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Deutschvölkische Demagogie.

Herr Oberreichsanwalt!

allem Berständnis für die Handlungsweise Kahrs dürfe man nicht| übersehen, daß sich München in rasender Empörung über die Eine Reihe von deutschvölkischen Blättern haben in toten Opfer befinde und daß diese Erregung vielleicht in Kürze zu Wann werden Ehrhardt, Rohbach und Kahr verhaftet? Der aus dem Leipziger Untersuchungsgefängnis geflohene den letzten Tagen heftige Angriffe gegen den Genossen weiteren Ausbrüchen führen könnte. Soll großes Unglüd Hilferding gerichtet, weil er die Kapitalverschiebung vermieden werden so fagte Geisler wörtlich, foll verhindert Rapitän Ehrhardt wird vom Oberreichsanwalt sted brieflich nach dem Auslande begünstigt habe. Durch das Reichs werden, daß die vaterländische Bewegung fich folläuft, dann ist jetzt verfolgt. Dennoch darf er öffentlich in München auftreten und finanzministerium soll nämlich angeordnet worden sein, daß die Stunde gelommen, in der General v. Seedt wiffen muß, was er jegt verlautet fogar, daß Rahr ihm die Entlohnung seiner in Aufträge auf Ueberweisung von Zahlungsmitteln für ein fo- zu tun hat.( Stürmisches Gehr richtig!) Der Gipfel des Unglüds der Coburger Gegend fonzentrierten illegalen bewaffneten Banden genanntes Bersöhnungsopfer" des deutschen Volkes an das wäre es, wenn aus falsch verstandenen Legalitäts- zugesichert habe. Ebenso ist gegen Roßbach vom fächsischen französische Bolt auch dann ausgeführt werden können, wenn erwägungen das Blutbad im nationalen Lager noch größer Militärbefehlshaber Haftbefehl erlassen. Dennoch darf auch Roß­die Genehmigung des Finanzamtes nicht eingeholt ist. Deut- werden sollte. Die Dittatur, die jetzt kommen muß, muß auf bach feit Wochen in München öffentlich auftreten und er hat sogar sches Tageblatt" und" Deutsche Zeitung" fordern deshalb, daß Männern beruhen, die die Kraft und den Willen haben, einen altio am Butsch im Bürgerbräu teilgenommen. Hilferding vor den Staatsgerichtshof gestellt werde. radikalen Umschwung in Deutschland in jeder Hinsicht herbei- Allein wegen dieser zwei Tatfachen ganz abgesehen von den Dieser Angriff ist nur eine der üblichen persönlichen Ver- zuführen. Aufgabe des Generals v. Seedt wäre es, die Kluft tausendfachen Rechts- und Verfassungsbrüchen, deren er sich seit dem leumbungen, deren mangelnde Begründung ohne weiteres ficht- zwischen Bayern und dem Reich zu schließen und die 3erfehung der 26. September schuldig gemacht hat gehört Kahr wegen Be­bar ist. Bei dem sogenannten Versöhnungsopfer" handelt es nationalen Kräfte, auf die er sich stüßen muß, zu verhüten. Er muß günstigung von hochverrätern hinter Schloß und fich um das Bestreben von pazifistischen Organi aber auch dem Reichstanzler erklären: Stresemann , du bist Riegel. fationen, einen Beitrag zum Wiederaufbau der zerstörten am Ende,( Stürmischer Beifall.) Du bist der Kanzler, unter dem Was tut die Reichsregierung gegen Kahr ? Ist sich der Gebiete Frankreichs zu liefern. Irgendein Privatinteresse ist Deutschland die meisten Enttäuschungen erlebt hat." v. Seedt hat Reichstanzler dessen bewußt, daß, indem er den Oberreichsanwalt damit überhaupt nicht verbunden. Aus diesem flaren Sach- große Berdienste, aber sie fönnten geschmälert werden, wenn er jetzt nicht anweist, Rahr sofort zu verhaften, er sich selbst der Begünsti­verhalt erklärt sich die Tatsache, daß niemand es für nötig ge- nicht von seiner Macht Gebrauch macht. Erfüllt er die gung von Hochverrätern schuldig macht? Da man nicht annehmen halten hat, den verleumderischen Angriff des Deutschen Tage auf ihn gefehten Hoffnungen nicht, dann wird das Unglüd in fann, daß der Oberreichsanwalt Ebermayer mit fich blattes mit einer Erwiderung zu bedenken. Nachdem nun münchen riesengroß. Mehr kann ich in diesem Augenblick nicht selbst Schindluder treiben läßt, bleibt nur die Vermutung offen, daß aber auch die Deutsche Zeitung" Kapital aus diefer Nichtbe- sagen. Ich kenne die Vorkehrungen, die zu gewaltigen Explosionen ihm die Reichsregierung weitere Schritte in der Angelegenheit sogar achtung zu schlagen versucht, sei ausdrücklich festgestellt, daß in München und in ganz Bayern führen fönnen. Seedt ist Sofbat; untersagt hat. das Reichsfinanzministerium bei dieser Angelegenheit über fein Soldatenblut muß ihm näherstehen als die Stresemänner. haupt nur ausführendes Organ des Auswärtigen Amtes ge- Herr v. Seedt, Ihre Stunde ist getommen!"( Stür­wesen ist. Der Erlaß des Reichsfinanzministeriums ist erfolgt, mischer Beifall.) Als Ziel der Revolution bezeichnete weil das Ausmärtige Amt das Ersuchen der pazifisti- Geisler die Wiedereinführung der Dienstpflicht und die Vor­schen Organisationen befürwortete. Das Reichsfinanz bereitung des Krieges gegen Frankreich und ministerium mar dadurch gezwungen, seine Bedenken zurückzu- Bolen. stellen. Der Erlaß ist im übrigen wegen später aufgetauchter Bedenken nicht zur Ausführung gekommen.

Gegenüber dem Versuch, für die ganze Angelegenheit den Genossen Hilferding verantwortlich zu machen, sei ferner aus­drücklich festgestellt, daß der Erlaß von Hilferding nicht unter­zeichnet wurde und nicht unterzeichnet werden konnte, weil er sich am 4. Oktober, dem Tage der Herausgabe des Erlasses, überhaupt nicht mehr im Amte befand.

lautet:

Wir verurteilen aufs schärffte die hochverräterischen Pläne der bayerischen Putschisten, deren Berwirklichung unrettbar den Bür gerkrieg heraufbeschwören, den Zerfall des Deutschen Reiches herbeiführen und das ganze deutsche Volk in. namenlofes Elend stürzen würde. Wir fordern von der Reichsregierung, daß sie mit aller Schärfe des Gesetzes gegen Hochverräter vorgeht. Hierbei muß auf alle Fälle der Anschein vermieden werden, daß einzelne Länder und Bevölkerungskreise mit ungleichem Maße gemessen werden." Diese Entschließung wurde einmütig angenommen, fand also auch die Zustimmung der Deutsch nationalen.

Der bekannte Direktor des Bommerschen Landbundes, v. Dewig, stößt in dasselbe Horn. Er ertenne den heuti gen Staat nicht an. Für ihn sei die naionale Dittatur die Morgenluft, auf die der neue Tag erst folge.

Pommersche Separatisten?

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Die Separatisten in der Pfalz .

Münden , 13. November. ( WTB.) Nachdem sich die Gepara­tisben mit Hilfe der Franzosen in den Besitz der Regierungsgebäude isten mit Hilfe der Franzosen in den Besitz der Regierungsgebäude in Speyer gefekt haben, werden die Regierungsgeschäfte der Pfalz von einem anderen Orte aus versehen.

Speyer , 13, November. ( WTB.) Die Lage ist unverän­dert; wegen der ablehnenden Haltung der Bevölkerung wurde in den Nachmittagsstunden zur Berhütung von Anfammlungen in den Nebenstraßen der Hauptstraße, die nach wie vor durch französische Boften abgesperrt ist, die Menge durch berittene, französische Gen­darmerie auseinandergetrieben. Die Sonderbündler haben an die Beamten der Pfalz ein Ultimatum gerichtet, wonach jeber Beamte, der sich nicht schriftlich verpflichtet, unter ihnen weiterzuarbeiten, aus­gewiesen wird. Regierungsrat Röppl ist vorgestern festgenommen und am Montag ausgewiesen.

Kaiserslautern , 13. November. ( WTB.) Die Lage in Raisers­lautern ist unverändert ruhig. Seitens der Stadtverwaltung ist den Separatisten, die das Stadthaus besetzt hielten, erklärt werden, daß sie die Arbeit nur wieder aufnehmen werde, wenn das Stadt­haus geräumt würde. Darauf haben die Separatisten das Stadthaus geräumt und die Stadtverwaltung hat die Ar. beit wieder aufgenommen.

Wilson Hagt Poincaré an.

Schwere Beschuldigung eines Landbunddirektors. Unter der Rubrik" Deutsches" Reich druckt der Völkische Beob. achter" in München mit einem najfen und einem trodenen Auge in Deutschnationale gegen Putschisten. feiner Nummer vom 5. d. M. eine Korrespondenz seiner Berliner Eine Entschließung des westfälischen Provinziallandtags. Redaktion ab über beginnende Auflösungen im Reiche", Am Sonnabend, den 10. November, tagte in Münster der über den aus der Verzweiflung heraus geborenen Prozeß des Westfälische Provinzial Landtag. Er nahm 3erfalls". eine Entschließung an, die das Treiben der Separatisten im Nicht ohne Verwunderung erfährt man, daß einzelne Teile Rheinland als schnödesten Hochverrat fennzeichnet und ein Preußens fich dadurch dem Verderben, das dem Staate durch die Treuegelöbnis zum Reich und Preußen enthält. Bon großer marristische Unfähigkeitswirtschaft Stresemanns droht, zu entziehen Bedeutung ist der Schlußabsatz dieser Entschließung. Er hoffen, daß sie sich vom Staate zu trennen und eigene fleine Staaten zu bilden fuchen". Zu diesem Zwede folgt eine recht pitante Enthüllung. Ein Teil des pommerschen Adels unter Der frühere Präsident der Vereinigten Staaten , Führung des Direktors des Pommerschen Bandbundes, v. Dewiß, Stettin , gehe ernstlich mit dem Gedanken um, sich selbständig Woodrow Wilson , von dem man seit seinem Nerven­zu machen, und Dewit selber reise schon seit einiger zusammenbruch im Jahre 1920 so gut wie gar nichts mehr 3eit im Lande herum, um vas pommersche Landvolk für gehört hatte, ist am 11. November, dem Jahrestag des seine Pläne einzufangen. Wenn die letzte Hoffnung auf bayerische Waffenstillstandes, plötzlich mit einer Rede wieder auf den Hilfe schwinden sollte, dann werde die Gefahr einer Lösung Plan getreten, die jenseits des Ozeans großes Aufsehen erregt Bommerns aus dem preußischen Staatsverbande hat. Er schilderte darin' in bewegten Worten die unheilvollen fehr groß geworden sein. Mit scheinheiliger Miene wird Kahr be- Folgen des Fernbleibens Ameritas von den europäischen An­schworen, sich die Gefahr einer derartigen Bersplitterung des größten gelegenheiten und trat für ein erneutes Eingreifen in Deutschen Staates, die die Unabhängigkeit aller anderen deutschen die Politik des alten Kontinents ein. Er sagte dabei u. a Staaten bedrohe, recht sorgfältig zu überlegen. Dieser Appell an Die Lage, in Europa verschlechtert fich von Tag zu Lag, Rahr ist besonders intereffant, weil der Berliner Rorrefpondent aus und als wollten sie den Ereigniffen, die sich abspielten, die Krone gut unterrichteter Quelle wissen will, daß Kahr , wenn auch den auffeßen, find Frankreich und Belgien dahin gekommen, den Von Hitler zu Kahr , von Kahr zu Seeckt . Plänen, so doch der Person des Herrn v. Dewiß nicht allzu fern steht". Versailler Vertrag als Jehen Papier zu betrachten, Der Nationalverband Deutscher Berufsverbände, der den Ver- Die letzte Hoffnung auf bayerische Hilfe" dürfte nach dem einigten Baterländischen Verbänden angeschlossen ist, veranstaltete| Münchener Eintageputsch ja num wohl einigermaßen geschwunden am Sonntag eine Rundgebung, an der fich u. a. die Generale sein. Wenn man sich aber erinnert, daß es gerade der Pom v. Watter und v. Cramon beteiligten. Der Borsigende der mersche Landbund war, der Kahr in den letzten Tagen eine Vereinigten Baterinädischen Verbände Deutschlands , Reichstagsabg. Sympathieertlärung zugesandt hat, und hält man Geisler, der gestern früh erst von München zurüdgefehrt war, daneben, daß Deniz es bisher nicht für notwendig gefunden hat, erklärte, hitler und Kahr feien sich im Biel einig, nur die ihm hier unterschobene Absicht des Hochperrats zu dementieren, über die Mittel und Wege, wie und in welchem Tempo vorgegangen fo fällt es schwer, einen Zweifel an der Wahrheit dieser Anschuldi­werden solle, wären Meinungsverschiedenheiten entstanden. Bei gungen zu hegen.

1979

Geisler putscht Geeckt auf.

Gegenwartsbilder.

Bon Willi Birnbaum.

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heuer wie Sand am Meer; gar so wenige von flarem Gesicht, mert­freudig, zukunftsgläubig!"

Das flang bitter fürwahr.

Da sich Belgien in der Separatistenfrage neuerdings. forrett verhalten hat, hat Wilson offenfundig mit diesem Aus­spruch die Ruhrbefehung charakterisieren wollen. bestätigt einer der Hauptunterhändler Don 1919 nach dem andern Nitti, Lloyd George, Smuts , Wilson daß nie­mals in Versailles auch nur entfernt an die Möglichkeit einer militärischen Besetzung deutschen Gebietes gedacht wurde und daß der Einmarsch ins Ruhrgebiet eine Verlegung des Friedensvertrages darstellt.

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Wie sind die norddeutschen Satzlagerställen entstanden? Der mächtige Aufschwung der Kalibergwerke Deutschlands hatte zur Folge, daß man sich auch wissenschaftlich mit der Bildung der Salze ,, Das Elend macht nicht kampffräftiger. Radikaler, revolutio- daß das Galz als Niederschlag aus dem Meer entstanden ist. Jedoch lager beschäftigte. Darüber war mon fich im allgemeinen einig, Sm Eisenbahnabteil liest ein Mann eine Zeitung. Fünf Hälse D, närer gar, wie uns unsere Brüder von links uns weismachen wollen? machte es Schwierigkeiten, die Aufhäufung jo toloffaler Mineral­reden und frümmen fich. Sie suchen Ueberschriften. Ein jeder baut, mean radikaler gründlicher bedeuten soll, woher dann all die mengen zu erklären. Nach der Ballerschen Theorie trodnete bei reden und frümmen sich. Sie suchen Ueberschristen. Ein jeder baut Berworrenheit? Ueber den Schwierigkeiten der Aufgaben der Zeit dem eintretenden Wüstentlima ein rings abgeschlossenes Meer ein. sich seine Welt dazu. Da fragt der Sechste: Was gibts Neues?" Ludendorff hat geputscht!"" Is ja alles Quatsch!" der Sechste droht die Arbeiterbewegung schier zu zerbrechen! Die Radikalität Niederschlagsabflüsse und Queilen wuschen an den Rändern des wieder." Wir woll'n wat zu beißen!"" Jawoll, die jange Bolilit von heute ist nur politisch- explosive Nervosität! 3hr wird es gehen Meeres das Salz aus dem Boden und führten es dem Meere zu. is für die Kak!" wirft ein Siebenter wuchtig dazwischen. Der Zug wie Nervösen immer: der gesteigerten Erregung folgt der Rückschlag Dadurch fand eine Anhäufung des Minerals und feine Ablagerung an den tiefsten Stellen statt. Lachman focht diefe hypothese an; er die Entspannung, Fatalismus, Mutlosigkeit! hält. Die Zeitung verschwindet. Fünf Hälse legen sich zurück, der bezweifelte, daß die vorhandenen Gipsmassen aus einem Meer ent­Drum, Freund, ist es flüger, nicht so große Worte zu häufen, standen fein fönnten, da dieses dann eine Ausdehnung von Ueberschriftenweisheiten voll. denn praktisch, unablässig, zielflar zu wirken!" 50 000 000 Gepicrifilometer hätte haben müssen. Neben der Walter­Wir haben zu später Stunde uns lange und fest die hand ge- schen hielt sich die von Ochsenius begründete Barrenfheorie". Diefe nimmt an, daß das während der Austrocknungsperiode die nord­schüttelt. Das war ein ftummes und doch so beredtes Gelöbnis. deutsche Tiefebene bededende meer von einer Barre abgetrennt und am Rückfluß gehindert wurde. Durch die Flut erhielt es aber eine zeitlang neuen Zufluß; auf diese Weise habe sich schließlich das Sala fonzentriert. Auch diese Theorie ließ sich anfechten; denn van Hoff hatte festgeftetit, daß sich die in den Salzlagerstätten vorhandenen Mineralien nur bei hohen Temperaturen bilden. Geologische Gründe zwingen aber eine Temperatur von 10 Grad im Mitte, höchstens aber 20 bis 25 Grad anzunehmen. Unter Berücksichtigung dieser Erwägungen erfährt dann die Barren heorie folgende Ausge­staltung: bei der Temperatur von rund 20 Grad schieden sich zuerst bis auf Tiefen von 700 Meter die Stalifalze ab. Der durch die Wassermassen auf die Ablagerungen hervorgerufene Drud ver­arsachte eine Temperaturerhöhung bis auf 32 Grad, wodurch eine molekulare Umwandlung der Kelisalze und eine Ausscheidung von Salzen entsprechend dieser Temperatur vor sich ging.

In einer Lehrerfonferenz habe ich neulich zu tun. Es ist unter anderem auch von der Kinderspeisung die Rede. Nach einigem Reden fällt das Stichwort und zündet reihum: Die dreckigen Juden ziehen uns aus bis aufs Hemde. Die sind an dem ganzen Schwindel schuld!" Als ich hernach die wahren Ursachen der Not( ohne Raffen theorie!) aufweise, stimmt man auch mir zu. Der Antisemit und seine Freunde machen am Ende einige Einschränkungen und Vor­behalte zu ihrer ersten Rede, wie das so üblich bei gebildeten Beuten. Deutsches Bürgervolf!

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Auf der Straße treffe ich einen alten Bekannten. Wir gehen ein Stück wegs mitsammen. Schnell sind wir im Gebiet der hohen Politif. O, ist der ehedem so Zahme radital geworden! Es wimmelt in seinem Sprachschah nur so von Verrätern"," Lumpen" und Schuften". Nur eine Diftatur kann uns noch helfen ganz gleich ob von rechts oder von links! Aber nur eben eine radikale Diktatur!" Da war ich furiert denn der Mann hatte den Gid auf die Verfassung geschworen.' s war doch ein Staatsbeamter!...

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3mei Arbeiter stehen am Schanttisch. " Id habe mein Mitgliedsbuch längst in die Ecke geschmissen. Alles Zauber! Selbst ist der Mann! Man muß nur für sich selber forgen, sonst is man immer der Dumme! Justav, noch' n Bier!" " Du hast recht! Immer weniger verdient man und immer mehr Toll man blechen."

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Dann folgte eine lange Gedankenpause; indessen ich ging.

Die Restaurierung der Alhambra . Berschiedentlich find bereits Nachrichten aus Spanien gekommen, daß das stolzeste Bauwerk der maurischen Blütezeit in Spanien , die Alhambra , schwer ge­fährdet ist und ohne umfassende Restaurationsarbeiten einstürzen muß. Näheres über den Zustand und die bisher vorgenommenen Arbeiten wird in einem Aufsatz der Times" mitgeteilt. Die Paläste der Alhambra verdanten einen Teil ihrer Schönheit der großartigen Lage, in der sie sich auf Felsen über der Stadt Granada erheben. Aber dieser Felsengrund, der durch Erdbeben und Stürme erschüttert ist, birgt gerade die größte Gefahr für die Erhaltung der Bauten, denn er ist an einzelnen Stellen unterhöhlt und muß wieder zu einem foliden Fundament gemacht werden. Dem Besucher erscheint der größte Teil der Alhambra beute so herrlich wie je. Der sogenannte Löwenhof" und der Myrten­hain strahlen in altem Glanz in der Sonne. Die Halle der zwei Schwestern" und der Orangenhof mit seinem Wachtturm ist eben­falls vollkommen unversehrt. Hier ist der Boden noch völlig fest und hat auf die Mauern teinen zerstörenden Einfluß ausüben fönnen. An den äußeren Mauern, weiter oben an den Felsen, aber machen sich Risse bemerkbar, die tiefer und tiefer werden, Der Comares- Turm der in feinem Innern die Halle der Gesandten ent hält, ist seit langem besonders bedroht. Tiefe Sprünge laufen durch die föstlichen Arabesten, durch die glasierten Ziegel und die Filigran­arbeit des Marmors. Es wäre ein Jammer, wenn dieser herrliche Saal der Vernichtung anheimfallen würde, die schon so viele Dent mäler der mqurischen Kunst in Spanien ergriffen hat.

Die wichtigsten Herstellungsarbeiten sind bisher an der Gruppe von Türmen geleistet worden, die Torre de las Damas heißt. Ge­rüfte umgeben die Türme, und es wird eifrig daran gearbeitet, die All das kam mir ins Gedächtnis, als gestern abend einer meiner beschädigten Steine zu ersetzen. Blidt man aber von den luftigen alten Weggenossen mir fagte: Raschlebig ist unsere Zeit, schnell- Gärten des Generalife auf die Türme hernieder, so sieht man, wie lebiger noch sind die Menschen. Gedentenlos taumein sie von schwierig es ist, diese Bauwerke durch Erlegung einzelner Stücke Schlagwort zu Schlagwort, von der Abendpoft zur Morgenbotschaft. das allein noch von den Sommerwohnungen der maurischen Herr wieder zusammenzufliden. Das Kleine Heiligtum namens Mojala Die dümmsten Parolen zermartern ihr Gehirn, und was ihnen fehlt fcher erhalten ist, ist schon fast völlig zerfallen, und die Gärten" ist der ruhige Gedante, Wissen und Sammlung. Schwarzseher sind ringsherum sind nur noch ein Haufen von Ruinen.

Vorträge. Brumo H. Bürgel hält am Freitag, 8 Uhr, in der Hochschule für Musit, einen Richtbildervortrag über: eltschöpfung

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und Beltuntergang". Einen Lichtbildervortrag: Das Theater einst und jekt" bom alten Boltsspiel zur modernen Boltsbühne" hält Freitag, 7%, Uer, auf Ginladung der Volksbühne E. V. Dr. S. Nestriepke in der Aula der Oberrealschule Weinmeiſter Str. 15. In der Philharmonic( Oberlichtjaal) finden Sonntag, vormittags

11, Uhr Slaviervorträge unter geilung von Prof. Mayer- Mahr tatt. Liszt, Reger, d'Albert , Moczkowski, Scriabine.

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Jim Deutschen Opernhaus ist die für das Abonnement borgesehene Anzahl von Plätzen an den Tagen Montag bis Freitag vicljad über­zeichnet und wird ein Sonder abonnement auch für die Sonn abende aufgelegt.

Die Gesellschaft für Segnalreform veranstaltet am 15., abends 8 Uhr, in der Schulaula Friedrichstr. 126( Shf. Friedrichstr.- Dranienburger Tor) einen Bortrag von Dr. med. Herzberg über Biy choanalyje­Gedächtnisichwäche. Fragenbeant Traumdeutungen fung

. Gintritt: Fahrgeld einer Straßenbahnfahrt. Gaite baben Zutritt. Shanipieleritreit in Sönigsberg. Das tünstlerische und technische Personal des stönigsberger Nenen Schauspielhauses ist in den Ausstand Herrn als Gain in der Aufführung von Alfred Brusts Werwolf" widerfette. geireten, weil es sich dem angekündigten Auftreten eines Königsberger Die Direflion hat die fristloje Entlassung des gesamten Personals aus gesprochen.