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Arbeitsaufnahme bei Krupp.

Abmachungen mit der Ingenieurkommission.

Konferenz der Berliner Funktionäre.

Unter großem Beifall wird ein Antrag, der fordert, den Reichs­präsidenten aus der Partei auszuschließen, verlesen.

Die Verhandlungen zwischen der Krupp- AG. und der In­genieurfommission haben zu borläufigen Abmachungen geführt, deren Einzelheiten bis jetzt noch nicht bekannt sind. Nach Borgänge in Sachsen geschaffenen Lage Stellung. Genosse Toten bargen und die Verwundeten verbanden, kehrte das Auto in Die Berliner Funktionäre nahmen gestern zu der durch die schoß das Maschinengewehr: 16 Tote war der Erfolg. Als wir die Aeußerungen französischer Kreise hat sich die Firma Krupp bereit erklärt, 20 Bro3. ihrer gesamten Produktion der Re- Künstler und die Genossin Wurm waren vom Bezirksvorstand rasender Fahrt zurück und schoß ohne weiteres auf die Sanitäter, parationstommission zur Verfügung zu stellen und tie nach Dresden entfandt und gaben Bericht über ihre dort empfangenen Polizisten usw. Die Sanitätsfahne ift durchlöchert.( Lebhafte Ent­Eindrücke und Feststellungen. rüstung.) Weitere Tote blieben auf dem Pflaster. Rohlensteuer zu bezahlen. Auf die nachzubezahlende Kohlen. Zunächst sprach Gen. Künstler. In dem schweren Kampfe, steuer soll der Wert der beschlagnahmten Erze und der Eisen- und den die sächsischen Arbeiter zu führen haben, brauchen sie die Unter Stahlvorräte angerechnet werden. Infolge dieser Regelung ist die ftüßung der Genoffen im Lande.( Sehr richtig!) Der ganze Bor Wiederaufnahme der Arbeit durch 75 000 Angehörige der Krupp- stoß der Reaktion in Sachsen galt nicht nur dem Gen. 3eigner, werte gesichert. Die Direktion hofft, in furzer Zeit wieder zur Voll- fondern dem ganzen sächsischen Proletariat. Dafür zeugt das Auf arbeit übergehen zu können. Der Abschluß der Verhandlungen treten des Dr. Heinze und des republitanischen" Generals mit der Firma Thyssen steht bevor. Ueber die Aufnahme des Müller. Die Genossen waren sich darüber einig, daß die Reichs­Schiffsverkehrs auf dem Rhein- Herne Kanal wird zurzeit regierung ebenfalls verhandelt.

Effen, 30. Oktober. ( WTB.) Die Bemühungen, das Wirt schaftsleben wieder in Gang zu bringen, haben zur Bildung von Birtshaftsräten geführt. Nachdem der Düsseldorfer Ausschuß bereits zusammengetreten ist, tagte gestern der Essener Aus schuß zum erstenma.. Es wurden Kommissionen gebildet; in sach. liche Rerhandlungen wurde nicht eingetreten. In unterrichteten Streifen wird darauf hingewiesen, daß durch die Bildung von Wirt: schaftsausschüssen für einzelne Bezirke eine Dezentralisation Plaz greift, die dem Berlauf der Verhandlungen nicht günstig ist.

Beiträge zur Erwerbslosenfürsorge. Neuregelung der Kurzarbeiterunterstützung.

Durch eine Verordnung auf Grund des Ermächtigungsgesetzes wird am 1. November die Beitragspflicht zur Erwerbs lofenfürforge in Kraft gesetzt. Die Beiträge werden in Form eines Zuschlags von 20 Proz. zu den Krantentassen­beiträgen erhoben. Diese Zuschläge tragen die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer je zur Hälfte.

Wie

In der Diskussion sprach zunächst Gerhart Seger : Er begrüßt den Antrag, Ebert auszuschließen. Aber damit ist nichts erreicht. Wir dürfen uns nicht damit begnügen, einige Führer auf der Strecke zu lassen. Es muß eine Revolution der Partei an Haupt und Gliedern eintreten.( Beifall.) Stein: Jezt erleben wir den Borstoß der Gegenrevolution. durch nichts zu ihrem Vorgehen gegen Sachsen berechtigt Wie fie mit dem ganzen Reich zu verfahren gedenkt, zeigen die mar. Der Rebner verurteilte scharf das Verhalten der Kommunisten, Borgänge in Freiberg in Sachfen. Alle Schreden in Horthy - Ungarn die der Reaktion geradezu in die Hände gearbeitet haben. Aber werden verblassen gegen das, was sich in Deutschland ereignen wird. dennoch hatte die Reichsregierung fein Recht zu ihrem ultimativen Der Plan der bayerischen Faschisten ist das wichtigste Ereignis. An Borgehen. Es war vor allem Aufgabe der fächsischen Regierung, der Grenze Thüringens , das feinen Anlaß zum Einschreiten bietet, mit diesen Zuständen aufzuräumen. Bu solchem Vorgehen hatte die stehen Reichswehrtruppen und hinter ihnen Faschisten, an deren Reichsregierung gegen Bayern alle Veranlassung.( Lebhafte Bu- Spitze Kapitänleutnant Ehrhardt, der fliehen konnte oder fliehen stimmung.) mußte, weil er zuviel wußte über die Zusammenhänge zwischen Wo ist die deutsche Republit hingekommen? Reichswehr und den illegalen Organisationen. Weil diese Gesellschaft In Dresden hat die Reichswehr die sächsischen Minister mit aufge- den Weg nach Berlin frei haben will, mußte der Streich in Sachsen pflanztem Bajonett hinausgetrieben.( Große Entrüftung.) verübt werden. Daher fämpfen die Arbeiter in Sachsen für die ge­muß die Republik im Ausland beurteilt werden!( Sehr wahr!) samte Arbeiterschaft.( Zustimmung.) Lange wußten wir, daß fer Die Kommunisten haben zu Gewalttätigkeiten aufgerufen und Bürgerkrieg kommen würde. Die Partei hat sich geopfert, ist in die haben damit der Reaktion in die Hände gearbeitet. Die Kreuz große Roalition gegangen, um den Bürgerkrieg zu verhindern, den Zeitung" hat in jubelnden Tönen den Schrift der Reichsregierung in die Reaktion will. Wir wollten Dresden begrüßt, sie scheut sich aber nicht, anzuerkennen, daß Herr den Bürgerkrieg verhindern, Kahr in Bayern die Reichssteuergeseze fabotiert. Was gedenkt da- weil Deutschland in der Welt nicht Hammer, sondern Amboß ist. gegen die Reichsregierung zu tun?( Lebhafte Zurufe: Gegen Bayern Aber die Realtion pfeift auf Deutschland , es fommt ihr nur darauf ist sie nicht da!) an, die Macht wieder an sich zu reißen. Wir stehen vor der Wahl: entweder in Schanden unterzugehen oder fämpfend die Ehre der deutschen Arbeiter zu erhalten.( Beifall.) Mögen die bürgerlichen Bolitiker wissen, daß die deutschen Arbeiter nicht daran denfen, fich unter ihr Joch fampflos zu beugen. Nicht alles, Parteigenoffen, was von links fommt, geht zu unseren Gunsten, das möchte ich der Genoffin Wurm sagen.( Beifal.) Bei allem Unmut, ten wir über die Verhältnisse empfinden, stehen wir treu zu der Partei, Wir haben die Zukunft der deutschen Arbeiterschaft zu verteidigen. ( Beifall.)

In einer Betriebsversammlung

in Freiberg

hat schwerbewaffnete Reichswehr die Arbeiter mit der Maffe be. droht, und dadurch haben die Vorgänge dort ihren Ausgang ge­nommen. Aus welchen Kapiteln des Etats werden die schwarzen Reichswehrsoldaten bezahlt?( Unruhe.) Wenn diese Reichswehr foldaten entlaffen werden sollen, wird Geßler eine schwere Stunde erleben, denn diese Soldaten werden sich dann eben so wenig ent­waffnen laffen, wie die Angehörigen der Brigade Ehrhardt. Wir haben unsere Pflicht zu tun. Teilaftionen haben zu un­terbleiben. Sie haben ihre Kraft für den großen Schlag der Ron­terrevolution( Lebh. Unruhe. Buruf: Wie lange noch warten?) auf zufparen. Der Redner verliest eine am Schluß wiedergegebene Re­folution des erweiterten Bezirksvorstandes, die die Vorgänge in Sachsen scharf verurteilt und die großen Beifall auslöst, als der Austritt der Sozialisten aus der Reichsregierung gefor­

Dementsprechend find die Arbeitgeber gehalten, von den vom 1. Rovember ab fälligen Gehalts-, Lohn- usw. Zahlungen, fo­weit fie Abzügen für Krankenfaffenbeiträge unterliegen, einen weite­ren Beitrag in Höhe von 10 Broz. des jeweiligen Krankenkassen­beitrages in Abzug zu bringen und zugleich mit den von den Arbeit gebern felbst zu leistenden Beiträgen an die Krankenkasse abzuführen. Die Arbeitgeber find weiter verpflichtet, gleichzeitig mit der Ab­führung der Beiträge der Krankenkasse mitzuteilen, welche Beiträge auf die Krantenversicherung und welche Beiträge auf die Erwerbslofenfürsorge entfallen. Auf diese Verpflichtung wird besonders hingewiesen, da im Falle der Nichtbeachtung den Krantentassen ein erheblicher Schaden erwachsen fönnte, für den diese wiederum die Arbeitgeber selbst haftbar machen müßten. tert wird. Mit Wirkung vom 1. November d. I. tommt die Verpflichtung der Arbeitgeber, die Krankenkassenbeiträge für die in ihren Betrieben vertürzt arbeitenden Bersonen nach ihrem unverfürzten Arbeits­verdienst zu leisten, in Wegfall. Die Gemeinden leisten daher für etwaige für die Zeit nach dem 1. November d. I. für Kurzarbeiter abgeführten Krantentassenbeiträge teinen Erfaz mehr.

Dann sprach Genoffin Wurm: In Sachsen ist nichts passiert, was die Reichsregierung zu ihrem Borgehen veranlassen konnte. Ganz gewiß, das Vorgehen der Kommunisten war taktisch falsch, aber es ist auch falsch, geradezu wider tefferes Wissen geschrieben, wenn der Borwärts" behauptet, daß in den fommunistischen Flugblättern zum bewaffneten Widerstand aufgefordert sei. Ich verurteile das Vorgehen der Kommunisten.

Lempert spricht die Hoffnung aus, daß die Parteileitung und die Frattion feine Entschlüsse faffen werden, die die Aktivität der Genossen dämpfen könnten. Ein Antrag verlangt von den Gewerkschaften

die sofortige Verhängung des Generalstreits. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird angenommen.

Im Schlußwort betonte Genosse Künstler, daß in diesen Tagen der gesamte Bezirksvorstand seine Pflicht getan hat. Er bittet die Resolution des Bezirksvorstandes anzunehmen und ersucht, die Resolution über sofortigen Eintritt in den Generalstreit zurüd­zuziehen. Die Aftion muß geschlossen bleiben. Wer jetzt die Partei verläßt, ist ein Fahnenflüchtiger. Wir müssen uns gegenseitig stügen, um den Sieg zu erringen.( Beifall.)

Dann wird die

Resolution

des Bezirksvorstandes einstimmig angenommen:

Neu ist, daß der Berwaltungsausschuß des öffent lichen Arbeitsnachweises die Ermerbslojenunterstügung von einer Arbeitsleistung gemeinnügigen Charaf ters, fomeit die Gelegenheit Bazu besteht, und für Erwerbslose 2lber, was von rechts geschieht, geschieht gegen euch, und was von Die Funktionärtonferenz Groß- Berlins verurteilt aufs schärffte unter 18 Jahren mangels solcher Gelegenheit von der Teilnahme links geschieht, mags falsch sein, geschieht doch für euch.( Brausender das Borgehen der Reichsregierung gegen Sachsen , das jeder recht­an Beranstaltungen der beruflichen Fortbildung oder der allgemeinen Beifall.) Der Parteivorstand hat ein großes Aufgebot nach Sachfen fichen verfassungsmäßigen Grundlage entbehrt, während gegenüber Bildung abhängig zu machen hat. geschicht: Hilferding , Rabbruch und andere. Sie sind hingeschiedt dem hochperräterischen, offen gegen das Reich auftretenden Bayern Die Kurzarbeiter fürsorge ist wie folgt neu geworden, um ein Kompromiß zu erzielen. Der Parteivorstand außerordentliche Langmut an den Tag gelegt wird. regelt: Erreichen in einer Kalenderwoche oder Kalenderdoppel- nister entfaffe, daß er selber zurücktrete und eine Koalition mit den regierung gegen Sachfen ist eine Berlegung der ver. vom Genossen Zeigner verlangt, daß er die kommunistischen Mi. Die Funktionärtonferenz stellt fest: Das Vorgehen der Reichs­woche Arbeitnehmer infolge vorübergehender Einstellung oder Be Bürgerlichen empfehle.( Unruhe.) Die fächsischen Genossen haben fassungsgemäß gesicherten Demokratie. Sie fordert schränkung der Arbeit die in ihrer Arbeitsstätte ohne Ueberarbeit das abgelehnt.( Lebhafter Beifall.) Warum hat die Reichsregierung deshalb: Die morgen tagende Reichstagsfraktion möge den sofortigen übliche Zahl von Arbeitsstunden nicht und erzielen fie deswegen fein Ultimatum in Bayern gestellt. In Sachsen stüßt sich die Rücktritt der sozialistischen Minister aus der großen Koalition be­weniger als fünf Sechstel ihres vollen Arbeitsverdienstes, fo Reichsregierung auf junge Reichswehrsoldaten, die gegen die Ar- schließen." erhalten jie 40 v. H. des Unterschiebes zwischen ihrem Arbeiterschaft verhett sind. beitsverdienst und fünf Sechsteln des vollen Verdienstes als Kurz- Heute abend ist die Berliner Boltszeitung" verboten Die Funktionärfonferenz protestiert gegen bas in Hamburg vom arbeiterunterstügung. Die Kurzarbeiterunterstützung vermehrt sich worden( Lebhafte Unruhe.), der Vorwärts" wird nicht Sondergericht gefällte Todesurteil, das in schroffstem Gegensatz zu für jeden zuschlagsberechtigten Angehörigen um verboten. Bürgerliche Blätter haben scharf gegen den dem in Kottbus ergangenen befremdlich milden Urteil gegen rechts­10 v. 5. dieses Unterschiebes, bis fünf Sechstel des vollen Staatsstreich in Sachsen protestiert.( 3wischenruf: Stampfer!) Ja, gerichtete Hochverräter und Butschisten steht. Die Funktionärtonferenz fordert von den Instanzen der Partei Berdienstes erreicht sind. Auf Verlangen des Vorsitzenden des ich wünschte, der Genosse Stampfer wäre hier und gäbe Ihnen über und Gewerkschaften alle Mittel vorzubereiten, um ben Borstoß ber diese Haltung des Vorwärts" Aufschluß. Wir bedauern auf das öffentlichen Arbeitsnachweises hat aber der Arbeitgeber die Kurz tiefste diese Maßnahmen, die nicht möglich gewesen wären, wenn der Reaktion abzuwehren. Die Funktionärfonferenz verpflichtet sich: arbeiterunterstützung einzustellen, wenn die Bedürftigkeit nicht Reichspräsident nicht seine Zustimmung gegeben hätte.( Große Zur Abwehr aller reaktionären Bestrebungen und Angriffe gegen gegeben ist. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, über den Arbeitsver- Unruhe.) das Proletariat, gegen die Republit, alle Kraft der Arbeiterklasse dienst Auskunft zu geben und die Errechnung und Auszahlung der einzusehen. Die Funktionärkonferenz spricht den sächsischen Genossen Unterstügung fostenlos zu besorgen. ihre vollfte Sympathie aus und wünscht dem Kampfe der fächsischen Arbeiter gegen die Reaktion den besten Erfolg." Ferner wurde noch folgende Entschließung gegen einige Stimmen angenommen: Die Funktionärversammlung Groß- Berlins macht die Ent schließung der erweiterten Ortsverwaltungen, die in der Friedrichs hain- Versammlung getätigt wurde, zu der ihrigen.

Fälscher Ansbach vor Gericht.

Urteil: 3 Jahre Gefängnis."

Morgen findet eine Mitteldeutsche Konferenz der Partei statt. Fassen Sie Beschlüsse zu der jeßigen Lage. Zeigen Sie, daß fie den Aufgaben gewachsen sind.( Beifall.) Genosse Pittig aus Freiberg schildert die dortigen Borgänge. In Freiberg haben die

Nationalsozialisten ihren Hauptfih.

"

Bor der 4. Straffammer des Landgerichts I begannen am Dort ist noch heute die Firma Küchenmeister, die das Auto Montag die Verhandlung gegen den politischen Dokumentenfälscher Streifen führend. Dort wird die schwarze Reichsmehr eingezogen, die für die Rathenau- Mörder gestellt hat, in den nationalsozialistischen Anspach. Es standen vor der Kammer zwei getrennte Antlagen bei uns in Sachsen Ruhe und Ordnung schüßt. 27 Tote, über an. In dem Hauptfall, der zuerst verhandelt wurde, handelte es 22 Schwer- und 50-60 Ceichtverletzte, das war die Heldentat der sich um die politischen Fälschungen. Anspach hatte eine nationalfozialistischen Reichswehr.( Pfui!) Die Erwerbslosen hatten Reihe Berichte über militärische Borgänge angefertigt und als an eine Versammlung. Als der Ruf erfcholl: Die Reichswehr fährt geblich aus amtlichen Archiven entwendet an auswärtige Regie- wieder Lebensmittel ab," ließen sie sich nicht mehr halten und ein rungen verfauft. Das Gericht beschloß zunächst den Ausschluß einziger Wagen wurde geplündert. Das war das Signal dafür, eine Reichswehrwache in die Stadt zu legen. Nun erscholl auf den der Deffentlichkeit in vollem Umfange, da durch die öffent Straßen der Ruf: Straße frei!" Wer sich umfah, wurde mit bem liche Berhandlung der Staatssicherheit Gefahr drohe. In der Ber Gummifnüppel geschlagen. Frauen und Kinder, Greise und Krante, handlung bestritt Anspach jede Fälschung. Er behauptete, daß er Straßenarbeiter sind in der unsinnigsten Weise von den 19jährigen die bei ihm in großen Mengen gefundenen Formulare von Dienst Leuten geschlagen und gestochen. Die berittene Reichswehr hat stellen und Behörden aus Sammelinteresse sich verschafft habe. Ein Kinder umgeritten. Arbeiterfamariter, die helfen wollten, wurden vernünftiger Grund liege ja dafür nicht vor, aber er habe es nun geschlagen und zur Wache geschleift.( Bfui!) In einem Betrieb, wo eine Betriebsversammlung stattfand, brachen die Soldaten mit vor einmal getan. Anspach ist im Gefängnis von den Gerichtsärzten gehaltenen Waffen ein. In ausgeschwärmter Schüßenlinie mit Sanitätsrat Dr. Leppmann und Dr. Hirsch auf seinen Geistes- Artillerie ist die Reichswehr gegen Brand- Erbesdorf vorgegangen. zustand untersucht worden. Die Sachverständigen sind auch zur Der Kommandeur der Reichswehr , mit dem wir verhandelten, er­Erstattung eines Gutachtens zugezogen. Unter den etwa 20 3eugen flärte, daß er alles auf Befehl von oben tue. Die altgedienten Sol­wurde auch Oberregierungsrat Dr. Weiß vom Berliner Polizei­präsidium vernommen. In den späten Abendstunden wurde das Urteil gefällt. Es lautete auf 3 Jahre Gefängnis; 1 Jahr 6 Monate der erlitte­nen Untersuchungshaft wurden angerechnet. Das Gericht hat es cis erwiesen erachtet, daß sich Anspach des Vergehens gegen§ 6 des Gesetzes, gegen den Verrat militärischer Geheimnisse, schuldig gemacht hat, indem er mit Personen, die im Interesse einer ausländischen Macht tätig waren, Beziehungen unterhalten hatte. Einen breiten Raum in der Urteilsbegründung nahm die Auseinandersetzung des Gerichts mit dem Einwand der Berteidigung ein, daß dieses Gesetz auf Grund der militärischen Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages nicht mehr anwendbar sei. Das Gericht bekannte sich hierzu zu einer anderen Auffassung und wies auch den weiteren Einwand der Verteidigung zurück, daß das Gefeß nur den Verrat wirklicher militärischer Geheimnisse, nicht aber den Berrat von Fälschungen treffen wolle. Wie wir hören, wird gegen das Urteil seitens der Berteidigung Revision angemeldet.

baten läßt man in der Kaserne und die jungen Menschen laufen mit aufgepflanztem Bajonett durch die Straßen. Am Tage des Blutbabes herrschte Ruhe. Voller Verkehr war auf den Straßen gespidt, die Straßen. Es wurde unser Lotal durchsucht. Die Menge Aber am Nachmittag durchrasten Autos, mit Maschinengewehren wurde erregt und wollte einige Reichswehrsoldaten, die die Post holen sollten, nicht mehr in die Kaserne lassen. Nun ereignete sich etwas, was wir bebauern: Auf ein Auto, das herankam, wurden Steine geworfen. Wir wiffen nicht, mer bas getan hat. Darauf

Kein Streik in Hanau .

Hanau , 30. Oktober. ( Eig. Drahtbericht.) Die Meldung einer Telegraphenagentur, daß hier allgemein gestreift" werbe, ist falich. Am Sonntag batten die Betriebsräte schon die Beendigung des Broteststreits erklärt. Am Montag wurde nicht allgemein gestreift", sondern im Gegenteil allgemein gearbeitet.

Die Lübeder Bürgerschaft nahm in erster Lesung ein von den Zeifungsverbote. Das Behrkreiskommando II Stettin hat von Sozialdemokraten im Zusammenhang mit den Auguftunruhen gegen rechtsstehenden Zeitungen die Stargarder Beitung" und die den Gesamtsenat beantragtes Mistrauensvotum in nament Lauenburger Beitung", bon lintstehenden den sozial licher Abstimmung mit 42 gegen 31 Stimmen an. Eine zweite demoftratischen Hinterpommer", Röslin, verboten. Lesung wird noch stattfinden.

Gewerkschaftsspigen die planmäßige Sufammenfaffung aller prole Die Funktionäversammlung fordert ebenfalls von Partei- und tarifchen Kräfte und die sofortige ideologische und organisatorische Vorbereitung des Generalstreifs. Der Vormarsch der Konterrevo lution fann nur abgestoppt, die Positionen der Arbeiterklasse können nur gehalten werden, wenn die Arbeiterklasse ihre wirksamste Waffe den politischen Generalftreit ungefäumt einfeßt."

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Endlich wurde gegen eine starte Minderheit folgender Anfrag angenommen:

fich dem Vorgehen der Funktionäre von Leipzig an und verlangt den " Die Funktionäversammlung der BSPD. Groß- Berlins schließt fofortigen Ausschluß des Reichspräsidenten Ebert aus der Partei. Eine Begründung nach den letzten Handlungen des Reichspräsidenten erübrigt sich."

nale. Schluß 10 Uhr. Die Versammlung sang darauf stehend die Internatio

Mit dem Beschluß, den Ausschluß des Reichspräsidenten aus der Partei zu verlangen, find die Berliner Funktionäre einem in Leipzig gegebenen Beispiele gefolgt. Solche Beschlüsse tragen nicht dem Umstand Rechnung, daß sich die Tätigkeit des Staatsoberhaupts in der Stille des Beratungszimmers vollzieht, so daß ohne genaueste nicht möglich ist. Im übrigen wünschen wir, daß sich die Funktio Kenntnis vertraulicher Vorgänge ein zuverlässiges Urteil über sie nicht möglich ist. Im übrigen wünschen wir, daß sich die Funktio näre, die diesen Beschluß faßten, erst einmal auch alle die Ver. dienste erwerben mögen, die sich Genosse Ebert in langjähriger opferreicher Tätigkeit um die Partei erworben hat.

Ein sonderbares Tauschgeschäft.

Wie dem Züricher Voltsrecht aus Rom gemeldet wird, ichließt die Amnestie, die in Italien am 81. Dftober in Kraft treten wird, nur Verbrechen gegen die Sicherheit des Staates und schwere politische Verbrechen aus, für die keine Milderungsgründe gemacht werden lönnen. In politischen Kreifen versichert man, bie Amnestie fomme befonders den lommunistischen Parteiangehörigen zu gut. Mussolini babe damit der Sowjetregierung, mit der gegenwärtig Handelsvertragsunterhandlungen im Gange sind, seine guten Abfichten beweisen wollen. Der Sowjetvertreter in Rom habe seinerseits die Versicherung abgegeben, daß die toma munistische Bewegung in Italien bon Rußland Inicht mehr finanziell unterstügt werden soll