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Im Verlauf der Rabinettssigung hat der Reichsfinanzminister Dr. Luther Mittellungen über den bisherigen Verlauf seiner Berhandlungen mit den Vertretern der Länderregierungen gemacht.
Ausgaben die Besatzungskosten nicht ein, und ausländische der Regierung zugestanden worden. Bis heute ist jedoch nichts| Dies, verehrte Schriftleitung, ist ein einziger Ausschnitt aus dem Kredite sind dem Reich verschlossen, so daß die Regierung im befanntgeworden, ob die Reichsregierung sich bequemen will, Leidenswege eines so fleinen Teiles des deutschen Volkes. Und Januar mit großen Geldschwierigkeiten rechnen muß. Die den Wünschen des Fünfzehnerausschusses nachzugeben. Troß wenn es eine Schmach ist, daß Frankreich das Privateigentum der Besprechungen über die dritte Steuernotverord- der Feiertage hätte es bei einigem guten Willen möglich sein Deutschen raubt eine viel größere Schmach ist der brutale schamnung wurden auf Montag vertagt.. müssen zur Erledigung der wichtigen Angelegenheit die not- lofe Raub des eigenen fogenannten Vaterlandes an den Candeswendige Beit zu finden. Der Hinauswurf unerwünschter Ele. findern. Deutschland ist das Land der Rechtlosigkeit! mente, lies: Republikaner , ist doch wohl nicht ganz so eilig, als daß man den Ausschuß vor vollendete Tatsachen stellen Wenn hungernde Proletarier über das Waterland gemüßte? Die Zahl der Klagen über unglaubliche Borgänge| legentlich einige bittere Bemerkungen magen, tobt die Kreuzbeim Personalabbau ist bereits außerordentlich groß. Es ist zeitung" über marristische Vaterlandslosigkeit". Daß Mildringend notwendig, daß dem Wirten gewisser Borgesetzter lionen dieser Proletarier im Krieg für das Baterland bluteten, Der Neunstundentag für Beamte. ein Ziel gesetzt wird. Das fann, nachdem die von den Be- stört sie dabei nicht im geringsten. Eine auf reichlichen Devisen. Die verlängerte Dienstzeit dekretiert. amten allgemein gewünschte Berufungs besig versessene deutschnationale Erbin aber darf, wenn sie Die Reichsregierung hat soeben durch Verordnung auf instanz innerhalb der Behörden an dem Widerspruch sich mit Recht oder Unrecht in ihren Hoffnungen enttäuscht Grund des Ermächtigungsgesetzes eine neue Dienstzeit der Regierung und sämtlicher bürgerlicher Bar- fieht, in der Kreuzzeitung" das Vaterland mit den unflätigsten für die Beamten dekretiert, ohne die Organisationen der teien gescheitert ist, nur dadurch geschehen, daß der Ausdrücken besudeln. Beamten zu fragen oder auch nur den Fünfzehnerausschuß parlamentarische Ueberwachungsausschuß seine Tätigkeit des Reichstags por Erlaß der Berordnung zu hören. Die Ber - schnellstens aufnimmt. ordnung hat folgenden Wortlaut:
" Die Reichsregierung hat im Hinblick auf die Not von Bolt und Reich die Dienstzeit der Reichsbeamten für die Zeit bis zum
31. Dezember 1925 wie folgt geregelt:
1. Jeder Beamte ist verpflichtet, seine volle Arbeitskraft in den Dienst des Reiches zu stellen. Er hat die ihm übertragenen Arbeiten rechtzeitig und ohne Rücksicht auf eine festgesetzte Dienststundenzah zu erledigen.
Die Ansführung bei der Post.. Wie die Expreß- Correspondenz erfährt, hat die Reichs poft verwaltung Ausführungsbestimmungen zu dem Erfaß der Reichs. regierung über die Regelung der Dienstzeit der Beamten ihren Dienststellen zugehen lassen. in denen folgende Ausnahmen von dem wöchentlichen Arbeitsmaß von 54 Stunden zugelassen werden:
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Der Fall ist typisch. Die Deutschnationalen sollen im Wahlkampf nur fommen und über die„ marristische Baterlandslosigkeit" zetern. Dann soll an dem Fall der Ma. dame Barne wis gezeigt werden, was von deutschnationaler Vaterlandsliebe zu halten ist.
Rechberg und Stinnes.
Herr Rechberg, mit dessen Plänen wir uns gestern Bei den felbständigen Fernsprechämtern fann bei der Festlegung abend auseinandersetzten, veröffentlicht im Pariser 2. Der Dienst ist in der Regel an der Dienststelle und innerhalb des Arbeitsmakes die Arbeitszeit der ausschließlich im reinen Fern-" Intransigeant" eine Erflärung, in der er sagt, er habe nie Sprech- Bermittelungsdienst vermandten weiblichen Beamten je der vorgeschriebenen Tagesdienstzeit zu erledigen. Die Dienstzeit nach der Schwierigkeit der Beistung bis auf 48 Stunden herabgescht behauptet, im Auftrag der deutschen Regierung zu verhan beträgt wöchentlich mindestens 54 Stunden. Regel werden. Das gleiche fann mit Genehmigung des Reichspostministe deln, habe aber diese stets über seine Unterredungen auf dem mäßige Mehrleistungen fönnen innerhalb eines Kalenderjahres riums ausnahmsweise auch bei anderen größeren Fernsprech- Ber- laufenden gehalten. Dann wendet er sich gegen die abdurch regelmäßige Minderleistungen ausgeglichen werden mittelungsstellen geschehen. Bo die Arbeitsverhältnisse dies erfor fprechende Behandlung, die er in der Stinnes- Preffe erfährt, und umgekehrt. Soweit der Dienst in bloßer Dienstbereit derlich erscheinen lassen, fann der reine Aufsichtsdienst im und bemerkt dazu: schaft besteht, ist die Dienstzeit entsprechend zu erhöhen. Ortsamt, Fernamt und Melbeamt dem reinen Fernsprech- BerIch begreife nicht die Opposition, die Hugo Stinnes gegen meine 3. Dem Dienst an der Dienststelle und innerhalb der vorge- mittelungsdienst gleichgeachtet werden. Für die erstmalige Borschläge macht. Wie der Abgeordnete Paul Reynaud mir sagt, schriebenen Tagesdienstzeit ist die Teilnahme an Sigungen, Be- Durchführung wird bestimmt, daß für alle im Fernsprech hat Herr Stinnes sich im Beblaufe des Juni d. I. Vermittelungsdienst beschäftigten weiblichen Beamten eine Ersichtigungen und dergleichen gleich auft ellen. Soweit die Erhöhung des jetzt bestehenden Leistungsmaßes um fechs Stun Reynaud meine Borschläge unterstügt, scheint es also, daß Herr gleichzustellen. an ihn gewandt, um mit ihm zu verhandeln. Da Herr ledigung des Dienstes an der Dienststelle und in der vorgeschriebenen ben alsbald einzutreten hat. Tagesdienstzeit aus dienstlichen Gründen unzulässig ist, fann eine Ruhepausen der im Bahnpoft dienst beschäftigten Be- Stinnes mit Herrn Reynaub über den Plan der Beteiligung veramten fönnen bei schwierigen und anstrengenden Dienstleistungen handeln wollte. Ich kann infolgedessen nur annehmen, daß Herr 4. Die Tagesdienstzeit wird von jeder Behörde nach An. bis zu einer Stunde als Arbeitszeit angerechnet werden. Stinnes wünscht, Bedingungen zu erreichen, die in den Einzelhörung der Beamtenvertretung festgefeht. Die Tages- Die bisherigen allgemeinen Vorschriften über die Einteilung des heiten von denjenigen meines Borschlages abweichen. dienstzeit ist grundsätzlich in den Vor- und Nachmittags. Dienstes, die Arbeitsweise und Sonntagsruhe bleiben bestehen. Wir wissen nicht, was Stinnes mit Reynaud verhandelt Die Zeit einer Dienstbereitschaft sowie diejenige Zeit, dienst zu teilen. Nur dort, wo aus zwingenden örtlichen oder die die Beamten zur Wahrnehmung des Nachtdienstes in den Dienst. hat, aber wir fennen ihn als einen Monomanen des Gedandie französischen Kapitalisten mitfachlichen Gründen eine solche Einteilung unmöglich erscheint, tann räumen zubringen müssen, wird nur zur Hälfte als Ar- fens, daß die deutschen und die französischen Kapitalisten mitmit Zustimmung der obersten Reichsbehörden und des Reichsministers beitszeit gerechnet, jedoch finb Arbeitspausen während der Nacht, einander Geschäfte machen müffen. Dagegen ist natürlich des Innern durchgehend gearbeitet werden. Diese regeln die die nur bis zu zwei Stunden betragen, ihrer wirklichen Dauer nach nichts einzuwenden, wenn dabei nicht das arbeitende Bewilligung der Ausnahme in der Dienstzelt; hierbei darf die anzusehen. Die geringere Bewertung barf für den einzelnen Be Wolf unter den Schlitten gerät, wie das bei den Plänen Wochendienstzeit nicht auf unter 51 Stunden festgesezt amten für höchstens zwölf Stunden feines Wochen- Leistungsmaßes Rechbergs sowohl wie Stinnes' der Fall ist. Plaz greifen. Ueber die Festjehung der Dienststunden bei den Oberpostbiret. tionen wird das Neichspoftministerium noch besondere Bestimmungen treffen.
anderweitige Regelung stattfinden.
werden.
5. Für eine Ueberschreitung der bestimmungsmäßigen Wochendienstzeit wird eine Bergütung nicht gewährt. Ein Ausgleich fann durch Dienst befreiung zu anderen Zeiten gewährt werden."
Der§ 1 Absatz 1 des Ermächtigungsgefeges bestimmt, daß vor Erlah der Verordnungen von der Reichsregierung ein Ausschuß von 15 Mitgliedern in vertraulicher Beratung zu hören i ft. Die Reichsregierung feht sich aber gänzlich über diese Bestimmung hinweg, nachdem fie inzwischen bereits mehrfach fich den Mehrheitsbeschlüffen des Ausschusses nicht angeschlossen hat. Den Erlaß über die Regelung der Dienstzeit der Beamten hat sie fertiggestellt und ihn in Straft treten lassen, ohne den Fünfzehnerausschuß auch nur mit einem Wort davon zu unterrichten oder ihn gar zu hören, wozu fie der pflichtet ist.
Die fächsische Ministerwahl vertagt. Die nächste Sigung des Landtags am 4. Januar. Dresden , 29. Dezember. ( Eigener Drahibericht.) Der Land Ministerpräsidenten abermals und zwar auf den 4. Ja
Patriotismus der„ Kreuzzeitung ". Deutschlands unfaubere Raubluft". Das sogenannte tag vertagte in feiner Sonnabendfizung die Wahl des
Baterland".
Cine beutfcnationale Dame, Cecilie Barnemik, bat nuar. Es ist anzunehmen, daß auch an diesem Tage die end. eine in Frankreich verstorbene Luremburgerin beerbt, fann gültige Wahl nicht erfolgt, da sich die in Frage kommenden aber infolge der internationalen Bersicherungen die Erbschaft Parteien bis babin faum über einen gemeinsamen Kandidaten nicht oder nicht ganz ausbezahlt bekommen. Was sie erhielt, geeinigt haben werden, im übrigen aber der kommunistische Ans betam fie nicht in Franken, sondern in einer fleinen Papier, trag auf Auflösung des Landtages nicht verabschiedet werden fumme", außerdem ist nach ihrer Meinung ihr Erbrecht vom dürfte, bis Klarheit darüber berricht, ob die Wahl eines MinisterDeutschen Reich nicht mit genügendem Nachdruck vertreten präsidenten überhaupt burch den jezigen Landtag möglich ist. I'm a a worden. Ganz flar wird man aus der Darstellung der Dame 4. Januar dürften jämtlice Landtagsfraktionen für ihren eigenen Es sind jetzt bereits mehr als zwei Wochen vergangen, felt nicht, desto flarer aber find die Gefühle, denen sie in Kandidaten fiimmen, so daß abermals ein neuer Wahltermin ane beraumt werden muß. der Fünfzehnerausschuß des Reichstages bei Beratung der der Kreuzzeitung" folgenden freien Lauf laffen darf: PAB.( Personal- Abbau- Berordnung) Beschlüsse Also zuerst Auszahlung an die Miterben in Franken, und wenn faßte, die der Reichsregierung als Empfehlungen zur Abdann Deutschland in feiner unsauberen Raublust mich fast enteignete änderung der PAB. vorgelegt worden find. Zu diesen und den Rest Franken an sich nahm und mir eine kleine Bapter Beschlüssen gehört auch derjenige über die Einsetzung eines fumme auszahlte, so muß ich mich vorläufig zufrieden geben, bis Reichstagsausschusses zur le berwachung der Durch der große Tag der Abrechnung fommt". So aber will Deutschland führung der PAV. Dieser Ausschuß wurde von fämt.... das endlich freimerbende Bermögen an sich reißen, denn es lichen Parteien gewünscht und ist in den Beratungen von braucht ja Devisen.
Kristalle.
des Todes in fich trug und langjam dahinfiechte, und daß sie sich mit Trauer verfchatteten, wenn sie eine Biene gewahrten, die mit ihren Saugstacheln die Blüten ihrer heimlichen Süße beraubte,
Geheimrat Jungheim, der lange Jahre Kangleidirektor des Reichstags war, ist im Subestand gestorben. Jungheim trat befonders unter so gefchäftsungewandten Präfidenten wie z. B. dem alten Stämpf start hervor, ba biefe, feine Borgeiegten, ohne JungHeims ständige Silfe gar nicht ben Borfit fübren fonnten. Man fab ihn daber in jenen Zeiten während der Plenarsizungen fast immer um den Präsidenten berum.
dem Drum und Dran. Ich verließ das Theater mit dem Gefühl, man hätte mir Haferschleim mit Paprita serviert. Wobei Hafer. schleim das Grundmotiv bildete. An manchen Stellen lachten die Eines Tages fam ein fremder Jüngling mit feiner Geliebten in Schauspieler über die Miße, die ihnen der Dichter Vajda in den Mund legte. Sonst lachte weiter feiner. diefes Land. Er freute sich der bunten Blumenfülle und pflückte sich Die Eisblumen funkelten wie ein ffeiner gläserner Garten auf für sein Mädchen Dolben zum Kranz. Da schluchzte nicht nur der Bestreben zur Schau, sich niedlich zu machen. Wie ein Sekundaner Den Rechtsanwalt spielte Georg Alexander . Er trug das Majas Fenstern. Sie strahlten hier ihren Formenüberschwang in grüne Saft der geborstenen Blütenstengel Tränen, auch die Be- auf dem Maskenball. Zweifellos hat er sich manch braves Jungfristallenen Dolden und Sternen, in dem zarten Spihenwert ihrer wohner des Landes weinten, benn sie fühlten die Todeswunden der frauenherz erobert. Seine ach, gefchiedene und wiedergefundene Arabesten und in den filbernen Säulchen ihrer zarten Blütenftengel gepflückten Blumen mit. Aber sie bestraften den Eindringling nicht Frau war die schöne Mady Christians , die sich ins Zeug legte aus. Wie sie aber die Sonne über den hochaufgeworfenen grünen mit Härte. Sie wandten vielmehr in schmerzlichstem Erstaunen und( bildlich gesprochen, ihre Toiletten waren aber auch märchenhaft), Springquellen aus Laub, den Wipfeln, mit ihrem immer glühen Schweigen ihre Antlige von ihm ab und baten ihn und seine Ge- als handelte es sich um eine flassische Tragödie. Hans Junker. deren Anhauch umschmeichelte. löften die erstarrten Blumen ihre liebte, das Land zu verlassen. Denn sie vermochten in ihrer innigen mann hatte, wie es fein Schicksal zu sein scheint, die Rolle eines Seele aus ihrer Gebundenheit, schmolzen sie unter den Küssen der Befeeltheit nicht zu begreifen: wie fonnte ein Mensch die Leiden an die Wand Gedrückten, der gute Miene zum bösen Spiel maden goldenen Mittagsgöttin traumverzaubert dahin. Ihre Freudentränen anderer noch mitempfinden oder einem anderen gar wirkliche Liebe mußte. Er half mit seinem gemütlichen Humor über die Lebe hinweg. Und nicht zu vergeffen Eugen Rer als schüchterner Refe riefelten hernieber, und jeder Tropfen begann der andachtsvoll entgegenbringen, wenn er der Güte Gottes nicht mehr eingeben? blieb rendar. Ein lieber Bunge. Ohne was von sich her zu machen, der lauschenden Maja ein filbernes Lied zu fingen: und seine fanftesten Geschöpfe, die Blumen, um ein anderes Herz eigentliche Retter des Abends. damit zu erfreuen, tötete?"
" Es war einmal ein Land voll Gärten und Blütengefilde; hier metteiferten die Menschen mit der Sanftheit und Anmut der Blumen. Ihre Sitten wurden immer makelloser und milder und fast von einer festlichen Gepflegtheit, und die Lindheit füßer Winde miegte ihren Schlummer mit ihrer füblichen Musik und liebtofte ihre Träume.
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„ Die Dame mit dem Scheidungsgrund." Erlaucht und ebel erglänzte hier alles Leben, und die Blütengirlanden Ernst Bajda) haben sich die Direktoren des Komödienhauses Für dieses neue Luftspiel mit dem verheißungsvollen Litel( pon hoher Bäume rundeten über den Häuptern der Liebenden Triumph- mit bemerkenswerter Berve eingesetzt. Den Grund, weswegen sie es bögen der Schönheit. Gir ewig feelenbeschwichtigender, mitfühlender unter Bemühung eines talentvollen Modeateliers( Rostüme der Mady flarer Himmel hütete diese Inseln des Friedens, und azurne Flüsse Christians) ausgerechnet in Berlin aufführen, fenne ich nicht. Der schlangen wie fließende blaue Bänder des Aethers ihre schianten Titel allein, der lodend nach heidi Bifantem, nach füß BerLichtbänder durchys Land. Leichte Rosenvortänzer, lose Falter, durch- botenem fiingt, fann die Herren doch nicht beftochen haben. Also, hüpften die Gärten, in deren Büschen Götter und Genien zu schlum fei es, wie es fei, die Dame mit dem Scheidungsgrund ist die Frau mern und ihre Atemzüge in Düften auszuftrömen schienen. In eines Rechtsanwalts, dessen Spezialität Scheidungsflagen find. An bunten Dolden schliefen müde Leuchttäfer wie Perlen in ihren Gatten, aber der läßt sich immer wieder entschuldigen. Ein interihrem Hochzeitstage wartet fie voll Ungeduld auf ihren geliebten Muschelwiegen, und die Luft war voll und trunken wie berauscht essanter Fall beschäftigt ihn, und die Klientin fikt im Sprechzimmer. von schwerem Wein. Und unsichtbare, goldene Geigen fangen den Aha," denkst du, der Rechtsanwalt ist ein Bindbeutel" und bist blauen Nächten und den Geheimnissen ihrer Dämmerungen fagen gespannt, was sich da für aufregende Dinge entwideln werden. hafte Lieber. In diesem Lande waren alle Menschen gütevoll, löften Falsch geraten, lieber Freund! Der Rechtsanwalt ist ein durchaus die Mädchen und Jünglinge ihre Anmut in Reigenspielen, indes die tugendhafter Chebold, aber die Frau wird eifersüchtig und läßt sich Matronen und Greise den Tiefsinn ihrer Jahre in altersheiligen scheiden. Im zweiten Akt ist der insgeheim fich vor Sehn Büchern suchten, besaßen alle die Gabe des Gefanges, war ein jeber fucht nach der eifersüchtigen Eattin verzehrende Anwalt gerade ba mit beschäftigt, fich neu zu verheiraten, als die gefchiedene Gattin bem Mann scheiden lassen, den sie inzwischen geheiratet hat. Sie will sich, wie fie fagt, pon Jetzt ist der große Moment da, wo ein geschickter Schriftsteller einen famosen Lustspielstoff hätte paden tönnen. Denn bei dieser spannung: geladenen Unterredung ist die eben angetraute neue Anwaltsgattin zugegen, und es wiederholt sich die Szene, die zu der ersten Schei dung geführt hat. Ernst Vajda ist aber fein geschickter Schriftsteller, sondern ein gemütvoller Berehrer von Gartenlaube- Romantik. Die erste Frau hat nur ihren Mann prüfen wollen und iſt gar nicht Geraspel in die Arme, Siehste woll. Wobei im Parkett einige wieder verheiratet; sie sinkt dem Bielgeliebten schließlich unter süßem schamhafte Tränen zu Boden follerten. Alle hatten nach den ab und an eingestreuten mild gepfefferten Andeutungen gehofft, es würde schließlich doch noch pitant werden. Es blieb aber nur bei
ein rhythmischer Stimmentänzer und Dichter..."
„ Tid!" tönte es da plöglich, und ein Tautropfen der Eisblume fant mit einem leisen Seufzer zur Erde; die Sonne ließ ihn fein Märchen nicht bis zu Ende berichten, als wollte fie, die alles überprüft, die Wahrheit seiner Worte anzweifeln und Maja nicht mehr durch ein schönes Lügenlied betören lassen. Aber die flingende Berle, die lofe auf der Nachbardolde aus Kristall hing, fehte die Erzählung des Märchens fort:
„ Und die Güte und Bartheit der Menschen wurde allmählich so unirdisch und ihre Seele für die leiseften Schwingungen fo empfänglich, daß sie mit gesenkten Antligen durch die Landschaft schritten, wenn sie einmal einen Baumstamm vom Wurmstich gernagt faben, und daß sie mitfühlend mit jeder Blume litten, die etwa den Reim
eintritt. diesmal aber als Klientin.
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Mit Graufen fielle ich mir vor, wie das Stüd etwa in Pyrit mirtt, wo nicht solche Darsteller zur Verfügung stehen. Ernst Degner.
Die Radio- Modefrankhelf. Die Erfindung ber brahtlosen Tele. in den Bereinigten Staaten, ein wahres Fieber ausgelöst, von deſſen phonie hat in den finanzkräftigen Ländern, zumal in England und Hochstand der Berichterstatter des Daily Chronicle" ein anschau liches Bild entwirft. Ich verlebte meine letzten Ferien", so schreibt der Journalist, in einer blühenden, weit ab von London gelegenen Industriestadt. Wie ich auch erwartet hatte, fand ich hier einen drahtlosen Telephonbetrieb, der das Luftmeer im wahren Sinn des Wortes in stürmische Wellenbewegung verfekte. Die drahtlose Unterhaltung wird in allen öffentlichen Bokalen wie ein belegtes Darbietungen und ist deshalb der begehrteste Artikel. Neu war für Brot oder eine Tasse Kaffee ferviert; fie bibet eine ber fostspieligften mich nur, daß ich dieser Unterhaltung ouch in den Familien und bei den Empfängen in den Privathäusern begegnete. Ich habe während meines Aufenthalts auch nicht eine einzige Einladung zu einer bendgesellschaft erhalten, auf der nicht die unvermeidlichen Worte standen:„ Man bitte, den telephonischen Hörer mitzubringen." Wenn ein Café oder ein Klub in der Lage ist, viele Apparate zur Ber fügung seiner Gäste zu halten, so wollen die Brivatleute in der Aufmerksamkeit den Gästen gegenüber dahinter nicht zurückstehen. Wenn ohne sich vorher mit dem Hörer zu versehen, der geradezu bestimmt bas so weitergeht, so wird man bald feine Familie besuchen können, ist, einen Teil der Gesellschaftstollette zu bilden. Zwischen der Suppe und dem Braten wird man sich dann in aller Ruhe an dem Gesangsvortrag einer Diva in London erfreuen und gleichzeitig über die Börsenfurse aus New York und die politischen Neuigkeiten aus Berlin und Baris auf dem Laufenden halten können."
Im Deutschen Opernhaus wird Kammerfängerin Vera Swara im Januar wiederum eine Reihe von Gallspielen abfolvieren. Reu verpflichtet fische Sängerin Frau Fortner albaerib aus Köln , die Baifiiten werben Kapellmeister Wilhelm Freund ( Rostock ), ferner die bochdramadard( Stuttgart ) und Gimpler( Chemnik), sowie der lyrische Bariton Mag Spilder( Leipzig ). Die Erstausführung der 3 auberflöte" unter Zeitung von Leo Blech ist auf den 12. Januar angesetzt.