümern veranlaßt. Wir wurden nicht vom Adjutanten des Reichswehrministers Major Mars, sondern vom Dezernenten des verkauf anbieten. betreffenden Refforts, Herra Hauptmann Marts, empfangen, der uns nach längerer Unterhaltung den Entschluß des Ministers mitteilte, daß dieser uns in der Frage der Aufhebung des Verbots Der" Roten Fahne" nicht empfangen fönne. Schiefheiten des Berichts gehe ich an dieser Stelle nicht ein. Auf einige weitere Robert Braun.
Das Lohnabkommen für die Holzindustrie. Der Tariflohn für die Berliner Holzindustrie in der Woche vom 21. bis 27. Oftober ift um 600 Broz. erhöht und beträgt für erwachsene Facharbeiter 3325 Millionen Mart pro Stunde. Beträge von 500 000 m. wer den auf volle Millionen nach oben oder nach unten abgerundet. des weiteren wird die Arbeitgeberorganisation ihre Mitglieder anmeisen, Dienstag oder Mittwoch eine entsprechende Atontozahlung zu leisten.
Die Lohnfeffiehung für die Konditoren für die laufende Woche ift gescheitert. Die Arbeitgeber machten ein fo geringes Angebot daß es nicht einmal den Inderzahlen für die vorhergehende Woche entsprach. Sie nehmen jezt Goldpreise. Bon unserer Seite wurde verlangt, daß auch die Löhne demselben Multiplikator unterliegen follten. Dies lehnten die Arbeitgeber ab.
Gewalfige Gelbanforderungen an die Reichsbant. Die Anfor derungen bei der Reichsbant an Zahlungsmitteln überſtiegen gestern vormittag alles bisher Dagewesene. Die Gefamtanforde rung belief fich auf eine Trillion( eine Million Bil. lionen) Mart. Die Reichsbank konnte diesen Anforderungen an Zahlungsmitteln nicht gerecht werden. Es mußten vielmehr Repartierungen eintreten. Burzeit stellt die Reichsbank 300 000 bis 400 000 Billionen Papiermark her. Auch die gewaltige Zunahme des Notenbedarfs macht die Einführung wertbeständigen Geldes zur bringendsten Notwendigkeit.
Handel mit Devisen und wertbeständigen Anleihen auch am Sonnabend. Der Berliner Börsenvorstand gibt bekannt: Beginnend mit Sonnabend, den 27. Oftober 1923 merden in der Folge auch an den Sonnabenden in der Zeit von 11 bis 12 Uhr ausländische Zahlungsmittel( Devisen und Noten), unt 11% Uhr deutsche wertbeständige Anleihe und deutsche Dollarschatz. anweisungen zur amtlichen Notiz gelangen.
der Borwoche.
Die Steigerung der Inderziffer. Ueber die Berechnungsweise der Steigerung der Inderziffer von Woche zu Woche bestehen, wie Zentralverband der Bäcker und Konditoren. zahlreiche Rückfragen bei unserer Redaktion beweisen, noch vielfach Sattlerverband. Reichstarif in der Treibriemen- Industrie. Der Untlarheiten. Die Steigerung ist die Differenz zwischen der Spigenlohn wurde für die Klaffe I a auf 3% Milliarden festgesetzt, letzten und der vorletzten Inderziffer, bezogen auf den Index für die Linoleumleger beträgt der Spitzenlohn 3542 Milliarden. War also der Inder am 15. d. Mts. 691,9 Millionen, am 22. Oftober 3045 Millionen, so ist die Differenz An die Angestellten im Einzelhandel ist bis Sonnabend das 3045 691,9 2353,1 millionen. Diese geteilt durch) Gehalt der Vorwoche zuzüglich 340 Proz. unter Einbehaltung der 691,9 ergibt 340 Prog Daran fann auch der Umstand nichts ändern, daß andere Blätter zufällig infolge eines Drudfehlers, wie gefeßlichen Abzüge zur Auszahlung zu bringen. Die Angestellten im Buchdrud- Buchbinderei- Gewerbe erhalten er leicht vorkommen fann, eine Steigerung von 430 Broz. ver. unverzüglich weitere 50 Septembergehälter laut Anweisung des öffentlichten. Daß der Inder die Teuerung nicht ausreichend Arbeitgeberverbandes ausgezahlt. Weitere Berhandlungen finden Spiegelt, weil er die Teuerung der letzten Tage nicht erfaßt, wurde von uns bereits betont. am Montag statt.
Solzarbeiterverband. Gemäß der Bestimmungen des Statuts, ein Beitrag gleich einem Stundenlohn, werben für bie jest laufende Woche nachstehende Beitragsmarken herausgegeben, und zwar in Millionen: 4800, 3600, 3200, 2600,
Schäftemacher: Bom 22. bis 27. Oftober Mindestftundenlöhne: männlich 2 283 116 000 m., weiblich 1826 493 000 m. Schoß und Reparaturbranche: Für die Arbeitnehmer der Schoß- und Reparaturbranche beginnt mit Wirkung ab 25. Dt. tober die Lohnwoche jeweils am Donnerstag früh und endet Mittwochabend. Für die Woche vom 25. bis 31. Oftober beträgt der Mindestſtundenlohn: männlich und als Affordbasis für neue Arbeiten 2 141 700 000 m., weiblich und als Affordbasis für Reparaturen 2 098 710 000 M. Für orthopädische und mechanische Betrieben bes 80. Es ift Bflicht aller Mitglieder des Zentralverbandes der An10 Proz. Zuschlag. Am Sonnabend wird jeweils ein Vorschuß ge- gestellten, die bei Behörden beschäftigt sind, in dieser Bersammlung zu erzahlt in Höhe von 90 Proz. des bis dahin verdienten Lohnes. scheinen.
1900, 1400, 1000. Lehrlinge 4 Millionen. Drohende Massenentlassungen son Behördenangefielten. Ueber dieses
Thema spricht Reichstagsabgeordneter Giebel heute abend 7 Uhr in der Brauerei Rönigstadt, Schönhauser Allee 10-11, in einer Mitgliederversamm
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Die Spieltartensteuer wird vom 29. Oftober d. J. ab auf drei Milliarden neunhundert Millionen Mark je Spiel erhöht.
Berantwortlich für Politik: Ernst Menter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Echitowski: Lokales Berlag: Borwärts.Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Sonstiges: Fris Rarstäbt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin 628. 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.