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Ludendorff- Prozeß: 18. Februar.

In Landsberg  ?- München   nicht sicher genug? München  , 22. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Be­ginn des Pro3effes gegen Hitler   und die übrigen führenden Putschiften des 8. November ist auf den 18. Februar fest­gefeht.

Thüringer   Dokumente.

I.

Die Geschichte eines Zeitungsverbots.

Die sofortige Rüdversehung angefelbs zu seinem Regiment in Hannover   ist angeordnet. Ihm ist fristlos ge.

Das Reiterregiment 13 Hannover hat Befehl, Langefeld vor­läufig festzunehmen, bis der Staatsanwalt in Hannover  , an den die Ungelegenheit abgegeben ist, über ihn verfügt hat. Es wird ge­beben, etwaige weitere Beschwerden über L. an die Staatsanwalt. schaft Hannover unmittelbar zu richten. Der Militärbefehlshaber: Haffe  Generalleutnant und Kommandeur der 3. Kav.- Div.

München  , 22. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Nachdem der Der Militärbefehlshaber Gerichtsvorsitzende im Hitler   Ludendorff- Prozeß, der in Thüringen  . H.-Qu. Weimar  , den 14. 1. 1924. fündigt. Oberlandesgerichtsrat Neidhardt, sich in der vorigen Woche in der Ic 3 Nr. 746. ehemaligen Festung Landsberg  , in der die Butschisten seit ihrer Ber= An die Schriftleitung des Boltsblattes" haftung untergebracht sind, nach geeigneten Räumen für die Ber Saalfeld( Saale  ), handlung umgefehen hat, haben nunmehr die zuständigen Stellen Rosmaringasse 7. im Einvernehmen mit den Ministern des Innern und der Justiz den Auf Grund der Berordnung des Herrn Reichspräsidenten vom Beschluß gefaßt, den Prozeß in Landsberg   durchzu. 26. 9. 23 verbiete ich das Erscheinen und den Vertrieb des Bolks. führen. Die Bedenken wegen der verhandlungstechnischen blatt( Saalfelder Boltsblatt) auf die Dauer von 8 Tagen und Schwierigkeiten mußten zurücktreten vor den politischen Erwägungen, war am 16., 17., 18., 19., 21., 22., 23. und 24 Januar 1924. Diefes die nahelegien, daß man der eben jetzt in München   wieder auf- tungs-, Nachrichten- und Flugblätter. Mit der Durchführung des Verbot umfaßt alle etwa unter geändertem Titel erscheinenden Zei­lebenden Hitler   Bewegung nicht auch noch von Staats- Berbotes werden beauftragt: Der Standortälteste Saalfeld im Zu Der Militärbefehlshaber wegen einen derart mächtigen Impuls verschaffen darf, wie es der fammenwirten mit dem Polizeiamt in Saalfeld  . Brozeß in den Mauern Münchens   zweifellos fein würde. Auch die Begründung: In der Nr. 11 obigen Organs vom Sonn­Sicherung der Angeklagten und des Gerichts scheint unter Zuhilfe- tag, den 13. Januar 1924, sind in dem Artikel: Die Reichs. nahme besonderer Maßnahmen in der Festung Landsberg   doch erheb- wehr in Thüringen  "( ein offener Brief an den Reichswehr  lich besser garantiert zu sein als in München  , wo sich eine Kontrolle minister Dr. Geßler) teils unwahre, teils bis zur Unwahrheit ent­und leberwachung der sich zweifellos anhäufenden Hitlerschen stellte Beschuldigungen der Reichswehr   enthalten, welche geeignet Sturmabteilungen viel schwerer durchführen läßt als in dem rund sind, das Ansehen der Reichswehr   erheblich zu schädigen.

Der Militärbefehlshaber in Thüringen  . Hasse, Generalleutnant u. Kommandeur der 3. Kavallerie- Divif.

II.

6000 Einwohner zählenden Landstädtchen. Landsberg   liegt etwa 60 Kilometer westlich von München  , etwas nördlich von der Bahn­linie nach Lindau  . Direkte Bahnverbindung befibt es nur mit dem etwa 40 Rilometer entfernten Augsburg  , doch ist wahrscheinlich, daß für die Zeit des Prozesses zwischen München   und Landsberg   Bureau des Reichspräsidenten  . eine eigene direkte Verbindung hergestellt wird, um den aus beruf­NoHo 16/24. lichen Gründen an den Verhandlungen Beteiligten die Arbeits­möglichkeiten zu erleichtern.

V.

in Thüringen   5.-D. Beimar, den 19. Jan. 1924. Ic 3( Presse) Nr. 1049.

Das Erscheinen und der Vertrieb des Saalfelder Boltsblattes" wird von Montag, den 21. Januar ab wieder genehmigt. gez. Haise, Generalleutnant.

für die Richtigkeit: Brohnstein, Major.

Politisch neutraler Geßler- General! Oder völkischer Agitator in Reichswehruniform? Der Militärbefehlshaber in Thüringen  , General Haffe, hielt, Berlin  , 15. Januar 1924. wie uns aus Weimar   gemeldet wird, am 18. Januar zur Reichs­Sehr geehrter Herr Abgeordneter! gründungsfeier im Anschluß an eine Parade der Reichswehr  Der Herr Reichspräsident läßt Ihnen mitteilen, daß er von in Weimar   eine Ansprache. Er sagte dort:" Für jeden wahren Ihrem ihm überfandien offenen Brief an den Reichswehr   Deutschen   muß der 18 Januar der höchste nationale Fest­minister Kenntnis genommen und den Herrn Reichswehrminister tag sein, der Tag, an dem im Schloffe von Versailles   die deutschen  um eine beschleunigte Untersuchung und Aeußerung Einzelstaaten sich aus ihrer Zerrissenheit zusammengeschloffen zur über die in diesem Briefe enthaltenen Beschwerdepunkte ersucht hat. Einigkeit, zum Deutschen Reich, der Gedenktag des wertvollsten Be­In vorzüglicher Hochachtung Meißner, Staatssekretär. fizzes, den wir herübergerettet haben aus der stolzesten Zeit unserer deutschen   Geschichte in das Elend der Gegenwart. 8 wei mal find unsere Bäter nach Versailles   gegangen, einmal Männer H.-Q. Beimar, ben 15. 1. 1924. unserer Zeit. Unsere Bäter schmiedeten dort das einige Deutsche Reich  . Die Männer von heute gaben ihre Unter­schrift unter den Schandfrieden. Wenn das Schicksal des deutschen   Wolfes noch einmal nach Bersailles führen sollte, dann darf es dort nicht so stehen wie das legtemal, fondern nur so, wie unsere Väter und Vorväter dort standen. An uns aber, den Erben der Tradition des besten Heeres der Welt, ist es, dafür zu sorgen, daß das einige Deutsche Reich   den Schandfrieden überdauert."

III.

Ludendorff im Spiegel feiner Freunde. München  , 22. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) In der Pro­paganda für Ludendorff, die einen neuen Aufschwung zu nehmen scheint, spielt eine soeben unter dem Titel Ludendorff   in Bayern  " erschienene Broschüre eine besondere Rolle. Ihr Verfasser bleibt anonym, doch ergeben sich aus tem Inhalt genügend Anhalts­punkte dafür, daß es sich um eine Persönlichkeit aus der unmittel. Der Militärbefehlshaber in Thüringen  baren Umgebung Ludendorffs handelt. Bon besonderem Reiz find I c 2, Nr. 819. folgende Säße, die sowohl den Menschen als den Politiker Luden­ dorff   charakterisieren:" Nicht als ob ihm dieses Band am Herzen An den Reichstagsabgeordneten Herrn Hofmann Saalfeld( Saale  ). läge. Er steht seinen Bergen und seinen Seen, Forsten und Almen Auf das Telegramm vom 14. 1. 24 find die erforderlichen gegenüber fühl und mit überlegener Distanz, und die deutlich fühl Erhebungen angeordnet. Ueber das Ergebnis wird Mitteilung erfolgen.

Der Militärbefehlshaber: Haffe  Generalleutnant und Kommandeur der 3. Kav.- Div.

IV.

bare fatholische Atmosphäre war ihm mehr als befremdlich. Doch offen geftanden, er haßte dieses Land fast wie jenes Schweden  , das ihn auch flüchtig, flein, verlassen und elend gesehen hatte. Das ver­gaß er beiden Ländern nie... Laßt die Spießer und Bier­philister bet ihren harmlosen Krieger- und Regimentsfesten die Fahnen schwenken und beim schäumenden Maßfrug die Wacht am Rhein singen. Laßt sie holdselig erröten, menn ein Wittelsbacher Der Militärbefehlshaber Prinz ihnen auf die Schultern flopft. Zum Kudud mit allen in Thüringen  Wittelsbacher Prinzen, folange noch ein Hohenzoller in Doorn   oder Ic2 Nr. 819. in Wieringen verkommen muß. Laßt diese Leute bei ihren staatlich An den Reichstagsabgeordneten Herrn Hofmann genehmigten militaristischen Spielen fich wichtig machen. Er( also Ludendorff  ) braucht anderes Holz. Er braucht die Jungen, die Revolutionären, die Rebellen mit hungrigem Herzen, er braucht die

Nationalaktiven."

Der derbe Fußtritt, den Bayern   hier erhält, ist vielleicht nicht ungeeignet, die politische Ernüchterung in Bayern   weiter zu fördern. Im übrigen sind sich beide, Ludendorff und die weiß- blauen Natio nalisten, einander durchaus ebenbürtig, weil jede den anderen für feine egoistischen 3wede zu mißbrauchen hoffte.

Der Reichsrat befaßte fich am Dienstag mit der von der Regierung ausgearbeiteten Abänderungsverordnung zum Personalabbau. Er beschloß, die Beratung der neuen Verordnung bis zum 1. Februar zu vertagen, um den Ländern Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.

Schicksalsverwirrung. Nicht der Kitsch von Ostende   und den anderen internationalen Karawansereien ist auf der Bühne sichtbar, sondern ein geborener Sput. Die Mägde, die in den Frembenhäusern dienen, bis aufs Blut gepeinigt werden und sich auch zu den ausgemergelten Baronen ins Bett legen, um Erbschaft zu erschleichen. Das sinnliche, mystische, früh überreife Jugendgezücht, das nicht mit seiner Verliebtheit fertig wird und ins Wasser geht. Dazu die Reifenden aus der Fremde, furioses Pack, seltsamer Athub des Geschickes, cine Bettel, die einst mals eine bildschöne Prinzessin war und die durch Schminke erlegen will, was ihr die Jahrzehnte schon geraubt haben. Alles das freischt, Stüd ist fein Kern, aber die einzelnen Szenen find fernig und sehr start geförnt. Der Dramatiker Crommelynt, ein beträchtlicher Dich ter, aus dem Echlage der Bodenbachs, die im Flandrischen sehr ge­heimnisvolle Welten entoedten, gerät mit tausend Sinnen, die ganz neu find, in diese Geheimnisse. Allerdings gelingt es ihm nicht, Sinn und Ordnung in all die Bision hineinzubringen. Jedes Stüd. lein ist in dem Stücke abgesondert, und wer nicht mit diefer ganzen vlämischen Ende und ihren Bewohnern Bescheid weiß, der findet sich

nimmer zurecht.

Die Richtigkeit unseres Berichts vorausgesetzt, wird man bas Berhalten des Generals Hasie als eine breiste Ungehörig. teit bezeichnen müssen, die rasche disziplinarische Ahndung fordert. Uns mit diesem General über historische und politische Probleme 5.-Q. Beimar, ben 17. 1924. auseinanderzufeßen, haben wir feinen Anlaß; dazu scheint er von diefen Dingen viel zu menig zu verstehen. Aber gerade als Militär müßte Herr Haffe   wissen, daß es die Fehler der Obersten Heeresleitung waren, die die Unterzeichnung des Fri- dens Wenn Versailles durch deutsche Politiker erzwangen.

Saalfeld  ( Saale  ).

Im Anschluß an das Schreiben Ic2 vom 15. 1. 24 wird er. gebenft mitgeteilt, daß inzwischen festgestellt ist, daß der Reiter Langefeld bedauerlicherweise in der Nacht vom 10. Jum 11. 1. mehrere Gefangene mißhandelt hat.

Helfferich- Politik der Rentenbank. Einmischung in die Außenpolitik des Reiches.

Don

er das nicht weiß und nicht versteht, soll er den Mund halten. Denn die völlische Freiheitspartei ist nicht zu dem Zwed verboten, daß Reichswehrgenerale die Soldaten in völkischem Sinn aufhezzen.

Lehrerinnen und Beamtenabbau.

Wie gemeldet wird, ist Art. 14 der Personalabbau- Berordnung Durch WTB. wird mitgeteilt: Der Präsident, der Bor  - des Reiches, der die Kindbarkeit verheirateter Behre stand und einige Mitglieder des Verwaltungsrates der Deutschen   rinnen unter gewißien Voraussetzungen vorsicht, für die im Rentenbaut haben heute bei dem Reichsfinanzminister und dem preußischen öffentlichen Schuldienst tätigen Lehre Reichsaußenminister ihre schwersten Bedenken dagegen erhoben, daß rinnen nicht unmittelbar anwendbares Recht. Für die Landes­die Besatzungstosten für das besette Gebiet gefeggebung ist damit nur ein maßgebender Grundiaz reichsrect weiterhin gezahlt werden. Die jetzt eingetretene Stabilisierung lich aufgestellt worden, der zu seiner unmittelbaren Anwendung unferer Währung werde nach ihrer Auffassung nicht aufrechterhalten auf die Beamten der Länder und Gemeinden vorerst der Aus. werden können, wenn diese Zahlungen fortgesetzt würden. Die fübrung burch die Landesgefeßgebung bedarf. Solange Stabilisierung sei nur dann gewährleistet, wenn die Ausgaben des die Preußische Persona abbau- Verordnung nicht erlassen ist, darf Reiches fich mit den Einnahmen in Einklang befänden und der also verheirateten Lehrerinnen auf Grund der oben erwähnten Reichshaushaltsplan im Gleichgewicht bleibe. Nach den ihnen bei Reichsabbau- Berordnung nicht gefündigt und daraufhin von den Kreditanträgen zugegangenen Aufstellungen des Reichsfinanz- Schulunterhaltungsträgern ausgesprochenen Kündigungen die Ge ministers sei die Herbeiführung des Gleichgewichts für das Jahr nehmigung nicht erteilt worden. 1924 nur dadurch ermöglicht worden, daß die Ausgaben auf das faum Erträgliche beschnitten und die Einnahmen in einer Höhe an­genommen feien, daß man eben noch mit ihrem Eingang rechnen könnte. Würde dieses Gleichgewicht durch so hohe Ausgaben, wie Der Bandtog trat gestern wieder zusammen. Seit der Ber sie die Befagungskosten darstellen, überschritten, dann seien große tagung sind. verstorben die Abgg. Lizealdirektorin a. D. Fehlbeträge unvermeidlich. Aus Anleihen oder bereiten Mitteln Böhlmann( Dpp.) am 25. Dezember, Hermann Thomas. Altona  fönnten diese Fehlbeträge zur eit nicht gededt werden. Es würde( S03) am 16. Jonuar. Das Haus ehrt ihr Andenken in der her. zurzeit tömmlichen Weise Für den verstorbenen Abg. Dr. v. Krause daher nur die Neuanschaffung von ungededten Zahlungsmitteln( Dop.) ist Kreis chulrat Meinefe( Dop.), für Frau Böhlmann Ge­übrig bleiben, welche eine neue Jnflation im Gefolge haben würde. wertschaftssekretär Beder- Potsdam( Dop.) in das Haus eingetreten. Die Rentenbank halte sich im Intereffe der Aufrechterhaltung der Der Abg. Fobrifbcfiger Mackenthun- Ost- Hannover  ( Dem.) hat wegen Stabilität der Währung für verpflichtet, gegen die weiterzahlung Krankheit das Mandat niedergelegt. Der Bertrag betr. bie Reg der Besahungstoften ihre warnende Stimme zu erheben. lung der Finanzierung der Universität Frankfurt  wird nach einer Debatte gegen den größten Teil der Deutschnotio nalen angenommen.

Den Bertretern der Rentenbank wurde zugesagt, daß die An­Er wird dazu noch irregeführt von dem Regisseur, der gor nicht ahnt, welchen Entwurf er eigentlich vor sich hat. Es gelegenheit weiter verfolgt und dem Kabinett unterbreitet werden Ichnt sich gar nicht, über den vollkommenen Mißerfolg diefes würde. Regieverfuchs zu reden. Da werden nun die Schauspieler zusam Die Leitung der Rentenbant hat schon verschiedentlich fich mengebeten, lauter junge, strebsame Leute, die weiterfommen ihr nicht zustehende Kontrolfrechte über die Reichsregierung möchten, die aber tief in ihrer natürlichen Beengung drinsteden angemaßt. Ihr neuerlicher Schritt übertrifft aber alles bisher und die sehnsüchtig darauf warten, daß ihnen der Führer die Hand von ihr in dieser Richtung Unternommene. In dem Augen energisch in den Naden legt. Nun, nichts dergleichen geschah. Alles sing durcheinander. Man müßte die Fibel der Schauspieltunst blick, da der Reichsbontpräsident in Paris   mit den Sachver wiederholen, um jeden der begangenen Fehler einzureihen. Nichtständigen verhandelt, jetzt, da endlich eine fachliche Aussprache über unsere Leistungsfähigkeit möglich werden soll, glaubt Mar Hochdorf. eine starte Intereffentengruppe- etwas anderes ist die Lei­tung der Rentenbank ja nicht der Reichsregierung in die auswärtige Bolifik hineinreden zu dürfen.

ron dem!

Die Penfion der Madame Curie  . Bei dem Jubiläum des 25. Jahrestages der Entdeckung des Radiums, die durch eine est fizung der Bariser Sorbonne feierlich begangen wurde, erhielt die Entdeckerin des Radiums, Madame Curie  , ein Jahresgehalt von 40 000 Frant ausgesetzt. Die berühmte Forscherin, die mit ihrem 1906 durch einen Straßenunfall getöteten Manne die großartige Ent­deckung machte, hat ihr ganzes Leben und all ihre Arbeit der Radiumforschung gewidmet und ist ganz mittellos. Sie hat auch er flärt, den größten Teil der Pension weiter für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu verwenden.

"

Wir verlangen von der Reichsregierung, daß fie rasche ftens die Schaffung der Deutschen Goldnotenbant durchführt, damit jenen Rentenmartpolitifern zugleich mit der Erledigung ihrer im Ausland ungültigen Zwischenwährung die Möglich­feit genommen wird, Helfferichs Katastrophenpolitit zu treiben..

Die Verschwörung gegen Seedt. Justizrat Claß vernommen.

Zusammentritt des Landtags.

Ein Ausschußantrag, der das Staatsministerium ersucht, feiner­lei den Bestond des preußischen öffentlichen Bildungs.. wesens gefährdende Maßnahmen zu treffen ohne Anhörung des Landtags, wird gleichfalls angenommen.

Eine Reihe von Borlagen wird den zuständigen Ausschüssen überwiesen.

In zweiter und dritter Beratung genehmigt das Hous die Vorlage über die Bestrafung der unbefugten Gewin. nung von Bernstein   nach den Ausschußvorschlägen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten. Ohne Aus. sprache nimmt das Haus noch entsprechend dem Antrage des Hauptaus schusses den Entschließungsantrag ber Deutschnationalen auf Er höhung der Bezüge der Senatoren der Atademie der Künfte an und vertagt sich darauf nach 6 Uhr auf Mittwoch, 12 Uhr( Kleine Borlagen, Anträge).

Aus dem Staatsrat..

Der Breußische Staatsrat trat am Dienstagnachmittag unter Leitung des zweiten Vorsitzenden Gräf Frantfurt   zu feiner ersten Sigung im neuen Jahre zusammen. Vor Eintritt in die Tages ordnung gab Freiheir v. Malzahn( A.G.  ) eine Erklärung ab, in der er für die aus Deutschnationalen und Vollsparteilern bestehende fogenannte Fraktion Arbeitsgemeinfchaft" als stärkste taltion die Stelle des ersten Boisigenden beanspruchte. Bei der Wahl durch Leben 22. Dr. Adenauer war somit wiedergewählt und nahm die Stimmzettel erhielten Stimmen: Dr. Adenauer 47. Gallens. Wahl an. Zum ersten stellvertretenden Vorfüßenden wurde Gräj. Frankfurt   wiedergewählt. Zweiter stellvertretender Vorsitzender wurde dann Hallensleben von der Arbeitsgemeinichaft." Ohne Aussprache angenommen wurde der Geseßentwurf über die Neufestiegung des Geschäftsjahres der Breußischen Generallotterie direktion, bas in regelung der Beamtendienstbezüge. Nächste Sigung Mittwoch 5 Uhr.

Alfred Richard Meyer   Muntepunte lieft auf Veranlassung des Ver­lages Hoffmann u. Campe Mittwoch& Uhr bor nelabenem Bublifum in den Räumen des Photo- Ateliers Dertelt Dstwald. Unter den Linden 11, feine Juftiarat Claß, der Führer des Addeutschen Verbandes", deutiche Neberiebung des filchenlateinischen Schelmengedichtes loia" vor. Im Le fing- Museum wird zu Leffings Geburtstag am Donners. ist, wie wir erfahren, in Zusammenbarg mit der Untersuchung des tag, nachm. 5 Übr, Martin Bicifers adelträger, dramatische Bilder attentats planes gegen General   v. Seedt vom zuständigen aus Lessings Leben, geleien von Erna Maerfert, Erif Burg Bimmermann, Friedr. Frant und Heinr. Müller. Abends 8 1hr spricht G. R. Struie Unterfuchungsrichter des Verliner Landgerichts I vernommen über eising in Wittenberg  , Lessingsche Studentenlieder fingt worden. Ob Claß mit dem Attentateplan in Verbindung zu bringen Sigmund Schwabe. ift, steht noch nicht fest. Ein Haftbefehl liegt zur Stunde jeden Der 60. Geburtstag des fchleflichen Dichters Hermann Stehr   wurbe falls noch nicht vor. Montag abenb im Banfettiaal der Stadthalle in Sorlig feitlich begangen. Karl Walter Goldschmidt aus Berlin   feierte Stehr als Dichter und als Mensch. Eine Novelle von Stehr wurde verlesen. Oberbürgermeister Snay Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags ist zum 80. Januar, Bulunft das Stalenderjahr ist, sowie die Verordnungen betr. Neu begrüßte und beglüdwünschte den Dichter, der persönlich dankte. jbormittags 10 Uhr, einberufen worden.

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