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Kmöerhl'lfe öer öeutjchen?lrbelterjchafl. Furchtbar wüten Hunxer und Not in Eeitijchtfand. Hungertohne unl� Goldmarkpreise, EriderbSlosigkeit und Kurzarbeit zehren von Tag zu Tag stärker an der Kraft der deutschen   Arbeiterschaft. Am schwersten trifft die Not die Zukunft der deutschen   Ar- beiterklasse: die Kinder des deutschon Proleta- riats. Bürgerliche Mildtätigkeit ist bereits hier und da am Werke» Brosamen vom Tische der Reichen für, die Aermsten der Armen zu scmuiuln. Die Arbeiterschaft im In» und Auslande will so schwer die Not auf ihren eigenen Schultern lastet selber helfend ein­greifen. Die Rettung der Kinder der deutschen   Arbeiterklasie soll, soweit es ihr möglich ist. auch dos Werk der Arbeiter» k l a s s« selbst sein. Unsere Ortsausschüsse und Arbeitsoemein- fchaften haben den Kampf gegen die Not entschlossen aufgenommen. Wir wollen ste durch zentrale chilfsmittel in diesem, ihrem Kampf stützen und unterstützen. Wir beabstchtigen keinen neuen Verwal- tungsappcrat aufzuziehen, durch den ein großer Teil der Mittel ver» geudet würde, sondern wir wollen dort, wo die Not am größten ist. wo. der Wille und die Orzani'aticn zur Abhilfe bereit sind, mit un­serer Hilfe unmittelbar einereifen. Unsere weiiverzweigten und gut durchgebildeten Organisationen gewährleisten ein schnelles und sicheres Arbeiten. Wir bitten darum alle Genossen und Genossinnen im Jnlande und Auslände, die ungeachtet der eigenen Not willens und in der Lage sind, eine Gab« für hungernde Arbeiterkinder zu spenden, sie an uns zu senden. Sie haben dadurch die Gewähr, daß die Mittel wirklich restlos dem erstrebten Zwecke, der Speisung von Arbeiterkindern, zugute kommen. Sendungen in möglichst wertbeständiger Form erbitten wir an: Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt, Berlin  , SW. 68. Lindenstraße 3 s Bankkonto: Fr. Bartels. Juchacz  , Diskcnto-Gefellschaft, Depositenkasss, Berlin   SW. 68, Lindenstr. 3); Reichsarbcitsgemeinschaft der K i n derf r« u n d e, Berlin   SW- 68, Linden st raß« 2 lPostscheckkonto: Richard Lohmann. Berlin   SW. 68, Nr. 155 468, Postscheckamt Berlin   NW. 7): Hauptausschuß für Arbeiienvohlfahrl. Mar ie Iuchacz. Reichsarbeilsgemelnschast der Sinderfreovde. P a u l L ö b e. * Spenden für das befehle Gebiet richtet an: Landesrat Hans Win gerader, Düsseldorf  , Landes haus(Konto» Nr. 1389 der Landesbank in Düsseldorf  ): Ausschuß für Ar» beiterwohlfahrt(Bezirk Rhein   und Ruhr)." ver Zukernakionale Gewcrkschaslsbund gibt im Einverständnis mit ign deutschen   Gewerkschaften diesen Ausruf weiter und bittet nicht nur die ihm angeschlossenen Gewerkschaftsmitglieder aller Länder, sondern all«, die den deutschen   Kindern Hölsen   möchten, ihre Gaben an die oben angegebenen Adressen einzusenden. Der Sinter- nationale Gewerkschastsbund erklärt sich ebenfalls bereit, die Gaben in Empfang zu nehmen und in angemessener Weife an die drei Stellen zu verteilen. Diese Geldsendungen werden unter der Adresse: Internationaler Gewerkschastsbund, Amsterdam  , Postfach 1965, er» steten. Die WucherbehSröen. Zuweilen wirken sie xreisf"rdernd. Bon berufener Seite wird uns mitgeteilt: Die Wucherbehörden, die im großen und ganzen daraus be- dacht find, preisscnkcnd zu wirken, gefallen sich auch manchmal in einem vreisfördernden Verhalten. Kurzlich ging durch die 'iksffs die Mitteilung, daß der Vertreter fcor Abteilung W auf dem Zencralviebhsf sich dagegen wehren mußte, daß von den Engros- Händlern und Kommiisionären die Goldmarkpreise für F.ersch. besonders Schweinefleisch, nach oben getrieben werden sollten. 5ra dieser Pressenotiz hieß es mit Erfolg. Das ist aber nicht der Fall. Am 19. und 29. d. M. waren die Preis« im Kleinhandel für Schweinefleisch amtlich auf 1,55 M. bis 1,80 M. feiigsfetzt worden. Die Händler selbst nahmen aber an oben ge- nannten Tagen auch noch am 21. sur Schweinefleisch rund 1. 2 ibis 1,6 M. Die Aufgabe der Wucherxolizei ist also hier in ihr Gegenteil verkehrt worden. In ähnlicher Weis« liegt es auf dem K a r t o f f e l m a r k t. Vom 29. zum 21. ist der amtliche Notie- rungsxreis für Kartoffeln von 3,70 bis 4,07. Die Händler ver- Zausen auch hier die Kartoffeln billiger, als sie amtlich ke st gesetzt sind, mit 3,20 bis 8,80 M. Auf dem Weihnacht s- baummarkt werben die amtlich festgesetzten Richtpreise auch nicht innegehalten. Hier war es nun so, daß bei Beginn des Weih» nacktsbaumverkaufs die Preise sich unter den amtlich fest» gesetzten hielten In den letzten Tagen hat sich darin allerdings sine Wandlung vollzogen, weil der Wucherpolize, erst nachträglich eingefallen ist. daß es auch sogenannt«L u x u s b ä u m e", Silber. tonnen, Scalbäume usw. gibt, für dl« höher« als amtlich festgesetzte Höchstpreise genommen werden dürfen. Der Beamte, der nun auf die Durchführung seiner Vorschrift achten soll, dem hatte man sicherlich vergessen, über den Ilmfall der Wucherbehörden Mitte!» lung zu machen. Also, liebe Wucherpolizei, etwas mehr Stetigkeit. Neue Nazzia im Nsyl. Di« Polizei veranstaltet« am Freitag früh eine neu« große Kon- trolle im Asyl für Obdachlose. Wieder wurden über tausend Personen auf Lastkraftwogen nach dem Polizeipräsidium fle.j bracht und mit Hilfe des Erkennwigsdieiistes auf ihre Persänsichkeit ueprüft. Abermals ergab sich, daß immer wieder zahllose Jugendlich« aus der Provinz nach Berlin   wandern, um hier uTTimutni'istcn. Aber auch nach einer anderen' Richtung beleuchtet das Ergebnis unser« trostlose' Lage. Unter sten Aiylisten befand sich mancher, der einst bessere Tage siesehen hat unc» jetzt mittel- und obdachlos dastebt. So ein«hemaligsr aktiver Hauptmann, der bei. einem hiesigen Fabrikbetrieb Befchäfrigung als Hofarbsiter gesunden, ein ehemaliger Rechtsanwalt aus dem besetzten Gebiet, ein früherer Rsdakteur, der kurz« Zeit Herausgeber eines Bismarckblattes war, Und ein ehemaliger Oberleutnant. Ms diese Deklassierten wurden der Füpsorgedame des Polizeipräsidiums überwiesen.
Tie gefährdete Gcmüseversorgung. Der Reichsbund für Obst- und Gemüsebau, Eitz Eile nach, unterstützt vom Reichsverband deutscher   Gartenbaubetriebe und Bund deutscher Baumschulenbesitzer, beide in Berlin  , hatte kürzlich im Gebäude des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates zu chnur Kundgebung eingeladen, die sich mit der gefährdeten Lage im Obst» und Gemüsebau beschäftigte. Dertrcien waren von den Be- Hörden das Reichsernährungsministerium. der Reichswirtschaftsrat sowie das Preußisch« Landwirtschaftsministerium. Ferner bemerkte man unter den Gästen den Reichstagspräsidentm Genossen Lobe. Nach Begrüßungsansprachen referiert« Dr. E b e r t über die wirt­schaftliche Lage des Obst- und Gemüsebaues und erklärte an granhi» sehen Darstellungen den Rückgang des Obst- und Gemüse» b a u e s. Das Jabr 1923 fei für Obst ein F« h l> a h r gewesen, wie es seit 1911 nicht verz'ichnet werden konnte. Wenn auch die Preise gestiegen sind, so halten sich doch die Gewinne in äußersten Grenzen. Dos Berpackunasmaterial. das vor dem Kriege 25 Proz. betrug, wird heute mit 40 Proz. berechnet. Mit Einführung der Goldwährung hätten sich allerdings die Zustände merklich gebesiert. Am Schlüsse seines Referats hob.Dr. Ebers hervor, daß im Volks» intorefle ein intensiver Obst- und Gemüsebau nölisi sei. Rupslin- Lindau i. B. sprach über di« wirtschaftlich« Lage der Gärtnereien. Rur durch ausgesprochenen Bienenfleiß konnten
sich die Gärtnereien halten. Jedoch sind sie nicht simsianiz, die not- wendigsten Reparaturen vorzunehmen. Biele Gärtnereien haben ihren Betrieb unter dem Zwange der Verhältnisse eingestellt. Die trockenen Sommermonate hoben große Berlufle' gebracht. Werden nicht in Kürze Kredite beschafft, so steht das Gärtnereigewerbe vor einem tatsächlichen Zusammenbruch. Der Redner hofft, daß der Notschrei der Erwerbsgärtner aus fruchtbaren Boden bei den Be- Hörden fällt. Tetzner referierte übcr die wirtschaftliche Lage der Baumschulen. Der Handel hat infolge der Verkehrsunterbin- dung mit dem Westen(besetztes Gebiet)«ine fühlbare Lahmlegung erfahren. Auch der Zoll, den die Franzosen erheben, wirkt hem­mend im Baumschule ngewerbe. Nach einem Referat Dr. Taschs überGartenbau und Stenern" hatte di« Kundgebung ihr Ende erreicht. Mit Söst und Muts. Viraienkreiben an der Havel  . Mit Boot und Auto arbeitet eine Einbrechsrbande, di« feit einiger Zeit die O.'tschaften an der Havel   und ihren Seen un- sicher macht. Ihre Wasserfahrten erinnern an die der Piraten, die vor Jahren das Oberspreeyebiet heimsuchten. Die Verbrecher haben es besonders auf Villen abgesehen. Bezeichnend dafür, daß man es mit einer planmäßig vorgehenden Bande zu tun hat. ist, daß die Verbrecher mit einem Glasschneider immer nur ein ganz kleines Stück aus einer Fensterscheibe herausschneiden. Das Loch ist immer so klein, daß nur jemand mit einer kleinen Hand hindurch. langen kann, um das Fenster aufzuriegeln. Die Bande muß dafür einen besonderen Mann unter ihren Mitgliedern haben. In der Nacht zum Mittwoch suchte sie vom Lande her wieder ein« Villa am kleinen Wannsee   heim. Hier stahl ste Silber- und Kristall- fachen und einige Tcppiche. Ein Wachhund, der in der Wohnung gehalten wird und sonst sehr scharf ist, schlug diesmal nicht an. Di« Verbrecher müssen ihn durch irgendein Mittel beeinflußt haben. Als der Besitzer durch ein Geräusch geweckt wurde, nachdem sein durch ein Turknarren und den Schein einer Blendlaterne auf­geschrecktes Kind sich unter die Bettdecke verkrochen hatte, entflohen sie und entkamen mit der Beute in einem etwas abseits bereit- gehaltenen Auto. Mitteilungen zur Ausklärung der Einbrüche, für die hohe wertbeständige Belohnung ausgesetzt ist, sind an Kriminalkommissar G alzow im Polizeipräsidium Berlin oder an die Kriminalpolizei in Wannsee   zu richten. Schwindel mit Sparkaffcnschecks der Stadt Berlin  . Em groß angelegter Schwindel wird setzt mit gefälschten Scheck. formularen der Spartasse der Stadt Berlin   betrieben. Dies« For- mulare, die besonders gut gedruckt sind und von der Spartasse in Scheckbüchern ausgegeben werdcn, haben ungefähr die Größe der heute geltenden wertbeständigen Zahlungsmittel. Di« Fälscher, wahrscheinlich ein neu oraanlstertcs Konsortium füllen sie mit roter Tinte in Rundschrift so aus, daß sie wie städ- tische Goldmarksckein« aussehen, die es gar nicht gibt. Die große runde Zwischenschrift laute- auf zehn Gold- mark vom 27. Oktober 1923 und ist in die Lücke, di« das Scheck- tormular zur Ausfüllung erhall, sehr geschickt eingefügt. Um für res« Scheine, die auch die gefälschten Unterschriften des Obcrbürger. meisters Boy und des Stadtkamm« rers Karding tragen, drücken ihnen di« Fälscher auch noch einen nachgemachten Stempel der Handelsbank A.-G. Berlin   auf, in den eine Journalnummer einze- tragen ist. Mitteilungen nimmt Kriminalkommissar Linnemann in Zimmer 107 a des Polizeipräsidiums entgegen.
Keine Entlassung von Lehrkräften. Die gemischt« Deputation der Berliner   Siadtverord- netenversammlung beschloß heute vormittag mit überwiegender Mehrheit, die Kündigungen an den Volksschulen, höheren und Berufsschulen Berlins   bis-zum l. April zm vertagen. Ebenso wurde beschlossen, die Kündigungen verheirateter Lehrerinnen und Beamtinnen vorläufig hinauszuschieben. Di« Anstellung von 43 Bcrufsschullehrern wurde gegen die sozialdemokratischen Stim- wen abgelehnt. Volk und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflaqs bei, ebenso unser Wandkalender für das Jahr 1924. Den Berliner   Abonnenten wird der Wand- kalender am kommenden Sonntag' durch die Botenfrau kostenlos geliefert. Das Geheime Staatsarchiv im neuen Heim. Nach Beendigung der Uebersiedelung des Preußischen Geheimen Staatsarchivs in sein neues Dienstgebäude zu Berlin-Dahlem  , Archivsir. 12/14 (zwischen den Unterarundbahnhösen Podbielski-Alle« und Dahlem  - Dorf), hat die innere Einrichtung seither soweit gefördert werden können, daß nunmehr der regelmäßige Dienstbetrieb nach Möglichkeit wieder aufgencmmen werden soll. Vom 7. Januar 1924 ab wird auch der neue geräumige Arbeitssaol au Werktagen täglich von 8 bs 4 Uhr, Sonnabends von 8 bis 1 Uhr, der Benutzung wieder zugänglich sein. Potsdam   ohne kveihnochlsbäume. Die Potsdamer Händler hatten mit Besitzern Thüringer   Wälder ein Abkommen zur Lieferung von Weihnachtsbäumen getroffen. Diese Waggon'adungen von Weihnachtsbäumen sind aber in Berlin   von Berliner   Händ- lern sozusagen abgefangen worden, die in der Lage waren, einen höheren Preis zu bieten. Die Folge davon ist, daß man sür Geld und gute Wort« in Potsdam   auch nicht den kleinsten Weih- nachtsbaum erhielt. Da» Aufspringen während der Fahrt hat wiederum zwei schwere Unfälle herbeigetührr. Der 46 Jahre alte Kaufmann Joseph Max auS der Wartei-burgstr. 19 stürzre beim Aufipringen auf einen in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen zu Boden und trug einen Bruch des recvten Beins davon. Er wurde nach dem LazaruS-Krankeuhoufe geschafft. Ter 29 Jahre alte bulgariiche Staatsangehörige Slojan Stantschesf aus Lichtertelde versuchte vor dem Hanse Potsdamer Straße 69 auf eine.Elektrische" der Linie 74 aufzuspringen. Dabei kam er zu Fall und wurde überfahren. Die alarmiert« Feuerwehr befreite ibn aus der schrecklichen Lage und brachte ihn mit einem Bruch des linken Unterschenkels nach dem Elisabeth- Krankenhause.. Dos ZNSrVsche Museum bleibt am 24. und 2«. sowie am 81. Dezember und am NeusabrSiage geschlossen. Hingegen ist eS am 2. WeibnachtStag wie gewöhnlich von 1V 3 Uhr für die Besichtigung geöffnet,____
Riesige Schneefälle im Lauersand. Wie aus Dortmund   ge- meldet wird, sind im Westen stark« Schneefälle eingetreten. Im Sauerlande liegt der Schnee stellenweise bis zu 50 Zenti­meter hoch. Der Eisenbahnverkehr wird auf gewissen Strecken nur mit großen Schwierigkeiten ausrechtzerhalten. 3009 Todesopfer in Sallfornleu. Weiter« Nachrichten aus Pomona w Katifornen besagen, daß insgesamt 3600 Menschen bei dem Erdbeben umgekommen sind. Der große See Tulcan ist vollständig von der Erdoberfläche verschwunden. Die Telegramme, die aus Tulcan einlaufen, melden, daß die Erd- stoße unvermindert fcrtdauer». Im allgemeinen wurden 12 Er- schütterungen festgestellt. Mehr als fünfzig Tot« und mehrer« hun- dert Verwundete stud Opfer dieses neuen Erdbebens.
flus öer Partei. Der Partei log der deuffchen Sozialdemokcatie in der Tschecho­ slowakei   hat befchlessen di« Parte ibiät' er in der Provinz mit alleini- per Ausnahm« des Kartsba�erVolkswille" in Kopsblätter des Prager  Sozialdemokrat" umzuwandeln.
GewerGhQftsbswegung von öer Weimarer   Konferenz in Erfurt  . Wie die Gewerkschaftengerekkek" werden. ImGewerkschaftsverlag Erfurt" ist jetzt ein gedrucktes Pro- t o k o l l über die von der KPD.   veranstalteteKonferenz der Orts- cusschüsse des ADGB  ." am 25. November, im Umfang von 54 Seiten, erschienen, wovon 21 Seiten auf den eigentlichen Bericht entfallen, während der zweite Teil der Broschüre die Begrüßungsschreiben, An- träge und Resolutionen enthält. Das erste der beiden Begrüßungs- schreiben rührt vom Direktorium der KPD.   her, das zweit« vom Reichsausschuß der KPD. der deutschen   Betriebsräte. Wer noch irgendwie im Zweifel war über den Charakter dieser Konserenz wird in derE i n l« l t u n g" gründlich davon befreit. Ausgerechnetseit dem Leipziger Gewerkschaftskongreß" hat sich die Lage der Arbeiterklasse immer katastrophaler gestaltet, durch die Schuld der Gewerkschaftsführer in der fazialdemokra- tischen Reichstcgsfraktion und der Vorstandsmitglieder des ADGB  . Sie sind nach dieier Darstellung an ollem deshalb schuld, well sie Nicht den Generalstreik als Mhei'mittel gelten lassen und nicht alle acht Tage einen neuen Generalstreik inszenieren oder den General. streik in Permanenz erklären. Der Generalstreik ist das A und O der kommunistischen   Strategie. Um die Gewerkschaften zu retten" wurde beschlossen, sieendlich aus ihrer reformistischen Bahn herauszureißen und sie zu Organen des revolutionären Klassen- kampfs zu machen", zu untergeordneten Organen des Direktoriums der KPD.  , der Moskauer Filialleitung in Deutschland  . Wenn die Arbeiterschaft in Mitteldeutschland  , in Ludwiqshafen am Rhein   und vor wenigen Wochen erst in Hamburg  , abgesehen von all den kleineren Aktionen, nicht schon so nette Proben des kam- munistischen Kampfes für dieWeltrevolution" erlebt hätte, dann könnte die Empfehlung der kommunistischen   Taktik auf die Arbeiter- schoft noch einen gewissen Eindruck machen. So aber muß die ge« wagte Spekulation auf die Vergeßlichkeit der deutschen   Arbeitnehmer- schast fehlschlagen. Der erste Referent, Jannack, lehnte sich nach der Angabe des zweiten Referenten, G ö b e l, an das vorliegende Manuskript eines kommunistischen   Flugblattes an, das alsManifest" herausgegeben werden soll, während Gäbe!Richtlinien zur Umgestaltung der deutschen Gewerkschaften" zu begründen hatte. Das nächste Ziel der Konferenz war, die Einberufung einesaußerordentlichen Ge- werkschattskongresies zu erzwingen". Dann werde es auch gelingen, di« entscheidende Wendung in der Arbeiterbewegung zu machen, d. h. die Leitung der gesamten Gewerkschaftsbewegung in die Hände der Kommunisten zu sple'en. Die Gewerkschaftsmitglieder, wenigstens soweit sie nicht zur Partei der KPD.   zählen, haben keine Lust, sich nach kommunistischem Rezeptretten" zu lassen. Im Anhang enthüll dos Protokoll einen Bericht über di« Verhand'unoen einer von der Erfurter Eon» dertagung gewählten Dreierkommifsion mit dem ADGB. bzw. dessen Vertretern, den Genossen Nörpel und Spliedt, am 28. November. Wir bedauern, diesen Teil a'-s Raummangel hier nicht wörtlich wiederneben zu können. Der Bericht schließt damit, daß die Dreier- kommsision den ADGB.   aufforderte, die Regierung zu übernehmen.Dieses Verlangen erklärten Nörpel und Spsiedt als absurd und lächerlich. Damit war unsere Missiem beendet." Auch wir hallen sie damit für beendet. Internationaler Kongreh der Gemcindearbeiter« Vom 9. bis 14. Dezember hielt die Internationale Föderation der Arbeiter öffentlicher Betriebe ihren Kongreß in Brüssel   ab. Anwesend waren 30 Delegierte aus 8 Ländern mit insgesamt 421 766 Mitgliedern. Außerdem wohnten verschiedene Gäste, dar- unter auch Mertens, als Vertreter des LEB. den Verhandlungen bei. Aus dem Bericht des internationalen Sekretärs ging u. a. hervor, daß die vom Sekretariat eingeleitete Hilfsaktion f ü.r den deutschen   Verband bisher einen Betrag von über 7009 Gulden ergeben hat. Weiters Beträge werden noch erwartet; u. a. hat der englisch  « Verband«inen Betrag von 500 Pfund Ster- ling in Aussicht gestellt. D!« Hauptpunkt« der Tagesordnung waren: Die Aufgaben des Internationalen Sekretariats auf dem Gebiete der Statistik; die Entkommunalisierungs» bestreb un g�en in verschiedenen Ländern; dos Streikrecht der Arbeiter öffentlicher Betriebe und die Stellungnahme gegen- über der Technischen Nothilje; Stellungnahme gegenüber den Berufsorganisationen sowie di« international« Aktion gegen Gas- und Elektrizitätsgescllschaften die in mehreren Ländern Be» triebe unterhalten. Zu diesen Punkten wurden R Elutionen an» rtmommen, in denen die Ansichten des Kongresses niedergelegt sind. Zum internationalen' Sekretär wurde Genosse van Hinte» Amsterdam  , wiedergewählt. Der nächste internationale Kon» greß soll im Jahre 1926 in Stockholm   abgehalten werden.
Bergarbeitervertreter im englische» Parlament. Dem neugewähllen Parlament gehören 45 Bergarboiterver» treter an. Auch der Generalsekretär der Bergarbeiter-Föderation, Frank Hodges, ist gewählt. Nach den Bestimmungen dieser Or- ganisation kann der Generalsekretär nicht gleichzeitig Parlaments- Mitglied sein. Es finden zurzeit Beratungen der Orgarifations- lcitting statt» ob Hodges d:« Stellung als Generalsekretär weiter bekleiden kann. Die kruppwerke in Rheinhausen   haben sämtliche Arbei- t«r entlassen, da sie die Zehnstundenschicht verweigerten; es werden nur die Notstandsarbeiten verrichtet. Die Rheinische ZNetcllmareu. und Maschinenfabrik läßt durch MTB.   folgende auch für die gegenwärtigen Verhältnisse im allge­meinen bezeichnende Mitteilung verbreiten; Da ein« Einigung mit unserer Arbeiterschaft nicht möglich«r- ien, hatten wir beschlossen, sämtlichen Arbeetern zu kündigen und s Werk stillzulegen, bis die Löhne entsprechend dem Abbau der Teuerung es uns ermöglichen, gegen das und«. setzt« Gebiet und da? Ausland konkurrenzfähig zu sein. Noch mehr- tägizen Verhandlungen mit der Arbeiterschaft ist unter gegenselligem Entgegenkommen- eine Einigung erzielt worden, der zu» folg« der Betrieb geöffnet bleibt und auch im Verhältnis zu dem Lohnabbau und den Verkäufsmögllchkeiten wieder zu voller Höhe gebracht wird. Auch Ausfuhrbehdnderungen von fetten der Bs» satzungstruppen sind nicht mehr vorhanden." Die Wertschaftskrise wird von dem Unternehmertum durch Stillegungsdrohungen verschärft, um gegen di« Arbeiterschaft stärker ausgenützt zu«erden Auch in Belgien   nehmen die Angriffe auf den Acht stunden- tag immer schärfer« Formen an; deshalb hat die Gcwerkschafts- zentral« die letzt« Nummer ihres Organs fast ausschließlich dieser Frag« gewidmet und fordert die Mitglieder auf, wachsam zu sein und sich ihre erworbenen Recht« nicht entreißen zu lassen. ver Rückgang der Arbeitslosigkell in England hält an. Am 10. Dezember betrug die Gesamtzahl der in England behördlich eingetragenen Arbeitslosen 1 180 009. d. h. 14 500 weniger als in der Borwoche._
Gescbästlicke Mitteilungen. Sto» Srot  'Ietell-echi-hlokal«chreadt, Münzlir. iS, erSffnet ern heutigen Jene ouhet der bestehenden Filiale Frankfurter Allee   b< gatt. buser Datum 13, Ecke Echguleinstrate, ein weitere» Verkaufshou». Besichtigung ohne Kaufzwang in den GeschiiftseSumen gern gestattet.
Verantwortlich für Politik: Ernst Reuter  : Wirtschaft: Artnr Saternn»! Eewerkkttafizbettiegung: Z. Sieinet; Feuilleton: De. John Echikoweki: Lokale» und Soneiigeo: Frig Ztarstädt: Anzeioen: Th. Glocke: fijmtlich in Berlin  . Bering: DortrSris-Berlag ffi. rn. b. 6. Berlin  . Druck: Vorwärts-Bnchbrncker» und Verl ag»an stall Paul Singet n. Berlin   SD. W, Lindenstraste S,