Nr. 603 40. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Die Vollendung des Krolltheaters.
-
Die Bühne.
Freitag, 28. Dezember 1923
gerechten Lohn zu geben. Der§ 8 gab nach Ansicht des Richters bem beklagten Hauswart ja Rechte genug. Kann er noch mehr verlangen, wenn er ols Staatsbürger und treuer Republikaner zur Hebung der Wohnungsnot im Interesse feines Hauswirts und der Mieter nicht nur das Haus reinigen, sondern auch die Kosten für die zur Reinigung erforderlichen Materialien tragen darf? Unb der Hauswirt dagegen dos Recht hat, die vom Magistrat in ben Ausführungsbestimmungen zum Reichsmietengesetz festgesetzten Hausreinigungsmaterials enthalten sind, einzusteden. Und um dem Recht noch die Krone aufzusetzen, soll nach dem Antrag des Haus befizers bas Mieteinigungsamt diesem Urteil zustimmen, weil der Das Bühnenhaus hat mit der Hinterbühne zusammen eine Tiefe Hauswart die Lieferung des Materials eingestellt hat, damit die von etwa 25 Metern und eine Breite von 24 Metern. Dazu Räumung der Wohnung erfolgen fann. Das Mieteinigungsamt kommen dann noch zwei Seitenbühnen mit zufammen 30 Metern. hat dem Antrage nicht stattgegeben, die Prüfung des Ber Der große eiserne Vorhang, der die Bühne vom Zuschauerraum frags ergab, daß es in eine Beweisaufnahme eintreten trennt, wiegt etwa 9000 Kilogramm und fann in 11 Gefunden ent- müsse, weil er nach dem Bertrag doch eine Gegenleistung fernt werden. Die Mittelbühne ist in mehreren Abteilungen ver- zu beanspruchen hobe. Es wird mun der Beweis zu erbringen seis fenkbar. Die Berfenkungen werden hydraulisch getätigt. Es werden ob der Hauswirt den in den Berwaltungskostenzuschlägen enthe auf dieser Bühne die neuesten Errungenschaften der Beleuchtungs - tenen Satz für Hausreinigung gezahlt hat. technik zur Anwendung fommen. An Stelle des bis vor kurzem noch als der Weisheit leber Schluß gepriesenen Ruppelhorizontes wird ein einfacher Ceinewandrundhorizont verwendet, der 25 Meter hoch ist und durch maschinellen Antrieb seitlich aufgerollt wird. Hinter dem Bühnenhaus liegen die Dekorationsmagazine, ferner Räume für die Künstlergarderoben, die Statiften- und Chorfale usw. Der Raum für das Orchester ist in drei versentbare Abschnitte geteilt, so daß er je nach Bedarf durch Hinzu- oder Wegnehmen von Barfettreihen vergrößert oder verfleinert werden kann. Im ganzen ist Raum für 160 Musifer vorhanden.
Das Krolltheater ist fertig, endlich fertig! Seit Jahr und Tag ist der Bühne vorgelagert. Er verbedt geschickt eine Reihe von Verwaltungskostenzuschläge, worin die Rosten für die Lieferung des haben insbesondere die Mitglieder der Boltsbühne auf dieses Er. Reflektoren. eignis gewartet. Nun ist es so weit. Bald wird der Lärm der aurer, Zimmerer, Schlosser, und all der anderen Handwerfer abgelöst werden durch die schönsten Opernmelodien. Nach den Entwürfen Dstar Kaufmanns ist hier am Königsplatz der eigentlich schon längst Plak der Republik" heißen sollte-, Ber. fins schönstes und Deutschlands größtes Opernhaus entstanden. Lüchtige Männer, wie Hubert Geilgens, dem die örtliche Baufeitung unterstand, der Maler Cäsar Klein, der Bildhauer Georg Leschnitzer, Georg Linneba ch, der die komplizierte Maschinenanlage erdachte, und Eugen Stolzer, der Mitarbeiter Ostar Kaufmanns, haben in Gemeinschaft mit den beim Bau be schäftigten Arbeitern an einem Wert zusammengewirkt, auf das Berlin , ja ganz Deutschland mit Stolz bliden fann. Man muß der Baltsbühne für die fühne Entschlossenheit, mit der sie an dem Bau herangegangen ist, danken. Dant gebührt auch dem preußischen Staat, der im Augenblick der höchsten Not, als die ganze Arbeit gefährdet schien, helfend eingriff.
Ein Architektenfcherz.
Aeußerlich wird der flüchtige Beobachter taum eine mennensmerte Veränderung an dem Baumert erkennen. Die historische affade ist geblieben. Doch im Innern ist ein völlig neues Haus geworden. Der ursprüngliche Ballfaal, aus dem man recht und ( slecht eine Art Theater gemacht hatte, ist zu einem wahrhaften Theater umgestaltet worden. Das ist durch eine völlige Veränderung des Grundrisses erreicht worden. Der Bühnenraum und die Saffade des Hauses wurden gegen früher um je 6 meter heraus. gerüdt. Der Besucher wird zunächst den breit ausladenden affenraum und dann die große zentrale Kleiderablage betreten. Diese Räume find in schlichten Barodformen gehalten. Die Beleuchtung ist überall geschickt verteilt. Zu dem Zuschauerraum führen 2 Treppenhallen, die wie ein hübscher und gleichzeitig aber
praktischer Architektenscherz anmuten. In jedem Treppenhaus find nämlich zwei Treppen eingebaut, die ineinander geschachtelt And oder auch wie ein Gewinde mit zwei Gängen in die Höhe
führen.
C Der Zuschauerraum.
Die größte Ueberraschung bietet der Zuschauerraum. Ber vom Prehefter aus in diesen Raum blickt, wird nicht glauben wollen, daß hier 2410 Sihplähe eingebaut find, so flein erscheint das ganze. Der meite Rang ist faum zu entdecken und auch der erste Rang scheint xicht zu groß zu fein. Einen ganz anderen Eindrud empfängt man jedoch, wenn man von der Höhe des zweiten. Ranges aus in ben Raum hinabblickt. Dann erscheint er riesengroß und es ist durch eus selbstverständlich, daß hier mehr als zweitausend Menschen sich werfammeln fönnen. Dieser Zuschauerraum ist also ein optisches under. Aber auch nach der afuftischen Seite ist eine einwand eie Lösung gefunden: Man wird in diesem Theater gut hören fbanen. Die Wände find mit Tannenholz getäfelt. Es hat den Anschein, als ob der Architekt sich ganz und gar in den Begriff Deer" vertieft und versucht hätte. ihn architektonisch in den Formen les Buschauerraumes zu gestalten, so daß der Besucher gleichfam ven der Oper, von dem Spiel, das er hier sehen und hören soll, von vornherein ergriffen wird. Wer diesen feltsamen Raum auf fich wirken läkt, fühlt sich zurückversett in jene Zeiten, als die Alt meister der Musif ihre ersten Opern schrieben, und dennoch leiten die architektonischen Fermen hinüber in unsere Zeit, es finden sich Antlänge an neueste Kunstrichtungen. Es ist wie achtzehntes Jahrhundert in modernster Form. Die Dede schmüdt ein Delgemälde in grün- gelblichem Ton von Cafar Klein, das einen angenehmen Gegensah in das Rot des Raumes bringt. In der Mitte hängt ein roni- uchter, der wie ein riefiges Eistristall aussieht. Die Bühne ift von jedem Platz aus gut sichtbar. Tas Theater erfüllt also alle Anforderungen in bezug auf Eehen- und Hörenfönnen, die auch ein verwöhnter Opernbesucher stellen fönnte. Ein breiter Baldachin
,, Gut. Sie waren Bürge für Nez und Ausrüstung eines Hittervärings im vorigen Jahr."
-
Jawohl, Jafob erinnerte sich. „ Der Hitterväring ist geblieben," sagte der Borsteher und begann in einem Protokoll zu blättern.
Ja, ja, Gott helf's! Der Hitterväring ist im vorigen Frühjahr umgekommen."
" Und seine Schulden sind nicht gedeckt, und sein Nachlaß * t right der Rede wert. Auf Ihren Teil der Bürgschaft kommen einhundertneunzehn Kronen und fünfzig Dere. Wollen Sie bas gleich bezahlen?"
Ja, gewiß, das wollte Jafob. Und er zog eine Brieftasche
heraus und zählte auf.
Da rief der Blazeigner in den Laden hinaus:„ Sörensen!" Ein Ladengehilfe kam herein.
Ach, hören Sie, wollen Sie sich dieses Mannes anRegmen? Er will sicher dies oder jenes aus dem Laden haben. Guten Morgen, Herr Jakob Aasan."
.t
Später am Abend stand der Alte im Dunkeln vor dem weißen Haufe des Blaktönigs, wo hinter einer langen Reihe von Fenstern Licht brannte.
Er schüttelte den Kopf. Es ist doch sonderbar. Wenn ein fleiner Mann mit Geld ausgestopft ist, so nüßt es nicht das geringste. Der feine Herr läßt uns nur gerade so weit ein, Baß er das Geld in die Finger friegt, und dann sett er uns wieder vor die Tür.
Aber am selben Abend rächte er sich schwer. Er flopfte beim Pfarrer an, nahm vor der Tür den Südwefter ab, öffnete und trat ein, brehte fich auf dem langen Bein herum und fchwentte das turze.
Ah, fieh da, da ist ja der Jakob," sagte der Pfarrer. Er jag in einem Schaufelstuhl und las eine Zeitung. Diesmal war Jakob demütig. Er wollte nur um eine Meine Auskunft bitten, wieviel der Plagkönig für die Miffion gegeben habe?
-
Der Pfarrer schob die Brille auf die Stirn und fah ihn an. Wie... warum in aller Welt fragen Sie danach?"
Der große alte Garten wird wieder für Restaurationszwede Berwendung finden.
Durch die Schaffung dieses Opernhauses und feine zwedmäßige Einrichtung wird es möglich sein, die Kosten für eine Beranstaltung auf eine Mindesthöhe herabzudrücken, daneben aber wird das alte staatliche Opernhaus, dessen Personal in dem neuen Hause spielen soll, hier ein weites Feld für seine Betätigung finden. Der ganze umfangreiche Apparat des alten staatlichen Opernhauses wird hier rationell ausgenutzt werden und, was die Hauptsache ist, es wird auch dem, der nicht über einen übermäßig gefüllten Geldbeutel verfügt, die Möglichkeit geboten, ab und zu einer erstklassigen Opern aufführung beiwohnen zu fönnen.
Rechtlos?
Räumungsklagen gegen Portiers.
Mit olien Schikanen versuchen die Hausbesitzer mit Hilfe unferer Rechtsordnung die Wohnhausportiers und Hausreinigerinnen ihrer bürgerlichen Staatsrechte, wonach auch sie ein Recht auf Woh nung haben, zu nehmen. Wie leicht und ungerechtfertigt Urteile auf Räumung ausgesprochen werden, zeigt folgender Vorfall auf einem Mieteinigungsamt.
Der Einbruch in die Notengelddruckerei.
Auf der Spur des Haupttäters.
Zu dem Einbruch in der Stallschreiberstraße wird gemeldet, daß es ter Kriminalpolizei gelungen ist, eine Spur des Haupttäters Mag Bendorff zu finden. Die Polizei nahm im Laufe des zweiten Feiertages bei verschiedenen Berwandten Wendorffs in Charlottenburg und in der Frankfurier Allee Durch fuchungen vor, die jedoch alle erfolglos blieben. Erst spät abends ermittelten sie einen Chauffeur, der mit Wentorff und einem zweiten Manne lange Fahrten gemacht hatte. Diese gingen von einem Café in der Frankfurter Allee aus. Hier erschien Bendorff mit einem Paket unter dem Arm, das in rosa Papier eingeschnürt war, wie es in den Kellerräumen der Druderei lag. hem Klavierspieler. Auf deffen Frage, was er in dem Bafet habe, erwiderte er, es feien Strümpfe und andere Handelswaren barin. Der betrunkene Gaft gab allen anderen, oder nicht, zum besten und bezahlte ob sie wollten In Gemeinschaft mit alles mit Notgeldscheinen. dem Klavierspieler unternahm er in einem Auto eine Rundfahri durch Berlin , auf der sie die verschiedensten Kneipen und auch die Lotale der Lebemelt besuchten, zuletzt den Schwarzen Kater" in der Friedrichstraße. Wendorff, der immer sein großes Bafet unter dem Arme trug, gab das erbeutete Gelb mit sollen Händen aus und brach immer neue Bündel an. Ihm und feinem Begleiter schloffen sich bald auch Mädchen an, die halfen, das Geld durchzubringen. Nach dem Besuch des Schwarzen Katers" trennte man sich in früher Morgenstunde. Der Klavierspieler wurde alsbald ermittelt. Bei ihm fanten und beschlagnahmten die Beamten 290 Billionen. Wendorff, der sich vom Schwarzen Rater" mit einem Mädchen entfernte, ist noch nicht ergriffen. Bon seiner Beute hat Wendorff seinen Helfershelfera nichts abgegeben.
Wendorff, der angetrunken war, befreundete sich bald mrit
"
Unter falschem Berdacht.
"
Ein Hauseigentümer hotte gegen einen Bortier Klage auf Räumung der Dienstwohnung beantragt. Der Sachver talt ergab sich aus den Akten, den das Mieteinigungsamt zu prüfen die Beurteilung der Entscheidungs - Die alte Erfahrung, daß die Beobachtungen von Augen hatte. Für gründe war noch dem richterlichen Urteil folgendes maßgebend: zeugen sehr häufig mit großer Vorsicht aufgenommen werden „ Das Räumungsverlangen des Klägers ist berechtigt. Das Rechts - müssen, bestätigte wieder einmal eine Verhandlung vor dem Schöffenverhältnis ist durch den Portiervertrag gegeben, beffen Gültigkeit gericht Charlottenburg. Der Banklehrling Friz E. war wegen Dieb von ihnen nicht bestritten wird. Nach§ 10 diefes Bertrags, der von ftahls angeklagt. In dem Bankgeschäft, in dem E. beschäftigt war, Monat zu Monat läuft, fann jeder den Bertrag spätestens einen verschwand aus dem Privatkontor Mitte Juni ein Jagtgewehr. Der halben Monot vor Ablauf fündigen. Bon diesem Recht hat der Verdacht fiel auf den Angeklagten, weil eine Stenotypistin genau emacht, indem sie gesehen haben mollte, daß E. eines Tages nach Geschäftsschluß mit Kläger in ordnungsmäßiger Weise Gebrauch dem Beklagten durch Einschreibebrief vom 14. Mai 1923, der, wie einem Gewehr, das er unter dem Mantel versteckt hatte, aus dem unstreitig, dem Betlagten am 15. Mai zugegangen ist, die Kündi- Geschäft weggegangen fei. 3mei weitere junge Mädchen, im Alter gung mitteilte. Hiernach erscheint der Räumungsanspruch des non 16 bis 18 Jahren, aus der Nachbarschaft wollten die gleichen Klägers, ohne daß auf die Beweggründe eingegangen zu werden Wahrnehmungen gemacht haben. Nunmehr beschuldigte E. auch braucht, ohne weiteres begründet. Aber auch abgesehen davon, ist noch der Prokurist der Bant des Diebstahls an einer das Vorbringen der Beklagten , der Kläger hätte ihnen fein Reini 20- Dollar Note, die drei Monate vorher bei einer Sendung gungsmaterial zur Treppenreinigung geliefert, unerheblich, da die aus Danzig gefehlt haben sollte. E. wurde nunmehr in Haft ge. Beklagten nach§ 8 Abs. 2 des erwähnten House artvertrags zur nommen und unter Antlage gestellt. Vor dem SchöffenAnschaffung der hierzu erforderlichen Materialien aus eigenen Mit gericht stellte Rechtsanwalt Dr. Nü bell durch eine Reihe von Es war daher wie geschehen zu erkennen." Streuzfragen fest, daß E. als Täter gar nicht in Frage tein verpflichtet waren. Soweit das Urteil. Wir find herrlich weit gekommen. In dieser tommen tönnte, denn alle brei Augenzeugen erflärten überwohnungsarmen Zeit entscheidet der Richter nach dem Bereinstimmend, daß sie die Beobachtung an einem Lage Anfang Juni longen des Klägers, des Hausbesizers, ohne das Berlangen gemacht hätten, während der Profurist auf Borhalt bestätigen mußte, des Beklogten zum Ausdruck zu bringen, das dahin gina. ihm die daß er das Gewehr noch am 16. Juni im Privattontor gefehen hatte. Erfüllung des Bertrags zu sichern und für seine gerechte Arbeit den Außerdem mußte der Bantbeamte, der die Dollarsendung in Empfang
-
Wenn Sie die Seemannsmission meinen, so ist natürlich jeder Beitrag willkommen. Wieviel wollen Sie geben, Jakob?"
„ Ja. hehe! Ja, ich hatte gedacht, ich wollte doppelt| Bigarren geben. Sie plauderten und lachten. Sie erzählten soviel geben." mächtige Geschichten und lachten, daß es nur so schollte. Jakob Der Pfarrer sperrte den Mund auf. war ja auch einmal jung gewesen wie der andere. Er stammte auch von einem kleinen Berghof. Er erinnerte sich noch deutlich, wie er Schafe und Ziegen gehütet hatte. Das war lange her. Und einmal war er drauf und dran gewesen, in einen großen Hof einzuheiraten. Damals war er nicht lahm,- Ja, ja. Sie lebte übrigens noch, aber jezt hatte er sie seit Jahr und Tag nicht mehr gesehen. Die Zeit vergeht. Aber schön war es jedesmal, füdwärts zu fahren, dorthin, wo sie wohnte. Und schließlich eines Tages, nun ja, dann ist das Spiel vorbei.
Doppelt soviel wie der Plattönig." " Hahaha. Ich muß wirklich lachen. Aber wenn er nuno nein. Aber im legten Augenblid nahm sie einen anderen. feinen Dere gegeben hat?"
" Dann ist es wohl das beste, ich gebe für ihn mit," sagte Jakob. Und er holte ein paar große Banknoten aus der Tasche. Der Pfarrer nahm sie nicht sofort, Jakob mußte sie ihm erst eine ganze Weile hinhalten.
„ Hören Sie, lieber Freund, das Geld tann ich ja nehmen und für Sie auf ein Sparkassenbuch einzahlen. Denn Sie können doch natürlich nicht diese ganze Summe geben. Aber ich kenne den Fischer. Er kann es nicht aushalten, einen Schilling in der Tasche zu haben. Daran ist er nicht gewöhnt. Aber sagen Sie mir erst, wie große Reichtümer haben Sie denn in legter Beit gewonnen?"
Uebrigens fonnte er es ja eingestehen fie faß jegt nicht gerade im Reichtum. Es reichte nur knapp. Schulden und aber Schulden und einen Dummtopf zum Mann. Nicht einmai, fondern hundertmal hatte Jakob daran gedacht, ihr einen Lappen zu schicken, einen Geldschein, oder auch zwei oder drei. Er hatte ja Glück gehabt in diesem Glanzjahr, so daß er alle thre Schulden bezahlen könnte. Aber er fam immer nur bis Jakob schüttelte den Kopf. Er führte nicht Buch. Er an die Treppe vom Bostamt. Er brachte es nie fertig, das Geld wirklich abzusenden. Wenn sie nun die Annahme ver batte es nicht nachgezählt. Aber er hatte doch allerhand, mehrere Boote mit voller Ausrüstung und Mangel an Bar weigerte und das Gelb wieder zurückschickte? Sie war eine " Ja, dante schön," sagte der Pfarrer und nahm das stolze Frau. Aber bildfauber, vor fünfzig Jahren- o du, Geld. Und Jafob fagte gute Nacht und ging. Dann steckte du! Das hättest du sehen müssen. er den Kopf wieder herein. Vielleicht ist der Herr Pfarrer fo gut, den Blaztönig zu grüßen und ihm zu sagen, daß ich den Missionsbeitrag für ihn mit bezahlt habe." „ Gute Nacht, Jatob!-"
gelb hatte er auch nicht.
" T
Und der Pfarrer stedte das Geld in einen Briefumschlag, fchrieb darauf: Gehört Jakob Aafan" und legte es in feinen Schreibtisch. Es konnte der Tag kommen, da es gut für den Mann fein würde, das Geld wieder zu haben.
Jakob aber segelte im Dunkeln an den Fischerhütten vorbei und sang. Jeder Tag ist merkwürdig für einen reichen Mann. Jetzt hatte er den Plazfönig felber beschämt. Das war doch märchenhaft. O du, Maria- ahoi!
Er traf Kaneles Gomon, und sie schlenderten zusammen in eine Kneipe und ließen sich Staffee geben. Staffee!" rief Kaneles. Kaffee, ja," sagte Jalob. Bon Branntwein war in diesen Zeiten nicht die Rebe.
Er schwagte gern mit den Jungen. Sie ließen sich
o
Jakobs braune Augen wurden wunderlich samtweich. Er taute förmlich auf und fah Sommer und Jugendzeit ver Augen. Branntwein macht warm, aber wenn man Glück hat, blüht das Gemüt auf. Jatob mußte heute abend nech jemand finden, dem er sich anvertrauen und vor allem einen, zu dem er gut sein fonnte.
Und du, Kaneles? Willst du nicht bald heiraten?" „ Ja, das ist so eine Sache." Raneles schob die Schirm müße nach hinten und lachte. Er hätte einem Kameraden ja auch manches anvertrauen fönnen. Aber in erster Linie wollte er den Hof hochbringen, ehe er eine Frau dorthin holte. Und die Häuſer mußten ausgebeffert werden. Das Wohnhaus wollte er gelb streichen und den Stall rot. Aber das Geld? Ja, in diefem Jahre wurde es ja eine ganz hübsche Summe, aber all seine Schulden? Es ist nicht so einfach, wenn man ernst reden will.
( Fortjegung folgt.)