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Adolf Ritter

Hochbahnsegen.

ficherungsanstalt Berfin und vor allem feit fechzehn Jahren als( und burch Stich flammen, einige male die Lösch­Giabtoerordneter und schließlich als unbefoldeter Stadtrat und seit mannschaften gefährdeten. Erft gegen Morgen war der Bildung des neuen Berlin als Bürgermeister geleistet hat. jede Gefahr beseitigt. Die Aufräumungsarbeiten werden heute in Unermüdlich fleißig, ruhig besoemen, fo häufig flug rermittelnb, Angriff genommen. sohen wir unseren Bürgermeister Ri ter feinen vielen Amtsgeschäf ten nachgehen, welche die neue Etadt ihm auferlegte. Und immer wieder bewährte sich im Kampf der Meinungen sein Rat und die aufrech'e Lauterfeit seines Wesens. Mit tiefer Trauer und herbem Schmerz erfüllt uns a so heute fein plöglicher Lod. Des Andenten an Adolf Ritter wird in uns und in der Stadt Berlin nie erlöschen. Die Trauer von vielen Taufenden die er führte, die er beriet, denen er half und für die er arbeitete, wird ihm zu Grabe folgen.

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Alle Tage Schnee.

Zu den an der Börse am meisten forcierten Papieren gehören neuerdings die Alien der hoch und Untergrundbahn. Das hat zwei Gründe. Die hoch und Untergrundbahn hat ihr nominelles Rapital von rund 100 Millionen Warf niemals ver­wässert, sie hat nur einmal eine zahlenmäßig unbedeutende Repar tierung ihrer Obligationen und Umtausch gegen neue Aftien vor­schriften des neuen Goldbilanzierungsgefeßes zwingen deshalb auch genommen. Ihr Kapital ist also reines Goldfapital. Die Bor die hochbahn nicht zu einer Zusammenlegung, wie sie bei den meisten deutschen Aktien erfolgen mußte. Außerdem geht das Gefchäft gut. Bei den Löhnen, die die Gesellschaft zahl, ist es durchaus möglich und wahrscheinlich, daß sie wieder eine normale Friedensdividende pon 4 bis 5 Broz. zahlt, wenn nicht mehr. Eine Hochbahnaftie wird deshalb zu den ersten deutschen Industriepapieren gehören, die auch dem rewöhnlichen Aktienbefizer und nicht nur den Kreisen der Ber­waltung etwas bringt. Rein Wunder, daß die Hochbahnattie ge fucht ist und heute mit rund 350 Mart bezahlt wird.

Ein Herzschlag hat in der vergangenen Nacht den Ge­nossen Adolf Ritter , Bürgermeister von Berlin , aus unserer Mitte gerissen. Erst am 31. Januar würde Ritter das 53. Lebensjahr vollendet haben. Unmittelbar vorher streckt ihn die Sense nieder Mit ihm schieb einer der treuesten Berfechter der Arbeiter. fache aus dem Leben. Stammte er doch selbst aus der Klasse, der er feine Lebensarbeit gewidmet. Unter den ärmlichsten Der Magistrat beschloß in seiner heutigen außerordentlichen Berhältnissen aufgewachsen, in einer zweiflassigen Dorfschule Sigung , die Bestattung des Bürgermeisters Adolf Ritter auf Koften gebildet", wurde er gegen feinen eigenen Wunsch genötigt, der Stadt vorzunehmen und zwar von der Stadthalle aus nach das Schneiderhandwerk zu erlernen. In diesem hat er bis zum einer dort flattfindenden Trauerfeier. Der Stadtmedizinalrat Ge­Jahre 1898 gearbeitet, gleichzeitig aber innerhalb der Gemert- heimrat Dr. Rabnom, Stadtrat Geheimrat Dr. Ludwig Hoff schaft und der Partei eine rege Tätigkeit entfaltet. Im Jahre mann und Stadtrat Bege werden im Auftrage des Magistrats die 1899 murde er von seiner Berufsorganisation zum Bevoll Trauerfeier vorbereiten. mächtigten für Berlin gewählt. Er bekleidete diese verantwor tungsvolle Stellung bis 1905, um dann von der Gewerf. chaftskommision in das Arbeitersekretariat berufen zu wer den. Hier hat er eine besonders segensreiche Tätigkeit ent­Um so mehr sollte das Publikum von der Gesellschaft eine an faltet. Seine Erfahrung in sozialpolitischen Angelegenheiten Man fennt die Redensart: toujours perdrix"... alle Tage tändige Bedienung des Berfehrs verlangen, zu der die er war als Gewerbegerichtsbeisiger, Mitglied des Aus Rebhuhn auch diefes föftliche Gericht bekommt man über. So ist Gesellschaft durchaus in der Lage ist. Die Wagenüberfüllung in der Hochbahn ist ein Standal Eine Verdichtung der Zugfolge von schusses der Landespersicherungsanstalt und in anderen sozial- es auch mit dem Schneefegen, den uns bis jetzt mit wenigen auf wenigstens 3 Minuten in den eigentlichen Berkehrszeiten ist 5 politischen Körperschaften tätig-fam ihm im Arbeiterfefre- Ausnahmen jede Nacht beschert hat. Glaubst du dein Haus heute technisch ohne weiteres möglich, der Wagenpart der Gesellschaft fariot außerordentlich zu statten. tipp- topp gesäubert zu haben, ist der Schnee schön in Haufen gefeßt, reicht dazu aus. In den Zeiten nach dem Kriege fonnte man viel Bei den Stadtverordnetenwahlen von 1907 wurde Ritter um weggefahren zu werben, so haft du am nächsten Morgen die feicht verstehen, wenn die Aufsichtsbehörden ein Auge zudrückten. damals noch als drittklassiger" Bertreter der Sozialdemo- Freude, daß die Arbeit von gestern von neuem zu beginnen ist. Jeht, wo der Betrieb für die Gesellschaft wieder durchaus rentabel fratie im Roten Hause gewählt. Neben der Sozialpolitit mar Bieter muß Schaufei und Besen in Bewegung gesetzt werden, und wird, sollte das Polizeipräsidium als Aufsichts. die fommunale Betätigung sein eigentliches Feld. In der die Schneehaufen werden immer größer. Für den güdlichen Befizer instanz unter allen Umständen einschreiten, und Stadtverordnetenversammlung und der Stadtverwaltung war dieser Haufen entsteht nun die Frage: Wohin damit? Denn wo fein eine bessere Bedienung des Berliner Verkehrs unbedingt er gewiffermaßen zu Hause. Als nach der Revolution eine Garten ist, ter den Schnee in unbegrenzten Dimensionen aufnehmen erzwingen. Die Gesellschaft ist leistungsfähig. Die 50prozentige Er­höhung der Berkehrstarife bei faft dreifacher Wagenbenutzung schaff fozialistische Mehrheit auf Grund des neuen Wahlrechts ins fann, bleibt bie Abfuhr das einzige Mittel, um im Falle einer genügend Mittel, die dem Berkehr zugute fommen müssen. Rathaus tam, mählte diese den Genossen Ritter zum Bürraschen Schneeschmelze einer Ueberschwemmung vorzubeugen. Neu­germeister, der neben dem Oberbürgermeister die Leitung lich trafen wir unseren Bädermeister, der mit seinem Gesellen zu Ser vielgestaltigen Verwaltung Groß- Berlins zu führen hat. fammen Bferd spielte und einen großen Aderwagen voll Schnee Seit dem 12. November 1920 dem Tage seiner Einführung auf die nächste Wiese fuhr. Auch die Eisenbahn beladet, um die -hat Ritter dies verantwortungsvolle Amt ausgeübt. Nur Geiei'e und Fahrsteige freizumachen, ganze Güterwagen mit dem fnapp drei Jahre war es bem im rüftigsten Mannesalter töftlichen gefrorenen Naß und führt sie zur Entladung bis zur ge­Stehenden möglich, die umfangreichen Pflichten zu erfüllen, eigneten Stelle außerhalb der Station. So hat ter reiche Schnee. die das Amt ihm auferlegte. Denn in feiner Eigenschaft als legen diefes Winters auch auf dem Lande ökonomische Folgen Bürgermeister war er auch zum Vertreter der Stadt Berlin aber schön ist dieses Vergrabensein in der weichen Dede boch! in den Reichsrat gewählt und mit zahlreichen Ehenaufgaben betraut.

In der Partei hat die ruhige Sicherheit seines Wesens wie seine herzliche Kameradschaftlichkeit allseitige Anerkennung gefunden. Hatte er doch neben seiner vielfachen Arbeit für die Gewerkschaften immer noch Zeit, auch für die politischen Inter­effen der Arbeiterklasse vollen Eifer zu entfalten. Der fozial demokratische Parteitag 1919 hatte ihn deshalb zum Beisitzer im Parteivorstand bestimmt. Als solcher hat er bis zu feinem Tode amtiert und der Partei wertvolle Dienste geleistet. Sein plöglicher Tod, der ihn mitten aus der Arbeit fortnahm, reißt eire flaffende Lüde in unsere Reihen. Trauernd steht die ganze Partei, vor allem die Berliner Sozialdemokratie, an der Bahre eines ihrer treuesten Kameraden. Sein Andenken wird lange fortleben in den Herzen seiner Mitkämpfer!

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Schacher am offenen Sarge.

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Zu melcher unerhörten Roheit die Schacherpolitik ber bürger­lidhen Parteien im Berliner Rathause fich versteigt, beweist eine Berhandlung, die heute mittag zwischen dem deutschnationalent Stadtrat Bege und bem Führer der Demokraten Herrn Merten flattgefunden hat Herr Wege wies den demokratischen Frattions. Dorsigenden darauf hin, daß der Tod des Bürgermeisters Ritter doch eine neue Situation geschaffen habe und daß feine politischen Freunde nunmehr wahrscheinlich jeden bürgerlichen Randidaten für den Bosten bes Stabiverordnetenvorstehers schluden würden, wenn die Demofraten ihnen jetzt schon den Bosten bes Bürgermeisters zuficherten.

In Friedenszeiten haben storta Schneefälle ftets ein gewaltiges Loch in die Berliner ftati'chen Finanzen geschlagen. Der Magistrat fonnte damals noch in volle Raften greifen und ließ sich nicht lange nötigen, die Schneeberze zu beseitigen. Jekt ist das anders gewer ben. Man läßt den Schnee liegen, folange es irgend geht, und Bürgerliche Parteien schachern also über ben Bosten eines noch wartet auf die toftenlole Hilfe der lieben Winterfonne, die uns dann feine 12 Stunden lang verstorbenen Mannes, um taburch ihre Innerhalb meniger Tage genge Magenburgen auffahren zu laffen, Kuhhandelspolitik eines fogenannten Bürgerblocks fördern zu kön schnell den schen berühmt gewordenen Berliner Maisch beschert. um den Schnes abzu arren aber in die Flußläufe zu werfen, ift die nen. Ein tieferes moralisches Niveau einer Bolitik, wenn dafür Gabt nicht mehr imftante. Man schlage in alten Rechnungsbüchern das Wort nicht zu schade fein sollte, tann es sicherlich nicht geben. nach und wird ersteunt sein, wes die Schneeabfuhr schon damals Wir würden die ganze Angelegenheit für unglaubwürdig halten, gefestet hat. Heute würde die Gespannlieferung für den gleichen wenn sie nicht durch untrügliche Information aus dem Rathause Umfang der Abfuhr noch riel mehr foften. Die Berliner schimpfen felbft stammte. Die Berliner Bevölkerung weiß jest jedenfalls, aus natürlich nach altem Brauch über die liegenbleibenden Schneeberge melchen Motiven heraus die Vertreter bürger­und wünschen sich die Friebensmaßnahmen zurüd, vergeffen eber Iider Parteien im Rathause die wichtigsten Bosten dabei, daß die Straßenreinigung jezt auf Kosten der fan werden, damit nicht bei plöblichem Tauwetter bie Etroßen und gen Konsequenzen daraus ziehen. Mieter geschieht. Trezdem muß wenigstens tas nötige ge. u belegen bereit sind. Sie wird hoffentlich die notwendi Blähe zum Motest werden. So wird die heranziehung von Er. werbstofen zum Schneesch ppen cht täglich gefteinert. Die Wochen­unterftigung der Arbeitslofen ist ellerdings immer geringer gewor den und beträt gerenwärtig für Berheiratete ohne Kinder nur noch rund vier Goldmart Jedenfalls haben sich die Mieter cuf einen fräftigen Aberiak zur Erstattung der Straßenfeit reinigungskosten für die nächste Zeit gefaßt zu machen.

Auch noch dem heu igen starten Schneefall ist vorläufig feine Renderung ber Wetterlage zu erwarten. In der age 325 Hobrud rebicts ist eine gewisse Beständigkeit zu erblicken, fo baß mit dem Arbauern der Frostperiode, die jetzt ohne Unter brechung eina vier Wochen währt, zu rechnen ist.

Kinderhilfe der Bankangestellten!

n.

Das Nachrichtenami ber Stadt Berlin gibt über den Lebens­lauf des Berstorbenen folgenden Bericht: Bürgermeister Hans Adolf Ritter wurde geboren am 31. Januar 1871 zu Breslau , als einziger Schn des Schuhmacher meisters Ernst Ritter. Er wurde in St. Elisabeth zu Breslau Ein Aft internationaler Brüderlichkeit und Solidarität. evangelisch getauft und verlor schon neun Mona'e nach der Geburt Der Allgemeine Berbond der Deutschen Bantangestellten, der feire Mutter. Hierauf tam 2dolf Ritter 1874 zu seiner Großmutter langem besonders intensive internationale Beziehungen unter­in dem Dorje Schmollen im Kreise Dels in Schlesien . Hier befuchte hält, hat gemeinsam mit dem Reichsverein der Bant. und er pon 1877 bis 1884 bie zweiflassige Gemeindeschule, wo er vier Spartassenbeamten Desterreichs eine Rinderhilfe organisiert, ouf Grund deren heute tereits der dritte Kindertransport Jahre in der ersten Klasse saß. Er wurde mit dem Zeugnis lobens. nach Desterreich abgesandt wird. Dort finden erholungsbedürftige mer nach Berlin entlassen. Hier war er von 1884 bis 1885 Rinder von Bantangestellten aus Berlin , Chemnik, Leipzig , Nürn Schüler der 62. Gemeindeschule und wurde wiederum mit einer berg und München in dem Erholungsheim der Anglobant in Lans Brämie der Stadt Berlin entlassen. Der Wunsch ( Tirol) für die Dauer von dre. Monoten to stenlose Auf feiner Großmutter, ihn eine feminaristische oder afabemische Aus nahme. Ebenfalls hat die Angestelltenschaft der Creditanstalt ihr bildung zuteil merden zu lassen und sein eigener Wunsch, ein Erholungsheim am Ríopeiner See in Rärnten zu diesem Zmed Die Post im Landwehrkanal. graphisches Gewerbe zu erlernen, war aus wirtschaft. zur Verfügung gestellt. Dort haben 70 Bantongeftell'entinder Auf­lichen Gründen nicht erfüllbar. Adolf Ritter muß'e Taucherarbeiten in Schnee und Eis. nahme gefunden. Es ist beabsichtigt, dieses Hilfsmert auf fo breite fich freilernen", er lernte das Schneiderhandwerk in Berlin Merkwürdige Taucherarbeiten bildeten heute vormittag an der Basis zu stellen, daß möglichst aus allen größeren deutschen Städten Bantongestelltenfinder aufgenommen werden fönnen. Dieses groß. und übte es bis 1898 aus. Daneben aber besuchte er schon von Bendlerbrüde im Tiergarten ein Schauftüd für viele Neugierige. zügige Bert brüderlicher Solidarität wird ergänzt durch namhafte 1888 die Fortbildungsschule des Berliner Handwerkskammervereins Beranlassung dazu gaben eigenartige Diebstähle, deren ein früherer Spenden der Bantangestellten in der Tschechoslowatei, und hörte Vorträge über Reichs- und Staatsverfassung, Geschichte Postbote Wilhelm Nowak aus der Lüzomstraße 81 überführt wurde. garn, der Schweiz und der Schottischen Bantengestellten, und faufmännische Buchführung. Im Jahre 1891 ging er auf Romat beutete eine Gepflogenheit aus, die sich durch den Be- die es ermöglichen, die oft recht dürftig ausgestatteten Kinder mit Banderschaft und fam 1895 nach Berlin zurüd. Im Jahre 1898 amtenabbau bei der Post herausgebildet hatte. Die Briefbesteller, marmer Kleidung. Wäsche und jestem Schuhzeug zu versehen. In wurde Abclf Ritter von seiner Gewerkschaftsorganisation als Sefre- die gleichfalls vermindert sind, haben jetzt größere Bestellbezirke und diefem Zusammenhange sei noch erwähnt, daß der Verband der tär, ein Jahr später zum ersten Bevollmächtigten ernannt. Diefe deshalb auch eine größere Menge Briefe mitzunehmen. Sie führen Bankgehilfen Desterreichs im vergangenen Monat als Weihnachts­Tätigkeit übte er sieben Jahre aus, um 1905 in die Zentrale der us diesem Grunde außer ihrer gewöhnlichen Tasche gewöhnlich noch spende für bedürftige gewerbliche Bontangestellte dem Allgemeinen Berliner Gewerkschaften überzutreten. Am 10. April 1907 murde eine zweite mit sich, die in ihren Kreisen den Spitznamen der Bei Verband einen ganzen Baggon wertvolle Lebens. Adolf Ritter bereits zum Mitglied der Berliner Stadtverordne enver. wagen" erhalten hat. Dieser Beiwagen" ist oft ziemlich schwer, mittelpafete zugeleitet hat. Diefz praktische Solidarität be sammlung rewählt, der er bis zur Wahl als Bürgermeister und um ihn nun nicht alle Treppen mit hinaufschleppen zu müssen, weist, wie tief der Gebante internationalen Zu laffen.manche Beamte ihn unten stehen, bis sie oben fertig sind. femmenschlusses und internationaler Hilfsbe. ununterbrochen angehört hat. Am 23. September 1920 wählte ihn Diese bebentliche Gepflogenheit war auch Nowat balb befannt. reitschaft in der Banfangestelltenbewegung Wurzel geschlagen die Stadtverordnetenversammlung der neuen Stadt Berlin zum Begen Echeddiebstahles im Dienst entlassen und verurteilt, benußte bat. Sie dokumentiert gleichzeitig den glänzenden freige. Bürgermeister, als welder er in der Sigung vom 12. November 1920 er bie ihm bewilligte Bewährungsfrist. feine ehemaligen Kollegen wertschaftlichen Geist und den großen Opfermut der außer. eingeführt wurde. Als Bürgermeister war Ritter Borfißen der zu bestehen. Während sie in den Häusern bestellten, nahm er ihnen deutschen Bankangestelltenorganisationen, der Berkehrsbeputation und bearbeitete neben den allge den Beiwagen" meg, um seinen Inhalt für sich zu verwerten. meinen Bürgermeistergeschäf'en insbesondere die sogenannten GeBorgestern hatte ein Beamter bas Mißgefchid, daß ihm in der meinnüßigen Sachen, Repräsentationsangelegenheiten und Lügomstraße 84 zwei Balete mit Einschreibebriefen gestohlen wur mar Mitglied des Organisationsausschusses sowie Borsitzender der den. Er meldete sofort den Borgang auf dem Amt, und der Berdacht fiel auf Romat, der in der Nähe wohnte. Sie fanden ihn in einem Berfonaltommiffion. Lotal in der Bendlerstraße, nahmen ihn fest und brachten ihn nach dem Postamt, dos ihn der Polizei übergab. Dem Referenten ber Eine große öffentliche Mieferverfammlung findet eitag, den 18. Januar Oberpoftdirettion legte Nomat nach langem Leugnen endlich das abends 8, Ubr. im großen Eaale bes Bittoriagartens, Berlin - Wilmers Geständnis ab, daß er nicht nur diesen Diebstahl, fondern auch dort. Bibelmsaue 114/115, veranstaltet vom Wielerverein bes. Groß­schon mehrere andere der gleichen Art verübt hat. Was er nicht Berliner Bestens, statt. Die Rechtsanwälte Dr. Sarlinh, und Dr. verwerten fonnte, habe er in die Gullis oder Kanalisation und auch alter ozel werben liber aftuelle Mieterfragen, insbesondere Gold­an einer offenen Stelle an der Bend erbrüde in den Landwehr- miete, Abbau des Mieterichugrechts. Untermiete usw. sprechen. Näheres fanal gemorien. Man fuchte biele Stelle mit Rähnen gleich ab, ohne jedoch etwas zu finden. Jetzt beschloß man, einen Taucher 3u Hilfe zu nehmen. Diefe Arbeiten begannen heute morgen, ohne daß fie bis zur Stunde einen anderen Erfolg batten, als eine riefige Menschenmenge herbeizuloden.

Trauerfundgebung im Rathaus.

Heute mittag um 12 Uhr trat der Magiftrat in außerordent ficher Sizung zu einer Trauerfundgebung zusammen. Der Oberbürgermeister gedachte in warmen Worten des verdienstvollen öffentlichen Birkens, welches den Verstorbenen schließlich in das Amt des Bürgermeisters der Stadt Berlin geführt habe und lieb neben dem Schmerz um den entriffenen Arbeitsgefährten dem tiefen Dont für seine unermüdliche Arbeit für die Stadt Berlin bewegten Ausdrud. Der Oberbürgermeister richtete nachstehende Borte an die Mitglieder des Magistrats:

Mitten aus raftloser Arbeit, die stets eine Arbeit zum Wohle her anderen mar, hat der Tod vor wenigen Stunden unseren lieben Großfeuer in der Tabakfabrik Fahag. Kollegen und Freund. Bürgermeister Adolf Ritter , von unserer Großfeuer fam in der letzten Nacht aus noch nicht feffstehender Seite geriffen. Die Stadt Berlin und der Magiftrat beklagen den Ursache in Neukölln, Hermannstr. 29, zum Ausbruch. Die Berluft eines Mannes, der sehr schwer zu erfegen fein wird. Aus Feuerwehren von Neukölln, Brig ufm. wurden deshalb gegen und eigener Kraft fich emporting end, auf Berliner Schulen nach 10 Uhr nochts von fechs Seiten aus alarmiert. Als Brand. erzogen, auf Berliner Fortbildungsschulen sich fortbildend, schon als direktor Brdeziech an der Brandstelle erschien, stand die Tabalfabrik junger Handwerker sich in heißem Mitgefühl der Not der wert. Fabag Gmbh. in folcher Ausdehnung in Flommen, daß er Mittel tätigen Schichten bewußt, ausnerüftet mit bellem Berstand, begabt feuer an alle Bachen in Berlin messen ließ. Binnen furzer Zeit mit scharfem Blid für neue Wege zum öffentlichen Wohl, wurde waren einige 30 Fahrzeuge versammelt. Bon allen Seiten Adolf Ritter ein Führer öffentlichen Lebens, den schon wurde umfassend gegen den Brandherd vorgegangen und troß Eis früh des Bertrauen feiner Freunde in die Leitung und an die Spiße und Schnee mit acht Schlaubleitungen, non benen mehrere ihrer Organisation berief. Sie alle wiffen, was Ado's Ritter mit infolge des starten Frostes plagten ununterbrochen feiner Erfahrung und feiner flugen Umficht in Rat und Tat für weite fräftig gelöscht. Die. Flammen hatten an den Vorräten und der Schichten unserer Bevölkerung als Gewerkschaftssekretär, als Ge- Einrichtung, Maschinenöl, Papier und Badmaterial reiche Nah merbegerichtsbeifizer, als Mitglied des Ausschusses der Landesver.rung gefunden, so daß sie fich mit riefiger Schnelligkeit verbreiteten

Der Mieterband Berlin - Steglik E. D., Horft- Kohlftr. 1, balt am Freitag, ben 25. Jan., abends 8 Uhr, in der Aula ber Dberrealschule Berlin - Steglib. Elifenstraße, feine Generalversammlung ab. In dieser soll auch die Gründung eines Mietertablvereins für Kommunalwahlen in Anregung gebracht werden. Ferner wird über den Stand der Goldmieten be richtet werden.

bringen die Wilmersdorfer Anschlagfäulen.

Neue Erbslöhe in Japan . Einem Telegramm des Erchange Telegraph" zufolge wurden gestern fürh gegen 4 Uhr in der Gegend von Sendan in Japan neue Erdstöße festgestellt. Der Bevölkerung bemächtigte sich wilder Schreden. Der Sachschaden ifte fehr beträchtlich. Der Profeffor Rafamura habe erklärt, daß stärkere Erdbebenstöße noch während vieler Monate eintreten und erst all­mählich ihre Heftigkeit verlieren werden. Nach einer Meldung aus Bogota wurden gestern früh in Südfolumbien und an der Grenze von Equador zwei heitige Erdstöße, die von unterirdischem Donner begleitet waren, beobachtet. Schwer betroffen von dem Beben wurden Ipeales, Guaca und Tumaco. Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt. Die Einwohner flüchteten in wilder Banit aus ihren Wohnungen und verbrachten die Nacht auf den Feldern aus Furcht vor neuen Erdstößen.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

bt. Freitag abend 8 Uhr: Elternverfammlung in ber mula ber

Gemeindeschule Ballastr. 15. Thema: Schule in Rot . Rebnet: Behrer Ruhrt unb Lehrer Roch.