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um so beffer befämpfen zu können. Dann wird die Ar­beiterschaft dergeschloffene Blodsein, ande m die Versuche der sozialen Reaktion zerschel len werden.

Abhaften von Berfammlungen und das Herausgeben von Flug- Der Angriff auf die Torifpolitik des Berkehrsministers fann die blättern so schwer wie möglich gemacht wird. Am allerschlimmsten Baterschaft der Schwerindustriz, die ja am liebsten sofort dem Reiche gebärden sich dabei die Demotraten. Die Eisenacher die Eisenbahn nähme, nicht verleugnen. Die Angreifer charakteris Tagespost" ehemals das anständigste Blatt, welches die Thü fierten sich in der Sigung wohl selbst am besten, indem sie betonten, ringer Demokraten besaßen, bringt einen Tag um den anderen die daß die deutschen Fahrpreise in den Polsterklassen( 1. und gemeinsten Schmähartifel gegen die Thüringer fozia- 2. Klasse) gegenüber dem Auslande viel zu hoch seien und eine Re liftische Regierung sowie gegen die BSPD. Selbst vor persönlichen duzierung erheischten. Berunglimpfungen schredt dieses Blatt nicht zurück. Im übrigen ist zu bemerken: Die vorgeschlagenen Mittelchen

Effen, 18. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Mehr und mehr erfemmen die chriftlichen Arbeiter Rheinlands- Westfalens, daß das Zentrum mit den Scharfmachern durch dick und dünn geht. Ange­In derselben Linie stehen die Jenaer Brofefforen. Und dürften, wenn der Reichsverkehrsminister die guten Ratschläge auch sichts der dadurch entstandenen Rebellion unter den chriftlich orga wenn man den deutsch nationalen Professor Plate annimmt, faum eine Besserung herbeiführen und werden sicherlich nifierten Arbeitern befaßte fich ein außerordentlicher De( hädels Nachfolger) ausschließt, sind es wiederum die demo mehr schaden als nutzen. Sie eröffnen ober auf jeden Fall Aus­Legiertentag des Bezirksverbandes Gabbed- Buer der fathofratisch organisierten Jenaer Professoren, die diesen blide, wie sich Stinnes und Genossen die Geschäftsführung der lischen Arbeitergenossenschaftsvereine ausschließ schmutzigen, persönlichen Kampf wider die sozialdemokratische Re- Reichseisenbahn als Privatinstitut denken. lich mit der Frage der Absplitterung von der Zentrumspartei. gierung und die BSPD. führen. Den Reford in dieser schmutzigen Selbstverständlich ist eine Verbilligung der Frachten Die dort gefaßten Entschließungen zeugen davon, daß man zu tun Bekämpfung hat bisher Profeffor Gerland geschlagen. Ueber geboten. Sie fann aber durch das Verkehrsministerium nur dann hat, um die vielgepriefene Einigkeit und Geschlossenheit der Zen die Geistesverfassung der Thüringer Demokraten" gibt ein demo- herbeigeführt werden, wenn die Preise für Kohlen und Me trumswählerschaft wenigstens für den kommenden Wahlfeldzug auf- fratischer Aufruf An die Thüringer Bevölkerung" Aus- terialien, die heute noch durchweg übersetzt sind, herabgesetzt rechtzuerhalten. Durch rege Aufklärungsarbeit will man die mit funft, in dem jetzt triumphierend mitgeteilt wird, daß sich werden und so die Selbstkosten der Reichseisenbahn drücken. An den glieder zu den Grundfäßen der Zentrumsbewegung zurückführen die Deutschvölkischen an dem Ordnungsbund beteiligen. Das hat verschiedenen Seiten" liegt es also, die Gütertarife und auch die Sollte es dennoch nicht gelingen, die aufmuckenden christlichen Ar- sich zwar inzwischen als Irrtum herausgestellt, aber es zeigt doch, Tarife in den Polsterklassen mit den Erfordernissen des Wirtschafts­beiter zu fuschen, dann erfolgt Berwarnung". Bleibt diese in welch unglaublicher Verblendung sich die Thüringer Demokraten lebens in Einklang zu bringen. ohne den gewünschten Erfolg, so schließen sich so heißt es in zu Schrittmachern der monarchistischen Deutsch. einer Entschließung die Mitglieder, die sich zu einer gegnerischer völkischen und Deutschnationalen hergeben. Bartei bekennen, wegen Schädigung der katholischen Arbeiterstands­bewegung und weil sie den Beschlüssen der Verbands- und Bezirts tage zuwiderhandeln, mit dem 31. März selbst aus den Ber­

einen aus".

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Die Angst vor der Konkurrenz. Hinter den Kulissen des Thüringer Ordnungsblocks. Wenn es nach dem Sinn der thüringischen Demokraten ge­gangen wäre, dann hätte heute Thüringen den Bürgerblod von den Deutschvölkischen bis zu den Demofraten. Die Deutsch völkischen sind im legten Augenblid zurückgetreten, weil sie zu der Ueberzeugung gefommen waren, daß es für sie besser sei, wenn sie das Wahlgeschäft allein betreiben. Den Deutschnationalen ist bei dieser Geschichte nicht recht wohl zumute. Ein Teil von ihnen fürchtet die deutschvölkische Konkurrenz so sehr, daß er offen gegen den bürgerlichen Ordnungs" bund auftritt. So fordert der deutsch nationale Reichstagsabg. Laperrenz Berlin Herrn Graef Eisenach auf, dafür zu sorgen, daß die Einheitsliste nicht zustande tommt.

In einem Schreiben an Graef läßt sich Baverrenz wie folgt verlautbaren:

Als ich vor acht Tagen gelegentlich hörte, daß man für die tommenden Wahlen in Thüringen eine bürgerliche Einheitsliste zustande gebracht habe, hatte ich gleich die Empfindung, daß wir Deutschnationalen dabei wieder einmal über das Dhr gehauen werden sollten und daß wahrscheinlich die Völli schen diesen Einheitsrummel mitmachen würden. Wir werden in eine höchst unbequeme Situation tommen. Bleibt es bei unferem Festhalten an der Einheitsliste, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Bölkischen wieder einen unverdienten Erfolg einheimfen werden. Wenn es Ihnen möglich ist, bitte ich Sie, Jhren ganzen Einfluß dahin geltend zu machen, daß die Deutschnationale Volkspartei fich von dem Abkommen löst und eigene Listen aufstellt.

In Berlin sollten wir bei den legten Stadtverordneten wahlen auch eingefangen werden. Wir haben durch geschichte Ver­handlugen den Demokraten die Schuld an dem Scheilern einer ge­meinsamen Cifte zuzufchieben gewußt."

Reichstagsabgeordneter Amtsgerichtsrat Graef bat fich diese Aufforderung nicht zweimal fagen laffen. Er läuft gegen die Ein­beitsliste Sturm, und schon heißt es, daß ein Teil der Deutsch nationalen sich entweder nicht an der Wahl beteiligen oder für Die Deutschoöltischen stimmen wird.

Neben den Deutschvölkischen und diesem Teil der Deutschnatio­nalen wollen auch die Thüringer Gastwirte von dem Ord­mungsblod nichts wissen, und man fann überzeugt sein, daß bei der Barteizerfplitterung der Bürgersinn in Thüringen seinem Namen nicht gerade Ehre macht.

Natürlich setzen die Bürgerlichen unter diesen Umständen alle Hoffnungen auf das Eingreifen der Reichswehr in den Wahlkampf, indem der Bereinigten Sozialdemokratischen Bartel das

Hoffmann von Fallersleben .

Zur 50. Wiederkehr feines Todestages am 19. Januar. Bon Otto Ernst Hesse .

Die Thüringer Sozialdemokratie steht in gefchloffe ner Rampffront. Der außerordentliche Thüringer Bezirks parteitag, der am Sonntag, den 13. Januar, im Landtage in Weimar stattfand und in welchem über die Landes- und Reichspolitit re. feriert wurde, zeigte eine Gefchloffenheit, Einigkeit und Rampf begeisterung wie felten ein Barteitag Beiden Referaten wurde ohne Debatte, und zwar einmütig zugestimmt. Gewiß gibt es auch in der Thüringer Sozialdemokratie Meinungsverschiedenheiten in bezug auf die Reichspolitit in der Landespolitit stehen fämt fiche Thüringer Genossen hinter der sozialistischen Re. gierung und Landtagsfrattion, aber jetzt ist feine Beit über Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren.

Ebenso einmütig wurde auf dem Parteitag die Aufstellung ber Randidaten vorgenommen. Das Land Thüringen ist in vier Wahlkreise eingeteilt. An der Spitze der Wahlkreislisten stehen alte bewährte Genossen, ebenso auf der Landesliste. Kein Streit um die ersten Plätze wie beim Bürgerblod sondern tameradschaft. liches Handeln.

Der Berkehrsminister hot an die Mitglieder des Reichseisenbahn rates ein Schreiben gerichtet, in dem er ab 20 Januar eine Ermäßigung der Säße der Normal. laffen des Gütertarifes und des Ausnahme tarifs, einschließlich des Kohlenousnahmetarifs sowie die Frate des Tiertarifs um 8 Proz. verkündigt. Die Ausnahme. tarife für Düngemittel und Kartoffeln in Ladun. gen, die Notstandstarife für Lebensmittel, die See bafentarife und die in ausländischer Währung veröffentlichten Frachtfäße werden indessen nicht ermäßigt. Wegen der Düngemittel tarife erfolgt die Vorlage an den Reichseifen­bahnrat Der Einführung neuer Seehafen ausnahme­tarif für wichtige Ein- und Ausfuhrgüter wird mit besonderer Beschleunigung behandelt. Der geplante Seehafenausnahme. tarif für Eifen und Stahl wird zurzeit ausgearbeitet und fell sobald als möglich in Kraft gesetzt werden. Die Gewährung weiterer Tariferleichterungen wird in der nächsten Sizung, des Ständigen Ausschusses des Reichseisenbahnrates zur Erörterung gestellt werden.

Gegen Abbau der Sozialpolitik.

Kritik im Reichswirtschaftsrat.

Freilich haben die Bürgerlichen neben Reichsrenierung, Reichs­ wehr usw. noch einen anderen Berbündeten, das sind die Kommu­nisten. Am lehten Sonntag hielten die kommunisten eine Ju­fammenkunft in der Nähe von Weimar ab. Beschloffen wurde, daß Der Sozialpolitische Ausschuß des Reichswirtschafts­sich der Kampf bel der bevorstehenden Landtagswahl nur gegen die rats erörterte in einer Sizung am Mittwoch und Donnerstag die SPD. richten müßte. Die bürgerlichen Barteien, die fünftigen Aufgaben der Sozialpolitit. Der Bers gemeinsam mit der KPD . den Landtag aufgelöst haben, müßten gefiẞzende, Genosse umbreit, forderte im Namen der im Reichs­schont werden. Aus dieser Einstellung wird man ein für wirtschaftsrat vertretenen Wirtschaftsgruppen, daß diese bei der allemal die Konsequenzen ziehen müssen. allemal die Konsequenzen ziehen müssen.

Die Tarifpolitik der Eisenbahn. Angriffe der Schwerindustrie.

Die Privetwirtschaft führt seit geraumer Zeit einen wütenben Rampf gegen die Tarifpolitit des Reichsverkehrs ministers. Tatsache ist nun, daß die Frachten gegenüber dem Friedensstand und denen im Auslande tedeutend übersetzt sind und fo, infolge alter Sünden im Reichsverkehrsministerium, die Kal tulotion der Warenpreise sehr belasten. Aber auch hier will bie fapitalistische Wirtschaft das Kind mit dem Bade ausschütten. Im Organisationsausschuß, der am Donnerstag im Reichs verfehrsminifterium bagte, wurde von verschiedenen Seiten" die Tarifpolitik Defers in schärfster Weife angegriffen und u. a. An paffung der Fahrpreise in der britten und vierten egen laffe an die Teuerung, Herauffehung der fünftlich niedrig ge­haltenen Beitfahrtarten, Wegfall der Begünstigungs. tarife für soziele und fulturelle Zwede und lebernahme dieser Lasten für die in Frage kommenden Hoheitsverwaltungen gefordert. weiter stellten die verschiedenen Seiten" an den Reichsverkehrs­minister das Anfinnen, die Gütertarife mit den jeweiligen Er fordernissen des Wirtschaftslebens in Einklang zu bringen.

ferneren Regelung sozialpolitischer Pläne, sei es in der Richtung weiteren Abbaues, oder in derjenigen eines weiteren Ausbaues der Sozialpolitit, mindestens zu den dringlichsten und notwendigsten Fragen nutachtlich gehört werden. Nachdem der Vorsitzende einen furzen Rückblick über die bisherigen Notverordnungen der Regierung gegeben hatte, übte er sachliche, aber scharfe Rritit an einer Reihe mißverständlicher und unbefriedigender Bestimmun gen. Er mies vor allen Dingen auf die ungenügende Erwerbslofen­fürsorge, die Einführung der Arbeitspflicht, die Nachtarbeit in den Bädereien, den Zweifchichtenbetrieb, die durchbrochene Sonntags ruhe, die ing- rechligfeit beim Beamten- und Ang- flellienabbau und die eingeschränkte Arbeitsgerichtsbarkeit hin. Auf Borschlag des Borsigenden wurde befchloffen, die Arbeitszeitfrage zunächst zurückzustellen, da fie durch die Notnerordnungen, wenn auch in nichtbefriediger.der Weife, ihre vorläufige Regelung gefunden habe. feitserklärung von Tarifverträgen wurde gleichfalls mit Rücksicht Die Beratungen über das Tarifvertragswesen und die Verbindlich­auf die hierüber bereits in Bang befindlichen Verhandlungen der beteiligten Kreise ausgesetzt. Dasselbe wurde bezüglich der Frage ber Sonntagsruhe befchloffen. Die Frage der Nachtarbeit in den Bäckereien, der Erwerbslofenfürsorge und der Sozialversicherung follen vorerst noch einmal im Sozialpolitischen Ausschuß und die Frage für die abgebauten Beamten, Angestellten und Arbeiter in einem gemeinsamen Arbeitsausichuß des Sozial, Wirtschafts- und Finanzpolitischen Ausschusses erörtert werden. Weiter ersucht der Ausschuß den Reichsarbeitsminister um Borlage des zurzeit in Arbeit befindlichen Verordnungsentwurf des Arbeitsgerichts­gefezes an den Reichswirtschaftsrat.

Man hat Hoffmann oft vorgeworfen, feine Eatire fei oberflächlich fagt. Hoffmann hat felbst die Inftang angerufen, die über gewesen. Diese letzten politischen Gedichte widersprechen bem fein Iyrisches Werk zu entscheiden habe:

Thr lieben Herrn, was forfchet ihr, ob ich wohl sei ein Dichter? Ich habe nichts für euch gemacht, ich habe nur ans Bolf gedacht, bas Bolf nur ist mein Richter.

Der Toller- Sturm.

.D. E. H.

Ein Briefwechsel zwischen zwei nationalen Studenten. Heidelberg , 3. Januar 1924.

Lieber Bißewiß!

Ich halte es für eine vaterländische Pflicht, Dich geziemend von einem Ehrenhandel in Kenntnis zu sehen, der für die gesamte nationale Etudentenschaft von größter Wichtigkeit ist. Ein foge­nannter deutscher Theaterbirektor hatte hier vor kurzem die Unver schämtheit, ein miferables Stüd: Rosengarten" von dem be­rüchtigten riko. Unruh aufzuführen. Ich verstehe zwar nichts von Literatur. das habe ich als Jurist gottlob nidt nötig, aber wenn ein früherer Offizier pazifistische Stücke schreibt, dann weiß ich, was ich als Deutscher zu tun habe.

energisch. Der leichte Ton hat zu dieser falschen Kritik geführt. Dieser Ton aber war Abficht. Hoffmann, von Haus aus Philologe, griff die Weisen des Volkes auf, um für das Bolt verständlich zu Als Wilhelm II. während des herrlichen Stahlbabes jenes bleiben. Er, der gewiß fein großer Philofoph und Denter war, greteste Preisausschreiben auf eine neue deutsche Nationalhymne fehrte in die Wirtsstuben des Bolles, der Bürger und der Bauern, erließ- als ob sich ein Boltslich künstlich machen ließe!, hatte ein und lernte Bolkes Art fennen. Wie tief und scht: dafür zeugen Das Bolt hat seinen Richtspruch gefällt. Es singt seine Lieder. er das im Grunde durchaus richtige Gefühl, daß Deutschland , feine Lieder, die heute noch gesungen werden; frisch, unverbraucht, Deutschland über alles" infolge seiner Herkunft aus dem phrafenlos- einfach und doch voller Schwung find fie, gleichgültig, ob Herzen eines erschrecklichen Demokraten für ein Deutschland , wie er es nun politische Gedichte oder Kinderlieder oder Liebeslieder find. es haben wollte, nicht mehr paffe. Und ebenso recht hatte der Prä Er, der auf feinem Spezialgebiete der Erforschung der deutschen fident Ebert, als er dieses Deutschlandlied als Nationalhymne des und niederländischen Volkskunde und Literatur ein großer Gelehrter neuen Volksstaates ausdrücklich beibehielt. Sein Dichter, ter Han- war, dem sehr wichtige Entdeckungen gelangen, verfiel niemals in noveraner Bürgermeisterssohn Hoffmann, der sich nach dem die Arroganz des Profefforentums, blieb immer ein Bürger unter Städtchen, in dem er geboren wurde, den selbstherrlichen Abei von Bürgern, lebens und trintfreudig troß allem Elend, das ihm, dem Fallersleben " zulegte, ist in der Tat ein Bortämpfer des Bolts- vom König abgelegten Breslauer Universitätsprofeffor und von den staates, wie wir ihn heute immer organischer umzuformen bestrebt Behörden einiger breißig Staaten und Stätchen schifanierten find. Es ist grotest genug zu sehen, wie die Biographen, die dieses Heimatlofen, in langen Jahrzehnten blühte. Er gehört zu jenem Beben und Wollen bis 1914 beschrieben haben, das Demokratische prächtigen Schlage von deutschen Brofessoren, der heute ausgestorben diefes deutschen Universitätsprofeffors abzudämpfen und die paar au sein scheint, ten Grimms, Uhlands, Dahlmanns und wie fie alle monarchisch- faifertreuen Gedichte, die er 1870 schrieb, heraus- heißen, jenen Gelehrten, deren Gelehrtentum fein jemnimis war, zuftreichen fuchten. Gewiß hat Hoffmann das neue Raiserreich, auch Attivisten der Politik zu sein, und die, in tieferen Schichten als mie es auf den Schlachtfeldern Frankreichs erstand, begrüßt; gewiß die Realpolitiker, ein fruchtbares Gleichgewicht zwischen Freiheit Also denke Dir, in seinem Machwert läßt er einen Roros­hat auch er mit Millionen anderen geglaubt, daß dieses Reich tie nach außen und Freiheit nach innen suchend, das Wachstum bes studenten auftreten, der sich als Botusfe" ausgibt. Mein Blut tochte, als ich unsere geheiligten Farben so durch den Rot gezogen Erfüllung seiner Lebenshoffnungen und seines Lebenstampfes erfehnten neuen Boltsstaates pflegten. sah. Natürlich schickte ich dem Rerl am nächsten Morgen meine bringen werde; aber er hat, schon 1874 das Zeitliche segnend, bereits Hoffmann wollte teine Kunst um der Runst willen machen, er Kart- fiträger, aber der erbärmliche Feigling friff ganz einfach, und gegen dieses Reich diefelbe Satire gefchwungen wie gegen die vor wollte wirken. Einmal recht aktuell- politisch, das ist der eine 3ug. die Judenpresse, die unerhörterweise meinen Brief veröffentlichte, märzlichen und nachmärzlichen Zustände. Man hat diese letzten der durch sein Schaffen geht, dann das deutsche Lebensgefühl und fa'elte etwas von geistigen Waffen. Lächerlich. ich hatte ihm doch politischen Gedichte des Alten faum beachtet. Sie find nicht schön, die deutsche Boltsvergangenheit neu ausgrabend und belebend. Gelegenheit zur Eatisfattion angebeten! Go jedenfalls ist der Kerl aber sie sind bezeichnend. Sie sind so bezeichnend, daß sie einen Seine Bedeutung für die Renaissance des germanischen Lebens- in den Augen aller anfändigen Menschen gerichtet, Jeitdem ihn Teil nennt er Gründerlieder" sogar unsere Zeit treffen, wobei gefühls er war ein verschworener Feind jedes Humanismus- unfer Korps feierlich in den großen Bierverschiß getan hat. Einen Kuhschlud auf Dein Wohl. Dein Botho. man für den Fachausdruck der siebziger Jahre Gründer" nur den darf nicht unterschätzt werden. Er ist schließlich einer der wenigen heutigen Schieber" zu sehen braucht. Wie pessimistisch( und richtig) volfstümlichen Dichter, die unsere neuere Literatur hat. Da wir N.-S. Sieh doch mal in Bartels Literaturgeschichte nach, der langfam wieder über den Literaturgeschichtenhochmut hinauskommen Ser! muß ein Jude sein. Dresden , 17. Januar 1924. und erkennen, daß Didtung nur dann Kulturwert hat, wenn sie Lieber Teutobold! wirklich geistiger und irdischer Boltsbesig wird, so bekommen wir einen neuen Standpunkt zu Hoffmann. Goll man alles aufzählen, man eine vaterländische Tat so ungeschickt ausführen kann Du bist ein Riefenarmleuchter. Ich verstehe absolut nicht, wie wozu was von ihm wirklich noch lebendig ist? Neben dem Deutschland bist Du denn Mitglied der Teutoburger", wenn Du noch nicht ein­Cied ,, Wie könnt ich dein vergessen"," Treue Liebe bis zum Grabe", mal eine lumpige Theatervorstellung sprengen tannst? Da haben " Frei und unerschütterlich"," Zwischen Frankreich und dem Böhmer- wir den Bogen ganz anders raus. Hier brachte gestern das rote wald"," Morgen müssen wir verreisen", dann die Kinderlieder: Staatstheater eine antimilitaristische Schweinerei von Herrn" Ernst Morgen fommt der Weihnachtsmann", Rudud, Rudud ruft aus dem Wald". Winter ade!"," Alle Vögel sind schon da", dann Abend wird es wieder" und manches andere? Zugegeben, daß viel Banales und Dünnes in dem lyrischen Riesenwert Hoffmanns steht; doch das ist die Schattenseite, die jeder Volksdichter mit in den Rauf nehmen muß, weil er nicht nuancerte private Erlebniffe, sondern immer allgemeine Erlebnisse mit, allgemein- gültigen Worten aus

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tem alten Hoffmann das neue Reich erschien, möge eins diefer legten politischen Gedichte Schlechte Aussichten" beweisen, das bezeich nenderweise Bartholomäustag 1872" datiert ist:

Die Welt steht wieder still,

als wäre sie am Ziel. Der Fortschritt, den man will, ist nur ein Börsenspiel.

Ermüdet und erschlafft im zweifelhaften Güd läßt Wille, Mut und Kraft fich drängen schon zurüd. O unaussprechlich Leid fürs deutsche Baterland, baß unsere große Zeit so kleine Menschen fand.

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Toller. Wir waren uns natürlich sofort einig, daß das verhin dert werden mußte. Befehlsgemäß rückte denn auch unser ganzes Rorps ins Theater, alles ausgesuchte Leute. Jeder hatte eine bedel; ich selbst leitete von der Rangloce aus das Gefecht. Es Pfeife, außerdem gab es genügerd Klappern, Blasen und Blech Klappte einfach prachtvoll wie bei einer Felddienstordnung. Als die ersten Etinfbomben fielen und der fleine Dice von Strolchenfels einen scharfen Schuß abgab, mußten bie Trabanten auf der Bühne