Ministerpräsident Dr. Zeigner am 23.Offoberim fächsischen Landtag:
Jah richte im Namen der fächsischen Regierung von dieser Stelle aus die dringende Mahnung an die fächsische Bevölkerung:
und Candtagsfraktion der
APD. im Aufruf:
Bir Kommunisten erklären: Wir pfeifen auf das Berbot Der Hundertschaften durch den Herrn General. Wir pfeifen auf alle Verbote und Erlasse, die noch fommen werden. Wir sind in die Regierung eingetreten, um gemeinsam mit den Sozialbemofraien die wert tätigen Waffen zum Stampf gegen die Militärdittatur, Fafchismus und Aushungerung zu mobilisieren!
Die
Die Der
fraktion", zur Kenntnis der sozialistischen Regierungsmit-| Communistischen Aufruf früher als die fächsische Landesregierung hatte die Beltspartei weiter erklärt, daß sie die Bereidigung glieder fam, der dem Faß den Boden ausschlug. Dieser fom der durch die Militäroittatur die Erefutivorgane entzogen durch einen Bertagungsantrag verhindern werde. munistische Aufruf durchkreuzte direkt die Parole der gemen waren gur Kenntnis befommen. Statt den Aufruf der Kommunisten haben durchblicken lassen, daß sie für den Ver samen sozialistisch- kommunistischen Regierung, die der Mini Bandesregierung mit der Aufforderung zu übermitteln, zu tegungsantrag stimmen werden. Da auch die Deutschnationalen für sterpräsident Dr. Seigner von der Tribüne des Landtages aus im Steliung zu nehmen, benugte ihn der Reichskanzler ledig diefen Antrag stimmen wollen, werden die demokratischen und sozialom Dienstag, den 23. Oftober, gegenüber dem Borgehen der lid) zur Begrüdung feines Ultimatums an die fächsische Re- demokratischen Stimmen nicht ausreichen, um den Vertagungsantrag Reichswehr in Sachsen profiamiert hatte. Beide Dokumente sierung, fofort zurückzutreien. Dieses unglaubliche Vorgehen zu hintertreiben, zumal drei Abgeordnete der BSPD.- Fraktion seien hier in ihren entscheidenden Parlien einander gegenüber- batte die bekannten Folgen: die sächsische Regierung wies das fehlen. gestellt. liltimatum am Sonntag, den 28. Oftober, zurück, am Montag, So war die Situation, als der Landtag endlich um 9,35 Uhr Landesvorstand Den 29. Oftober, erschien Dr. Heinze als Reichskommissar in eröffnet wurde. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Genosse Dresden und setzte die sächsische Regierung mit Militär- Beth fe eine längere Erklärung ab, in der er die Behauptungen gewalt ab. des Abg. Böttcher in der vorigen Sigung des Landtags als Ver= Bei der Beratung, die die sozialistischen Regierungsmit- te u mbungen bezeichnete und erflärte, daß der Abg. Böttcher glieder am Sonntag, den 28. Oktober, mit den Parteiinstanzen teinen Anspruch darauf habe, mit seinen Borwürfen Glauben zu über das Ultimatum abhielten, schlug der Ministerpräsident finden, so lange er nicht den Beweis für seine Behauptungen er= Genosse Dr. Zeigner in Konsequenz seiner Haltung vom 23. bringe. Der deutsch nationale Sprecher erklärte daraufhin, Vermehren Sie nicht die Leiden und 26. Oktober vor, daß er dem Reichskanzler antworte: er daß seine Fraftion gegen die Wahl des neuen Ministerunseres Landes durch Unbesonnenweise das Ultimatum als verfassungswidrig zurück, erkläre präsidenten beim Staatsgerichtshof protestiert habe. heiten. Halten wir im Gefühle un aber aus eigenem Entschluß, daß die Kom Der deutschvolksparteiliche Abg. Kaiser setzte sich daraufhin gegen feres Rechtes selbst Ordnung, forgen munisten von der Reichsverfassung, abge die Bereidigung des neuen Ministerpräsidenten ein und bat, die wir daffic, daß die Reichswehr feinen wichen seien und die Basis verlassen hätten, auf der mit Mitglieder des Landetages, die Erklärung der neuen Regierung zu Anlaß hat, einzuschreiten, oder, wie ihnen die Regierung gebildet worden sei, er habe deshalb verhindern. Es seien in den letzten Tagen Dinge eingetreten, die es hohnvoll heißt,„ berfaffungsmäßige Die tommunistischen Minister Böttcher und eine weitere Klärung der Verhältnisse in Sachsen dringend erforderund geordnete Verhältnisse herzuSedert aus ihren Aemtern entlassen und werde ich machen. Der kommunistische Abg. Sievers be stellen". am Dienstag, den 30. Ottober, dem Landtage seine Dehauptete, bie Arbeiterflaffe würde es sehr gut verstehen, wenn man lingeheure Entfagung und eiserne mission unterbreiten. Genosse Dr. Zeigner war sich völlig den Berrätern an der Arbeiterschaft feine Erklärung gibt.( Er meint Selbstdisziplin wird von der sächsischen Darüber klar, daß der von den Kommunisten schon vor dem damit die Erklärung des Genossen Bethte.) Sievers betonte, daß Bevölkerung verlangt, nur weil hier Wir werden die Massen mobi- Ultimatum herbeigeführte Zusammenbruch der Koalition, die Kommunisten nur für eine sozialistisch- kommunistische Koalition das sächsische Proletariat fich geeinigt lisieren, mag der General noch deren Hauptträger er gewesen, als politische Selbstverständ- stimmen fönnen und daß sie das Komödienspiel der hat, weil die Regierungsgewalt in so gut tanzen, wie die Schwer- lichkeit feine Demission als Ministerpräsident zur Folge haben bürgerlichen Parteien nicht mitmachen könnten. den Händen der proletarischen Partei industrie, die Junker, Spetu- müsse. Deshalb war seine persönliche Haltung am Sonntag Kommunisten verließen daraufhin zum Protest den Saal. liegt, weil wir nach wie vor das lanten und Faschisten pfeifen. absolut forreft und ein Zeichen selbstloser persönlicher Unter demokratische Abg. Seiffert sprach sich gegen die Ber. Bollwert der Republik im Reiche sind Wir fordern die Arbeiter ordnung unter die allgemeinen Interessen. Wären die fächfi- tagung aus. und sein werden. Die Bevölkerung auf, das Berbot der Hundert- fchen Parteiinstanzen am Sonntag dem Genossen Dr. Seigner praktische Politik bringen, die die neue Regierung trug. Den EinEine Klärung der Verhältnisse fönne allein die muß diese Entfagung und eiserne fchaften mit der Aufstellung un- gefolgt, so wäre wohl die Einsehung des Reichskommissars spruch der Rechten wies er als nicht berechtigt zurüd. Der Abg. Selbstdisziplin aufbringen im Jntereffe zähliger neuer Hundertschaften, und die Absetzung der sächsischen Regierung unterblieben, aber Raiser erklärte, daß die volksparteiliche Fraktion am Dienstag unserer schwerbedrohten Existenz als das Berbot der Afilonsaus- die Bersicherung, daß die Entschlüsse zum Bruch mit den Kom fich zwar bereit erklärt hätte, soweit zu gehen, sich auch mit der Kom- aiser erklärte, daß die volksparteiliche Fraktion am Dienstag freier demokratischer Staat. Und die schüffe mit der Bildung von munisten und zur Demission aus eigenem Entschluß und nicht sozialdemokratischen Minderheitsregierung abfinden zu wollen unter sich zwar bereit erklärt hätte, soweit zu gehen, sich auch mit der sächsische Bevölkerung wird diese Aktionsausschaffen in jedem unter dem Drud des Ultimatums erfolgt feien, hätte in der der Bedingung, daß die Zusammensetzung die Gewähr biete, daß ein Deffentlichkeit schwerlich Glauben gefunden..Was freier Entschluß war, wäre als Unterwerfung unter das Ultimatum fozialistisches und fein verkapptes tommunistisches Stabinett zum ausgelegt worden. Wesentlich aus dieser Erwägung fiel die Vorschein tomme. Diese Bedingungen seien nicht erfüllt worden. Entscheidung am Sonntag in der gemeinsamen Beratung der Daher habe die Bolkspartei gegen die Wahl des Ministerpräsidenten Man vergleiche beide Dokumente miteinander und wird parteigenössischen Regierungsmitglieder mit den Bartelinstan- Fellisch gestimmt. Die BSPD. Fraktion des Reichstages habe nun feststellen müssen, daß der kommunistische Aufruf, der auf zen: Das Ultimatum wurde abgelehnt unter Berufung auf einen Borstoß im Reiche unternommen, und unter diesen Umfordert, die Provokationen der Reichswehr mit Provokationen feine verfassungsrechtliche Unzulässigkeit, ohne daß gefagt ständen müsse die Deutsche Volkspartei ihre Haltung revidieren. Der demokratische Abgeordnete Genfert erklärte, daß die durch die Arbeiterschaft zu beantworten, der Parole ins Ge- wurde, welche Konsequenzen aus eigenem Entschluß zu ziehen ficht schlägt, die Genoffe Dr. Zeigner im Landtage im Namen man bereit war. Hätte es der Reichskanzler nicht fo furchtbar Boltspartei am Dienstag zwar Opfer bringen wollte, daß sie aber der fächsischen Regierung also auch der Kommunisten eilig gehabt mit der Ginsetzung des Reichskommissars und die eine Opfer gebracht habe. Es wäre der Bolkspartei ausgegeben hatte. Die Befolgung des kommunistischen Auf- fer mit der Absehung der sächsischen Regierung, so hätten möglich gewesen, die Wahl zu verhindern, doch hat sie es nicht getan. rufs mußte zu Zusammenstößen mit der Reichswehr unsere Genossen am Montag das Verhältnis mit den Kom- Es entspann sich darauf eine erregte Unterhaltung zwischen den führen, die nach der Parole des Genossen Dr. Beigner unter munisten bereinigt und am Dienstag hätte Genosse Dr. Zeig- demokratischen und den Abgeordneten der Deutschen Volkspartei . allen Umständen vermieden werden mußten. Dieser Aufruf, ner eine entsprechende Erklärung im Landtage abgegeben. Als der Abg. Kaifer von einer widerlichen Komödie der hinter dem Rücken der Sozialdemokratie von den maßgeben- Dann wären die Forderungen des Ultimatums gegenstands- Deutschnationalen und Kommunist en spricht, erhebt den Instanzen der KPD. herausgegeben, war ein Aft beispiel- los gewesen, die Neubildung der Regierung ohne die Kommu- sich auf der äußersten Rechten und Linten ein ungeheurer Lärm. lofer Treulosigkeit und bedeutete praktisch den Bruch der nisten und ohne Genoffen Beigner hätte sich von selbst er. Die Deutsche Boltspartei wolle diese Komödie nicht fortsetzen. Ein Regierungstoalition durch die Kommuni- geben. Was in der Nacht zum 30. Ottober im fächsischen Hinausschieben der Ministerpräsidentenwahl am Dienstag wäre einsten. Die Parteiinstanzen der Sozialdemokratie brauchten Landtag geschehen ist, die Bildung des sozialisti fach nicht in Frage gekommen. jezt nur noch diese Tatsache festzustellen und daraus die Kon- fchen Minderheitstabinetts Fellisch mit Untersequenzen für eine Umbildung der fächsischen Regierung zu ftügung der Demokraten, war also nur die logische ziehen, die nach der Zusammenfeßung des Landtages Konsequenz der Verhältnisse, die schon vor -40 Sozialisten, 20 Deutschnationale, 18 Volksparteiler, dem ultimatum eingetreten waren und ist in 10 Kommunisten, 8 Demokraten nur durch Verständigung feiner Weise die Folge des Ultimatums, das nicht nur ein mit den Demokraten und dieser mit den Volksparteilern mög- politischer Gewaltatt, sondern auch eine Riesenbummlich war. heit war.
Selbstdisziplin aufbringen,
-
trog Betrieb zu beantworten!
den Handlungen, die immer wieder die Erregung in ungeheurem Ausmaße steigern.
-
-
So sicher wie das Amen in der Kirche wäre diese Klärung
Der deutschnationale Antrag, die Bereidigung des Minister. präsidenten auszusehen, wie auch der volksparteiliche Antrag auf Bertagung der Sigung wurde gegen die Stimmen der Sozial. demokraten und Demokraten abgelehnt, nachdem die Deutschnationalen und Kommunisten vorher den Saal verlassen hatten. Nach der Bereidigung des Ministerpräsidenten Fellisch wurde das Haus auf 10 Minuten vertagt. Nach der Wiedereröffnung gab der Ministerpräsident folgende Erklärung ab:
,, Nachdem ich meinen Eid geleistet und damit mein Amt als
am Dienstag, den 30. Oktober, im Landtag erfolgt wenn Die Abendsitzung des sächsischen Landtages. ministerpräsident angetreten habe, habe ich zu weiteren Mitgliedern nicht das Ultimatum des Reichstanzlers am Sonnabend, den 27. Oktober, dazwischen geplaßt wäre und fünstlich und ge= Dresden , 1. November, 10 Uhr abends.( Eigener Drahtbericht.) der neuen Regierung des Freistaates Sachsen die folgenden Herren waltsam die bereits innerlich erledigte sozialistisch- tommuni- Der Vorstoß der Deutschen Beltspartei hat bei den Demokraten und berufen: Minister Liebmann als stellvertretenden Minister ftische Koalition wieder äußerlich zusammentrieb. Durch das Sozialdemokraten die allergrößte Erbitterung hervor. präsidenten und Minister des Innern, Minister Held als FinanzDresdener Wehrfreistommando hatte der Reichskanzler den gerufen. Nach der Ablehnung des volksparteilichen Verlangens minister, Minister Fleißner als Minister für Volksbildung, wohl aber werdende Menschheit! Werdende aber müssen erst| fein Stod- Bösewicht, höchstens ein schlechter Kerl mit einstmals
Wege der deutschen Jugendbewegung. machfen, um fertig zu sein. Und das schließt hohe Berantwortung guten Manieren, ein Ritter von der traurigen Gestalt, ein Falfiaff
Von Willi Birnbaum.
in sich sowohl für die Führer wie auch für die Organisation. Eine und ein Münchhausen. Bohnens Gestalt ist von einheitlichstem Wurf, Jugendbewegung, die nur ewig verneinende, in Oberflächlichkeit fein Gesang wie fein Sprechstil vorbildlich, und endlich ist dieser Schwimmende Schlagwortmensdyen, blindwütige, machtgierige Fana Ochs zum Brüllen tomisch. Das Orchester schillerte endlich wieder tifer geugt, ist Unfraut, das nimmermehr dem Kommenden zum einmal in allen Farben guter Borzeit. Segen gereicht. Dieser Weg schafft günstigenfalls Tagmenschen, die in Fatalismus enden.
B
Der Rosenkavalier.
Von den angenehmen Dingen des Lebens. Ein Herr Ludwig
Unzählige Jugendbünde haben sich im Berlauf der letzten beiden Jahrzehnte in Deutschland gebildet. Ihre Grundsätze, Programme und Ziele find für den ersten Anblick so verschiebenartig, daß es Der Hauptausschuß der Notgemeinschaft der deutschen Wissen. schwer scheint, fie in irgendwelchen Synthesen zusammenzufassen. Eine Bewegung der Jugend, die Zukunft in ihrem Schoße trägt, fchaft hat dieser Tage eine Sigung abgehalten, in der im Beisein Den Kundigen jedoch nimmt eine so bunte Fülle nicht wunder, ist sie doch eine Erscheinung alles vom Alten sich Loslösenden, zu muß mit dem Tag verknüpft, muß erdgebunden sein. Die Grund des Staatssekretärs Schulz com Reichsministerium des Innern und Mitwirkung der parlamentarischen Mitglieder des Selbständigkeit Ringenden , mit Zielstreben und Wegbahnen gepaart. lage alles Könnens:„ Erkenntnis der ursächlichen, tausendfältig ver- unter tulturellen Auch ist es ein grober Irrtum, zu glauben, diese Jugendbünde feien bundenen, in Wechselwirkung stehenden Kräfte" muß junge Menschen Hauptausschusses über die Durchführung eines beraten wurde. Die Maßnahmen für nichts weiter als Rekrutenschulen dieser oder jener Parteien. Gleich hirne erleuchten und Führerin in den Wirrnissen der Zeit fein. Gine Rotprogramms wohl soll nicht verkannt werden, daß auch die Jugendverbände trotz Welt des Ideals, des hohen Wollens wird sich daraus lösen. Aus die wissenschaftliche Buchproduktion, die Fragen des Anall ihrer Bielgestaltigkeit in ihrer ureigensten Problemstellung enger Lebensgemeinschaft gift es zur Bolts- und Menschgemein taufs unentbehrlicher Auslandsliteratur, die Beschaf Kinder unseres Zeitalters sind und ihm nur neuartigen Ausdrud fchaft Wege zu bahnen durch Geröll und Dickicht. Mühfam ift die fung von Apparaten sowie die Beseitigung des Mangels an Derleihen. Entscheidend für ihre historische Rolle ist nicht, welchen Arbeit. Innere Stärke muß Ausdauer und Zähigkeit wachsen und Tieren zur Aufrechterhaltung großer Forschungen im Reiche der NaProzentteil der Gesamtjugend sie erfassen, sondern inwieweit sie im- werden lassen. Tief und reich müssen die Seelen sein. Freude an turwissenschaft, wie sie vielfach auch für unsere Industrie und Landstanbe find, auf die harrenden Zeitprobleme ge- aufbauendem Schaffen sollen Werdende in und mit der Gemeinschaft wirtschaft wie für die Boltsernährung und Bolksgesundheit von staltend einzuwirken, nicht als Jugendbewegung an fich, erringen. Aus der Enge gift's in die Weite zu dringen, Schritt um größter Bedeutung sind, und die Leistungen für den wissenschafts sondern als Wegbahnen bes kommenden. Es bleibt die Schritt, vom Jüngling zum Mann, denn Tat ist nicht Zerstörung, Lichen Nachwuchs waren Gegenstand eindringlicher Aussprache. Die Berhandlung führte zur Beschlußfaffung über eine Reihe von wichtige Frage zu lösen, welche Wege der deutschen Jugendbewegung wohl aber Aufbau! Jugendbünde, die diesen Weg schreiten, find Träger des Wer- Anträgen. Wenngleich bie finanzielle Lage der Notgemeinschaft Menschen in Tatbereitschaft, mit dem Willen.und Wermögen zu pofitivem Schaffen heranzuentwickeln in der Lage find. Ueber die eine denden: Verheißungsvolle Zukunft! Sie haben geschichtliche Miffion! als sehr bedrängt und feineswegs gesichert angesehen werden kann, so ist doch nach den Erklärunen des Reichs zu hoffen, daß die NotKernfrage müffen wir uns als die Grundlage aller fünftigen Probleme klar sein: Nicht absolute Kritit, Regierung um jeden gemeinschaft als Zentralorganisation der gesamten Gelehrtenförpers Preis, losgelöst vom Boden des Geschehens, ist's, was uns fehlt, schaften Deutschlands ihre Notstandsarbeiten weiterführen. sondern erbgebundene Wefensart positiven Willens und Könnens! Im Strauß 3yflus der Staatsoper erlebte man eine Die Frage so stellen, heißt schon den Weg derneinen, der sich Auferstehung des Rosenkavalier ". Nach dem psychiatrischen Sternaug, der die Bedürfnisse unserer Zeit richtig erkannt zu haben nur auf das Individuum einstellt, und die Jugendbewegung Grenzfall der Salome und der antifen Defabenz eines Elettra scheint, gibt gegenwärtig„ Blätter für Mode und die angenehmen als autonome Erscheinung des heutigen Gesellschaftslebens wertet. spit offmanns that nun den feinen Stift für ein Bastell Dinge des Lebens" heraus, und der Prinz August Wilhelm , Es ist die alte, gröbliche Berkennung der gesellschaftlich wirkenden aus Empfindung, Humor, Idyll und Leichtsinn der Maria- Theresia - der ebenfalls weiß, was dem deutschen Volk heute vor allem nottut, Kräfte, au glauben, daß das Ich allein und fei es noch so vollZeit. Ohne Sinn für Historie schreibt Strauß schnell und elegant peröffentlicht darin einen Artikel Blumen auf dem Tisch", kommen die Gesellschaft zu durchsehen, fie ethischen Prinzipien einen Walzer, der eines anderen Strauß würdig wäre, feht Szene in dem er Ratschläge für ein dekoratives Arrangement von Speisemillfährig zu machen imftande sei. Zudem ist der Individualkult nicht einmal neu und in seinen ethischen Ausläufern immer an der an Szene, Glanzstücke orchestraler Kultur. Alles ohne großen Ein- tafeln erteilt, die einem jeden ermöglichen, sich Herbstzauber mit ins Eigengesetzlichkeit der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen ge- jedem Aft etwas streichen läßt, ohne dem Wert unrecht zu tun. heitsbegen, mit der Zufriedenheit des Detaillisten, der ruhig aus Heim zu bringen". Müzlicher wäre es, wenn der verflossene hohe Herr angeben fcheitert. Völlig abwegig gar ist das Unterfangen, das Maschinen- Endlich ist auch einmal in einem Straußschen Wert so etwas wie würde, auf welche Weise wir in den gegenwärtigen, uns durch zeitalter ignorieren zu wollen, sich in eine felbftgezimmerte RoLiebe au spüren, und das macht auch den Mangel an einheitlichem seinen Water bescherten herrlichen Zeiten" ein paar Kartoffeln mantit zu flüchten. Eine solche Welt ist ein Kartenhaus, das musikalischen Stil, sowie die Gespreiztheit und Gebunsenheit vor- auf den Tisch schaffen könnten. Das wäre ein„ Herbstzauber", für der erste raute Windzug zerstört. Der Individualismus in feiner märzlicher, ganz und gar bürgerlich- kapitalistischer Formen und Ge- den die Mehrzahl der deutschen Volksgenossen empfänglicher fein anderen Auswirkung mündet naturnotwendig in die Welt des wohnheiten vergessen. Dieses Straußsche Orchester ist berühmt ge- würde als für die von dem hohenzollernschen Volksfreunde empfohleEgoismus. Die Gegenwart mit ihrer Hochblüte eines nackten Eigen worden und geblieben. Und wenn man sich fragt, was hinterher nen Beerenranten, Schilffolben, Buchen, Eichen- und Plataneninteresses ist jedoch wahrlich nicht der Ausdruck eines hehren Biels. fam, nach 1911, so wird man sehr fleinlaut und preift den rückstänMit Moralpredigten, gutem Willen, eblen Seelen allerdings tommt bigen Strauß, nicht so sehr vielleicht als Mufitdramatiker, denn als man ihm nicht zu Leibe. Dazu bedarf es anderer Wege und Mittel. tünstlerischsten musikantischen Stimmungsilluftrator der Bühne. Der Wille zur Macht" ist das Leitmotiv anderer Rich Die Aufführung war glänzend. Wieder die neu aufbauende tungen in der deutschen Jugendbewegung. Menschen in Tatbereit Hand Kleibers , der diesmal in feinem Mangel an tonftruttivem, schaft heranzubilden wird von diesen mit dem Mittel frühzeitiger großlinigem Dirigieren durch das Wert selber gedeckt ist. Die Feld politischer Aktivität versucht. Die ethischen, zarten Reime in ber marschallin der Kemp ist von einer Bornehmheit, Weichheit und heranwachsenden, taum schulentwachsenen Jugend werden in solchem aristokratischer Güte, daß ein Zuviel an Kopftönen faft nicht mehr Die Galerie Goldschmidt Wallerstein , Schöneberger Ufer 36a, Rahmen erdrückt; der hohe, ideale Schwung verfandet in der Atmo- stört; fie fang im ersten Att Weibesglück und Weibesmeh und zeigt neue Aquarelle von May Kaus, Berlin , und zum ersten Male sphäre des Schlagwortes. Menschen ohne seelische Tiefe, bei denen scheute fich beinahe, ihre Erkenntnis zu enthüllen. Bohnens Arbeiten von Alfred Mahlau , Lübed. nicht Wissen und Willen zur Eirheit sich bilden, werden nimmermehr Dhs ist ein Gemisch von schlau- dreifter Bonhomie und aufge- Tollers Wandlung" spricht Ernst Friedrich am 4. November, Rönner, immer nur Maffe" sein. Die Jugend ist fein Ding an fich, plusterter Grandezza. In dieser Miene, diefem leichten Spiel lauert 8 1hr, im Meisterjaal, Röthener Str. 38.
-
blätter.
Jm 4. Konzert der Voltsbühne, am Sonntag, bormittag 1,12 Uhr, im Theater am Bülowplay, werden Volkslieder für Sologefang, Chorlieder und Bolkslieder für Vorfänger und Chor mit Begleitung der Harfe zum Bortrag gelangen. Mitwirkende: Start Clemina, Brof. Mar Saal, der Ma brigalchor der Akademie für Stirchen- und Schulmusit unter Zeitung von Starl Thiel.
ver