immer, ben ertremen Flügelparteien Wasser auf die Mühlen leilen dürfte.
partet haben eben erst die englischen Liberalen die fonfervative| wie Schuzzollpropagande zu Boden geworfen, und fie fehen fieber eine Arbeiteregierung am Ruder als eine fonservative Regierung, die fich in der letzten Wahlkampagne als schutzzölnerisch demastiert hat.
Hier in Deutschland ? In Schlesien hat sich das 3entrum schon für neue Lebensmittelzölle ausgesprochen, und was von den Demokraten zu erwarten ist, läßt die Rede bes Herrn Hamm - ahnen.
So wird es die Sozialdemokratie allein sein, die den Borstoß des Agrariertums abzumehren haben wird. Nur wenn den bürgerlichen Parteien der Ausfall der fom. menden Reichstagswahlen nach den hochgespannten Erwartungen, die ihnen die Wahlen. in einigen Einzelstaaten gebracht haben, zur peinlichsten Enttäuschung wird, nur dann fann es auf dem eingeschlagenen verhängnisvollen seg noch eine Umtehr geben.
Mögen die Maffen der Berbraucher in Stadt und Land endlich begreifen, was der Kampf gegen den Margismus“, die mit allen Mitteln betriebene Hege gegen. die Sozialdemo: fratie, menn fie Erfolg haben, materiell für sie bedeuten! Mäge, aber auch immer breiteren Massen der Arbeiterbewegung die Erkenntnis fommen, daß es finnlos ist, sich fiber Fragen der Theorie oder der Taktif gegenseitig bis aufs Blut zu befehden, während praktische Arbeit zur Abwendung unmittelbar drohender Gefahren ein Höchstmaß von Ge fchloffenheit und disziplinierter Kampfbereitschaft erfordert.
Bei den kommenden Reichstagswahlen wird es sich barum handeln, ob es gelingt, ein unerträgliches Höchstmaß wirtschaftlicher Bedrüdung von den Massen der arbeitenden Bevölkerung abzuwehren. Man darf in diesem Sinne den Herren Kanitz und Hamm nur dankbar sein. Sie haben die Frage flargestellt, das Bolt wird zu antworten haben!
Noch unter Militärherrschaft.
Am morgigen Sonntag findet in Medlenburg Schwerin die Neuwahl des Landtags statt. Nach dem Ergebnis des Thüringer Wahlkampfes find die Wortführer des Ordnungsblockgedankens auch für Medienburg frohen Mutes. Sie hoffen, daß auch dort die Reaktion in vollem Umfange flege und daß wie jetzt in Lübed und im östlichen NachbarStaate Mecklenburg- Strelig ein„ antimarristischer" Kurs eingeschlagen werde.
Der bisherige Landtag war am 13. März 1921 gewählt worden. Damals erhielten Stimmen: Sozial demokraten 137 971( 28 Size), USB. 2635( 0), Kommuniften 15 328( 3), Demofraten 14 127( 3), Deutsche Boltspartei 57 813( 12), Deutschnationale 73 452( 15), Dorfbund 19 452( 4), Birtschaftspartei 9787( 2). Nach einem furzen Versuch mit der großen Koalition murde zuletzt die Regierung aus der Sozialdemokratie, den Demokraten und dem Dorfbund ge
bildet.
Seit den letzten Wahlen haben sich die Berteiverhältnisse auch in Medienburg nicht unerheblich geändert. Gerade dieses Land ist die Heimat der Böllischen", dort ist v. Graefe zu Haufe, der sich zuerst von seinen deutschnationalen Bettgenossen loslöfte und feine antisemitische Bolitit mit jüdischen Auto fahrten machte. Die Bölkischen stehen aber in ihrem Macht hunger durchaus nicht einig da. Sie sind gerode in Medlen burg, wo die Roßbach- Garden auf alle Güter verteilt find, in mehrere Gruppen zerspaltet, die sich gegenseitig ben Rang ab zulaufen fuchen. Die Absplitterung geschah natürlich auf Rosten der Deutschnationalen, die gezwungen find, gegen die noch Nationaleren einen erbitterten Abwehrkampf zu führen, morüber der Kampf gegen den Margismus natürlich nicht zu furz fommen darf.
Der Ausnahmezustand mit seiner militärischen Allgemalt Taftet natürlich auch auf diesem Lande. Zeitungsverbote aller Art behindern die freie Entfaltung des Bahlkampfes, fchaffen auf der anderen Seite ein großes Maß von Erbitterung, das,
Das Arbeitsjubiläum.
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Bon Knulp.
Morgen feiert mein Bater fein 25jähriges Arbeitsjubiläum. Mein Vater ist Buchbinder und arbeitet im Afford 25 Jahre in einer Fabrit. Tüchtig in seinem Fache, aufrecht in allen gewerffchaft lichen Rämpfen so brachte er das ein, was er für seine Familie brauchte. 25 Jahre lang. Und doch erhielt er nie, was feine Arbeitshände verdienten 25 Jahre lang. Nie den vollen Lohn. 25 Jahre lang fland er an einem Werke, an deffen Gelingen er den vollen Anteil hat. Tat feine Pflicht auf seinem Blak, wie sie ber Unternehmer an feinem tat. Tat mehr als seine Pflicht
meinem Batér
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der Unternehmer weniger. Ihm gegenüber, dem Arbeiter, Gleiche Arbeit ungleicher Lohn! Ein Bert, ein Schaffen eine Kluft zwischen Arbeitneh : mer" und„ Arbeitgeber. Mein Bater ist der Arbeitnehmer" laut Weisheit eines bürgerlichen Gesetzbuches. Sein Chef", hmbas ist ja der Arbeitgeber" mir persönlich unbekannt. Doch menn man es richtig nimmt: tch lenne ihn, ich sehe ihn in meinem Bater. Und da weiß ich genug. Mein Vater ist ein Knochenmann. 25 Jahre Affordarbeit! Ich bin sein Sohn ein Knochenmann. Sohn eines Menschen, der 25 Jahre im Afford schuftete. Das ging mir ins Blut, das machte es mild. Aber... morgen ist Jubi läumsfeier im„ Geschäft". Da darf mein Bater eine Stunde später tommen und braucht den ganzen Tag feinen Handschlag zu tun. Kein Pfennig wird ihm dafür abgezogen. Im Gegenteil: Hundert Hände werden ihm gratulieren, das Männerquartett Frisch auf!" wird fingen, eine Rede wird zu hören sein und bann dann wird ihm der Chef" in höchsteigener Berjon gratulieren. Wenn der fich felbft gratulieren würde, wäre es ehrlicher. Golch ein Arbeiter! 25 Jahre im Afford! Tüchtig im Fache! Lebendes Symbol der Arbeit! Schaffender an einem Betf, einem Profit! Da darf man eine Taschenuhr spendieren.. oder 50 Rentenmark Bder
... mer will das heute schon wiffen, was morgen mein Bater in feinen schwieligen Händen hält?-
Solch ein Arbeiter! 25 Jahre im Afford! 9 Tage Ferien im Jahre 9 Lage Wald und Wiese und Sonnenschein. 9 Tage nach 25 Jahren! Die Tränen steigen mir auf..
Ich bin fein Sohn! Ich will ihm gratulieren! Mit ganzem Herzen! Mit ganzem Blut! Und dieses Blut soll meinem Vater banten. Dieses Blut soll ihn rächen! Rächen für die Schande, bie ihn in 25 Jahren zu einem Knochenmann werden ließ. Die ihn eines Tages wie einen Hund beiseite stoßen wird. Ich will ihn rächen an denen, denen das Rains Mal auf der Stirne brennt. Das, lieber Bater, ist meine Gratulation.
Unsere Genoffen haben in den legten Wochen eine schwere Agitationsarbeit in dem hauptsächlich agrarischen und fleinbürgerlichen Lande geleistet. Der ganze Sturm der„ anti margistischen" Front richtete sich hauptsächlich gegen die Sozialdemokratie, und die Kommunisten leifteten wie immer der Bourgeoi e dabei fräftigste Hilfe. Dem Ausgang des Wahlkampfes darf man mit Spannung entgegensehen, wenn man auch überzeugt sein kann, daß die Not der breiten Maffen und die völkische Berhezung nicht ohne politische Wirkung
bleiben.
Zusammentritt des Reichstags.
Das Ende des Ermächtigungsgefeges macht einen Zusammentritt des Reichstags notwendig. Er ist vorläufig auf Mittwoch nach mittag um 3. Uhr festgesetzt worden. Auf der Tagesordnung stehen folgende Buntie:
Deutschland und Deutsch österreich . 1. Gesetzentwurf über Rechtsschutz und Rechtshilfe zwischen
2 Gefeßentwurf über Danziger und memelländische Rechtsangelegenheiten.
3. Gefeßentwurf zur Abänderung der Kraftfahrzeuglinien- Ber ordnung.
Ludwigshafen , Dr. Scholz, Hergt und Genossen, betreffend die durch 4. Interpellation der Abgeordneten Fehrenbach, Hoffmann Ludwigshafen, Dr. Scholz, Hergi und Genoffen, betreffend die durch bie Separatistenübergriffe in der Rheinpfalz gefchaffenen Zu. stände.
Haas, Korell, betreffend die in der Pfalz durch die separatistischen 5. Interpellation der Abgeordneten Koch- Weser , Ertelenz, Dr. Gewalthaber getroffenen Anordnungen, und in Verbindung damit der Antrag Hergt, betreffend die Aburteilung der des HochDerrats beschuldigten Personen.
Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages wird zwei Tage vor dem Plenum zufammentreten, um einen Bericht bes Außenministers über die durch die Tätigkeit der Sachvers Ständigen gefchaffene Lage entgegenzunehmen. Es ist wahrscheins lich, daß Streferrann auf die außenpolitischen Zwischenfälle der legicn Zeit eingehen wird.
Wegen Beleidigung verurteilt. Ein Gastwirt und ein Bergarbeiter. Il meldet aus Bochum :
Die Straffammer verurteilte den Gastwirt Hugo Glas hammer und den Bergmann Stollmann wegen Belei. bigung des Reichspräsidenten Ebert und des preußischen Innen minifters Severing zu 300 bgm. 50 M. Geldstrafe und zur Tragung der Kosten der Publikation des Urteils. Die Angeklagten batten als ehemalige, aber aus der Partei ausgetretene Sozial bemofraten fortgefeßt in erhitzenden Kämpfen an der Bier bant beschimpfende Aeußerungen über den Reichspräsidenten und den Minifter Severing getan. Der Staatsanwalt hatte brei Bochen Gefängnis, bzw. zehn Tage Gefängnis beantragt.
Es ist immerhin anerkennenswert, daß fich auch einmal eine
Giraffammer findet, tie den Schuh des Reichspräsidenten imb bes preußischen Innenministers für notwendig hält. Es muß aber auffallen, daß in diesem Fall die bestraften Bierbankpolitiker ein Bergmann und ein Gastwirt find, während die bei weitem gefährlichere heße der deutschvolfischen und deutschnationalen Radaupolititer in der Schlageterangelegenheit ohne Sühne blieb..
Deutsch - tschechisches Abkommen.
Halbamtlich wird gemeldet: Die Besprechungen zwischen der beutfchen und der tschechoslomatischen Regierung über bie Regelung einiger fchwebender Wirtschaftsfragen find am Freitag zum Abschluß gelangt. Das tarüber aufgenommene Protokoll ist von tem Vorfizenden der deutschen Delegation, Ministerialdirektor im Aus märtigen Amt v. Stadhammer, und dem Vorsitzenden der, tschechoflomatischen Delegation, Legationsrat Dr. Jbl, gezeichnet worden.
Vollendung des Kitsches.
Der Däne Sophus Michaelis hat dies Stüd geschrieben: Die Bogen der großen Revolution haben eine Jusel noch nicht über spült, den Grafenhof von Trionville. Die Herrin, tie junge Alaine, hält Hochzeit mit dem Marquis Ernest, dem zurüdgekehrten Emi granten. Nur einen Tag haben die beiden bas Stüd heißt brechende neue Zeit zu bekämpfen. Auch nach Paris , die Gegen Revolutionshohzeit", bann muß cr weiter, die anrevolution marschiert! Da erfingt die Marseillaise ", fieghaft braußen, unheilschwanger drinnen. Stantgericht: Marquis Ernest zum Tode verruteilt, Maine freigesprochen. Marc- Arron, der rate Oberst, schenkt dem Marquis noch eine Nacht, die Hochzeitsnacht. Die junge Marquise will fie austoften, lebenshungrig und liebestoll, aber Ernest fährt die schlotterige Angst in die Knochen, nach Rettung minselnd, nimmi er nicht, was fie ihm freigebig spenden will. Er nüchtert und voll Milleid bestimmt sie Marc- Arron, ihm zur Flucht zu verhelfen. Der, selbst von Liebe zu Alaine ergriffen, tauscht tie Kleider und empfängt von ihr, was dem Marquis zugedacht war. Für einen hohen Preis. Er hat die Pflicht verletzt und will die Liebesnacht mit dem Tode büßen. Einmal noch überkommt ihn bange Furcht, dann aber ftrafft er sich, die Revolution, die Morgen röte neuer Zeiten begeistern ibn zu feligem Rausch. Troz Freispruch besteht er auf feiner Strafe. Ein Knall, er fällt als held.
Mit diesem Knalleffekt streift das spannungbeladene, virtuos gezimmerte Schauspiel hart an Kitsch. Marc- Arron ist fast ein Theaterheld, aber die blumenfchillernde Sprache des Dichters um fährt die Klippe. Nicht tas Liebesspiel steht mehr im Mittelpunkt, Freiheitsahnen weht, frohes Betennen zu neuen Idealen flammt, revolutionärer Geist blitzt auf Ein Höhepunkt. Der Direktor und Regisseur Theodor Tagger vollendet im Renaissance Theater, was dem Dichter mit seiner Effert hascherei beinahe gelingt. Der Kitsch wird fomplett. Ein entfeffeiter Rotft ft streicht weg, was die Komödie an Kunstwert enthält. Nichts von dem Pochen der neuen Zeit, nichts von der glutenden Liebe zur Republik. Rollen und wichtige Auftritte fallen ihm zum Opfer. llebrig bleibt: eine Brautnacht mit Hindernissen, psychologisch unverständlich und dürftig inszeniert( eine Tür fällt auf der Bühne um). Ein Bunder, daß tie Schauspieler aus dem Torso noch starte Wirkungen heraushoten. Mady Christians gab die Alaine, ganz Bartheit, ganz Seele, die ihr Innerftes offenbarte; Ernst Deutsch , war der rote Oberst Marc- Arron, erschütternd in seinem Lebenshunger, befreiend in feinem Erstarten. Schade, daß sein Charakter nicht rindertig wurde. An ihm lag es nicht. Er wer an tie gekürzte Rolle gebunden. Walter Fried, eine bemerkens merte Charge, verförpertes Zielbewußtsein und fleischgewordener 3nnismus. Als die Revolutionshochzeit" zum ersten Male in Berlin erschien, lebten wir noch in einer Monarchie. Damals tam das Revolutionäre beffer zum Ausdruck as heute in der Republik :
Ernst Degner.
„ Boccaccio. Um den Menschen, die vom modernen Tingel tangel, genannt Operette, überfättigt find, einen Suppé fchmadhaft zu machen, dazu braucht's nur wenig Aufwand. Ein fleines
Tagung der Exekutive der SAJ.
Heute und morgen findet in Luremburg eine Sigung der gefutine ber Scz altischen Arbeiterinternationale statt. Auf ber. Tagesordnung stehen ein Bericht des Scfretariots der Internatior ale, Berichte über die politische Lage und Berid'e über einige organisatorische Fragen der Internationele und über die Beziehungen zu anderen internationalen Berbänder.
Diese Tagung ist u. d. Sodurch veranlagt worden, daß bekanntlich fünf er glifche Mitglieder des Bureaus der SAJ infolge ihrer Annahme von Ministerposten ftatutarisch ausgeschieden find. Die Ergänzung des Bueraus ist daher notwendig geworden. Für Deutschlond nehmen an dieser Tagung teil die Genossen Dr. Adolf Braun und Artur Crispien.
Bayerische Wahlen am 6. April.
München , 16. Februar. ( WTB.) Wie in parlamentari schen Kreisen verlautet, iff als Termin für die bayerischen Candtagswahlen der 6. April in Aussicht genommen. München , 16 April.( WTB.) Die bayerische Mittelpartei hat im Land'ag einen Antrog eir gebracht, wonach in Bollziehung des Landtagsbeschlusses Dom 21. Dezember 1923 die Zü fammenlegung der Ministerien folgendermaßen durch zuführen fei. Erftens ist das Landwirtschaftsministerium mit dem Ministerium des Jnr ern zu einem Minifterium des Innern und der Landwirtschaft zu vereinigen. 3eitens ist ein Wirtschaftsmini fterium zu errichten und in diesem das bisherige Handelsministe rium, das Sozialministerium und die Bauabteilung des Ministe zuschließen. riums des Innern einschließlich der Wasserkraftabteilung zusammen.
Anklagen gegen Kahr.
Ein offener Brief Prof. Rothenbüchers. München , 16. Februar. ( BTB.) In der Allgemeinen Zei tung" richtet Prof Rothenbücher wegen der B schlagrahme feiner Broschüre einen offenen Brief an den Justisminister, in melchem u. a. ausgeführt wird, baß in fchwebende Ge richisperfahren einzugreifen Organen der Justizvermaltung oder der allgemeinen Berwaltung ausdrücklich verboten ist. Ein folcher Eingriff sei aber zu erbliden in der: amtlichen Bes tanntmachung des Generalstaatsfommissars vom 26. November 1923, baß eine Auslieferung Hitlers und der Mitbefchuldigten an den Staatsgerichtshof nicht in Frage fomme.
Niemals jedoch tönne es verwehrt sein, an einem Punfte, an bem die Tätigkeit des Gerichts überhaupt noch nicht begonnen habe, darauf hinzuweisen, daß ein Berfahren, fo wie es an das Gericht herangebracht werde, Fehler enthalte. Es fehe einen folchen Fehler darin, daß der Generalstaatsfommissar, ohne daß ihn bisher eine unabhängige gerichtliche oder diszipli narische Untersuchung von dem Berdachte der Mittäterschaft gereinigt hätie, als 3euge in diesem Prozeß aufzutreten im stande ift
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München , 16. Februar. ( BTB.): Wie die Blätter melden, ift Leutnant Wagner, der regen der Vorfemmnisse am 8./9. November verhaftet worden mar, gestern aus der Haft entlassen worden. Der Staatsanwalt habe das Verfahren gegen ihn ein. geftell
Einigung in der Eisenbahnfrage.
Mainz , 16, Februar.( TB.) Bei den heutigen Berhandlungen zwischen Bertretern der Reichsbahn, der Regie urb der englischen Kommiffion über Berlehrsfragen in der Kölner Zone wurde über wichtige Bunfte eine Einigung erzielt. Bersonenverfchr, Gepäcks und Güterverkehr werden voraussichtlich vom 1. März ab aus der Kölner Zone nach dem Regiegebiet und umgefehrt fowie im Durchgangsverkehr stattfinden können. Gewiffe unvorhergeschene Schmierigkeiten in der Verkehrsabwidlung und Unstimmigkeiten bei der Erhebung der Fahrpreise müffen noch in Kauf ge nommen werden. Inzwischen find schon durchgehende Züge auf den. wichtigsten Streden eingelegt worden. Weitere Berbefferungen werden auf einer am Montag, den 18. Februar, in Köln beginnen. ben Fahrplanbesprechung beraten werden.
Orchester, eine Soubrette, eine jugendliche Liebhaberin, eine Lomische Alte, brei luftige Bürgersleute und einen Ejene um Szene be herrschenden, geistig beweglichen. ftimmgewandten Boccaccir Bis quf diesen lehten seltenen Bogei war bei Gladet im Großen Schauspielhaus alles frohe, lärmende, jubelnde, luftige Getier cinträchtig beicinander. Mit einer flotten Regie, einem gewißten Stapellmeister, mit der Dora, der Schemin von Thellmann weiblichen Seite so viel Luft aus der Szene herausholen, wie auf und auch der emas blutarmen Sonja Derdin läßt sich auf der der männlichen Seite aßmann, Grünwald und af. lauer ein humoriges Terzett bilden. Bilder und Chöre find von flotter Stimmung getragen, auch der Brinz Burghardis hat gute Operettenmanieren. Das Tempo, das Brio, den Geist und die Bürze aber macht Boccaccio. Und hier versagte der Blid und das Chr der Leitung. Käthe Dori tam von der Operette her, murde dann ein herrlich- ernftes Theaterblut und findet sich nun zur beften Operette nicht mehr zurüid. Ihre Stimme ist geborsten, die Flügel find für wienerischen Schwung nicht mehr geschmeidig genug. gefährlich verbürgerfcht. Für eine Käthe Dorsch muß in Berlin Die im Tert schon gefährliche Gestalt des Frauenbezwingers murde eme andere, ihrer würdige Stätte gefunden werden. Das ist man ihrem Talent fchuldig, das diesmal, am unrechten Blaz, Mühe hatte, fich zum Bublifumsjubel durchzuringen. Sie fehre zurück von der Arena zum Kammerspiel, von der Komödie zum Drama.
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K. S...
Erffaufführungen der Woche. Monf. Dber am Rönigsplat: nilim. Deut.i.de 3, beater: Contin und der Haupttieffer". Bajazzi Mote Blume.ienst. 11ler Theater: Columbus". Donnerst. Gr. Bollsoper: Boris Godunom". Comedia Valetti: Wem gebört Helene?" Sonnab. Berliner Theater:„ Das Weib in Burpm". Tb. i. d. Kommandantenstraße: Das Radiomudel". Urania - Borträge. Son nt. Theater 7 u. 9 Uhr: Ranuf, der Efimo. Der berühmte Film aus dem Polares niit einleitendem Vortrag. Hörfaol Mont. Theater 6 Uhr: Der 8%, Uhr: Holzapfels Banibeal. 1. Abend. deutsche Bald. 1. Tel.( Faffung für Fachleute, Film 8, 11br: Der deutsche Bald. 1. Teil,( Boltstümliche Faffung. Film.) Horiaal 6 Uhr: Das neuent bedte ägyptische Königsgrab bes Tutanch- Amon( Lichtb.)- 8, Uhr: Holz abfels Panideal. 2. Abb. Dienst. Theater 5, 7, 9 Uhr: Ranut, ber Estimo. Sötsaal 8 1br: Der Mond.( Lichtb.) Mittw. Theater 5, 7, 9. Ubr: Ranut, ber Estimo. Horiaal 81, br: Golzapfels Banideal. 3. Abd. Donnerst beater 6 br: fabr' in die Belt". Jugendbewe gung und Jugendherbergen. ( Film) 8, Ubr: Mit dem Auswandererschiff nach Südamerika ( Film). Sörfoal 8 Uhr: Silber aus Südindien.( Lichtb.)
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reit. Theater 6 1hr:' Der deutche Bald. 1. Teil. Gaffung für Fachleute. ( Film.) 8 Uhr: An Forb der Cap Polonio nach Südamerika. ( lin) Sofaal 6 Ubi: Bogelfchuppeb ete van deutiden Ruiten.( Film u. Lichtb.). 8 Uhr: Tas neuentbidte ägyptische Köniesgrab des Tut- anch- Amon( Lichtb.) Sonna b. Theater 5 Ubr: An Bord der Cap Polonio nach Südamerila". ( Film.) 7%, Uhr: Der Tanz, eine Kunft der Straft, der Anmut und aus terkeit.( Vortrag in Verb. m. b. Meisterschule Hela Holtireter.) Görfal 6%, Ubr: Filmbortia ber Ufa: Besuch bei der Schwerindustrie. 2. 2 ril. 8 Übr: Ueber Gas ntladungen und ibre inwendung zur Beleuchtung u für den Gle chrichter. 2. Abd.( Experimentalbortr.) 4 Sont. Theatr 11 Uhr: Mit dem Auswandererschiff nach Südamerika. ( Film.) 5% Uhr: Manuf, der Estimo. 8 Uhr: Der Tanz. Doriaal 8% Uhr: Filmpostag der Ufa: Deju bei ber Emerinbuftie. 2 Zeil