Abendausgabe
Nr. 542 40. Jahrgang Ausgate B Nr. 273
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50 Milliarden M.
19. November 1923
Vorwärts=
Berliner Volksblatt
Berlag und Anzeigenabteilung Geschäftszett 9-5 Uhr
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Zentralorgan der Vereinigten Sozialdemokratifchen Partei Deutschlands
fungen mit den Industriellen nicht zum Abschluß gekommen sind, infolgedessen find wir gegenüber dem besetzten Gebiet in einer außerordentlich schweren Lage.
Wir stehen vor der Tatsache, daß wir Rhein und Ruhr nicht mehr finanzieren können, ohne daß das ganze Reich zusammen. bricht.
Die Bofitit Poincarés ift zur herrschenden in Europa ge bie vor allem dazu verwendet werden sollen, die Wetterarbeit der stellung davon, daß wir unter einer inländischen Finanzmorden. Alle entseglichen Folgen, die die Sozialistische Arbeiter Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu ermöglichen. Internationale auf ihrem Gründungstongreß in Hamburg im Mai Dieses Jahres vorausgefagt hat, sind zur Wahrheit geworden.
Gleichzeitig ist es aber auch nötig, Mittel zu schaffen
für den Kampf,
Die Reaktion in Frankreich hat die Kräfte der Reaktion Deutschlands zusammengeschweißt. Der nationalistische der gegen bie Fortsetzung der Politit Poincarés Rausch, zu beffen Träger sich Poincaré macht, hat den nationa. geführt werden muß. Der Kernpunkt der politischen Entscheidung listischen Rausch im deutschen Bürgertum neu entfacht. Die liegt in Frankreich . Leider ist die Sozialistische Partei Frant reichs durch die unverantwortliche Spaltungstaftif der Kommunisten auf das empfindlichste geschwächt. Sie hat mit immer neuer Energie ihr Tageblatt, den Populaire", am Leben erhalten, aber fie ist in Gefahr, diefe ihre wichtigste Waffe verlieren zu müssen, knapp bevor sie in den entscheidungsvollen Wahlkampf eintritt. Die belgischen Genoffen haben in internationaler Solidarität schon außerordentlich bedeutsame Opfer für den Bopulaire" gebracht. Der Moment ist da, wo auch die übrigen Arbeiterparteien in bie Brefche[ pringen müffen.
prebigen wahnwikige Revancheideen. Die kapitalikisen usbeutungsziele, die die tiefste Quelle des Einmarsches in das Ruhrgebiet gewesen find, haben, vereint mit den Aus. beutungsmanövern der Stinnes und Konsorten, die gedeckt wurden von den bürgerlichen Regierungen Cuno und Stresemann , das Proletariat Deutschlands vor den hunger in seiner entfeßlichsten Gestalt gestellt.
Hunger, Reaffion und Verzweiflung haben in Deutschland die Oberhand gewonnen. Der Moment des offenen Bürgerkrieges ift gefemmen. Der Butsch der Ludendorff und Hitler ist zunächst misglückt, aber die Reaktion ist feineswens befiegt. Die Gefahren, die aus dem ökonomischen Elend und der politischen Zerstörung Deutschlands ganz Europa drohen, wachsen vun Shinde zu Stunde.
Die Sozialistische Arbeiter- Internationale erwartet von den ihr angeschlossenen Rorteien, daß sie in dieser fritischen Stunde alles, was in ihren Kräften steht, tun werden, um sich den Gefahren, die den Profetortern aller Länder drohen, entgegenzustellen. Wir find uns bewußt. wie beschräntt gegenwärtig die Wirkungs. möglichkeiten des Profetoricts fer den Bereich des eigenen Landes hirous find. Wher das Wenine, das geleistet werden fann, muß
mit ganzer Kraft geleistet werden. Wir leiten daher eine
Aftion ein, um
materielle Mittel zufammenzufaffen, damit an jenen Bunften eingegriffen werden kann, wo die Aufgaben momenten die größten Anstrengungen erfordern. Der Sien Poincarés serstört nicht nur Me otonomischen und pof filden Möglichfelfen Deuffelands, er zerstört auch die öfono mischen Grundlagen der Organisationen der deutschen Arbeiterklasse. Eine große Reihe von Beitungen mußten bereits eingestellt werden, anderen droht die Gefahr jeden Tag, der große Bartei apparat der deutschen Sozialdemokratie, der zweitstärksten Arbeiter partei der ganzen Welt, ist in Gefahr, infolge der materiellen Schwiertofeiten in feiner Funttion relähmt zu werden.
Deshalb fordern wir die Arbeiterparteien aller Länder auf, für die Opfer,
Die der Sieg Poincarés und die zweideutige Politi? Stresemanns fordern, mit allen ihren Kräften Mittel herbeigufchaffen,
"
So fordern wir euch auf, alle Kräfte anzuftrengen, Mittel aus Parteifonds zur Verfügung zu stellen, allgemeine Samm. lungen einzuleiten und alle diese Mittel bereitzustellen für den Sozialismus in Deutschland und in Frankreich . Wir wissen nur zu gut, wie schwer die Parteien in den einzelnen Ländern mit materiellen Schwierigkeiten zu ringen haben; wir wissen nur zu gut, wie das Elend der Nachkriegszeit, die Arbeitslosigkeit und die niederen Löhne die Arbeiterschaft verarmt haben. Aber wir glauben, daß trot all diefer Schwierigkeiten in jedem einzelnen Lande, in diesem Augenblid die internationale Solidarität des Proletarats fräftg zum Ausdrud lommen muß.
Schon haben einzelne Parteien aus eigener Initiative Sammfungen eingeleitet, so in einigen Ländern für die deutsche Bartei, in Belgren für die französische Partei. Wir wollen den Fortgang diefer Sammlungen in feiner Weile stören und überlassen es den Barteien. in jedem Lande die beste Form zu finden, um den größten Erfolg zu sichern. Aber wir betonen immer von neuem: Nafche Silfe tut in Deutschland und in Frankreich not! Bir bitten, die Beträge direkt an die Parteien in Deutsch . fand und Frankreich an folgende Abreffen zu überweisen: Dito es, Berlin S. 68, Linderstr. 3, Paul Faure , 12 Rue fereau, Baris 2e. Gleichzeitig bitten wir, damit eine lebersicht über bas Geleistete gewonnen wird, unferem Gefretariat mitzuteilen, welche Mittel zur Verfügung gestellt werden können. London , November 1923.
Man macht sich in der Deffentlichkeit noch nicht die richtige Bortontrolle stehen, nämlich der der Rentenbant. Mit den Krediten, die wir von dieser Seite bekommen, müssen wir unbe. dingt auskommen. Das besetzte Gebiet braucht für 10 bis 14 Tage etma 100 Millionen Goldmart. Unser Kredit würde also, menn wir auch noch wenige Wochen weiterzahlen wollten, bald erschöpft sein, und damit wäre alles verloren, was wir mit der Rentenmark erreichen wollten. Wir sind uns gewiß darüber klar, daß das be. feßte Gebiet in eine furchtbare Lage fommen wird. Deshalb haben mir auch versucht, wenn irgend möglich zu einer Berständigung zu fommen und wir haben uns bereit erklärt, der Indu strie gegenüber eine Garantie für die Abmachungen zu übernehmen, die sie mit Frankreich treffen würde. Wir haben bereit erflärt, ihr die Auslagen nach der Gesundung unserer Finanzen wieder zurückzuerstatten und ihre Zahlungen auf Steuertonto gut zuschreiben. Die Verhandlungen, die sie geführt hat, find mit dem Einverständnis der Regierung geführt worden. Sie find gescheitert, weil Frankreich die Roblenlieferungen nicht unserem Reparationstonto gutschreiben, sondern für andere Berpflichtun gen" Deutschlands anrechnen wollte. Wie die Dinge liegen, tonnte den Einbruch in das Ruhrgebiet als legal anzuerkennen und uns in dieser Forderung nur der Verfuch liegen, uns dazu zu zwingen, mit den Kosten dieses Ruhreinbruchs zu belasten. wir haben deshalb erklärt, daß wir diese Forderung unbedingt ablehnen( Lebhafte Zustimmung) und die Vertreter der In. dustrie haben demgemäß geantwortet.
Die zehn stündige Arbeitszeit, von der Herr Poin caré in seiner letzten Rede spricht, hat dabei überhaupt feine Rolle gespielt.
worden.
Nun ein Wort zur Währungsfrage. Ich bin der Anficht, daß der Billionenfurs, zu dem wir gelangt sind, die Folge wirfung eines automatischen Prozesses ift. Inzwischen ist der Bedante einer neuen mertbeständigen Währung durchgeführt Man hat die schärfsten Borwürfe erhoben, weil diese Durchführung so lange gedauert hat. Demgegenüber möchte ich hervorheben, daß die Einführung des wertbeständigen Geldes ihre besonderen Gefahren hatte, folange der passive iber. ftand noch im Gange war. Bei den Ausgben, die mir während biefer Zeit hatten, wäre das wertbeständige Geld in furzer Zeit perbraucht worden. Damals brauchten wir noch das Papiergeld. vielen nicht schnell genug gegangen ist, so geben sich alle diese ( Sehr richtig!) Wenn die Lösung dieses Währungsproblems dann Rritifer feine Rechenschaft darüber, da auf keinem Gebiete die Ansichten der Sachverständigen einander so sehr wiber. Sprachen wie hier. Jeder Sachverständige ist der Ansicht, daß sein
Für das Sekretariat der Sozialistischen Arbeiter eg allein zum Ziele führt und jeder andere zur Katastrophe.
Tom Shaw.
Stresemann und seine Partei.
Vertrauensvotum im Zentralausschuß.
Eine Rede Stresemanns.
der
Wenn das Kabinett unter diesen Umständen seine Entschlüsse nicht von einer Stunde zur anderen faßt, sondern bei der Auswahl des richtigen Mittels sich seiner Berantwortung bewußt bleibt, so sollte, man dafür Berständnis haben. Wenn es gelungen ist, unter den benkbar schwierigsten Umständen die soziale Ruhe und Ordnung in Berlin und im Reich oufrechtzuerhalten und den Ausbruch einer fozialen Revolution zu verhindern, so sehe ich den Beweis dafür, daß unsere Maßnahmen richtig gewesen find. ( Stürmische Zustimmung.) Innerpolitisch haben uns
Der 3entralausschuß der Deutschen Boltspartei Wenn man aber Kritit übt und fragt, warum gelang der am meisten beschäftigt. Daß es gelungen ist, die Lösung der fächstnahm in feiner heutigen Sihung, die bis nach 10 Uhr andauerte, mit Regierung nicht die Durchseßung ihrer Bedingungen, bann muß fchen Frage unter Buftimmung der sozialdemokratischen Minister in 206 gegen 11 Stimmen eine Entschlichung an, in der das Ver- man auch fragen, welche Mittel standen der Regierung zur Ber. Angriff zu nehmen, war die Folge einer Politit, die man doch frauen zu Dr. Stresemann ausgesprochen wird. Ferner fügung.( Lebhaftes sehr richtig.) Machtmittel gab es nicht wohl nicht als einen Fehlschlag bezeichnen kann.( BLebhafte zuwird die Uebereinstimmung mit der Politik der Reichsregierung in und die ideelle Widerstandskraft, auf der der paffive Widerstand zustimmung.) Um nicht den Anschein zu erweden, die Reichsregieder Rheinlandfrage zum Ausdrud gebracht. Eine Verände- nächst aufgebaut wurde, war nicht von unbegrenzter Dauer. In rung wolle sich auf den Standpunkt stellen, sie fönne nach Belieben folge dieser Tatsachen und infolge der üblen finanziellen Lage muß gegen eine Bandesregierung vorgehen, wurde im Kabinett Wert rung der staatsrechtlichen Siellung des Rheinlandes dürfe nicht in ten wir uns entschließen, den Widerstand auch ohne Durchsetzung darauf gelegt, daß das Einschreiten gegen Sachsen nicht als eine Frage fommen. Deutsch sei der Rhein und deutsch müsse er bleiben. unferer Bedingungen oufzugeben militärische Aktion aufzufassen sei, sondern daß der ReichsFerner wurde zum Ausdrud gebracht, daß, solange die Regierung Der zweite Punft, der hier in Betracht kommt, find unfere tangler die Berantwortung dafür übernehmen müffe was dann in nicht über eine feste parlamentarische Mehrheit verfüge, die Zulaffung Berhandlungen mit Frankreich , die trotz ihrer schlech Sachfen nach dem Sturze Zeigners geschah, entzog fich der Kompederjenigen Parteien zu erfireben ist, die jetzt die Regierung füßen. ten Aussichten geführt werden mußten. Mich bünft, als ob die Entstenz der Reichsregierung. Ich bin gefragt worden, ob das ReichsDer Zentralvorffand ffimmt mit dem Fratilonsvorsitzenden Dr. widlung, bie feitdem auf diplomatischem Gebiet eingefegt hat, auch fabinett eine neue fozialistisch gebildete fächsische Regierung Scholz darin überein, daß kein Mitglied der Reichstagsfrat.ion ge- menn sie sich proftisch noch nicht voll auswirkt und erst in späteren als verfaffungsmäßig anerkennen werde. Ich habe diese willt ist, die Person des bewährten Kanglers Irgendwelchen Forde- Zeiten auswirken fann, doch wohl fein Recht gibt, von einem rage felbftverständlich bejahen müssen. Auch in Thüringen rungen anderer Parteien zum Opfer zu bringen. Er erwartet von außenpolitischen Mißerfolg zu sprechen, soweit das Kabinett über find die Kommunisten inzwischen aus der Regierung ausgeschieden. der Reichstagsfraktion und ist davon überzeugt, daß fie ihren Führer( Lebhafte Zustimmung.) Alle unsere Maßnahmen politischer und licherweise ruhig vollzogen. Die Bildung einer neuen thüringischen baupt imftande ist, auf diese Entwicklung unmittelbar einzuwirken. In Thüringen hat sich das Ausscheiden der Kommunisten erfreu in feiner Polifit refilos unterstützen wird. biplomatischer Natur haben doch dazu beigetragen, daß in dem ziel. Regierung ist felbstverständliche Sa che der dortigen Landtags. bewukten Zusammenwirken beiden angelsächsischen fraftion. Mächte. in der Trennung Italiens von seinem Nachbarn und in bem Schwanfen Belgiens eine Lage für Frankreich ein Der Zentralvorstand der Deutschen Volkspartei trat gestern zugetreten ist, die diefes Band auf die Dauer nicht so wird tronen einer außerordentlich start besuchten Tagung zusammen. Neben ben fönnen wie bisher. Ich will gar nicht behaupten, daß die Wir Bertretern aller Wahlkreise waren auch die Abgeordneten des Reichs funnen diefer Boitie für uns zunächst unter allen Umständen glüd. tags und der Einzellandtage zahlreich erschienen. Der 2. Borsigende, fich fein wird. Die Bedeutung der Entwicklung liegt für uns barin, Finanzminister Dr. v. Richter, eröffnete die Tagung mit einer Ansprache, in der er auf die Bedeutung der Sigung hinwies. Bon ftürmischem Beifall begrüßt. erhielt dann der Parteiführer Reichseinen neuen europäischen Geschichtsabschnitt einfeltet. fanzler Dr. Stresemann das Wort zu feinem Referat über die poli- und diese Bedeutung bleibt bestehen, auch wenn die nächste Folge tische Lage. Reichskanzler Stresemann führte aus: Es handelt sich darum, ob meine Bolitit in meiner eigenen in weiteren Gewalttaten Frankreichs besteht.( Lebhafte Zustimmung.) Partei Zustimmung oder Ablehnung findet. Entweder ist die Bartei Ich kann keine Hoffnungen machen, haß es in Deutschland in mit ihrem Kanzler nicht einverstanden, dann hat er die Konsequen- ber nächsten Zeit beffer werden wird. Wir stehen vor einem zen zu zieher. Oder aber die Partei steht hinter ihrem Kanzler, furchtbar harten Winter. Wir können auch unferer Wirt dann haben andere die Konsequenzen für ihr Verhalten zu ziehen. fchaft nicht sofort aufhelfen und ein weiteres wachsen der Die Reichsregierung hat auch dagegen niemals Front gemacht, so. ( Stürmische Zustimmung.) Je lege auch Wert darauf, daß man Arbeitslosigkeit nicht verhindern. Es berührt wirklich felt bold der Verfuch auf verfassungsmäßigem Wege er mit voller Offenheit auf beiden Seiten spricht und daß man dabei fam, wenn heute in der Presse behauptet wird, der 15. November folate. Man muß allerdings unter den beute gegebenen Berhält. alle Fragen berührt, an denen zum Teil heftige Kritif geübt wor hätte als der Einführungstag der neuen Währung ein großer niffen zwischen militärischen und anderen Fragen unterscheiden. Die Tag sein müssen. Das läßt sich in Zeitungsartikeln leicht behaup einzelnen Teile der Reichswehr müssen unbedingt unter einer Daß die Aufgabe des passiven Widerstandes eine Notwendig ten, aber wie sehen denn die Dinge in der Praxis aus? Auf dem entraten Leitung zufammengefaßt fein.( Bebhafte Zustim feit war, bestreitet niemand. Cs bestand nicht die 2bficht, ben passi. Papier ist der Etat ins Gleichgewicht gebracht. Db es sich ober mung.) Ich bin der Ansicht, daß ein militärischer Befehl, der geDen Widerstand bedingungslos abzubrechen. Ich habe vielmehr alles wird durchführen loffen des muß die Braris erft ergeben. Man neben worden ist, auch ausgeführt werden muß.( Stürmische Zu getan, um die Bedingungen durchzusehen, die auch von meinem fann heute leider nicht Politis auf lange Sicht machen, weil man ftimmung.) Inzwischen haben die Dinge in Bayern eine neue EniVorgänger im Auswärtigen Amt aufgestellt worden waren. Diefe gar nicht weiß, mie die Entwicklung auch nur der nächsten Zeit wicklung eingeschlagen. Es ist dort ein Zusammenbruch von Charat. Möglichkeit hat sich nicht ergeben, und zwar deshalb nicht, weil die fein mird.( Lebhafte Buftimmung.) teren und Persönlichkeiten erfolgt, wie ihn wohl niemand für mög. Berbündeten Frankreichs uns damals nicht unter ie ftehen die Dinge an Rhein und Ruhr ? Frankreich lich gehalten hatte. Und welches ist der politische Schluß, den man stützt haben, hat die Dinge babin getrieben, daß die wirtschaftlichen Berhand. Daraus ziehen muß? Es wird der Reichsregierung immer auge.
ben ist.
daß fie vielleicht
Was die Zustände in Bayern anlangt, so erhielt man von der Linken her den Vorwurf, es sei mit ungleichem Maß qemeffen worden. Diese Behauptung trifft nicht das Richtige. Bis zum 9. November lagen die Dinge in Sachsen und Bayern nicht aleich. In Banern waren Leben und Eigentum nicht bedroht. Der Rampf fpielte fich in Bayern auf dem Gebiet bundesstaatlicher Forderungen gegenüber der Rentralnemalt ab, ohne daß dabei die Notwendigkeit eines direkten Eingreifens vorlag oder sich erfennen liek. Dak Bayern im alten Reich Reservatrechte hatte, war Bismarckiche Politit, und daß diese Rechte im Sturme der Revolu tion preisgegeben worden sind, hat in Bayern , wie man verstehen fann, nachgewirkt.
Es war das Recht Banerns, zu verfuchen, die alten Rechte wieder zu erlangen.