Fortsetzung der Landtagsdebatte.

Das deutsch  - dänische Abkommen der sozialdemokratischen Parteien.

Im Breußischen Bandtag wurde gestern die Aussprache sind vom Staatsgerichtshof ausdrüdlich und mit guten Gründen be über die großen Anfragen und Uranträge der Deutschnationalen und ftätigt worden. Der verbotene Berband nationalgesinnter Soldaten Rommunisten fortgesetzt. ift nicht so harmlos, wie er hier hingestellt wurde. In seinen Ber­

fragen hat.( Rufe rechts: Ein wertvolles Cingeständnis!) Ich habe nie geleugnet, daß wir an den früher ausgeschalteten Parteien noch pieles gut zu machen haben. Bon verschiedenen Jugendverbänden ist versucht worden, sich der Reichswehrwaffen zu bemächtigen. Der Geschäftsführer des Reichslandbundes hat in Zirkularen zur Bil dung von unerlaubten Selbstschußorganisationen aufgefordert. Es ist besser, einmal zu vorsichtig zu sein, als vielleicht wie es in einem anderen Cande geschehen ist später als Miniffer von solchen Organisationen verhaftet zu werden.

Abg. Dr. v. Campe( D. Vp.) ficht in den zahlreichen Anfragen sammlungen wurden die schlimmsten Beschimpfungen gegen die Re- Engites Busammenarbeiten zwischen Reichswehr   und Schuh­und Anträgen den Ausdruck einer tiefen Erregung, die durch unser publik und ihre Regierung gerichtet. In vielen nationalen Jugend. polizei ist notwendig. Diese Zusammenarbeit zeigt sich nicht nur Bolt geht. Diese Erregung ist begreiflich. Ueberall erhebt organisationen zeigt sich nicht gesunder nationaler Geist, sondern der an der Spize, sondern auch mehr und mehr in der Provinz. Dan? der Separatismus ſein Haupt. Bayern   verweigert dem Rüpelgeist einer von Hakenkreuzlern verführten und irregeleiteten verdient aber vor allem unser Bolt, das in dieser Reiche und den Reichsgesehen den Gehorsam. Ein Jugend. Dieser Jugend muß ernstlich flargemacht werden, daß sie schweren Zeit den größten Opferwillen zeigt. heher General verweigert dort aus politischen Gründen dem Chef wenigstens ein Mindestmaß von menschlichem An-( Beifall der Mehrheit, Zischen rechts, erneuter lebhafter Beifall.) der Reichswehr   den Gehorsam. Der Bandenführer Ehr- stand zeigen muß.( Sehr gut!) Um 7 Uhr vertagt sich das Haus auf Sonnabend 10 Uhr hardt ist für die Reichsjustiz in Bayern   nicht zu er ( Steuernotverordnung, Grundsteuer, fleinere reichen, ber Arm des Reiches ist zu schwach. Die Bormacht ftellung Breußens, das Kernstück der Bismarckschen Verfassung, ist leider in der Weimarer Verfassung fallen gelaffen morden. Darauf und auf die ubiehr von dem föderalifflichen Gedanken

Aus der Partei.

Alois Rohrauer

Beim Beamtenabbau werden vielfach Methoden ange­wandt, bie nicht den gewollten Zweck der Ersparnis erreichen Borlagen). fönnen. Mir bedauern die unzulängliche Besoldungsregelung der Beamten; aber wenn die Deutschnationalen jezt die berech tigte Erregung der Beamten für ihre Parteizwede ausnußen wollen, fo muß ihnen gefagt werden: Eine Fraffion, die die Grundsteuer ist vieles zurüdzuführen, was wir jetzt bedauern. Preußen ist heute ablehnt, lehnt damit fogar die Vorausfehung der jehigen, gewiß recht im Reiche minderen Rechts gegenüber den anderen Ländern, weil färglichen Gehälter ab.( Sehr wahr! links.) Die Beamten find in- ist in Wien   hochbetagi gestorben. Für Millionen Arbeiter murde die Hälfte seiner Reichsratsmitglieder von den Brovinzen bestimmt telligent genug, das zu erkennen. Die Verschleierungsversuche des er der Erlöfer aus der Stadtgebundenheit, Prophet, der sie ins ge­wird. Wir werden im Ausführungsgesetz zum Artikel 63 der Ber. Lokal- Anzeigers", des Organs derer, die nicht alle werden, können lobte Land der Natur führte. Alois Rohrauer war der Begrün­faffung die Aufhebung der Bestimmung beantragen, daß die Bro. beran nichts ändern.( Lebh. Zustimmung links.) Mit der Deutschen   der und unermüdliche Bortämpfer der proletarischen Wanderbewe­faffung die Aufhebung der Bestimmung beantragen, daß die Pro- Bolkspartei Dingpertreter im Reichsrat nicht an die Instruktion der Regierung Bolkspartei find wir der Meinung, daß die preußische große Koa gung, Schöpfer und Leiter des Arbeiter- Touristenvereins„ Die gebunden sind. Unerträglich ist die theoretische Möglichkeit, daß sich lition nicht durch die Krifen im Reich zerstört werden darf. Wir Naturfreunde". die preußischen Stimmen im Bundesrat gegenseitig aufheben tönnten. Breukens Beruf im Reiche ist noch nicht erfüllt. Das macht es uns zur Pflicht, eine

ffarte, selbständige preußische Politik zu treiben, auch wenn es im Reiche einmal anders ist. Ein startes, ungeteiltes Preußen zu erhalten, muß unsere vornehmste Aufgabe fein. Darum ist der deutschnationale Antrag zu bedauern, der gleich­zeitig mit den Reichstagsneuwahlen auch preußische Neuwahlen perlangt und damit Preußen einfach ins Schlepptau des Reiches bringen will.

Die große Koalition hat Preußen wei Jahre lang eine ffefige, frisenfreie Politit gesichert,

wollen auch

eine ffarfe preußische Polifit, aber nur mit dem Reich, nicht gegen das Reich. ( Beifall b. d. Dem.) Die einheitliche Republik   schafft auch einen ein heitlichen nationalen Willen.

Auf Vorschlag des Bizepräsidenten Dr. Garnich werden zu nächst die Anträge über Neuwahlen zum Landtag und zu den Provinz-, Kreis- und Gemeindevertretungen durch Ausschuß überweisung erledigt. Bei der Fortsehung der Aussprache geht

Abg. Dr. Breyer( Dnat.) näher auf die Haussuchungen und Berbote in Ostpreußen   ein. Er verurteilt scharf das Borgehen der Regierungspräsidenten. Es fei unerträglich, daß neben einer per nünftigen Regierung im Reiche in Preußen das System Severing herrsche. Minister Severing

In einem Gebirgstal in Oberösterreich   war er Senfenschmiede­lehrling. Er tam auf seinen Wanderungen schließlich nach Wien  und blieb dort viele Jahrzehnte lang. Als die Arbeiter Wiens zu Ende der Sechziger Jahre sich zum ersten Male sammelten, da mar auch Rohrauer mit dabei. Aber als der Streit zwischen Oberwinder und Andreas Scheu  , dann der Kampf zwischen Radikalen und Ge­mäßigten die Arbeiter entzweite, da zog fich Rohrauer angewidert und vergrämt zurüd. Freudig schloß er sich ihr wieder an, als unter Führung Viktor Adlers das österreichische Boletariat zu neuem Vormarsch sich einte.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

4. Kreis Prenzlauer Berg  . Sonnabend, ben 15. Dezember, 7 Uhr, Vur­fandasigung bei Burg, Prenzlauer Allee 189.

14. Recis Neutöln. Die Abteilungsleiter werben gebeten, entt. überflüffige Karten zu den Proletarischen Feierstunden fofort im Parteibureau, Redar­ftraße 3, abzugeben, da dort fiarte Nachfrage ift.

Rohrauer schloß zunächst Wiener   Arbeiter- Touristen zusammen. Aber die Bewegung breitete sich ungemein rasch aus. Nicht nur im gesamten deutschen   Sprachgebiete, sondern auch in Ueberseeländern gründeten wanderfrohe Arbeiter Gruppen des Touristenvereins Die wie fie von allen übrigen Ländern nur Württemberg   und Baden Naturfreunde". Rohrauer selber blieb unermüdlicher Wanderer. befchieden mar. Die unheilvolle Scheidung zwischen Bürgertum und naturfroher Bergsteiger, bis in die letzte Zeit seines Lebens. Noch Arbeiterschaft ist durch diese große Roalition für die preußische Bolitik vermieden morden. Es ist gelungen, für Breußen die kom vermeist auf die Erörterung des Abkommens der deutschen und im Alter von 70 Jahren bestieg er den Groß- Benediger. Das Andenken Rohrauers wird fortleben in seinem Werk, und munistische Gefahr zu bannen. Wir bedauern sehr die Bereinbarung, dänischen Sozialbemokratie im Staatsrat. Die früheren Er- bleiben wird die nun einmal erweckte Naturliebe im Proletariat. die die deutsche   Sozialdemokratische Bartet mit der dänischen flärungen der preußischen Minister würden burch dieses Abkommen Eine schönere Art des Fortlebens fann man kaum einem Menschen Gozialdemokratie getroffen hat. Sie widerspricht den mannhaften nationalen Worten, die Ebert und Röster einst über das nicht berührt. Wir sind aber nur ein Glied in der großen Völker- wünschen. den Deutschen ber, Nordmart zugefügte Unrecht sagten. Die Mig familie und wir sind auf die Sympathie der übrigen Parteitage ausländischer Bruderparteien. Die deutsche   Sozial­griffe bei den aussuchungen in Ostpreußen   hätte der öfter angewiesen.( hört, hört! rechts.) Wir wollen nicht Minister schärfer verurteilen sollen, denn sie haben ganz unnötige unterwürfig darum werben, aber wir wollen auch nicht unnüz demokratie in der Tschechoslowakei   hält ihren Parteitag vom 16. bis Erregung in die Bevölkerung getragen.) Zwischen den vaterländi Fensterscheiben einwerfen. In den Abstimmungsfämpfen in Dft. 18. Dezember in Auffig a. d. Elbe   ab. Der franzöfifche fchen Berbänden und den wirklich illegalen Organisationen muß ein preußen und Nordschleswig, überall haben bie Sozialbemo. Parteitag ist auf den 27. Januar bis 3. Februar nach Marseille  einberufen. Unterschied gemacht werden. Minister Severing hat sich oft in guten fraten das Dichtermort bestätigt, das Deutschlands   ärm. ter Sohn auch sein getreuester ist.( Beifall b. d. Soz. Worten zum nationalen Gebanten bekannt. Diesem Gedanken wird aber Schaden zugefügt durch Mißgriffe der Behörden. Es muß der Widerspruch rechts.) Mie wollen Sie( nach rechts) denn Außenpolitik größte Wert auf ein harmonisches Zusammenwirken von Schupo treiben, wenn Sie im Ausland den Eindruck erwecken, daß die ganze und Reichswehr   gelegt werden. Das Schlagwort: Gegen den Sozialdemokratie, also ein Drittel oder die Hälfte der deutschen   Be­Marrismus hat einen Stich ins Demagogische. Das gilt auch für bölferung, national unzuverlässig fei? Auf diese falsche Verdächti die Deutschnationale Agitation gegen die Ausnahmeverordnung des gung war zum großen Teil die Siegeszuversicht der Feinde Deutsch­Reichspräsidenten. Wir müssen endlich heraus aus den lands zurüdzuführen, bie glaubten, bei einem Ueberfall auf Deutsch  Krifen und bas Bolt au gemeinsamer Arbeit aufam artikel ber 3cit" find gegen die Oberpräsidenten Siehr, 3im. land feinen fozialdemokratischen Widerstand zu finden. In einem menschweißen.( Lebh. Beifall b. d. Bp.) Beunruhigung erregt haben. Da ich der Meinung bin, daß in dieser mer und Lübbring Ausführungen gemacht worden, bie lebhafte fchweren Beit die Leiter fo wichtiger Aemter wiffen müssen, woran fie finb, möchte ich erflären: 3 fehe nicht den allergeringsten Grund, diese verdienten Beamten von ihren Posten zu entfernen. ( Beifall.) Wenn der Kampf gegen den Oberpräsidenten Siehr in stimmen, diesen Oberpräsidenten zu entfernen.( Beifall links.) Was die Reichsratsrede des Oberpräsidenten Hörsing betrifft, so würde Wenn in Deutschland   Puffchorganisationen lediglich den partei- erst die Annahme des volfsparteilichen Antrages über die einheit­politischen Mantel benutzen, um ihre destruktive Arbeit ju liche Instruktion des Reichsrats dem Staatsministerium die Mög. leisten, so wird selbstverständlich fein verantwortlicher Staats­lichfeit geben, folche Reden zu verhindern. Solche Ausführungen mann sich durch diesen Mantet täuschen lassen. sollten bei der schon im Bolte herrschenden Beunruhigung nicht im Wir halten es aber für zu weitgehend, wenn der Militär- Bartament, fondern nur im direkten Verkehr mit den Behörden ge­Befehlshaber bei Wahlen bestimmte Listen vermacht werden.( Beifall b. d. Bp. Rufe rechts: Und Hörfing ist bietet. Daß für das Parteiverbot ernsthafte Anlässe vorhanden Oberpräsident!) Bon rechtsstehenden Beamten tönnte ich viele ähn maren, läßt sich nicht bestreiten. Der deutschnationale Abgeordnete liche Sünden aufzählen. Die politische Gleichberechtigung in der Schlange hat in seinem vielbesprochenen Artikel mit erfreulicher Beamtenauswahl ist noch lange nicht hergestellt, nachdem Offenheit ausgeführt, daß man jahrelang die Angehörigen des Zentrums, der Demokraten und Sozialdemokraten ausgefchloffen waren. müsse. Die sprichwörtliche Schlangenflugheit" war hier nicht feft. Ich würde den Zeitpunkt begrüßen, wo man nur nach der fachlichen zustellen.( Heiterfeit.) Die Verbote der rechtsgerichteten Zeitungen Eignung und nicht mehr nach der parteipolitischen Einstellung zu

Abg. Nuschte( Dem.): Es muß die Frage aufgeworfen merden. ob in der Zeit, in der so viel von Sparfamfeit und Abbau die Rede ift, die parlamentarisch unfruchtbare Arbeit am Blaze ist, bie mir jezt teisten müssen. Wir führen hier seit drei Monaten genau die felbe Debatte. Die Deutfcnationalen follten sich in der Matulatur 9 produktion etwas Beschränkung auferlegen.( Sehr gut!) Die Bernod) so grotesten Formen geführt wird, er wird mich nicht bazu be bote politischer Parteien sind eine Angelegenheit des Reiches, aber grundsäglich muß gesagt werden:

den Bürgerkrieg organisieren

"

MARKE

ANDER

SALAM

Heute, Sonnabend, den 15. Dezember: Sozialistisch- miffenfchaftlicher Diskussionsabend file Beamte um 8 Uhr in der Juristischen   Sprechstunde, Lindenstr. 3. Thema: Eigentum und Sozia lismus"

82. b. Rentaln. Die Bezirte 27, 28, 32 und 83 halten ihren Sahlabens nach wie vor am 2. Mittwoch des Monats, Bunti 7 Uhr, in der Schule Elbestraße ab. Bezirke 29 und 30 Bablabend Sonntag, den 16. d. M.. vormittags 10 Uhr, bei stein, Wildenbruchstr. 15.

Morgen, Sonntag, den 16. Dezember:

1. bt. Ab 7 Uhr bei Spiegel, eerfte. 1, Familienabend mit musikalischer Unterhaltung. Freunde und Genossen willkommen.

34. Abt. Vormittags 10 Uhr Mitgliederversammlung in der Schulaula Sitauer Straße. Vortrag des Genoffen Dr. Mierendorf. 45. Abt. In der Forster Schule Abgabe der Spenden.

Sterbetafel der Groß- Berliner   Partei- Organisation einäscherung bat bereits stattgefunden. 23. Abt. Unser Genosse Lehnphut ist am 10. Dezember verstorben. Die

Geschäftliche Mitteilungen.

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