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entgegenzutreten. Die einzige reale raft, mehe ber Stevoer war schließlich Bizetanzler an Bethmanns Seite. Aber er ebergewigt Darum ist es auch poftisch ungebet lution entgegengestellt merden tann, ist Polen . Die polnische hat sich mit aller Energie gegen den Gedanten gefträubt, daß Ebenso Itegt es im Reich. Dann ging Gen. Ditumann ausführlich Regierung erklärt jedoch, daß sie den Frieden erhalten möchte und die Kriegslasten schon während des Krieges durch entsprechende auf das Material ein, daß über die Butschabsichten der daß sie auch nicht gewillt sei, sich von einer revolutionären Kapitalsteuern abgedeckt würden. Er hat vielmehr mit dem D. vorliegt und zieht den Schluß:„ Die KPD. ist überhaupt keine 3ange auf der einen Seite Deutschland , auf der anderen die Gedanken gespielt, daß die Kriegsgegner das Bleigewicht Eintritt der KPD. in die fächsische und thüringische Regierung g2politische Partei, sondern eine militärische Puffchorganisation. Dec Sowjetföderation umfaffen zu lassen. Auch wir wollen den der Milliarden" durch die Geschichte schleppen sollten. Als schah nur zu dem zwede, den bewaffneten Aufstand vorzubereiten. Krieg vermeiden, um unsere Wunden zu heilen. Viele Genossen sind dann der Krieg zusammenbrach, der Ruin des Landes vor Hierauf trat eine Mittagspause ein. der Ansicht, daß der Krieg mit Polen eine Notwendigkeit ist. Wir aller Augen lag, da ging Helfferich zu den Deutschnationalen, find jedoch zu allen Opfern bereit, um ihm aus dem Wege zu gehen. schimpfte auf Erzberger und alle, die versuchten, auch jetzt noch Bolen hat die Entscheidung zu treffen, ob es die Rolle einer Brücke, eine entsprechende Belastung des Besizes durchzusetzen. oder die einer Barrière spielen will."
Durch die Formel:" Brüde oder Barrière" brachte Trokki die Theſe in Erinnerung, um welche, nach den Mitteilungen Dr. Dillons in seiner Schrift über die Friedens konferenz seinerzeit in Versailles gefämpft wurde. Bon den Ententemächten waren drei für die Barrière", zwei für die " Brüde".
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Eine Ernennung Helfferichs zum Reichsbantpräsidenten würde innen- und außenpolitisch unheilvolle Folgen haben. Wir sind deshalb noch immer geneigt, zu glauben, daß ein solcher Borschlag nicht erfolgen und daß, wenn er wirklich erfolgen sollte, Reichsregierung und Reichspräsident ihm ihre Zustimmung nicht geben würde.
Bolen scheint jedoch im entscheidenden Augenblick nach Der Landesparteitag in Sachsen .
eigenem Ermessen gehandelt zu haben. Die Richtlinie seiner Bolitik waren durch seine Gesamtlage vorgezeichnet. Für Bolen bildet heute, nach der Sicherung der territorialen Grenzen, die wirtschaftliche Konsolidierung das Hauptproblem. Jede friegerische Berwicklung würde dieses Land in das Chaos zurückschleudern.
Weimar , 3. Dezember. ( Eigener Drahtbericht.) Nach einem Referat des Staatsministers Genossen Fröhlich über die Reichs. und Landespolitik nahm die am Sonntag in Weimar abgehaltene und Landespolitik nahm die am Sonntag in Weimar abgehaltene andestonferenz der thüringischen Eozicldemokratie folgende Entschließung an:
„ Die Landeskonferenz gibt der Landtagsfraktion und dem Be zirksvorstand zu der Lage in Thüringen folgende Richtlinien: Die Politik aller bürgerlichen Parteien Thüringens war bis jetzt ganz fonsequent darauf eingestellt, die orbeitende Be. Dresden , den 3. Dezember. ( Eigener Drahtbericht) Am Sonn. pölferung in politischer und wirtschaftlicher Beziehung in den abend nachmittag begann im Landtagsgebäude die Landestonfe. 3ustand der Machtlosigkeit der Borkriegszeit renz der BGPD. Sachsens . Der erste Tag war angefüllt 3urüdzuwerfen. Das kommt besonders zum Ausdruck durch mit einer Besprechung der Reichspolitit. Genoffin Gender, Ber. das Verhalten der bürgerlichen Parteien und ihre Stellungnahme treterin der Minderheit in der Reichstagsfraktion, bezeichnete in mährend des Belagerungszustandes. ihrem Referat als Hauptaufgabe der Sozialdemokratie in einem stark industriellen Lande, fich freizumachen von allem bürgerlichen Einfluß. Die Ausführungen der Referentin gipfelten in einer scharfen Berurteilung der Koalitionspolitik im Reiche.
Die Sowjetregierung hat nun freilich Bolen außerordentlich verlockende Perspektiven eröffnet. Sie machte Bolen den Borschlag, die einschränkenden Bestimmungen des Rigaer Bertrages, wonach die Durch fuhr von militärischen Reichstagsabgeordneter Kräßig übernahm das Korreferat. Ausrüstungsobjekten ausgeschlossen ist und die po Er beschäftigte sich vor allem mit der Notwendigkeit, reale Poli litische Lage des Einfuhrgebietes berücksichtigt tit zu treiben. Wir alle müßten danach streben, die Zusammen werden muß, fallen zu lassen. Durch ein solches Entgegentom- hänge in der Politik zu erkennen, damit das Mundwert vom Ver men würde fich Polen nicht nur den Frieden und hohe Taren, stand und nicht der Berstand vom Muntwerf beherrscht wird. Die sondern auch den russischen Absatzmarkt sichern. Gleichzeitig Arbeiterflaffe in dieser Situation zu radikalisieren, fei fein Kunstmit Ropp traf der neu ernannte russische Handelsvertreter ſtud. Gdywieriger fei es, das richtige Ziel zu erreichen, das für rechts Mjastow in Warschau ein. Er stellte in Aussicht, daß bei und links das gleiche sei. Gründung von gemischten polnisch- russischen Aktiengesellschaf ten die Lodzer Textilindustrie ihren alten Martt in Rußland wiedergewinnen würde. Ferner sollte Polen wie vor dem Kriege 90 Broz des ganzen russischen Bedarfes an Emaillegefäßen decken und, neben Deutschland , Röhren, Geräte und landwirtschaftliche Maschinen liefern.
Allen diesen Anerbietungen gegenüber stellte man sich in Warschau auf den Standpunkt, daß einem rein wirtschaft lichen Abkommen, wie das über die Durchfuhr, tein politischer Charafter verliehen werden dürfe. Der Art. XXII des Rigaer Bertrages blieb unverändert. Bolen hat sich also entschlossen, in tommerzieller Hinsicht die Rolle einer Brüde zu spielen, dagegen der politischen Ausbreitung des Bolschewismus als Barriere entgegen zutreten.
Helfferich Reichsbankpräsident?
Ein verhängnisvoller Plan.
Nach Havensteins Tod ist die Stelle des Reichsbankpräsidenten noch nicht wieder besetzt worden. Bevor der Reichspräsident ihn ernennt, muß erst das Reichsbankdirektorium und der Zentralausschuß dieses Instituts Vorschläge machen. Erst wenn die Reichsregierung diesen Vorschlägen zustimmt, fann die Ernennung vollzogen werden.
Bis jetzt liegt ein endgültiger Borschlag nicht vor. Ein Berliner Montagsblatt ist jedoch in der Lage mitzuteilen, daß innerhalb des Reichsbankdirektoriums selbst große Geneigtheit bestehe, den deutschnationalen Abgeordneten und früheren Minister Wilhelms II. Helfferich als Nachfolger Havensteins in Vorschlag zu bringen.
Ein solcher Vorschlag wäre mehr als eine Provokation. Es hieße, wenn ihm stattgegeben würde, auch noch die Reichsbant den Deutschnationalen ausliefern, die schon die Leitung der Rentenbank und damit tatsächlich die ganze Finanzherrschaft über das Reich in Händen haben. Helfferich ist jedem als der Urheber der Inflation im In- und Ausland bekannt. Er war während des Krieges Reichsfinanzminister - damals hieß er noch: Staatssekretär des Reichsschazamts;
Der Nachtzug hat die letzte Fernftation vor Berfin verfassen und durcheilt nunmehr in schnellerem Tempo die Vororte. Die Maschine scheint zu wissen, das sie sich bald der wohlverdienten Ruhe hingeben kann. Der alte Bierteklasserragen wird an jeder Schienen hingeben kann. Der alte Bierteklasserragen wird an jeder Schienenverbindung derart gerüttelt, daß man meinen fönnte, die Räder halten das fortwährende Stoßen auf die Dauer nicht aus. Der Wagen ist überfüllt. Die Menschen Bauern sind es aus der näheren und weiteren Umgebung führen riesige Rörbe mit, deren Inhalt auf die Märkte der Großstadt oder in den" Bauch von Berlin ", die Zentralmarkthalle, gebracht werden soll. Draußen ist es falt und noch dunkel, nur im fernen Often macht sich ein schwacher Schimmer des nahenden Tages bemerkbar. Die Heizung im Wagen erfüllt ihre Pflicht, dazu kommt die Ausdünstung der vielen Menschen und der Geruch der verschiedensten Lebensmittel und eine Atmosphäre wird erzeugt, die so leicht nicht ihresgleichen findet. Wehe dem Bormißigen, der es wagen sollte, ein Fenster auch nur auf einen Augen blid zu öffnen! Die Unterhaltung der Bauern dreht sich um die zu erzielenden Preise und es ist direkt verblüffend, welche Einmütigfeit hierin besteht. Ich befehe mir die Gesichter meiner Mitreisenden und finde, daß sie durchweg einen zufriedenen Ausdruck aufweisen. Und sie strogen geradezu vor Gesundheit.
Die ersten Borortzüge sind überholt, immer mehr nähern wir
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uns Berlin . Weichen werden überfahren, an Signalen geht's vorbei, Lokomotiv und Wagenschuppen folgen, rötliches Licht wird von Lampen auf hohen Masten herabgeworfen der Zug verlangsamt feine Fahrt eine riesige Halle nimmt ihn auf er steht. BerlinSchlesischer Bahnhof. Der Riesenschlange entsteigen gewaltige Menschenmassen. Der Bahnsteig, felbst in rötliches Licht getaucht, ist schwarz geworden. Ein Jagen und Haften beginnt, jeder will der Erste sein.
Ich werse einen Blick auf den Nebenbahnsteig; auch er ist schwarz von Menschen, aber andere sind es als die, die eben meinem Wagen entsteigen: Arbeiter, die schon so frühes ist einhalb sechs Uhr ihre Heime verlassen, um den weiten Weg nach ihrer Arbeits: ftätte zurückzulegen, die sie ja pünktlich erreichen müssen. Harte, mürrische Gesichter sehe ich, in Röpfen, die auf gebeugten Körpern figen. Biele, viele haben keinen wärmenden Mantel um die Schultern, fie haben deshalb den Rockfragen aufgeschlagen und die Hände tief in die Taschen vergraben. Ein eisiger Luftzug weht durch die Bahnbofshalle und läßt alle die Wartenden noch mehr frösteln. Grau wie die Bände des Bahnhofes sind die Menschen, die dort stehen
und warten.
Mein Zug fährt weiter und hält auf Bahnhof Alexanderplay. Der Verfehr der Händler macht sich hier wegen der nahen Zentralmarkthalle am meisten bemerkbar. Im Vorbeifahren an dieser fieht man lange Reihen von Güterwagen stehen und gewaltige Men
Nach einer mehrstündigen Diskussion, an der sich u. a. auch die Genossen Dittmann und Moltenbuhr beteiligten, wurde über mehrere Entschließungen abgestimmt. Angenommen wurde zu nächst ein Antrag Zwidau, der vom Parteivorstand die schleunige Fertigstellung des Programmentwurfes fordert und verlangt, daß der Entwurf bald veröffentlicht, diskutiert und dem Reichsparteitag vorgelegt wird. Ebenfalls einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, in der die Reichstagsfraktion auf. gefordert wird, mit allen Mitteln die Beseitigung des Aus. nahmezustandes zu erzwingen.
Ein Antrag, der der Mehrheit der Reichstagsfration und des Barteivorstandes das Bertrauen abspricht, fand gegen 20 Stimmen bei 109 Stimmberechtigten Annahme. Ein Entschließung des Bezirks Ostfachsen, die die sächsischen Abgeordneten im Reichstag beauftragt, den schärften Kampf gegen die Erdrosselung der. Konjumvereine aufzunehmen, wurde der Reichstagsfraktion überwiesen.
Aus diesem Grunde bringt die Landeskonferenz zum Ausdrud, daß in der jetzigen politischen Situation eine Regierungs. toalition mit den bürgerlichen Parteien nicht in Frage kommen fann.
In einem zusagentschluß zu Bunft 1 der Entschließung wurde festgestellt, daß teine Preisgabe von Genossen in der Regierung zugunsten einer Verständigung mit den Kommunisten in Frage tommen tann. Bei der gegenwärtigen par lamentarischen Lage in Thüringen bleibt als einziger Ausweg die Auflösung des Landtags und Neuwahlen übrig. In der Diskussion tam eine starte Unzufriedenheit mit der Politit des Parteivorstandes und der Reichstagsfraktion zum Aus brud und es wurde gefordert, daß die Möglichkeit einer späteren brud und es wurde gefordert, daß die Möglichkeit einer späteren Zusammenarbeit mit den Rommunisten offen bleiben müsse. Von einzelnen Rednern wurde ebenso start auf die Notwendigkeit der Bildung einer Roalitionsregierung mit den bürgerlichen Parteien hingewiesen. Es ist deshalb zu erstreben:
1. Bersuch einer sozialistischen Regierung mit par lamentarischer Mehrheit;
2. meam das nicht möglich ist, weiter bestehen der gegen. wärtigen Regierung bis zur Beendigung des Ausnahmezustandes; 3. Landtagsauflösung und Landtagswahlen nur unter der Boraussetzung, daß der Ausnahmezustand aufge hoben wird."
Kommunistendemonstration in Leipzia.
Die Sonntagoormittagsigung stand im Zeichen der Landespofitit, über die Landtagsabg. Gen. Arzt sprach. Er wandte sich gegen Leipzig , 3. Dezember. ( Tul.) lleber fommunistische Demon die Reichseretutive und den Ausnahmezustand mit seinen bitteren Folgen für die Partei. Die Politik der Reichstagsfraktion ftrationen in Leipzig veröffentlicht das Polizeipräsidium einen untund des Parteivorstandes gegenüber Sachsen sei verderblich gewesen. lidhen Bericht, in dem es u. a. heißt: Nach dem Vorbilde ihrer Die Regierung Fellisch müsse man als vollendete Tatsache hin- Berliner Genossen scheinen nun auch die Leipziger Kommunisten die nehmen. Sie fei zwar im gewissen Sinne ein Geschent der Reaktion, Demonstrationen in Szene setzen zu wollen. Bereits am Freitag doch müsse sie troßdem von den Barteisenoffen unterstüßt werden. ab end lam es in den westlichen Stadtteilen und in der Gegend des Ein Zusammengehen mit den Kommunisten fei anzü- 3oologischen Gartens zu fleineren Umzügen. Am Sonnabend bahnen und die proletarische Mehrheit im Landtag mehr auszunuzen. mittag versuchten etwa 100 meist jugendliche Personen auf dem Im Anschluß an diese Ausführungen gab der Landtagsabg. Gen. Reichsgerichtsplatz eine Bersammlung abzuhalten. Sie wurden von Müller Leipzig den Bericht der Landtagsfraktion: Wer die der Bolizei daran gehindert. In den Nachmittagsstunden Schwierigkeiten in Sachsen sieht, muß natürlich gegen die Reichspolitit rebellieren, die so drückend auf den sächsischen Verhältnissen Trupps, die sich in der vierten Stunde nach der Stadt zu bewegten. sammelten sich in den Vororten unauffällig größere und leinere lastet. Unsere ganze Arbeit hat unter der Finanznot des Reiches gelitten, die durch die traurige Reichsfinanzpolitis hervor. Am Ausgange des Beter- Stein- Weges versuchten Polizeibe. gerufen wurde. Müller gibt dann einen Ueberblid über die Zu- amte einen zu zerstreuen. Dabei fam es zu einem Handgemenge, fammenarbeit mit den Kommunisten. Die KPD. habe in den in dessen Verlauf vier Polizeibeamte mit sogenannten Lotletzten zwei Jahren eine sehr starte Wandlung durchgemacht. Erst schlägern verwundet wurden. Bei zweien dieser Beamten find war fie für feine Beteiligung an den Wahlen, dann für Beteiligung, die Bermundungen erheblich. Auf dem Promenadenring vereinigten erst mollte sie nicht in das Parlament, dann ist fi hineingegangen, fich zwei andere vorbeimarschierende Züge, um dort eine Versamm erft wollte sich nicht mitarbeiten, dann hat sie doch mitgearbeitet und lung abzuhalten. Sofort eingesetzte stärkere Sträfte von Landespolizei schließlich ist sie sogar, allerdings auf Befehl von Moskau , in die haben die Absicht vereitelt und die Bersammlung zerstreut. Dabei Bor Eröffnung der Aussprache erhält Gen. Dittmann das ist von den Gummifnüppeln Gebrauch gemacht worden. Nach Wort: 3mar besteht im sächsischen Landtag eine proletarische mehr. diesem energischen Eingreifen der Landespolizei haben sich weitere heit, aber in Wirklichkeit hat das Bürgertum das Ansammlungen nicht mehr gebildet.
Regierung eingetreten.
Igen Lebensmittel aller Art aus den Wagen in die Halle wandern. Dann folgt Friedrichstraße und Bahnhof 30010. gischer Garten". Das Bild hat sich verändert. Die Bahnsteige sind nicht mehr so start befeht. Nur wenige Menschen verlassen noch der Fahrt auf den Bofern der zweiten Klasse gütlich tun fonnten. den Zug, und zwar hauptsächlich nur noch solche, die sich während Auch ich entsteige dem Wagen und befuche noch schnell den Wartefaal, um mich nach der anstrengenden Fahrt ein wenig zu erfrischen. Ich irre mich in der Tür und komme in den Saal der ersten und zweiten Klasse. Entsetzt streift mein Blick die dort Anwesenden. Nacht schwärmer Männer und Dirnen find es, die es sich dort zum Abschluß nach fideler Nacht noch einmal gut sein laffen. Ein Wort. wechsel zwischen zwei Dirnen läßt mich aufhorchen und voller Etel verlasse ich schleunigst diese gaftliche Stätte.
Bild als in den Straßenzügen um den Schlesischen Bahnhof : Dort Menschen, die erfüllt sind von der Gorge um das tägliche Brot und hier Menschen, die erfüllt find von der Sorge, wie sie am anges nehmsten die Nacht verbringen.
Ich betrete die Straße und auch hier bietet sich mir ein anderes
Karl Sudert
Von guten Schulen und schlechten Schülerinnen.
mann, das ebenfalls im Blüthner - Saal feinen ersten Lanzabend gab. Strenge, suggestive Ausdrudsformen, etwa im Stil der Jutta lamt, und ein gewisser bacchantischer Elan erweckten zunächst Hoff. nungen. Aber die gleichen Formen lehrten unbeseelt wieder, die stereotype Anwendung einer üblen afrobatischen Rumpfbeugung, lich und seelisch seer lief, die Phantasiearmut und kitschige Süßlichkeit endlose tote Stellen, bei denen der fünstlerische Organismus förpereiniger Tanzkompositionen( Schmetterling"," Froschkönig“), ge schmackvolle Schlußattitüden, die nicht als höchste Gipfelung aus den Tänzen herauswuchsen, sondern ihnen wie fnallige Ausrufungs. zeichen äußerlich angehängt waren, erzeugten einen sehr unsympathi schen Gesamteinbrud. Die junge Dame fönnte vielleicht einmal eine gute Tänzerin werden, aber sie darf nicht ernten wollen ohne gründlich geadert zu haben.
John Schitowsti
Eine neue Bestätigung der Einstein- Theorie. Einsteins Rela angestellt wurden, bisher glücklich bestanden. Es waren drei Brü tivitätsthorie hat die verschiedenen Proben, die auf ihre Richtigkeit fungsmethoden, die in Anwendung kommen sollten. Die erste bezog fich auf die Bewegung des Planeten Merkur und wurde zuerst bes
friedigend gelöst. Die zweite Probe tonnte nur bei einer völligen Sonnenfinfternis gemacht werden, und bekanntlich sind diese Prüfungen von englischen Astronomen 1919 vorgenommen und 1922 Don amerikanischen und deutschen Beobachtern bestätigt worden, so daß die Theorie auch diese Probe bestanden hat. Es blieb aber auch noch eine dritte Prüfungsmethode, nämlich die der scheinbaren Länge der Lichtwellen in ihrer Beeinflussung durch die Gravitation. Dies dritte spricht der Bolksmund. Ich möchte dieses Wort nicht misverstanden lehrte erklärten fogar, daß durch das Versagen diefer Methode die Wer es nicht im Kopf hat, der muß es in den Beinen haben", Problem ergab zunächst sehr zweifelhafte Resultate, und einige Ge wissen, wenn ich es umgekehrt und indirekt anwende und von Frau ganze Theorie hinfällig würde. Einstein aber ließ sich dadurch nicht lein 31se Marée fage: Sie ist eine fluge Tänzerin. Gewiß hat irre machen und erklärte, daß seine Berechnungen stimmten. Wie sie es auch in den Beinen, mehr noch in Armen und Oberbörper, am der Orforder Astronom H. H. Turner nunmehr mitteilt, haben sich meisten aber im Kopf. Sie fennt die Borzüge ihrer Begabung ebenso die beiden harinädigsten Gegner Einsteins befehrt. Der amerita genau wie sie die Grenzen ihrer Ausdrucksmittel weise respektiert. nische Gelehrte D. E. St. John, der die schwersten Zweifel geäußert, im die pointierende Wucht eines stets sicheren rhythmischen Gefühls ist nun, wie er in der„ Science " mitteilt, zu Ergebnissen gekommen, mirjam zur Geltung zu bringen, wählt sie als Unterlage meist die mit der Einsteinschen Theorie übereinstimmen, und ebenso hat schlichte, fraftvolle Tanzmelodien, die ihr Gelegenheit bieten, ein sich der englische Gelehrte Evershed, der seine Beobachtungen an dem fache Gefühle und Stimmungen zu gestalten, ohne in tiefere feelische Kodaikanal Observatorium in Süd- Italien vornahm, zugunsten EinKlüfte zu bringen, aus denen für sie feine Schäße zu heben wären. Steins ausgesprochen. Das gemeinsame Zeugnis dieser beiden Ihr Tanz hat etwas Solides, gefällig Hausbadenes, treuherzig früheren Gegner, beseitigt also die letzten Zweifel, die etwa noch vorDerbes. und ihr Stil ist sicher geeignet, als Vorbild und fruchtbare handen sein konnten. Basis für die allererste Unterweisung junger Tanzschülerinnen zu dienen. Das Pantomimische scheidet fast ganz aus, und wenn Pose und Bewegung auch mehr gymnastisch und turnerisch als feelisch aus. drucksvoll find, so ist das zunächst kein Fehler, denn es ließe sich auch auf dieser Grundlage weiterbauen. Die Schülerschar, die Frau lein Marée uns im Blüthner - Soal vorführte, hat freilich von der der Russen- und Bauerntanz. taten ihre Wirkung, alles übrige war Meisterin nicht viel profitiert. Ein paar dankbare Effektstücke, wie blutleere Hopferei, und die Komposition des Donauwalzers zeigte, daß Fräulein Marée trotz der sicheren Rhythmik ihrer Soli rhythmische Gruppengliederungen nicht zustande bringt.
Den Eindruck einer begabten Anfängerin, die einer guten Schule zu früh entlaufen ist, machte das jugendliche Fräulein Helga Ror
Ueber das Seelenleben des Krüppels spricht Direktor úr b am 6. Dez.. abds. 8 Uhr, im Institut für praktische Binchologie, Surfürstendamm 45, im Rahmen der Berliner Biychologischen Gesellschaft. Bäfte werden, sowett der Raum reicht, zugelaffen und zahlen ben Betrag einer Straßenbahnfahrt.
Dorotheenstraße. Es werden sprechen: Gen. Prof. Dr. Grotjahn, Eine Gedenffeler für den verstorbenen Hygienifer Karl Flügge findet am Sonntag, 9. Dez., mittags 12 Uhr, im Hygienischen Institut in der Prof. Heymanu it. a.
Für nofleidende deutsche Schriftsteller und Künfiler find in Wien bis jett Spenden im Betrage von über 160 Millionen Seronen en gegangen und der deutschen Gesandtschaft zur Beiterleitung an die für die Verteilung in Deutschland in Betracht kommenden Stellen übergeben worden