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gert, ba er nicht für zwei Jahre Steuern voraus. bezahlen tann....

Die Borschrift, daß jeder Ausländer fich binnen 24 Stunden persönlich mit Lichtbild bei der Polizei anzumelden hat, besteht immer noch. Ein österreichischer Geschäftsreisender, der eine vierwöchige Tour durch Deutschland   macht, sich überall nur einen Tag aufhält und nachmittag weiterfährt, braucht daher 28 Bormittage, um sich bei den Meldeamtern anzustellen und 56 Lichtbilder! So werden Don einem stumpfsinnigen Bureautralismus Deutsche   in Deutschland   behandelt!

Der Riß im Zentrum.

Iserlohn   i. Weftf., 19. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Der frühere Landesvorfigende der fächsischen Zentrums. partei und ehemalige Zentrumsabgeordnete Bürgermeister Baul Heßlein in Schirgiswalde   ist zur Christlich   sozialen Boltsgemeinschaft übergetreten und hat die Bildung der neuen Partei in Sachsen   übernommen.

In der hier stattgefundenen Besprechung der Führer der neuen Partei wurde beschlossen, Heßlein bei den kommenden Wahlen als Spizenkandidaten auf die Reichsliste zu setzen.

In der am letzten Sonntag in Essen   im Städtischen Saalbau

stattgefundenen Wählerversammlung der Christlich  - sozialen Bolts­gemeinschaft nahmen über fünftausend Personen teil. Referent war der frühere Zentrumsredakteur und Zentrumsparteisetre. tär 3. Doetsch, der über das Thema sprach: Fortschritt oder Reaktion?"

26 1. April wird bas jest gweimal wöchentlich erscheinende Parteiorgan Die Boltsgemeinschaft"( Dortmund  ) als Tageszeitung für den ganzen Industriebezirk herausgegeben, und zwar gleichzeitig in Dortmund   und Essen.

Die Fliegenden.

Nicht die Münchener Fliegenden" sind gemeint, deren ehr­würdigem with weder Krieg noch Revolution etwas angaben konnte, nicht die fliegenden Menschen in Varietés und Aeroplanen, sondern die fliegenden Händler des ambulanten oder Wandergewerbes, die vor dem Krieg vielfach so vogelfrei waren, daß man sie mit Recht die fliehenden Händler hätte nennen fönnen, weil sie sich auf ständiger Flucht vor der Polizei befanden. Dieses unwürdige Verhältnis hat sich nach der Revolution boch wesentlich geändert und gebessert Die Angehörigen des ambu­lanten oder Wandergewerbes, weiches sich im Markt-, Straßen- und Hausierhandel, sowie Schaustellerberuf gliedert übrigens das ältefie Gewerbe überhaupt, haben die Notwendigkeit der Organi. fation längst erfannt und sich in dem Reichsverband ambulanter Gewerbetreibender. der fürzlich seinen ersten ordentlichen Verbands­tag abhielt, eine achtunggebietende Berufsvertretung geschaffen. Der Sitz der Organisation ist Berlin  , Kaiser- Wilhelm- Str. 34. Eine eigene Zeitschrift ,,, Das deutsche Wandergewerbe", unter der Redaktion unferes Genossen Karl Brendel  , gibt berettes Zeugnis von dem großen Berufsernst, von dem die Angel, örigen des Verbandes dem sehr viele unserer Parteimitglieder zugehören, beseelt sind Troß­dem das ambulante Gewerbe, vom volkswirtschaftlichen Stand­punkt betrachtet, eine wichtige Aufgabe erfüllt, wird von den Gegnern immer und immer wieder versucht, es zu beseitigen, wiewohl die

Achtung, Genossinnen!

Tat planlos umhergeirrt, bis er sich gestern nachmittag auf dem Grundstück des Krankenhauses Moabit   erschoß. Seine Verlegungen waren so schwer, daß die ärztliche Kunst ihn nicht mehr retten. konnte.

Auslandsreifen und Finanzamt.

" Freiwillige" Spenden für die Boltsspeisungen.

Als im Januar dieses Jahres die ersten Meldungen über den verstärkten Auslandsreiseverkehr von Deutschland   und die Mit­teilungen über das angeblich würdelose Auftreten Deuscher in den großen internationalen Kurorten nach Berin gelangten, find von der Reichsregierung bekanntlich Maßnahmen erwogen worden, um den Auswüchsen diefes Auslandsverkehrs zu steuern. Bon dem ursprünglichen Bian, ein vollkommenes Ausreiseverbot zu erlassen, ist man aus naheliegenden Gründen bald wieder abge. kommen, da das Ausland zweifellos mit Gegenmaßnahmen geant­organisation zu eigen gemacht zu haben, der dahin ging, von wortet hätte. Dagegen scheint man sich den Vorschlag der Gastwirts jedem Bergnügungsreisenden nach dem Ausland eine Spende für die Boltsspeisungen zu verlangen. Wie übereinstimmend gemeldet wird, ist es in der legten Zeit Reifenden, die bei ihrem zuständigen Finanzamt die Erteilung eines unbedenklichkeitsvermerfs für eine Auslandsreise beantragten, passiert, daß ihnen von einem leitenden Beamten dieser Behörde dem Beamten selbst bestimmten Betrag für die Volksspeisungen zu in mehr oder minder dringlicher Form nahegelegt wurde, einen von fordern. Es sind dabei Summen genannt worden, die zwischen 500 und 5000 Goldmart schwanken und in den meisten Fällen anstandslos bezahlt werden, da die betreffenden Personen es für das Klügere hielten, die Forderung des Finanzamtes zu er­füllen und sich damit einer e waigen Nachprüfung der Steuer.

Große Funktionärinnenkonferenz erflärungen zu entzieken. Richtiger wäre es wohl, eine be.

Freitag, den 22. Februar, abends 6 Uhr, in den Arminhallen, Kommandantenstr. 58/59( oberer Saal). Tagesordnung:

Generalversammlung der Metallarbeiter. 1. Bezirkslag"( Sonntag, den 2. März) und Reichs­

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frauentag"( Sonntag, den 30. März) in Berlin  , Landtagsgebäude. Referentin: Genoffin Wurm. 2. Wahl der Delegierien zum Reichsfrauentag. 3. usgestaltung des Reichsfrauentages. 4. Berichiedenes.

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Mitgliedsbuch und Erscheinen aller Funktionärinnen Pflicht! Funktionär farle oder Mitgliedsbuch und Einladung legitimieren.

stimmte Gebühr für die Erteilung des Unbedenklichkeitsver mertes festzusehen, die dann ja unter Berücksichtigung der Steuer. ertlärungen gestaffelt werden fönnte, damit die wirklich zahlungs­fähigen Kreise entsprechend höher herangezogen werden können a weniger bemittelte Schichten.

Höhere Straßenbahntarife aus- Kleingeldmangel.

Infolge der Knapphett an fleinwertigen Geld. scheinen, die den Schaffnern das Wechfelgeschäft teilweise un­möglich macht, ist die Straßenbahn- Betriebs- G. m. b. H. genötigt, Don Mittwoch den 20. d. M., ab den Fahrpreis des Kinderfahr scheins, der jetzt 75 Milliarden Mart beträgt, auf 80 milli. arben Mart abzurunden. Ebenso beträgt dann die Gebühr für Mart. Im Anschlußbetrieb mit der Bahn Spandau  - Hennigsdorf  Aushändigung von Fundsachen auf dem Bahnhof 80 Milliarden ( Linie 120) betragen vom gleichen Tage ab die Fahrpreis für einen Einzelfahrschein: Spandau  - West- Kraftwert 180 milliar.en Mart, Spandau- West- Niederneuendorf und Johannesstift- Hennigsdorf  230 Milliarden Mart statt bisher 175 bzw. 225 milliarden Mark.

Birkenwerder  . Die Zustellung des Borwärts" in das Haus hat Frau 3oor, Berffelber Straße 6, übernommen.

Abend prach chulfurfe für Erwachsene in Englisch   und Französisch. Nett anmeldungen für Anfänger und Fortgeschrittene am Dienstag, 19. d. M., 8-9 Uhr, in der Gemeindeschule Winterfeldstraße, Zimmer 50.

Boltsbildungsamt Kreuzberg. Am 21. Februar d. J., abends 8 Uhr hält Herr Dr. Dito Grautoff im Bezirksamtsgel äude ord raße 11 einen Lichtbildvortrag über Die Kunst des deutichen Barod". Einlagfarten für 30 Pfa. im Boltsbildungsamt Jordstraße 11, in der Vorwärts- Buchhandlung und an der Abendkasse.

Das Eisenbahnunglück bei Ludwigstadt. Drei, Beamte getötet.

Ueber das große Eisenbahnunglüd bei Ludwigsstadt  , wo, wie gemeldet, ein Eilgüterzug teilweise über eine Brüde stürzte, wird weiter gemeldet, daß der Lokomotivführer und zwei andere Angehörige des Fahrpersonals tot find, während ein heizer verle Bt ist und sich im Krankenhaus Ludwigsstadt   be. findet. Die Aufräumungsarbeiten begegnen bei der Höhe des Via duties und bei der Vereifung der Strede großen Schwierigkeiten.

Kaffel, 19. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Ueber den vierten Bunft der Tagesordnung: Die Gewerkschaften und die Sozialpolitit" referierte Brandes vom Hauptvarftand. Die Not der arbeitenden Massen der Bevölkerung, das Elend der Arbeits­losigkeit usw. find in ungeheurem Maße gestiegen. In dem dadurch bedingten Ausbau der Sozialpolitif mache sich jezt ein da schritt bemertbar, der den heftigsten Widerspruch der Arbeiter. fchaft hervorrufe. In ben Reihen der Unternehmer und darüber Herren der Handelstammern nicht mehr an diesen Kleinhändlern hinaus wünsche man einen starten Abbau der fozialen Fürsorge. achtungslos vorübergehen können, um so weniger, als ohne diese Der Rebner weist auf ben gleichen Anfturm der Unternehmer furz Straßenhändler Hunderte von Fabrikanten und Großhändlern zur vor dem Kriege hin, der durch den Ausbruch des Krieges unter machen fönnten. Schon die Zahl der ausgegebenen Wandergewerbe brochen wurde. Im Laufe des Krieges feien aus militärischen Grün- fcheine, welche für Breußen allein über 166 000, Sachsen   zirka ben mehrere soziale Forderungen erfüllt worden. Der Redner fchil 50 000 und Bayern  , Baden   und Württemberg   etwa 100 000 beträgt, derte eingehend den Ausbau der fozialen Fürsorge und des Arbeiter. läßt erkennen, daß die steuerliche Beistung nicht unterschätzt werden fchutzes in den ersten Nachkriegsjahren. Leider sei es nicht in dem barf. Hierzu kommt, daß die Steuer für das Wandergewerbe ein gewünschten Maße gelungen, diefe papiernen Bestimmungen lebendig Jahr im voraus entrichtet werden muß, ebenso die Umsatzsteuer für zu machen. Die Gründe dafür, der außenpolitische Drud, die In- ein Bierteljahr, so daß also der Staat bei der Erfassung dieser Steuer differenz großer Teile der Arbeitermassen und nicht zuletzt der ftets das im staatlichen Interesse Ungetürzte erhalten hat. Welche Bruderkampf in der Arbeiterschaft wurden vom Refe- Bedeutung der Straßenhandel hat, lehrt uns jetzt wieder feine Tätig renten turz beleuchtet. Neben der Reaktion fei leider auch eine teit im Bertrieb von Südfrüchten, die ohne Straßen- und Markt Anzahl bürgerlicher Sozialreformer gegen den Ausbau handel niemals der Bevölkerung zugeleitet werden könnten. Das der Sozialpolitik aufgetreten. Diese Sozialreformer hätten ben felbe fann vom Frischobst gesagt werden, und die Bevölkerung würde Unternehmern Waffen für den Kampf gegen den Achtstur.bentag usw. es mit Freuden begrüßen, wenn die Kommunen fich des Wander. geliefert. Redner zog besonders den Profeffor Hertner an, der gewerbes bebienen würben und auch das wichtigste Nahrungsmittel, fich in dieser Beziehung besonders hervorgetan habe. Cine real ionäre Strömung allergrößten Maßes, die durch die Kartoffel, durch diesen Kanal der Warenverteilung leiteten. weite Kreise der Intellektuellen ging, und Hand in Hand mit diesen Dieser Gedanke auf das ambulante Gewerbe angewendet, fäßt sich Es sei nur noch des Fisch nach vielen Richtungen ausdehnen. Intellektuellen die Macht der Industriellen, haben zunächst einen ftraßenhändlers, ober Haufierers cedacht, welcher feine Fifche in Stifft und in der Sozialpolitik herbeigeführt. Die Unternehmer und Gwinemünde 3. B. vem heimkehrenden Fischer in Empfang nimmt Straßenhändlers oder Haufierers cedacht, welcher feine Fische in ihre Handlanger behaupten, daß die foziale Fürsorge eine unge und fie sofort auf dem Markte verkauft oder mit seinen Riepen sofort heure Belastung für die übrigen Boltstreife bebeutet und deshalb nicht mehr aufrecht zu erhalten sei. Rebner wies diese Auffassung per Bahn 50, 100 oder noch mehr Kilometer landeinwärts fährt, um der Bevölkerung die wirklich ganz frische Ware zuzuführen, was vem zurück. Die Arbeiterschaft verlange feinen Stillstand, fein Mitleid, Standpunkt der Bolkswirtschaft betrachtet von hoher Bedeutung ist. fondern gleiches Recht, in der Ertenntnis, daß die mensch Auch preisregulierend wirkt das Wandergewerbe. Der Buch- und fiche Arbeitstraft die wertvollste Substanz ist und daß eine gute Beitungshandel auf der Straße wird von seinen Feinden mit den Sozialpolitik die Bortedingung fei zu einer Hebung ber Probut- schäbioften Mitte'n bekämpft, obwohl er im aufflärenden Sinne tionsleistung. Wo man auch in einer Weise die Wirtschaft ausge die Bevölkerung bearbeitet. Ohne Zweifel wirten auch die Schau beutet hat, habe man auch umgekehrt mit dem Achtstunden ftellungen aufklärend, die der Bevölkerung wissenschaftliche Dar tag und den anderen sozialen Einrichtungen durchaus produktive bietungen vorführen. Es würde zu weit führen, all die Zweige des Ergebnisse erzielt. Wo dies nicht der Fall war, liegt hier oft ambulanten Gewerbes anzuführen Aber das eine mag gefagt böser Bille der anderen Seite ver, um einen Anlaß werden, daß die fliegenden Händler absolut teine Veranlassung zum Abbau der Sozialpolitik fünftlich zu schaffen. Für die Eteige haben fich hinter dem stehenden Gewerbe einreihen zu lassen. rung der Produktion fei die Schaffung von Zuständen erforderlich, Sie sind wie diese ein Boffoewerbe, denn sie erfüllen eine bedeutungs­die die Arbeitsfreudigkeit wecken und die Arbeitskraft stärken. Der velle volkswirtschaftliche Aufgabe. Abbau der Sozialpolitik werden verhängnisvoll für die deutsche   Wirtschaft sein. Nicht Abbau, sondern Aufbau der Soziopolitit müsse mit allem Nachbrud gefordert werden. Das Reichsarbeitsministerium habe sich zu einem Mi­nisterium für die Unternehmer gewandelt. Einen großen Teil ber Schuld trage die große Maffe Masse der Arbeiter über schaft selbst. Bei den bevorstehenden Neuwahlen habe bie Arbeiterschaft die Möglicheit, ber Reaktion eine Waffe aus der schnelle Aufklärung und auch sehr schnelle Sühne gefunden, so daß durch Vorspannmaschinen aufwärts gefördert, die Höhe des Rennsteiges Hand zu winden. Der Redner mies hierbei auf den Erfolg der er für die Justiz restlos erledigt ist. Der Täter hatte, wie mitgeteilt, mitte dieser Strede zwischen Probstzella   und der Rennsteinstation sich selbst zu entleiben und ist inzwischen seinen Schweizer   Arbeiterschaft in bezug auf den Achtstunden schweren Verlegungen erlegen. Die graufige Tat stellt fich als die tag hin. Das Parlament fönne allerdings nur den guten Erfolg legte Auswirtung einer Berzweiflung dar, in die ein Mensch durch zeltigen, wenn hinter ihm eine fräftig pulfterende Bewegung stehe. Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot geraten war. Folgende Einzel, Eine in sich gefchloffene Kampffront der Gewertheiten sind bisher ermittelt worden: fchaften werde auch die Parlamente zwingen, ihrem Wunsche Rechnung zu tragen. In einer vom Borstand vorgelegten Ent schließung wird der Kampf der Unternehmer gegen die Sozialpolitik gefennzeichnet und die Forderung der Arbeiterschaft präzisiert.

Eine bürgerliche Arbeitnehmerpartei?

In Berlin   wird ein Aufruf für die Gründung einer sogenannten " Deutschen Arbeitnehmerpartei" verbreitet, der wieder einmal so recht zeigt, welche politische Unreife in weiten Angestellten- und Beamtentreifen vorhanden ist. Für die schlechte Lage der Arbeiter, Angestellten und Beamten werden die bisherigen politischen Parteien verantwortlich gemacht, die eine an unzählige Dogmen gefesselte Belitit" und eine Berreißung der Maffen nach Weltanschauungen" getrieben hätten. Die neue Bartei nimmt beshalb zur bestehenden Gesellschaftsordnung feine Stellung und steht auch nicht auf dem Boden des Sozialismus. Sie will grundsäglich Streitfragen wie die Bergesellschaftung der Probuftion ufw. nicht zur Entscheidung bringen und stellt als Ziel in fehr verschwommener Weise die Wohlfahrt der arbeitenden Bevölkerung" auf.

Der Aufruf ist von einigen in der Deffentlichkeit völlig unbe. fannten Angestellten und Beamten unterzeichnet, doch foll es sich, wie wir hören, zum guten Teil um Borstandsmitglieder oder An­gestellte des Bundes der technischen Angestellten und Beamten" handeln. Das wäre infofern verwunderlich, als die freien Ange­ftelltengewerffchaften doch bisher auf dem Beben des Sozialismus geftanden und wohl auch nicht die Absicht einer Aenderung haben. Der Bund der technischen Angestellten und Beamten"( Butab) ist bekanntlich dem Af- Bund angeschlossen. Daß er als Organisation dem Vorgehen einiger seiner Angestellten zustimme, ist nach allem, was wir wissen, nicht anzunehmen.

Selbstmord eines Frauenmörders. Eine Tragödie der Arbeitslosigkelt und der Wohnungsnot. Der Mord an der Witwe Kühne in der Werneuchener Straße, den wir in der Morgennummer berichteten, hat eine sehr

Wie jetzt feststeht, ereignete sich das Unglück dadurch, daß bei dem starten Gefälle der Strecke, die sich vom Rennsteig hinunterwindet, die Bremsen versagten. Die Züge fahren hier gewöhnlich mit abgesperrtem Dampf und müssen fid;, um die Geschwindigbeit zu mäßigen, auf ihre Bremsen verlassen. Da diese hier versagten, sprang die Lokomotive in einer Kurve us den Schienen, unglüdlicherweise gerade als der Bug den Biadaft paffierte. und stürzte mit einem Wagen auf das im oquiztai gelegere Städtchen Ludwigstadt herab.

vielen Taufenden Berlinern erblidt, denn es liegt an der großen Das banerische Städtchen Ludwigstadt wird jährlich von Hauptbahnstrecke Berlin  - München   über Halle a. G.- Jena  , und zwar ist es die nördlichste Stadt des bayerischen Regierungsbezirtes Oberfranken  , der hier in Osten. Norden und Westen von meiningen. schem Gebiet umschloffen wird. Hinter Probstzella   paffiert der Berliner  Bug die bayerische   Grenze und das Auge des überraschten und ent züdten Reisenden erblickt die auf hohem Felsen ragende restaurierte Burg Lauenstein  . Nunmehr beginnt der Zug lamajem und teuchend, und damit die Höhe des Thüringer   Waldes zu gewinnen. Auf der die Berliner   Büge hinter Steinbach über Kronach   bis Bamberg un Steinbach liegt die Stätte des Unheils: Ludwigstadt. Und wie ausgefeßt bernab fahren so haben umgekehrt die von München  fommenden Züge, foalb fie Steinbach paffiert haben, ein außer ordentlich starkes Gefäll, das bis ins Saaletal reicht, zu überwinden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

81. Abt Friedenau  . Mittwoch, ben 20 Februar. 8 Uhr Luisenschule, Goßlerftraße Frauenabend. Bortrag der Genoffin Sodann 86. Abt. Mariendorf   Mittwoch 7 Uhr Berinmmlung in allen Bezirkslokalen Tagesordnung: Die Borwärtsagitation und deren Durchführung Die Bezirks­führer melden die Zahl der Helfer beim Gen. Huhn bis Donnerstag abend.

Sport.

Reit- und Fahrfurnier. Der Montagrachmittag fab den Mei 3.

Der Täter, Walter Böhme, stammt aus einer angesehenen Fa milie und widmete sich noch dem Abiturienteneramen dem Banffach. Den Krien machte er als Reserveoffizier mit. Verheiratet war er feit anderthalb Jahren. Der Wohnungsmangel zwang des Baar  , bei der Mutter der Frau, der 65 Jahre alten Witwe Kühne zu bleiben. Die alte Frau war nicht leicht zu behandeln. Infolgedessen trübte fich das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Schwiegerfohne und weiter zwischen Mann und Frau, das sonst sehr gut war. Böhme liebte feine Frau innig und seine Liebe murde auch erwidert. Die junge Frau war jedoch etwas willensschwach. Non ihrer Mutter beeinflukt, schwankte sie hin und her. Um das Paar aus­einander zu bringen, veranlaßte Frau Kühne ihre Tochter, Ende September vorinen Jahres. 3 u Verwandten nach Chicago   braftbenten im Sport Balaft als Zuschauer. Das Erdgeschoß zu fahren. Die junge Frau straubte sich längere Zeit gab aber endlich. fchwach wie sie war, dem Drammen der Mutter nach. Böhme, der seidem allein mit der Schwiegermutter haufte, hatte es nun noch schwerer. Die Beziehungen waren aber immer noch erträglich, folamme er als Angestellter einer biefiaen Grokbant qut verdiente und feiner Schwiegermutter nach Möglichkeit jeden Wunsch erfüllte, fie namentlich oft ins Theater führte, für das sie eine Vorliebe hatte. Schlimmer wurde es als Böhme mit dem allgemeinen Abbauim Dezember feine Entlassung erhielt Seit­bem warf ihm die Schwiegermutter stets vor, daß er nichts verdiene. In der lekten Zeit auferte fie fogar. er solle machen. daß er weg­fomme, wenn er fein Geld verdienen fönne. Das fränfte den Mann, weil er unverfchuldet in seine Lane nefommen war. Auch er wurde noch und rech immer heftiner, zumol, da er nach der Trenna von feiner Frau auch zu trinfen begonnen hatte. Es tam faft jeden Tag zu Auftritten. Vor einigen Tagen ließ Böhnte mehreren Ber. noch jemanden aus der Familie in den Tod mitnehmen. Damit fonen gegenüber die Bemerkunn fallen, er werde sich erschießen, aber meinte er die Schmierermutter. Nach dem Befund der Merd tommission muß er die Drohung schon am Sonnabend wahrgemacht haben, vermutlich in der Trunkenheit. Wahrscheinlich ist er nach der

des weiten Raumes war dichtgedrängt besetzt, denn das och fbringen hatte eine fichtlich intereifierte Menschenmenge angelodt. Rittm. Eber Elemèr hatte mit einem Abatti, einem befannten Springpferd, die Fabrt von Urgarn nad Berlin angetreten. Aber der fiebenjährige Braune batte eine schlech'e Reife gehabt, war fünf Tane unterwegs gewesen und in der Nacht vom Sonntag auf Montag um 3 Uhr erft aus dem Eisenbahnwaggon gefommen. Der Wallach war ziemlich chlapp und schred schließ ich durch Etung aus. Erlfönig war ben bohen Anior derungen nicht gewachsen. Strieger wurde von obenau mit Echneid über die schweren Spiünge ge worien, und Nelson war gut aufaelegt und schnitt dementivi echend ab. Sieger blieb von Langen auf Hanto, der 1.95 Meter( prang, vor Avache, der es bis auf 1,90 Meter brachte. Resulfate bes Abends: 1. Herjog­Albrecht- Preis. 5. Abt. 1 Quartaner( Unterwacht. Soran), 2. Engian, 3. Musaid, 4 Herzog Albrecht. Lot: Sieg 87: 10; 31: 25, 18. 34. 2. Robert- 1- Preis. 1. Dt. 1. Quartiermeister( Uiffa. Alige), 2. Vapft, 3. Telramund, 4. Arlan. Tot.: Sieg 78: 10; 31.: 92, 22, 24, 45. 2. 61. 1. Jrin( Lt. Willig), 2. Bobby. 3. Alma VI, 4. Lord Boring. Tot.: Sieg 45:10; 1: 13, 16, 36, 14. 3. 2 bt. 1. Lucullus(. reinig), 3. Stiriche, 8. Rembrandt  , 4. Hummel. Tot.: Sieg 154: 10; 4: 28, 14, 18. 4. bt 1. Marschall( ptm. v. Stumpfeld), 2. Laufball, 3. msel Kot.: Sieg 2. Banther, 3. Zarantel, 4. Ralph. Tot.: Sieg 56: 10; L: 15, 17, 26, 48, 33:10; L: 28, 28, 44. 5. 2 bt. 1. Quartaner( Unterwachtm. Jorban), 6. Abt. 1. Sürmer( Oberwachtm. Koch), 2. Drtan, 3. Gaul, 4. Tänzerint. Tot: Sieg 58:10; BL: 14, 24, 17; 14.