Nr. 58140. Jahrgang
T
Beilage des Vorwärts
Volksgefährliche Sparmaßnahmen.
Sozialer Abbau.
Bedrohte Schulzahnpflege.
Was kommt nachher?
Donnerstag, 13. Dezember 1923
Mörder seiner Familie.
Die Deffentlichkeit sollte nicht so ohne weiteres an der Tragödie bes Lokomotivführers äußler, der seine Frau, seine beiden Kin der und dann sich selbst erschoß, vorübergehen. Selbstmorde von Familienhäuptern, begleitet von Ermordung sämtlicher FamilienUnfer medizinischer Mitarbeiter, Dr. M., batte dieser Tage ganze Beo5lterung des Webbings ohne Berbienst Krieg und Revolution zerrüttete Nerven, Unsicherheit der Lebens mitglieder, mehren sich in der letzten Zeit ungeheuerlich Durch Gelegenheit, mit Stadtärzten der Proletarierviertel von Alt- Berlin ist, dürfte eine beschleunigte Regelung dieser Frage von allergrößter über altuelle Fragen des Gesundheitswesens& spredjen. Es besteht wie so häufig bet Eparmaßnahmen der Stadt Berlin der Stadt Berlin über die Todesfälle tauchen wieder Meldungen auf: reichen hier zur Motivierung der Tat nicht aus. Es mag ja sein, Dringlichkeit sein. In den legten Berichten des Statistischen Amts verhältniffe, Not mit allen ihren feelischen Begleiterscheinungen bie große Gefahr, daß Einrichtungen,& B. die Fürforjestellen, bie" Gestorben an Hunger." Zu diesen buch, äblich Berhungerten wären daß so manche Mutter verzweifelt, feinen Ausweg aus der Not von größter Bedeutung für das Boltsganze find. in ihrer unmittel- noch die Toten zu rechnen, deren Ende durch die Unterernährung fehend, müde mit den Drangfalen des Lebens zu kämpfen, es vorbaren Wirtung aber zuerst nur einem engeren Kreis von Beteiligten schneller herbeigeführt wurde. Soll man mehr die Tatenlosigkeit oder zicht, die Gashähne aufzudrehen und sich famt ihrer Kleinen in das zugute tommen, dem Abbau zum Opfer fallen sollen. Denn die darin die Strupellefigkeit der bürgerlichen Politiker bestaunen, die so gar nichts zu befördern. Es fehlt ihr vielleicht auch an der Zuversicht Betreuten sind als nicht Gesunde am wenigsten instande, durch nichts gegen diefe größte Bolfsnot unternehmen. Was tut Herr und zwar mit Recht, daß Staat und Gesellschaft imstande fein irgendwelche Einwirtung, wie fie 3. B. dem organisierten Arbeiter Sinnes und feine Gesinnungsgenoffen gegen die Hungersnot? zu Bebote steht, sich dagegen zu mehren, und gerade für fie fäme fragen bei ihren Spenden die ameritanischen Organisationen der würden, sich ihrer Kleinen so anzunehmen, daß deren Leben glückals nicht Erwerbsfähige der jedem Bolksgenossen angeborene Anspruch zu haben, wenn er täglich 51 Etudenten in einem Hinterraum des mancher in geistiger Umnachtung, bar normaler Ueberlegung sich Es mag auch sein, daß so Quater und der Heilsarmee . Glaubt Herr Stinnes genügend getan licher würde, als es das ihrige war. auf volle Unterstützung in der Krankheit in erster Linie in Betracht. Hotels Esplanade auf feine Kosten speisen läßt, menn er etwas für zur unheilvollen Tat entschloß. Häußlers Geisteszustand ist nicht Allein mit der eventuellen Erhaltung der bedrohen Fürsorgestellen den Mittelstand tut, den er proletarisiert hat? Wie mird aber ber bekannt. ist das Problem noch lange nicht gelöst. Denn was nügt dem Prole. Not durch die bestehenden Einrichtungen zu steuern versucht? Hier feines Handelns, die nach der Ermordung seiner Angehörigen Seine ausgedehnten Borbereitungen, das Planvolle tarier bie Diagnose der Krantheit, wenn sonst nichts weiter geschieht. ist in erster Linie beren unzulänglichkeit zu bemängeln. an Bolizei, Staatsanwaltschaft und Eisenbahnverwaltung ver Es muß deshalb troß des Widerspruchs der frei praftizierenden Bas nügt es der großen Maffe des verhungernden Mi telstandes, wenn faßten Berichte, sprechen nicht unbedingt für eine normale Aerzte, wie schon früher gefordert wurde, darauf gedrungen werden, einige 100 ober 1000 feiner Angehörigen gespeist werden? Was nüßt Seelenverfassung. Aber gerade im Falle Häußler tritt trasfer als daß in den Fürsorgestellen auch eine Behandlung es der leidenden Allgemeinheit, wenn einige 1000 Kinder eine Lasse in irgendeinem anderen der Krebsschaden unserer Zeit zutage, spricht tattfindet Bon den Aerzten wird dagegen eingewendet, daß gestartet werben, daß überall eine Auslese nach willtur das mit, was erst die Kette der unbewußten Motivierung Ratas und weiße Schrippen erhalten? Darf es in der heutigen Zeit bamit Einrichtungen, die von der Eteuertraft aller Boltsschichten fichen Beichtspuntten getroffen wird? Da gibt es eine des Verbrechens schließt, nämlich der Egoismus, die auf dem erhalten würden, gegen die Lebensintereffen einer einzelnen, in un- Mittelstandsfürsorge, eine Desterreicher- Hilfe für notleidende Alade Sumpfboden der heutigen Familie so üppig wuchernde Giftpflanze. ferem Falle also der Aerzte benutzt würden. mifer, überall nur Gruppen und Brüppchen, bie nur Linderungs. Familie ist gegen Familie abgeschlossen. Ueberall eine Welt für sich, und feine Hilfsmittel bieten tönnen, die eine Auslese schaffen, die in feindlich gegen die Welt der anderen. Familienegoismus wirkt sich der Maffennot nicht zu billigen ist. Entweder leidet das Belt außer als menschen, volfs- und völkerfeindlich aus. Soziale Gefühle und Den konkreten Fall Lictet für uns der geplante Abbau der seinem„ Nähr. und Behrstand und den anderen Wolfsaussaugern Tugenden finden hier keine günstige Brutstätte. Der Bater, noch Schulzahnpflege im Bezirt Wedding. Bon dem im. Not, dann darf nicht durch fleine verzettelte Attionen, die mensen Wert einer solchen Einrichtung gerade in einem Proletarier. wirfungslos verpuffen, die nur den berühmten Tropfen auf den immer Herr des Hauses, Eigentümer von Frau und piertel braucht an dieser Stelle nicht viel gesprochen zu werden. Es heißen Sein darstellen, der Versuch zum Helfen gemacht werden. Rintern, Herrscher über ihr Wohl und Wehe, als besäßen die sei nur über das Wesen der Einrichtung folgendes gesagt: Durch die ft also außer den Aufrufen der Regierung und der Stadt Berlin fein Eigenleben. So erklärt es fich, daß Vater oder Mutter bei Behandlung des schlechten Gebisses, tas die meisten Broletarier in etwas für die Hungernden geschehen oder soll die Not noch größer freiwilligem Scheiden aus dem Leben ihre Familienangehörigen mit folge mangelnder Zahnpflege haben, merden die Krantentassen bzw. werden? fich nehmen. Gie identifizieren sich mit ihren RinLandesversicherungsanstalten start belastet. Diese Untoften tönnen Warme Zimmer für jedermann. bern, fie begreifen eben nicht, daß die das Recht auf Eigenleben auf ein Minimum reduziert werden, wenn die Zähne schon in früher Jugend faniert werden, d. h. plombiert oder bei schlechten Wilch- machen wäre, ist das Fehlen der planmäßigen Einrichtung von Wärme- Willen zu verfügen sich berechtigt glauben, so glauben sie auch jetzt Ein anderer Buntt, auf den heute noch besonders aufmerksam zu befizen. Wie sie forst in alltäglichen Kleinigkeiten über ihren zähnen gezogen werden. Die Hoffnung der Aerzte, die an dem Ab. hallen. Er meint, dafür fönnten Schulräume sehr gut Verwen über ihr Leben verfügen zu dürfen. Sie nehmen sie mit sich als bau interessiert sind, daß bei Atschaffung der Schulzahlbehandlung bung finden, denn wer fann sich von den tausenden Arbeitslosen Teil ihres Ichs. Der 22jährige Sohn, die 18jährige Tochter ihre Sprechzimmer fich füllen würden, ist trügerisch, denn es dürfte ihre Sprechzimmer sich füllen würden, ist trügerisch, denn es dürfte und Kurzarbeitern heute eoch ein warmes Zimmer und Beleuchtung Häußlers hätten sich wahrlich auch selbständig durchs Leben schlagen gerade in den Arbeitervierteln mit ihrer großen Not taum Prolefarter geben, die die Mittel hätten, einen Bahnarzt aufzusuchen, Weber ciften? Diese Untesten bei Hergabe der Räume müßte die Stadt fönnen; die Frau hätte den Schmerz überlebt, ihren Mann durch die Ta.igkeit der Schulzahnfinit sollen nur einige Zahlen ein Bild im Interesse der Bewohner tragen.( Wie bereits mitgeteilt, ist das Selbstmord verloren zu haben. Häußler aber, der die Gefängnisstrafe Bezirksamt Bilmersdorf hier vorangegangen, indem es geben. In dem verflossenen Halbjahr vom 1. April bis 30. Septem- bie Räumlichkeiten einer Reihe von Schulen beleuchtet und geheizt fcheinbar ruhig hingenommen hatte, glaubte, die Nahrungssorgen ber 1923 wurden neu aufgenommen 4287 Rinder. Gezogen mur. ben 4575 Milchzähne und 839 bleibende Zähne. Plombiert in den Abendstunden für die Unbemittelten offen hält. Die Red.) und die Schmach, die durch die Entlassung verursacht waren, nicht wurden 4559 3ähne; wenn wir bedenten, daß im Bedding Birta Die heutige Zeit bietet aber der fozialdemokratischen Stadtverordneten überleben zu können und hielt sich für berechtigt, auch den Gein50 000 Schultinter find, so werden im Jahre der fünfte Teil der frattien reichlich Gelegenheit für die praktische Ausführung fozia gen ihr Leben zu nehmen. Sie sollten sich nicht mehr des Lebens Kinder behandelt. Da bie Echulzahnklinik erst seit 1922 besteht, ist listischer Ideen; die Ausführungen werden zwar aus der Not geboren, freuen dürfen, wo er aus dem Leben geschieden war. erst ein Jahrgang durchbehandelt. Wenn alfo der Kämmerer erklärt, bleibendes Gut des Proletariats werden. Die Möglichkeiten bzw. Fällen doch für einen Augenblid wenigstens die Aufmerksamkeit bewähren sich aber die Einrichtungen in der Not. fo tönnen sie ein Der Fall Haußler müßte gleich anderen ähnlich liegenden die Behandlung mache zu viel Untoften durch Materialverbrauch, Gehälter usw., so ist dagegen zu bemerken, daß erstens die Zahl der Anfähe zu den Speisungen sind vorhonden, die Wärmestuben sind da, ber breiten Leffentlichkeit für sich in Anspruch nehmen dürfen. Eins Schulkinder durch den Geburtenrüdgang feit 1914 rapide abnimint es fehlt nur der ausführende Wille. Die arche Scalition unter groß ist flar: Es ist der alten Generation nur wenig zu helfen. Der und daß die Aufwendungen für die Zähne eine dauernde wertte elendiglich verreden lassen, ein Eterben ist es nicht mehr zu nennen. neue Mensch, sozial empfindenb, verantwortungsvoll, feine fapitoliftischer Führung hat versagt. Der Befik will die Besitzlofen ftändige Anlage des Boltsvermögens darstellt. Ueber die Tätigkeit der enderen sozialen hygienischen Einrichtun. Also steht die Rettung nur noch bei den Bedrohten felbft eigenen Rechte wahrend und im anderen Menschen, auch im gen des Nordens, die ebenfalls bedroht find, b. h. es sollen sich nach tleinsten Rinbe ben Menschen achterb, muß aus der bem Ausspruch der Fachminifter des Herrn Cuno alle staatlichen und Städtischen Einrichtungen selbst erhalten, eine Forderung, die bei Bohlfahrtseinrichtungen einem Todesurteil gleich tommt, wie das Rolfsbad Wedding, die Säuglingsfürsorgestellen ufm. foll fpäter noch eingehender gesprochen werden.
Die unzureichenden Volksspeisungen.
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Möge die Sozialdemokratie den Blan ber bürgerlichen Bolitiker heranwachsenden Jugend entstehen. Der Fall Häußter follte ein zunichte machen, die uns erst in das Stahlbad des Krieges und jeßt Bedruf für unser felbftisches Jahrhundert sein, in der hilflose Men in das Maffensterben bes Hungers führen, die sich durch ihre Aus. fchen allein ihren schmachen Kräften überlassen sind und der rottungspolitik gegen die wirtschaftlich Schwachen als die besten fchlimmste Feind des Menschen sein Mitmensch ist, der doch mit Helfer eines Boincaré erweisen. 20 Millionen Deutsche zuviel, fagte fühlender Beidensgefährte sein sollte. Clemenceau , 20 Millionen Proletarier will der volksfeindliche Teil, in Landwirtschaft und Industrie durch Arbeitseinschränkung und Bantow, der aus Berzweiflung über feine Dienstentlassung seine Bu ber furchtbaren Tat des Lokomotivführers Häußer in Zu den Einrichtungen, die noch nicht oder nur ganz unvollkom men in ihren Anfängen eriſtieren, gehören die Boltsspeisungen. Eeit Lieferungsstreit zugrunde gehen lassen. Frau, seine Tochter, feinen Sohn und dann sich selbst erschossen, dem Aufruf der Genossen Braun und Severing für die Hungernden werden von zuständiger Seite folgende Mitteilungen verbreitet: in Preußen ist es wieder still geworden, um wohl das Gespenst des Sungers bei seiner Arbeit in ten Vierteln der Armen nicht zu stören. Der Vorwärts- Wandkalender 1924 wird auch biesmal in ge- Tangermünde unter Beihilfe eines Schloffers, der sich die Magazin Häußler hatte sich aus den Beständen des Bahnbetriebsmertes Wenn mir bedenken, daß allein im Wedding zirka 32 J00 Erwerbslose ichmackvoller Ausführung erscheinen und zum Preise von 0,15 Gold- schlüffet widerrechtlich verfchaffte, einen Beibarren im Gewicht von urt: rftüht werden, eine gleich große Zahl feine Unterfügung bezieht, mart abgegeben werden. Bestellungen nehmen alle Ausgabestellen 43 Pfund angeeignet. Beim Wegschaffen des Barrens wurde er von daß ferner 35 000 Kurzarbeiter vorhanden sind, also fast dies des Borwärts" entgegen. Ueberwachungsbeamten des Bahnhofs Pantow- Heinersdorf über.
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Bis ein Schuß von einer kleinen Kanone ertönte, daß das Echo von Berg zu Berg rollte. Was war das? Ein Schuß? Eine Kanone? Das Echo rollte noch immer. Was bedeutete das?
Es war, als feien allen Kämpfenden die Waffen aus den Händen geschlagen. Sie standen und starrten sich an hatte da geschossen?
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Aber jest tommt ein fleiner Dampfer zwischen dem Bootsschwarm hindurchgefahren. Ah so! Den fennen fie! Das ist das Boot des Chefs, mit der Splittflagge, und der Kommandant selbst steht oben beim Steuermann. Wartet, Jungens, jezt fommt der Kommandant. Was sagt Ihr dazu? Und im Handumdrehen war es still. Lärm fann anftecken. Stille fann anstecken. Jetzt wurde es still in dem ganzen langen Fjord.
riffen unter der Schwere der Gerätschaften, die darüber aus- Reiner wußte mehr, in wessen Boot er war, man wollte gelegt worden waren, oder der Nachbar hatte sie weg- sich nur rächen. Jetzt sollten endlich die verdammten Angelgeschnitten. Manch einer hafte gleich in der ersten Nacht alle fischer ihr Teil bekommen, und ebenso follten die verfluchten feine Gerätschaften eingebüßt. Die Boote fonnten sich in dem Neßfischer ihr Teil friegen, wenn sie hierherkommen und ehrGedränge taum rühren. Angeln famen abhanden, immer liche Leute hindern wollten, in ihrer eigenen See zu fischen. neue Negreihen santen unter. Die Männer standen da und Die Sonne war hervorgekommen und schien auf den Es ist tein Mondschein. Klarer Himmel und Sterne. hatten nichts mehr, womit sie fischen konnten. Es gab Hanweißen Schnee auf den Bergen und am Strande und auf den Hier und da sieht man eine Laterne, das sind die Angelfischer, delsfahrzeuge, die Schnüre und Netze zu verkaufen hatten, langen, grauen Fjord, in dem die Hölle losgelassen war und die neue Röder auslegen. Wer jetzt doch Köder hätte! Aber aber hier verlangten sie abenteuerliche Preise. Und taufte auf die Taufende von lärmenden und heulenden Fischern, die das haben nicht alle, nicht genügend. Sie wollten jedenfalls man doch, fo war vielleicht am gleichen Tage alles wieder ver fich prügelten. ben Blaz nicht aufgeben, den sie nun einmal innehatten, eine loren. Das Unwetter zog herauf. Die verdammten AngelJolle mußte ausfahren und nach Köderbooten suchen, und fischer!" riefen und tobten die, welche Neke hatten. Die ver unterdes fonnten sie Schnüre mit leeren Angeln auswerfen fluchten Reboote!" heulten die, die mit Schnüren fischten. Das und Nege mit Dorschen darin fischen. Das geht lustig und nahm fein gutes Ende. Aber die Angelfischer waren in der leicht, jetzt, da feiner mehr als ein paar Klafter weit sehen Hauptsache Nordländer, und schließlich waren sie hier in ihrem fann, und es ist eine ehrliche Sache, zu zerstören und zu eigenen Fahrwasser. Die anderen waren Südländer. Hatte Stehlen, wenn andere dasselbe tun. Aber in den Booten sind jemand sie hierhergerufen? Augen. Rappft du meine Netze, du Schwein?" ,, Halt's Es wurde wieder Abend, es wurde wieder dunkel Maul! Was willst du an meiner Angel?"„ Diebel"-feiner aß. Reiner tuhte. Reiner, ging an Land. Aber die Dummtopf!"„ Lump!"- ,, Scher dich weg, oder ich But wuchs. Abgearbeitet, übermüdet, ausgehungert ist man, schlag dir den Schädel ein!" und dann soll man sich von leinem eigenen Nachbarn über An diese Nacht wird jeber sich erinnern. Es wurde fallen und ausplündern lassen? Sollen wir uns das gefallen immer lebhafter. Der Tag graute, die Geschäftigteit wuchs. laffen? Die Bögel hatten sich in der Dunkelheit ausgeruht, jeht hoben Auch die Strömung richtete viel Schaden an. Zur Zeit fie sich wieder empor, sammelten sich zu Wolfen, freischten. der Ebbe drängte sie aus dem Fjord heraus wie ein Fluß, der Immer neue Boote tamen von den entferntesten Fischer- alles mitriß und Nege und Schnüre verwirrte zur Zeit der plägen. Heraus mit Negen und Schnüren." Halt's Maul! Flut drängte sie wieder herein mit rauschendem Gischt und Recht und Gesetz gibt es hier nicht mehr." Wo ist die Auf Wirbe'n und launischen Säßen, und die Boote trieben gegen ficht?" Hier ist teine Aufsicht. Hier ist tein Fischerplay." einander, daß die Ruder in der See förmlich aufeinander los Reiner hatte geglaubt, daß die Fische sich hier sammeln sch'ugen. Aber man schob die Schulb auf den Nachbarn würden. Es dampfte und es segelte und es ruderte an der auf die Angelfischer oder die Neßfischer sollen wir uns ganzen Lofotwand entlang, heraus aus Fjorden, rorbei an das hier gefallen lassen? Sollen die anderen alles für sich be- es Landrungen, quer über Buchten. Alle hatten das gleiche halten? Biel , das Abenteuer dort zwischen schroffen Felsen, wo man Es brach auf einigen Booten aus dem Aafjord los, die Reichtum aus der See schöpfte. Es tam bald ein Maftenwald ihre fämtlichen Rege verloren hatten. Sie überfielen die Don Handelsfahrzeugen, und endlich auch ein Dampfer mit Angelfischer, die um sie her lagen. Die beiden Barteien er Röderfischen und er wurde umringt! Der Fisch selbst war hoben ein großes Kampfgeschrei und riefen Kameraden zu Und da steht er neben dem Steuermann auf der Komuntermischt mit Heringen, er fpudte Heringe, wenn er in die Hilfe. Sie waren überreizt von Hunger, von Müdigkeit, von mandobrücke, und sein rotes, bartlofes Geficht unter der UniBoote fam, aber die Nekfischer schütteten den guten Röder all diesem Reichtum in der See, den sie nicht herausschöpfen formmütze ift ruhig und verbisfen. Alle, die nah genug sind, lieber über Bord, als daß sie ihn den Angelfischern gaben. Es fonnten, weil es ihnen an Blak fehlte, jetzt brach es los. Bon um ihn zu sehen, wissen, daß er im nächsten Augenblick einige tamen Schiffe mit allerlei Waren, mit Fischgeräten, mit Klei- Boot zu Boot po'terten die Schritte, ertönte Geheul, Ruder Worte hervorschleudern wird, und damit ist Recht und Gesetz bern, mit Effen, mit Branntwein. Aber wer hatte denn und Gaff, Bootshaten und Schöpfgefäße prallten gegenein- für den ganzen Fjord eingeführt. Zeit, zu kaufen? ander. die Berge mit dem Neuschnee auf den Gipfeln hallten Und nun setzt er ein Sprachrohr an den Mund, und Immer mehr Boote drängten sich im Fjord zusammen. von diesen Schlägen wider, die sich über den langen, schmalen feine Stimme donnert über die Köpfe der Fischer weg, als Manch einer hatte seine ganzen Reze verloren, fie maren zer- Fjord hinein fortsetzten. täme fie vom Himmel herab. ( Fortsetzung folgt.)
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Manch einer versuchte, in sein eigenes Boot hinüberzukommen und unschuldig auszusehen. Hier und da blutete einer von Messerstichen, andere waren halb bewußtlos von den Schlägen, die sie bekommen hatten. Aber sie wollten nicht, daß der Kommandant sich einmischte.
Der Dampfer tutete und flingelte, aber das war unnötig, war ja schon längst ganz still auf dem Fjord. Denn der Kommandant war in den Augen der Fischer der Herrgott felbst, der mit der Splittflagge in der Hand zum Lofot herniedergestiegen war. Ein Befehl, eine Bestimmung, die von ihm ausging, das war Gefeß.