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noch mehrere Jahre sich am Ruder behaupten zu fönnen.[ fichen gezwungen, Farbe zu betennen. Die Bolitik des Orbsteigen müsse, um nach langem Aufenthalt mit einem zweiten Juge Dagegen liege Breslau auf Andererseits glaubt man hier nicht mehr an die Möglichkeit nungsblods geht darauf aus, Landesregierung und Sozial den Gerichtsort Dels zu erreichen. einer bolichemistischen Revolution in Europa insbesondere demokratische Partei durch Brovokationen dem Radita halbem Bege, würde die Gemeinde dem dortigen Landgericht zunach dem jämmerlichen Scheitern der fommunistischen( ismus zuzutreiben. Dieser Radikalismus foll dann als geteilt, fo würden Parteien, Zeugen, Geschworene usw. viel Zeit Butsch versuche in Deutschland und fürchtet auch Vorspann für die eigenen 3wede dienen. Nichts fürchten die und der Staat damit viel Geld an Zeugengebühren usw. sparen. nicht mehr die fommunistische Propaganda. Man wendet viel Bürgerblodpolitifer in Thüringen so sehr, als eine besonnene Und was antwortete ein preußisches. Justizministe mehr Augenmerk der Arbeiterregierung in Eng Haltung der sozialdemokratischen Landespartei. Aufgabe rium auf dies höchst vernünftige Gesuch? Die Betenten hätten an land zu, von der man eine größere Einflußnahme auf die unserer Genoffen in Thüringen wird es sein, auch diese sich zwar recht, aber in der gleiden Lage feien fast alle zum B. Gestaltung der sozialen Lage in Europa erwartet, als von Intrigen zu durchkreuzen. zirk des Landgerichts Dels gehörigen Gemeinden. Die meisten hätten der Moskauer Regierung. Mit Befriedigung wurde daher nach Breslau einen fürzeren Weg, aber wolle man sie alle zu Bresauch der Ausspruch Macdonalds aufgenommen, daß alle lau schlagen, so würde das Landgericht Dels feine Eristen z Rüstungswettbewerbe durch eine große internationale Ber Wie sehr sich die Demokraten in Thüringen bei der Grün- berechtigung verlieren! ständigung zwifchen England, Frankreich , Belgien , Italien , bung des Ordnungs"-Blods haben hineinlegen lassen, zeigt eine Spanien , Deutschland und der Tschechoslowakei abgelöst mer- Buschrift in der deutschnationalen Barteitorrefpon den müssen. denz, in der es heißt:
Man erwartet schließlich, baß die normalen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland auch auf die chechischen Kommunisten im guten Sinne einwirken und fie zivilifieren werden. Daher ist es auch nicht ausgeschlossen, daß fich eine neue innerpolitische Konstellation in der Tschechoslo wakei daraus von selbst ergeben wird.
Nachschrift der Redaktion: Es ist für deutsche
Demokraten als völkische Wahlmacher.
werden."
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Und darum also.... Darum muß heute das Publikum sich einen unerhörten Abbau aller Rechtsgarantien gefallen laffen, damit wie viel überflüffige Gerichte ihre„ Eristenzberechtigung" behalten?! E. R ― t.
Die Revision im Schupoprozeß.
Clives Untersuchung.
„ Selbstverständlich mußten wir darauf bestehen, daß der Zug nach rechts, der unzweifelhaft im Bolte besteht, auch bei der Bet. teilung der Sige zum Ausdrud tommt. Dies ist einigermaßen dadurch geschehen, daß wir voraussichtlich staft mit Mainz , 17. Januar. ( WIB.) Die Revision vor dem Revivier mit fieben Sihen im Thüringer Landtag einziehenfionsgericht der Rheinarmee in Mainz in Sachen der Offiziere und Beamten der Düsseldorfer Schuhpolizei wird in der heute Um den Mandatshunger ber beuifch nationalen Monstattfindenden Berhandlung durch die Rechtsanwälte Dr. Bräutigam, Leser gewiß von außerordentlichem Intereffe zu erfahren, archisten zu stillen und ihnen eine Handvoll Mandate zuzu Dr. Grimm und Dr. Boß begründet. Die Verteidiger haben in ihrer unter welchem Gesichtswinkel die tschechische Sozialdemokratie, fchanzen, haben also die republikanischen Demokraten Revisionsschrift zunächst wiederum die Unzuständigkeit des eine Barinerin der Benesch- Koalition, die auswärtige Politif ben„ Bürgerblod" gründen helfen! Es geht nichts über die chrift Gerichts gerügt, da es sich um Vorfälle in Düsseldorf , d. h. nicht ihrer Regierung betrachtet. Daß das Bündnis zwischen Baris liche Nächstenliebe. auf feindlichem Gebiet handele. Ferner fomme bei dem Vorgehen und Brag sich feineswegs unbedingt gegen Deutschland aus. der Schußpolizei gegen die Separatisten ein Angriff auf die franwirken muß, ist auch von uns schon ausgesprochen worden. Die Justiz als Verschwenderin. zöfifche Armee oder deren Mitglieder nicht in Frage, es sei also nur Indes wird der deutsche Leser einige tritische BemerBenn Emminger fegt einen Eingriff in die Rechtspflege unter ein 3 wischenfall zwischen Deutschen , die Sache, gehöre tungen nicht unterbrüden können, so z. B. daß die Herrnimmt, der einem Juftigstillstand auf einigen Gebieten gleich. daher überhaupt nur vor ein deutsches Gericht. Im übrigen richiet Ichaft Poincarés eine nicht geringere reaktionäre Gejahr darstellt als die abgehalfterten Dynastien, und daß auch fommt, fo fcheint es faft, als wolle die Justiz ihre eigenen, jahrelang fich die Revisionsschrift gegen die Fragenstellung. Un'er den andere Staaten als Ungarn die ihnen gewährten Anleihen geübten Berschwendungsfünden auf Kosten des rechtsuchenden Pu. 135 Sulbfragen, die tas Kriegsgericht in Düffeldorf gestellt beffer als zu Rüstungszweden verwenden könnten. Der blitums wettmachen. Bo und wie ohne Schädigung der allgemeinen habe, feicn die für diesen Prozeß wichtigsten ausgelaffen Optimismus der tschechischen Genossen im Hinblid auf ihre Rechtssicherheit und nicht erst seit heute hätte gespart werden worden, nämlich die Frage, ob sich die Echuhpo tziften in Notwehr Optimismus der tschechischen Genossen im Hinblick auf ihre befunden haben und die Frage, ob sie durch das Verhaften der SepaKommunisten wird durch deutsche Erfahrungen nicht bestätigt, fönnen, foll hier an einigen Beispielen gezeigt werden. Der vernünftige Gaß des alten römischen Rechts: Minima non ratiften gereizt worden sind. Unter Hinweis auf verschiedene weitere denn die deutsche Republik hat Sowjetrußland längst aner fannt, ohne daß deshalb die deutschen Kommunisten ihr Ber - curat praetor"( lm Bagatellen fümmert sich ber Richter nicht"), Formfehler wird die Aufhebung des Urteils verlangt. ist in Deutschland bis heute unbekannt geblieben. Ein trefflicher hältnis zu ihr revidiert hätten. Strafrechtslehrer, der verstorbene Franz von Lifat, trug in feinem Rolleg unter anderem folgende Fälle aus der Bragis vor: Ein Speyer , 17. Tamuar.( WTB.) Heute vormittag versammelten Strafgefangener wurde zu Gefängnis verurteilt megen Diebstahls, begangen an einem Blatt Schreibpapier, und in unüber. fich die Bertreter aller wirtschaftlichen, politischen und religiösen München , 17. Januar. ( 2.) Die Sozialbemotra- trefflichem juristischen Scharfsinn entbedte das Gericht noch gleich Berbände der Pfalz und einige Bertreter des Kreisrales beim eng fen haben im Landtag einen Antrag eingebracht, worin fie for- einen zweiten Diebstahl, begangen an der Tinte, mit der lichen Ceneralfonful Clive. Der Vertreter des Rreisrates dern, daß die Berordnung der Staatsregierung über die Siche- der Ung'üdfelige feinen Brief geschrieben hatte! Aehnlich wurde betonte, daß, rad dem der Kreisrat feit bem 8. November burch die rung der Wahlfreiheit und über die Abänderung der Aus ein Dienstmädchen verurteilt wegen Diebstah's einer Nabel mit ein Separatisten aufgelöst worden sei, die foziale Fürsorge in der Pfalz nahmezustandsverordnung vom 26. September noch vor der gefädeltem Zwirn, ein Gefangener wegen Anstedens einer fremben pöllig zerstört sei und die brei heilansielten der Pfalz demnächst Beschlußfaffung im Plenum über die Wahlgefehesvorlage Rerze( Diebstahl an dem verbrannten Stearin!) usw. usm... 1800 Geiftestrante, Krüppel vnd Idioten nach den Landgemeinden dem Landtag unterbreitet werden soll. Nun, wird der Jurist einwenden, das war vielleicht vor 20 zurüdididen müßten. Ein Vertreter br Arbeitgeber lege Jahren so, aber heute... Heute ist es genau so, und die Bösartig. bie Schäben bar, die der Industrie und dem harbel burd) Bornahme feit, mit der mitunter solche Bagatellflagen durchgeführt werden, von Riquifitionen und Wegnahme von Last. und Personenfraft. illustriert am besten ein Fall aus allerlegter Zeit, der Fall eines wagen zugefügt worden feien, Weiter brachten die Bertreter ber Beamten aus dem Reichspensionsamt. Diefer republi- freien und der chriftlichen Gemertjchaften die Ablehnung der tanische Beamte hatte entdeckt, daß ein gewisser Major a. D. von Hol. Sonderbündlerregierung durch die Arbeiter zum Ausdruck. Der webe in feiner Dienstzeit ein antirepublitanisches Blait herstellte Bertreter des Allgemeinen freien Angestelltenbundes appellierte an und durch rechtsstehende Hilfskräfte vertrieb. Der Beamte hatte ein die Humanität Englands, das das Ende der Heimsuchung und die Eremplar diefes Blättchens im Bapierforb des Herrn Majors Rückkehr der Vertriebenen und Ausgewiesenen erwirten folle. In gefunden; er übergab es dem Betriebsrat zur weiteren Veranlassung allen Reden fam bie einmütige Ablehnung der Separa. und erhielt prompt eine. Antlage wegen Diebstahls des tistenherrschaft und das Verlangen rach Wiederherstellung Blattes! Mingriff einer untergeordneten Behörde?: D nein, biefe des alten Rechtszustandes entschieden zum Ausdrud Strafverfolgung erfolgte auf persönliche Beranlassung bes Präsidenten im Reichspenfionsamte, p. Ja cobi, und des Staatssekretärs v. Belfer, die beibe na. türlich in feiner Weise daran gedacht haben, für die Bloßstellung eines monarchistischen Majors Vergeltung zu üben. Die Sache ging an das Landgericht, das den Delinquenten freisprechen mußte- auf often der Staatsfasse( zu deutsch : der Steuerzahler).
Sozialdemokratie und Wahlfreiheit.
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Die Bürgerlichen fabotieren die Reichsregierung. Die DA3." läßt sich aus Jena melden, in bürgerlichen Kreise Thüringens fei man über die Bereinbarung zwischen der Reichsregierung und der Landesregierung start enttäuscht. Die bürgerlichen Parteien hätten es deshalb abge lehnt, Mitglieder zu dem Fünferausschuß zu er nennen, der„ an Stelle des bestimmt erwarteten Reichs tommiffars" eingefeßt worden fei. Damit entlarot fich der„ Ordnungsblod" felbft. Er verrät, daß den Bürgerlichen an einer fachlichen Regelung der ftrittigen Fragen gar nichts liegt. Ihr Ziel ist die Bergewaltigung der thurin gifchen Regierung, sie wünschen das widerliche Schauspiel einer Reichsegefutive. Zu diesem Zwed erfand man feit Monaten Schauergeschichten, zu diesem Zweck und nur zu diesem 3wed überlief man den Militärbefehlshaber mit Denunziationen und unfachlichen Berichten, aus diesem Grunde rief man den Schutz" der Reichsregierung an. Heute, da sie ihre dunklen Bläne durchkreuzt fehen, fa botieren die Bürgerlichen die Anordnungen derfelben Reichsregierung.
Die thüringische Landesregierung hat flug gehandelt, als fie dem Kompromiß zustimmte. Sie hat damit die Bürger
Kulturpolitik aus der Froschperspektive.
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Etwas anderes: Bor einiger Zeit petitionierte die Gemeinde D., etwa eine Bahnstunde von Breslau gelegen, fie möchte aus dem Ber. band des Landgerichts. Dels herausgenommen und dem Land gericht Breslau zugeteilt werden. Zur Begründung war an geführt, daß man, um von der petitionierenden Gemeinde aus Dels zu erreichen, erft mit der Eisenbahn nach Breslau fahren und dort um
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Bürgermeister Dr. Bollmer fcille mit, laß von den Separe. tiften der Stadt Speyer eine Gelb buße pon 20 000 Gold. mart und die llebernahme der Beerdigungstolen für den Braj. denten Heinz Orbis auferlegt worden sei. Der Stadtrat tabe diese Forderung einstimmig abgelehnt.
Sachfen für billigere Gütertarije. Reichsbahnminister Defer bat am 18. Januar Ministerpräsident Heldt in Dresben einen Be. fuch abgestattet. Im Anschluß daran fand eine Besprechung ftait, an der auch der Finanzminister Reinhold teilnahm. Dabei hat der fächsische Ministerpräsident erneut zum Ausdrud gebracht, es sei wünschenswert, daß die Gütertarife etwas her abgefegt würden, was eine wichtige Hilfe für die Wiederingangfehung der Wirtschaft bedeuten würde.
Die Wunder der britischen Reichsausfllung. Die britische Konzert der Proletarischen Musikfreunde. Reichsausstellung, die in diesem Jahre stattfindet; wird Baulichkeiten Die Gemeinschaft Proletarischer Musikfreunde und Anlagen von einer Größe und Restspieligkeit aufweifen, trie sie Zum Arbeitsbericht des Kultusminiffers. E. B. lud zu ihrem zweiten Symphoniekonzert in den noch feine Austellung besaß. Zu diesen Wundern gehört ein Daß Minister über die Tätigkeit ihrer Amtszeit in Buchform Saalbau Friedrichshain " ein. Mit dem Blüthner Orchester Rohlenbergwert, das auf dem Ausstellungsterrain zu Wembley in einem Boden angelegt wird, mo niemals vorher Kohle gewesen ift. berichten, ist in der deutschen Republik tein Novum mehr. Bislang gramm des Abends enthält in furz zusammenfassenden Betrachtungsgebäude werden mehr als 10 Millionen Pfund Sterling ver berichten, ist in der deutschen Republit fein Novum mehr. Bislang mufizierie dort Jascha Horenstein als Dirigent. Das Pro- Diefe Anlage ellein foftet 100 000 Bfund Sterling. Die Ausjte!. aber mehte burch fo.dhe Beröffentlichungen ein tiefer Geift menfchtungen über die aufgeführten Werte eine Einführung, die für ein fchlingen. Nimmt man bozu die fostbaren Gegenstände, die aus aus licher Unbefriedigtheit, jenes Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, bas ganz unbefangenes Bublifum ein bißchen gelehrt und ein wenig allen Teilen der Welt hierher zusammenströman, so darf men wohi jeden Schaffenden und Rämpfenden überkommt, wenn er an einer abseits von vollstümlicher Schreibweise erörtert, aber gut gemeint fagen, daß Bemblen während der Ausstellung die größten Begbiegung auf die Durchmessene Strecke zurückblidt, wenn er das ist. Gut gemeint war auch Jascha Horensteins Wille zur nach Berte vereinigen wird, die je auf einem derartigen Erreichte am Ideal feines Bollens mißt. Herr Dr. Boelig, schaffenden Tat. Ein Dirigent legter Borauslegungen ist er nicht. Raum zusammengetrecht worden sind. Der Ausstel Breußens zweiter republikanischer( vernunftrepublikanischer) Kultus. Mangel an ursprünglichem Rhythmus, an befreiender Leichtigkeit fungspalast der Ingenieurarbeiten umfaßt einen minister, macht es fich leichter). Sein Arbeitsbericht tenni fein Ideal der Gestaltung und daher Neigung zum Berschleppen der Zeitmaße Raum von 550 Ar. Der Industrizpalast ist ähnlich groß, einer werdenden Rultur. Er sieht das Chaos unserer gärenden Zeit ften Hemmniffe, die ihm oft böse Striche durch seine flanglich gewollte von über 1000 Ar. Bei diesen gewaltigen Bauten find mehr als und Untlarheit in der Einheitlichkeit des Aufbaues find feine bitter- und aufemmen bedecken die beiden Ausstellungshallen ein Geländ fulturellen Ueberganges turch gymnasialdirettoriale, volfsparteiiche Abrundung machen. Sie verleiten ihn zu Wunderlichkeiten, ja zu 12 000 Tonnen Beton und über 1200 Tonnen Stahl als Moterial Brillengläser, die nur zum Gehen in der Nähe taugen, die Fernen Stiltrübungen in Mozarts Es Dur Symphonie. Durch nerwendet worden. Tas Stadion, des für die großen sportlichen und Ziele in Rebel verschwimmen laffen. Er dekreftert, daß uns unflare Fassung und seltsame Schroffheiten wurde sie nicht allein un. Beranstaltungen errichtet wurde, ist das größte der Welt. das große neue Bildungsideal noch fehlt, das der Wolfsbildung Stil mozartisch, fie ließ in ihrer ftoditeifen Auffassung ben mozartischsten Hunderttausende Brund Sterling wird allein der Transport der und Form geben foll". Er seufzt:„ Die fulturschöpferische Kraft ist Grundzug glücklichster Zufriedenheit allzufehr vermissen. Horenstein, Ausstellungsgegenstände verschlingen, und die Einrichtung der veraus den Stürmen ter Revolution nicht emporgeftiegen. Möchte der sich anscheinend bemüht, Bruno Balier in der Stabführung zu schiebenen Bergnü ungseta bliffements und Rummelplätze wird mon man nicht mit Geibel fortfahren:„ Und ahnet nicht, daß jene Morgen folgen, müßte fich vor allem vor Uebertreibungen in den Beme mit einer Million Bfund faum bestreiten können. röte den Horizont fchon tüßt.:."? gungen hüten und feinen Körper zu strafferer Haltung zwingen. Seine meist zu starre Zeichenaebung wirft unvorteilhaft auf das an Kalenderfuriofitäten. Daß unser Saferber allerlei Ueberein. Was wunder, daß Herr Dr. Boelig bei solch einer Einstellung fich nicht sehr flangfreudige Blüthner- Orchester und hindert es am ftimmungen von periodenweise wiederkehrenden Daten zeigt. bürfe eine„ Neuordnung" des preußischen Schulwesens fieht von jener glanzoollen Aufblühen vollends, was sich insbesondere nachteilig in bisher kaum jemandem aufgefallen fein. Wer weiß beispielsweise, klaren Einfachheit, die allen großen( 1) Reformen den Stempel ber Tristan. Musi auswirkte, die reben einer understand, daß fein Jahrhundert am Mittwoch, Freitag oder Sonntag anfangen tes Selbstverständlichen aufprägt, daß er sich rühmt, die geschichtlichen Berdehnung unter mancher Unfauberteit der Bläser und Un- fann! Der Monat Oftober beginnt ferner fiets mit demselben Tage, lich gewordenen Schularten erhalten zu haben, daß er die preußische ausgeglichenheit in der flanglichen Färbung des Gesamtbithes fitt. mit dem der Januar begonnen het, und die gleiche Uebereinstimmung Mittelschule, diefes Bittergeschöpf einer volfsschulfeindlichen Zeit, Am glüdlichsten gab sich noch Beethovens C- Mo11- findet man zwischen April und Juli fowie zwischen September und unangetastet missen will! Typisch für die Wertung der verschiedenen Symphonie zu erfennen, wennschon die rhythmische Feinheit Dezember. Auch der Februar, der März und November beginnen Schulgattungen im Gesamtrahmen unserer Boitsfultur ist es, daß des Werkes oft ganz unter den Tisch fiel. Die Neuheit des Abends mit demfelben Wochen ag. Juni und August bilden begegen in dem höheren Schulwesen faft der breifache Raum gegenüber dem war einz Lieffens Samlet Suite"( Dous 30). bie dieser Beziehung eine Ausnahme, da fie verfchiedene Anfänge haben. ihre Ronzerturaufführung beim Lonfünftlerfest in Raffel erlebte. Diese Regeln gelten indessen nicht für Schaltjahre, so daß das gegen Boltsschulwesen eingeräumt ist. Charakteristisch für die Erkenntnis Leider blieb auch ihr Eindruck burch Horensteins Vermittlung dunkel. wärtige Jahr nicht zur Probe auf dos Erempel herangezogen wer der Nöte unserer Zeit, daß die innere Wiedergeburt eines Boltes man konnte eben die Schönheiten dieses feingebauten Wertes, deffen den tann Das gewöhnlide Jahr beginnt und schließt dagegen aus. aus religiösen Kräften hervorgehen muß. Doch genug der Bet Höhepunkt unstreitig der mächtig aufbegehrende Totenmarsch ift, nur nahmslos mit demletben Tag. Für fparfame Leute fei noch darauf spiele. Auch ein bescheidener Kritiker hätte von dem höchsten Schul- vermuten und würde dieser erlesenen Musik gern von geftaltungs- hingewiefen, daß sie ihren Kalender noch 28 Jahren wieder ver. beamten Preußens, unter dem nach seinen eigenen bescheidenen fähigerer Hand aemeistert begegnen. Der anwesende Romponist wenden fönnen. Er ist nach der achtundzwanzigjährigen Lagerung Borten Preußen zur Bormacht der deutschen Schulpo.itit" gewor durfte sich selbst für die beifälligen Huldigungen des Publikums be- wieder vollständig altuell geworden. den ist( daß du die Nase ins Geficht behältst!), mohl ein ganz, ganz flein wenig mehr Distanz und einen ganz, ganz flein wenig größeren Die Zuhörerschaft selbst, welche den Riefensaal fast restlos füllte, Horizont als den einer Untertaffe erwarten dürfen. So aber bleibt folgte mit musterhafter Anteilnahme und Hingebung ben barnebote ihm nichts übrig als die Ronstatierung der Tatsache, baß die aften. nen Mufifverträgen. Und für diese bemundernswerte Freude am mäßig getreue Aufzählung der Veränderungen im Bolfsbildungs: Offenbarung erfüllte Aufführung gewünscht. Eine Befreiung durch Runstgenuß hätte man ihr gern eine fchladenf- fere und von letter wefen Breußens unter der Aera Boelig für jeden Schulpolitiker bie Kunst und vom Alltag foll ja bem werftätinen Bolle an biefen aus Beruf oder Interesse das Buch unentbehrlich macht. Und vor Abenden erblühen Geläuterter fönnte der Mensch, den die Tanes. tiefer Empfehlung schweigt die Kritit. arbeit laftvoll beschwert, sein. Innerftes nicht erheben, ofs menn Bestes vom Besten ihm dazu verhülfe, darum dürfen ihm Halb.
R. L.
danken.
) Otto Boelig, Breußisches Bildungswesen. Berlag von Quelle heiten diese Weihe nicht schmälern. v. Meyer, Leipzig 1924. 172 6,
Bertragsabende der Bolfsbühne. Conntag 74, 1hr bricht Au'ius Bab in ber Mula bes Gymnasiums zum Grauen lofter, lofteritr. 74 über: Die großen Liebesbramen der Beltliteratur. Einlaßkarten( 30 bzto. 25 Pf.) am Saaleingang.
OP
Erwin Cen val ist von der Hamburger Univerfitat als Dosent für ufitwiffenfaft beiufen worden. Man fennt Lendval vornehmlich aus seinen im brengen Etil gebaltenen à capellahören, sowie aus leinen Archaifchen Tangen( oie demnächst auch in Berlin zur Darstellung fommen follen). In der Muflrundschaut der Sozialistischen Monatshefte, die Lendvai seit Jahren bearbeitet, iit er borwiegend beftrebt, die Weile junger unaufgeführter Komponisten sus behandeln und ihr Schaffen zu fördern.