Nr.9 41. Jahrgang
Was geht vor?
2. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 6. Januar 1924
Ich stelle aber auch ausdrücklich fest: Wenn auf einem Mer nun weiß, wie schwer es besonders in der jetzigen, Gebiet die sozialistischen und kommunistischen Arbeiter und tieftraurigen Zeit ist, klassenbewußte Arbeiter für eine rein ihre Vertreter in den Parlamenten, speziell im Reichstage, sich i de aliitische Organisation au gewinnen, der weiß einig waren, jo auf dem Gebiete der Schule. Ich bin auch, daß ihre Mitglieder zu den geistig vorgeschrittenen gejelbst Mitglied des Bildungsausschusses des Reichstages, dem hören, die politisch ebenfalls organisiert find. Bis vor kurzem gegenwärtig der neue Reichsschulgesetzentwurf vorliegt. Wenn wurden andere in dem proletarischen Freidenkerverband gar Auf der ganzen Linie rüsten die Parteien zu den Wahlen. Dieser in seiner von der bürgerlichen Mehrheit verballhornten nicht aufgenommen. Erst nach der 3ersplitterung der politi Gemeinde und Landtagswahlen stehen in mehreren Staaten Gestalt noch nicht Gesez geworden ist, so verdanken das elle fchen Partei wurde aus praktischen Gründen dieser Passus des vor der Tür. Die Reichstagswahlen sind in unmittelbare Anhänger der freien Schule dem unbeugsamen und bis in die Statuts gestrichen. Nähe gerückt. Ueberall in den bürgerlichen Barteien sehen fleinsten Details geschlossenen Vorgehen der Arbeitervertreter, Also jede aus den Mitgliedern der Gemeinschaft proletariwir den Zusammenschluß zum gemeinsamen Kampf gegen an dem auch der Vertreter der kommunistischen Fraktion teil: scher Freidenfer gewonnene Stimme wäre eine weitere Zerbas gesamte Proletariat. Sollte man da nicht meinen, das genommen hat. geschlossene Vorgehen der geeinten Gegner müßte bei den pro- Was foll also die große Rulturpartei"? Wie splitterung der Arbeitermacht, die dem Bürgertum zugute fame. Ich kann und will nicht annehmen, daß politisch ganz links letarischen Parteien den Gedanken auslösen, die Einheitsfann man sich als Freidenker dem Aberglauben hingeben. gerichtete Vorstandsmitglieder die Organisation der Gemeinfront des werftätigen Boltes nicht nur in schönen noch mehr Zerrissenheit gibt größere Stcßkraft? Diejenigen, schaft proletarischer Freidenter für ihre Zwecke und zu neuer Morten, sondern in der Tat entgegenzustellen? die dem Bürgertum noch ehrliche demokratische Grundsäge zu 3eriplitterung der Arbeiterbewegung mißMan fann wohl der Meinung jein, wenn die Gegner. wie trauen, fönnten sich sagen, es würde durch eigene Wahllisten brauchen wollen. Dagegen müßte nicht nur von den prole1918 bis 1920, die bisher herrschenden Klaffen so nieber der Freidenfer gelingen, für die neue Kultur- Partei" tarischen Barteien und Gewerkschaften, sondern vor allen Dingeschmettert von dem Zusammenbruch ihrer Herrlichkeit waren, die bürgerlichen Freidenfer einzufangen. Eine derartige Kal- gen von den Freidenferorganisationen selbst energisch Ber daß sie sich feig verfrochen, man könnte die letzten Reste ihrer fulation wird aber die Gemeinschaft der proletari wahrung gerade im Interesse einer gedeihlichen Beiterentwid Feste und Vorherrschaft durch einen kühnen Handstreich einer hen Freidenker Deutschlands " weit von sich wei- lung der Freidenferbewegung eingelegt werden. wenn auch fleinen, aber beherzten Schar über den Haufen sen, denn ihre Organisation beruht ja gerade auf dem Gegen- Die Freidenkerbewegung hat bisher alle flaffenbewußten rennen. Man tann darüber streiten, ob es in der Vergangen fag zum bürgerlichen Freidenfertum. Gesinnungsfreunde in ihrer Organisation gesammelt, ohne sich heit nicht ein leichtes gewesen wäre, das auszuführen. Aber in den Richtungsstreit einzulaffen, und zwar zur großen geangesichts der in festgefchloffener Kampfformation uns gegen meinsamen Kultur- und Aufklärungsarbeit zum Segen un'eret übertretenden, zu allem fähigen rüdsichtslosen Gegner im heranwachsenden Jugend und damit der gesamten Menschheit. ersten Falle einen solchen Glauben nähren, ist Idiotie oder Verbrechen. Ueber Bersäumtes oder Unterlassenes Jit es aber wahr, daß schon bestimmte Namen für die eigene Wahlliste" besonders der Reichstagswahlen genannt werden, angesichts des aufmarschierenden Feindes zu streiten, ift fträf und zwar Namen von Leuten, die die Gemeinschaft der Freilicher Leichtsinn, wenn nicht mehr. denfer als Trittbrett für sich mißbrauchen möchten, da sie in politischen Parteien teine Aussicht haben, dann wäre es höchste Zeit, daß die Freidenfer gegen diese Eigenbrötelet" energisch Front machen!
Wenn es aber zum Schaden der Interessen der Arbeiter, Angestellten, Beamten und kleinen Selbständigen zwischen den sozialistischen und der kommunistischen Partei zu feiner geschlossenen Kampfaufstellung kommen kann, dann ist es doch geradezu Bahnsinn in höchster Potenz, wenn man bemußt angesichts des anrüdenden, bis an die Zähne bewaffneten Feindes nochmals spalten mill
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vom Sonnabend, den 5. Januar
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Bas anders soll es sein, wenn der Freidenferverein i. B. in Triebes - Thüringen " ein Flugblatt verbreitet, in dem er die Freidenker zur Schaffung einer großen FreiLinsen, kleine denterfraktion im Reichstag und zur Sammlung eines eigenen Wahlfonds aufruft?
Was geht hier vor? Diese fleine Ortsgruppe fann faum ohne Zustimmung Dresdens ( 3entralvorstand der Gemein schaft proletarischer Freidenker) ein folches Flugblatt herausgeben. Ist es aber ohne Zustimmung Dresdens geschehen, dann hat der Zentralvorstand( der Gemeinschaft der Freidenker) sofort öffentlich dagegen Stellung zu nehmen. Ich stehe gewiß mit Herz und Verstand zu den Freidentern. Ich kämpfe jezt ein halbes Jahrhundert in den ersten Reihen der Freidenferbewegung, feit 47 Jahren in der politischen, und man muß mir von Freund und Feind zugeben, daß ich den Kampf um die Gewissensfreiheit für Trennung von Staat und Kirche und Schule und Kirche stets in den Vordergrund meiner Lebensaufgabe gestellt habe.
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Getr. Pflaumen.
Rosinen in Kisten Sultaninen in Kis'en.
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Nicht weitere 3ersplitterung, sondern 3 u sammenfassung aller Kräfte des Boltes, um die geschlossen heranziehenden fapitalistischen Gegner niederzu ringen, zumindest hait zu bieten. Ist das geschehen, dann wollen wir uns darüber auseinandersetzen, wer von den drei Arbeiterparteien, um mit Leffing in Nathan den Weisen zu reden, ben echten Ring besigt".
Freidenker, Atheisten, Dissidenten, duldet ihr wenigstens feine weitere Zersplitterung in einer Zeit, wo alle Kräfte gegen den gemeinsamen Feind, der nicht nur schon vor den Toren 4,85 5,10 steht, sondern bereits in unser Haus eingedrungen ist, gebraucht
7,70 8,10 5.40-5,70 werden
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Gertraudtenstraße 20-21.
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