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Nr. 503 40. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Die Neuorganisation der Werke.

Schulfragen im Rathaus.

Noch keine Straßenbahnerabfindung?

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Sonnabend, 27. Oktober 1923

Dem Antrage der Kommunisten auf

Auszahlung der den entiaffenen Straßenbahnern be willigten Abfindungen

von je 300 Millionen Mark trat eine große Mehrheit bei, nachdem auch die Sozialdemokraten durch Klose ihre Zustimmung hatten er= flären lassen und auch Koch( Dnat.) dafür eingetreten war.

Zum Schlusse führte noch der von der Unabhängigen Frau Cungwi begründete, auch von den Sozialdemokraten und den kom. munisten unterstützte Antrag:" Die Versammlung möge beschließen, daß es den städtischen Dienststellen frei steht, die fälligen Ge­hälter und Nachzahlungen an die städtischen Angestellten sofort zur Auszahlung zu bringen", zu einer lebhaften Aus­sprache, an der sich außer dem Kämmerer Dr. Karding auch die Stadtov. Dr. Weŋl und Koch   beteiligten. Der Antrag gelangte in folgender Faffung zur einstimmigen Annahme:... daß es den städtischen Dienststellen zur Pflicht gemacht wird, die fälligen Gehälter und Nachzahlungen an die städtischen Angestellten recht­3eitig und einheitlich zur Auszahlung zu bringen." Schluß gegen 9 Uhr.

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Die Stadtverordnetensihung hat gestern über die Bildung von drei Aktiengesellschaften ein, da eine A.-G. für alle seit langem erörterte Reorganisation der Werke beschlossen, drei Werke nicht zu dem allseitig erstrebten Ziele führen werde, die aber anders, als die Magistratsvorlage es wollte. Den Standpunkt Werte schlagfertiger zu machen. Prenzel( Dem.) meinte, daß es der sozialdemokratischen Fraktion, vor allem ihre Forderung, daß durchaus auf die Persönlichkeiten ankommen werde, die man an die die Werke Eigentum der Stadt bleiben müssen und die Spize stelle; jedenfalls sei, wenn man drei Aktiengesellschaften bilde, Reform sich nur auf die Organisation erstrecken darf, betonte Genosse in den Aufsichtsräten eine weitgehende Personalunion notwendig. Genosse Reuter gab dem lebhaften Bedauern Ausdruck, daß eine Reuter nochmals ausdrücklich. Er wandte sich gegen den Beschluß so außerordentlich wichtige Vorlage so lange bei der Versammlung des Ausschusses, statt einer G. m. b. H. eine Aktiengesellschaft zu gelegen habe. Noch heute sei die Fraktion der Ansicht, daß schaffen, und empfahl in diesem Punkt die Wiederherstellung der die Vorlage eine annehmbare Lösung des Problems Magistratsvorlage. Aber die gesamte bürgerliche Mehrheit lehnte bedeute. Weshalb sich der Ausschuß auf die Form der A.-G. ver­das ab und setzte den Beschluß durch, für die Werke drei Aktien- steift habe, sei nicht recht zu erkennen; den Vorteilen dieser Betriebs­gesellschaften zu schaffen. Der sozialdemokratischen Fraktion form ständen auch Nachteile gegenüber. Entscheide die Versamm­gelang es, wenigstens das zu erreichen. daß die Gesellschaften die lung für die Form der Aktiengesellschaft und für drei Gesellschaften, ihnen zu verpachtenden Werke nicht weiterverpachten so müsse der Aufsichtsrat der drei Aktiengesellschaften aus denselben dürfen. Lebhafte Erörterung gab es bei Anträgen über Sport- Personen bestehen. Wie auch die Entscheidung falle, die neue Ge­fragen. Bei dem Antrag über die viel beklagte Raum not der fellschaft habe auch in ihrem Teile an der Lösung der großen Auf­gabe mitzuwirken, die Lage der konsumierenden Bevölkerung soviel lose unterstützungsberechtigt. Rechnet man 18 000 Berheiratete_zu Im Verwaltungsbezirk Weddir. g find zurzeit 25 000 Erwerbs­Schulen trat Genosse Kreuziger dafür ein, daß auch die Rüd- wie möglich zu erleichtern, denn die Werke seien nicht bloß der 4 Köpfen, so ergibt das 72 000 Personen, dazu 7000 Ledige, sind sicht auf die Erwerbslosen nicht außer acht zu lassen ist. Kämmerei wegen da. Fabian( Dnat.) sprach für die Bildung von drei Aktiengesell- stüßte Personen: Sozialrentner 11 307, Almofenempfänger 3092, zusammen 79 000 Personen. Dazu kommen noch folgende unter­Einen Antrag der Deutschnationalen, der die längst notwendigen Neuauflagen von Schulbüchern weiter verzögern sollte, fchaften mit gemeinsamem Aufsichtsrat. Dörr( Komm.) befürchtete, Ertraunterstützte 1048, Pflegegedempfänger 881, Kleinrertner 686, beleuchtete Genosse Kreuziger durch Zitate aus Schulbüchern, daß der Ausschluß der Beteiligung des Privatkapitals auf die Kriegsbeschädigte 362, Kriegshinterbliebene 6620, Waisenfinder 1780, Die noch Dauer nicht gelingen werde und so zuletzt doch diese so beträchtlicher zusammen 104776 Unterstüßte. Dazu kommen etwa 20 000 städtischen Sachwerte der Spekulation und dem Kapitalismus als Kurzarbeiter, die teilweise unterſtügt werten. Opfer anheimfallen.

die immer noch Monarchie und Krieg verherrlichen.

immer nicht erledigte Abfindung entlassener Straßen bahner wurde bei einem Antrag der Kommunisten aufs neue erörtert. Die sozialdemokratische Fraktion, für die Genosse Klose sprach, stimmte zu, daß der Magistrat den früheren Stadtverord­netenbeschluß ausführen muß. Der Antrag, gegen den der Kämmerer sich gewandt hatte, wurde angenommen.

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Den größten Teil der gestrigen Sitzung nahm die Verhandlung über die Reorganisation der städtischen Werte in An­Spruch. Bereits vor Jahren suchte ein damals abgelehnter Antrag der Deutschnationalen Volkspartei   die Sache in Fluß zu bringen; nunmehr hatte es die Versammlung mit einem Magistratsvorschlag aus dem Frühjahr 1923 zu tun, der die Bildung einer GmbH. nebst 3 Untergesellschaften für den Betrieb der städtischen Gas-, Waffer- und Elek­frizitätswerke

Elendsziffern.

Aus dem ärmsten Verwaltungsbezirk.

Nimmt man an,

der Vorlage mit 104( bürgerlichen) Stimmen gegen 87 zu Falle ge- aus öffentlichen Mitteln teils voll, teils halb unterstützt 184 776 In der Abstimmung wurde der Antrag auf Wiederherstellung daß die Kurzarbeiter in der Hauptsache verheiratet sind, so kommt man auf eine Zahl von 80 000 insgesamt. Alles in allem würden bracht. Die Mehrheit beschloß dann, 3 Aktiengesellschaften zu bil- Personen. Bei einer Bevölkerungszahl von 351 000 im Verwal­den und den Aufsichtsrat nach dem Schema 4, 8, 3 zusammenzu- tungsbezirk Wedding   würde das bedeuten, tak jede zweite setzen; letzterer soll für alle 3 Aktiengesellschaften gemeinsam sein. Person im Die Vertretung der Stadt als Aktionär durch drei Magistratsmit offentlichen Mitteln unterstützt wird. Verwaltungsbezirk Wedding aus glieder wurde nach dem Antrage der Deutschnationalen beschlossen, ebenso nach einem Antrage der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei das Recht des Magistrats auf Uebertragung eines Teils der Attien auf die Seehandlung oder die Reichsbank beseitigt. Der Antrag unserer Genossen, die Ermächtigung der Aktien­gesellschaften zur Weiterverpachtung zu streichen, f and Annahme. Nach einem Antrag Prenzel soll für die Bearbeitung der An­gelegenheiten der neuen Aktiengesellschaften eine besondere Depu tation in Tätigkeit treten.

Die Anträge des Ausschusses für die Vorberatung der Anträge der Sozialdemokraten, Demokraten, Deutschnationalen und Kommu­nisten betreffend die

Beseitigung der Raumnof in den Schulen wurden nach längerer Besprechung, in die auch Genoffe Kreuziger wiederholt eingriff, von der Versammlung im wesentlichen ange­nommen.

in Aussicht nahm. In monatelangen, weitschichtigen Beratungen ist der Ausschuß mit 13 gegen 12 Stimmen zu dem Beschluß ge­fommen, der Form der Aktiengesellschaft vor Der G. m. b. H. den Borzug zu geben, und weiter hat er beschlossen, nicht drei Gesellschaften, sondern nur eine Aktiengesellschaft zu bilden, der der gesamte Betrieb und die Verwaltung der städtischen Werke zu übertragen wäre. Die Ausschußmehrheit erwartet von der Zusammenfassung der Verwaltung des Betriebes aller brei Zweige eine bessere Berücksichtigung gemeinsamer Aufgaben. Die Minderheit, die für Errichtung von drei Aktiengesellschaften eintritt, glaubt die Verfolgung dieser gemeinsamen Aufgaben auf dem Wege * gewährleisten zu können, daß ein für alle drei gemeinsamer Aufsichtsrat eingesetzt wird. Ueber die Brusammensetzung Byzantinismus aus Neuauflagen von 1920 und noch jüngeren Da­des Aufsichtsrats hat man sich im Ausschuß nur so weit geeinigt, as sie die Zahl 15 nicht überschreiten soll; mit Stimmengleichheit find die Anträge, ihn aus vier Magistratsmitgliedern, sieben Stadt­verordneten und vier Sachverständigen, bzw. aus vier Magistrats mitgliedern, acht Stadtverordneten und drei Sachverständigen be­stehen zu lassen, abgelehnt worden. Im übrigen besteht Ueber­einstimmung darüber, daß durch die Umwandlung der Betriebs­form an den Besitzrechten der Stadt nichts geändert wird. Die Dauer der Gesellschaft soll 50 Jahre betragen.

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Die Beratung des aus dem Juli d. 3. stammenden Antrags der Frau Kausler( Dnat.), bei der Regierung dahin vorstellig zu werden, daß Neuauflagen von Schulbüchern erst dann eingeführt werden dürfen, wenn die alten Vorräte erschöpft sind", gab dem Gen, Kreuziger Gelegenheit, einige Beispiele des fraffesten tums zu großer Erheiterung der Linken zum Besten zu geben. Der Antrag wurde abgelehnt; doch foll, da ein Formfehler bei der Ab­ftimmung begangen wurde, dieselbe in der nächsten Sigung wieder holt werden.

Preise und Löhne. Lebensmittelpreise in der| Butter Zentralmarkthalle am 26.10. Weißkohl. Wirsingkohl ( in Millionen Mark) Mohrrüben 12000-17000 Tomaten

Kalbfleisch

Hammelfleisch Schweinefleisch

Von der DVP. war die Bildung dreier Aktiengesellschaften be= antragt, desgleichen von den Dnat.; letztere wollen die Vertretung der Stadt als Aktionär der A.-G. nicht nur durch Oberbürgermeister Rindfleisch und Kämmerer, sondern noch durch ein drittes Magistratsmitg.iet erfolgen lassen. Vom Zentrum ist die Zusammensetzung des Auf­fichtsrat aus vier, acht und drei Angehörigen der obengenannten Kategorien beantragt. Von unseren Genossen lag der An­trag vor, bezüglich der G. m. b. 5. die Magistratsporlage miederherzustellen. In der Erörterung trat Dr. Klindhard( DBP.) eifrig für die

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Copyright Georg Müller, München  .

Die Lofotfischer.

Roman von Johan Bojer  .

Die Braut war damals erst zwölf Jahre alt, und sie hatte ein blaufariertes Sommerkleid an. Das Geficht war fein und rosig, wie jetzt auch noch, auf dem blonden Haar hatte sie einen Kranz von Butterblumen, aber die großen hellblauen Augen konnte feiner sehen; sie schlug sie nieder und stand mit gefalteten Händen da, während die Kinder sangen:

O Gott, der du den ersten Mann, das erste Weib erschaffen.

,, Nun frage ich dich," ließ sich der Pfarrer vernehmen, ,, Lars Kristoffersen Myran, ob du die ehrenwerte Jungfrau an deiner Seite, Ellen Olsdatter Kona, zum ehelichen Weibe nehmen willst?"

Ja," sagte Lars, und das war sehr spaßig. Ihm lief ein Schauder über den Rüden: jetzt war er erwachsen und

stand hier und ließ sich trauen.

,, Ebenso frage ich dich, Ellen Olsdatter Kona, ob du den ehrenwerten Jüngling an deiner Seite, Lars Kristoffersen Myran, zum Ehemanne nehmen willst?"

,, Ja," sagte Ellen und blickte noch immer mit gefalteten Händen zu Boden.

,, Wollt ihr einander die Treue geloben?" Ja," sagten Ellen und Lars.

,, So reichet euch darauf die Hände."

Und sie streckte ihre Hand aus, und er die feine, Martin legte seine Fäuste auf ihre Köpfe und segnete sie, und dann wurde Hochzeit gefeiert mit Raffee und Essen und Tanz in der Scheune, ganz wie bei den Erwachsenen.

21000-23000 500-550

600 400 2000-2500

Wochenlöhne in Berlin  ( in Millionen Mark)

6

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14000-18000

TBO

15000-18000

14000-20000

8000-9000

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7000-8000 Treibriemenindustrie.

160 000

B

4000-5000 Linoleumleger 10000-13000 Holzindustrie vom 21. bis 16000-19000 27. 10.

162 932

152 950

Lebende Hechte Lebende Bleie Grüne Heringe Margarine Schmalz

wie ihn. Und dann zankten sie sich zur großen Freude der

anderen.

,, Die armen zwei," sagten sie. Ist es schon so weit ge­kommen, und sie haben doch gestern erst vorm Altar gestanden." Aber seit der Zeit sahen sie einander kaum noch an, wenn sie sich trafen.

Heute abend waren sie zufällig nebeneinander den Berg hinaufgegangen, und der Abstand zwischen ihnen und den anderen wurde immer größer.

,, Du bist ja so böse auf mich," sagte sie. ,, Böse bist wohl du," sagte er.

Gie lachte darüber, und da lachte er auch, und da war von Feindschaft nicht mehr viel zu merken.

Du bist ja jetzt schon ein erwachsener Bursch und willst nach dem Lofot," sagte sie.

,, und du bist so frant gewesen," sagte er. War es Lungenentzündung? Ist es dir da wohl gut, daß du heute abend ausgehst?"

Aber diese kleine Besorgtheit von seiner Seite bewog fie, das Schlittentau mit anzufassen, und es war feltſam, wie nah ihre Hände sich kamen, obwohl sie Fauſthandschuhe anhatten. " Da wirst du im Winter wohl an all deine Liebsten Lofot­briefe schreiben," sagte sie.

Aber Lars versicherte, er werde nicht einmal Feder und

Tinte mitnehmen.

,, Nein, höre einer an! Du bist ja ein rechter Lügner! Aber man darf an eine, die noch nicht eingesegnet ist, wohl nicht schreiben."

,, Nein, das ist strafbar. Es steht Zuchthaus darauf." Halte meinen Handschuh, ich muß mein Strumpfband festmachen," sagte sie. Sie waren jetzt ganz allein und den andern weit voran, und oben auf dem höchsten Berge nahm er ihren Handschuh und rieb ihr damit das Gesicht, weil sie behauptete, es friere fie. Rings um sie her waren schwarze Höhen und über ihnen Sterne.

Das nächste Mal trafen sie sich auf dem Schulweg. Es waren noch viele andere dabei, und Lars war es ein bißchen peinlich, zu ihr hinüberzusehen. Das Necken der anderen ließ Sie setzten sich auf den Schlitten, und er steuerte mit den er sich noch gefallen, aber als sie jetzt auf ihn zutrat und ihn Füßen, während sie auf seinem Schoß saß. Und sie lehnte sich bat, ihr die Bücher zu tragen, da fand er doch, es gehe zu nach hinten und ließ sich von seinen Armen halten, während weit, und da sagte er ihr rundheraus, er sei doch heute nicht sie dahinsausten. Unten auf einer Brüde machte der Blig ihr Mann, bloß weil er es gestern gewesen. Dummtopf!" einen Luftsprung, es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder sagte sie, warf den Kopf in den Nacken und wurde blutrot. herunterkamen, aber endlich prallten sie wieder auf den Boden Und da bekam er zu hören, wenn sie einmal heiraten würde, auf, ohne daß der Schlitten zerschellte, sie fuhren johlend wei­so werde sie ganz gewiß keinen solchen Lausejungen nehmen i ter und erschreckten einen Klingelschlitten, hei, wie sie zu der

worden.

Selsst wenn die Unterstützungen erheblich höher wären, als sie tatsächlich sind, so langen sie nicht zum Leben. Die täglich steigende Teuerung läßt selbst den in Arbeit Stehenden kaum noch das trockene Brot. Gewiß fucht die Gemeinde zu helfen mit Volks­speisung, auch die Schulspeifung und die Kleinkinder- und Mütter­speisung ist wieder in Gang gesetzt Aber bei den eng gezogenen Grenzen ist das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Unsere Bevölkerung hungert nicht nur, ondern sie verhungert buchstäblich. Es ist fürchterlich, hier zu­sehen zu müssen, ohne daß positive Hilfe wird. Bon all dem Gerede von dem wertbeständigen Geld wird niemand satt. Heute, sofort muß Hilfe, muß Brot kommen, das die Bevölkerung bezahlen kann. In Rußland   starben vor zwei Jahren Hunderttausende Hungers, weil die Bolschewistenregierung feine Lebensmittel hatte. In Deutschland   haben wir Lebensmittel volle Scheunen, wie Graf Westarp jagte Muß unsere Bevölkerung wirklich verhungern? Nötig ist das nicht; aber es muß mit rücksichtsloser Härte da zu­gefaßt werden, wo Lebensmittel vorhanden sind. Und zwar sofort.

Städtische Goldgeldscheine.

Spätestens am Montag wird die Stadt Berlin   auf Grund der Ermächtigung des Reichsfinanzministers durch Goldanleihedeckung gefichertes Gold geld herausgeben. Dieses städtische Notgeld

wird in derselben Weise wie die Goldanleihe des Meiches   in 1-, 2- und 5- Dollar- Scheinen ge stü delt und außerdem werden für den Kleinverkehr Scheine von einem halben, einem viertel und einem zehntel Dollar( also 2,10 M., 1,05 m. und 42 Pf.) ausgegeben. ahrscheinlich wird die Stadt in der Lage sein, eine Million Goldmark in Umlauf zu bringen. Nach den Erklärungen des Kämmerers ist damit zu rechnen, daß im Laufe der nächsten Woche so viel wertbeständiges Goldgeld in den Umlauf gebracht werden wird, daß auch die Lohnzahlung in wertbeständigem Geld erfolgen

tann.

Die neue Schlüffelzahl der Eisenbahn. Von Montag ab werden die Schlüsselzahlen für die Eisenbahntarife im Personenver. fehr 6 Milliarden und im Güterverfehr 12 mil. Iiar ben betragen.

dunklen Ebene hinunterpolterten, die mit ihren vielen Lichtern drunten im Abend lag.

Aber bevor die Jugend sich trennte, standen sie alle noch eine Weile am Fuße des Berges. Sie waren zusammen in die Schule gegangen und hatten Winters und Sommers so manches Mal miteinander gespielt. Jetzt waren sie fast er= wachsen. Mehrere von den Burschen wollten im Winter nach dem Lofot, und die Mädchen blickten sie an und dachten: Du gehst fort, aber es ist nicht sicher, daß du wiederkommst. Auf jeden Fall war es jetzt aus mit Rodeln und Spielen. Ein Abschnitt ihres Lebens war vorbei, und ein neuer begann, in dem alles ernster war als früher.

Aber als Lars nach Myran hinunterging, merkte er, daß er noch immer einen von Ellen Boyas Wollhandschuhen bei fich trug. Er streifte seinen eigenen ab und zog ihren an. merkwürdig, wie warm und weich der innen war.

Weihnachten fam mit Schneegestöber und Sturm, und gleich nach dem Fest wurden die großen, schweren Lofotboote aus den Schuppen geholt. Da standen sie nun am Strande und streckten die langen Rümpfe, noch ohne Takelage, aber die Schiffer trabten in Schnee und Sturm umher und schifften allen Bedarf ein, und sie riefen einander zu und machten Beichen mit den Händen, wenn sie etwas zu sagen hatten, als seien sie jetzt schon draußen auf dem Meer.

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Die Robbe" lag vor dem Schuppen in Myran, lang und schwer, und die wunderlichsten Dinge wurden eingeladen: Nezze in Tonnen, Eßwaren in Tonnen, selbstgebrautes Bier in Tonnen, Molten in einer Tonne, als Beimischung zur Suppe, ein Fäßchen Del für die   Lampe in der Lofothütte, Kisten, Kasten und Felldecken. Das meiste verschwand in dem großen Schiffsraum in der Mitte, und da war noch für viel mehr Play. Wie das Boot dalag, sah es aus wie ein gutmütiges Haustier, das die Leute ruhig umherfrabbeln läßt; sie dürfen mit ihm machen, was sie wollen. Dann und wann hielten die Männer in der Geschäftigkeit inne und tranfen einen Schnaps.

Ebenso ging es bei dem   Sturmvogel" zu an der nörd­lichen Landspize, dessen Bootsführer Andreas Efra war, und bei dem Meerleuchten", wo Per Suzansa mit seinen Leuten arbeitete; bei der Meerblume" aber war Jakob Kurzfuß schon fast fertig mit allem, obwohl er doch hinkte und vom Morgen bis zum Abend betrunken war. Hei. hott," sagte er.

wärts, Leutet

Borwärts, Jungens! Vors ( Fortfezung folgt.)