Durch den Amtsantritt der englischen Arbeiterregierung und durch den dadurch hervorgerufenen, sich immer deutlicher ankündigenden Umstellungsprozeß der französischen Politif ist eine Entspannung eingetreten, und es würde schon ein hervorragendes Maß in der Fähigkeit, Dummheiten zu erfinden, notwendig sein, um diese Veränderung nicht für das deutsche Volk zu nujen. Zu folchen Dummheiten zählen wir Borgänge auf juristischem Gebiet, wie die oben be prochenen, aber auch das gewaltsame Borgehen gegen die schon zufam menbrechende, weil ihrer franzöfifchen Stüße beraubten Geparatistenherrschaft im befepten Gebiet. Dazu gehört, allgemein gesprochen, überhaupt das Heranzüchten eines überstiegenen Rationalismus, der dem deutschen Bolt noch nie andere Dienste als Bärendienste geleistet hat.
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In etwa vierzehn Tagen erwartet man den Bericht der Sachverständigen. Man darf hoffen, daß damit ein Shri't getan werden wird auf dem Weg zur Lösung der Reparationsfrage, der schon der Frankfurter Sozialistentonferenz vorgeschwebt hat. Im Mittelpunkt diefer Lösung- wenn fie eine ist wird das Deutschland zu gewährende Moratorium und die internationale Anleihe stehen, zu beren Berzinsung sichere Pfänder geboten werden müffen. Diese werden aber nur dann zu haben sein, wenn das ganze Wirtschafts- und Verkehrsgebiet des Reiches als Einheit be handelt und der Speziaipfand- Anarchie ein Ende bereitet wird. Erhält Frankreich aus der internationalen Anleihe Zahlungen, fo fann es, ohne feinen eigenen Erklärungen untreu zu wer ben, das hassenswerte Besagungssystem mit seinen milltürlichen Bebrückungen abbauen, und für Deutschland wird wie der ein Weg in die Freiheit sichtbar.
Dann bleibt den hartnäckigen Berfechtern der Oftupation nur noch eine Hoffnung, nämlich die, daß ihnen die demonstra tive Unvernunft der deutschen Nationalisten Gelegenheit geben werde, die sogenannte Sierheitsfrage" aufzu rollen. Der Friedensvertrag gibt den Alliierten das Recht, die Besagungsfristen auszudehnen, wenn sonst die Sicherheit Frankreichs nicht hinreichend gewährleistet erscheint. So wenig nun auch unfere Nationalisten imstande sind, die Sicherheit Fran reihs wirklich zu gefährden, deste mehr sind sie darauf aus, fo zu tun, als fonnten sie es. Denn demit imponieren fie ihren Frauen und damit hoffen sie, unvernünftige Bähler maffen einfangen zu können. Daß fie damit Deutschland ungeheuren Schaden zufügen, fümmert sie wenig.
Herr Stresemann wird morgen im Auswärtigen Ausschuß sprechen. Man wird dann sehen, ob er begreift, daß man feine gute Außenpolitif machen fann, wenn man eine schlechte Innenpolitit macht. Gerechte Steuer- und Sozialpolitit, republikani che Verfassungstreue, Wiederherstel lung der durch Banern gestörten Rechtsordnung, Absage an die Reaktion auf allen Gebieten, das alles gehört heute zu den integrierenden Bestandteilen einer erfolgreichen Außen politit. Nur durch die Förderung seiner geistigen und fitt lichen Erneuerung, nur indem man ihnen begreiflich macht, dak man sein Land nicht nur mit Waffen verteidigen kann, fondern auch mit 3deen, leistet man dem deutschen Volt wirkliche Dienste, teine Bärendienste.
Halle, 16. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die Nachrichten über ben Waffenfund in Halle sind heute dahin zu ergänzen, daß die polizeilichen Untersuchungen noch nicht abgeschloffen sind. Cin amificher Polizeibericht wurde bisher mit Rücksicht auf die erhebliche Wer buntelungsgefahr nicht veröffentlicht. Die Erfundigungen ergaben, daß die bisher gemeldeten Tatsachen richtig sind, daß aber die auf gedeckten Spuren über alle hinaus bis hamm in eft falen führen, mo ebenfalls Baffenfunde gemacht wurden. Auch in Medienburg find Waffen gefunden worden. Ein Hallescher
Berechtigte Interessen."
Von Paul Gutmann.
Die deutsche Kultur es sei dieser beschönigende Ausbrud er laubt ähnelt einer ältlichen, blaffen Dame, die an Unfähigkeit zum Entschluß leidet. Man tann aud) fagen, fie gleiche jenem melancholischen Esel Buritans, der zwischen zwei Bündeln Heu nicht weiß, bon welchem er freffen soll, ob von rechts oder lints, und der beshalb lieber am Hunger frepiert.
Waffenhändler wurde in Saft genommen. Intereffant ift, daß die sonst so rührige Pressestelle des Halleschen Stahlhelm bisher den Mut zu ablenkenden Veröffentlichungen nicht gefunden hat.
Her mit dem Belagerungszustand!
verbände und einzelnen Seitungen in Bayern amtlich zugea gangen und in ihrem Dienstbereich verwertet worden ist. Einzelne Süge der Denkschrift finden sich wörtlich in der Antlageschrift wieder, wie sich auch einzelne Zeugenaussagen im Borverfahren fast wörtlich an fie anlehnen. Andererseits sind verschiedene Angaben der Dentschrift, die nicht den Tatsachen ent sprechen, in die Anklageschrift mit aufgenommen worden. Die Behauptung, daß die Veröffentlichung einer zusammenhängenden Darstellung durch das Generaftcats tommissariat unterblieben sei, ist also wohl bem Wortlaut nach richtig. Es ist aber anscheinend auf bertraulichem Wege eine Beeinfluffung der amtlichen Stellen in Bayern durchgeführt worden."
Dresden , 16. Februar.( Eigener Drahtbericht.) In Sachfen ift ein Proteststurm gegen die Aufhebung des Be lagerungszustandes losgegangen. Der Verband Sächsischer Industrieller, der Sächsische Landbund, die Landtagsfraktion ber Deutschen Volkspartei , der Landesausschuß für das sächsische Handwert und andere Grüppchen haben gegen die Aufhebung des Be. lagerungszustandes bei der Reichsregierung Einspruch erhoben. Es Der Ruf nach dem Rechtsblock. wird insbesondere geltend gemacht, daß die Umbildung ber fächsischen Landespolizei noch nicht vollendet und damit Die Wahlparole der Vaterländischen Verbände. eine ausreichende Sicherheit besonders für die kleinen Orte des Ban- Die Bereinigten Baterländischen Verbände Deutschlands nahnien des noch nicht gewährleistet sei. Infolgedessen wird auch von bür in ihrer gestrigen Bertretertagung u. a. auch zur Frage der Reich 5. gerliger Seite die Anschauung vertreten, daß es noch feines tagswahlen Stellung. Der Vorsitzende Abg. Geisler schlug wegs feststeht, daß der Belagerungszustand auch für Sachsen schon dabei vor, die Schaffung eines einheitlichen Rechts blods anzu zara 1. März aufgehoben wird. Die Kommunisten haben sich, wie streben und in diesen Blod ebenso sehr die einzelnen spezifisch die Kundgebungen aus dem Bande ergeben, redlich Mühe gegeben, Bölfischen Gruppen, wie auch die Deutschnationale den Freunden des Ausnahmezustandes Material zu liefern. Die Boltspartei, den Landbund und, soweit dies in einze.nen Talfache, daß die Kreise, die von der Aufhebung des Ausnahme. Wahltreifen, wie z. B. im Besten, möglich sei, die Deutsche zustandes nichts wissen wollen, die Möglichkeit haben, auf Ruhe offspartei(!) einzubeziehen. Unmöglich müffe es dagegen für störungen in Sachsen zu verweisen, zeigt, wie gefährlich das ftrubie Baterländischen Verbände sein, mit der Demofratischen peffofe Treiben ber kommunistischen Unruheftifter für die Ar- art ei oder mit dem linfen Flügel der Volkspartet beiterschaft ist. zu paftieren und nach Thüringer Borbild einer gemeinsamen Bersönlichkeiten aufweise, welche für Anhänger der völkischen Welt. bürgerlichen Liste zuzuftimmen, die unter den Kandidaten anschauung nun einmal nicht wählbar Jelen. Das neuzuwählende Präsidium wurde einstimmig bevollmächtigt, an die in Betracht fom menden vaterländisch" gesinnten Parteien mit der Aufforde rung heranzutreten, fich für die bevorstehenden Wahlen zu einem gemeinsamen Blod zusammenzuschließen und darüber hinaus nur geschlossen in die Reichsregierung einzutreten. Die Baterländischen Berbände Deutschlands würten jeder Partei ihre Unterfügung leihen, die in dem bevorstehenden Wahlkampf sich zum Absausse eines solchen Wahlbündniffes bereit erfläre, wobei es den örtlichen Zusammenschlüssen der Berbände überlassen bleibe, freises Rechnung zu tragen. In das Präsidium wurden u. a. gewählt: ihrerseits etwaigen besonders gearteten Berhältnissen ihres Bahl Oberfinanzrat Dr. Bang. Berlin , Prof. Bauer München , 3ohm. Hamburg , Freiherr v. Gan1 Rönigsberg, Direktor General Exzellenz v. Below Raffel, ber Industrielle Rudolf D. Golfader vom Reichslandbund, General Graf v. d. Golg.
Reichstagsabgeordneter Meier, hat auf Grund der Pressemeldun. Der Regierungskommissar beim Behrkreiskommando IV, gen, daß ber Belagerungszustand am 1. März aufgehoben wird, an den Reichswehrminister ein Schreiben gerichtet, in dem er ersucht, ihn im Laufe dieses Monats von seinem Boften, ben er in nahezu fünfmonatiger Tätigkeit unter den schwierigsten Verhältnissen inne hatte, zu entheben.
Zum Ludendorff- Prozeß.
folgende Kundgebung: Der Nationalverband Deutscher Offiziere veröffentlicht
beginnenben Prozeß gegen den General Ludendorff erklärt der Im Hinblick auf den voraussichtlich am 26. b. M. in München DD., daß es nach seiner Auffassung nicht der Würde des deutschen Boltes entspricht, wenn ein einstiger Heerführer von diefer Bedeutung wegen einer Handlung, zu der er sich nur aus feiner, felbft vom feindlichen Ausland anerkannten, heißen und leidenschaftlichen Baterlandsliebe getrieben fühlte, vor die Schranken des Gerichts gezogen wird. Nur neuer Hohn und Berachtung der ganzen Welt wird ob diefes vaterländischen Trauerfpiels das deutsche Bolt treffen."
Eine solche Erklärung scheint vielmehr bezeichnend zu sein für die vollständige Verwirrung der Ehrbegriffe, die in ge wiffen Kreisen der früheren Armeeoffiziere herrschen. Für diese Leute scheint es ganz in der Ordnung zu sein, daß ein Mann wie Ludendorff das„ Gold der Judenrepubli" nimmt und trotzdem jahrelang Berschwörungen gegen sie anzettelt. Benn das feindliche Ausland, auf das sich die Herren auf einmal berufen, etwas nicht anerkennt, bann gerade diese Zerstörungsarbeit, die verblendete Fanatifer, ohne Ber nunft anzunehmen, in schwerster Not ihres Landes leisten. " Der Würde des deutschen Bolles" würden diese Kreise, die den Ehrbegriff in Erbpacht genommen haben, mehr dienen, wenn sie endlich ihre Umsturzpläne aufgeben und loyal am Neuaufbau mitarbeiteten
Der deutschnationale Tag" bringt im Anschluß an eine Mittellung über die Beschlagnahme der Rothenbücher Broschüre folgende, für den Generalstacheldrahtstommiffar nicht sehr angenehme Ent. hüllung:
ais streng vertraulich bezeichnete Dentschrift über die ge28ir erfahren non unterrichteter Seibe, daß eine umfangreiche, famten Borgänge unter austrüdlicher Berufung auf das beim Generalstaatsfommissariat vorliegende material allen Reichswehr fommandeuren, Bolizeichefs, ten Vorständen fämilider Regiments.
Geßler verleiht Eiserne Kreuze.
Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: den Beschluß gefaßt, die Weiterverleihung des Gifernen Kreuzes im Am 27. November. v. 3. hatte das preußische Staatsministerium Hinblick darauf, daß eine Durchprüfung der zahlreichen Gefuche möglich erschien, einzustellen. Nachdem das Reichswehrmi. wegen des notwendig gewordenen Bearitenabbaues nicht nifterium sich bereit erklärt hat, seinerseits die von vielen Seiten gewünschte Durchführung der Schlußverleihung zu übernehmen, hat das Staatsministerium in Abänderung feines bisherigen Beschlusses am 11. Februar d. 3. beschloffen, das Reichswehrministerium mit der Schlußverleihung des Eisernen Kreuzes nach den aufgestellten Richt hung des Eisernen Kreuzes betreffen, sind daher von jetzt ab an das finien zu beauftragen. Anträge und Anfragen, welche die Berlei. Reichswehrministerium zu richten, dem auch die bereits eingegangenen Anträge und Eingaben zugeleitet werden.
Eröffnung der balfifchen Konferenz. In Waricou ift unter Borfiz des polnischen Außenministers die baltische Konferenz er öffnet worden. In seiner Ansprache bezeichnete der Außenminifier die Warschauer Konferens als einen wichtigen Schritt auf der von Stonferenz beamede, die internationale Etabilisierung durch Ver den baltischen Staaten feit vier Jahren verfolgten Pahn. Tie ständigung und Kooperation der baltifden Staaten auf wirt icbaftlichem, aber auch auf politischem Gebiete zu fordern.
Lehrer wie räubige Hunde oder faule Efel geprügelt werden. Aber| find. Das ist die einzige Erflärung für die Sicherheit, die bei haben nicht die Rohrstockfabrikanten oder die Lehrer, die es zu Hause bei ihrer zanffüchtigen Frau auch nicht besser haben, ein berechtigtes Brügelintereffe?
Spielsweise die Zugvögel an ben Tag legen. Unwiderstehlich durch tie radioaktiven Ausstrahlungen ihrer Beute angezogen, gehen alle Bögel, ganz gleich, ob sie bei Tag oder bei Nacht fliegen, gradlinig ihrem Ziel entgegen.
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Gewiß, die Republit hat ein berechtigtes Interesse, geachtet zu werden. Aber fönnen ehemalige Schloßfaftellane, Ordensverleihermologe Fabre in dieser Hinsicht von den norwegischen Lem Hören wir beispielsweise einmal, was ber berühmte Ento und träger, Geheimräte, Hofhühneraugenoperateure, auf Eis ge mingen, einer von Moos und Flechten lebenden Nagetier fette Beremonienmeister nicht ebenfalls ein berechtigtes Intereffe gattung aus der Familie der Wühlmäufe, zu erzählen weiß. Es geltend machen? it für unseren Fall überous lehrreich. Beim Einfeßen der Kälte, Die neue Zeit hat ein berechtigtes Intereffe, fich von ben über berichtet ber Gelehrte, verlassen die Lemminge ohne ersichtliche lebten Anschauungen der Griechen und Römer freizumachen. Aber Ursache die Bergfetten Norwegens , um eine lange Reise zum Meer die Unglücklichen, deren Gehirn mit dem Staub fogenannter antifer anzutreten. Der Wanderzug, der sich aus Myriaden dieser kleinen Klassiker und den Foltern der griechischen Syntar verwüstet worden nie hinweg, ohne fich nur um haaresbreite von seinem Ziel atTiere zusammensett, trotter in geroder Linie über alle Hinderift, haben ein berechtigtes Interesse, ihre geistige Hilflosigkeit durch fenten zu lassen, Tritt ihnen ein Mensch entgegen, so triechen fie ein erfdywertes Abiturium der aufftrebenden Jugend gegenüber fantawischen feinen Beinen hindurch, und einen Heuhaufen überwinden tioniert zu sehen..
Die Basis der deutschen fulturellen Einstellung ist das Gut achten. Wenn die Mehrheit nicht mehr weiß, was zu tun ist, so wälzt sie die Berantwortung auf eine tieine Minderheit von Amts megen dazu abgestempelter Beffermisfer, die sogenannten Fachleute. Diefes find Männer, die folange ihr Gehirn in einer bestimmten Richtung dressiert haben, bis sie nicht mehr fähig find, andere als bie fünftausendfünfhundertfünfzigmal gemachten Gedankenbewegun gen auszuführen, so wie ein Artist, der zwanzig Jahre lang den Handstand am hängenden Trapez vorgeführt hat, nicht plöglich mit Bällen jonglieren kann. Diesen ernsten und charakterfesten Männern, vielmehr Fach'euten, die meist Profefforen heißen, wird jene lebens. wichtige Frage, die alle Gemüter beschäftigt, vorgelegt und von ihnen bann als fogenannte Materie weiter verarbeitet. Benn ein Estimo, wie wir jetzt in dem überaus lehrreichen Nanutfilm sehen, fein Knochenmesser benüßen will, so ledt er es auf beiden Seiten ab, fäßt den Speichel zu tristallfestem Eis erstarren und fäbelt drauflos. In Deutschland würde ein Profefforenkollegium bas Meffer zur Berung wegen in Frage stehender Interessen nicht wünschenswert sei, gutachtung vorgelegt bekommen und würde dann nach sogenannten Gesichtspunkten feine Entscheidung fällen. Denn bei jedem Gutachten fommt es hauptsächlich auf die Gesichtspuntte an. Das Gut achterfollegium würde nach einer gründlichen historischen Darlegung von der Neandertalzeit über Hethiter , Affyrer, Stelten bis zur Gegen wart über den Gebrauch des Meffers als solches zu entscheiden haben, ob es richtig sei, das Messer zu be'eden und ob nicht hierdurch jetzt fommt das Wichtigste berechtigte Intereffen gefährbet werben, in diesem Fall diejenigen ästhetisch empfindenberum
Menschen.
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Die berechtigten Intereffen find bas größte heiligtum fedes national empfindenden deutschen Staatsbürgers. Der Arbeiter hat ein berechtigtes Intereffe, feine Gesundheit zu schonen, fich nach ber Arbeit eine Heine Erholung zu gönnen. Aber hat richt der Unternehmer ein berechtigtes Intereffe daran, die Arbeitskraft seiner Angestellten bis zum letzten Blutstropfen auszunügen? Die Jugend hat ein berechtigtes Interesse, das Spiel ihrer Kräfte frei ausströmen zu laffen, fich hüllentes unter Gottes freiem Himmel zu bewegen, gefund und naturgemäß zu leben. Aber hat nicht ein Raftrat, ein Stiftsfräulein oder ein verschandelter Oberlehrer ein berechtigtes Intereffe, Hüllen zu fordern und die uniautere Ronkurrenz ber schönen Sinnlichkeit entrüftet abzuweisen? Alle Eltern haben ein berechtigtes Intereffe, zu verlangen, daß ihre Kinder nicht vom
So wird jebe Frage, die als zu prüfenbe Materie einem Gut achten unterworfen ist, unter dem Gesichtspunkt berechtigter Inter. effen zu erledigen sein. Es ist daher keine Frage, daß es teine Frage gibt, die nicht von einem gewissenhaften Kollegium von Sach. verftändigen geprüft werden fann, ohne daß lepteres zu der Entscheidung gelangte, daß die Dinge einerseits fo und andererseits auch anders zu beurteilen find. Woraus zu folgern ift, daß eine Menderung außerhalb des Bereichs der Möglichkeit liegt, daß das Alte beim Alten bleiben muß, daß einerseits es ganz wünschenswert wäre, wenn es anders fein tönnte, andererseits aber eine Alendeund daß der Efet in diesem Fall das deutsche Bolt zwischen den beiden Heubündeln eine Entscheidung nicht fällen fönne und folle, und so das edle Gleichgewicht der nationalen Seele um teinen Preis zugunsten einer bestimmten Richtung gestört werden dürfe und möchte!
Menschen als Gender Herzscher Wellen. die Ausgestal ung und Berbefferung des Bariser Rundfunk Der französische Elektroingenieur Georges Lafovski, der fich einem Berichterstatter gegenüber über feine auffchererr gende Aus wesens besondere Berstenste erworben hat, verbreitete fich fürzlich nugung der radioottipen Energiequelle von Leberesen. Ich halte bafür, erklärte er seinem Befucher, daß alle Individuen ihre feit umschriebenen Wellen befizen, und ich bin auf der Spur, Seren Berfolgung uns in atfehbarer Zeit gestatten wird, diefe Wellen näher kennenzulernen und sie feft zu bestimmen. Wie ich zu meiner hypothese gekommen bin? Des ist sehr einfach. Ich habe es mir aunächst angelegen sein laffen, die Tiere daraufhin zu beobachten, und ich habe mich dabei rasch überzeugen fönnen, daß die Worte Inftinft und besonderer Sinn" nur dozu dienen, unfere Unkennt nis zu verschleiern. Im Laufe meiner Untersuchungen ist es mir meisten Lieren auf besondere radi attive Emanationen von sehr flar geworden, daß beispielsweise der Orientierungssinn bei den turzer Wellenlänge zurüdzuführen ist, die sie aufzunehmen fähig
fie, indem sie sich durchfressen und auf der anderen Seite wieder herauskommen. Ein Eee, der ihnen den Weg sperrt, wird ohne Rüdsicht auf seine Breite durchschwommen, und ein entgegentom mendes Schiff wird von den Tieren erklettert, bie auf den anderen Seite wieder ins Wasser hinabsteigen."
Zahlreiche Infeften, fährt Laforsti fort, befizen winzige An tennen, und ich om der Ansicht, daß die Natur nichts ohne Grund zu? Weshalb gibt es blinde Filche, die sich in der Tiefe des tut. Weshalb menden wohl alle Vögel ihren Schnabel dem Wind Ozeans so sicher bewegen wie die Sehenden an der Oberfläche? Dos alles sind Fragen, die sich die berühmtesten Zoologen oft genug porgelegt haben. Heute scheint es nahezu zweifellos, daß diese Lebemesen geheimnisvolle Wellen ausrahlen oder aufnahmefähig für die Ausstrahlung von Wellen find, die ihnen gestatten, sich zu orientieren. Es handelt sich hier um einen reinen Reflex, ber eben jo spontan in Tätigkeit tritt wie der Instinkt im Intereffe der Erhaltung der Art. Und ich bir fest überzeugt, daß der Mensch nach dieser Richtung teine Ausnahme von der Regel bildet Hat nicht schon Professor Blondlot die von Menschen ausgehende radio aftive Emanation mit dem Namen der N- Strahlen bezeichnet? Die Berwendung dieser Emanation wird vor allem der Wissen fchaft und insbesondere der Medizin einen neuen Gefichtskrets cr Mittel der Feststellung der Emanation, die er ausfendet, Natur öffnen. Man wird dazu kommen, bei einem Kranken ourch das damit; durch Berwendung der Gegenstrahlen dürfte es möglic und Charotter der Krankheitserreger zu erkennen. Ja, nicht genug werden, die Wirkung dieser Emanation zu paralysieren und das durch ihre Bernichtung herbeizuführen, Benn wir erst die Wir fungsfraft und die Natur diefer vom Menschen ausgehenden Ema nation genau tennen werden, so wird auch der Tag gefomm- n sein, an dem wir durch unfere eigenen Mittel untereinander auf weite Entfernungen in Berbindung treten.
Es muß der wissenschaftlichen Prüfung überlassen werden, zu diefer überschwenzlichen Bukunftsmusit des französischen Elektroingenieurs Stellung zu nehmen.