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Unechtheit zu enthüllen und sich als verfolgte Unschuld pralistische und freigemertschaftliche Organisation, 1 anstatt den vorgeschriebenen Abbau durchführe.. Bei Behandlung bes fentieren zu können? die beste Grundlage für die Wahlpropaganda ber Sozialdemokratte Abbaues im Geschäftsgebiet des Reichswirtschaftsministe Jedenfalls ist es Zeit, daß diesem Berdunkelungsauf der Basis der jegigen Liften und Proporzwahl, un produt. riums tam zur Sprache, ob bei der jegigen Finanznot des Reiches fomplott ein Ende gemacht wird. Der Rattenkönig von tio machen würde." die Einrichtung des Reichswirtschaftsrates in dem Um Lüge und Intrigue, Denunziation, Spionage und GegenSpäter hätten sich allerdings auch die Vertreter der bürgerlichen fange beibehalten werden soll wie bisher. spionage, der sich hier um einen politischen Kriminalfall ent- Barteien mit so erheblichen Betenten gegen den Entwurf gewandt, reits in der Organisation des Reichswirtschaftsrates erhebliche Er Bon der Reichsregierung wurde darauf hingewiesen, daß bes midelt hat, muß mit rücksichtsloser Hand entwirrt werden. daß der Minister ihn nunmehr zurüdgestellt habe. sparnisse durchgeführt werben fonnten. So erhalten jegt von 332 Bir wiederholen unsere Forderung: Die Behörden Der Tag" fündigt fogar eine Boltsbewegung an, die einen Bolts Mitgliedern des Reichswirtschaftsrates nur noch die Ausschußmit. müssen fagen, was sie wissen! entscheid über die Aenderung des Wahlrechts herbeiführen werde. glieber- an Sahl 94- Freifahrkarten. Bolffizungen finden zus Die ganze Mitteilung des Tag" beruht auf einem aufgeleg- nächst überhaupt nicht mehr statt, sondern die ganze Arbeit des Unserem Wunsch, mehr Licht über die dunkle Anten Schwindel. Solche Besprechungen mit dem Reichsinnen. Reichswirtschaftsrates wird in den Ausschüssen geleistet. In der gelegenheit zu verbreiten, wird teilweise durch eine BTB. ministerium haben überhaupt nicht stattgefunden, Regel follen nur solche wirtschaftliche Fragen diskutiert werden, an Meldung entgegengekommen, die uns unmittelbar vor Re- wenigstens nicht soweit die Sozialdemokratische Partei beren Erörterung die Reichsregierung ein besonderes Interesse hat. daktionsschluß zugeht. Sie lautet: in Frage fommt. Was darüber zusammengeredet wird, ist also nachgeordneten. Steffen erfuchte der Ausschuß die Reichsregierung, Bei Besprechung ber anderen dem Reichswirtschaftsministerium blanter unfinn. Tatsache ist jedoch, daß im Aeltestenausschuß mit furzer Frist das Reichskommissariat für die Kohlen. des Reichstages über die Möglichkeit gesprochen ist, noch vor den verteilung nebst den zugehörigen Organisationen, den EisenNeuwahlen eine Wenderung des Wahlgefeges herbeizuführen. Dort wirtschaftsbund, den Metallwirtschaftsbund und fämiliche noch vorhaben fich aber gerade die Deutschnationalen gegen eine handene Außenhandelsstellen zu beseitigen. folche Aenderung mit der Begründung ausgesprochen, daß in zahi reichen Wahlkreisen schon die Aufstellung der Kandidaten erfolgt fet und daß es infolgedessen unmöglich sein würde, jegt noch den ganzen Apparat umzustellen. Von dieser Stellungnahme feiner Parteifreunde schweigt der deutschnationale Tag" aus be greiflichen Gründen, Augenscheinlich will er durch die Anfündigung, daß ein Veltsentscheid vorbereitet werde, gewiffe Kräfte im Minifterium zu einem Gewalt streich veranlassen. Es wird inter. effant fein zu beobachten, wie weit diese Einwirkung Erfolg hat.
Zu dem im„ Berliner Lofal- Anzeiger" vom 25. Januar( Morgen. ausgabe) gebrachten Artikel„ Das Protokoll des Bundes" wird von amtlicher Seite erfärt: Das Brotofell, über das bereits die Deutsche Zeitung" cine Nofiz gebracht hat und deffen angeblicher Inhalt im Berliner Lokal- Anzeiger" nunmehr ausführlich wiedergegeben wird, ist beim Reichstommiffariat für leber wachung der öffentlichen Ordnung bisher überhaupt nicht befannt geworden.(!) Die Behauptung, daß Herr Justizrat Claß vom Alldeutschen Verband wegen dieses Protokolls vor das Reichskommissariat zitiert worden sei, ist unwahr. Herr Justizrat Claß ist überhaupt nicht vor tas Reichsfommiffariat geladen worden, er ist vielmehr von dem Untersuchungsrichter in der Straffache gegen Thormann und Genossen vernommen werden, und zwar nicht auf Beranlassung des Reichskommissars, sondern auf Grund einer sehr detaillierten, vor dem Untersuchungsrichter gemachten Aussage des verhafteten Dr. Grandel aus Augsburg . Grandel bezichtigte Juffizrat Claß der Auflistung zur Ermordung des Generals v. Seedt und der Beteiligung an einem an diese Tat geknüpften Umsturzplan.
Bisher haben weder das mysteriöse Brotokoll noch überhaupt die Borgänge vor und während des Kapp- Butsches bei der schweben den Untersuchung eine Rolle gespielt.
Damit wäre also eine Masche des Verdunkelungstom plotts zerriffen. Nachdem aber offenbar geworden ist, daß ber geständige Dr. Grandel den Justizrat Claß der Mit Ichulb bezichtigt hat, erhebt sich die Frage, auf Grund welchen Materials fich die Behörde so vollständig von der Unschuld des Herrn Claß überzeugte, daß sie auf seine Festnahme verzichtete.
Der Hinkemannskandal.
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Beim Personal tes Rechnungshofes find von 267 Beamien feit 1. April 1923 bis 31. Januar 1924 insnefami 39 Beamte ausgeschieden. Beim Reichsministerium für Wiederaufbau wird der Personalstand vom 1. Oftober 1923 bis 31. Januar 1924 um 23 Brozent vermindert sein. Darüber hinaus beschloß der Ausschuß, die Reichsregierung zu ersuchen, daß das Reichsministerium für den Wiederaufbau am 1. April 1924 aufgelöst werden soll. Bei Besprechung des Abbaues beim Reichsausgleichs. amt wurde aus der Mitte des Ausschusses der Wunsch geäußert, daß die Reichsregierung ziffernmäßig die gewaltigen Lasten bekanntgeben folle, die aus dem Ausgleichsverfahren dem deutschen Reichshauss haftsplan erwachsen Nach den weiteren Angaben der Regierung Dresden unter völkischem Terror. hat dos Reichsarbeitsministerium bis zum 31. Dezember Dresden , 25. Januor.( WTB) Der sächsische Landtag nahm 1923 insesamt 14 Prozent feines Personals abgebaut. Bei den heute den Entwurf über den Berjonalabbau an. dem Reichsarbeitsministerium noch eordneten Versorgungsbehörden Darauf erklärte der Kultusminister zu den verschiedenen betrug der Abbau zum gleichen Zeitpunkt 15 Prezent, beim Reichs. an ihn ergangenen Anfragen betreffend die Aufführung von Tollers pensionsamt 17 Prozent, beim Reichsversorgungsamt 22 Prozent, infemann" im Etaatstheater, es fönne nicht biz Auf beim Reichsversorgungsgericht 13 Prozent, bei den Reichsarbeitsgabe des Landtages sein, durch Mehrheitsbeschluß zu ent verwaltungen 14 Prozent, bei den Bersorgungsfrankenhäusern scheiden, ob ein Bühnenstüd literarischen Wert habe. Hierfür 23 Prozent des Bestandes an Beamten, Angestellten und Arbeitern tomme der fünstlerische Beirat der Staatstheater in Frage. Mon am 1. Oftober 1923. In Anbetracht der überaus schwierigen Fi fönne nicht behaupten, daß die Annahme des Stüdes„ Hinfemann" nanglage des Reidyes erschien dieser Abau im Geschäftsbereich des zur Aufführung im Theater ous politischen Gründen geschehen sei. Reichsarbeitsministeriums dem Sparausschuß als nicht genügend. Als dem Boltsbildungsministerium mitgeteilt wurde, daß die Aufführung auf den 18. Januar, den Tag der Reichsgründung, gelegt worden fei, habe allerdings das Ministerium bei der General intendenz durchgefekt, daß der Tag der Aufführung verlegt werde. Nady dem Standal der Erstaufführung habe das Ministerium Der Seit einigen Tagen ist in den Blättern verdächtig oft von der lich zu machen. Durch zahlreiche Drohbriefe an das sucht, eine Wiederholung unter gewiffen Sicherungen mög Absicht des Innenministers die Rede, das Wahlrecht zum ministerium wie auch an das Staatstheater und insbesondere an Reichstage noch vor den allgemeinen Neuwahlen zu ändern. die Hauptdarsteller des„ Hunkemann" habe man sich jedoch veranlaßt So unmöglich es erscheint, fönnte man faft zu der Vermutung gesehen, von einer Wiederholung der Aufführung abzusehen, da bie kommen, daß nach den Erfolgen Emmingers auch der deutsch : Darsteller sich wegen der Drohbriefe geweigert hätten, bei national angehauchte Bolksparteiler Jarres die Möglichkeit erwägt, der Aufführung des Stüdes mitzuwirken. Dos Ministerium habe Der Lokomotivführerstreik geht weiter. eine solche Wahlrechtsreform durch Ausnahmeverordnung Condon 25. Januar.( Eigener Drahtbericht.) Die gestern auf. einzuführen. Der Gedanke, der den Plänen zugrunde liegt, ist ein- biele Schauspieler Sarauf aufmerksam gemacht, daß durch eine Abmal die Herabseßung der Abgeordnetenzahl, mo- lage des Stüdes das Ministerium politif sehr begetauchten Hoffnungen auf eine Regelung des Lokomotivführer. gegen fich fachlich wenig fagen läßt, zum anderen aber die Bieber laftet werden fönnte. Es sei aber festgestellt worden, daß fein fonflittes find vergeblich gewesen. Eine Aussprache fand zwischen einführung des Einmann- Wahltreises, wie er vor Bühnenfchiedsgericht der Welt einen Schauspieler zum Spielen ver den Gesellschaften und bem Sirciffemitee statt, doch scheiterten die der Revolution bestand. Merkwürdigerweise haben sich für diesen anlaffen fönne, der fich dabei in seiner persönlichen Sicherheit be. Berhandlungen an der Erklärung der Direktoren, daß sie nicht Einmannkreis besonders demokratische Blätter, wie das„ B. T.", broht fühle. Aus diesem Grunde fei die weitere Aufführung des bereit seien, den Schiedsspruch des Lohnamics zum Gegenstand ins Zeug gelegt, während sie doch wissen müßten, daß eine solche infemann" gescheitert. Das Bolfst Idungsministerium lehne einer Disfuffion zu machen. Macdonald hat den Arbeitsminister Reform" so, wie sie hier gemeint ist, ihren reaktionären Pferde es aber ab, den Schauspielbirektor Baul Wiede zu ent. Tom Sham ersucht Informationen über den Stond der Dinge fuß hat. Lassen, wie dies gefordert werde; auch bente das Minifterium cinzuholen, um bas Rabinett zu unterrichten. Die Mitglieder des nicht daran, ein Spielnerbot gegen bas Bühnenstück zu erlassen. Generalrats der Gewerkschaften bleiben in London versammelt, um jederzeit als eẞrmittler eingreifen zu fönnen.
Wahlrechtsmächeleien.
Phantasien der Deutschnationalen.
Der Abbau- Ausschuß.
Der Personalstand des Auswärtigen Amtes wurde um 520 Köpfe vermindert, wes gegenüber dem Bestande vom 1. Oktober 1923 einen Abgong von 18,2 Prozent bedeutet. Hierzu ist die Zahl der Beamten nicht gerechnet worden, die an die im Jahre 1923 neu errichteten Behörden entjandi werden find, ohne daß in der Zentrale Neueinstellungen stattgefunden haben, ebenso ist der Abbau un nung stattgefunden hat. Besonderer Wert ist auf den Abbau im berüdsichtigt geblieben, der vor Erlaß der Personclabauverord Auslande gelegt werden, weil dort die ntößten finanziellen Gr. sparniffe zu machen waren. Der Abbau ist noch nicht ganz abge
schlossen. 300
Rus
Wer deran zweifelte, den wird hoffentlich die Haltung der Scharfmacher presse davon überzeugen. Der Scher- Hagenbergsche Lag" bringt heute die Mitteilung, daß der Wahlgefeßzent wurf, infolge Widerspruchs der Parteioligarchie zurückgezogen wor Das fiolte Rumänien . Eine Bariser Korrespondenz glaubt zu den sei. Er behauptet, es hätten im Innenministerium Be. Im Sparausjuh des Reichstages murde vom Bertreter wissen, daß Rumänien auf den feinerzeit beantragten Kredit von fprechungen mit den Vertretern der Parteien statt des Reichsministeriums des Innern im Rahmen einer ausführlichen 100 Millionen Franken im Augenblid verzichtet habe. gefunden und dabei wären zunächst diejenigen der sozialdemo. Darstellung der Abbaumaßnahmen befannigegeben, daß im mänien steht vor einer Verständigung mit Rußland und will fich fratischen Partei empfangen worden, die sich aufs scharffte Bersonalbest and an Beamten und Angestellten bis 31. Ja gesamten Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern der vielleicht nicht zu fest versflaven. gegen eine Aenderung des Wahlgefehes vor den neuen Reichstags- nuar um 23 Broz vermindert sein wird. Ein Vertreter des deutschösterreichischen Nationalrat dem schärften. Bider. Ein Auslieferungsvertrag mit Muffolinien begegnet im mahlen ausspradjen, und zwar aus dem sehr naheliegenden Grunde, Reichsernährungsministeriums teilte alsdann mit, daß auch diejes fand unferer Genoffen, für die Dr. Ellenbogen erklärte, der Ber weil eine Aenderung des Wahlgesetzes die gesamte sozia Ministerium einschließlich der ihm nachgeordneten biologischen Reichs. trag dürfe nicht Gefeß werden.
Die zweite Hand.
Bon Hans Bauer.
Gestern tas ich im Warenbericht einer Handelszeitung: Bahia auf Abladung unverändert 38/ 6-39 sh cif und fr. Steamlards
31,25, raff in Tierces und Standardys 32,50-33.
Das war mir natürlich unverständlich und wird es mir vermut. lich ewig bleiben. Es intereffiert mich eigentlich auch gar nicht, zu erfahren, was raff in Tierces bedeuten möge. Es ist mir dies zu nüchtern und zu profaisa. Aber plöglich schob sich in dieses Sammelsurium von Zahlen und geschäftlichen Abkürzungen ein Saß ein, der meine Phantasie aufs äußerste beflügelte: Die zweite Hand", las ich, ist immer noch mit bringendsten Abgaben an In.
landsmehl im Markte".
-S.
Wie ist der Gedankengang des Finanzmannes? Auf eine lo. Flügel feiner Phantasie stußt ihm der Wunsch, um jeden Preis und gische Formel gebracht, offenbar fo: Mit Philosophieren verdient zu jeder Zeit Ungewöhnliches zu sagen. Das ermüdet ihn und den man fein Gelb, mit Fliegenfangen verdient man fein Geld, also ist hörer. Philosophieren dasselbe wie Fliegenfangen. Jedoch: Ex mere negativis nihil sequitur. Zu deutsch : Aus rein verneinenden Border fäßen läßt sich kein Schluß ziehen, also auch nicht dieser. Und auch ein Bankdirektor fann wohl den Dollar, aber nicht die Logit meistern. Wenn der Schluß richtig wäre, fönnte man ja auch sch'ußfolgern: Ein Bankdirektor ist fein Gott, ein Banause ist kein Gott. Also ist ein Bankdirektor ein Banause. Menschliche Logik widerlegt also die These des Bankdirektors.
Aber auch die Fliege protestiert im Namen ihrer Logif gegen den obicen Sak. Denn sie argumentiert: Philofophieren frümmt feiner Fliege ein Haar. Fliegenfangen aber frümmt einer Fliege ein Haar. Folglich fann Philosophieren nicht gleich Fliegenfangen fein. Ueberhaupt steht Fliegenfangen doch über dem Philofophieren, denn es feht die Welt, wenn auch bloß die der Fliege, in reale Be Die zweite Hand: Ich sah sie leibhaftig im Markte sich bewegung. Bhilosophieren aber nicht. Und man sieht, daß der Philo megen und Mehl, Mehl, waggonweise Mehl aus ihren Fingern foph ein Müßiggänger ist, der noch hinter dem Fliegenfänger zu niederregnen. Soviel Mehl, daß alle Belt im Meh! erstickte. rüdbleibt. Es ist also zu wünschen, daß der müßignangerische Bhi lofoph noch recht lange an die Arbeit, in der Bant gefeffelt bleibt, die feinem illufionären Dasein erst den Wert realer Birffamfeit und wirtfamer Realität verleiht. Ernst Morig häufig.
Es ist etwas Geheimnisvolles um diese zweite Hand, die an die schwarze Hard erinnert. Sie ist feine offizielle Instanz, die eine normale Funktion verrichtet. Es weiß feiner um fie, folange fie in ihrer Berborgenheit blüht. Aber plöglich bricht sie hervor und ist im Markte".
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Der schlagfertige Cenin. Alle Schilderungen der Persönlichkeit des verstorbenen Lenin sind sich darin einig, daß er ein glänzender Redner war, der einen großen Teil seiner Erfolge der hinreißenden Wirkung feiner Ansprachen und feiner nie verjagenden Geistesgegen wart in der Diskussion verdankte.„ Eine Rede Lenins wächst aus widelt er mit Hilfe flarer einfacher Säße, die zu beenden er sich nicht einmal immer die Mühe nimint. Er wiederholt denselben Gedonten in den verschiedensten Formen und hört nicht eher auf, als bis er feine Gegner überzeugt hat. Er ſpidt feinen Redef'uh mit volts. tümlichen Rebensarten, mit temperamentvollen Ausdrücken und Wigworten, lacht dazwischen schallend, ist stets beweglich, geht auf und ab, zudt die Achseln, schiebt die Hand in die Hofen oder Rod tasche. Mitunter nimmt er dann seine Zuflucht zu den derbsten und gröblichsten Ausdrücken, um sich auf diese Weise bei dem Publikum verständlicher zu machen." Bei dem unendlichen Redeeifer der Ruffen und ihrer Diskussionstuft hatte Lenin oft einen schweren Stand. Die Abgeordneten der verschiedensten Gewerkschaften und Vereine famen zu ihm und taten ihm die unmöglichsten Fragen. Lenin aber ließ fidy niemals aus der Ruhe bringen; er ging mit den Bollchemisten fo ficher und gefchidi um, wie ein Schu'meister mit einer Klaffe Meiner Jungen. Da tut z. B. ein Abgeordneter eine ganz unmön Als die deutschen Mütter wochenlang vor den Kaufläden ver- Sechster Abend der Novembergruppe. Saal bes Bor- Hauses. fiche Frage über das Recht der Selbstbestimmung. und wie ein Bi geblich nach einem einzigen Viertelpfund Mehl standen, war die Gedränge an der schlecht bedienten Garderobe überfüllter Bor fommt die Antwort aus Lenins Munde:„ Ein Narr fann in einer zweite Hand wohl auch vorher im Markte gewesen". Damals mit tragsraum felbst die Korridore find dicht befeht. Stefan Minute mehr fragen, als 2 × 10 Weise in einem Jahr antworten fönnen. Und die Bolschewisten sind über diefe grobe Abfertigung bringendsten Aufnahmen. Heute hat sie ihre Sorgen und gibt drin- Wolpe spielt feine Studien für Klavier op. 16. gend ab. Bielleicht, daß ihr die Würmer ins Mehl zu fommen er auf, ftudiert er, was nicht flingt? Will er Offenbarer fein? nicht etwa entrüftet, sondern sie lachen laut und flatschen Beifall, Höchst bedenkliche, frankhafte Irrtümer, hoffnungslose Hysterie, wie Schuljungen bei einem Zauberfunftstud. brohen, vielleicht, daß Fälligkeitstermine von Wechseln vor der Wie danach Philipp Jarnachs Gefänge op. 15" auf Berliner Theatererfolge. Im Leffing Theater hat Bar. Lür stehen, vielleicht, daß sie mit weiteren Preisrüdgängen rechnet. leuchten! Erfühlt, reif. gefonnt, sicher gestaltet, phantafievoll! Welch nowstys Neueinstudierung von as Ihr wollt bereits die Irgend folch eine Tragit sitzt der zweiten Hand wohl im Genic ein Gegensatz zur mageren Muse Wolpes!- Daß die Texte zu den 25. Aufführung erreicht. Sie verbient wie einst bei Reinhardt ( menn man so sagen darf). Gefängen auf dem Programm fehlten, ist ein unverzeihliches Unter der Sonimernachtstraum bie 100. und 200. Das Spiel ist ganz laffen zum Schaden des Komponisten, zumal der Bor- Scal, ins- auf Fröhlichkeit und Musikstimmung gestellt: Inszenierung, Aus besondere bei großen Stimmen, wie bie Wilhelm Guttmanns, ftattung( denkbar einfach und voll farbiger under zugleich). Dar zur Berwischung der Deutlichkeit neigt. Guttmann fang diefe Lieder stellung sind in schönster harmonie. Ein Jubiläum beging auch unübertrefflich, der Komponist( pielle den, zuweilen von Ueber bas Luftfpielhaus mit Kaisers Rebeneinander". Den ladung der Untermalung nicht ganz freien, schwierigen Klavierjag literarischen Wert dieses Boltsstüces" wird man gewiß nicht allzu der Begleitung in poetischer Einfühlung musikalisch und ohne Ge hoch einschätzen, aber die auf Tempo haltende aparte Renie Viertels fpreiztheit. Sturm und Drang find Martin Keffels Dich und die schmissigen Leistungen der Darsteller find höchst sehenswert. tungen, die er auswendig und mit Temperament sprach: viel padender Rhythmus, fesselnde Schilderung, Erlebnis zwischen Une Die Erstaufführung von Walter v. Molos Till Caufetus im Stegliter fertigem. Suchendem, Erstrebtem, aber überall Talent und eine Schlot parttheater fann megen technlicher Schwierigkeiten erst am Dienstag, leidenschaftliche Seele. Kurt Weills Streichquartett den 29..., brazie 8 lor, ftattfinden. Das Denkmal für Plechanow , ben bekannten Theoretiker des Marçismus, Ein Philofoph wurde von der Welle der Entwertung im Jahre op. 8, gespielt vom Roth Quartett( Roth, Sturmfeld, Spit der Inflation an das Eiland einer Bank geworfen. Hier mußte er Franke) beschließt den Abend. Begabung für gepfefferten W, wird in nächster Zeit auf dem Blak vor der Malan Rathedrale in Peters. als Angestellter mit Gefahr täglicher lleberstunden arbeiten. Dies im großen und gangen frühreif, ohne die überzeugende Ursprüng- burg aufgestellt werden. Der Entruf stammt von dem Bildhauer Ginsburg. Das Monument stellt Piechanow als Redner dar, umacben gefiri ihm nicht; denn er hätte gern in den Muhestunden weiter lichkeit, 3. B. Hindemiths, dem man gern durch did und dünn nach von Arbeitern mit Sämmern und Revolutionsjahnen. Auf dem Sodel philofophiert. Doch fein Chef tröstete ihn:„ Nur Mut. Ba'd naht springt. Bei Weill vermisse ich ursprüngliche Lebenskraft. Der wird in einer Nachbildung der Handschrift Blechanows die Inschrift fteben: mit der Deflation die große Ruhepause für die Banten. Dann ist Mangel wird von ihm durch Geistreichelei zu ersehen gesucht. Daran Die Revolution fann in Rußland nur in der Form der Arbeiterregierung wieder Zeit da für Fliegenfangen oder für Philosophieren." scheitert z. B. völlig der lezte Sag: Choral- Phantasie". Die fiegen.
Bir dürfen ihrem oftbewährten Genie aber wohl zutrauen, daß sie die mißliche Periode überwindet. Die Körner auf dem Felde wachsen doch schließlich nicht, um der zweiten Hand Ungelegenheiten zu verursachen, sondern daß diese an ihnen verdient. Und gar wir Konsumenten: ist unser Daseinszwed nicht auch der, aus der zweiten Hand in den Mund zu leben, damit jene alle An nehmlichkeiten dieser Erde aus erster Hand beziehe?
Philosophieren und Fliegenfangen.
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