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Auf dem Wege zum Liebchen.

Abenteuer eines ehemaligen Fremdenlegionärs. Ein nächtliches Liebesabenteuer ist dem angeblichen Kaufmann Karl Schütz zum Berhängnis geworden. An einem Sonntagabend im August v. 3 wurde in der Leipziger Straße ein Einbruch in eine Maschinengroßhandlung versucht. Hausbewohner aber waren aufmertfam geworden, schlossen und bewachten die Haustür und alarmierten die Polizei. Bei einer Durchfuchung des Hauses murden mehrere Personen als verdächtig festgenommen, unter ihnen der Artist Erich Müller und der Kaufmann Karl Sdyüz. Die anderen Berdächtigen waren mieder freigelassen worden. Deshalb hatten sich nur bie beiden genannten Personen wegen versuchten Einbruchs. Diebstahls vor dem Amtsgericht mitte zu verantworten.

In der Verhandlung gelang es Schütz, zu einer Freisprechung zu tommen. Er behauptete nämlich, daß er mit dem Einbruch nichts zu tun gehabt habe. vielmehr fei er nur dadurch in das Haus ge fommen, weil der ihm zufällig begegnende Müller, der ihm bekannt war, ihm die Adresse einer im vierten Stod in einer Benfion wohnenden aefälligen Dame angegeben hatte, Der er infolgedessen einen Besuch abstatten mollte. Go unwahr fcheinlich diese Angabe auch flang, fo fonnte Schüß das Gegenteil nicht bewiesen werden, und er mußte freigesprochen werden, mäh. rend Müller 9 Monate Gefängnis erhielt. Für Schüß hatte die Feit nahme baburch eine böse Wendung genommen, daß der Erfennungs. Dienst feststellte, daß Schüß vor mehreren Jahren aus dem Zuchthaus in Braunschweig   entwichen war. Schük war wegen Raubes mit Todeserfolg zu langjähriger Zuchthausstrafe perurteilt worden und hat noch 11 Jahre von dieser Strafe zu ver büßen. Der Angeklagte behauptet allerdings, daß er damals zu Unrecht verurteilt morden sei, da er das Opfer einer Berwechslung mit seinem flüchtigen Stiefbruder gemorden sei. Damals fei er furz porher aus der Fremdenlegion zurüdgefehrt und habe derart unter ben Nachwirtungen und Tropenfrankheiten geftanden, daß er nicht imstande gemefen fei, feine Geiftesträfte zufammenzufaffen, um den fomplizierten Sachverhalt zu feinen Gunsten aufzuklären. Rechts­anwalt Dr. E. H. Treibel hat für Schüß, der übrigens mit Rücksicht auf feine Gemeingefährlichkeit dem Gericht schmer gefeffeft norgeführt worden war, ein Wiederaufnahmeverfahren eingeleitet.

Deutscher   Dank an Schweden   und Holland  .

Der Minifter für die befeßten Gebiete, D. Hocfle, hat dem Hiffs. fomitee in Stockholm   folgendes Schreiben zugehen lassen: Bum Jahrestag des schwedischen Liebeswerfs, das den durch den Fran­Roseneinbruch schwer leidenden Deutschen   an der Ruhr so reichen Seren brachte, drängt es mich dem Hilfsfomitee in Stod. bolm für die tatkräftigen Hilfsmaßnahmen meinen wärmsten Dant auszusprechen. Durch die hochherzige Hilfe des schme. dischen Boltes und die unermüdliche, zielfichere, vorbildlich organisierte und geleitete Arbeit des Komitees fonnte den tiefge­beugten Familien an der Ruhr manche Linderung der Not gebracht, fonnten viele vor der Berzweiflung bewahrt werden. Das wirb dem schwedischen Bolte undergeffen bleiben."

Ein ähnlich gehaltenes Schreiben ist an die verdiente Vorsitzende bes Romitees, Frau Baronin von Linder gerichtet worden. Zu gleicher Zeit hat der Minister an das Romitee der holländi fchen Rentrale für deutsche Ferienfinder und Not. hilfe in Leiden( Holland  ) folgendes Schreiben gesandt:" Seit Jahren üben Sie in echt chriftlicher Barmherzigkeit ein reichgeleg netes Werf an unseren deutschen   Rindern. Durch die besondere Be rücksichtigun der befeßten westlichen Gebiete Deutschlands   haben Sie im verfloffenen Jahre einem an den Rand der Verzweif Iung gebrachten Boltsteil Hilfe und Rettung ge boten. Insbesondere ist dan? Ihrer vorzüglichen Organisation biele Liebestätigkeit bei dem gefährdetften Teil der deutschen   Jugend ** umfassend burchgeführt worden. Ich bitte Sie, Ihnen dafür aus auf. richtinem Herzen tief efühlten Dant fagen zu dürfen. In den Herzen der deutschen   Kinder bat sich Holland   ein Bleibendes Dentmal aufgerigtet"

Der unechte Oberschlesier.

Auf Oberschlesier hatte es ein Schwindler abgesehen, der feit fängerer Zeit in Berlin   und anderen deutschen   Großstädten sein Un­mesen trieb. Die Leute erhielten den Besuch eines Mannes, der thnen erzählte, daß er von seinem Grundbefiz aus Oberschlesien  nach Berlin   gefommen sei, um Einfäufe zu machen, bestellte auch, wenn er es gerade so einrichten fonnte, Grüße aus der Heimat und erzählte, daß er in der Großstadt leider Unglüd gehabt habe. Er habe auch einmal eine tolle Nacht mit madyen wollen und dabei sei ihm seine ganze Barschaft gestohlen worden. Er müsse nun nicht nur auf die beabsichtigten Einfäufe verzichten, sondern fönne nicht einmal mehr nach Hause fahren. Die mitleidigen Landsleute schossen ihm gern das Reise­gelb und zum Teil auch noch mehr vor, damit er wenigstens das Notwendigste faufen fönne. So erhielt er bis zu 500 Goldmart und fonnte dann immer wieder gut leben. Endlich aber schöpfte doch ein Mann Berdacht, fühlte dem Besucher auf den Zahn und ließ ihn feft nehmen. Der Grundbesiger entpuppte fich ist als ein 36 Jahre alter, aus Schmiebgen bei Neustadt in Oberschleften gebürtiger Baul Biella, ber der hiesigen Kriminalpolizei als gewerbsmäßiger Heiratsfchwindler schon lange befannt war, und auch von Breslau  , Deffau, Oldenburg   und anderen Städten her gesucht wurde. Sein Hab und Gut hat er wahrscheinlich wieder bei einer ahnungs lofen Braut untergestellt.

Schülerspeisung in Lichtenberg  .

Um ber immer weiter, fortichreitenden Berelendung der Schul­jugend entgegenzutreten, ist es dem Lichtenberger   Bürgermeister Genoffen John gelungen, bei der Industrie und in der sonstigen Geschäftswelt das Interesse für eine Hilisaktion, die fich die Speisung der vom Hunger betroffenen Schulfinder zur Aufgabe gestellt hat, zu weden. Mit der Speitung ist bereits Ende Dezember begonnen worden. Sie erfolgt in derfelben Art und Weise, wie die fogenannte Quäferipeifung. Durch diese Silfsaktion ist es möglich geworden, bont 23000 Sulfindern einschließlich ber finder der höheren Schulen jest 7500 eine warme Frübitidsfpetfe zu berabfolgen. Das Silfswert ist, tie fich ein von der Industrie eingefeßter Aftioneausiduß vor furzem überzeugte, einfaá, aber mustergültig organi­fiert und feine wirtiamleit iegensreich. Die Speilung joll bis zum Frühjahr beibehalten werden. Besonderen Dant um das Zustandekommen des Hilfswerks gebührt der Kno- r- Bremse A..., die es erst durch einen namhaften Beitrag ermöglichte, der Sperfung den großen Umfang zu geben.

J.A.H.- Speisungen und Parteizugehörigkeit.

In unserem Bericht über die Wohlfahrtstonferena des Berliner   Bezirksausschusses für Arbeiterwohlfahrt und Kinderschus bittet Genosse arber, der zur Leitung des deutschen   Komitees der Internationalen Arbeiter- Hilfe gehört, uns um die ergänzende Mitteilung, daß die bei Anträgen auf Zulassung zu den Speisungen der Internationalen Arbeiter Hilfe geftellte Frage nach der Parteis und Gewertidafts. augehörigfeit( die auf Befchlug der J.A.Konferenz bom 27. Nanuar jest nicht mehr gestellt wird) nur statistisen 8meden gedient habe.

Aufgelöste Tuberkulose Fürsorge  . Die bisher in der Charité betriebene ueturfte und Fürsorgeftelle für Lungentrante des Zentralfomitees der Auskunfts- und Fürforgeftelle( Geheimrat Butter) ist jest aufgelöst worden. Die Kürsorge für die bort bisher betrauten Berionen ist auf die Stadt übergegangen. Zuständig für die Weiterbetreuung ft die für den Ver waltungsbezirk der Wohnung des Erfrankten zuständige Fürforgeftelle.

Sonderhiebe in Gemeindewaldungen.

Aber nicht ohne Naturschut

Aus einer gemeinsamen Berfügung des Ministers des Innern und des Landwirtschaftsministers teilt der Amtliche Preußische Breffedienst folgendes, mit: Nachdem die Gewährung von Rom  muna frebiten an Gemeinden und Gemeindeverbände aufgehört hat und die Besoldungsausschüsse des Reichs vom 1. Januar ab um mehr. als die Hälfte getürzt sind, befinden sich die Gemeinden und Ge meindeverbände in einer besonders schwierigen finanziellen Bage. In dieser Uebergangszeit werden Eingriffe in die Ber. mögenssubstanz der Gemeinden, so unerwünscht fie an und für fich find, nicht ganz vermieden werden fönnen. Insbesondere merden Anträge auf Genehmigung von Sonderhieben in ten Gemeindewaldungen unter Abweichung von dem fest gestellten Betriebsplan nicht grundläglich abzulehnen, sondern unter Berücksichtigung der besonderen Bage in der Ueber­gangszeit, b. h. vorläufig etwa bis zum 1. April d. 3., wohlwollend zu prüfen sein. In Zweifelsfällen ist die Entscheidung des Land­wirtschaftsministers einzuholen.

Beider scheint der Erlaß jeden Hinweis und jede Berpflichtung zur Wahrnehmung natur- und heimatschüßerischer Maßnahmen bei diesen wahrscheinlich sehr weitgehenden Eingriffen vermiffen zu faffen. Den Gemeinden follte zur Pflicht gemacht werden, besonders schöne Baumgruppen, feltene Bäume und Baumbestände, Baltstraßen, die Umgebungen von Seen, Bächen, Flüffen und Mooren im und am Balbe unbedingt zu schüßen, damit eine Berhunzung und Schändung naturschöner Gebiete vermieden wird.

Proletarische Feierstunden

am Sonntag, den 17. Februar 1924, vormiffags 11 Uhr, im Großen Schauspieltaus, Aariffrake. Ansprache: Gen. Bohm- Schuch, M.d.R.

a) Orgel- Vorspiel. b) 3 Lieder( Gemischter Chor Gr.- Berlin). c) Rezitation( Gerda Müller  ). d) 3 Lieder( Berl. Schubert- Chor). Franz Rothenfelder

Weltenwende Ein Chorwert von

Gemeinsamer Schlußaejang: Die Internationale  ." Mitwirkende: Die Gemeinschaft Proletarischer Mufiffre inde unter Zeitung von Serra Safcha Sorenftein, der Sprechchor für Proletarische Feierstunden unter Leitung von Serrn Albert Florath  , Berr Rohrba( Drge!). Breis 80 Goldo'ennige. Rarten find zu haben bei allen Abt ilungsführern, im Bureau des Bezirksbildungsausschuffes. Binbenftr 8. Borwärts. Buchhandluna Lindenstr. 2, Landgemeindehaus Sophienstraße, Rigarrengeschäft Sorfch. Gemert fcha tshaus, Engelufer 24/25: Röpenid, Borwärtsspeb tion Rieker Str. 6.

Besichtigung des städtischen Obdachs.

tunt einer Rörperschaft des Bffentlichen Rechts stehen, die Schuh­bestimmungen des Reichsmietengefeges teine Anwendung. Es ist zwar nun taum Gefahr vorhanden, daß irgendeine der Baradens familien obdachlos wird, aber die allmähliche Umquartierung mirh bei dem großen Mangel an Wohnraum den Wohnungsbehörden eine heilloje Arbeit verursachen. Ob danon alle oder auch nur die meisten ber betroffenen Familien einen Barteil haben werden, ist sehr zu bezweifeln. Viele haben sich, da sie mit einer so schnellen Aufgabe der Baradentolonie nicht rechnen fonnten, pöllig eingelebt. Sie baben aus eigenen Mitteln hübsche Ställe, Gärten und sonstige Neben­anlagen erstehen lassen, die nun zugleich mit der Wohnung auf­gegeben werden müssen.

Hochbetrieb bei der Feuerwehr. Die Berliner Feuerwehr hat jest täglich an zahlreichen Stellen zu tun. Sie wird fast regel­mäßig breißig bis vierzigmal innerbalb einer Badtour alarmiert und zwar zu allen möglichen und oft

auch unmöglichen Hilfeleistungen, besonders aber wegen Gas vergiftungen. Wafferrobrbrüchen, Ueberschwemmungen. Es bedeutet das eine außerordentlich starte Jnanspruchnahme der Mannschaften.

Auslösegebühr für Hunde. Der Fangunternehmer Marichall in Berlin  - Lantwig ist berechtigt, für indlingsbunde und folde Fanabunde, die vom Besizer nicht fofort beim Kangbeamten wieder ausgelöst wurden, bei der Uebergabe der Tiere an den Befizer oder Erwerber eine Auslöfegebühr in Höhe der jeweiligen Fang­prämie zurzeit 2 Goldmark für jeden Hund zu erheben,

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Zur Jugendveihe teilen wir mit, daß die Einladungen für den Lebensfunde Unterricht den einzelnen Teilnehmern in de nächsten Woche zugestellt werden, so daß telephonische oder perion. liche Nachfragen nicht notwendig find.

Jugendfetretariat Groß- Berlin.

Jm Casino- Theater hat das neue Boltsitud Die Mali bom Steinbof eine glänzende Aufnahme gefunden. Der aeinnde Inhalt des Etudes fowie bie Darstellung fanden vor ausverlauftem Hause großen Beifall

Die Unterelbe nahezu eisfrei. Nach etwa siebenwöchiger Dauer fann der Eisgang auf der Unterelbe nunmehr als beendet betrachtet werden. In Hamburg   war der Stromlauf der Elbe fait eisfrei, dagegen haben sich bei der legten Sturmflut Eismaffen in ver fchiedene Hamburger   Häfen bineingeschoben, so daß dort die Schiffe noch Schwierigkeiten finden.

Erffidungsfob von zehn Bergleuten. Auf der Zeche Rurthacht" des Steinkohlenbergwerfs Konsolidierte Wenzeslausgruben" zu Hausdorf( Kreis Neurode   in Schlesien  ) ereignete sich beim Freilegen Don Rohlenflözen ein unerwarteter Rohlensäureaus. bruch von solcher Heftigkeit, daß die Belegschaft völlig davon über rascht wurde. Die nach unten flüchtenden Leute wurden betäubt und tamen so zu Tode, während sich die nach oben flüchtenden retten fonnten. Im ganzen haben zehn Mann den Er. tidungstod gefunden. Die bergpolizeiliche Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.

Das flädtische Obbach   in der Fröbelftrake wurde am Donnerstag bormittag durch die Sachverständigenfommiffion befichtigt. Im Auf­trage des Magistrate wurde sie von den Bezirksstadträten Roiemann und Bauer empfannen Die Führung durch die Anstalt übernahm Die Kommission befchtiate das Familien Groß- Berliner Parteinachrichten. Direktor Röstel. Die Kommission beftchtiate das Familien. heim, war bei der Speifung der Kinder zugegen, ging durch die Schlaffale des nächtlichen Obdechs, und durch die Räume, in denen Infafien ohne Britiden Unter unft finden. Es wurden ihnen verschiedene Sichtbildaufnahmen über die Anstaltsgebäude gegeben. Die Kommission nabm davon Kenntnis, daß die Belegung des nächtlichen Obdache im Jabre 1919 nicht einmal die Hälfte der Belegung im Januar 1924 erreichte. Es wurde der Kommission ebenfalls mitgeteilt, daß die höchste Be­legung 6200 Personen am Tage betrug.

Ist das Mieterschuh?

Wenn der Hauswirt die Wohnung braucht"! Hauswirte erzählen gern, unter dem Mieterichuk feien fie mehr. Ins gegenüber ihren Mietern. Diesen Unsinn widerlegt die Erfah rung berjenigen, die einmal mit ihrem Wirt eine Streitigkeit auszu fehen hatten. Immer noch gibt es Hauswirte, die das durchzusehen wissen, was sie ihr Recht" nennen.

In Köpenid wurde in dem Haufe Raifer Wilhelm. Straße 107 bem neuen Befizer Herrn Raftner, ber es dor einigen Jahren taufte, eine im zweiten Stodwerf gelegene Wohnung von drei Zimmern vom Wohnungsomt zugewiefen. Daß er noch in der Bahnhofstraße feine bisherige Wohnung von vier Zimmern be. halten durfte, errente Berwunderung. Ihm paßte aber die in feinem eigenen Hause zu feiner Verfügung stehende Wohnung nicht, und er tauschte mit einem Mieter im ersten Stockwert, der ihm seine ebenso große Wohnung überließ. Einstweilen fonnte er, meil er noch die alte Wohnung alte Wohnung in der Bahnhofstraße hatte, die neue Wohnung im eigenen Hause unbenuhi laffen. Hier hätte er feinem Wandnachbar, der für eine Familie von vier Berfonen eine Woh nung von nur zwei Zimmern hatte, gern noch ein Zimmer abgenommen. Das Mieteinigungsamt trat dem Wirt bei, und obmohl auch er nur eine Familie von vier Berfonen hat, erhielt er das erfehnte Bimmer als nunmehr viertes zugesprochen. Der Mieter, der in der Wohnung einen feinen Handelsbetrieb, hatte vergeblich eingewendet, daß durch den Berluft des einen Zimmers feine Existenz bedroht merde. Er setzte den Kampf um das Zimmer fort, mußte aber erleben, daß im Laufe des Berfahrens der Wirt feine Wünsche sogar och steigerte und die ganze Wohnung Derlangte. Herr Kostner tonnte folche Ansprüche stellen, weil er durch Leistung eines fogenannten Baufostenzufchuffes", eines für heutige Verhältnisse lächerlich geringen Betrages, sich um die Förbe rung des Wohnungsbaues fozulagen verdient aemacht botte.

Das Ende war, daß am 6. Dezember 1923 ber Mieter vom Landgericht zur Räumung der ganzen Wohnung bis 1. Februor 1924 perurteilt wurde. Hiermit wurden für den Wirt fünf Zimmer und zwei Küchen verfügbar, der Mieter aber mußte fich nach einer anderen Wohnung umtun. Die ihm ange. botenen Wohnungen lehnte er als nicht zusagend ab, zum Teit auch in Rücksicht auf seinen Geschäftsbetrieb. Als der 1. februar fam, 30g er nicht aus. Den Gerichtsvollzieher, der am 2. Februar infolge der Aufregungen seine Frau ertrantt war. Dann zur Ermission fchreiten wollte, machte er darauf aufmerksam, dan fchaffe ich fie eben ins Krankenhaus!" antwortete der Urteilsvoll­streder. Auch gegenüber der vorgelegten schriftlichen Erklärung der Wohnungskommission, daß der Mieter noch feine Eriagwohnung hatte, berief der Gerichtsvollzieher fich auf das Urteil und feinen Auftrag. Das Mieterschußgefek fagt aber in§ 51: Die mangs­vollstreckung fann von der Sicherung eines ausreichenden Erfah­raums abhängig gemacht werden, wenn dies zur Bermeidung un billiger Härten erforderlich erscheint." Daß es eine unbillige Härte wäre, eine fchwertrante Frau zu ermittieren, fann nicht zweifelhaft sein. Erst als der behandelnde Arzt die Frau für nicht transportfähig erklärt bewilligt im feiten Augen, blid das Gericht eine Berlängerung der Frift um acht Laae. Inzwischen hat aber der Wirt beim Gericht beantragt, daß durch einen beamteten Arzt festgestellt wird, ob die Frau nicht doch trans­portfäbia ift Es feint, daß er auf fürzeffem Bene zu feinem Recht" fommen will. Und da gibt es noch Leute, die über Recht fosmachung" ber Hauswirte burch ben Mieterfus fchreien!

Umquartierung von 200 Barackenfamilien.

In der Nähe des Flugplages Johannisthal- Adlershof liegt noch eine städtische Wohnbaradentofonie, beren Erhaltung so starte Zuschüsse der Stadtgemeinde erfordert, daß fie nach Ansicht des Magistrats auf langere Dauer nicht mehr zu halten ist. Die eima 200 Baradenfamilien, unter ihnen zahlreiche Flüchtlinge, follen deshal gefündigt und umquartiert werden. Betanntlich finden auf folche Baulichkeiten, bie im Gigen

14. Kreis Neukölln. Die Genoffen, welche sich zur Teilnahme an dem Rurfus für die Reichstagswahlen gemeldet haben, werden erfucht, fich zu dem heute abend ftattfindenden Beginn desselben um 7 Uhr in der Knaben mittelschule Donauftr. 120 einzufinden.

3. Kreis Webbing. Arbeitsgemeinshaft der Rinderfreunde: Selfertigung Sonnabend, den 9. Februar, 7 Uhr. im Bebigenheim Schönftehtite. 1. Cozialistisch- wifensaftlicher Diskuffensabend für Beamte! Die Sigung ant Sonnabend, den 9. Februar, fällt umständehalber aus. Nächste Sigung 14. Februar.

Heute, Freitag, den 8. Februar: 114. Abt. Sttenburg. 7 Uhr bei Schwarzer, Gabriel- Mag- Str. 17, Borftands und Funktionärligung. 128-130. Abt. Pontow. 7% Uhr bei Meß. Berliner Straße, Ede Linden. promenade Borstandsgung mit den Abteilungs- und Gruppenführern. Morgen, Sonnabend, den 9. Februar:

5. BE 75 hr Funktionärkonferens Bei Sebler, Georgenfirftr. 36. Efcl. Tungnahme zum Begirisnarteitag. 23. 6f. 7 Uhr Funktionärligung bei Grunewald  , Kameruner Str. 19. 25. 95t. 7% Uhr bei Gott, Sniprodestraße, Sigung der Bezirksführer, Be. triebsvertrauensleute und der Kreisbelegierten.( mit Ausweisen.)

39. t. 7% Uhr Mieterversammlung in der Juristischen   Sprechstunde, Linden ftraße 8. Stellungnahme au der 8. Steuerverordnung. Erscheinen aller Mietintereffenten erbeten.

40. bt. 8 Uhr Funktionärsigung bei Reufner. Sagelberger Str. 203. Charlottenburg  . 52. bt. 8 Uhr Funktionärßigung im Lokal Bade, Railerin Augusta- Allee 52. 55. 6. 7 Uhr Funktiondrigung bei Bohne, Schloß­traße 45.

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69. Abt. Wilmersborf. 6 Uhr Funktionärverfammlung bei Bolter, Uhland ftraße 108-109. Ale tätigen Genoffen müssen unbedingt erfcheinen. Renton. 93. Abt. Uhr Funktionärfißung bei Günzel, Mar- schstr. C.­

95. st. 7% Uhr Funktionärßigung bei Rösler, Steinmenftr. 46. 99. Abt. Brik. 7 Uhr Funktionärfonferenz in der 1. Gemeindeschule Chauffes ftraße 138. Die Genossen von Neu- Budow werben ganz besonders gebeten, au erscheinen.

121. bt. Rarishorft. 7 Uhr bei Ranger, Rarlshorft, Junter- Jörg- Str. 8, Borstandsfihung. 123. bt. Raulstorf. 7 Uhr Funktionärversammlung in der Schule Adolf­

ftraße 26.

131. 6t. Riedersäönhausen. 7 Uhr wichtige Funktionärkonferens bei Rubafch. Uhlandstraße.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

103. Abt. Oberschöneweibe. Sonnabend nachmittag 5 Uhr Einäscherung des verstorbenen Genoffen Schlaus im Strematorium Baumsajulenweg. Die Teilnehmer verfammeln fich 4% Uhr Martiplag.

Jugendveranfaltungen.

Achtung, Abteilungsvorfikenbe! Am Sonnabend, den 9. 8. M., pünktlich abends 7 Uhr, im Jugendheim Lindenstr. 3, 2. Sof, 3 Tr., Vorstand.tonferens. Bortrag: Der Sinn unserer Jugendarbeit". Achtung, Abteilungsleiter! Die Theatermarken zur Borstellung am Sonn­bag, ben 10. b. M., müffen gegen fofortige Bezahlung unbedingt abgeholt wer ben. Einzelfarten zum Bretfe von 85 Pf. find ebenfalls noch zu haben. ferner finb noch Rarten sur Feierstunde" im Großen Schauspielhaus am Sonntag, ben 17., zu haben.

Heute, Freitag, den 8. Februar, abends 71 Uhr: Budholz: total non Road, Sauptstr. 51, Mitgliederversammlung. Charlottenburg  : Jugendheim Rosinenitz. 4, Mitgliederversammlung. Salen fee: Gemeindefchnle Joacim Friedrich- Str. 35. Bortrag: Religion und Sozia tismus". Lindenhof: Schule Lindenhof. Bortrag: Die deutschen   Gewerk fchaften". Moabit   I: Schule Balbenferite. 20, Borirag: Schillers Jugend bramen" Moabit  : Schule am Stephansplat, Bortrag: Der Schöpfertag her Erde". Neu- Bitenberg: Schule Marktstr. 12, Mofes oder Darwin  ? Niedersa Juhaufen: Schule Binnfenburger Str. 69-70. Bortrag: Berliner  Sumor Ofier( Petersburger Biert 1): Schule Edertstr. 16, Bortrag: ,, Ger  hart Sauptmann- Rofenthaler Borstadt: Landsgemeindehaus Sophienftr. 23, Distuffton: Erziehung zum Gozialismus Echöneberg 1: Sugerdhrim Rubens, Ede Sauptstraße, Bertrag: Dehmel oder Arapoftin". Güboit

( Köpenider Bierten): Jugendheim Marionnenufer da, Bortrag: Amerika  , gend und Leute- Webbing: Lebigenheim Schönsted fit, bett Berbebesir! Ofbahn: Lichtenberg  . Bartaue 10, Berbabezirksmitglieder.

verfammlung.

Pazifis

Achtung, Mitglieber im Berb  - bezirk Brenzlauer Berg  ! Der Drisausschuß für Jugendpflege im Bezirk Frenzlauer Berg veranstaltet heute hie fortfeßung bes Jugendpflege- Lehrganas im Altersheim. Danziger Str. 63 E( Barade), über Jugend und Segualität". Referent Dr. Graz.

Arbeitersport.

TV. Die Naturfreunde", Abt. Charlottenburg  . Freitag, den 8. b. 902 abends 7 Uhr, in her Schulaula Bleibtreustraße öffentlicher Bortrag: ,, Natur­wiffenschaft und Marxismus"

Arbeiter Rabfahrer- Band Colibarität", Ortsgruppe Groß- Berlin, Touren fir Sonntag, ben 10. februar. 5. bt. Ablershof( Riege). Start 1 Uhr Landsberger Blag. 6. Abt.: Wird um 1 Uhr am Start Ropenhagener Str. 26 betonnigegeben. 10. abt.: Besuch des Bostmuseums, 11 Uhr. Sugendabteilung: Freitag abend im Jugendheim Danziger Str. 23.

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