bare oder unmittelbare
Auf dem Mietsgericht.
aus zu Berwandten fahren. eil die Frau leidend ist, so brachte er zunächst seinen Koffer und das Kind nach dem Bahnsteig. Er Ueber die furzen Angaben hinaus, die das Havas- Bureau noch Die Drohungen vieler Hausbesitzer und Verwalter, fich unbe- fchte das Kind auf den Koffer Dann ging er wieder hinunter, um an Sonnabendabend verbreitete und die wir in der Sonntag. quemer Mieter zu entledigen, werden jetzt mit Hilfe des Micters die frante Frau heraufzubegleiten. Zu seinem Erstaunen stand jetzt nummer veröffentlicht haben, berichtet das offiziöse franzöfifche schußgefeßes recht zahlreich in die Tat umzuiegen versucht. Die An- miteifte, war ein fein gekleidetes junges Bärchen herangekommen die Kleine allein da, der Koffer war verschwunden. Wie das Kind Bureau noch weiter: träge, das Mictverhältnis aufzuheben, laufen denn fest immer auf und hatte das Kind angesprochen und geliebfoft. Die junge Dame In feiner Antwort auf die schriftliche Darlegung des deutschen die allgemein gehaltene Behauptung hincus, die Mieter( und noch hatte es dann vom Koffer heruntergenommen und danebengestellt Geschäftsträgers stellt Ministerpräsident Boincaré nochmals fest, daß öfter tie zungenfertige Mieterin!) habe sich im Hause mißliebig ges Schließlich hatten beide den ziemlich schweren Roffer angefaßt und er jekt, nachdem der passive Widerstand eingestellt zu sein scheine, mocht, habe belästigt, geschimpft, beleidigt und andere Mieter auf maren mit ihm davongegangen. Die Kleine hatte verbuzt zugesehen jederzeit geneigt sei, sich mit dem offiziellen Vertreter der deutschen gehetzt". Cenau genou men ist das, wenn man es bei Licht befieht, und war völlig verschüchtert. Die Nachforschungen nach dem Bärchen Regierung über alle Fragen zu besprechen, mit denen diese ihn zu befassen wünsche. Soweit sie auch die übrigen Alliierten interessierten, gar nichts Neues unter der häuslichen Sonne. Wenn man einst in blieben erfolglos. Mitteilungen über den Verbleib des ge behalte sich Frankreich vor, sich mit den Alliierten zu verständigen, Hunderttausenden seicher Begatellfachen zum Kadi lief, in ellenlangen stohlenen Koffers, der einen dunkelgeblümten Ueberzug bevor es antworte. Die französische Regierung werde weder die durch Schriftfäßen die christliche Nächstenliebe auspadte und sich an der trug und außer Kleidungsstücken von Mann, Frau und Kind eine den Friedensvertrag eingefeßte Reparationstommission ihrer Rom Berurteilung des lieben Nachbarn zu 10 M. Geldstrafe föstlich labte, nische Aftien und Ausweispapiere auf den Namen Sixtus ent. Kaffette mit Sparfaffenbüchern auf die Stadt New York , amerikapetenzen entfleiden, noch irgendeiner Regelung zuzustimmen sich be- fo foll jetzt der Triumph noch vollkommener werden durch den hielt, nimmt Kriminalfommissor Dr. Riemann im Zimmer 83a reit finden, die nicht streng dem Friedensvertrag entspreche. Die Richterspruch: Pace deine sieben Sachen und verschwinde! Die im Polizeipräsidium entgegen. Kommission würde weiter mit allen Bollmachten ihre Tätigkeit aus Berhandlungen der Mietge.ichte find öffentlich. Das Rampfspiel zu üben, die ihr durch den Friedensvertrag übertragen sei. Der von der erwarten, fist auf den Bänten ein Kranz, lieber Nachbarn, lauert deutschen Regierung vorgeschlagene Meinungsaustausch, den die franzöfifche Regierung nicht ablehne, tönne also eine Brein gespannt auf den her.lichen Augenblid, der die verhaßte Gegnerin trächtigung der Borrechte der Reparationskommission oder die mittel zur Strede bringt und den beontragten Rausschmiß sanktioniert. Aber der gelehrte Richter und die beiden Bolksricher, die neuen Mietschöffen, machen recht häufig einen Strich durch die Rechnung. Revision des Friedensvertrages weder zum Gegenstand noch zum Ergebnis Beugenverhöre Icffen die aufgebauchten Behauptungen gewaltig zu haben. In der Rhein und Ruhrfrage habe die französische Res fammenschrumpfen. Verschiedene, die da auf der Bank hoden, er nierung an der von ihr auseinandergesezten Auffassung nichts zu ftarren wie Lots Weib, wenn man ihnen nachmeist: Kinder, tut doch ändern. Sie fönne fich nicht dazu bereitfinden, die französisch- nicht so unschuldig und so erbost. ihr habt ja provoziert! Und belgischen Besetzungsbehörden im Ruhrgebiet oder die interalliierte das Berheten, dieser obligate Sammelbegriff, stellt sich gewöhnlich Oberfommission im übrigen besetzten Gebiet ihrer Kompetenzen zu nur als allzu temperamentvolle Wahrnehmung von Mieterrechten entfleiden. Was die Festsehung eines modus vivendi im Ruhrgebiet heraus. Nein, das langt nicht zu, um Menschen aus der Wohnung oder im altbejezten Rheinlande anlange, so fei der Ministerpräsident zu treiben, wenn die Schuld auf beiden Seit: n liegt. Der schädigungen, Sterbelasse usw. Hierzu wollen wir heute feststellen, Burgaus geneigt, die Vorschläge der Berliner Regierung anzuhören Triumph wird nicht gefeiert. Das Gericht meift die kloge und sie gegebenenfalls gleichzeitig mit seiner Stellungnahme dazu ob oder vertagt mit einer Besserungspredigt auf ungewisse Zeit. den zuständigen Behörden mitzuteilen. Er wäre namentlich bereit zu allen Unterhandlungen bezüglich der Abmachungen mit den In- eniger erfreulich erscheint es dagegen, wenn manche Borsigende dustriellen, der Wiederherstellung des Wirtschaftslebens und bezüglich den Vergleich anstreben, die beflegte Bartei foll: innerhalb von zwei der Berwaltungsfragen. Voraussetzung fei dabei, daß die fran- oder drei Monaten freiwillig räumen. Wer sich so einwidein läßt, zösische Regierung ihr unbedingtes Recht wahre, die Rückkehr aus übersieht nicht die Folgen. Woher sollen denn die Boh newicfener Bersonen nach Brüfung der Einzelfälle zuzulassen. nungsämter all die Ersagwohnungen, nehmen? Boincaré erklärt zum Schluß, daß die interalliierte Militär: haben wir nicht schon genug Obdachlose? Das Mietgericht soll tein fontrollfommiffion ihre regelmäßige Tätigkeit noch nicht Strafgericht sein. Bon ganz schweren Fällen abgesehen, soll es hätte aufnehmen können, und deß dementsprechend Deutschland nicht immer wieder die vornehmen und erzieherischen Aufgaben zu er behaupten könne, daß es den Friedensvertrag loyal ausführe. higten Gemüter zu beruhigen. füllen suchen, eine Bermit lungsgrundlage zu schaffen und die er
In einem Kommentar der Agentur Havas heißt es u. a., Frankreich und Belgien dürften die Deutschen nicht durch eine Weigerung in Verhandlungen einzutreten, ent mutigen. Unter den gegnen Umständen habe aber die elementarste Vorsicht Poincaré gab n, sich in seiner Antwort an Herrn v. Hoesch ziemlich reser cict zu zeigen.
Goldmieten- Proteste.
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Am 12. d. M togie der erweiterte Bundesvorstand des Bundes deutscher Mietervereine und beschloß, folgendes Telegramm an den Reihspräsidenten, den Reichskanzler, den Führende Londoner Zeitungen weisen auf Boincarés Reichsarbeitsminister, den Reichsfinanzminister fomie den Fünf innerpolitische Schwierigkeiten hin, vor allem auf die allge- ehnerousschuß des Reichstags zu senden: Die Reichsregierung beat fichtigt, auf Grund des Ermächtigunggeseges die schwer erfämpften meine Enttäuschung über die Früchte des Sieges an der Ruhr. Mieterrechte zu beseitigen, das Reichsmietengesetz aufzuheben und Latfache ist, daß das Leben in Frankreich täglich teurer wird infolge die Goldmiete zugunsten des Hausbesitzes und der allgemeinen der Frankenentwertung, die wieder mit den unprobuftiven Se eres Staatsfinanzen einzuführen. Zu diesen Fragen hat der Bund deut. ausgaben zusammenhängt. In der französischen Beamtenscher Mietervereine mit den Landes- und Ortsorganisationen ein. fchaft besteht eine lebhafte Bewegung, die Anpassung der Befol gehend Etellung genommen und den Bundesvorstand einstimmig be. dung an die Geldentwertung, fordert. Alle diese Erfolge", so meint auftragt, fofort das Boltsbegehren einzuleiten, falls man in England, zwängen Poincaré , eine Berständigung mit die Regierung ihre Abfichten verwirtlicht. Deutschland nicht abzuweisen; jedoch bedeute feine Antwort au m einen Fortschritt, zumal sie das Bersailler Diftat, die Repa rationsfommission und die Ruhrbesehung für tabu erklärt und wiederum nicht volle Klarheit und Sicherheit über die französischen Absichten mit dem Rheinland gebe.
Aus der Partei.
Der Streit um die Taftit.
Bieft man gemiffe fächsische Parteiblätter, so möchte es scheinen, a's ob fidh die ganze Barteigenossenschaft in hellem Aufruhr gegen die Reichstagsfraktion befände. Wie wenig das der Fall ist, zeigt der Berlauf von Mitgliederversammlungen in verschiedenen Gegenden des Reichs. So hat z. B. am Freitag eine solche Versammlung in Raisel stattgefunden, in der nach einem Referat des Genossen Scheidemann und lebhafter Aussprache mit großer Mehrheit folgende Entschließung angenommen wurde:
Die Mitgliederversammlung des Sozialdemokratischen Ber eins erkennt an, daß die Reichstagsfraktion bei der Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz fich in einer Zwangslage befand. Die Zustimmung zu dem Gefez bedeutete eine Bollmacht für die Regierung, wie sie unter anderen Umständen nicht hätte gegeben
werben fönnen.
Eine große Proteftattion hat der Gau Berlin im Bunde deutscher Mieterpereine, Gig Dresden , Hauptgeschäftsstelle Berlin , Trestowftr. 58, gegen die von der Regierung geplante beschleunigte Einführung der Goldmieten eingeleitet. Seit Wochen laufen in Berliner Miethäusern Hauslisten zur Unter fchrift an jämtliche Mieter um. Der Gau erwartet von allen Mietern, daß fie an dieser Proteftattion 3ahlreich teilneh men. Häuser, die feine Liften erhalten haben, fönnen felbftange. legte Liſten zirkulieren laffen. Die Listen find gesammelt an die Hauptgeschäftsstelle des Gaues Berlin abzugeben.
Mordprozeß Samuel Loewinfohn.
Die Vernehmung des Angeklagten.
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Was bleibt den Aerzten von ihrem Honorar? In unseren Berichten über den Aerztestreit haben wir Darauf hingewiesen, daß die Aerzteorganisation die ihr von den Krantentassen überwiesenen Arathonorare durch beträchtliche Ab. züge für ihre 3mede fürzt. Dr. Sternberg, der Geschäftsführer der wirtschaftlichen Abteilung des Groß- Berliner Aerztebundes, hat die von uns wiedergegebene Aeußerung Dr. Brylls, Chefarztes der Allgemeinen Ortsfrankenkasse Berlin, daß die wirt. schaftliche Abteilung 22 Broz. der Honorare beansprucht, auf eigene Art zu berichtigen" versucht. Nach seiner Angabe wer 3% Prog. ( nicht 2% Broz, wie im„ Borwärts" infolge eines Drud. den nur etwa 8 Proz. abgezogen, davon für Verwaltungszwede fehbers stand), ber Reft für das Veröffentlichungsorgan, für Enta daß am 30. November, bem Tage vor Beginn des Aerztestreiks, der Attionsausschuß des Aerztebundes den Aerzten feine Richt linien" gegeben hat. Darin steht unter anderem: 3weds fort. laufender Sicherstellung von Mitteln zur Durchführung des Kampfes, aur Aufrechterhaltung der Einrichtungen der Organisation und zur Behebung von Notlagen sollen alle Kollegen für die Dauer des Kampfes von ihren gesamten Berufseinnahmen 20 roz. für die Organisation abführen. Diese Forde. rung steht nicht etwa nur auf dem Bapier, sondern wird gegenüber den Aerzten auch so nachdrücklich geltend gemacht, daß selbst widerfirebende sich zur Zahlung bequemen. Die 20 Broz. find nicht allein von Einnahmen aus Kaffenpraris, sondern( wie der Wort laut sagt) von dem gesamten Berufseinfommen zu entrichten, also auch von Honorar aus Privatpraris. Da übrigens nach den Bea obachtungen der Krankenkassen die Aufwendungen für die bei In. anspruchnahme ärztlicher Hilfe zunächst von den Kassenmitgliedern fofort zu bezahlenden und ihnen hinterher von den Kassen zu erstattenden Honorare in auffällig raschem Steigen sind, so fönnen die streifenden Aerzte ihren Rampffonds tüchtig auffüllen. Sie sind in der angenehmen Lage, das tun zu können auf Rosten der bestreitten Krantentassen, d. b. fchließlich immer nur der Kaffenmitglieder. Arbeiter, die gegen Unternehmer streifen, können sich nicht so einfach die Mittel für ihren Kampf beschaffen.
Der Reichsarbeitsminister hat die Spizenverbände der Aerzte und der Stranfenfassen für Freitag, den 21. Dezember, vormittags 11 Ubr, zu einer Besprechung der Eaclage und der Vorarbeiten der ersten Tagung des Reichsausschusses eingeladen. Die Aerztes verbände haben die Teilnahme an der Besprechung angesagt.
Wieder ein großer Dachstuhlbrand.
Ein großes Feuer beschäftigte am Sonntag nachmittag die Ber liner Feuerwehr längere Zeit in der Eisenacher Straße 59, an der Hauptstraße Dort stand um 2 Uhr der Dachstuhl des großen Dierftödigen Wohnhauses in solcher Ausdehnung in Flammen, daß man Brandstiftung bermutet Die Feuermehr griff underzüalich mit vier Rohren über die völlig verqualmten Treppen und auf mechanischen Leitern an. Dadurch wurden die angrenzenden Gebäude wirksam geschüßt und die Flammen auf den Dach stuhl beschränft Der Schaden ist erheblich und trifft be. fonders einige Mieter, die nicht versichert sind, recht hart. Nach mehrstündiger Tätigkeit fonnten die Züge der Mehr wieder abrücken. Die Charlottenburger Feuerwehr hatte einen gefährlichen Rellerbrand in der Windscheidtstraße 4 zu löschen, wo eine Menge Prestohlen und Kisten usw. in Brand gezeten waren, umd starter Qualm das Haus mit den Bewohnern arg belästi te. In einem Lagerraum, Köpenider Strake 28 hatten sich durch Fahr. läffigteit.Ipfe aufbewahrt Filme entzündet. Es gelang dem 5. Böschzuge, die große Gefahr schnell zu beseitigen.
Die Kunffgemeinde Ttepfow veranstaltet am Dienstan, 18. d. M., abends
einen Kunstabend in Form eines gemütlichen Abends als Berliner Dichtungen und Lieder. Mitwirkende: Frau Dr. Klara Brat( Lieder zur Lante), Herr Dr. Gustav Mang( Vortrag unb Rezitationen), Dobbelquartelt des Mabriaalhors( Dir.: Prof. Dr. Karl Thiel). Eintrittstarten mit Programm und Mits liebsmarten in den bekannten Bablitellen zum Preise von 20 Gold. bfennigen für Mitglieder und 30 Goldpfennigen für Gäste. Eaaleröffnung
7 Uhr.
Unter großem Andrange des Bublifums begann heute früh vor dem außerordentlichen Schmurgericht des Landgerichts I die Ver. handlung gegen den Blagmeister Samuel 2o eminfohn, der angetlagt ist des Mordes und des versuchten Morbes. Der Angeklagte ist ein langer, hagerer Mensch mit derbem nochigen Gesicht und dunkelbraunem vollen Lodenhaar. Bon ter Berteidigung ist als befonderer Kriminalpsychologe ber Schriftsteller Hans Hyan geladen worden. Unter den Zeugen befindet sich der Ehemann der Ermerteten, der Altmetallhändler Bernhard Förster und die mit dem Leben davonoekommene Hausangestellte Charlotte Die Ablehnung des Ermächtigungsgesehes hätte jedoch auto- Dobrunz. Der Angeklagte ist 1886 in Suchow- Witschi in Polen 8 Uhr, in der Aula bes Realoymnasiums Oberschöneweibe, Zeppelinstraße. matisch die von uns zwar nicht gefürchtete Auflösung des Reichs, geboren und der Sohn eines Standesbeamten. Er behauptet, noch tags, aber doch die Fesselung der Arbeiterparteien im Wahlkampf nicht vorbestraft zu sein, ist verheiratet und Bater von zwei unmündurch den Artikel 48 der Reichsverfassung zur Folge gehabt. digen Kindern. Borfigenter:„ Betennen Sie sich schuldig des Mor. Die Zustimmung zu dem Ermächtigungsgesetz war also ein des und des versuchten Mordes?" Angeklagter( nach langem taktischer Schachzug, um ein weit größeres lebel zu vermeiden. Bögern):" Teilweise ja." Borsigender: Wollen Sie sich zu der AnDie Versammlung billigt deshalb die Tattil der Reichstags. flage äußern?" Angeklagter: Ja. Der Angeklagte gibt weiter an, frattion. Sie heißt befonders auch die Erklärung der Fraktion daß er mit seiner Familie mit Baß nach Berlin gekommen sei und gut, durch die ausdrücklich festgestellt wird, daß für die Berord- fofort Anstellung als Lagerist erhalten habe. Im November 1922 nungen, die von der Regierung auf Grund des Ermächtigungs- fei er bei seinem Landsnann Bernhart Förster als Plazmeister gefehes eriaffen werden, nur die Regierung die Verantwortung angestellt worden. Er habe sein volles Vertrauen genossen. Bor trägt, daß die fozialdemokratische Fraftion jede Verantwortung fiender: Sie sollen aber nicht immer ehrlich gewesen sein." Ange. für die Beschlüsse eines Rabinetts ablehne, in dem sie nicht selbst lagter:" Ich hatte einmal eine Differenz, indem ich 21 000 m. aus Ver ehen in die Bestentasche stedte und vergaß, das Geld abzu vertreten ist. liefern. Frau Förster veranlaßte ihren Mann darauf, mit mir einen Rautionsvertrag zu schießen. Die Kaution von 100 000 m. sollte bei ferneren Unregelmäßigkeiten verfallen sein." Borsigender: Wie war Jhr Verhältnis zu Frau Förster? Angeklagter: Herr Förster mer sehr gut, aber Frau Förster war furchtbar fleinlich. Sie mar geizig und nie zufrieden. Sie beeinflußte auch ihren Mann, und darunter hatte ich zu leiten." Borsigender: Einer Zeugin follen Sie einige Wochen vorher schon gesagt haben. Sie wollen Frau Förster eins auf den Kopf geben." Angeklagter:„ Wenn ich das ge fagt habe, jo habe ich nichts Böfes gememt." Die Berhandlungen geben weiter.
Die Bersammlung fordert die Mitglieder der Bartei zu energischer Vorbereitung des Wahlkampfes auf. Angesichts der immer breifter auftretenden Reaktion ist ein geschlossener Kampffonds bringender notwendig als je zuvor."
Im Hamburg tagten am Donnerstag neun Mitgliederver fammlungen, in denen es ähnlich zuging. Die Stimmung gegen die Reichstagsfraktion drang nirgends durch. In der größten dieser Bersammlungen, im Gewerkschaftshaus, die von etwa 1200 Barteirenossen besucht war, vereinigte eine Todelsresolution gegen die Reichstagsfrattion faum 30 Stimmen auf sich.
Daß aber auch in Sachsen die Stimmung durchaus nicht einheit fich ist, zeint der Verlauf einer Versammlung in 3ittau, die sich insbesondere mit fächsischen Fragen beschäftigte. In der bort an genommenen Refolution heißt es u. a.:
,, Die deutsche Sozialdemokratie muß gefch offen auftreten und mit allen republifonischen Parteien eine Regierung bilden, die auf fefter parlamentarischer Grundlage beruht. Eine solche Regierung, in der die Sozialdemokratie ihrer Stärte entsprechend vertreten fein muß, hat die Aufrabe, die ins Elend versinkenden Massen durch eine eingreifende Finanz-, Währungs- und Wirtschaftspolitis Die Mitglieder der Orts ruppe Zittau erwarten von der Bar eileitung. daß mit der Boitit des Hin und Her endgültig gebrechen und in gefordertem Sinne verfahren wird. Das Ber: trauen zum Parteivorstand und zur Mehrheit der Reichtagsfrattion ist ungebrochen.
zu retten.
Von den Landesinstanzen und der Pandtagsfraktion wird er, wartet. daß ein parteigenössisches Zusammen arbeiten mit der Reichszen' rale erfolgt. Gin fo'ches Rusammen arbeiten ist die Grundlage für die Einheit der Partei."
Bon einer neren Annäherung an die Kommunisten wird in entschiedener Form abreraten.
Natürlich gibt es in der Partei ouch andere Stimmen. Im übrigen mird men den Streit um tatilche Differenzen zwemäßiners weise baldmöglichst hinter der Vorbereitung des Reichs tagswahlkampfes zurüdtreten laffen müssen.
Zwei Doppelfelbstmorde.
"
In der elterlichen Wohnung in Neukölln, Oferstr. 132, wurden heute morgen der 22jährige Kaufmann Krägeruch und die Berfäuferin Emma Borries aus der Marktstr. 113 tot aufgefunden. Beide hatten ein Liebesverhältnis angefnüpft. Die Mutter ber Borries aber hatte dem Mädchen jeden weiteren Berkehr verboten. Die beiden jungen Leute faßten den Entschluß, aus dem Leben zu fcheiden. Krägerufch nahm feine Braut mit in die Wohnung seiner Eltern, als diese nicht zu Hause waren, öffnete die Gashähne, und Die 60 Jahre alte Pauline Brendel beide fanten so den Tod. und der 72 Jahre alte Auguft Schulz wurten heute morgen ebenfalls in ihrer tleinen Wohnung tot aufgefunden. Die Leute im Hause hatten sie schon mehrere Tage nicht gesehen, die benach richtigte Polizei öffnete die Wohnung und fand beide tot im Bette Ciegend auf. Auf dem Tische stant eine Flasche mit Gift, aus der die alten Leute getrunten hatten. Wahrscheinlich find sie aus beschlagnahmt und nach dem Schauhaufe gebracht. Nahrungsforgen in den Tod gegangen. Die Leichen wurden
Das Kind auf dem Koffer.
Schweres Erdbeben in Columbien .
Fast 100 Tote, fiber 250 Berwundete,
Eine große Anzahl Personen wurde bei einem Erdbeben in der Nähe von Cumbal( Columbien) an der Grenze von Ecuador getötet und vermundet. In Cumbal wurden bisher 85 Leichen Die zur Stadt führenden unter den Trümmern hervorgezogen. Straßen find durch tiefe Erbrisse versperrt. Man fann sich noch fein genaues Bilb über die Ausdehnung der Statastrophe machen. Eine weitere Meldung besagt, daß durch das Erdbeben die beiden Städte Cumbal und Chiles völlig zerstört sind. Bisher wurden fait 100 Tote und etwa 250 Bermunbete gezählt. Die beiden Bulkane bei Cumbal und Chiles find in voller Tätigkeit,
Die Erdbebenfchäden in Japan . Die Gesamtschäden durch die häufigen Erdbeben in Japan belaufen sich nach einer Mitteilung des japanischen Finanzministers aut 7 bis 10 Milliarden Yen.
Ein Banditenanschlag. Banditen versuchten auf der Strede andrzin- Oderberg bei Kilometer 14.3 zwischen den Stationen Dziergorig und Ratibor hammer einen Zug zur Entgleisung zu brin sen, anscheinend um ihn zu berauben. Sie löften von einem Schienenftrang die Laschen sowie die Hafenfchrauben der Schwellen und legten unter die Schienen einige Klemmplatten, so daß die Schienen hochstanden Ein vorbeifahrender Lokomotivführer be. mertte und meldete die Gleisstörung. Auf einer Lokomotive zum Tatort entsandte Beamte fetzten einen Polizeihund auf die Spur der Täter, der fie bis Solarnia verfolgte. Die nachfolgenden Züge wurden umgeleitet.
Deutsch - französischer Fußballkamp in Laipzig. Das„ Echo de Baris" meldet aus Mainz , daß sich zum ersten Male feit Einstellung der Feindseligkeiten im kommenden Monat eine deutsche Fußballmannschaft mit einer franzöfifchen Fußballmannschaft im Leipziger Belodrom messen wird.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Ein nicht alltäglicher Diebstahl wurde auf dem Bahnhof 300logischer Garten verübt. Ein deutschamerikanischer Tonlehrer, der mit seiner Frau und einem Töchterchen von 5 Jahren nach Berlin gekommen ist, wollte mit feiner Familie vom Bahnhof 300 19. Areis. Seute abend, 7%, Uhr, Frauenabend im Jugendheim, Breitestraße.