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Stinnes, fann sich von vornherein als gediegenes Material perfchlechtern, um fie für die Eisenbahnbetriebsgesellschaft des Roggen oder Zahlung des jeweiligen Bandarbeitertarifs vom Band für die Wizblätter der demokratischen nordeuropäischen Staa Herrn Stinnes reif" zu machen. bund gegeben. ten betrachten. Die bürgerlichen, vor allen Dingen links- Natürlich gehrt es auch zu dem System Stinnes, das Außer den Genannten, Feldwebel" Schulz und Oberleutnani bürgerlichen Parteien sollten sich aber überlagen, ob sie diese Reich jetzt erst einmal die große Aufräumungs. Baul Hildebrand, ist noch ein Oberleutnant" Mallwit Aufgabe nicht wie bisher. Ludendorff und den bayerischen arbeit unter dem Personal vornehmen zu lassen. verhaftet, der aus seiner Tätigkeit in der Charlottenburger Hundert­Helden" nebst Stinnes überlassen wollen. Sind sie nicht Darüber hinaus würde die Stinnes- Gesellschaft noch mei schaft zur befonderen Verwendung" bekannt ist, und jetzt als Nach­felbft einfichtig genug, dann sollte das leidende und ringende tere Entlassungen vornehmen. Das Reich aber müßte schuboffizier fungiert. Auch ein Leutnant Mudrag ist fest­deutsche Wolf ihnen, und sei es durch den Stimmzettel, fagen: darn den Beamten die Gehälter und Wartegelder zahlen. genommen. mir betrachten jeden als Verbrecher am Vaterlande, gebärdet Natürlich hofft man unaufhörlich in den Kreisen der Schwer- Es handelt sich hier um einen fleinen, aufschlußreichen Aus er fich noch so national, wenn er unsere Tragit zur parlamen- industrie, daß Deutsch and doch noch zur Diktatur tommen schnitt aus dem Kreise jener illegalen Formationen, die tarischen Schiebetomödie und zur Operette verzerrt! wird. Man glaubt, für eine Eisenbahnbetriebsgesellschaft nicht nur über Mecklenburg- Schwerin , sondern auch über andere auch ausländisches Rapital oder wenigstens ausländische Teile des Reiches zerstreut und bereit sind, mitzumachen, wenn ein Soweit die Zuschrift. Wir geben sie unverändert wieder, Kredite zu erhalten. Am wohlsten wäre, nach Meinung Butsch losgeht. wie sie uns vor einigen Tagen, noch vor Lösung der jüngsten der Boltszeitung", den Hintermännern des Projektes die Krise und den neuesten, allerneuesten Sensationen zugegangen Reichstagsauflösung, damit durch eine mit Industrie­war. Wie das gestrige Reichstagstheater im Ausland wirten geldern erzielte Rechtsmajorität dann den Großrer­muß, fann man sich danach denken. Man wird draußen dienern an der deutschen Not die Wege völlig offen liegen. wenig Luft haben, fich in alle Knifflichkeiten der deutschen Ber - Der Plan ist sehr fein gesponnen, aber das deutsche Volts wie faffung und der Geschäftsordnung des Reichstags zu versen auch die Regierung hätten alle Ursache, ihn von vornherein fen, man wird nur sehen, daß ein start besetztes Parlament zu durchkreuzen. sich nicht traut, entscheidende Beschlüsse zu fassen, weil die Deutsch nationalen das parlamentarische System als eine Art Gesellschaftsspiel behandeln, wie man es etwa zu Silvester zur Erheiterung großer und fleiner Kinder aufführt. Die dummejungenhafte Art, in verzweifelter Zeit die ernstesten Wir berichteten bereits furz über die Aufde dung neuer Dinge zu behandeln, wird kein Mensch im Ausland verstehen, rechtsrabifaler Geheimbünde in Berlin und über die und kein Mensch wird verstehen, daß das deutsche Parlament Festnahme einiger beteiligter Bersonen. Das B. I." bringt über einem solchen Treiben fast hilflos gegenübersteht. biese Vorgänge weitere Einzelheiten, denen wir folgendes ent­

Erreichen nun gar die Deutschnationalen ihr Ziel und fommt es morgen zur Auflösung des Reichstags, so wird das draußen als eine Blamage nicht einzelner Parteien, sondern des ganzen deutschen Boltes wirten und als ein Triumph jener Kreise, die aus dem deutschen Elend eine Kasperlekomödie für satte Ausländer machen.

Neuer Anschlag auf die Reichsbahn. Banken und Schwerindnstrie Hand in Hand. Der alte Plan der Kreise um Stinnes, die Reichs­bahn mit ihrem großzügigen Netz in den Besitz der Privatindustrie zu bringen, ist noch immer nicht auf gegeben. Im Gegenteil wird jezt mit Hilfe anderer Groß­industrieller und von Großbanken heimlich aber energisch daran gearbeitet, dem Ziele näherzukommen. Die demokra tischer Berliner Boltszeitung" berichtet heute über die neuesten Aktionen auf diesem Wege: Zusammen mit den Herren Klöckner, Bögler und Silverberg hat Stinnes bereits einen festen Plan zur Begründung einer Reichs­eisenbahn Betriebsgesellschaft ausgearbeitet. In ciner Konferenz mit den Großbanten wurde das Projekt im einzelnen erörtert und der Reichsverband der Deutschen Industrie hat sich gestern nachmittag damit beschäftigt. Unter Berufung auf die finanzielle Lage der Reichsbahnen, die zu beheben

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nehmen:

Putschisten- Nester in Berlin . Verhaftungen und Wiederfreilassungen.

Deutschvölkische Paradiese.

,, Es wird regiert, und zwar gut regiert!" In der Deutschen Zeitung" lesen wir folgenden Erguß eines soeben aus Spanien zurüdgefehrten deutschen Gelehrten: Sofort nach Beginn der Militä Oiftatur find sämtliche dieser bekannten Syndikalistenführer, Streifführer, Mörder usw., soweit man ihrer habhaft werden konnte, gefangen genommen und furzerhand, ohne irgendein langdauerndes Verfahren, sofort nach Feststellung ihrer Identität erschossen! Das hat gemirft! Die nicht sofort gefundenen Syndikalistenführer find plöglich außer Landes gegangen, die Streifs und Morde haben gänzlich aufgehört es ist Ruhe, Friede und Sicherheit im Lande und die Leute arbeiten ordentlich und sind völlig zufrieden! und die Leute arbeiten ordentlich und find völlig zufrieden!

Ebenso ist seit der standrechtlichen Erschießung der Syndikalisten und catalonischen Separatistenführer auch die catalonische Autonomie. auch hiervon nichts mehr und alles ist mit den bestehenden Zu bzw. Los reifungsbewegung völlig zur Ruhe gelemmen- man hört ständen zufrieden.

gen ausgehoben; am achmittag wurden mehrere Führer, die sich Am vergangenen Dienstag wurde zwei Bersammlun in der Wohnung des Ingenieurs( Oberleutnants) Paul Hildebrand zusammengefunden hatten, verhaftet. Am Abend Sämtliche Cprtesmitglieder find unter Entziehung wurde das Nordwesttofino in der Straße Alt- Moabit von ihrer Freifchrifarten nach Hause gefchickt und falt geftelt- Schuhpolizei umstellt und eine Versammlung von etwa 55 Mann die sinnlose Rederci und Wichtigtuerei der Parteien und Parteiführer ausgehoben, die dann, ohne daß sie Widerstand leisteten, auf vier hat aufgehört, es wird regiert! Und zwar gut regiert! Alle Laftautomobilen zum Bolizeipräsidium geschafft wurden. Es han- überflüffigen Beamten und Angestellten in famt. delt sich um eine rechtsraditale Organisation, deren fichen Nemtern, besonders ben parlamentarischen, sind entlassen. Oberleitung sich in Medienburg befindet. Gegen alle Es gab zum Schluß in diesen Ministerien und Aemtern eine Unzaht Verhafteten ist ein Strafverfahren wegen Geheimbündelei, wegen Schmaroker, die entweder überhaupt keinen Dienst baten oder ganz Bildung bewaffneter Verbände und wegen Berstoßes andere Dinge trieben, als wozu fie amilich angestellt waren, ein Heer gegen das Gesetz zum Schuße der Republik eingeleitet worden. Bon von Maschinenschrift damen, die sich als Dienstmädchen, den festgenommenen insgesamt 60 Personen wurden 51 nach ein- Köchinnen oder sonstine Hilfskräfte von Ministern und Beamten ent gehendem Berhör vorläufig wieder entlassen, während die übrigen puppten, von sozialistischen und sonstigen Parteifunktionären usw.(!), neun sofort dem Richter vorgeführt werden. Hervorgegangen ist tie nun gänzlich ausgefehrt sind." die Organisation anscheinend aus einer sogenannten Turnerschaft, die sich Anfang dieses Jahres gebildet hat. Den Vorsiz der Versammlehrte. Deutschland hat eben Pech. Es hat weder spanische noch " Barum geht das nicht auch bei uns?" fragt der deutsche Ge. lung im Nordwestkasino führte ein gewiffer" Feldwebel" russische Zustände, abgesehen von Bayern , wo ja die sozia­Schulz, der es in Wahrheit allerdings nur bis zum Gefreiten gefiftischen Stadtverordneten Münchens von den Hitlerinskis auch bei bracht hat. Er erklärte den Versammelten, daß er über Waffen und nahe furzerhand" an die Wand gestellt worden wären. Behüte Uniformen verfüge und teilte sie in Gruppen und Korporalschaften Gott , es wär so schön gewesen, behüte Gott , es hat nicht sollen sein", ein. Er fungiert als Werber.

nichts weniger als in den Plänen der Herren Stinnes und Genossen haben, verbleiben sie in Berlin und werden in regelmäßigen zu Schädling Stresemann , Soweit die Angeworbenen in Berlin Stellung oder Beruf fann man mit dem Trompeter von Säckingen fingen. liegt, foll der große Reichsbefih zum Zwecke der Sanierung in die sammenfünften informiert. Die Beschäftigungslosen werden in geplante private Eisenbahnbetriebsgesellschaft eingebracht werden. fleinen Kommandos nach Medienburg- Schwerin ge- cine vorbeigegangene Kugel und ein völkisches Klagelied. Das Reich würde feine augenblicklichen Berbindlichkeiten aus dem schickt und dort auf Güter verteilt, deren Besitzer sich zur Auf- In der Münchener Allgemeinen Rundschau" vom 29. November Eisenbahnbetrieb los fein, zugleich aber auch für alle Zukunft unge- nahme solcher Abteilungen bereit erklärt haben. Die Zentrale d. I. schreibt ein Dr. Otto Runge: heure Werte verlieren, die das Bielhundertfache der gegenwärtigen ist das Städtchen Waren am Mürißfee( Mecklenburg- Schwerin ). Wie sind Erzberger, Rathenau , Eisner gefeiert Berpflichtungen darstellen. Es ist richtig, daß die Eisenbahn aagen- Der Leiter dieser Zentrale ist der in Berlin nicht unbekannte oder angefeindet worden! Welche Nachrufe haben sie erhalten! Ihr blicklich mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Aber es ist auch ganz auptmann Ramshorn, der in Verbindung mit dem dorti- Abgang war freilich ein Abgang mit Lod, denn fie prägten natürlich. Die Herren von Kohle und Eisen haben eine gen Landbund für das Zustandekommen, die Unterbringung, etwas aus, das mit der Umwelt tracisch zusammenstieß. Wer vermag Preisentwicklung begünstigt, die das größte Reichsinstitut zu enormen Verpflegung und Besoldung der Kommandos Gorge trägt. Unter sich eine Tragödie Stresemann vorzustellen? Borübergehend Betpflichtungen genötigt hat. Jetzt möchten sie diese von ihnen dem Decnamen Dreschkommandos, Flurschüßen, Waldarbeiter und fönnte man an einen wirklichen Nachruf, mit Kreuz, auf Dr. Strefe gefchaffene Notlage ausnußen, um die Reichsbahnen für Forffgehilfen werden die Leute auf Güter verteilt, wo sie mit Waffen mann denten. Als der passive Widerstand zusammenbrach und ein Butterbrot an sich zu bringen. Dabei wird ganz systematisch und Ausrüstungsgegenständen versorgt werden. Die einzelnen Ab. heftige Unruhe das Land durchzitterte, da stiegen in den Wetter­vorgegangen. Wir wollen nicht untersuchen, ob auch Einflüsse auf teilungen werden in Bezirke zusammengefaßt. Auf den Gütern selbst winkeln ganz weit rechts Gerüchte auf, und das bedeutungsvolle das Rentenbankdirektorium mitspielen, dem Reiche auch kredite für werden die Trupps, um den Schein der Rechtmäßigkeit zu wahren, Bort Schädling fiel. Aber es wurde nicht zur blutigen Tat. Sie produktive Zwecke zu sperren. Sicher aber ist, daß Herr Stinnes mit leichten Arbeiten beschäftigt. Sie halten If war auch schwer denkbar. Ein Stresemann wird eben nicht er. feinen Einfluß auf die Großbanten spielen läßt. An diefe darf ſtruktionsstunden ab, Ererzierübungen finden statt. Für den Fall scheffen. Dazu hat er zuviel Verbindlichkeit und zuviel Glüd. man wohl die Frage richten, ob sie tatsächlich geneigt sind, auf den eines Losschlagens sind von Mitgliedern des Landbundes Last Früher schon ist ein Geschoß an ihm vorbeigegangen. Wegen des Herrn Stinnes mitzuwandeln, und ob sie es insbesondere fraftwagen und andere Fahrzeuge zur Verfügung ges Da Bayern im Ausland liegt und es einen Schutz der Republik nicht verschmähen, sich an einem System zu beteiligen, das bewußt stellt, da man ein Stillegen des Eisenbahnvertehrs erwartet. An dort nicht gibt, ist Stresemann dringend davon abzuraten, feine darauf hinausgeht, die Lage der Reichsbahnen noch zu die einzelnen wird ein monatliches Entgelt in Höhe von 2 Zentnern Reise nach Mittenwald zu wiederholen.

Landwehrmann Baesch.

Eine Reminiszenz von Egon H. Straßburger. Immer, wenn der erste Schnee des Jahres fällt, denke ich an ein Grab im Kurländischen. In einem herrlichen Föhrenwald lag ein Hügel, überschneit und glitzernd im Eonnenschein; ein Kreuz dar. auf und baneben ein halbzerbrochener Helm... nichts Besonderes, genau wie hundert ondere Gräber.

Sie wird den anderen tennengelernt haben. Er wird der jungen Witwe Liebes zugeflüstert haben und schließlich und endlich: zum Weibe gehört der Mann.

Acht Jahre sind es her... Die Kriegsfurie schläft bis zum neuen großen Wecken... jetzt fält wieder Schnee auf des Londwehrmanns Grab. Der Helm, das Zeichen des Kriegers, wird längst im Winde da oder dorthin gerollt sein, verrostet, vielleicht von einem furländer Bauern, der sich über die Preußen und jene Zeit geärgert hatte, zerschlagen worden sein.

jest nicht mehr auf die Schwierigkeiten bei den Kranten selbst stoßen wie früher, wo das Tuberkulose- Krankenhaus als Sterbebaus ge­fürchtet war. Jeht erscheint der Tod den Kranten, mehr als früher, die nicht wissen, wie sie selbst satt werden sollen, würden die Sorge als willkommener Erlöser aus der Not der Zeit, und die Angehörigen, für ihren Kranken gerne einer Anstalt überlassen. Diese Art der Hospitalisierung hat in Dänemark bereits die besten Früchte gezeitigt, viel beffere als unsere furzfristine Heilstättenbehandlung, aus der der, Ungeheilte in die Heimat entlassen wurde und mit der Zunahme der Krankheit einen immer gefährlicheren Infektionsherd für seine ganze Landwehrmann Baesch ist vergessen für alle Zeiten von Bruder, Umgebung bedeutete. England ist in dieser Richtung noch weiter Weib und Anverwandten Nach Johren spricht wohl einer von fortgeschritten und hat eigene Tuberkulofe Dörfer gebaut. einem Kriegsmann wider Willen, der in Kurland sein Leben lassen immer mehr herab von seiner früheren führenden Höhe. Wer will Wir sehen, Deutschland sinkt auch in hygienischer Beziehung Nachdem ich den Schnee weggewischt hatte, las ich diese Morte. mußte. Der Winter tommt jetzt nach Mitau und Berghof, dann bei uns Anstalten oder ganze Dörfer bauen, wo die bestehenden Hätte sie auf anderer Lafel in ähnlicher Weise sicher auch nicht viel schneits in den Föhrenwald hinein und wie ein Gruß aus einer Anstalten verfallen, wo wir nicht einmal mehr die Desinfeftions. anders gelesen. anderen Welt wird Bandwehrmann Baeschs Grab mit einer blizmittel, Seife und Wäsche für die Kranten aufbringen können! blanken, weißen Dede überzogen werden so wie ich sie im Bor­übergehen einen furzen Augentlid gesehen habe....

Eingerigt auf der Holztafel stand zu lesen: Landwehr mann Baesch starb im August den Heldentod. Ihn befrauert ein junges Weib."

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Die weiße Seuche.

Diese Schlichtheit hatte immer etwas Erschütterndes. Der Land­wehrmann, bis zum Kriege ficher tein Held des Waffenhandwerks, vielleicht ein Schreiber, ein Uhrmacher oder ein Akademiker, mag Bazifift gewesen sein, Philantrop und Marshasser das eiserne Muß mit dem üblichen Drill hat ihn zu den Waffen gerufen. Sein junges Weib mußte er zu Hause lassen... Briefe tamen, Briefe gingen." Du wirst ja wiederkehren und bald ganz wieder mir gehören." Und er mag von der Sehnsucht geschrieben haben, von der Debigkeit der entsehlichen Zeit, von dem Zäsarenwahnsinn der Generale und der 18jährigen Rompagniefeldherren.... Mag Dieses von der Not des Krieges angestellte Experiment tann manches hinuntergeschluckt haben, verzweifelnd fast, aber dann dar­über hinweggegangen sein... im Gedanken, beffere Zeiten werden Deutschland erfüllen. im Gedanken, der Krieg reinige alles und aus der Erde wachsen Jugend und Schönheit..

Und die Kugel traf diesen Mann unter dem überschneiten Hügel. 2ẞie und wann ich weiß es nicht. Dieser Landwehrmann ohne Bornamen ward im Tode mein Freund. Ich dachte an das junge Weib, das verlassen in der Welt dastand, das sicher alles gegeben hätte, um diesen Hügel zu sehen.... Aber der Krieg und das und jenes verhinderten diesen letzten Aft der Treue. Die Sehnsucht mag sich nur zu ihm geflüchtet haben, um 3wiefprach mit einem Entschlummerten zu halten. Und ich sagte mir: Auch dich hätte dasselbe Schicksal ereilen fönnen. junges Weib, junges Glück!

Nun find Jahre vergangen: der Tote mag bald zu Stoub wer­den, so wie man vom Staube predigt.... Aber das junge Weib? Es wird den Schmerz lange getragen haben, den Krieg verflucht und verdammt haben und in Sehnsucht gelitten haben. Bis es ihr fler wurde, daß man fein Menschenleben lang trauern fann und soll; bis ihr die Erleuchtung fam: Wahnsinn sei heute das Ideale, da die Menschen und Völker sich zerreiben und weiter quälen und töten,.. aärrischer benn je....

Bis zum Beginn des Krieges fonnte man ein dauerndes 2b finten der Tuberkulosesterblichkeit beobachten. Der Krieg felbft ver­ursachte durch die ungenügende Ernährung der Kranten, zumal in. folge des Fettmange's, ein rasches Wegsterben der Tuberkulösen und somit einen mächtigen Anstieg der Todeskurve.

Reinigung der Bibliothefen in Rußland . Der in Berlin er­fcheinende Sozialistische Bote", das Zentralorgan der russischen So zialdemokratie, erzählt: Der Glawpolitprofwjet", das Organ der ruffifchen Regierung für die politische Aufklärung, hat eine In­ftruftion" herausgegeben, die die Behörden verpflichtet, alle öffent­fichen Bibliothefen durchzusehen und sie von fonterrevo Iutionärer und unfünstlerischer Literatur zu reinigen. Die Bücher, die aus den öffentlichen Bibliotheken ausgeschieden werden, werden in zwei Kategorien geteilt: die der ersten Kategorie sind unter der Aufsicht der Behörden zu vernich. faft mit der Selbstreinigung der Flüsse verglichen werden, die auch fen; die der zweiten Kategorie dürfen nur in akademischen dem zeitweise verschmutzten, infizierten Wasser seine ursprüngliche Bibliothefen bleiben, müssen aber dort in besonderen Reinheit wiedergibt. So war in Sachsen im Jahre 1913 die Lu Schränken versperrt und dürfen nur zu Zwecken wissenschaftlicher berkulosesterblichkeit auf 10 000 Menschen 12,9, 1915 fogar noch ge Arbeit ausgegeben werden; aus Boltsbibliotheken müssen diese ringer 12,4 Nun kam die Not und trieb die Kurve bis zu 24,8, alfo Schriften entfernt werden. Zu dieser zweiten Kategorie gehören der doppelten Höhe empor! Die Schwindsüchtigen starben in nach der Instruktion" unter anderem alle Schriften von Blato. Menge. Die Infektionsgefahr verminderte sich dadurch, und die Descartes. Rant, Spencer, Mach, gehören die Evan­Folge war, daß wir im Jahre 1920 wieder eine Sterblichkeit von gelien; der Koran , der Talmud , gehören alle Schriften ver 12.2, geringer als im Jahre 1915 beobachten fonnten! 1921 fant die Carlyle, Krapottin, Maeterlint, Miezsche, alle Riffer noch weiter, so daß zurzeit das industriereiche Sachfen nach Schriften Leo Tolstois außer den Romanen, gehört selbst die England, Schottland und Dänemort die geringste Tuberkulosesterbe-" Geschichte des Materialismus von Friedrich Albert Lange . Ver­differ in ganz Europa aufweist. In einem Lande mit befferer Na- nichtet werden sollen alle Agitationsschriften gegen den Bolschewis­turafversorgung während des Krieges mußte dieses harte Experiment mus. Aus den Boltsbibliotheken sollen aber nach§ 3 der Instruktion sich in weniger schroffen Formen abspielen. In der Tot ist, auch in auch entfernt werden: alle veraltete Agitationsliteratur und alle Bayern die Sterbeziffer von 1914 bis 1918. nur von 17,4 auf 20,7 veralteten amtlichen Berichte der Sowjetorgane aus den Jahren emporgestiegen. Dafür fant fie aber auch nach dem Kriege nicht so 1918 bis 1920 über folche Fragen, welche gegenwärtig von der tief mie in Sachsen , sondern nur auf 15.1. Sowjetregierung anders entschieden werden als damals( Bodenfrage,

genau

Leider wird infolge des Unvermögens, die Lungertranten in Steuersystem, Frage des freien Handels, Approvifionierungs eigenen Krankenhäusern von der gesunden Bevölkerung abzusondern, politit)": die Sterbeziffer in Kürze schon eine bis fegt Seliger Metternich, verglichen mit diesen Instruktionen, waren nicht geahnte Höhe erreichen! Sind wir doch nicht einmal deine berüchtigten Literaturordamnanzen Dokumente freiheitlichen zubringen, indem wir ihnen ein eigenes Bimmer zuweisen. Ja selbst mehr imstande, die Kranten in ihrer Wohnung einwandfrei unter Geistes und tultureller Aufklärungsarbeit! das Bett teilen schon oft Krante mit onderen, noch gefunden as beiprochene Buch von Prof. Dr. B. Chajes ist im Berlage soa Kompendium der fozialen Hygiene. Das von uns in der Nr. 561 milienmitgliedern! Die Sammlung der Kranten in Anstalten würde. Stornfelb, Berlin , erschienen.