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Stresemanns Rede in Hagen  .

In seiner Rede in Hagen  , deren Anfang wir in der Morgen­ausgabe brachten, fährt Reichsfanzler Dr. Stresemann   fort: Deutschland   möge zu schwach sein, sich zu wehren; man fönne es vergewaltigen, aber man tönne es nicht zwingen, seine Unter­schrift unter diese Bergewaltigung zu feeyn. Die Regierung habe das letzte getan, die Wirtschaft im Ruhrgebiet   wieder in Gang zu bringen. Sie habe die Wirtschaftsvertreter ermächtigt. mit Frankreich   zu verhandeln und habe sich trotz der furchtbaren finanziellen Not des Reiches zu weitgehenden finan­ziellen Opfern für die Zukunft bereit erklärt, um die Summe zu garantieren, die die Wirtschaft mit Hilfe ausländischer Kredite aufbringen sollte, um die Reparationslieferungen an Frankreich  auszuführen. Die Verhandlungen hätten ein Ergebnis bisher nicht gehabt, aber bis zum letzten Augenblick wolle er, der Reichskanzler, hoffen, daß fie doch noch zu einem Abschluß führten, denn, wenn das nicht geschähe, so sehe er furchtbare Folgen:

Hungersnot, Wirrwarr und Chaos.

Wenn es zu teinen Abmachungen fomme, würden in furzer Zeit 550 060 Bergarbeiter mit ihren Familien ohne Brot fein. Deutsch­ land   stehe am Ende seiner wirtschaftlichen Kraft. Es könne dieser Not nicht steuern und auf Frankreich   falle die ganze Verantwor­tung für dieses furchtbare Glend. Die deutsche   Regierung habe sich in dieser furchtbaren Katastrophe an die charitativen Berbände in allen Ländern, an das Rote Kreuz in der ganzen Welt gewandt, damit diese bei der bevorstehenden Hungersnot im besezten Gebiet eingreifen, und die deutsche   Regierung hoffe, daß diefer Appell an die Liebe nicht ungehört verhallen werde.

Deutschland   habe vielleicht schon mehr an Reparationen ge­Teistet, als es mit Rücksicht auf das deutsche   Volk hätte tu dürfen, aber die deusche Regierung, an deren Spize er stehe, wäre zu weiteren Opfern bereit gewesen für die Freiheit der deutschen   Erde. Rein materielles Opfer sei zu hoch, als daß es nicht gebracht werden tönnte und müßte für die Freiheit des deutschen   Boltes und des deutschen   Bodens. Bei der Wahl zwischen Freiheit und Besiz werde sich ein ehrlicbendes Bolt für die Freiheit entscheiden. Aber im Augenblick könne Deutschland   seine weiteren Leistungen aus dem Versailler Vertrag fáwer erfüllen, solange Rhein   und Ruhr von ihm abgeschnitten feien, und Deutschland   werde auch keine weiteren Leistungen mehr ausführen, weil die Befehung des Ruhr­gebietes eine unzulässige fei. Deutschland   laffe sich sein Recht nicht mehr beugen, ohne sich dagegen zu wehren und dagegen zu pro­testieren. In dieser Auffassung sei ein großer alliierter Staat Frankreichs   mit uns einig. Aber so fönne man wohl fragen, was fue England, um diese Rechtswidrigkeit aus dem Wege zu räumen, in einer Angelegenheit, in der die moralische Ehre aller Alliierten engagiert sei und bei einem Vertrage, der doch alle Unterschriften trage?

Deutschland   betfele nicht um Gnade, aber es fordere fein Recht aus dem Vertrage.

Wenn man aus flar erkennbaren Gründen immer wieder von fran­zösischer Seite den Bersuch mache, Deutschland   die Alleinschuld für den Weltkrieg aufzubürden, so weise er diese Kriegsschuld­lüge mit aller Entschiedenheit zurück. Deutschland   habe seine Archive aller Welt geöffnet und habe sich bereit erflärt, sich einem internationalen Gerichtshof zur Beurteilung seiner Kriegsschuld zu unterwerfen. Wenn alle ein so gutes Gewissen hätten wie Deutsch­ land  , so sollten sie erst einmal dasselbe tun.

Der Reichstanzler kam dann darauf zu sprechen, daß man ihm in der letzten Zeit öfter den Vorwurf gemacht habe, er verfahre undiplomatisch, weil er mit aller Offenheit über den furchtbaren Ernst der deutschen   Lage sich geäußert habe. Demgegenüber müsse er betonen, daß er sich allerdings vorgenommen habe, lieber dem Bolte die volle Wahrheit zu sagen, als es in Illufionen zu wiegen, aus denen es dann ein furchtbares Erwachen gebe. So müffe er auch heute fagen, daß wir

mit fremder Hilfe nicht zu rechnen häften.

wiffe, daß es im politischen Streit oft hart auf hart gehe, aber es[ erzicht". Lehmann wurde unter Zubilligung der Wahrung be fönnte nicht so weiter gehen, daß die Leute, die ihr politisches An- rechtigter Intereffen und des guten Glaubens zu 400 Milliarden fehen, ja ihr Leben vielleicht aufs Spiel gefekt hätten, als sie in die Geldstrafe verurteilt. Unseres Erachtens hätte man seinen Brief Regierung eingetreten feien, persönlich angegriffen und verun nicht tragisch nehmen und die Anflage überhaupt unterlassen sollen. Im Verlauf der Verhandlung, in der Herr Geßler als Zeuge cuftrat, entwickelte sich folgender Dialog: R.-A. Dr. Levi: Und was jagen Sie zum Fall Lossow? Reichswehrminifter Dr. Geßler: Das ist ein Ausnahmefall. R.-A. Dr. Levi: Ich verweise auf die Rede des Herm v. Lossom, er merde unter der schwarzweißroten Flagge gegen Berlin   marschieren und dort den sozialistischen Krem= pel zusammenschlagen.

glimpft würden. Nach der Besprechung der deutschen   Minister präsidenten, die gestern in Berlin   stattgefunden hätte, hoffe er, daß das Mißperständnis zwischen Bayern   und bem Reiche zu Ende sei, und es sei selbstverständisch, das wolle er nachdrücklich betonen, daß in dem Kampfe um die Erhaltung der deuffchen Pfalz die deutsche   Reichsregierung Seite an Seite mit Bayern   stehe. Unter dem Schutz französischer Gewalt tönnten solche Dinge wie in der Pfalz   nicht gemacht werden. Da mußten die Wege gegangen werden, die die Verfassung weise. Gegen das unet hörte, vertragswidrige Verhalten des Generals de Metz in der Rheinpfalz   habe die deutsche   Regierung bei Frankreich   Protest eingelegt und werde diesen Protest auch noch bei allen übrigen Staaten erheben. Die öffentliche Meinung der ganzen Welt müsse immer und immer wieder auf diese Dinge gestoßen werden.

Reichswehrminister Dr. Geßler: Bei dieser Rede war v. Loffam aus der Reichswehr   ausgeschieden und nur noch bayerischer

General.

R.-A. Dr. Lepi: Gibt es das auch?

Reichswehrminister Dr. Geßler: Nach bayerischem Recht jo.

Bebe es bei diefer furchtbar ernsten Lage noch eine Möglichkeit optimistisch zu sein? Man fönnte daran zweifeln, und doch wäre der Beg durch dieses Dunkel der Gegenwart unmöglich ohne einen Es gibt also, die Richtigkeit des Berichts vorausgesetzt, nach Glauben, der Berge verfeße, einen Glauben, der auf die Zukunft Herrn Geßler ein bayerisches Recht und einen bayerischen General, Deutschlands   vertraut. Die Weltgeschichte sei das Weltgericht. Sei der nicht mehr Reichswehrgeneral ist, der aber in nicht ganz freund­Deutschland sittlich nicht groß genug gewesen, um sein Schicfal zu licher Abficht nach Berlin   marschieren will. wenden, wolle die Weltgeschichte wirklich, daß Deutschland   ein hungerndes Eflavenvolt werde? Das wolle er nie und nimmer glauben. Gewiß sei die Gegenwart Not, Elend und Unterdrückung, aber im Vertrauen auf eine bessere Zukunft müßte diese Gegen wart ertragen werden. Er glaube an eine deutsche   Zukunft, auf die unser deutsches Baterland ein Recht habe.( Bangandauernder, brausender Beifall.)

Nach der Rede des Reichskanzlers fang die Bersammlung das Deutschlandlied.

Was gedenkt die Reichsregierung angesichts dieses gerichtlich festgestellten Tatbestandes zu tun?

An die Laterne!

Das Deutsche Tageblatt", das sich in einem schönen Untertitel selbst als Kopfblatt der deutschvöltischen Freiheitsbewegung" be­zeichnet, stürzt sich mit wahrer Wonne auf die Meldungen aus der Pfalz  . In schreiender Reklameaufmachung werden die Borgänge als

marxistischer Hoch- und Landesverrat" bezeichnet. Jede Zeile zeigt, wie schließlich den deutschvöltischen Bürgerkriegsagitatoren alles, Schilderung der Vorgänge fordert das edle Freiheitsblatt: aber auch alles zum Besten dienen muß. Nach einer objektiven"

Deutsche Volkspartei   gegen Rechtsdemagogie. 23. Oktober nach einer mehrstündigen Beratung eine Entschließung Der Barteivorstand der Deutschen Volkspartei   nahm am an, die von dem Pressedienst der Deutschen Volkspartei   ausdrücklich Wir stellen demgegenüber an die bayerische Regierung die For­als ein uneingeschränktes Bertrauensvotum für die derung, die marristischen Hoch- und Landesverräter durch ein Bolts. Führung der Partei und das Kabinett Stresemann" bezeichgericht unverüglich in contumacium zum Tode durch den Strang net wird. Der Aufruf ist in erster Linie gegen die deutschnationalen zu verurteilen und sämtliche an dem Hoch- und Landesverrat be Angriffe gerichtet. In ihm heißt es u. a.:

Nur einseitige Auffassung oder parteipolitische Ber blendung fann den Kampf gegen die angeblich marristisch beeinflußte Regierung des Reiches predigen.... Beg mit solchen törichten Schlagworten in einer Stunde, in der wir alle gemeinsam start genug sein können, um das Reich zu be wahren Rein Stand, feine: politische Anschauung darf sich aus schließen von diesem Dienst am Baterland, das bedroht wird in seinem Bestand von Berrätern und unerbittlichen Feinden!" In sehr scharfen Worten wendet sich der Aufruf gegen den meu­ternden General v. Lossow:

teiligten Margiften für vogelfrei zu erklären! Wir stellen weiter bie Forderung an die banerische Regierung, die bayerische   Landesorgani fation der Vereinigten Sozialdemokratischen Margistenpartei mitsamt ihren Unterorganisationen und Presseorganen sofort zu verbieten und aufzulösen!

An die Reichsregierung wäre, wenn es überhaupt einen Zwed hätte, die strikte Ferderung zu richten, auch ihrerseits die fozaldemo­fratische Reichspartei nebst dem Vorwärts zu verbieten und auf. zulösen und den gesamten Redaktionsstab des Vorwärts" wegen Berherrlichung des Landesverrats und wegen Anreizung zu seiner Weiterführung unverzüglich vor den Staatsgerichtshof zu stellen! mit idiotischen Rohlingen zu diskutieren ist natürlich Der General jedoch, der es wagen konnte, in diefer lebens unmöglich, höchstens der Psychiater lönnte für sie zuständig fein. gefährlichen Stunde des Reiches durch Funtspruch an die Reichs. Ein Interesse haben selche Aeußerungen nur deshalb, weil sie zeigen, wehr den Anschein der Aufforderung zum Ungehorsam gegen das Reich auf sich zu laden, stellt sich damit außerhalb der Reihe der wie sich in den Köpfen der Deutschvölkischen die Welt malt. Wie Soldaten, denen die Begriffe des Gehorsams, der Treue und der würde Deutschland   aussehen, wenn das Land diesen 3er= ehrliebenden Hingabe an das Vaterland lebendig geblieben find. störungsträften anheimfiele? Was würde von der Trog aller politischen Zwietracht der Gegenwart. 3hn trifft das wirtschaftlichen, fulturellen und politischen Leistungsfähigkeit unseres Urteil des deutschen   Gewissens mit unbarmherziger Schärfe." Boltes erhalten bleiben, wenn diese Gesellen im Lande hausen fönn Der Aufruf weist deshalb die fortgesetzten ma Blojen 21nten? Und welche Freude würde Poincré haben, wenn diese griffe der Deutschnationalen auf die Deutsche   Boltspartei seine besten Bundesgenossen die Zerstörung Deutschlands  und ihren Führer auf das entschiedenste zurüd". Er schließt mit ungehindert im Innern betreiben fönnten. Die Fragen einem Appell an alle Parteien, alle Stände und Länder, das stellen, heißt sie beantworten. Trennende zurückzustellen und die Einheit des Reiches zu wahren. bund

Reichswehr   und Republik.  d

Der Fall Loffow im Gerichtssaal

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Jungdo macht Uebungen. Das Bolf stehe allein. Es solle auch nicht bald nach dieser, bald nach jener Hauptstadt spähen, als ob von dort Hilfe fommen würde. Verhaftungen in Braunschweig  . Jeder deutsche Wiederaufbau müße vom fittlichen Empfin Braunschweig  , 25. Oftober.( TB.) Gestern abend wurden den des deutschen   Boites ausgehen. Die Technit und Bor der 4. Straffammer des Bandgericht's I stand gestern der hier durch die Polizei 13 Angehörige bes jung deutschen  Wirtschaft allein könnten uns nicht retten. Das Wichtigste aber fei Schriftsteller Lehmann Rupbüldt unter der Antlage der Nöti- Ordens festgenommen, die sich zur Abhaltung einer die Lust und Freude an der Arbeit, und nur das Pflichtgefühl fönne gung und Beleidigung. Nach Rathenaus Ermordung hatte das militärischen lebung versammelt hatten. Die Festgenom. uns. retten. Noch etwas anderes tue not: in diesem Augenblid, wo Stabsgebäude der 3. Dipision nicht halbmaft geflaggt. Lehmann nenen waren im Besik von Totschlägern und Dolchen, welche beschlag­Deutschland von außen so schwer bedroht sei, fei nichts gleichgültiger richtete für die Liga für Menschenrechte ein Schreiben an Geßler und nahmt wurden Sämtliche Verhaftete sind dem Amtsgericht zuges And überflüssiger als Parteiprogramme. Jeht wo die Karre im Dreck stede, sei nur der wahrhaft national, der ohne zögern mit verlangte, daß das Flaggen nachgeholt werde. Andernfalls würde führt worden. zufaffe, sie aus dem Dreck wieder herauszuziehen, nicht aber der, dem republikanischen Volksmann bei einer bevorstehenden Demon­der dabei stehe und erkläre: ihr seid nicht die rechten Beute. Der ftration nahegelegt werden, zu überlegen, wie man die monarchisti- Der Aelleftenausschuß des Reichstags wird am Montag über Reichskanzler, fagt dann, er fei gewiß ein alter Parlamentarier und schen Offiziere der Reichswehr   zum Gehorsam gegen die Republik   den Zusammentritt des Plenums beraten.

Arzt und hygienische Volksbelehrung.

Bon Dr. med. Norbert Marg. Unter diesem Titel sind in der Deutschen medizinischen Wochen schrift" verschiedene Artifel erschienen, die sich, da sie zum Objekt die sogenannte breite Masse haben, zur Besprechung in einem Arbeiter­blatt besonders eignen. Und zwar soll uns in ihnen nur die Ein­stellung des Arztes zum Volte interessieren. Während sich die Aufsäge in Nr. 24 und 30 allgemein mit der Wichtigkeit des hygienischen Unterrichtes in der Volksschule beschäftigen und bedauern, daß er wegen der ungenügenden Vorbildung der Lehrer nicht überall entsprechend erteilt werden könne, befaßt sich der Auffah in Nr. 41 mit der hygienischen Belehrung der Erwachsenen. Und hierzu muß ich als Sozialist und Arzt Stellung nehmen. Ob der Versuch, das geistige Niveau der breiten Masse durch die Bolkshochschulkurse zu heben, im großen und ganzen Fiasto erlitten hat oder nicht, soll nicht zur Debatte stehen. Wenn aber der Berfaffer Dr. W. Gorn in Mannheim  - Waldhof   wörtlich schreibt: der jenige Teil der Bevölkerung, der die verschiedenen Unterrichtsturse besecht, hat aus sich selbst soviel Bildungsdrang, daß er, auch ohne einer Organisation anzugehören, ein Buch in die Hand nimmt, sich

merbehygiene sollte aber heute jedem, in einem technischen Betriebe| mich davon, daß die Moncfel aus garantiert unverfälschtem Fenster­Arbeitenden zuteil werden," schreibt er weiter ,,, nicht allein im Inter  - glas hergesteüt waren. Auf die Frage eines Jünglings nach dem esse der Gesundheit der Arbeiter, sondern auch, um Irrlehren Breise magte ich schüchtern zu bemerken, daß das schlichte deutsche  und böswilliger Agitation über die Gefährlichkeit der gewerblichen Arbeit von vornherein das Wasser abzu graben." Dieser Schlußsah ist wieder typisch für manche Aerzte, die in ihrer politischen Naivität(??) ihren Beruf zur Verbreitung ihrer bürgerlichen Anschauungen benußen wollen. Es ist ein treffender Beweis für die Geistesverfassung vieler Aerzte, die glauben, sie seien nicht allein Aerzte für den Körper, sondern auch Seelenärzte" für Seelen, die sie gar nicht fennen, ja nicht einmal den Willen haben fennen zu lernen. Trotzdem aber sind sie die berufenen Hüter und Führer der armen, irregeleiteten, unwiffenden" Masse.

Solange der Arzt, der eine andere politische Anschauung hat als der Proletarier, nicht imftande ist, sich dem Arbeiter gegenüber nur als Arzt zu benehmen, sondern Boltsauftlärung im bürgerlichen Sinne" mit seiner ärztlichen Tätigkeit verbinden will, solange tann das von uns allen gewünschte gute Einvernehmen zwischen Arzt und Patient nicht entstehen.

Er" und feinesgleichen.

Untertanentum und Monotel doch unzertrennliche Begriffe feien und deshalb jeder Käufer des Bildes ein solches Glas gratis er halten müsse. Eecs Augenpaare versuchten mich zu durchbohren, aber an meinem unschuldsvollen Blick waren sie unwirksam. Als die Herren im Besitz der Monofel waren, versuchten sie noch ein­mal, mich zu töten, sie hatten aber das Unglüd, mit dem Ein­flenimen des Scherbens nicht fertig zu werden. Vielleicht sahen sie jeßt ein, daß sie sich mit ihrem Benehmen zu sehr demjenigen ihres 3deals, nämlich Ihm" genähert und fich lächerlich gemacht hatten. Sie verließen deshalb schleunigst, auch ebenso wie ER", das ,, Baterland".

Rari Sudert.

Zentral- Theater: Der Tenor der Herzogin  . Wenn man den üppigen Segen an, töftlichen Lustspielen bedenkt, den die Engländer Dstar Wilde und Bernhard Shaw über uns ergossen haben, so be tommt man immer eine gelinde Wut darüber, wie wenig bei uns da an ihre Seite treten fann. Vor allem schadet die leidige Tendenz, an der der deutsche   Poet immer tleben bleibt. So auch bei dem nieblichen Lustspiel von Hilgenstein, das in den ersten zwei Aften reizend unterhält, im dritten aber an feiner ,, eisernen Konfe quenz" langsam zugrunde geht. Trotzdem verdient es eine Auf­über ein Thema zu unterrichten. Das Bolt on sich, insbesondere die Ich machte Kaffensturz und fand zu meiner Freude noch einen frischung, namenilidh in Anbetracht der forgfamen Liebe, mit der Arbeiterschaft, hält sich von den Kursen fern, wird Barbestand zum Genuß eines Mottas( britte Sorte). Schon lange man das Stück im 3entral Theater anfaßt. Der Tenor der sogar von bestimmten Kreisen zum Fernbleiben ver- hatte ich den Wunsch, mich einmal salonlöwenmäßig im Gianze von Herzogin, der aus wohlbekannten Gründen feine Heirat verheim­anlaßt, da die Lehrtätigkeit in solchen Kursen meist in bürger- tausend elektrischen Lampen bewegen zu fönnen. Mein Entschluß lichen muß, und seine Frau bald als Geliebte, bald als Schwester lichen Händen liegt", so müssen wir hierzu einige Worte jagen. stand deshalb sofort feft: ich besuche ein Kaffeehaus! Natürlich ausgibt, ist Eduard Lichtenstein. Ein ausgezeichneter Erstens dürfte auch in Mannheim   ein Buch so teuer sein, daß es la waz, fiel die Wahl nicht besonders schwer. Die Lichtfülle, musikalischen Einlagen zeigt, daß es ganz gut zum ernſten Openin darf es nur ein Deutsches" sein. Da ich gerade am Potsdamer Charakterdarsteller, dieser Operettentenor, der auch in mehreren fein Lohnempfänger mehr erwerben fann. Zweitens zeigt diese tie Mufit, das Stimmengewire, Taffen, und Gläfergeflapper, be- tenor gereicht hätte, Olga Limburg   ist ihm in den ersten stichelnde Bemerkung des Verfaffers gegen die Arbeiterschaft, wie weit rauschender Wohlgeruch des neuesten Modeparfüms usw. überzeug beiden Aben als Grande Dame" eine ebenso luftige, wie repräsen entfernt noch manche Aerzte von einer geistigen Berührung mit dem ten mich davon, daß ich mich an einer Stätte vorgeschrittener Kultur tativ wirkende ebenbürtige Partnerin. Aber als einfaches Frauchen Proletariat sind und in welcher beneidenswerten Unkenntnis diese befand. Da es gerade mittags ein Uhr war, fand ich es nur zu im dritten fällt sie merkbar ab. Man wandelt nicht jahrelang un­ berufenen Hüter der Volksgesundheit" sich über die Seele des Volkes natürlich, daß kein freier Stuhl zu finden war. Endlich ward aber gestraft unter Rotterschen Reklamepalmen. Unter den anderen befinden. Sonst wüßten sie, welcher Bildungsbrang gerade im doch noch einer entdeckt. Im Vollbewußtsein meines Vermögens Darstellern wären Adele Hartwig als Herzogin, Berthold Proletariat besteht, der nur durch unerbittlichen Kampf ums nackte feite ich mich an einen Tisch, an dem bereits eine aufs modernite Rofé als famoser Hoftheaterintendant und Jeanette Bethte Dasein nicht zur Geltung fommen fann. Glaubt aber Herr Dr. Gorn gefleidete Gesellschaft, junger Damen und Herren faß. Selig als Frau Oberkonsistorialrat zu nennen. Sehr dilettantenhaft war sich durch solche Angriffe das Verirauen der Masse erwerben zu Alles, alles was ich habe, dank ich dir mein Vaterland"!" schlürfte ich meinen braunen Trant mit dem schönen Empfinden: der Darsteller des Prinzen Bernhard. 5. m. fönnen und will er bei solcher Gesinnung das berühmte Bertrauens­Die Victoria regia hat abgeblüht! Wie uns die Direktion verhältnis zwischen Arzt und Patient erhalten? Da trat plötzlich in den Kreis meiner Gedanken und des elettri. des Botanischen Gartens auf unsere Notiz über die Weiter schreibt unser Verfasser: Der Unterricht müsse von Aerzten Warenlagers", umgeben schen Lichts der Herr Postkartenhändler. In der Mitte scines Victoria regia mitteilt, ist die Blütezeit der interessanten mehr oder weniger tefleideten Erotin foeben beendet. Wir wollen unsere Leser deshalb nicht geleitet werden, da es sich auch um eine Brestigefrage für den ärzt- Schönheiten, thronte ER", Deutschlands   verflüchtigter Kaiser. vom Besuch des Gartens abhalten, möchten aber diejenigen, die nur lichen Stand handle und im Ablehnungsfalle Laien das übernehmen, Nicht im Glanze seiner Orden, sondern im schlichten Bürgerrod. wegen der Victoria regia hinzupilgern beabsichtigen, vor einer Ent mas dem Ressort ärztlicher Tätigkeit unbedingt angehöre". Zum Das Gesicht umrahmt vom Bollbart, machte der weiland hohe Herr täuschung bewahren. Schluß betont er: Nur der Arzt sei der allein Maßgebende für eine ganz den Eindrud eines Holzhauers. Sich leuchtenden Auges auf Belehrung über Gewerbehygiene. Woher aber die genügende An- das Bild zu stürzen und es gleich hernach mit umflorten Blicken Wolfsbühne, Theater am Sülowvlak. Wegen Erkrankung eines zahl von Aerzten für diesen Unterricht genommen werden soll, gibt u betrachten, war für meine Tischgenossen das Wert eines Augen- Mitglieds mus beute die Aufführung des Abtrünnigen 3aren. er nicht an und es dürfte ihm auch sehr schmer fallen, diese Zahl bei Rasten des Bauchladens" runde Gläser. Es waren nicht etwa Erfolg gegeben wird, soll auch wieder auf der Berliner   Bühne feinen Einzug blicks. Jeder kaufte ein Exemplar. Da entdeckte einer in dem ausfallen. Statt dessen werden die Quftigen Beiber" gegeben. Vaul Baders Gefch", das gegenwärtig in Stettin   mit großem dem mangelnden Interesse sehr vieler Aerzte für alles, was soziale Uhrgläser, sondern Monokel. Der Umstand, daß nur die Größe halten. Es wird am 9. Nov. im Rose heater zum erstenmal gespielt Sygics heißt, zu finden. Eine gründliche Belehrung in der Geldes Glajes zur Dimension des Auges probiert wurde, überzeugte werden.

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