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Armen auf und find bereit, mit ihnen auf Iob und Beben gemeinsam gegen jeden Feind der deutschen Nation zu tämpfen. ( Stürmischer Beifall.)

Sanitätsrat Dr. Benjer lehnte für die nationaldeutschen Juden cb, die Hilfe einer internationelen Judenschaft anzurufen, dazu feten fie als Deutsche zu stolz. Den Zionismus, so betonte Dr. Benfer, der unsere Kinder zu Nichideutschen machen will, belamp fen wir bis auf den lagten Blutstropfen.

Nachdem Reichstagsabgeordneter Morath( DBp.) Dr. Naumann zu seiner Rede beglüdwünscht hate, fprach Landtagsabgeordneter Benoffe Dr. Ostar Cohn. Gegenüber den Ausführungen Anters fragte er, cb die Erhaltung eines solchen Deutschtums, das sich zur Reattice belenne und zum Repandjefrieg rufe, einen neuen Welt trieg wert fei. Raum hate Dr. Cohn diese Worte ousgesprochen, ba antwortete ihm ein vielstimmiges" Ja", worauf das Deutschland lieb angestimmt wurde( Stürmische Zuruje wis Landesverräter" bezohlter Mostomi'er" usw. ertönten. Dr. Cohn konnte nich: meitersprechen. Es entstand ein lang andauernder. Tumult, der eine geordnete Fortführung der Versammlung unmöglich machte. Die herbeigerufene Schuhpolizei räumte schließlich den Soal

Lindström- der Skandinavier. Ludendorff wird den Marsch auf Berlin wiederholen.

Ludendorff hai por einiger Zeit bem Berireter her norme. gischen Aftenposten" ein Interviem gegeben, morin er fid noch einmal über die Ereignisse des 8. November verbreitet und Kahr, Lossow und Seißer des Wortbruchs zeiht. In der Konferenz am Nachmittag des 8. November mären danach sich Luderdorff und die genannten Drei vollständig einig über die Ziele" gewesen. Alle gelobten feierlich, keinen Schritt vorzu nehmen, ohne vorher die anderen zu unterrichten". Lubendorff allein habe das Bersprechen loral gehalten, von Hitlers Vorhaben habe er erst erfahren, als er in den Bürgerbräufeller, geholt wurde, bie brei anderen gaben ihr Versprechen zur Mitwirtung ohne 3wang und Drohung" ab.

Ludendorff schildert bann den Demonstrationszug am 9., der ,, Don einem mörderischen Gewehrfcuer überfallen" murde. Auf Rommando warf sich der Zug zur Erde. Ich selbst ging aufrecht mit den Händen in den Taschen durch die Feuerlinie und wurde auf dem Odeonsplak verhaftet. Der angebliche Wortbruch Rahrs, Lossoms und Scißers fei unter dem Drud des Rardinals Faulhaber und des Rronprinzen Rupp. recht zustande gekommen. Auf die Frage des Interviewers, ob Ludendorff die Eache für verloren ansehe, erwiderte dieser:

Mein, im Gegenteil! Ich erhalte täglich Beweise dafür, daß bie poltische Bewegung ungeheuer viel Anhänger in allen Kreisen, gerade infolge der Ereignisse des 9 November gewonnen hat. Much von feiten der Arbeiter wird der Zuftrom immer größer; ich weiß fehr wohl, daß ich persönlich in Arbeiterfteifen nicht gern gelitten war, aber das ist jetzt anders geworden. Diese Beute Berstehen treuen Mannesmut zu schäzen. Wir geben den Kampf für Recht und Gerechtigkeit, für Freiheit und Fortschritt des Boltes nicht auf.

Meine Freunde glauben, mir einen Dienst dadurch zu tun, baß fie die Sadye so darstellen, als hätte ich mich von Hitler berreden lassen. Ich bedante mich für derartige Freundes­bienfte! Ich habe mich nicht überreden laffen, ich habe aus meiner innersten Ueberzeugung gehandelt und in dem sicheren Glauben zum Ruhen meines. Bolfes und meines Paterlandes zu handeln.

Ferner versucht man ben großen Feltherrn zu entschuldi. gen und mein Schulbtonio in der Hitler - Sache meinen Berdiensten im Weltfriene gutzuschreiben. Ich verbitte mir energilch einen trarinen Mißbrauch meiner Berson und meiner Elgenfchaften als Feldherr. Am 8. und 9. November trat ich als menjd unb Deutscher auf. nicht als ber große verdiente Feldherr. Der Kern des Voltes ist noch gut, aber die obersten Zehntausend find zerstört, und zwar ist die Morai Defeft, nicht die Nerven. Sie fönnen Ihren Landsleuten fagen, daß wir dennoch Männer und Jünglinge haben, die wert find. Seben und Blut für das Baterland herzugeben und die an ihrer leber- rugung feithalier tros Miserfolg und Niederlage. Bir fird diesmal nicht vorwäris netommen, aber wir fommen früher oder fväter wieder. Eine Bewegung, die so tiefe Burzeln in ben Besten des Boltes hat, läßt sich auf die Dauer nicht durch Bajonette und Maschinengewahre nieberhalten.

Die Unterredung schließt mit einem plumpen Anbiebe. rungsversuch an die standinavischen Böller, benen , bald flar werden muß, daß wir für die Bewahrung der gan zen standinavischen Raffe fämpfen". Die Skandinavier werden diese Schmeichelei wohl ebenso richtig einzuschägen wiffen, mie die Arbeiterschaft, die den Ludendorfffden Mannesmut schäßen gelernt hat. Interesant und sicherlich für das bayerische Bolls gericht sehr wertvoll ist das Eingeständnis, daß Lubendorff früher oder später feinen hochperräterijen Plan wiederholen will.

Die Beraubung der Auslandsbriefe.

Neue Feststellungen.

Don Boft ift."

In den letzten Jahren häuften fich auffallend die Beschwerden. Deutschland geht, vermuten die Briefträger Gelb barin, und wir daß gewöhnliche und cingeschriebene Briefe aus dem hochpalutari- müffen es dem Briefträger anvertrauen, weil in unserem Drie feine igen Auslande, befonders aus den Vereinigten Staaten Amerita , nach Deutschland ihres Bertinhalts( meist Papiergeld und Scheds) beraubt mürben oder den Empfänger überhaupt nicht erreichten. Diese Beraubung und Entwendung von Auslands­briefen bildet ein trauriges Kapitel aus der Zeit der deutschen Bäh­rungszerrüttung und der deutschen Not. Daß sich leider pflichtver­geffene deutsche Bestbedienstete auf diesem Gebiete in zahlreichen Fällen schuldig gemacht haben, ist durch Gerich surteile erwiesen. Die Reichspostverwaltung hat es an Bemühungen zur Bekämpfung fondere Betriebsmaßnahmen nicht fehlen laffen, und des Bostperfo­der traurigen Zeiterscheinung durch scharfe Ueberwachung und be nal ift ebenfalls nach Kräften bemüht gewesen, ungetreue Elemente in den eigenen Reihen zu entlarven und dem Richter zuzuführen. Diesen vereinigten Bemühungen ist es zu danken, wenn es mehr und mehr gelungen ist, der Gefährdung des guten Rufes der deut­schen Post mirffam entgegenzutreten.

Nicht in Deutschland bestohlen.

Ohne nun die Tatsachen beschönigen zu wosten, erfordert s die Gerechtigkeit, zu sagen, daß fich feit längerer Zeit untrügliche Beweise dafür ergaben, daß fich di Beraubung und Ent. wendung von Auslandsbriefen vielfach gar nicht auf deutschem Boden ereignet haben. Zeugnisse dafür sind der Reichspostverwaltung auch aus den Kreisen der Absender und Empfänger ven Auslandsbriefen wiederholt zur Verfügung gestellt worden. So heißt es, um nur ein Beispiel anzuführen, in einem Bericht eines Boftemts in Nürnberg vom Juni 1923, daß dem Boftamt ein beschädigter Brief aus Amerita zugegangen fei, der dem Empfänger, wie es die Bestimmungen vorschreiben, auf dem Boffamt übergeben werden sollte. Der Brief," fo berichtet das Postamt, wor offensichtlich widerrechtlich geöffnet gewesen. das Bostamt, mor offensichtlich widerrechtlich geöffnet gewefen. hatte aber fein Geld enthalten, dafür aber einen für die deutsche Boftvermal ung sehr wertvollen Bermert, der also loutete: Jch hatte vor ein paar Monaten 15 Dollar im Brief an Euch und Rathi gefchidt, und ein Briefmorder hat den Brief aufgebrochen und das Geld gestohlen, nicht nur mains, fendern im ganzen 1800 Dollar. Als ich ihn fregte wegen meiner Quittung, fagte er jedesmal, er habe sie vereffen. Als dann die Klogen einliefen, daß biz Adressa­fen bie Briefe nicht bekommen hätten, mar er verschwunden. Die Leute, die Quit'ungen vorzeigen fonnten, hat sein Bater entschädigt; aber die meisten hatten feine. Wenn ein amerikanischer Brief nach

Mit Chloroform betäubt.

Bis aufs Hemde ausgezogen.

Hilflos und nur notdürftig befleidet wurde. heute früh im Flur des Hauses Kamminer Str. 31 die 30 Jahre alte Schneiderin Ja D. aus der Eisenacher Str. 116, aufgefunden. Sie ging gestern abend mit einer Freundin aus. An der Charlottenburger Brüde wurden die beiden von zwei herren angesprochen, die sie einluben, mit ihnen eine Diele zu besuchen. Die Schneiderin nahm die Einladung an, während ihre Freundin nach Hause ging. Sie bestieg mit den Serren eine Droschte. Einer der Männer nannte fich Stall. Einer der Männer nannte fich Stall meister D. Beermann, er ist etwa 35 bis 40 Jahre alt, 1,80 Meter groß und breitschultrig. Er trug einen braunen Manchester­anzug und eine Automobilschirmmüte. Sein Begleiter ift etwa 30 bis 35 Jahre alt, trug einen dunkelblauen Palelot und einen weichen Hut. Er ist mitb: lgroß. Die Droschte war mit einem Schimmel bespannt. und eine Scheibe des Gefährtes war durch Schimmel bespannt. und eine Scheibe des Gefährts war burch ein Giller in vier Teile gefeilt. Der jüngere der beiden Begleiter hat ihr dann ein Tuch, wahrscheinlich mit Chloroform, vor bas Geficht gepreßt, vorauf sie das Bewußtsen verloren hat und erit in bem Hausflur wieder zu sich gekommen ist. Die beiden Täter haben ihr die gesamte Obernd Untertleidung so. wie Hut und Stiefel und die Handtasche mit 1,80 Goldmart geraubt. 3weddienliche Angaben über diese An gelegenheit nimmt Krimiralfommiffar naud vom Bolize amt Charlottenburg entgegen. Bie wir erfahren, hat sich fürzlich be reits ein ähnlicher Fall creignet.

Arbeiterbildungsschule Groß- Berlin.

Im Laufe der nächsten und der barauffolgenden Woche beginnen bie Borbereitungsfurfe für Funktionäre und red. neris befähigte Genojien und Genoffinnen. Es finden gemeinschaftliche Uebungen in mündlicher und schriftlicher Form statt. Wichtige Gebiete der Wirtschaft und Politit werten wissenschaftlich bearbeitet. Die lebungen finden in folgenden Zeta­ten ftett: 1. Am Mittwoch, den 30. Januar, abends 7 Uhr, im Speifesca ter Pflichtfortbildungsschule, Grünthalerstr. 5, für die Mitglieder bes 3. Stroiles und der benachbarten Bezirke Bantom, Reinickendorf usw. 2. Am Freitag, den 1. Februar, abends 7 Uhr, im Gesangsfaat der Sophienschule, Weinmeisterstr . 16/17, für ben 1. Kreis und die benachbarten Bezirke. 3. Am Montag, den 4. Fe. bruar, abends 7 Uhr, im Lofal von Obst Nachf., Inhaber Will, Schöneberg , Martin- Luther- Str. 68, gegenüber Neues Rathaus , für Schöneberg . Wilmersdorf und benachbarte Bezirfe. 4. Am Freitag, den 8. Februar, abends 7 Uhr, im Zentraljugendheim, Lindenstr. 3, für den 6. Kreis und die angrenzenden Bezirke. Als Lehrer sind gewonnen die Genossen Breuer, Ruttner, Dr. Lohmann, Heinrich Schulz und Albert Horlig. Die Hörgebühr beträgt pro Teilnehmer und Abert einfchl. Lofalzuschlag 15 Goldpfennige. Die Abende zusammen in Höhe von 90 neunzig Goldpfennigen ist am ersten Abend zu entrichten. Hörerfarten für alle Veranstaltun aen sind zu haben im Bezirksbildungsausschuß, bei allen Abteilungs. führern und den Mitgliedern der Kreisbildungsausschüsse und vor Beginn jedes Surfus am Einaang zum Boriraosofal. Am Frei tig. ben 8. februar, abends 7 1hr, in der Rraben- Mittelschule Neu­fölln, Donauftr. 120/122 für den Kreis Neukölln und die angrenzen. ten Bezirfe.

Allerdings wird er dieses Interviem vielleicht ebenso abstreiten wollen, wie das vor Jahresfrist dem bänischen Journalisten Sonning für Berlingske Tidende" gegebene. Um die Begegnung mit dem Dänen unter seinem Eide leugnen zu fönnen, mußten allerdings zwei Kronzeugen gegn Ludendorff, nämlich der Redakteur Suniel von den Mündjener Neuesten Nachrichten und Ludendorffs Haushälterin Mma Gottid alt unschädlich gemacht werden. Grfterer murde befanntlich fristlos verabsurfe umfaffen insgesamt sechs Abente. Der Betrag für alle fechs fchiebet, lettere von Ludendorff bedroht, er werde sie für ungu rechnungsfähig erflären laffen, menn fie den Besuch Sonnings vor Gericht eidlich bestätigen würde Ein dänisches Gericht, das ben Fall Sonning verhandelte, hat jedoch Bubendorffs Eid nicht für fo coll nehmen tönnen, daß es Herrn Sonning die Glaubwürdigkeit absprach. Der Chefredakteur von Bolititen, der bas auf Grund der Ludendorfffdyn bleugnung verfuchte, wurde im Dezember deswegen verurteilt.

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Freigabe der Dänenblätter.

Amtlich wird gemeldet: Das im November v. 3. erlassene Ber bot der Neuen Flensburger Zeitung( Flensburg ), der neuen Schleswiger Zeitung"( Schleswig ) und des Schleswiger" ( Niebüll ) ist aufgehoben worden, so daß die Blätter feit gestern wieber cricheine

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wegen angeblicher Los Berboten wurden die Blätter reißungsbestrebungen. Als die Rebattionen eine dies. bezügliche Loyalitätserklärung abgegeben hatten, hätte loyalerweile auch das Berbot aufgehoben werden müssen. Sta'tbeffen fand man einen neuen Borwand: die betreffenden Redakteure hätten öffentlich gegen das Verbot gesprochen, was zu unterlaffen fie fich

niemals verpflichtet hatten.

Der Kopenhagener Gesandte v. Mutius wird, weil er in periönlichem Vortrag beim Außenminister die Aufhebung vertrat, beshalb von der Kreuzzeitung zu einem roten Diploma­ten ernannt. Er barf sich trösten. Das Berbot ist nämlich auf. gehoben worden, nachdem der rote Außenminister Strefemann ben zoien Chef bez Heer: sleitung und Inhaber der vollziehenden Gewalt, Herrn v. Seedt, von der Notwendigteit überzeugt hat,

Das Arbeiterferienheim Stutenhaus.

Bor einiger Zeit wurde in unferer illustrierten Beilage Bolt und Reit" eine Abbildung des Arbeiter- Ferienheims Stutenhaus im Thüringer Wald veröffentlicht. Von der Leitung des Vereins werden wir mun ersucht, auf die Borteile hinzuweisen, die das Heim auch den Wintersporifern bietet. An einer der schönsten Stellen des Thüringer Waldes , 750 Meter hoch, liegt das Stutenhaus. Ricfige, flad) und steil abfallende Wiesenflächen breiten sich vor dem Heim aus und bieten ein ausgezeichnetes Stigelände. In die nähere und weitere Umgebung lassen sich herrliche Langläufe unter. nehmen. Die Schmücke, Gehlberg , Oberhof , der Schneekopt laffen fich bequem erreichen. Seit Ende November liegt hoher Schnee, der bis in die Offerzeit liegen bleibt. Zurzeit beträgt die Schnee, hobe Meier bei einer Durchschnittstemperatur von 5 bis 7 Grab Räfte. Die Wohn- und Verpflegungspreise sind sehr gering. Das Heim, bas von der Ferienheimgenossenschaft Naturfreunde" Sena unterhalten wird, ist für jedermonn geöffnet. Anschrift: Ferienheim Stutenhaus, Post Schmiedefeld( Thür. Wald).

Untermieter in Not.

Zu der Notiz Untermieter in Not" in Nr. 39 des Borwärts" Dom 24. Januar teilt uns das städtische 3entralamt für Woh= nungswesen folgendes mit: Bereits durch Pressenotiz bom 3. november v. 3. murde erneut darauf hingewiefen, daß nach wie Dor feber Abschluß eines neuen Mietvertrages, und zwar auch über möblierte Zimmer und Wohnungen vom Vermieter binnen

Diebe auf Ueberfeedampfern. Kürzlich hat sich nun ein Fall von Massenberaubung der Brief. poft auf dem Dampfer Mongolia" der American Line durch Schifisperional zugetragen. Ein Büsumer Fischer hatte an einer Sandbank der Nordsee ein Briefbund aufgefischt, das von dem Dampfer Mongolia" berrührte, der am 5. November non New York in Hamburg eintraf. Die Schiffsleitung des Damp. fers hatte inzwischen den ersten Zimmermann Edward Semit, der aus Bibau gebürtig ist und seit drei Jahren die amerikanische neben zwei weiteren Schiffsbediensteten, die im Verdachte der Mit Staatsangehörigteit befißt, der Beraubung der Bost überführt und täterschaft standen und aus Riga und Libau fiammten, bingfest ge macht. Die polizeiliche Untersuchung nach Ankunft des Dampfers ergab, daß Gemit sich einen Schlüssel zu dem Postlade. raum hergestellt hatte. Die Bostsäde hatte er des Nach's in eine leere Passagiertabine getragen, wo er sie während der Mittagszeit öffnete, die Briefe erbroch und den Geldinhalt an fich nahm; die aufgeriffenen Briefe und Bostiade warf er über Bord. Von der Briefpoftladung, die 193 Sad betragen follte, waren nur noch 186 Sad portanben Die fehlenden Brief fade waren für Hamburg , Bremen , Berlin . Köln und für die Bahn vosten Gennep - Hannover und Herbes al- Köln bestimmt gewesen. Bis jetzt steht das Fehlen von mehr als 2000 einge schriebenen Briefen, neben einer großen Menge gewöhn licher Brieffendungen, feft. Die Eendungen rühren wahrscheinlich in der Hauptseche aus dem Monat Oftober her und find, aus Amerita tommend. nach Deutschland oerichtet gewesen. Deutsche Zeitungen in Amerika , so der New Dorfer Herold" und die Rhiladelphia Bazette- Democrat". haben mit großen lleberschriften(., Briefe nach Deutschland auf Schiff cestohlen". Seeleute a's Pofträuber ver haftet fw.) über den Fall berichtet. Eine andere Untersuchung schwebt ferrer über große Reraubunnen, die im April 1923 auf dem amerikanischen Dampfer Minnetahba" vorgekommen find.

k

Die besonders in Amerifa meitverbreitete Ansicht, daß die Ent wendung und Beraubung von Anstandsbriefen nur in Deutschland vorkommen fönne und deutschen Bestbediensteten zur Left falle, ist jegt also vor aller Welt widerlegt. Das ist gegenüber den vielen Angriffen auf die Reichspost und das deutsche Postpersonal zur Steuer der Wahrheit festzustellen.

einer Woche bem zuständigen Wohnungsamt unter Borlegung des Originalvertrages anzuzeigen ist(§ 3 der Bekanntmachung des Ma. riftrats zum Schuß der Mieter vom 12. Mai 1921). Die Bertrag schließenden schüßen sich am besten gegen Rechtsnachteile, wenn fie endlich diese schon seit Jahren geltende Bestimmung beachten."

Gräfin Spohn."

Die Ueberraschung auf dem Anhalter Bahnhof . Eine Hochstaplerin wurde nach einem Abstecher in die Schweiz bei der Rüdfehr zu ihrer größten lleberraschung auf dem Anhalter Bahnhof festgenommen. In vielen Benfiona'en mietete sich eine junge Dame ein, die fid) Gräfin Spohn", Freiin pom Uslar", Frau Oberleutnant Spener , Frau Dr. Schröder usw. nannte, je nach dem Hause, in dem sie abstieg.

Sie erzählte Schauermärchen von dem Schicksal ihrer Ange. hörigen ung ihrer eigenen Flucht aus dem Ruhrgebiet und fand so überall Mitleid und Kredit. Wenn die Rechnung hed) genug aufgelaufen war, fuchte fie die Gelegenheit, sich von einem anderen Gaft ein wertvolles Kleid oder einen Belz zu borgen, und verschwand dann auf Nimmerwiedersehen. Ende vorigen Jahres ftelle die Kriminalpolizei fest, daß man es mit einer 25 Jahre alten Frau Charlotte Schröder zu tun hatte, die auch früher schon Schwindeleien vérübte. So hatte fie fich einmal einem höheren Beamten un'er allerlei Vorspiegelungen genähert. Dieser nahm fich ihrer an, und fo lebte sie auf beffen Kosten als Baronesse eine geraume Zeit in Fürstenberg in Mecklenburg , obwohl sie dort Ber­mandie hotte. Hier standen ihr Diener, Pferde und Waren zur Ver fügung. Nach ihren vielen Schwindeleien in den Berliner Pensio naten verfchwand fie, wie die Ermittelunden nach Feststellungen ihrer Berfönlichkeiten ergaben, nach Basel . Als sie glaubte. daß man sie in Deutschland pergessen haben werde, fehrte sie zurück. Die erfte Station machte sie in Baden- Baden , dann nach und nach in Boden weiler, Weißenfels . Erfurt , Kösen und anderen Städten Mittel­beutschlands., An einer Stelle lerne, sie einen Zahnarzt Marionn fennen, betreg ihn und führte dann auch noch seinen Namen. Als er sich endlich weigerte, ihre große Hotelrechnung zu be zahlen, verschwand fie heimlich mit ihrem gonzen Gepid. Als ie wieder in Berlin einiraf, wurde fie auf dem Anhalter Bahnhof von einem Kriminalbeamten erkannt, noch bem. Polizeipräsidium und von dort nach Moabit gebracht. Writere Mitteilunnen über ihr Treiben, besonders auch in der Brovinz und im Reich, nimmt Kriminalfommiffar Brebed im Polizeipräsidium entgegen.

Das Falschgeldunwesen.

Seit bem ersten Januar sind in Berlin allein nicht weniger als 170 Berfonen wegen Herstellung und Veraus. gabung falscher Geibicheine festgenommen worden. Ein großer Teil mußte von der Kriminalpolizei wieder entlaffen werden, weil man diefen Leuten nicht nachweisen fonnte, daß ste die Scheine abfichtlich ausgegeben hatten, obwohl sie wußten, daß fie falsch maren. Ein Teil der Freigelassenen wurde alsbald zum zweitenmal ergriffen. Bon den 170 Mann wurden 73 sofort bem Untersuchungsrichter vorgeführt. Einige von ihnen find bereits ab. geurteilt. Zu den Berhafteten gehört auch ein Händler Kurt Bin. ber, der früher schon als Einbrecher in einer berüchtigten Kolonne mit feinen beiden Brüdern eine große Rolle spielte. Kurt Binder fattelte nach der Sprengung dieser Bande um, und war im Jahre 1919 schon einmal in eine Falschmünzersache verwidelt, wurde aber Dom Schmurgericht freigesprochen. mährend die Mitverhafteten zu schweren Strafen verurteilt wurden. Jegt hatte er in der Wohnung feiner Geliebten Marie Hildebrand in der Pantstraße eine Falsch fcheinwerkstatt eingerichtet. Rriminalbeamte des Polizeiamtes Web­bing famen ihm hier auf die Spur, nahmen ihn und seine Geliebte fest und beschlagnahmten außer der Druckmaschine und einer Menge Papier nicht weniger als 600 Bogen Preußendollar zu

4,20 Goldmart.

Die

Wegen eines größeren Kellerbrandes wurde die 5. Rompagnie der Feuerwehr nach der 2ippehner Straße 18 alarmiert. Dort brannten Stellerverschläge, in denen Kartons und Hausrat in folcher Ausdehnung lagerten und brannten, daß unverzüglich mit mehreren Schlauch'eitungen vorgegangen werden mußte. Qualmentwicklung erschwerte den Angriff ungemein. Trotzdem ge. lang es, die Flammen auf den Keller zu befchränken. Die Entstehung mird cuf Fahrläffiofeit zuridaeführt. Ein weiterer Rellerbrand beschäftigte die Behr in der Pallasstraße 17, wo Kohlen in Brand geraten waren.

Sport.

Das 11. Berliner Sechstagerennen, das im Sportpalast vor fich gehen wird, beginnt heute abend 9 Uhr. Die im heutigen Morgenblatt mitgeteilte Nachricht, daß aud Lewanom am Rennen teilnimmt, beruht auf einem technischen Bersehen. Hanle wird viel mehr mit 2awrence fahren.