e. 505 40. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Wo uns
o uns der Schuh
Weitere Antworten unserer Leser. Triumph der Selbstsucht.
Srückt!
Sonntag, 28. Oktober 1923
G. R.
Die neue Woche. Brot: 10, Milch: 3,6, Gas und Waffer 2,9, Strom: 5,8 Milliarden.
sache, daß die Preise für Kartoffeln, Fett, Brot und Milch eine Höhe erreicht haben, die nicht mehr mit den Löhnen und Ges hältern im Einklang zu bringen ist und daß die Frauen in endlosen Polonäfen sich diese Dinge erstehen" müssen, muß der Regierung genügend Veranlassung bieten, hier endlich auf Grund des Ermächtigungsgefeges einzugreifen, und zwar so, daß auch zur merten ist, daß die Kartelle und Trusts von der Regierung in der Preisbildung zugunsten der Verbraucher beeinflußt werden.. Denn es geht nicht mehr, daß das noch Tatsache in größerem Umfange wird als wie es schon der Fall ist, daß das Bolt bei vollen Scheunen verhungert! Die Wucherpolizei und Gerichte allgemeine Bezahlungstag. Heute fommen die Gläubiger alltäglich, müssen mehr wie bisher Aktivität zeigen und beantworten die Ermitunter drei an einem Vormittag, und jeder will Millionen und zeuger die Maßnahmen mit Lieferungsstreit und sonstigen SabotageLieber Vorwärts! Der Schuh drückt überall! Du wirst bald Milliarden haben. Wir sollen die Hand immer nur für afte, dann zugegriffen, aber ordentlich. Dabei darf unter Umständen feine einzige Stelle am Fuß finden, die dir nicht als schmerzgedrückt andere in der Tasche haben und ziehen sie fast leer auch nicht vor Enteignung zurückgeschreckt werden. Der Diktatur bezeichnet worden ist. Untersuche aber diese Stellen. der Erzeuger muß der eiserne Wille der RegieDu wirst heraus, wenn es gilt, an uns selbst zu denken. Das sehen, daß die meisten von ihnen mit Hornhaut bedeckt sind, daß Manto ist schon da, sobald man nur die Miete und das trockene Brot rung, gestärkt durch unsere Genossen, entgegen gestellt werden. Wir Arbeiter, Angestellte, werden mantend, unser Körper sich gegen den Druck geschützt hat, indem er uns gegen bezahlt, also zwei Dinge, die bisher immer für die lebenswichtigsten denn gesprochen ist viel worden, aber feine Taten folgten. Es gärt vieles abzustumpfen wußte. Nur selten wirst du Stellen mit gehalten wurden. Selbst hierzu will es bei vielen nur ganz knapp in der Arbeiterschaft, es groflt in der Masse und wenn dieses Grollen Hühneraugen finden, das heißt Stellen, an denen der Druck seine reichen. Es entsteht also immer brennender die Frage: Wie sortiere Erschütterungen auslöst, was eintreten wird, wenn z. B. in der ich mein Geld, was bezahle ich zuerst, was muß ich schuldig Preisbildung und Sicherstellung der notwendigsten Lebensmittel nicht Wurzeln so tief getrieben hat, daß sie auch durch beffere Zeiten nicht bleiben? Die Antwort kann jetzt zwingend nur lauten: Erst der gehandelt wird, dann kommt es zu Explosionen, deren Folgen unabausgetilgt werden können. Das sind die Fälle, in denen der Magen! Wir haben bis zum Erbrechen das Wort von erhöhter Pro- sehbar sind, denn die Kommunisten bereiten den Boden dafür dauernd Kampf ums Dasein die Spannkraft des einzelnen duftivität gehört. Wir wollen auch arbeiten, wollen nicht von vor. vernichtet hat, in denen die dauernde Unterernährung förper- Gnadenbrot und Unterstügungen leben.. Wie tönnen wir diesen liche Schädigung hervorrief. Leider sind die so Betroffenen nicht Vorsatz ausführen, wenn die Macht der Verhältnisse uns zu Arbeitsfelten, nur haben sie keine Luft mehr zu, flagen. Sie haben re- lofen und Unterstüßungsempfängern abstempelt? Wie fönnen wir figniert. Lieber Vorwärts! Ich will nicht für sie sprechen, denn uns höhere Arbeitsleistungen vornehmen, wenn die Unter= über sie und für sie ist schon so viel nutzlos gesprochen worden. licher die Arbeitskraft lähmt? Somit müssen alle anderen Sorgen ernährung bereits einen Grad erreicht hat, der immer bedrohJeder weiß, daß diese Unglücklichen sterben, kennt diesen und jenen hinter dem natürlichen Egoismus des Magens zurücktreten. Wir von ihnen, hilft ihm vielleicht nach Kräften. Doch wird dieser sind nicht Magensklaven wie die„ neuen Reichen", denen zig Untergehenden nicht weniger, sondern mehr. Warum? Nicht nur Milliarden für eine Portion Gänsebraten nicht zu teuer ist, aber wegen der sich immer steigernden Not, sondern mehr noch vielleicht wir wollen nicht selbst zu Rebellen werden, wenn der Magen reaus einem anderen Grunde. Das ist die Stelle, an der der Schuh belliert. Erhält das Heer der Erwerbslosen in der Woche gerade der Zeit uns zum spanischen Stiefel wird und unsere Füße zu soviel Unterſtügung, um sich für ein Dutzend Milliarden zwei Brote Klumpfüßen zusammendrückt, so daß wir für alle Zeiten gezeichnet zu kaufen, so muß das Rätsel gelöst werden, wie man dann noch alles andere oder nur den größten Teil der werden. Diese Stelle ist das wahnsinnige Triumphieren Forderungen bezahlen soll. Ich weiß sehr wohl der Selbstfucht in ihrer gemeinsten Form. Man stoßt auf sie bringt uns mit Riesenschritten der Möglichkeit des allgemeinen Zutäglich, stündlich! Bei der Fahrt nach der Arbeitsstätte, bei der Ar- fammenbruches näher, zumal jetzt alle schönen Steuerberechnungen beit selbst, beim Einkauf, beim Verkehr, geschäftlichen wie privaten, ins Wanten geraten sind, aber helf er sich". Der Gewissenhafte überall dasselbe Bild. Rücksichtslosigkeit gegenüber wird stets bereit sein, der Allgemeinheit seine Opfer zu bringen und den anderen, Unterdrückung der Schwächeren, die Räder des gewaltigen Organismus, der sich Staat und Stadt Gleichgültigkeit gegen fremdes Leid, grenzen nennt, nicht zum Stillſtehen zu verurteilen. Packt uns der Hunger lose Selbstsucht. Wenn man sich einen vergnügten Tag auf an der Gurgel, so gibt es nur noch den Selbsterhaltungstrieb, der alle übrigen Rücksichten schweigen läßt. Roften des Glückes, ja des Lebens anderer verschaffen kann es wird unbedenklich getan. Und zwar sind es nicht vereinzelte, sondern die große Allgemeinheit, die so denkt. Man sage mir nicht, die Erfahrung, die Not zwinge dazu. Das meiß ich. In Hungergebieten Rußlands aß man aus Not menschliche Leichen, und hatte sicher auch Menschen geschlachtet und verspeist. Das war nur der nächste Grad der Not. Aber weil wir noch nicht so weit waren, darum schauderte es uns, daß Menschen zu solchen Handlungen fähig sind. Nun, es war eine höhere Stufe der Not. Der jetzige Zustand hat uns vorläufig nur so weit entnervt, daß wir das Mitgefühl, die einfachste Nächstenliebe, die Würde des Menschen, sein Verständnis für das Leid des andern verloren haben. Dieser Mangel, dieser Verlust der ersten menschlichen Qualitäten ist schlimmer als ** der Tag ohne Margarine, ohne Kartoffeln oder ohne Brot. Das ist die Stelle, an der uns der Schuh am wehsten drückt. Er schürft hier nicht die Haut ab, er macht nicht Hühneraugen, er verunstaltet unsere Füße für immer, macht uns zu Klumpfüßen!
Die Probe aufs Exempel.
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Die Preissteigerungen, die die kommende Woche wieder bringt, zeigen, mit Ausnahme der Werktarife, eine leichte Zurückhaltung, wenigstens läßt sich feststellen, daß sich das Tempo etwas verlangfamt hat. Da der Dollar in den letzten Tagen eine gewisse Stabilität zeigte, bleibt zunächst der Brofpreis noch unverändert auf 10 Milliarden stehen. Das Ernährungsamt teilt dazu mit: In der Woche vom 29. Oftober bis 4. November dürfen die Bäder auf Grund der mit ihren Vertretern getroffenen Vereinbarung an die bisher versorgungsberechtigt gewesene Bevölkerung nur je ein Brot auf Abschnitt B der 41. Brottarte abgeben. Die bisher als nicht versorgungsberechtigt angesehenen Personen erhalten in demselben Umfang Brot ohne Marken von demjenigen Bäcker, von dem sie bisher ihr Brot bezogen haben. Aus Gründen, die nur die notleidende Landwirtschaft zu erklären weiß, er= höht sich der Milchpreis abermals. Er beträgt vom 29. Dt. tober ab für Vollmilch 3,6 milliarden, für Magermilch 1,5 Milliarde. Die A- Milchfarten werden mit 4 Liter, die B- Milchfarten Man sage uns doch schnell einmal, wie eine Familie von fünf fomte die Karten für werdende Mütter( C- Karten) mit je ½ Liter Röpfen mit 100 bis 150 Milliarden in dieser Woche auskommen Vollmilch beliefert. Eine ganz außerordentliche und für den Absoll? Die Unternehmer bieten uns doch diese Beträge an, also nehmer faum mehr erträgliche Steigerung erfahren die Werktarife, müssen sie es doch auch wissen, wie man sie ein Die, wie mitgeteilt, jetzt täglich auf der Goldbasis festgesetzt teilt, um die laufenden Verpflichtungen zu erfüllen und die werden sollen. So wird am 28. und 29. Oftober ein Kubikmeter Familie ernähren zu können. Also, heraus mit den Talenten, Gas 2,9 milliarden, ein kubikmeter Wasser 2,9 Milliarden und meine Herren, ihr habt jetzt Gelegenheit, zu zeigen, wie man mit eine Kilowattstunde Strom 5,3 Milliarden fosten. Im einzelnen etwa 15 Goldmark in der Woche alle Bedürfnisse einer Familie be- gibt der Magistrat zu der neuen Regenung bekannt: streitet in einem Augenblick, wo sämtliche Dinge zum Leben den Die Lieferungsbedingungen für Gas und ElektriGoldmarktpreis erreicht und sogar überschritten haben. Die hun zität werden erneut und zwar dahin abgeändert, daß Dom gernden Berliner , die noch in Arbeit stehen, warten auf schleunige 28. Oftober 1923 ab der Preis für Gas und Elettri= Antwort. Es gibt hier fein Sichverfriechen und fein Sichdrücken. zität täglich unter Zugrundelegung des Kohlenteine Müdigkeit vorschützen" wie man uns im Kriege so schön preises frei Wert des Tages vor Ausstellung der Rechnung festanzufeuern wußte. Also heraus mit eurer Kenntnis gesetzt wird. Die Preise für Gas und Elektrizität merden täglich den Tageszeitungen mitgeteilt. Außerdem führt jeder Geldeinzieher der Dinge, heraus mit eurem Rezept. Wir versprechen, fein der Gas- und Elektrizitätswerte eine mit Dienstsiegel verseheneWort mehr zu sagen, wenn ihr uns den Beweis Preistabelle bei sich, aus welcher der Tagespreis hervorgeht liefert, daß es in der Tat möglich ist, mit dieser und in die jeder Verbraucher auf Wunsch Einsicht nehmen kann. Summe in der Woche auszukommen. Solltet ihr Die vierzehntägige Ableseperiode wird beibehalten; ebenso haben Der befürchtete Zeitpunkt, bei rechtlichstem Denfen nicht mehr aber nicht dazu in der Lage sein, so habt ihr auf alle Zeit das die Abnehmer bis auf weiteres die Berechtigung, zusammen mit feine Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu fönnen, ist eingetreten. Recht verwirkt, uns als ehrliche Männer gegenüberzutreten, dann der Bezahlung des fälligen Rechnungsbetrages zum gleichen TagesDer sich jetzt mit unheimlicher Schnelligkeit entwickelnde Kladdera- seid ihr das, wofür man euch hält: gefährliche Ausbeuter der Ar- preis einen Vorschuß für einen weiteren Wochenverbrauch datsch ist der Bankerott der Massen. Wir können rechnen, beitskraft eurer Mitbürger, Schmarotzer im Lande, widerwärtige doch nur an die Eintassierer zu zahlen. Vorausmie mir wollen. es bleibt unter Abstreichung auch der letzten kleinen Heuchler. Einer für die hungernden Arbeitenden. zahlungen vor Ausstellung einer Rechnung können nicht angeExtravaganz nicht mehr soviel im Beutel, um jedem, der Geld zu nommen werden. Nachdem durch Reichsverordnung vom 24. Offordern hat, sein Geld zu geben. Früher war doch nur der Monatstober 1923 die Rechtslage bezüglich der Bezahlung des stattgefundenen erste und für den Wochenlohnempfänger noch der Sonnabend der Gas- und Elektrizitätsverbrauches zu dem am Tage der Rechnungs
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Erst der Magen.
Ch.
Am letzten Sonntag nahmen die meisten Männer ihre Frauen mit in die Kirche, und selbst Jakob fam einigermaßen nüchtern dahergehumpelt und hatte die Oberlippe rasiert, die jezt ganz blau war.
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Und sie trafen sich vor der braunen Holzkirche, deren Gloden in den trüben Wintertag hinaustlangen, die Leute aus dem großen Dorf, die mit schönen Pferden schellenläutend dahergefahren tamen, und die Seeleute, die mit ihren Frauen durch den Schnee heranwateten. Aber drinnen im Gotteshause wurden die Fischer zu einem Nichts, wenn sie mit den anderen zusammen waren, deshalb hatten sie ihren festen Platz ganz hinten unter der Empore.
Aber als der Choral gesungen wurde, da hoben alle Frauen von der Küste die Blicke von den Gesangbüchern und ahen zu den Männern hinüber, die an der anderen Seite des Hauptganges saßen. Und der Gesang wurde zu einem kleinen Gebet, er möge von der langen Reise nach dem Norden wiederfehren.
Und Männer mit blanken Schädeln und Männer mit vollem Haar blickten zu dem Pfarrer auf, der predigte, aber die von der Küste saßen in dem Gefühl da, daß Gott in Sturm und Wetter und auf dem Meere ist und daß sie ihm bald entgegenfahren würden.
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In der Sicherstellung der notwendigsten Lebensmittel für die Hand- und Kopfarbeiter muß mehr wie bisher geschehen. Die Tat
ein so großer Sünder, daß er seiner armen Seele teinen Rat mehr wußte.
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Lars Myran aber sah den Alten mit dem weißen Barte an, der im Feuerschein des Holzstoßes dastand, und er dachte, Am nächsten Abend aber wimmelte es am Strande von daß vor vielen hundert Jahren so ein Greis der Opferpriester Leuten, denn jetzt sollten die Boote in See gebracht werden. gewesen sein mochte; der Holzstoß war das Opferfeuer, und Zuerst gab es eine kleine Feier in jeder Kambüse. Die man trank Bier Thor und Freya zu Ehren, ehe die LofotTür, die hineinführte, war so groß, daß ein erwachsener boote die Fahrt antraten. Es war der gleiche Strand, der Mann gerade hindurchkriechen konnte, und in dem schmalen gleiche Fjord; die Berge, die Boote waren wie jezt. Und die Gang vor den Schlafpritschen mit den Falldecken flammte das Menschen waren wohl auch ungefähr ebenso gewesen. Feuer in einem rostigen Kochofen, auf dem jezt ein Kessel mit dampfendem Bier stand. Und auf den Felldecken lagen und saßen Frauen und Männer, und Krüge mit Warmbier und Schnäpse wurden herumgereicht. Man jang und hatte feuchte Augen, und Kaneles Gomon spielte Affordion, hatte dabei aber ein Mädel auf dem Schoß.
Auch aus den anderen Kambüfenfenstern fiel ein heller Schein über die Bucht.
Jezt kamen von den entfernteren Booten Laternen herüber, und die eine gelbe Flamme humpelte, das war also Jakob. Die„ Robbe" sollte zuerst in See, und die anderen Bootsmannschaften famen, um zu helfen.
Der Nordwind schnitt ins Gesicht, Schneefloden wirbelten, und die Dunkelheit um das Boot war auf einmal von bärtigen Gesichtern im Laternenschein erfüllt.
Und nun steckte Oluf Myran einen großen Haufen Tang und Treibholz in Brand, den er zusammengetragen hatte. und das Feuer schlug hoch in die Luft und beleuchtete den Schnee, den Strand in weitem Umkreis und den grauen Fjord. Da tamen einige mit einem alten Manne dahergegangen. Er hatte einen langen, weißen Bart, eine robe Zipfelmüze und mächtige, weiße Fausthandschuhe an den Händen. Das war der Bootsführer, und dies war sein großer Tag, denn er taugte noch als Rufer, wenn die Boote in die See geschoben wurden. Man half ihm auf einen großen Stein hinauf, er räusperte fich, wischte sich mit dem Fausthandschuh die Nase und rief:
"
Gestern hatte Elezeus Hylla feiner Frau gesagt, fie wollten doch an seinem letzten Sonntag zu Hause zum Abend mahl gehen. Elezeus war fein Frömmler, aber er hatte Anfälle, wo er gegen Frau und Kinder unvergleichlich gut war, und wenn in der Nachbarschaft etwas Trauriges geschah, so bekam einer Tränen in die Augen, und das war Elezeus. Also nun los, Jungens!" Aber heute morgen wollte es das Unglück, daß er auf Berit wieder sehr wütend wurde, und ehe er noch recht zur Besinnung fam, hatte er sie gegen die Wand geschleudert und ihr ein paar hiebe verfekt, wo es gerade hintraf. Und dann fuhr er in die Kleider, ging zur Kirche und verbot ihr, mitzugehen.
Aber als jetzt das Abendmahl begann, da überfam ihn die Reue so start, daß er hinausgehen mußte. Und als er dann por den anderen sich auf den Heimweg machte und die kleinen Füße bei jedem Schritt so zierlich setzte, da mußte er an ein Wort des Pfarres denten, nämlich, daß wir alle eines Tages por Gottes Angesicht stehen werden. Und jetzt fühlte er sich als
Die Kambüse war jetzt leer, die Männer griffen zu, dicht nebeneinander standen sie, den Rücken gegen das Boot gestemmt, und fahen so flein aus unter dem riesigen, braunen Bug. Und dann sang der Bootsführer:
Mit Hottes Hilf'
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o ho- 0-0-0!"
Die Männer stemmten sich an, daß die Gesichter sich verzerrten, unter dem Kiel famen die Hölzer ins Rollen, der schwere Rumpf bewegte sich, blieb aber wieder liegen. Kapitän -D!" Per sang weiter:„ Stemmt an, o ho
Jetzt aber sang der Alte ganz hoch im Distant:„ Es rührt sich, o ho- 0-0-0!"
Und im nächsten Augenblick wiegte sich der schwere Rumpf im Waffer. Kristaver bedankte sich bei den anderen Bootsmannschaften für die Hilfe und schenkte ihnen einen Schnaps ein, und dann zog die ganze Schar mit ihren Laternen davon und schob ein Boot nach dem anderen in die See. Dem Alten wurden die Augen feucht von den vielen Schnäpfen, und er sang immer jubelnder:„ Stemmt an, o ho- 0-0-0!"
Aber bevor die Männer nach Hause gingen, um die letzte Nacht in ihrem guten Bett zu schlafen, gingen sie auf die Fahrzeuge, pertäuten fie ein Stück vom Lande, richteten den Mast auf und legten die Segel zurecht.
Und endlich wurde es still am Strande, die Laternen waren verschwunden, das Feuer erloschen, aber die vier Großfegler lagen in der Bucht und wiegten sich in den Wellen, die Wimpel an den Masten und fertig zur Abfahrt.
5.
Kaneles Gomon hatte es nicht leicht, er fonnte unmöglich hinaufwandern nach dem kleinen Berghof und beizeiten wieder zurück sein, deshalb trabte er allein durch die Gegend, wo die Lichter erloschen waren und schorr alle im Schlafe lagen. Ihm war der Schnaps zu Kopf gestiegen, er pfiff und sang, unter den Füßen war gefrorener Schnee und Sterne über dem Kopf, warum sollte er nicht singen? Jezt hätte er ja zu einem Mädel in einer Bodenkammer gehen können, aber er ging am liebsten zu denen, bei denen vorher noch feiner gewesen war; das nannte er die Mädchen fonfirmieren. Und außerdem dachte er an den halbblinden Bater daheim und die kleine Schwester. Der liebe Gott mochte wissen, ob den Winter über das Effen für sie beide reichen würde. Und dann war da hoch im Norden ein Mädel auf einem großen Hof, das glaubte, er meine es ehrlich und fei eines reichen Mannes Sohn. Ja, man hat viel zu denken in so einer Nacht vor der Ausreise, wenn man fingend draußen umhergeht und sich die Zeit ver
Rücken und Beine stemmten sich ein, und das Boot schob fich ein paar Schritte vorwärts. Dann mußten die Leute vertreiben will. schnaufen.
Fortsetzung folgt.)