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Menöausgabe Nr. SS2 40. Jahrgang Ausgabe Z Nr. 255 Diziigzbedwgunge» und Anzeigmprets« sind in der Morginausqabe angrgebkn Redallion: Sw. VS. LiudsnNratze 3 Fernsprecher: Dönhoff 292 295 Tel..Adresse: Sozialdernotro« Berlin *. Berliner Bolksblatt 400 Millionen M. Freitag 2H. Oktober Verlag und Anzeigenabteilung: Gelckästszeit S-S Uhr Verleger: vorwörls-verlog GmbH. verlin Lw. SS, Lindenstraffe 3 Fernsprecher: Dönhoff 2600.2507 Zentralorgan der Vereinigten Sozialdemokratifchen Partei Deutfchlands Das Reparationsproblem. England und Amerika nehmen Fühlung. Dle vor einigen Tagen gemeldete Rede des südafrikani- schen Premierministers General S m u t s, ebenso wie die Abschiedsrede des amerikanischen Botschafters Ha r v e y in London haben die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Tatsache gelenkt, dag die englische Regierung sich nun doch, angesichts der katastrophalen Entwicklung in Deutschland , veranlaßt ge- sehen hat, in engere Fühlung mit der amerikanischen Regie- rung zu treten, um gemeinsam mit ihr auf einer internatio» nalen Konferenz eine Lösung der Ruhr- und Reparations- frage zu finden. Jetzt wird vom britischen Auswärtigen Amt der Wort- laut des Schriftwechsels veröffentlicht, der zwischen Lord C u r z o n und dem britischen Geschäftsträger in Washington in dieser Angelegenheit stattgefundm hat. In einem Tele- gramm des britischen Außenministers vom 12. Oktober macht dieser den Geschäftsträger in Washington daraus aufmerksam, daß ohne eine gemeinsame Aktion der Mächte nicht nur Deutschland , sondern auch Europa in eine wirtschaftliche Kata- strophe treibe. Unter diesen Umständen habe die britische Re- gierung seit langem den Glauben unterhalten, daß die Mit- Wirkung der amerikanischen Regierung eine wesentliche Be- dingung für jeden wichtigen Fortschritt zu einer Lösung sei. Amerika sei auchdirekt und vital interessiert an der'ung des europäischen Problems, wenn aus keinem anderen Grunde, so doch aus dem, weil darin die Frage der inter - alliierten Schulden involviert ist". Deshalb habe Großbritan­ nien ebenso wie Deutschland den Vorschlag des amerikanischen Staatssekretärs Hughes warm begrüßt. Die französische Re- xierung habe jedoch bisl)«r eine andere Ansicht vertreten. Run habe die britische Regierung die Absicht gehabt, sich wegen einer gemeinsamen Aktion an Amerika zu wenden, als die Nachricht durch die Presse ging, daß Präsident Cooliges er- klärt habe, die amerikanische Regierung verharre auf ihrem Vorsc�'ag vom lebten Dezember. Die britisch? Regierung begrüßt warm diese Erklärung und hofft, daß sie berechtigt ist, daraus abzuleiten, daß, wenn die«uro- päischen Mächte sich zu einer derartigen Nachfrage zusammentun, Amerika die versprochene Mitwirkung leisten wird. Wenn die britische Regierung die Erklärung des Präsident«» richtig ausgelegt hat und wenn sie daraus rechnen kann, daß einem solchen Versuch eine ermutigende Aufnahm« zuteil wird, so wird sie nicht zögern, die unmittelbar« Mitwirkung ihrer Alliierten in Europa zu erlangen, zu einer Einladung an die amerikanische Regierung, bei der vorgeschlagenen Untersuchung mitzuhelfen, indem sie «inen Delegierten, sei es offiziell, sei es nicht offiziell, zur Teilnahm« daran abordnet. Wenn andererseits vorgeschlafen werden würde, eine derartig« Untersuchung abzuhalten, obgleich völlige Ein- mütigkeit zu diesem Zwecke nickzt erreicht ist, könnte dann die britisch« Regierung und die Mehrheit der Alliierten weiterhin von Amerika eine Mitwirkung erhoffen? Wenn auf der anderen Seite vorgeschlagen würde, daß ein« solch« Untersuchung der Re pa- rationskommisston oder einer Körperschaft, die von dieser ernannt wird, anvertraut würde, würde dann Amerika weiterhin willens sein, daran teilzunehmen?" Lord Curzon erklärt zum Schluß, daß die englische Regie- rung im Namen des gesamten britischen Reiches spreche, wie es in der Neichskonferenz in London gegenwärtig versammelt ist, und froh sein würde, von der amerikanischen Regierung jede Anregung entgegenzunehmen, um gemeinsam mit ihr vorgehen ZU können. In der Antwort des britischen Geschäftsträgers in Wachington an Lord Curzon vom 16. Oktober wird der In- halt eines Memorandums wiedergegeben, das der ameri- kanifche Staatssekretär zur Beantwortung des Telegramms Lord Curzons übergeben hat. In diesem Memorandum Voird der Ansicht Ausdruck gegeben, daß die augenblicklichen Ver- Hältnisse es dringend notwendig machen, einen geeigneten finanziellen Plan aufzustellen, um eine wirtschaftliche Katastrophe in Europa zu verhindern, deren Folgen die ganze Welt in Mitleidenschaft ziehen würden? Es ist zu hoffen heißt es in dem Memorandum weiter, daß di« obwaltenden Umstände günstig sind für die Erwägung eines derartigen Planes insofern, als die Aufgabe des Wider- standes seitens der deutschen Regierung eine bessere Gelegenheit und«ine unmittelbar« Notwendigkeit für die Schaffung «ines wirtschaftlichen Programms bieten wird. Die Regierung der Vereinigken Staaten ist daher vollkommen bereit, an einer Wirtschaft. lichen Konferenz teilzunehmen, an der alle an den deutschen Repa- rationen hauptsächlich interessierten europäischen Sllliierten teilnehmen würden zwecks Erwögung der Frage der Reparationsfähigkeit Deutschlands und um einen geeigneten finanziellen Plan zur SIche- rung derartiger Zahlungen zu machen. Es wird jedoch für ratsam gehalten, folgend« Punkte zu betonen: 1. In Bestätigung dessen, was von dem Staatssekretär in seiner Erklärung vom letzten Dezember gesogt wurde, auf di« Sie Bezug nehmen, hat di« Regierung der Vereinigten Staaten keinerlei Wunsch, Deutschland von seiner Verantwortlich. keit für den Krieg und von gerechten Aerpslich- tungen befreit zu sehen. Es dürfen keinerlei Gründe für den Eindruck bestehen, daß die Londoner Konferenz, wenn ste einbe- rufen werden würde, irgendein derartiges Ziel hat, oder daß der Widerstand gegen die Erfüllung der Derpflichtungen Deutschlands irgendwelche Unterstützung genießt. Es sollte klar sein, daß in der Anstrengung, die i» Aussicht genommenen Ziele zu erreichen, di« Zahlungsfähigkeit Deutschlands und die fundamentale Bedingung der Wiederherstellung Deutschlands , ohne welch««in« Reparationszahlung unmöglich sein wird, berücksichtigt werden muß. 2. Eine derartige Konferenz sollt« beratender Natur sein, nicht für den Zweck, Regierungen zu binden, die naturgemäß nicht willens sein würden, sich im voraus zur Annahme zu verpflichten, sondern geeignete Anempfehlungen durch eine gründlich informiert« und unparteiische Körperschaft«zu sichern, die darauf aus ist, die wichtigen schwebenden Problem« gemäß ihrer Bedeutung zu lösen." Ln seinen weiteren Darlegungen geht das amerikanische Memorandum auf die Frag« der interalliierten Schulden ein, di« in dem Telegramm Lord Curzons angeschnitten wurde. Die amerikanische Regierung lehnt es ab, einen Zusammen­bang zwischen der Reparationsfrage und der interalliierten Schuldsnfrage zu konstruieren, da die Alliierten in der Lage seien, ihre Schulden an die Vereinigten Staaten zu bezahlen, rhu« daß die Reparatiousfrage geregelt sei. Diese ablehnende Antwort wird in dem Memorandum damit begründet, daß der amerikanische Kongreß die Zuständigkeit der Regierung in dieser Frage außerordentlich beschränkt hat. Doch wenn das amerikanische Volk die Streichung der Schulden der Alliierten oder die Uehertragung der Last de? deutschen Verpflichtungen direkt oder indirekt auf die Vereinigten Staaten nicht b e- g ü n st i g t» so habe die amerikanische Regierung nicht den Wunsch, gegen die alliierten Schuldner rücksichtslos vorzu- gehen. Würden in Europa gesunde wrtschastiich? Brding'm- gen geschassen, die militärischen Ausgaben herabgesetzt und die Zusammenarbeit der Völker mit dem Ziel des Friedens und der Gerechtigkeit gesichert sein, so würde das auf die Re- gelung der interalliierten Schuldenfrage einen entsprechenden Einfluß ausüben. Zum Schluß beantwortet das amerikanische Memoran- dum die von Lord Curzon gestellten Fragen. Die Entsendung eines amerikanischen Mitgliedes in die Reparationdkommission wird abgelehnt, da dies nicht ohne Zustimmung des Kongreß erfolgen kann. Jedoch wird die Beteiligung eines amerikanischen Bürgers an einer von der Reparalionskom- Mission ernannten beratenden Körperschaft als zu- lässig erklärt. Auf die Frage, ob Amerika auch mitwirken würde, falls unter den europäischen Mächten keine Ein- mütigkeit erzielt werden sollte, antwortet das Memoran- dum, daß eme Untersuchung dann zwecklos sein würde, da finanzielle Pläne ohne die Zustimmung der direkt interessier- ten Mächte nicht formuliert weichen könnten. Sollte der Plan aus Mangel an Einsicht seitens der europäischen Mächte" scheitern, so müsse die amerikanische Regierung sich ihre E n t- scheidung darüber vorbehalten� wie sie vorgehen solle, um die Wiederherstellung des europäischen Fri�>ens und den Wiederaufbau Europas zu fördern. Baldwins Rede. Im Anschluß an den konservativen Parteitag in Plymouth hielt der englisch « Premierminister B a l d w i n«in« Red«, in der er nach Zurückweisung der gegen sein« Politik gerichteten Angriffe sich mit der englischen Aktion zugunsten der Einberufung einer internationalen Konferenz, sowie mit der kritischen Lage in Deutschland befaßte. In Verbindung mit dem ersten Punkt richtet« er folgenden öffentlichen Appell an Pvinearc: Vor einiger Zeit habe ich das Vergnügen gehabt, mit Herrn Poincare zusammenzutreffen und Beziehungen zu ihm herzustellen, die es mir vielleicht nicht zu schwierig machen werden, ihm das zu sagen, was ich jetzt zu sagen im Begriff bin. Herr Poincare vertritt heute die Auffassung von so gut wie ganz Frankreich , und ich bitte ihn im Hinblick auf sich selbst, auf seine Nation, auf uns und auf die ganze Welt, einmal, zweimal und dreimal zu über- legen, bevor er diese Einladung ablehnt." Bezüglich der britischen Aufforderung zur vorgeschlagenen Kons«- renz bemerkt« Baldwin weiter, daß die bisher von den europäischen Alliierten«ingegangenen Antworten alles andere als er- m u t i g« n d seien. Dann ging der englische Premierminister auf die Reparationsfrage ein und erklärt«, Deutschland müsse «in« gerechte Buhe für den Krieg bezahlen; aber um Reparationen zu bezahlen, müsse es zahlungsfähig gemacht werden. Seine Währung müsse stabilisiert werden, seine Finanzen müßten unter Kontroll« gestellt und es müßten angemessene Garantien getroffen werden, wenn di« Zahlungen gesichert wer- d«n sollten. Im Hinblick auf die Ereignisse der letzten zwei Jahre müsse der Gesamtbetrag der Reparationen von neuem im Licht« der gegenwärtigen und der künftigen Zahlungen festgestellt werden. Im weiteren Verlauf« seiner Red« gab Baldwin die Erklärung ab, daß England das Losreihen irgendeines Teiles Deutschlands nicht in Detrachtziehen könne. Kurse wie gestern. Dollar amtlich:«S Milliarde». Di« herrschenden Schwierigkeiten, sowie die fortschreitende Still- legung einzelner Industriebetrieb« haben ein starkes Nachlassen der Kaufträg« am Devisenmarkt zur Folg«. Am Markt der wert- beständigen Anleihen wirkte die beschleunigt« Herausgabe von Stücken der Goldan leihe hemmend auf die Kurs- bewegung. Es war deshalb der Reichsbonk heute wiederum ziemlich leicht, die Kurse der wertbeständigen Papiere ungefähr auf der gestrigen Höh« zu halten. Die Vahle» in Gesterreich. Der Erfolg der Sozialdemokratie. G. Wien, 23. Oktober. Mitten in einer Welt der Reaktion, rings umgeben von Staaten, in denen die Gegenrevolution entweder mit Waffen- gewalt das Proletariat niedergeworfen hat oder jetzt eben drohend ihr Haupt erhebt, oder zumindest von solchen Staaten, die dem französischen Militarismus dienstbar sind, hat das österreichische Proletariat einen Sieg gegen eine Partei erfochten, die nicht nur alle Instinkte der Reaktion seit jeher in den breiten Massen meisterhaft gegen die Sozialdemokraten aufzupeitschen verstand, sondern auch noch unter dem Schutz des Ententekapitals in den Wahlkampf gegen die Sozialdemo- kraten zog. Unter der Parole der angeblichen Rettung Oester­ reichs durch den Völkerbund und der Zusammenfassung des ganzen Bürgertums gegen die Sozialdemokratie hatte der Führer der Christlichsozialen Partei, der Bundeskanzler und Prälat Dr. S e i p e l. den Wahlkampf begonnen. Wenn auch die von Seipel gewünschte Einheitsliste aller bürgerlichen Parteien aus taktischen Gründen nicht zustande kam, so standen diese Parteien doch in einer einheitlichen Front gegen die Sozialdemokratie. Klerikale und Freisinnige, Antisemiten und Jüdischnationale, Großdeutsche und Tschechischnationale, Agra- rier und Industrielle, Bankenvertreter und Hakenkreuzler kämpften nur gegen einen Feind, gegen die Sozialdemokratie. Selbst die Kommunisten, die kaum ein Wort gegen die bürger- lichen Parteien zu sagen wußten, waren ihnen ein willkomme- ner Wahlhelfer gegen die Sozialdemokratische Partei . So kam der Wahltag, und die Reaktion machte sich um so mehr Hofsnungen auf den Sieg, als ihr auch die Rot des deutschen Volkes zu Hilfe zu kommen schien, denn eines ihrer stärksten Argumente gegen die Sozialdemokratie war der Vorwurf gewesen, daß sie denAnschluß a n d i e Mark" gewünscht haben. Die Offensive der Reaktion hatte der Ar- beiterschaft gezeigt, was ihr bevorstand, wenn die bürgerlichen Parteien siegten. In einem glänzenden Ansturm, wie ihn selbst die an Siegen reiche Geschichte der österreichischen Sozial- demokrati« noch nicht m oerzeichnen hatte, wurde nicht nur der Angriff der Reaktion abgewiesen, sondern e s i st der Sozialdemokratie sogar gelungen, ihre Vosi- tionen noch zu verstärken. Für die musterhafte Disziplin und Geschlossenheit, mit der die öfter- reichische Arbeiterschaft ihre Kämpfe zu führen versteht, ist be- zeichnend, daß die Kommunisten nicht nur kein Mandat er- rangen, sondern auch im ganzen Wahlkampf überhaupt keine große Rolle gespielt haben. Es ist ihnen nicht einmal gelungen, auch nur die 25 000 Stimmen, die sie bei der letzten Wahl in ganz Oesterreich aufgebracht haben, zu erbalten. Demgegen­über hat die Sozialdemokratie in ganz Oesterreich ihre Stim- menzahl nahezu um ein« Viertelmillion vermehrt. Bei den Wablen im Jahr« 1920 entfielen auf ste 1 072 709, diesmal 1 300 000 Stimmen. Selbst gegenüber den Wahlen des Jahres 1919, wo die Stimmen für die Sozialdemokratie unter dem Eindruck der Revolution auf 1 211 000 Stimmen emporschnell- ten, hat sie diesmal ihre Stimmenzahl noch um 90 000 ver- mehrt. In Wien selbst stieg die Stimmenzahl von 436 147 im Jahre 1920 auf 571 686, also um 135 500, während sich die Stimmenzalst der Christlichsozialen nur von 279 285 auf 338 706, also um 59 500 steigerte. Dieser erzielte Stimmenzuwachs kommt infolge der Aenderung des Wahlgesetzes, die von den Christlichen mit dem ausgesprocheney Zweck, die Wahlaussichten der bürgerlichen Parteien zu verbessern, vorgenommen wurde, in der Mandats- zahl nicht voll zum Ausdruck. Dennoch zeigt auch die Ver- schiebung der Mandate das Wachstum der Partei. Im vorigen Nationalrat hatten die Sozialdemokraten 69 Mandate, die Christlichsozialen 85. Daneben gab es auch noch 20 Groß- deutsche, 7 Bauernbündler und einen sogenannten Bürgerlichen Demokraten. Obwohl die Zahl der Mandate um 18, nämlich von 183 auf 165, verringert wurde, werden die Sozialdemo- kraten genau soviel Mandate wieder haben, wie bei der höhe- ren Mandatszahl. Das sogenannte Ermittlungsverfahren, durch das die Mandate nach dem Proporz auf die einzelnen Parteien aufgeteilt werden, ist zwar im Augenblick noch nicht ganz beendet. Aber die Sozialdemokraten werden, das ist jetzt schon sicher, nicht weniger als 67 bis 68 Mandate erhalten. Die Christlichsozialen werden es auf 81 bis 83 Mandate brin- gen, werden also trotz der von ihnen so kunstvoll gemachten Wahlordnung zwei bis vier Mandate einbüßen. Ein Debacle aber bedeutet die Wahl für alle die kleinen Parteien, die im Gefolge der Christlichsozialen gegen die Sozialdemokratie an- stürmten. Die G r o ß d e u t s ch e n, die alle ihn? Prinzipien, den Anschluß an Deutschland ebenso wie ihren ehemaligen Antiklerikalismus verraten haben, errangen bisher erst 4 Man- date im ersten Ermittlungsverfahren, und werden es mitsamt den ihnen nahestehenden Vauernbündlern auf nicht mehr als 17 Mandate bringen; die anderen Parteien werden überhaupt ohne Vertretung im Parlament bleiben. Daß unter solchen Umstanden auch die Hoffnung der Reaktion, in d i e s o z i a l- demokratische Mehrheit der Wiener Ge- meindevertretung Bresche zu schlagen, zunichte werden mußte, ist klar. Die Sozialdemokraten haben mit 78 Man- daten, denen nur 41 Ehristtichsoziale und ein jüdischnationales Mandat gegenüberstehen, nahezu die Zweidrittelmehrheit in der Wiener Gemeindevertretung, und niemand wird die sozialdemokratische Mehrheit hindern können, ihre echt pwle- tarische Verwaltung fortzusetzen.