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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 62.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

59. Sigung vom 13. März 1895, 1 Uhr. Am Tische des Bundesraths: Kommissarien .

Donnerstag, den 14. März 1895.

die

12. Jahrg.

damit sie ihre Gläubiger bezahlen können, dieser Grund ist so Annahme finden wird ebensowenig hier im Hause, wie bei der charakteristisch, daß ich eigentlich auf die ganze Rede Regierung. nichts zu erwidern brauchte. Die Leute, die leichtsinnig ihr Geld Abg. Beckh( frs. Vp.): Wenn von einer Stelle, die in argentinischen Papieren angelegt haben, die sollen unterstützt vom Bundesrath doch sehr respektirt wird, fürzlich werden selbst auf die Gefahr hin, daß dadurch die deutsche Land- mehrfach gesagt worden ist, daß die Landwirthschaft feine wirthschaft Schaden leidet, daß wir mit argentinischem Weizen Begünstigung verdiene auf Kosten anderer Stände, dann ist es Vor dem Eintritt in die Tagesordnung erklärt Abgeordneter überschwemmt werden.( Sehr richtig! rechts.) Ich begrüße den begreiflich, daß die Herren vom Bundesrath heute hier weg­Gamp( Rp.), daß er für die Sigung vom 6. März, in welcher Antrag mit Freuden, weil er beweist, daß die Erkenntniß immer geblieben sind. Die vier Kreuzer sind neulich bewilligt, haupt­die Anträge v. Hammerstein und Liebermann v. Sonnenberg be- mehr sich Bahn bricht, daß die kleinen Mittel für die Landwirth- sächlich zum Schutz des deutschen Handels, um das Ansehen der rathen wurden, sich entschuldigt habe, weil er als Regierungs- schaft nicht helfen. Die Frage der Sommerländer wird immer deutschen Flagge zu erhöhen. Das ist jetzt vergessen. Jetzt kommt tommissar im preußischen Abgeordnetenhause hätte fungiren drohender für unsere Landwirthschaft. Früher lieferte Nordamerika blos wieder die Nothlage der Landwirthschaft in betracht. Die müssen. Trotzdem sei er als unentschuldigt verzeichnet. Er und Rußland zwei Dittel der Weizenproduktion; jest treten Argen- Statistit weist nach, welche ungeheure Bedeutung die Ausfuhr brauche wohl nicht zu erklären, daß er gegen die beiden An- tinien und Indien in den Wettbewerb ein. Die Produktionskosten nach Argentinien für die deutsche Industrie hat. Handels­träge gestimmt haben würde. in Argentinien sind wegen des Klimas und des jungfräulichen fanimern und industrielle Versammlungen haben sich ja Darauf folgt die Berathung des Antrages der Abgg. Frei- Bodens sehr niedrig und die Frachtkosten von La Plata bis auch mit großer Lebhaftigkeit gegen den Antrag aus Herr Heyl zu Herrnsheim, Graf Oriola( natl.) und Genossen: Hamburg betragen nicht so viel wie von Hamburg bis Leipzig . gesprochen, ebenso der Zentralverband deutscher Industrieller. Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, den Freund Als die Handelsverträge abgeschlossen wurden, fragte Graf Deutschland kann den Export nach Argentinien nicht gut ents schafts, Handels- und Schifffahrtsvertrag mit der Argentinischen Raniß, wie es mit der Meistbegünstigung stände. Der Staats- behren. Redner verweist darauf, daß die Firma des Abg. Heyl Republik vom 19. September 1857 auf grund des Artikels 14 sekretär erklärte damals, daßte Meistbegünstigung nur gewährt sich auch gegen die Kündigung des Vertrages ausgesprochen hat. dieses Vertrages zu kündigen. würde nach entsprechender Geg leistung. Es bestand damals nur Aus dem Fürth - Nürnberger Bezirk werden allein für 1700 000 Abg. v. Heyl( natl.): Es hat sich herausgestellt, daß die ein preußischer Vertrag mit Argentinien , eine Verpflichtung, Mark jährlich Waren nach Argentinien ausgeführt. Was bedeutet abgeschlossenen Handelsverträge nicht die Vortheile gebracht die Meistbegünstigung zu gewähren, lag also nicht vor. Trotzdem dem gegenüber der argentinische Weizen. Wenn man das Thor Ar­haben, welche man erwartete, namentlich eine Stabilität in den ist die Meistbegünstigung an Argentinen gewährt worden gentinien gegenüber schließt, tommt der Weizen aus anderen Staaten wirthschaftlichen Verhältnissen und in den Getreidepreisen. Das und dadurch dieses Land besser gestellt als andere Länder, nach Deutschland . Wenn die Landwirthschaft verdienen will, muß liegt daran, daß die Vertragsstaaten gar nicht so fauffräftig für uns Tarifverträge abgeschlossen haben. Es auch die städtische Bevölkerung in der Lage sein, die landwirth die deutschen Industrieprodukte sind. Die amerikanische Krisis ist ein Hohn für jede Vertragspolitik, wenn keine Stabilität schaftlichen Produkte zu kaufen. Der Fleischkonsum ist aber der allein war im stande, trotz der Handelsverträge die deutschen geschaffen wird, sondern wenn Staaten wie Agentinien ihre Zölle schlechten wirthschaftlichen Lage wegen in den Städten zum theil wirthschaftlichen Verhältnisse zu stören, und trotz der Handels- unerhört steigern. Es ist sehr wohl möglich, daß, wenn wir den erheblich zurückgegangen. Daß wir für die leichtsinnigen Ab­verträge sind die Preise der landwirthschaftlichen Produkte so argentinischen Weizen von Deutschland ausschließen, die Lücke nehmer von argentinischen Staatspapieren eintreten sollten, liegt gefunken, daß mit Recht die größte Besorgniß entsteht. von anderen Exportländern ausgefüllt wird. Aber dagegen uns so fern, wie das ganze Argentinien . Merwerdig ist die Die landwirthschaftliche Krisis zeigt, daß die Zölle von 3,50 M. tönnen wir uns vielleicht schüßen. Jedenfalls müssen die Meist Fürsorge für die anderen Vertragsstaaten, die geschädigt werden für Getreide nicht ausreichen. Schutzdämme müßten nach dem begünstigungsverträge einer Revision unterworfen werden. Um sollen. Das sollten Sie doch diesen anderen Staaten ruhig selbst höchsten Wasserstande bemessen werden, nicht nach theoretischen einen Bollfrieg würde es sich bei Argentinien nicht handeln; überlassen, ob sie sich geschädigt fühlen oder nicht. Zahlen. Wenn der Damm auch nur ein weniges zu niedrig ist, es würde leicht ein neuer Tarifvertrag vereinbart werden Abg. Hahn: Wenn Herrn v. Heyl's Firma sich gegen die so wird er bei Hochwasser doch nuglos sein und zerstört werden. Können, durch welchen die 3ölle festgelegt würden. Wir Kündigung ausgesprochen hat, so beweist das nur, daß Herr Unsere Handelsbilanz hat sich verschlechtert; die Einfuhr ist um haben ein gutes Pressionsmittel in der Wolle; die Ausfuhr von v. Heyl aus allgemeinen Gründen seinen Antrag gestellt hat; 61 Millionen Mark gestiegen, die Ausfuhr nur um 11 pCt. Der 48 Millionen Mark au Wolle wird Argentinien nicht gern preis- das verdient alle Anerkennung. Es wandern nach Argentinien Nachtheil ist fast allein auf die Landwirthschaft gefallen, welche geben. Unsere Ausfuhr nach Argentinien macht nur 1,5 pCt. nicht blos Landbauern aus, sondern auch Industrie- Arbeiter und durch allerlei Steuern belastet ist. Nicht blos der Osten leidet unserer Gesammtausfuhr aus. Wenn die landwirthschaftlichen bald wird der Tag kommen, wo die argentinische Industrie so darunter, sondern auch wir, wo der Grundbesitz in kleine Bar- Preise gehoben werden können, so wird dadurch die Kauftraft entwickelt ist, daß sie die deutsche Einfuhr entbehren kann. Es zellen zerlegt ist, können unsere Ernte nicht absetzen. Der Ver- der deutschen Landwirthschaft gehoben werden, und das wird den haben sich Brauereien, Fabriken für landwirthschaftliche Ma fauf von Getreide beginnt schon bei 2 Hektar. Die beantragte Schaden ersetzen, der der Industrie zugefügt werden könnte. schinen u. f. w. entwickelt und die Einwohner sehen schon ihren Ründigung des argentinischen Handelsvertrages ist veranlaßt Alle anderen Länder thun etwas für ihre Landwirthschaft; es nationalen Stolz darin, nur einheimische Waaren zu verbrauchen. dadurch, daß die unerhörten Zollerhöhungen Argentiniens geht so nicht weiter wie bisher. Als dem argentinischen Lande europäisches Geld zuströmte, wurde ein schlechter Dank find für die Meistbegünstigung. Abg. Münch- Ferber ( natl.) bezweifelt, daß durch die Zoll die Raufkraft des Landes gehoben. Da tam der Krach; man Argentinien und Indien fönnen bei der schlechtesten erhöhung für argentinischen Weizen der Landwirthschaft geholfen suchte nach fruchtbringender Arbeit und fand diese im Landbau. Ernte den ganzen Bedarf Europas an Weizen decken. werden könne. Wenn der Einfuhrkanal von Argentinien zuge- Die Jahre des Kraches haben diesen Landbau erheblich entwickelt. Eine Preisbildung auf dieser Grundlage fann die deutsche Land- stopft wird, so werden die anderen Kanäle sich mehr füllen, und Die Einwanderer nach Argentinien geben dem deutschen Land­wirthschaft nicht ertragen. Andere Staaten haben den Ausschluß für die Landwirthschaft wird der Antrag keinen Vortheil bringen, wirth den Nath, die deutsche Landwirthschaft aufzugeben und von Weizen schon bewerkstelligt durch ihre Zollgesetzgebung. Die wohl aber die Industrie schädigen, deren Export 70-80 Millionen dorthin zu kommen. Das zeigt, wie sehr die Argentinier sich Weizenernte Argentiniens hat in den letzten fünf Jahren um Mart beträgt. Den Hauptschlag würde die Textilindustrie zu er fühlen. Man sagt: Die ganze agrarische Bewegung hilft den 200 pet. zugenommen, die Ausfuhr um 34 pet. Dabei beträgt leiden haben, die mit 16 Millionen Mark allein am Export be- Bauern doch nichts. Allerdings ist die deutsche Landwirthschaft die jetzt bebaute Fläche nur einen geringen Bruchtheil der Fläche, theiligt ist. Ein Zoll für argentinische Wolle würde unsere Streich- sehr stark belastet durch Schul- und Kommunalabgaben, um nur die bebaut werden kann. Eine Steigerung der Weizenproduktion und Kammgarnindustrie ruiniren. Es giebt noch eine große den Stand unserer Kultur aufrecht zu erhalten. Da müssen wir ist also von Jahr zu Jahr zu erwarten. Diese starke Getreide- Anzahl von Handwebern, welche hauptsächlich auf Handstühlen verlangen, daß die Landwirthschaft, der Hauptstand unseres Volkes, welle, die von Argentinien nach Europa gekommen ist, solche Waaren fertigen, welche in Argentinien verlangt werden. geschüßt wird gegen solche Länder, die noch Raubbau treiben können. mußte ein Aufftauen der Getreidevorräthe in Rußland und Diese Handweber in Bayern , Sachsen , Schlesien würden ge- Es wird immer nur von den städtischen Arbeitern gesprochen; Desterreich bewirken. Die Währungsverhältnisse sind in schädigt werden. Ich bitte Sie also, dem Antrage Ihre Zu- wo bleiben denn aber die landwirthschaftlichen Arbeiter? Die Argentinien so schlecht, daß es land ständig unter- stimmung zu versagen. haben doch dasselbe Interesse wie die ländlichen Besitzer. Die bieten kann. Argentinien hat den besten Weizenboden der Welt; Abg. Graf Schwerin- Löwiß( dk.): Wir werden für den hohen Fleischpreise sind eine Folge der Dürre des Jahres 1893; es wird bald im Süden die Rolle spielen, die die Vereinigten Antrag stimmen, obwohl wir einen erheblichen wirthschaftlichen es mußte der Biehbestand damals eingeschränkt werden. Die Staaten in Nordamerika spielen. Zinsen, Löhne u. f. w. werden Vortheil davon nicht erwarten und auch die Schwierigkeiten Handelskammern haben gegen den Antrag Protest erhoben. Sie in Papier bezahlt; die Rindviehherden ziehen dort frei umher, nicht verkennen, welche die Kündigung des Handelsvertrages mit haben damit nichts anderes gethan, als was der Bund der das Fleisch hat faum einen Preis. Argentinien wird auch bald sich bringen wird. Landwirthe auch thut. Er vertritt auch nur seine Interessen die deutschen Fleischpreise verderben. Das gefrorene Fleisch wird Abg. Szmala( 3.): Obgleich ich für die in den letzten und spricht seine Meinung aus. schon jetzt nach England ausgeführt. Auch Hanf wird aus Jahren abgeschlossenen Handelsverträge gestimmt habe, glaube Bundes der Landwirthe sind Patrioten und Die Mitglieder des Argentinien importirt. In Argentinien werden sehr klare schutz- ich doch für die Kündigung dieses Vertrages stimmen zu fönnen, treu, wie nur jemand vorher gewesen ist.( Zustimmung so tönigss zölnerische Tendenzen verfolgt in sehr enger Ver namentlich im Juteresse der darniederliegenden Landwirthschaft, rechts.) Dem Abg. v. Heyl mache ich bindung mit mein Kompliment der Finanzpolitit. Groß Groß ist auch die und weil ich dadurch die Industrie nicht zu schädigen glaube. dafür, daß er seinen Antrag eingebracht hat. Es freut uns Entwicklung der Mühlenindustrie in Argentinien , die Ich spreche nur für meine Person, nicht für meine Frattion. außerordentlich, daß auch von nationalliberaler Seite die Noth leicht unser ganzes Mühlengewerbe lahm legen fönnte. Argentinien beginnt erst, sich zu entwickeln, und wenn die Entwicklung lage der Landwirthschaft so rückhaltlos anerkannt worden ist und Argentinien läßt aber auch mit sich reden. Man braucht nur so weiter geht wie bisher, dann wird ganz Europa mit Weizen hätten nur gewünscht, daß auch zur Zeit der Handelsverträge mit Retorsionsmaßregeln für argentinische Produkte zu drohen, überschwemmt. Wird der Meistbegünstigungsvertrag gekündigt, dann diese Tonart etwas energischer zum Ausdruck gekommen wie es Spanien gelungen ist, etwas zu erreichen, weil es drohte hört vielleicht Argentinien mit seinem Weizenbau etwas auf. wäre. Immerhin sind die Landwirthe froh, daß ihnen diese mit der Verzollung des getrockneten Fleisches, welches nach Kuba Redner beantragt die Ueberweisung des Antrages an eine Hilfe, wenn auch etwas spät, kommt und ich hoffe, daß geht. Die deutsche Industrie hat die Frage der Kündigung des Kommission von 21 Mitgliedern. auch der Antrag Raniß dieselbe freundliche Aufnahme Handelsvertrages mit Argentinien sehr aufgebauscht. Wenn ein Abg. Herbert( Soz.): Es ist charakteristisch, daß dieser bei nationalliberalen Partei finden wird. Redner Export von 43 Millionen Mark etwas eingeschränkt wird, was Antrag nicht von der rechten Seite, sondern von den National theilt aus seinen Erfahrungen in den letzten Jahren mit, durchaus noch nicht feststeht, so tann doch die Industrie bei über liberalen ausgeht. Er fommt mir vor wie ein Fühler für den wie schlecht die Landwirthe ständen. Wenn die Währungs­3 Milliarden Export dadurch nicht erheblich benachtheiligt, jeden- Antrag Kanig, um zu sondiren, wie die verbündeten Regierungen verhältnisse in Argentinien so bleiben, wie sie sind, ist es für uns falls nicht ruinirt werden. Wir werden abwarten, welche Er- sich zu noch weiteren Vertragsschädigungen stellen werden. In der allergefährlichste Feind für den Weizenbau. Wenn ich mich tlärungen von den verbündeten Regierungen, die allerdings hier dieser Beziehung ist es nun bemerkenswerth, daß die Regierung für den Weizenbau ausspreche, so thue ich das nur in der Hoff nicht vertreten sind( Heiterkeit), abgegeben werden; danach hier fast gar nicht vertreten ist. Man muß zugeben, nung, daß an stelle der planlosen Versorgung Deutschlands mit werden wir unsere weiteren Maßregeln einrichten. Jedenfalls daß der argentinische Weizenexport sich in den letzten ausländischem Getreide ein planmäßiges Verfahren tritt, müssen die Preise der landwirthschaftlichen Produkte gehoben Jahren bedeutend vermehrt hat. Andererseits ist aber nicht wie es der Antrag Ranih will. Man hat gegenüber zu verkennen, daß ein hoher Einfuhrzoll zwar den argentinischen diesem Antrage von einem Korn- oder Brotwucher gesprochen, Abg. Frese( freis. Vg.): Jch theile den Wunsch des Vorredners, Weizen von Deutschland , aber nicht von anderen Ländern fern War denn auch Friedrich der Große ein Kornwucherer, als er daß die verbündeten Regierungen möglichst heute schon eine Erhalten und somit der Preis des deutschen Getreides nicht steigen Maßregeln ergriff, um den Landwirthen eine dem Kulturdurch flärung abgeben, damit die Interessenten wissen, wie dieselben sich zu wird, denn der Preis wird bestimmt von der Weltproduktion schnitt entsprechende Getreide- Preisbildung zu garantiren? Ich dieser Frage stellen. Die deutsche Industrie ist bei dieser und vom Weltmarkt. A13 wir mit Rußland im Zoll habe nichts derartiges in den Büchern der Geschichte gelesen, Ründigung betheiligt, aber auch der deutsche Schiffsbau und die triege lagen, bewegte sich der Getreidepreis genau auf und ich glaube, daß das Beginnen, gegenüber den folossalen deutsche Kohlenausfuhr. Der Vorredner hat mit einer Ziffer derselben Höhe, wie jetzt.( Das Haus ist während dieser Schwankungen der Börse einen Durchschnittspreis herzustellen und von 43 Millionen Export gearbeitet; dieselbe beruht nicht auf und der folgenden Reden wohl infolge von Ereignissen, die in den Magazinen für theure Zeiten aufzuspeichern nur im Interesse gründlicher Untersuchung. Der Export ist etwa doppelt so hoch: außerhalb des Hauses sich abgespielt haben, außerordentlich der Bolts wohlfahrt liegt, namentlich der Bäcker und Müller. nämlich 30 bis 35 Millionen direkt von deutschen Häfen, ebenso unruhig und schenkt den Ausführungen der Redner nur geringe Man thut immer so, als ob Korn- und Brotpreise immer gleich­viel über Antwerpen und der Rest von 10 Millionen über Havre Aufmerksamkeit; der Präsident v. Leve how konferirt wieder mäßig neben einander gehen, während sie doch sehr weit von und Genua . Dazu kommen noch Waaren, die von Frankreich in holt in großer Erregung mit einzelnen Parteihäuptern wie Herrn einander abweichen. Das wird nicht beffer werden, bis nicht an Deutschland gekauft und dorthin exportirt werden. Beim v. Plöß, v. Manteuffel und v. Bennigsen.) Durch eine Kündi- die Stelle der Börse sich unsere Reichsregierung setzt. Verzeihen Bollfrieg würde diese ganze Ausfuhr Deutschlands ver- gung des Vertrages mußte aber aber die deutsche Ausfuhr Sie es deshalb, daß ich zum Schlusse eine Befürwortung des loren gehen. Der Zweck des Antrages muß also wohl nach Argentinien erheblich zurückgedrängt werden zum Antrages Kanig unternommen habe. in dem argentinischen Weizen und dem Quebra ch o- Echaden unserer Industrie. Sobald dieselbe dort das Absatz- Darauf wird ein Vertagungsantrag angenommen. holz gesucht werden. Wenn Deutschland das argentinische gebiet verliert, werden es die andern Staaten erobern. Der Persönlich erklärt Abg. v. Heyl, daß seine Direktoren über Getreide differenzirt, so wird dasselbe vom deutschen Markte Landwirthschaft ist mit der Kündigung auch sonst nicht gedient, die Kündigung des Handelsvertrages Bericht erstattet haben, da ausgeschloffen, aber andere Länder werden ihren Weizen nach wir brauchen den argentinischen Weizen zur Vermischung mit er selbst nicht alles übersehen könne. Sie haben sich dahin aus Deutschland bringen; Argentinien wird nach anderen Ländern dem inländischen, wie Ihnen jeder Müller fagen tann. Anderer- gesprochen, daß eine Ermäßigung der hohen Zölle Argentiniens als Deutschland verkaufen. Es wird also nur eine Verfeits würde unsere Textilindustrie erheblich geschädigt werden, zu wünschen sei, da auch aus meinem Geschäft der Absatz nach schiebung auf dem Weltmartte eintreten, aber nicht minder unsere Spielwaaren- Industrie. Was soll aber aus Argentinien abgenommen habe. Man ersehe daraus, daß neben teine Verbesserung der Preise. Ein Zoll auf den Arbeitern werden, welche heute schon wahre Hungerlöhne der Landwirthschaft auch die Industrie durch die jetzigen Ver­Quebracho würde eine gefährliche Wirkung für die deutsche erhalten? Man will der Noth der Landwirthschaft abhelfen, hältnisse geschädigt werde. Gerberei haben; das ist schon in der Zolltarif Kommission und damit auch den Arbeitern einen Vortheil zuwenden. Bei ausgeführt worden. Ohne Quebrachohols würden namentlich der immer mehr zur Anwendung kommenden Maschinenwirthschaft rathung des Etats der Post- und Telegraphie Verwaltung fort­Der Vizepräsident v. Buol schlägt vor, morgen die Be­die minderwerthigen Häute aus der deutschen Vieh- werden aber jetzt schon viele Arbeitskräfte auf dem Lande ent- zusetzen. Das Haus beschließt auf Antrag des Abg. v. Heyl zucht teine rechte Verwendung finden können. Von Bremen behrlich, und die wenigen Arbeiter erhalten sehr geringe Löhne. gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Freifinnigen und eines fahren 61 Schiffe, von Hamburg 142 Schiffe nach den süd- Das wird auch nicht gebessert werden, wenn der Vertrag gekündigt Theils des Zentrums zunächst die abgebrochene Debatte fort­amerikanischen La Plata - Staaten. Nur bei beträchtlicher sein wird. Als die Getreidepreise höher standen, erhielten Größe der Schiffe kann die Fahrt heute noch rentabel erscheinen. feineswegs höhere Löhne. Man spricht in der legten Zeit immer viel zusehen und dann erst mit der Berathung des Poftetats fort­zufahren. Diese Schiffe find angewiesen auf Frachten wie Quebracho und vom Umsturz und der Nothwendigkeit einer Abwehr desselben. Schluß 5 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 1 Uhr.( Fort­Weizen. Sie sind hauptsächlich auf deutschen Werften gebaut. Ich frage Sie nun, von welcher Seite wird mehr Umsturz geübt ſetzung der Berathung des Antrages Heyl und Etat der Post­Werden diese Schiffe nicht mehr gebraucht, so leidet die deutsche als von seiten der agrarischen Agitatoren. Alles soll umgeändert und Telegraphen- Verwaltung.) Industrie, die Werften und die Kohlenproduktion. Es wird werden, und man weiß nicht, was in vier Wochen kommt. Heute schwer halten, nach Kündigung des Vertrages einen neuen weht der Wind so, morgen anders. Was heute feststeht, kann günstigen Vertrag zu erreichen. Geschädigt wird durch die morgen umgestürzt werden. Von Sicherheit ist keine Rede, Kündigung des Vertrages nicht allein die Schifffahrt, sondern und da foll die Zufriedenheit wachsen? Sie pflügen auch die Industrie und der deutsche Arbeiter. Möchte Deutsch - ja selber den Boden, auf dem spätere Krisen wachsen. Wenn land vor einem solchen Unheil bewahrt bleiben.( Zustimmung durch eine Kündigung des Vertrages tausende und hundert lints.) laufende von Arbeitern broilos werden, dann wird man dic Abg. Graf v. Arnim( Rp.): Daß wir den Argentiniern jenigen dafür verantwortlich machen, die diesen Zustand ver­recht viel Einnahmen aus ihren Finanzzöllen schaffen müssen, schuldet haben. Ich hoffe aber bestimmt, daß dieser Antrag keine

werden.

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Abgeordnetenhaus.

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42. Sigung vom 13. März, 12 Uhr. Am Regierungstische: Kommissarien . Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Antrags der Abgg. Bachem, Rören( 3.) und Genossen auf Annahme eines Gefeßentwurfs, betreffend die Anlage kon= fessioneller Begräbnißstätten. Nach demselben en die Kirchengemeinden der anerkannten Religions- Gesell