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Verhaftungen im Buchdruckerstreit!

Die Streifiage im Buchdruckgewerbe hat sich auch am gestrigen Nachmittag nicht wesentlich verändert. Nachdem bereits im Laufe des Tages eine größere Anzahl Verhaftungen von Betriebsräten, Funt­tionären und anderen Streifenden erfolgt war, wurden gestern abend der Vorsitzende der Berliner Buchdrucker, Robert Braun, der Vorfißende der graphischen Hilfsarbeiter, Otto Gloth, und der Bevollmächtigte der Ortsverwaltung Berlin der Buchbinder, Otto Gäbel , in den Bureauräumen des Gewerkschaftshauses verhaftet und in Schutzhaft genommen. Die Beauftragten des Wehrkreis­fommandos hatten Instruktion, nicht nur diese drei Gewerkschafts­führer, sondern auch nachfolgende Leiter der am Streit beteiligten Organisationen zu verhaften: Albrecht, Grohmann, Kasper, Hoffmann, Lagodezinski und Polenske. Die Ortsvorstände wollten in gemein­famer Beratung zu der gesamten Streiflage Stellung nehmen, nach­dem sie von den Zentralvorständen davon in Kenntnis gesetzt worden waren, daß heute vormittag 11 Uhr im Reichsarbeits­minifterium zentrale Verhandlungen mit den Unter­nehmern geführt werden sollen. Die Sitzung der Borstände hatte noch nicht begonnen, als zwei Autos des Wehrfreis fommandos vorfuhren, um die Verhaftung vorstehend ge­nannter Gewerkschaftsführer vorzunehmen. Da nur die verhafteten Bertreter aufzufinden waren, mußte man sich auf diese beschränken. Es ist anzunehmen, daß die nichtverhafteten Führer auch in ihren Wohnungen nicht unbehelligt gelassen werden. Der AD GB. und die Berliner Gewerkschafts­tommission find sofort von den Vorgängen benachrichtigt worden und haben beim Reichswehrministerium nachdrücklichst gegen die Berhaftungen protestiert und die sofortige Freilassung der verhafteten Gewerkschaftsführer gefordert. Durch solche Maßnahmen wird notürlich eine Berständigung in diesem Wirtschaftskampf nur noch mehr erschwert, wenn nicht ganz unmöglich gemacht. Auch die bringend notwendige Berichterstattung über die Lohnverhandlungen wird dadurch unterbunden.

Die verhafteten Führer sollen heute bei den Berhand lungen im Reichsarbeitsministerium mitwirken. Diese Berhand­lungen sind einfach unmöglich, wenn die Verhaftungen nicht fofortrüdgängig gemacht werden.

*

Wie wir noch nachträglich erfahren, wurden die Verhafteten, worunter auch Lagodezinski, in der Nachty nach Moabit ge­bracht. Braun und Gloth sollen zu den heutigen Verhandlungen ,, Urlaub" unter Bebedung erhalten.

Bon zuständiger Seite wird uns geschrieben:

Achtung, graphische Funktionäre.

Heute nachmittag 4 Uhr in den Kammerfälen Teltower Straße, Funktionärversammlung der am Streit beteiligten Betriebe. Eintritt nur für Funktionäre gegen Borzeigung der Legitimationstarten. Die Kollegen und Kolleginnen, die nicht funktionäre sind, werden ersucht, der Versammlung fernzu bleiben, da sonst die Abhaltung derselben in Frage gestellt ist.

Die nach dorthin angefeßte allgemeine Funktionärversammlung des Sattler, Tapezierer- und Bortefeuillerverbandes, sowie der Schuhmacher, Lederarbeiter und Buchbinder wird hierdurch mit Zu­stimmung der Organisationsleitungen abgesagt.

J. A.: Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter, Ortsverwaltung Berlin .

Die Berliner Mühlenarbeiter im Streik.

Wirtschaft

Der Reichsindex für die Lebenshaltung.

( 1913/14= 1)

Durchschnitt Mai.

99

99

99

Juni. Juli Auguft September Oftober

3. September

10. 17.

24.

99

1. Oftober

8.

29

15. 22.

99

99

29.

5. November 12.

99

4

3816 7 650

37 651

586 045 15 000 000

3 260 000 000

1 845 261

5 051 046

14 244 900

28 000 000

40 400 000

109 100 000

691 900 000

3 045 000 000

13 671 000 000

98 500 000 000

218 600 000 000 Steigerung gegen die Borwoche 121,8 Proz.

*

Die Müblenarbeiter Groß- Berlins stehen seit gestern abend 10 Uhr wegen Lohndifferenzen im Streik. Ein vom Schlichtungs­ausschuß gefällter unzulänglicher Schiedsspruch wurde in einer all­Die Lebenshaltungstoften waren alfo bis zum Anfang dieser gemeinen Versammlung am Dienstag einstimmig abgelehnt. In der am Mittwoch in den Betrieben vorgenommenen geheimen Woche stärker gestiegen als die Devisenkurse, die am a bit immung wurde mit überwältigender Mehrheit beschloffen, Montag erst den 150milliardenfachen Borkriegsstand innehatten. in den Streit einzutreten. Der Verband der Lebensmittel- und Auch die Steigerung gegen die Vorwoche ist im Vergleich zu den Getränke- Arbeiter versuchte in legter Stunde, durch Verhandlung Devisenkursen interessant. Während nämlich der Dollar von 420 auf mit dem Arbeitgeberverband der Müblenindustrie eine Beilegung 630 Milliarden gestiegen war, also um 50 Pro 3., find die Lebens. der Differenzen herbeizuführen. Der Arbeitgeberverband haltungskosten in der gleichen Zeit um 121,8 Proz. in die Höhe lehnte es jedoch ab, in weitere Verhandlungen ein- geflettert. Die inländischen Warenpreise sind also wesentlich schneller hinaufgegangen als die Devisenkurse.

zutreten.

Lohnkampf der Bauanschläger.

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Der Inder vom 12. November ist aber durch die weitere Ent­wicklung am Devisenmarkt überholt. Bereits gestern hatten wir Da die Verhandlungen mit den Arbeitgebern abermals ge- den doppelten Dollarfurs vom Montag. Nimmt man an, daß sich scheitert sind und feine Möglichkeit mehr besteht, die Differenzen die Lebenshaltungsfesten nur im gleichen Verhältnis gesteigert auf dem Verhandlungswege beizulegen, beschlossen die im Deutschen haben in Wirklichkeit sind z. B. Nahrungsmittel stärker gestiegen Metallarbeiterverband und im Verein organisierter Bauanschläger als der Dollarstand, so müßte man also für Löhne, die heute zur Berlins und Umgebung in der Versammlung am 13. November, Ausgabe kommen, mindestens den doppelten Index vom Montag den ihnen aufgezwungenen Kampf mit aller Energie aufzunehmen. einsetzen. In Wirklichkeit würde auch damit der Teuerung nicht Die Unternehmer stellen sich auf den Herrenstandpunkt, daß roll Rechnung geiragen. Lohnarbeit für die Bauanschläger nicht durchführbar sei, und Die Anwendung des Inder' auf Lohnfestsetzungen muß, nach­fein Stundenlohn garantiert werden kann. Dadurch bekunden sie, Die in Mitleidenschaft dem sich die Teuerungswelle so überschlagen hat, jetzt mit doppelter daß ihnen jedes soziale Verständnis fehlt. gezogenen Baufirmen, deren Bauten vor Eintritt der falten Mitte- Vorsicht erfolgen. Eine schematische Uebertragung auf die Löhne rung infolge des aufgezwungenen Stampfes nicht fertiggestellt werden würde jedenfalls eine beträchtliche Minderung des Reallohnes bc= fönnen, mögen den Unternehmern der Bauanschläger Klarstellen, deuten. daß eine gerechte Lohnpolitik sehr wohl auch für die Bauanschläger verfolgt werden kann, um so mehr, als alle Baugruppen bereits feit Jahren in Lohn arbeiten.

Der Streit der Berliner Buchdrucker hat durch seine Begleit­erscheinungen eine über das Maß sonstiger Lohnbewegungen hin­ausgehende Bedeutung erlangt. Bekanntlich sind an diesem Streif auch die graphischen Arbeiter in den Betrieben beteiligt, in denen Die Lohndifferenzen in der Holzindustrie Zahlungsmittel( Banknoten usw.) hergestellt werden. Der Bank­Bom Reichsarbeits­notendruck, soweit er in der Reichsdruckerei erfolgt, gilt auch beschäftigten gestern ein Schiedsgericht. nach den Streifregeln des ADG B. als lebenswich- ministerium wurde ein Spruch gefällt, der für die Woche vom tiger Betrieb", über dessen Stillegung durch Streit Beschlüsse 4. bis 10. November eine Erhöhung um 675 Proz. vorsieht, was erst dann gefaßt werden durften, wenn zuvor dem Bundesvor einen Durchschnittslohn von rund 77 Milliarden pro Stunde er­Die Lohnberechnung nach Goldpfennigen stand die Möglichkeit einer Vermittlung gegeben worden wäre. gibt. Diese Bestimmung der gewerkschaftlichen Streifregel wurde abgelehnt. Der Spruch umfaßt nicht die Zeit vom ist leider von den beteiligten Arbeitern nicht eingehalten 11. bis 17. November. Den Parteien wurde aufgegeben, für diese

worden.

Woche nochmals in Verhandlungen zu treten. Falls dabei eine Einigung nicht erzielt wird, tritt das Schiedsgericht am Sonnabend mittag 1 Uhr erneut zusammen, um auch diese Differenz durch einen Schiedsspruch zu beseitigen. Den Arbeitgebern wurde aufs gegeben, jeden zweiten Tag eine Vorschußzahlung von mindestens einer Billion zu leisten.

Run hat der Inhaber der vollziehenden Gewalt anläßlich des Streits eine Verordnung erlaffen( Nr. 530 des Borwärts" Abend ausgabe vom 12. November), die praflisch ein Berbot des Streifs bedeutet. Darüber hinaus find die Konsequenzen solcher Berbote nicht abzusehen. Schon jetzt ist den Angestellten Für die Vergolder wurde an Stelle des Schiedsspruches in einer befohlen worden, die Tätigkeit der ausständigen Arbeiter auf­zunehmen( Streifarbeit zu verrichten). Die Angestellten sind, da sie Verhandlung vor dem Demo folgendes vereinbart: Für die Woche 9,960 Milliarden, fich meigerten, entlassen worden. Die Versammlungen der Streifen. vom 27. Oftober bis 2. November 200 Proz 64,740 Milliarden. den sind aufgelöst bzw. deren Etattfinden ist nur geduldet worden vom 3. November 550 Proz. unter der Voraussetzung, daß nicht zum Streit angereizt" würde. Für die Kammindustrie wurde der am 7. November gefällte Weitere Bercrdnungen find angefündigt bzw. entsprechende Maß- Schiedsspruch vom Demo für verbindlich erklärt. Danach erhöhen nahmen bereits eingeleitet worden( Entzug der Unterstügungszah- sich die Löhne für die Woche vom 26. Oftober bis 1. November lung an Erwerbslose durch die Gewerkschaften, Aufforderung an die um 340 Proz., für die Woche vom 2. bis 8. November um 550 Proz. Erwerbslosen, sich sofort zur Arbeit in den bestreiften Betrieben zu melden, anderenfalls sie der Arbeitslosenunterstüßung verlustig gehen vor dem Schlichtungsausschuß am 14. November wurde folgender Angestellte! In der Verhandlung im Buch brudgewerbe würden usw.). Vergleich geschlossen:

Bis Sonnabend, den 17. November, werden im ganzen drei Davon sind bis zehn Oftobergehälter a conto November gezahlt.

Neft ist bis spätestens Sonnabend zu zahlen. Soweit die Donnerstag leistung nicht innegehalten wird, erfolgt Aufwertung nach dem amts lichen Nurse vom 14. November.

Diese Berordnungen berühren nicht nur den Lohnfampf der Buchdrucker, sondern die Interessen der Gesamtarbeiter. schaft. Der Vorstand des ADG B. hat aus diesem Grunde und in Berfolg eines an ihn gerichteten Ersuchens der Organisationen heute, Donnerstag, im ganzen zehn Oktobergehälter fällig; der in Gemeinschaft mit den letzteren sich bisher bemüht, eine Grund­lage für neue Verhandlungen vor dem Reichsarbeits­ministerium zu schaffen, um so den Streif baldigst mit einem be­friedigenden Ergebnis zu beenden. Weiter aber hat er an den hier: für in Betracht kommenden Regierungsstellen in der nachdrücklich ften Form gegen die in Rede stehenden Verordnungen protestiert und deren Aufhebung gefordert mit dem Bemerken, daß er sich eventuell volle Freiheit der Entschließung rrbehalten müsse.

Androhung des Rüdirilts vom Reichstarif.

Die kaufmännischen Angestellten des Papier - und Pappen großhandels haben sofort a conto November drei weitere Oftobergehälter zu erhalten.

Die Angestellten der chemischen Industrie erhalten am Freitag weitere 2000 Septembergehälter, davon 15 Broz. tert­beständig zum Kurse vom 13. November.

Die Teuerung im Großhandel.

Die auf den Stichtag des 13. November berechnete Groß­handelsinderziffer des Statistischen Reichsamts ergibt sich einem amtlichen Dollarkurs von 840 Milliarden Mart das 265,6 milliardenfache der Borkriegszeit und ist gegenüber dem Stande vom 6. November um 106 Broz. gestiegen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Steglig. Freitag, ben 16. November, 7% Uhr, öffentliche Bolts. perfammlung in der Schule Elisenstr. 4. Thema: Die politische Lage". Referent Genosse Seinrich Ströbel. Gämtliche Ordner von Steglig müssen am Versammlungstage pinttlich Uhr zur Stelle fein. Die Abteilungen Lichterfelde und Lantwig werden gebeten, mit ihren Ordnern zu erscheinen.

2. Kreis Tiergarten. Donnerstag, den 15. November, 7% Uhr, Funk tionärinnenfonferenz bei Eisfelder, Leffingstr. 84. 5. Kreis. Freitag, den 16. November, Uhr, Funktionärinnenkonferenz bei Schmidt, Fruchtstr. 37. Alle Funktionärinnen( Arbeiterwohlfahrt, Rinderschuh, Agitation) müssen erscheinen.

7. Areis Charlottenburg. Sonnabend, den 17. November, Uhr, Bolks. lieberabend in der Aula der Leibniz- Oberrealschule, Schillerstr. 125-127. Karten bei den Abteilungsführern und im Bildungsausschuß, Linden straße 3, 2. Hof, 2 Tr., Bimmer 8.

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19. Arcis Pankow. Freitag, den 16. November, 7% Uhr, in der Aula Görsch. straße 42-44, Bolksliederabend., Karten am Eingang des Gaales. 20. Areis Reinidendorf. Wolfsbildungsamt: Heute abend 8 Uhr in Reiniden. dorf- Oft, in der Aula des Realonmnasiums, Berner Straße, Volkslieder abend. Karten am Eingang des Goales. Morgen, Freitag, den 16. No. vember, 7% Uhr, in Hermsdorf, Restaurant Bum Lindengarten", Ber­Tiner Straße( Jnh. Lanke), Aufführung ,, Der Herr Senator". Rarten find zu haben in den Zahlstellen der Kunstgemeinde und am Eingang des Saales. Heute, Donnerstag, den 15. November: 125. t. Weißenfee. 7% Uhr Mitgliederversammlung im Realgymnasium. abend. Gruppen Treptow , Süben und Friedrichshain : Sonntag abend Sunglozialisten. Gruppe Treptow : 7 Uhr im Jugendheim, Elfenſtr. 3, Lefe 7 Uhr, Am Ostbahnhof 17, Richard- Dehmel - Abend. Gruppe Fri brichs hain: 48 Uhr in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft, Am Oftbahnhof 17, Fortsegung der Aussprache mit der Arbeiterjugend: Die politische Lage und die Aufgaben der Jugend". Gruppe Henlow: Uhr Arbeits­gemeinschaft Robert Owen .

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Morgen, Freitag, den 16. November: 85. Abt. Tempelhof . 7% Uhr Bahlabend des 2. und 5. Bezirks im Zogen. heim, Werder , Ede Friedrich- Wilhelm- Straße. Jungsozialisien. Gruppe Schöneberg : Gruppenabend fällt aus. Wir beteiligen uns an der öffentlichen Versammlung des Friedenskartells in der Schloß­brauerei, Hauptstraße, abends 28 Uhr. Anmeldungen für die Speeren bergfahrt ebenda.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

44. Abt. Ain 13. November verstarb Genosse Tannenbaum.

Ein

Für das Hoch-, Beton- und Tiefbaugewerbe wurde für die Lohnwoche vom 7. bis 13. November ein Stundenlohn von 130 Die Unternehmerorganisation im Buchdruckgewerbe hätte alle Milliarden und eine Werkzeugentschädigung für die 3immerer Ursache, den Streit einmal unter dem Gesichtspunkte zu betrachten, von 1,950 Milliarden pro Stunde vereinbart. Der Lohn für rb nicht, ihre Lohnpolitik die Buchdruder zum Streif getrieben hat Boliere beträgt pro Woche 7,031 Billionen. Wo vorher ein höherer und daraus die nötigen Schritte abzuleiten, um durch gehöriges Lohn gezahlt wurde, werden auf den bestehenden Lohn 54,8 Proz. Entgegenkommen zur Beendigung des Streifs beizutragen. Statt aufgerundet. Die Lehrlingsentschädigung für Zimmerer beginnt im deffen kommt der Arbeitgeberverband mit der Drohung, seinen ersten Lehrhalbjahr in Gruppe A mit 13 Milliarden, in Gruppe B äfcherung Sonnabend, den 17. Rovember, Uhr, Krematorium Baum­Rücktritt vom Reichstarif zu erklären, wenn nicht bis mit 19,5 milliarden, steigend bis zu 65 bzw. 71,5 Milliarden. morgen früh 8 Uhr die Arbeit in Berlin wieder aufgenommen wird. Die Werkzeugentschädigung für Lehrlinge beträgt 1, Proz. Selbst das Organ der Gutenberg- Bündler Der Deutsche protestiert dagegen, daß die Unternehmerorganisation den pro Stunde. Der Vorschuß für kommende Woche wird am 15. ver­Zentralvorständen der Gehilfenorganisationen die Verantwortung für den Streit zuschiebt. Das Borgehen des Arbeitgeberverbandes ent­behre jeder fachlichen Berechtigung.

einbart.

Der Tariflohn der Rohrleger und Bauflempner beträgt für Montag, den 12., und Dienstag, den 13. November, 150 Milliarden pro Stunde. Die anderen Säße erhöhen sich in dem gleichen Durch dieses Ultimatum häufen die Arbeitgeber meiteren neuen Zündstoff an, nachdem sie die bei den vorlegten Ber- bon 4 Billionen Mart. Die endgültige Tarifregelung für diese Ver- Hundertfat. Am Freitag, den 16., erfolgt eine Vorschußzahlung handlungen gegebene 3usage, der Einführung von Goldlöhnen Woche erfolgt nachträglich. auf einer der Teuerung entsprechenden Grundlage, bei der letzten Lohrregelung nicht gehalten haben."

Se mehr sich im Buchdruckgewerbe das scharfmacherisch einge­stellte Syndizisystem breitmacht, um so schwieriger gestaltet sich eine fchiedlich- friedliche Verständigung, die den einfachsten Lebens­interessen der Gehilfenschaft gerecht wird. Für solche Drohungen, die das Verhalten der Unternehmer so recht fennzeichnen, fann sich. frin Arbeiter etwas kaufen. Deshalb verfehlen sie ihren 3wed. Eingreifen des Oberpräsidenten.

Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg hat eine Ber. fügung erlassen, nach der erwerbstose Buchdrucker, die sich meigern, in Notendruckereien Arbeit anzunehmen, ihrer Erwerbs lofen unterstüßung verlustig gehen.

Achtung, AEG.- Apparatefabriken! Morgen( Freitag) nachmittag 4 Uhr im Sängerheim, Weddingstr. 9, Fraktionsversammlung aller BSPD.- Genoffen der AEG.- Apparate fabriken( AEG.- Ackerstraße und Nebenwerke). Das vollzählige Erscheinen ist dringend notwendig, da sehr wichtige Tagesordnung. Parteiausweis legitimiert. Der Fraktionsvorstand.

Vorwärts- Buchdruderci. Beute 12 Uhr Sigung des gesamten Betriebs­rats. Nächste Betriebsversammlung Freitag frith 8 Uhr. Berliner Börsen- Zeitung. Die Kollegen treffen sich heute nachmittag 4 Uhr im bekannten Lokal. Buchdruckerei Felix Wolf G. m. b. S. Heute vormittag 10 Uhr Zufammen­Der Betriebsrat. funft der Belenschaft am Michaelfirchplas 19.

Verband der Lithographen, Steindrucker und verwandten Berufe. Seute mittag Uhr im Gewerkschaftshaus, Saal 1, Bersammlung aller am Buchdrucker. ftreit beteiligten Berbandskollegen. Solzarbeiter Druckerei. Donnerstag früh 7% Uhr Betriebsversammlung in der Gegerei. Ertrazahlabend in der Schule Petersburger Str. 4. Deutscher Werkmeisterverband, Bezirksverein XI. Morgen( Freitag) 7 Uhr

Streikpostenftehen als strafbare Handlung. Das Wehrfreistommando 3 gibt bekannt: In der Arbeiter schaft ist anscheinend die Ansicht verbreitet, daß das Streitposten stehen feine strafbare Handlung fei. Wer Streifposten steht, tut es in der Absicht, Arbeitswillige von der Arbeit abzuhalten; er macht fich daher nach der Verordnung vom 11. November 1923 fstrafbar und seht sich der Gefahr sofortiger Festnahme aus. Gehört der Streifposten einem der lebenswichtigen Betriebe an, in denen der Streif verboten ist, so läuft er außerdem Gefahr, nach der gleichen Berordnung wegen Arbeitsniederlegung bestraft zu werden." I perfall". Eintritt frei,

faulenweg.

Jugendveranstaltungen. Achtung, Abteilungsleiter!

Die Marken zur Theatervorstellung am 9. Dezember im Betrage von 50 il. liarden Mark Grundpreis müssen umgehend abgeholt werden und spätestens auf der Generalversammlung abgerechnet werden.

Heute, Donnerstag, den 15. November, abends 71 Uhr: Gesundbrunnen : Schule Gothenburger Str. 2, Gerhart- Hauptmann - Abend. Lantwig I: Gemeindeschule Schulstraße, Mitgliederversammlung. Steu. tölln I: Jugendheim Münchener Str. 52. Vortrag: Utopischer Gozialis. mus". Reukölln IV: Bofal Rum Bärenwinfe!", Steinbodstraße, Bortrag: Der Sozialismus in der Karikatur". Riederschönewcite: Edule Berliner Straße 31, Vortrag: Gemeinschaftswesen". Often( Stralauer Wie: tel): Schule Naglerstr. 3( Jugendklubzimmer), Vortrag: Die Sternenweli". Südwesten: Jugendheim Lindenstr. 3, Bortrag: Einführung in den wiffen­schaftlichen Sozialismus". Wedding : Ledigenheim, Schönstedtstr. 1, Bortrag: ,, Einführung in die sozialistische Gedentenwelt". Werbebezirk Bankow : Jugendheim Breite Str. 32, Werbezirksvorständekonferenz.

Arbeitersport.

Athletil- Sport- Club, c. 2. Freitag, den 16. Rovember, abends 8 Uhr, Training der Männer- und Jugendabteilung in der Turnhalle der Gemeinde Schule Staliger Str. 55-56; Training der Frauenabteilung in der Turnhalle der 46. Gemeindeschule, Laufiger Plaz 9. Schriftführer der Hodenabteilung: Hans Jogszat, Berlin D. 17, Caprivistr. 4. Geschäftsstelle: Alfred Behrends, Berlin NW. 87, Binzendorfftr. 7.

Sportliche Bereinigung Norden 1893. Am Freitag, den 16. November, findet ein Mannschaftstampf in der B- Klaffe zwischen Ringsportverein Tegel fowie der Sportlichen Bereinigung Norden 1893 ftatt. Da beide Bereine ihre besten Ringer auf der Matte schiden, ist guter Sport zu erwarten.

Vorträge. Vereine und Verfammlungen. Berantwortlich für Politik: Ernst Nenter; Wirtschaft: Artur Saternus; Studiengesellschaft für Währungs- und Finansreform, e. V. Donnerstag, Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. Sohn Schitowski: Lotales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glocke; fämtlich in Berlin . den 15. November, abends 8 Uhr. im großen festfoal des Vereins Deutscher rebatteur ber ,, Bofflichen Zeitung", spricht über Steuerschwäche und Währungs- und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co. Berlin SW. 68, Lindenstraße 3. Ingenieure, Sommerstr. 4a, erfte Wintertagung. Georg Bernhard , Chef Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderei Sierzu 1 Beilage.