Jahres 1923 wurde die Folge ber unsinnigen Inflationswirtschaft in ihrer Tragweite für die Industrie erkannt, und man bemühte fich energisch, zu einer Berechnung in fester Währung überzugehen, um die Substanzverluste zu verringern. Wir sind mit bem 1. Juli 1923 zur Berechnung unserer Fabritate in Gold übergegangen und haben unsere Rattulation auf Goldbafis eingestellt

Unseren Befig an Aktien und Beteiligungen an den uns nahe stehenden Gesellschaften haben wir aufrechterhalten und durch Uebernahme neu ausgegebener Aktien vermehrt. Dies betrifft insbesondere unsere Interessen an: Felten u. Guilleaume Carlswerk .- G., Mix u. Genest A.-G., Nationale Automobil- Gesellschaft A.-G., Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf A.-G., Drahtloser Uebersee­verkehr A.-G.

In den Biegefefen ist die Bage unverändert geblieben, ba­gegen hat sich der Arbeitsmartt im feramischen Gewerbe bedeutend verschlechtert. Eine Porzellanfabrit hat ihre Be­legschaft von 415 Mann wegen Auftragsmangel gefündigt. In der Glasindustrie find alle Arbeiter gekündigt worden, um nach Ablauf der Kündigungsfrist eine längere Arbeitszeit und veränderte Annahmebedingungen einzuführen Da die Arbeiter dies ablehnten, rhten die gesamten Betriebe in der Glasindustrie.

Der Arbeitsmarkt in der Metallindustrie ist noch schwan­fend, indem zugleich Einstellungen und Entlassungen vorkommen. Der Geschäftsgang in der Tegtilindustrie war unver ändert günstig. Im Holz- und Schnißstoffgewerbe hielt die günstige Entwicklung weiter an. Much   im Bekleidungsgewerbe zeigte sich eine rege Auf­Aus einem Orte wird berichtet. daß die Anforderungen von Facharbeitern in den Schuh fabriten so start waren, daß unge­lernte Arbeiter zum Anlernen eingestellt wurden. Das Tabatgewerbe hatte genügend Aufträge, die zu meite­ren Einstellungen von Bersonal führten.

Die Bank elektrischer Werte M.-G. hat ihr Kapital erhöht und sich die Verwertung des größten Teils der jungen Aftien für Um- nahmefähigkeit von Arbeitskräften. gestaltung ihres Geschäftsbetriebes vorbehalten.

Durch Attientausch befizen mir nahezu das gesamte Grund­fapital der AE G.- Schnellbahn Attiengesellschaft ein fchließlich der Vorzugsaktien zu einem der ungünstigen Lage des Unternehmens entsprechenden Buchwert. Die Gesellschaft ist aufge löft; über die Wiederherstellung der Straßen hat sie mit der Stadt Berlin   einen Bergleich geschlossen.

Dem Umfang des Unternehmens entspricht die Bilana. Sie ist zum 30. September 1923 abgeschloffen und registriert u. a. Inventar und Patente mit einer Mart, Maschinen, Werkzeuge und Modelle in gleicher Höhe, nur die Grundstücke laufen mit einigen hundert Papiermillionen durch die Bücher.

Arbeitsmarkt in der Provinz Brandenburg  . Abgesehen von einigen örtlichen Abweichungen erfuhr der Ar. beitsmarkt im allgemeinen in der ersten Februarwoche eine meitere Besserung, die eine Herabminderung der Zahl der Bollerwerbslosen im Gefolge hatte.

In der Landwirtschaft war die Nachfrage nach ledigen Knechten und Mägden besonders rege. Deputatenfamilien konnten cber immer noch nicht untergebracht werden, da besonders Wert auf mehrere Hofgänger gelegt wurde.

Im Bergbau hielt die günstige Entwicklung an, da immer noch Arbeitskräfte angefordert wurden.

Deutscher Metallarbeiter- Verband

Mittwoch, den 6. Februar 1924:

Bezirks- Vertranensmännerkonferenzen

in folgenden Lokalen:

1. Bezirk: 3am Brälaten, Weißenfee, Lehderstr. 122, Ede Greifswalder Straße, nachmittags 4 Uhr.

2.Bezirk: Comenius- Sale", Memeler Gtraße 67, nachmittags 4

Uhr.

Bezirk: Solimann, Rigaer Str. 67, nachmittags 5 1hr.

4. Bezirk:

Base, Stralauer Allee 47,

nachmittags 4% Uhr. 3. und 7. Bezirk: Reichenberger Hof. Reichenberger Straße 147, nachm. 5 Uhr 6. Bezirk: Rindi- Brauerei, Neukölln, Hermann, Ede Jägerstraße, nachm. 5 Uhr. 8. u. 10. Bezirk: Gewertschaftshaus, Engelufer 24/25, nachmittags 5 Uhr. 11. Bezirk: Rofenthal, Schöneberg  , Ebersstr. 66, nachmittags 5 Uhr. 12. Bezirk: Wende, Berlinideftraße, Ede Rungestraße, nachmittags 5 Uhr. 13. Bezirk: Ernst Jacob, Charlotten­ burg  , Bismarck  , Ede Gefenheimer Straße, nachmittags 4% Uhr. 14. Bezirk: Schulaula, Rostocker Str. 82, nachmittags 4 Uhr.

15. und 19. Bezirk: Berbandshans ( Sigungsfaal), Linienftr. 83/85, abends 7 Uhr.

20. Bezirk: Hilper, Jülicher Straße 2, nachmittags 5 Uhr.

21. Bezirk: Gemeindefchule, Nieder­ichöneweide, Berliner   Str., nachm.4% Uhr 22. Bezirk: Schulz, Köpenid, Bahnhof ftraße 34, nachmittags 4% Uhr. 23. Bezirk: Germania  - Feftfäle, Span dan, Hauptbahnhof, Stresowplag 19, nach mittags 4 Uhr.

A. E. G.: Schulaula, Berlin   N., Wiesen­straße 66, nachmittags 3 Uhr. Siemens: Cange, Giemensstadt. Nonnen­bammallee, Ede Reisstraße, nadm.4 Uhr. Zutritt gegen Borzeigung der Legitima. tionstarte und des Mitgliedsbuches.

Groß- Berlins  .

verbände und ihre Bedeutung in wirt

Im Vervielfältigungsgewerbe ist die Lage nach wie vor ungünstig.

Bon fast allen Arbeitsnachweisen wird berichtet, daß durch den Bersonalabbau der Behörden der Arbeitsmarkt für Bureauange­stellte sich immer ungünstiger gestaltet, da absolut feine Arbeits­träfte angefordert werden.

Die Bermittlungstätigkeit für die ungelernten Arbeiter hat sich in der Berichtswoche etwas günstiger gestaltet. Dieselbe Beobachtung war auch im Vermittlungsergebnis bei weiblichem Personal zu machen.

Die Bedeutung australischer Baumwolle.

Im Rahmen der britischen Expansionspläne auf dem Gebiete der Baumwollproduktion beginnt neuerdings Auftralten immer mehr in den Bordergrund zu treten. Die dortige Baumwoll? ultur nimant nad einem beim„ Konfettionär" eingetroffenen Bericht aus Sidney einen geradezu unglaublichen Aufschwung. Während noch im Jahre 1921 nur 800 Baumwollpflanzer gezählt

Tieferschüttert hat uns die Kunde von dem Hin­scheiden unseres treuen Mitgliedes und langjährigen Kampfgenossen

Franz Krüger  .

Nicht nur unsere Organisation, vielmehr die gesamte freigewerkschaftliche Angestelltenbewegung verliert in ihm einen ihrer eifrigsten und getreuesten Vorkämpfer. In frühem Lebensalter bereits widmete er sich unserer Organisation und in besonderem Masse wandte er sich der Jugendbewegung zu. Bald stand der Entschlafene in unserem Verbande auf verantwortungsvollem Führer­posten. Als Redner war er ein überzeugender Agitator; sein abwägendes, überlegtes Handeln machte ihn zu einem besonders schätzenswerten Mitstreiter. So erwarb er sich Freundschaft, Achtung und Vertrauen in unserem Kreise, durch das er im Jahre 1914 zum Geschäftsführer unserer Ortsgruppe Groß- Berlin gewählt wurde. Nach Aufgabe dieses besoldeten Amtes wurde ihm das höchste Ehrenamt unseres Verbandes anvertraut durch seine Wahl zum Obmann unseres Verbandsbeirates. Seinen stets beachteten klugen Rat wird unser Verband in dieser wichtigen Körperschaft künftig ontbehren müssen.

In unseren Verband reisst so der Tod unseres Kameraden Franz Krüger   eine tiefe Lücke. Ihn und sein Wirken werden wir stets in ehrender Erinnerung behalten und seiner in Dankbarkeit gedenken.

Zentralverband der Angestellten.

Der Verbandsvorstand.

Kartell der Zigaretten- Industrie Zigaretten,

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Hofladen.

Donnerstag. den 7. Februar, nach­mittags 5 Uhr, im Gewerkschafts­haufe( Saal 1), Engeluler 24/25: Am Freitag, den 8. Februar 1924, uachmittags 5 1hr, Adolf Nagel Branchenversammlung in den Germania  - Sälen, Chauffeeftraße 110: 6, Hermannplatz 6 eller Metallbrüder und polierer Grosse öffentl. Versammlung Bin neuer Geist Tagesordnung: 1. Bortrag: Industrie aller in d. Zigaretten- Industrie beschäftigten Dies.bst. Verdiens: schaftlichen Rampf. 2. Bericht. 3 Angestellten u. gewerblichen Arbeitnehmer mögl. biet Broschür  . erhalten Vorwärts­Tagesordnung: Die Auslegung der Berordnung aber strebende und die Arbeitszeit von feiten des Arbeitgeberverbandes Erfinder der Zigaretten- Jndustele. Referent: Rollege Rasper, Geschäftsführer des Zentralverbandes der Angestellten. eratis geg. Rückprt. Das Erscheinen sämtlicher Arbeitnehmer ist unbebingt er- F. Erdmann& Co, erforderlich. Der Aartellvorstand. Barlin, Königgrätzer Straße   71. Händler und Wiederverkäufer! Leibhaus Friebrichstraße 2( Hallesches) Tor) verlauft elegante Serrenanzuge,

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Tagesordnung: 1. Die mitigat KLEINE ANZEIGEN mäntel 13. Sofen 4

liche Lage und der Borftoß der Unter­nehmer auf die Rechte der Arbeiter. Referent: Rollege Otto Bista. 2. Bie liegen die Lohn- u. Arbeitsbedingungen in unserer Branche?

Zur Beachtung! Eine ganze Anzahl Bertrauensleute hat ihre Legitimationstarte vom Bezirks­letter noch nicht abgeholt. Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß bie grünen Legitimationsfarten ihre Gültig­leit verloren haben. Die Vertrauensleute sinb baher verpflichtet, in der Bezirts tonferenz zu erscheinen, am bie neue Legitimationsfarte von ihrem zuständigen Bezirksleiter in Empfang zu nehmen. 162/8 Die Ortsverwaltung.

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murben, die insgesamt 900 000 Bufhel( 1 lbs 36 Liter Hohl­maß-) Baumwolle erzeugten, hat das Jahr 1923 das erstaunliche Ergebnis gebracht, daß nicht weniger als 14 500 Baumwoll farmer mit einer Leistungstapazität von 12 Millionen Bushel Baumwolle festgestellt wurden. Das Hauptverdienst hieran ge bührt der British Australian Cotton Growing Association, die zurzeit mit einem Kavital von 1,2 Millionen Pfund Sterling arbeitet. Für die Baumwollkampagne dieses Jahres wird ein Ergebnis von mine destens 48 Millionen Bushel Baumwolle geschäft. Australische Baumwolle dürfte daher schon in diesem Herbst auf die Preisbildung der Weltmärkte eingreifen.

Die Entwicklung der australischen Baumwollprobuftion int Australien   ist auch ein Zeichen für die Neugliederung der Welt­produktion, wie sie der Krieg von 1914-1918 eingeleitet hat.

Wertbeständige" Benzolanleihe. Der Stadt Hagenom( Medien. Eurg) soll die Genehmigung erteilt worden sein, zur Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber in Höhe des Wertes von 14000 Kilogramm Benzol zur Dedung der Kosten der Ers bauung einer Benzolgewinnungsanlage nebst Abhißverwertungs teffel auf dem Gaswert zu Hagenow  .

Die Robles, Kali-, Zucker, Getreideanleihen waren ein verzweis felter Bersuch, der allgemeinen Entwertung zu entfliehen und den Kapitalbefizern so viel Mut einzuflößen, daß sie Anleihen aufnahmen und damit Kommunen und Ländern langfristigen Kapitalkredit ge­währten. Die Pragis hat bewiesen, daß die wertbeständigen An­leihen nur zur Hälfte wertbeständig sind. Deswegen erscheint es jetzt besonders auffällig, daß nunmehr noch eine Benzolanleihe er­funden worden ist. Sie muß in ihrer schwankenden Bewertung ( Bafis Benzolpreis) ein Spefulotionspapier werden. Wer hat daran Intereffe, daß der Kommunalkredit auf diese Wege geführt wird?

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