Eine sonderbare Entgegnung.2BTB. berichtet unterm 30. Ottober: Die„Times" veröffentlicht!heute ein Telegramm ihres Dresdener Sonderberichterstatters über„die großen Zufammenziehungen von Reichswehrtruppen in �Sachsen", die Grund zum Argwohn böten. Zahlreiche Aktionender Militärbehörden, so heißt es in dem Telegramm, stellten Ver-letzungen des Versailler Vertrages dar; insbesonderewird dies bezüglich der Neueinstellungen und Bewaffnung behauptet.Demgegenüber wird von amtlicher Seit« festgestellt, daß dieZusammenziehungen der Reichswehrtruppen in Sachsen den Bestim-mungen des Vertrages von Versailles in keiner Weise wider-sprechen. Es handelt sich weder, wie die„Times" meint, umein Armeemanöoer, noch um die Vorbereitungen zu einer Mobili-sierung, sondern lediglich um die Erledigung polizeilicher Ausgaben, die in erster Lim« die Auflösung von bewaffneten,auch nach Ansicht der Interalliierten Militärkommission nicht zu-lässigen Selbstschutzorgonisationen bezwecken, also umeine Aktion, die auch im Interesse der Erfüllung desVersailler Vertrages liegt. Um diese Aufgabe erfüllen zukönnen, mußte eine Reih« von Reichswehrtruppen nach Sachsengezogen werden, deren Zusammensetzung bereits vor einigen Tagenveröffentlicht worden ist. Aus ihr geht hervor, daß es sich a u s-n a hm s l o s um auf Grund des Versailler Vertrages aufgestellteTruppenteils handelt. Die Truppen sind so bewasfnet, wie der Versailler Verlrag es vorsieht: sie führen selbstverständlich also auchkeine Fluaabwehrgeschütze mit sich, wie der„Times" aus Dresdengemeldet wurde. Soweit in den letzten Wochen Neueinstellungenin die Reichswehr erfolgt sind, geschah dies zur Auffüllung der e tat-mäßigen Stärke im Rahmen des Versailler Vertrages, diebekanntlich noch nicht einmal erreicht ist. Auf die Phantasien desBerichterstatters, die aus politischen Beweggründen erwachsen sind,einzugehen, erübrigt sich. Es muß außerordentlich be-dauert werden, daß die„Times", die sich in der letzten Zeitmeistens bemüht, über die Verhältnisi« in Deutschland objektiv zuberichten, durch Verbreitung dieser erfundenen Hetznachrichten undpolitischen Phantasien sich als Werkzeug linksradikaler Hetzer miß-brauchen ließ.Richtig ist an dieser Entgegnung jedenfalls der eineSatz, daß die„Times" in letzter Zeit bestrebt war, objektivüber Deutschland zu berichten. Um so bedauerlicher ist es, daßdie Pressestelle der Reichsregierung, die die Aufgabe bat, diekür die Presse bestimmten Erklärungen sämtlicher Reichs-Ministerien auch unter dem Gesichtspunkt ihrer außen-politischen Wirkung zu prüfen, ehe sie veröffentlicht wer-den, eine derartige Polemik hat passieren lassen. Es mag wohlsein, daß das Telegramm des Sonderberichterstatters der„Times" allerlei Uebertreibungen und Unrichtigkeiten ent-hielt. Aber d i e s e A r t der Entgegnung kann lediglich Wir-kungen auslösen, die ganz und gar nicht im Interesse derdeutschen Außenpolitik liegen. Da wäre es doch viel besser ge-wesen, überhaupt zu schweigen. Besonders die Beweisführung,wonach die Ausfüllung der Reichswehrformationen im Jnter-esse des Friedensvertrages liege, ist ein kleines Meisterwerkintellektueller Gymnastik. Sie wird sicherlich drüben starkenEindruck machen. Ob zum. Vorteil des guten Rufes Deutsch-lands, ist eine andere Frage.öenesch über üie üeutfche KrisenPrag. 31. Oktober.(MTB.) In der gestrigen ersten Sitzung derHcrbstsession des Parlaments führte der Minister des Aeußeren Dr.B en es ch aus: Das Problem Deutschland ist heute das beherrschendeProblem der internationalen europäischen und der. Weltpolitik. Wirwerden uns in die weiteren Vorgänge in DeuEchland nicht einmischen, mögen sie den Charakter einer rechts oder einer links ge-richteten Aktion annehmen. Wir fordern nur, daß kein« derartigeAktion unsere Grenzen, unsere Interessen und unjere Rechte berühreund daß sie auch die Grenzen der Nachbarstaaten, insbesondere jeneOesterreichs, nicht berühren, soweit sie durch Verträge, insbesonderejenen von Genf, verknüpft sind. Heute erwägt man. ob man Deutsch-land helfen muß, damit es bezahle, was es bezahlen muß, ebensowie es mit Oesterreich und Ungarn geschehen ist. Hier ist allerdingsdas Problem viel schwieriger, dann es handelt sich in Deutschland vor>allem um«ine heftige moralische Krise der ganzensNation und um den fundamentalen Kampf um Sein oderNichtsein der Demokratie. Die Krise wird nicht eher be- �hoben sein, als bis die politische Revolution in der oder jener Form!durchgeführt fein wird.Das Reparationsproblcm nimmt untar diesen Umständen neue Formen an, wenn auch die grundsätzliche Frag« derNcparationspolitik dieselbe geblieben ist. Das ganze Reparations-Problem läßt sich folgendermaßen zusammensasien: Man muß eineenglisch-französische Formel in der Frage der interalliiertenSchulden als Grundlage jedes weiteren Reparatlonsplanes findenund unter den Alliierten einen Plan vorbereitem der Deutschlandnach einer kurzen Moratoriumsfrist instandsetzt, mit der Erfüllungdes gemeinsamen Zohlunsplanes zu beginnen. Wenndie Frag« der interalliierten Schulden gelöst wäre, würde die Frageder Summe, die Deutschland zu zahlen hat, kein« großen Schwierig-keiten mehr bereiten. Aber es läßt sich kaum denken, daß ohnewenigstens indirekte Zusammenarbeit mit Amerika dies gelingenkönnte.�usnahmetarife für Lebensmittel.Um dem wirtschaftlichen Leben Zeit zu lasten, sich auf dieGoldwährung umzustellen, führt die Reichsbahn aus schonend-ster Rücksicht auf die Ernährungslag« vom t. November ab einenNottarif für Lebensmittel«in. Di« jeweils gültigenFrachtsätze der regelrechten TarisNaste und der Ausnahmetarif«werden für die folgenden Lebensmittel um 30 Proz. ermäßigtwerden: Getreide und Hülsenfrüchte, Mühlenerzeugnist«, Teigwaren,kochfertig« Suppen und dergleichen, frische Feld- und Gartenfrücht«der Klast« C und E, frisch« Mohrrüben und frisch« Kohlrüben derKlasse E, Seefische usw. des Ausnahmetarifes 8, Milch des Aus-nahmetarifes 25, Butter, Butterschmalz, Margarine, Fette an»pflanzlichen und tierischen Stoffen der Klaff« D zur menschlichenErnährung, Käse und Quark._Verichtigung. Wir werden darauf aufmerksam gemocht, daßdie Genossin Wurm in ihrer Rede auf der gestrigen Funktionär-/konferenz den Satz„der„Vorwärts" wird nicht verboten" nicht ge-.sprachen hat. Er sei vielmehr als Zuruf aus der V«rsamm-Ilung gefallen.verlangten sie auch noch Speisen und Getränke, unter der Drohung,daß sie ihn Über den Hausen schießen würden, wenn er ihre For-derung nicht erfülle oder gar Miene mache, Lärm zu schlagen unddie Polizei oder sonst jemand zu Hilfe zu rufen. Zum Glück aberhatte das Mädchen, das in einem Hinterraum war, die Leu« eben»ialls gesehen und gleich Verdacht geschöpft Da» beherzteMädchen nahm den Revolver des Wirtes und kamdamir vor. Als die„Gäste" das jähen, hielten sie sich doch nichtmehr für sicher und entflohen mit den 20 Milliarden in den Grüne-wald hinein. Benachrichtigte Schutz- und Kriminalbeamte nahmensofort die Verfolgung auf, aber die Absuchung des Grunewald?blieb erfolglos.die lächerliche Verfassung.Der Fall Thomaschky..Vor einiger Zeit haben wir Über eine am 10. September ab-gehaltene Reifeprüfung am Köllnischen Gymna-s i u m berichtet: Studienrat Dr. Thomaschky habe durch Fragenin der Prüfung Schüler zu Antworten veranlaßt, die auf miß-achtende Aeußerungen über die Reichsverfassung und die Farbendes Reiches hinausliefen. Zur Aufklärung dieses Vorfalls war dasDisziplinarverfahren«ingeteitet worden, bei dem dieUntersuchung durch ein Mitglied des preußischen Ministeriums ge-führt wurde. Die Untersuchung, die sich auf all« Anwesenden«in-schließlich der Schüler erstreckt«, hat, wie dem Amtlichen PreußischenPressedienst aus dem Kultusministerium mitgeteilt wird,ergeben, daß Dr. Thomaschky die in der Oestentlichkeit stark tritt-sierten Fragen nach den Farben der Republik und den BemerkungenHeines über die Farben fchwarz-rot-gold in der Prüfung überhauptnicht gestellt hat. Richtig ist, daß die Frage nach der Kritik Rankesüber Rousteaus„Eontrat sociale" in der Prüfung gestellt wurdeDagegen ist nicht erwtesen, daß diese Frage im Anschluß an Fragenüber die heutige Verfassung oder mit Bezug aus die heutig« Ver-fassung gestellt war. Demgemäß ist das Disziplinarverfahren«in-gestellt worden.Wir haben den Vorgang seinerzeit, wie mitgeteilt, dem„Verl.Tagebl." entnommen. Das Blatt kritisiert das auch uns über-raschend« Ergebnis dieses seltsamen Disziplinarversahrens folgen-dermaßen:„Diele Entscheidung wird in allen unterrichteten Zkreisen,namentlich auch bei Lehrer- und Schülerschaft des Köllnischen Gymnasiums, Aussehen hervorrufen. Es ist nämlich vollkommen zu-treffend, daß Herr Dr. Thomaschky mit einem Schüler das unwürdigeFrage- und Antwortspiel aufgeführt hat:„Welches lind die Farbender Republik?"—„Schwarz-Rot-Goid."— Wie trennt Heinedies« Farben?"—„Die A ff« n sa r b« n." Allerdings hat sichdieser Vorgang nicht tat der Prüfung, sondern im Unterricht abge-spielt, und es ist sehr merkwürdig daß diesem unbeträchtlichen Unter-schied im Disziplinarverfahren anscheinend besonder« Bedeutung bei-gelegt worden ist. Ferner wurde in der Prüfung sowobl die Fragenach„Rousieaus„Contrat sociale* als angeblichem Borbild derWeimarer Verfassung als auch tv« Frag« nach der Kritik Treitlchkes(nicht Rankes)«stellt, der den„Lontrat sociale"„lächerlich"nennt. Daß dies« Fragen aufeinander Bezug hatten, war für jedenAnwesenden klar, wenn auch die amtlich« Meldung diesen Zu-iammenhang al»»nicht erwiesen" bezeichnet. Ueber den FallTomaschty dürfen trotz der Einstellung diese» Verfahrens dieAkten nicht geschlossen werden."— Auch wir sind derMeinung, daß das jetzt um so weniger geschehen darf, als die Vor-würfe gegen Dr. Thomaschky weiter aufrechterhalten werden.Englanö gegen die rheinischen Separatisten.| Die Erweiterung öes Westhafens.Paris, ZI. Oktober.(MTB.) Der diplomatische Mi-arbeilerder Agentur hovas glaubt zu wissen, daß die britische Regierungihre Losschafier in Paris und Brüssel beauftrugl hat, der fron-zösische» und belgischen Regierung mitzuteilen, daß sie die L eg all-tat der provisorischen Regierung, der die Dorten und ZNatthesongehcren, nicht anerkenne und daß sie sich jedem Versuch,den separatistischen Ausstand in die britische Zone von Köln vorzu-tragen, widersetzen werde. Laut„Echo du Paris" habe der britischeLoischasier in Paris ferner zum Ausdruck gebracht, daß die separa-tislische Bewegung nicht den Gefühlen der örtlichen Bevölkerung ent-spreche. Die britischen Botschasler hätten ferner die Haltung derRegierungen von Brüssel und Paris gegen die Separatisten kritisiert.die als eine Verletzung de» vertrage, von Ver-sailles bezeichnet werde.die Sachverstänüigenkonferenz.*Obwohl über die gestrige Sitzung des englischen Kabinettsrateskein ausführlicher Bericht veröffentlicht worden ist, geht aus denÄußerungen der englischen Presse hervor, daß man in dieserSitzung zu einem endgültigen Beschluß über die von England vor-geschlagene internationale Sachverständigenkonserenz gelangt ist.Ursprünglich war, wie gemeloet wurde, geplant worden, rvegen dervon Poincare gemachten Vorbehalte nochmals mit der französischenRegierung in einen Meinungsauslausch zu treten. Aber in derSitzung der britischen Reichskonferenz vom Montag drängte dersüdafrikanische Ministerpräsident Smuts auf sofortige Atiionen, unddieser Umstand veranlaßte anscheinend das Kabinett, von weiterenRückfragen in Paris und Washington Abstand zu' nehmen. DieM.inunz der Regierungskreise ist laut„Times" nun die, daß jedeKonferenz, an der die Vereinigten Staaten bereit sein würden mit-zuwirken, ein Schritt in guter Richtung sei. Es ist daher beschlossenworden, die Antworten Frankreichs, Italiens und Belgiens zu be-stätigen und den Vereinigten Staaten unverzüglich mitzuteilen, daßdie Angelegenheit jetzt beschleunigt und die amerikanische Regierungersucht werde, ihren Vertreter, sobald es passend erschein«, zuernennen.Amtliche Devisenkurse.Holland. Gulden..,argeni. Papier« Peso.belgischer Frank....norwegischeKrone...dänische Krone.....ichwedischeKrone....finnische Marl.....japanischer Jen.....iltalienische Lira....Pfund Sterling....Dollar.........französischer Frank...brasilian. Miireis...Schweizer Frank....spanische Peseta....osterv Krone(abgest).tschechische Krone..,ungarische Krone...bulgarische Lewa.... jugostaw. Dinar....81. Oktoberftiufer(®elb.)Kursin Taufend283200002314200036310001117200012569000191520003252000324183000723190004269000128630009676000Verkäufer(Brief.)Kor»in Taufcnd234710002325800036600001 122800012631000192480003268000325812000 2172681000439100013932000972400080. OktoberKäufer(<s-u>.)Kursin TausendBeriiufrr(Brief.)Kur»in Tausend2513700020349000825200099750001117200016957000174600030923000201800025268000204510003268000100250001122800017043000•1754000310770002927000189275000 2907250006483800087910005786000651620003809000581400011571000 116290008778000;918>18950003491608000768000883200092219050008509612000772000Wider Erwarten schnell ist schon kurz nach Eröffnung des erstenTeils des Westhafens der Augenblick gekommen, in dem sich die Er->Weiterung des Hafens als unumgänglich notwendig er»!weist. Um den ihr gestellten Aufgaben gerecht werden zu können,'benötigt die Berliner Hafen, und Lagerhaus.A.-G. im Anschluß andie bestehenden Anlagen binnen kürzester Zeit weiter« Umschlags.Möglichkeiten, Lagerflächen und Lagerräume. Auch fehlen dringendbenötigt« Anlagen zur Lagerung von Spezialgütern, di« hier geschaffen werden sollen. Schließlich erweist sich auch im Interesse derwirtschaftlichen Abrundung der Vollausbau des Hafens schonjetzt als nötig. Diese Gründe waren für die Berliner Hafen- undLagerhcms-A.-G. so zwingend, daß sie sich trotz der Röte der Zeitund trotz der allgemein schlechten Finanzlage entschlossen hat. dieStadt zu bitten, den Bau des dritten Hafenbeckens mitallen Nebenanlagen sofort in Angriff zu nehmen. DieGesellschaft hat sich nach Verhandlungen mit Berliner Groß-danken berett erklärt, die vollen Kosten des Ausbauesselbst zu übernehmen: die Anlagen sollen nach Beendigungdes DerlrogsoerhälMisses mit der Gesellschaft ahn« Entschädigung indas Eigentum der Stadt übergehen.— Die Stadt ist bereit, demWunsche der Gesellschaft zu willfahren, bieten sich ihr doch durch dieInangriffnahme des umfangreichen Bauvorhabens gewaltige Vor-teile. Eine beträchtliche Anzahl Erwerbsloser kann in aller-kürzester Zeit mit produktiven Arbeiten beschäftigt werden: die inAussicht stehende bedeutende Vergrößerung des Hafenbetriebes sichertauch nach Fertigstellung der Bauarbeiten dauernde Arbeitsmöglich-keiten. Der Magistrat hat sich deshalb entschlossen, der Stadtverord.neteuversammlung eine entsprechende Vorlage zur Beschlußfassungzu unterbreiten.— Das für die Hafenerweiterung im Jahr« 1906bereits lediglich zu diesem Zweck gekaufte Gelände muß natürlichgeräumt werden. Di« wenigen privaten Nutzer werden anderweitiguntergebracht. Die gegenwärtig zu Hospitalzwecken von der Stadtselbst benutzten alten Gebäude des früheren Iohannlsstrstessind entbehrlich, da ihre Insassen ebenfalls anderweitig Unterkunfterhalten können. Mit dem aus dem Abbruch dieser Gebäude zugewinnenden Material soll die dringend nötige Erweiterung desMoabiter Kransenhauses ausgeführt werden.Der Ausbau des Hafens liegt im Interesse dergesamm.t«n Volkswirtschaft. Diese verlangt eine weisschauendePolitik auf dem Gebiete des Güterverkehrs. Di« Vernachlässigungeiner solchen Politik hat der Stadt Berlin schon früher erheblichenSchaden zugefügt: sie hatte zur Folge, daß Berlin seinen Platz anerster Stelle unter allen deutschen Binnenhäfen verlor.wettere Erhöhung öer Verkehrstarife.Die Hoch. und Untergrundbahn wird ab 1. Novemberfolgend« Erhöhung der Derkehrstarif« vornehmen: 3. klaffe 1)4 und2 Milliarden, 2. Klasse 2 und 2 VI Milliarden: Blocks zu 10 Karten12VS und 17 Milliarden, 2. Klasse 17 und 21 Mlliarden: Wochenkarten für 12 Fahrten 3. Klasse 17, 2. Klasse 21 Milliarden,Die Straßenbahn wird ab morgen folgende Fahrpreisenehmen: Umsteigefahrschein 2 Milliarden. Kmdcrfahrschern 1, Hsch-bahnübergangsfahrschein Z!4 Milliarden. Monatskarten für«in« Linie 100, für Z Linien 180, für 2 Linien 140 und für alleLinien 240 Milliarden. Schülermonatskarten 50 Milliarden. Beiden Monatskarten wird wertbeständiges Geld in Zahlung genommen.Ueberfall auf ein Walörestaurant.Eine Hausangestellte als Reiterin ihres Herren.Sechs fragwürdige Gestalten machten am Dienstag um 4� Uhrdem Restaurant„Tattersall, das etwas abseits vom Bahnhof Grüne-wald und der Kolonie an der Forst liegt, zwischen Bahnhof undFörsterei, einen etwds ungewöhnlichen Besuch, Der Wirt Krüger,der allein war, sah gleich, daß sie in sein Lokal nicht recht hinein-paßten, fragte sie aber doch nach ihrem Begehren, Die Gäste hiel-ten sich aber mit Erklärungen nicht erst lange auf, sondern for-derten kurzerhand Essen und Trinken umsonst. Als Krüger daraufnatürlich nicht einging, besetzten vier Mann die Ein- und Aus-gänge, so daß niemand mehr Zutritt erhalten konnte, der Fünftenahm Aufstellung am Fernsprecher, um ihn zu überwachen, undder Sech st e iorderte nun mit der Pistole in derHand den Wipt auf, Essen und Trinken oder dem-entsprechend Geld herzugeben. In dieser Zwangs-lag« hatte Krüger der Uebermacht gegenüber keine Wahl mehr. Wohloder übel mußte er 20 Milliarden, die er in der Tasche hatte, her-autgeben. Damit waren aber die Gäste noch nicht zufrieden. JetztBluttat cmes 67 jähriizc».Eine furchtbare Bluttat, die in ihren Einzelheiten aber nochder Aufklärung bedarf, ereignete sich heute vormittag in Reu-tölln. Gegen 911 Uhr wurde das Ueberfolltommando Neuköllnnach der H 0 b re ch tst ra ß« 69 gerufen, wo der 67 Jahre alte,dort wohnende Schneidermeister Karl Schulz den 60 Jahre altenRentier Otto Kochhahn aus der Friedelftraße 11 in Neukölln miteinem Bügeleisen und einem Aermelbügler niedergeschlagenhatte. Beide kannten sich schon seit längerer Zeit. Kochhahn hatteausländisches Geld bei sich, u.a. auch französische Franken, in derenBesitz sich Schulz setzen wollt«. Er schlug ohne weiteres auf Koch-Hahn ein, so daß dreser mit schweren Kopsverletzungenzusammenbrach. Man brachte den Uebersallenen nach dem Urban-krankenhause, wo der Arzt eine Zertrümmerung derSchädeldecke seslstellte und ihn aufnahm. Sein Zustand istlebensgefährlich. Der Täter ist festgenommen und der Kriminal-polizei ubergeben worden.tGoldmarkpreise im Stadt-, Ring- und Vorortverkehr.Im Berliner und Hamburger Stadt-, Ring- undVorortverkehr wird wfvlg« Umstellung der Personentarifeauf Goldmart der Mindestgrundprei« der Einzelkartcn vom 1. No-vember ab auf 15 Pfennig in der 3. und 25 Pfennig in der 2, Klossefestgesetzt. Der Zoncnabstand beträgt in beiden Klassen 5 Pfennig.Die Mindestgrundpreise für Monatskarten belaufen sich ans 2 Markin der 3. und 3,50 Mark in der 2. Klasse: jede weiter« Preisstufe50 Pfennig mehr. Der Preisberechnung für Wochenkarten wird einViertel der Grundpreise sür Monatskaten zugrunde gelegt Diefür Wochen- und Monatskarten des allgemeinen Verkehrs zuge-standene Ermäßigung um 60 Prozent wird auch den Monats- undWochenkarten des Stadt-, Ring- und Vorortverkehrs zugute kommen.Ergänzend und berichtigend teilt die Reichsbahndirektion mit, daßdie bekanntgegebenen Grundpreise für Monats, und Wochenkartenin der 3 Klasse nach 13 Einzelfahrten und in der 2. Klasse nach14 Einzelfahrten berechnet sind. Die für Monats, und Wochen-karten des allgemeinen Verkehrs zugestondeln« Ermäßigung um50 Proz. ist somit b« der Festsetzung der Grundvreise schon berück-sichtigt worden. Es empfiehlt sich dringend. Monatskartennoch heut« zu erwerben.Nur noch Millionen bei der Post.Infolge der starken Geldentwertung und der dadurch hervor-gerufenen Aufblähung de« Zahlensystems, unter deren Wirkung diepünktliche Abferügung der Bevölkerung au den Postschattern außer-ordentlich leidet, sieht sichdteReichspost-unb Telegraphen-Verwaltung genötigt, ihren gesamten Zahlungs. und Rechnungs-ocrkehr und das Gebührenwefeir vom 1. November an auf dreMillionenmartrechnung einzustellen. Postanweisungen,Nachnahmen, Postaufträg«, Wertangaben bei Wertsendungen, Zahl-karten. Postüberweisungen, Ersatzüberweisungen, Postschecks undZahlungsanweisungen dürfen vom 1. November an nur übervolle Millionen Mark lauten. Bei der Angab« des Be-trags in Ziffern ist dabei an der Stelle der sechs Nullen das Wort„Millionen" zu schreiben: zum Beispiel ist also statt 16 000 000 Markkünftig 16 Millivnan Mark zu schreiben. Die Stammeinlage, dieauf jedem Postscheckkonto zu halten ist, wird auf 10 Millionen Markfestgesetzt werden. Bruchteile von 1. Million Mark, die über den1. November hinaus als Guthaben auf den Possscheckkonten stehengeblieben find, Verden gestrichen werden.