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Reichsbeamtenkonferenz.

Der Parteivorstand beruft hiermit für Freitag und Sonnabend, ben 28. und 29. März d. I., nach Berlin  , Preußischer Landtag  , Prinz- Albrecht- Str. 5, Saal VIII, die

ein.

V. Tagung des Reichsbeamtenbeirats der BSPD.

Als vorläufige Tagesordnung ist festgesetzt worden: 1. Sozialdemokratie und Beamtenschaft Referent: Parteivorsigender Genosse Hermann Müller  . 2. Der Reichstagswahlkampf und die Beamten. Referent: Genosse 5ermann Bäger. Beginn der Tagung am 28. März, mittags 1 hr. Außer den Mitgliedern des Reichsbeamtenbeirats fönnen als Gäste mit beratender Stimme teilnehmen: die Mitglieder unserer Reichstags- und Landtagsfraktionen und die in der Beamtenagitation tätigen Parteigenoffen, die im Besize einer Gastkarte find. Die Aus­händigung der Gastkarte muß bei dem zuständigen Bezirksvorstand beantragt werden, denen je einige von der Beamtenzentrale über­wiesen werden. Delegationskosten für die Gäste dürfen dem Partei­vorstand nicht entstehen.

Anträge müssen bis spätestens 17. März bei der Beamten zentrale( Hermann Bäger, Berlin   S. 68, Lindenftr. 3) einge­zentrale( Hermann Wäger  , Berlin   S. 68, Lindenstr. 3) einge gangen fein.

Wünsche wegen Quartierbeschaffung( beabsichtigte Dauer des Aufenthalts, Privatquartier oder Hotel) sind gleichfalls an die Be­amtenzentrale bis 17. März zu richten.

Der Parteivorstand. ( Beamtenzentrale.)

Verbot des Deutschen Herold".

Zur Bürgermeisterwahl.

Um morgigen Dienstag tritt der Stadtverordnetenausschuß zu­fammen, der für den verstorbenen Genossen Ritter die Ersag wahl für den Bürgermeisterposten in Berlin   vor­nehmen soll. Die Aufgabe des Ausschusses wird dadurch kompli ziert, daß er außerdem noch den auf Grund der preußischen Ber­jonalabbauverordnung notwendigen Abbau des Berliner   Magistrats und der Bezirksamter vornehmen soll. Niemand verfchließt sich der Möglichkeit oder vielmehr dringenden Notwendigkeit, den allge­meinen Beamtenabbau auch auf die leitenden Magiftratsförper schaften zu erftreden. Aber es liegt in der Natur der Sache, daß fchen Angelegenheit wird. das beim Berliner   Magiftrat leider mal wieder zu einer hochpoliti.

Man fann jetzt schon annehmen, daß durá) das Ausscheiden der über 65 Jahre alten Magistratsmitglieder die geringe fozia­liftische Mehrheit verloren gehen wird. Es machen sich Anzeichen bemerkbar, daß die bürgerlichen Parteien quasi als Bürgerblod wird für eine Kandidatur des Bürgermeisters Scholz aus Char­aufzumarschieren versuchen. In der Breffe und hinter den Kulissen lottenburg( Deutsche   Bolfspor ei) Stimmung gemacht. Einige Blät­ter haben offen devon geschrieben, daß die Zustimmung der Deutsch­nationalen zu dieser Kandidatur durch Ueberlassung des Bürger meisterpostens in Charlottenburg   an einen Deutsch natio. nalen erfauft werden solle. Der Demokrat Paul Michaelis wandte ich im Berl. Tagebi sehr energisch gegen diese Bestrebungen. Der Versuch, einen Bürgerblock zu etablieren, müsse von vornherein eneraisch zurückgewiesen werden. Als Kandidat fönne deswegen nur eii Mann des Ausgleichs d. h. ein Demotrat in Betracht kom­men. Leider vergißt Michaelis, darauf hinzuweisen, daß die Demo fraten in der Berliner Stadtverordnetenversammlung durchaus nicht alles getan haben, um den Gedanken des Bürgerblods von vornherein zurückzuweisen. Nicht nur die dreimal erfolgende Wahl Dr. Casparis erfolgte in diesem törichten Zeichen. auch bei zahl­lofen anderen wichtigen Gelegenheiten hat die Führung der Demo­

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wurden, die Schuhpolizei alarmierten und in die Wohnung von Joft einbrangen. Hier bot sich ihnen ein trostloses Bild. Der Streit war zu Zätlichkeiten ausgeartet. Jost hatte ein Beil ergriffen und feiner Frau damit mehrere Schläge auf den Kopf beigebracht. Frau Soft lag nun an der Erde mit flaffenden fiel aber, durch den großen Blutverlust geschwächt, immer wieder Stopfmunden an der linken Seite. Sie versuchte, sich emporzurichten, zurüd. Sie wurde sofort nach dem Lazarus- ranfenhause gebracht. Es wurden bereits die Hausbewohner und andere Personen, die mit dem Ehepaar Joft irgendwie in Berbindung gestanden hatten, ver

Die Zeugenaussagen lassen erkennen, daß der Anlaß zu den Streitigkeiten ftets die sadistischen Neigungen beiber Ehegatten war. Frau Jost dürfte nach Aussagen des Arztes taum mit dem Leben davonkommen. Jost ist verhaftet und wird heute noch dem Untersuchungsrichter zugeführt.

Präriebrand auf dem Tempelhofer   Felde.

Die zahlreichen Sonntagsnachmittagspaffanten, die in der Regel die Spielflächen des Tempelhofer   Feldes bevöifern, wurden gestern flächen des weiten Plages standen plöglich in Flam nachmittag Beugen eines eigenartigen Schauspiels: die Grass men und der starte Südwind trieb das Feuer vor sich her in der Richtung auf die Flugzeughallen. Die herbeigerufene Feuerwehr mußte diesen Präriebrand im Februar föschen. Große, schwarze Flächen bezeichnen heute unter dem neu gefallenen Saynee die Stellen, wo die Flammen entlangfegten. Wie es heißt, ist das Feuer dadurch en standen daß sich zwei Obdachlose, ein 19jähriger Bäder und 36 Jahre alter Hausdiener, auf dem Felde sich ein Feuer angemacht hatten, um sich die Füße zu wärmen. Der Wind hat dann die Flammen überraschend schnell weiter getrieben, die dachlosen sind jetzt als Brant stifter" in Haft genommen worden. in dem trockenen Grafe reichliche Nahrung fanden. Die beiden Ob

Zwischen den Rädern der Maschine. In der Dampfwäscherei Urania", Bethanienufer 6, fam der 17jährige Arbeiter Kurt Menzel aus der Schönholzer Straße 10 beim Antrieb einer Ma schleudert und trua so schwere Kopfperlegungen das von, daß er auf dem Transport nach dem Krankenhaus Bethanien verstarb.

Durch Verordnung des Oberbefehlshabers ist am geftrigen ftrativ nicht als eine Partei der Gesamtheit, sondern als eine bürger. fchine mit einem Arm in den Kreisel. Er wurde herumge

Sonnabend der Deutsche Herold  ", eine Organisation, die an die Stelle der Deutschvölkischen Freiheitspartei" getreten war, nerboten worden. Es war befannt geworden, daß der Deutsche Herold  " am Sonntag und Montag in Berlin   Versammlungen ab­halten wollte und daß besonders am Montag im Kriegervereinshaus eine große Jugendfundgebung stattfinden sollte. Der Ober. Befehlshaber hat deshalb sämtliche Kundgebungen verboten und burch Beamte der Abteilung IA bie Bureaus in der Dessauer Straße versiegeln lassen. Die Betroffenen haben gegen die Anordnung des Oberbefehlshabers Beschwerde erhoben.

Eine Kundgebung des Mittelstandes.

Der Neichskanzler über die geistige Not. Im Plenarsizungsfaal des Reichstages fand gestern vormittag In Anwesenheit des Reichspräsidenten  , des Reichstanzlers und ver­schiedener Reichsminister eine Rundgebung für den gefährdeten geistigen Mittelstand statt.

Als erster Reduer forderte der Reichstagsabgeordnete Dr. Ever fing in feiner Eigenschaft als Borfizender des Schußkartells für die notleidende Kulturschicht Deutschlands   nach einem Hinweis auf die franzöfifche Politik, die ein immer noch gewaltiges Bolt von 60 Millionen zur Berzweiflung treibe, für die gesamte notleidende deutsche Kulturschicht Gerechtigkeit von allen, die am Bersailler Ber­trag beteiligt sind. Desgleichen richtete er an Regierung und Reichs­ tag   die Bitte, daß fie der Not des geistigen Mittelstandes mehr als bisher Rechnung tragen.

Reichstanger Marr erflärte es darauf für die Pflicht der Ne gierung, den Sturz der Wirtschaft aufzuhalten und zu versuchen, zu einer ruhiren Entwicklung zu fommen und nach einer hoffentlich der Gerechtigkeit entsprechenden Regelung unseres Verhältnisses zu den Enten'estaaten auf Grund des Versailler Friedens auch zu einer rubigeren Entwidlung unserer Finanz- und Wirtschaftslage zu ge fangen. Der Staat hat ein Interesse am Wohlergehen aller Kreise der Bevölkerung, und gerade der Kulturstaat unserer Zeit hat ein besonderes Interesse am Geistesarbeiter. Wenn alle Kreise die Wahr heit dieses Capes erfannt hätten, dann würden gerade weite Kreise der Industrie und des Handels in den lekten Jahren und Monaten der Not und des Elends für die Intellektuellen von ganz anderen Gedanken befeeft gewesen sein und würden sich zu ganz anderen Taten haben aufroffen müssen, als wir sie leider Go'tes zu verzeichnen hatten. Der Reichskanzler mies dann den außerordentlichen Wert der Geistesarbeiter für die Entwicklung von Industrie und Handel einerseits und für den Aus­bau des Arbeiterschuhes andererseits nach und erklärte, daß die deutsche Arbeit und die deutsche Industrie den kommenden schweren internationalen Wettbewerb nur dann fiegreich bestehen fönnen, wenn außerordentliche Qualitätsarbeit in jeder Richtung geleistet mird.

Nach dem Reichstanzier ergriffen noch das Wort: Dr. Dovi. fat, der in seiner Eigenschaft a's Vorsitzender des Bezirksverbandes Berlin   im Reichsverband der Deutschen Preffe furz die furchtbare individuelle Not unter den Angehörigen journalistischer Berufe fchilderte; Dr. Ludmia Fulda, der für das Freie Deutsche Schriftum betonte, daß feine Weiterentwidlung der Weltideale ohne die Mitwirtung der deutschen   Geistesarbeit möglich und denfbar ist; Geheimer Sanitätsrat Dr. Herzau, der die furchtbare No'lage der medizinischen Wissenschaft, der Krankenversorgung, der Kranken­anstalten sowie der einzelnen Aerzte beleuchtete: Architekt Dr. Sied fer. Der auf die Not der deutschen   Künstlerwelt hinwies, und schließlich der Hauptgeschäftsführer der Selbsthilfe der deutschen  Studentenschaft Dr. Schairer

Die Versammlung nahm fchließlich einmütig eine Entschließung an, die davor warnt, die Berelendung der deutschen   Kulturschicht als die Sonderangelegenheit eines einzelnen Bolles zu betrachten.

Poincarés unbekannter Kronzeuge. Paris  , 24. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Boincaré hat am Sonnabend in der Kammer auf die Aeußerung eines Mitgliedes der Sachverständigenausschüsse angespielt, das gesagt haben soll, die Sachverständigen würden auf dem Wege zu einer Lösung der Re­parationsfragen nicht so weit gefommen sein, wenn Frankreich  nicht im Ruhrgeblet stände. Mehrere Sonntagmorgenblätter wollten wissen, daß der Borsigende des zweiten Sachverständigenausschusses, Mac Kenna, der Autor dieser Aeußerung sei. Das ist nicht autreffend, und Mac Renna läßt diese Information am Sonntag

abend ausdrücklich dementieren.

Sollte am Ende der Autor dieses geiftvollen Ausspruches ein franzöfifoes Mitglied des Sachverständigenausschusses fein? Liquidierungswesen.

Paris  , 24. Februar.( EB.) Die Zeitschrift Europe Nouvelle gibt einige Einzelheiten über die geheime Bersammlung, die am 19. April im französischen Auswärtigen Amt   stattfand und an der die französischen   Delegierten in den Sachverständigenfomitees sowie der Finanz, der Kriegs- und der Wiederaufbauminister teil­nahmen und wobei über die wirtschaftliche Räumung der Ruhr beraten wurde. Die Diskussion sei sehr lebhaft gewesen. Man habe darauf hingewiesen, daß die Belgier gern die Eisen­bahnregie aufgeben würden. Boincaré habe erklärt, die Eisenbahnregie fönne nur aufgegeben werden, wenn Frankreich  anderweitig ebenbürtige Garantien erhalte. Ferner habe man beschlossen, Deutschland   höchstens ein Moratorium von drei Jahren zu gewähren und zu fordern, daß der Kontrolleur der Gold­notenbank nicht ein Neutraler, sondern ein Franzose oder Belgier fei

liche Partei zu zeigen. In biefen Tendenzen liegt überhaupt das ganze Elend der Berliner   kommunalen Berhältnisse. Es fehlt die im Interesse der Gemeinde an sich unbedingt notwendige Mehrheit von Parteien, die entschlossen find, der Gemeinde wieder vorwärts zu helfen. Trogdem jedes Kind sieht, daß der Bürgerblod dazu unfähig ist fömmen fid) tie Mittelparteien nicht dazu entschließen, aus diefer Unfähigkeit des Bürgerblods die Konsequenzen zu ziehen und ein bewußtes und im Intereffe der Gemeinde unvermeidliches Zusammengehen mit der Sozialdemokratie anzubahnen.

Man tann nicht leugnen, daß der Mangel an politischer Führung durch den Magistrat an diesen Zuständen einen bedeutenden Teil Schuld trägt. Es wäre die Aufgabe des Mani­strats, die Barteien, mit denen allein die Geschäfte der Gemeinde geführt werden können, ständig zusammenzubringen und zusammen­zuhalten. Statt dessen hat man bei den wichtigsten Vorlagen eine erstaunliche parlamentarische Ungeschicklichkeit in der Vorbereitung und Behandlung erbliden müssen. Wichtige Steuer- und Finanz orrlagen mußten erst vor der Stadtverordnetenversammlung ein Geficht erhalten. Ueber die Werke hat man wertvolle Jahre ver tröbelt. Es fehlte, mit einem Bort gesagt, die ausaleichende und führende Hand, die man bei aller Tüchtigkeit im einzelnen im Ber­ liner   Rathaus vermißt. Der Wahl eines Bürgermeisters fommit infolgedessen außerordentliche Bedeutung zu. Cin Bür­garblockfandidat würde tatsächlich die Lage der Rathausverwa'tung noch viel mehr verschlechtern. Es würde auch wenig Sinn haben, einen neuen Mann hinzuzuwählen der im Grunde feine andere Funktion ausüben fönnte, als wie die anderen leitenden Magistrats mitglieder bereits heute ausüben. Einen Fortschritt fönnte man nur darin erblicken, daß es gelänge, eine Kraft zu gewinnen. die die Geschäfte der Stadt wirklich zu fördern verstände durch Aus. aleich unter den Barteien und durch Initiative und pofitische Führung belebend im Roten Hause wirten tönnte.

Die fozialdemokratische Rathausfraktion hat nach unserer Information zur Sache felbst noch nicht Stellung genommen. Da sie nicht über die Mehrh it in der Stadtver ordnetenverfammlung verfügt, will sie zunächst die Erflärung der anderen Parteien abwarten.

Der Luftmord an Mutter und Tochter.

Das Ergebnis der Obduktion.

Zu dem Doppelmorb in der Schleiermacher. straße, über den wir in der Ausgabe vom Sonntag berichteten, wird weiter mitgeteilt, daß die Obduktion der beiden Ermordeten folgendes Bild ergab: Bei Frau Hoffmann, die in der Küche aufgefunden wurde, war der Tod durch Erstiden eingetreten. Der 4 Millimeter flarte Zinkdraht, der die Haut und tief ins Fleisch eingeschnitten hatte, hat die Luftröhre zusammengepreßt. Tas Meffer, das der Mörber feinem Opfer in die linke Brustseite ge­stoßen hatte, ist ein ungefähr 20 Zentimeter langes Rüchen­messer aus der Wirtschaft der Ermordeten. Die Wucht des Stoßes war so fart, daß es Herz und Lunge durchbohrte und eine inn- re Verblutung zur Folge hatte. Ferner hat der Täter in seiner sadistischen Art Frau Hoffmann in die rechte Brust und das rechte Bein gebiffen. Deutlich zeichnete sich an diesen Stellen das Gebiß ab. Außer diesen Verlegungen zeigte die Lote noch einen Stich in das rechte Auge. Schläge auf Nase und Gesicht, die blutunterlaufene Stellen und Schwellungen zeigten, bewiesen. daß ein heftiger Kampf stattgefunden haben muß. Bei der Frau Trautmann war der Tod durch Erwürgen herbeigeführt. Auch hier hat der Täter auf fein Opfer eingeschlagen. und dabei das fünstliche Gebib tief in den Schlund geirieben. Der Tod fann vor drei bis vier Tagen eingetreten fein. Die beiden Mordkommissionen fird vereinigt worden, um gemeinsam an der Aufklärung der letzten Morde zu arbeiten. Schon im Laufe des Sonntags und der vergangenen Nacht wurden alle Bofale des Kreuzbergviertels, in denen Frau Trautmann und ihre Tochter Frau Hoffmann zu verfehren pflegten. nach Anhaltspuntien durchforscht. Es wurden auch verschiedene Männer ermittelt, mit benen die beiden Freuen oder eine von ihnen verfehrt haben. Die Rachprüfungen der Alibibeweise, die sie alle angetreten haben. find noch nicht abgschlossen, doch scheint es schon nach dem jckigen Stand, daß der Täter sich nicht unter ihnen befirdet. Es ist dringend nötig, daß sich jeder, der irgend etwas zu diesem Mord befunden kann. unverzüalich bei der vereinigten Mordfommission i m 3immer 96 Die Wohnung in der des Polizeipräsidiums melbet. Schleiermacherstraße wird heute noch einmal gründlich durchsucht mrden. Bei dem Schmutz und der Unordnung, die hier herrschen, find genaue Feststellungen schwieriger als sonst. Die Höhe der Be­lohnung zur Aufklärung des Doppelmordes ist noch nicht fest­

gelegt.

Bluttaten, zu denen sadistische Neigungen des Tabers den An­lak gaben, häufen sich in geradezu erschreckender Weise. Die lekten Morde find Gegenstand angestrengtester Arbeit der Kriminalpolizei, die hier zunächst noch vor ungelöften Rätseln steht. Jetzt wird wieder eine neue Bluttat gemeldet, die sich in der Gartenstraße 108 zwischen Eheleuten zugetragen hat und die ihren legten Grund in einer gewissen fadistischen Neigung der beiden Gatten, die außerdem dem Trunke huldisten, haben soll. Im einzelnen wird über diesen Fall folgendes nem- ldet: In der Gartenstraße 108 wohnt im Quergebäude der 47jährige Schuhrcher Theodor Jost mit feiner zwei Jahre jüngeren Ehefrau Hedwig in einer kleinen Wohnung. Beide Ehe­gatten find ft arte Trinter, und so zogen sie auch am Sonn­Als nach Schluß der Lokale sie nichts mehr zu trinten betamen, gin. abend nach Feierabend durch die verschiedensten Lofale der Gegend. gen fie in ihre Wohnung und tranten hier, wie durch Zeugenausfagen festgestellt wurde, weiter Später brach nun zwischen den Ehegatten der übliche Streit aus. Sie wurden dabei so laut, daß die Hausbewohner, bie an ähnliche Auftritte gewöhnt sind, aufmerksam

Zugunsten der Speifung bedürftiger Kinder. Bis auf wet. teres finden jeden Dienstag und Freitag, abends 7% Uhr, in der Schulaula Edertstraße 16, Radioporführungen mit einem modernen Bierröhrenapparat statt. Nachmittags 4 Uhr, und zwar täglich, Radiostunde für Kinder. Nachmittags entrich ten Kinder 10 Bf., Erwachsene 20 Bf. zugunsten der Speisung be­dürftiger Kinder. Zu den Abendvorführungen, in denen das ganze Programm vorgeführt wird, sind 10 Pf. mehr zu entrichten.

Ein engliches Bert hrsflugzeug abgestürzt. Eines der Groß­fluazerge der Serie Goliath, die den Berkehr zwischen London  und Paris   besorgten, ist in der Nähe von Croyden abgestürzt und vollkommen zerstört worden. Die Passagiere und der Flug­zeugführer blieben merkwürdigerweise unverletzt.

Neue Kabelverbindungen mit dem Ausland. Bor kurzem

DON

Emden

hatten wir mitzuteilen, daß die Deutsch  - Atlantische Telegraphen. gesellschaft unter Benutzung eines Geetabels eine unmittelbare Tele araphenverbindung Station der Eastern Telegraph Company heriteden würde, die mit der Londoner  zur Beförderung von Telegrammen nach Südamerika  , Afrika  , Asien  und Auftralien bestimmt sei. Die Verbindung ist inzwischen fertig gestellt und heute in Betrieb genommen worden. Telegramme, die über die neue Berbindung befördert we: follen, find mit der Angabe via Emden   Madeira  ( nach Südamerika  ) und ria Emben- Eastern( nach Afrika  , Asien   und Auftralien) zu bezeichnen. Ueber die Telegrammgebühren geben aile Telegrammannahmestellen Auskunft.

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Groß- Berliner Parteinachrichten.

Arbetsremeinschaft der foz. Beamten und Lehrer. Auf Befchluß der Arbeits gemeinschaft findet bis zu den Wahlen jeden 2. Dienstag eine Situng ftatt Nächste Etruna Dienstag nam. 41% Uhr im Sigungssaal, Klosterfte 68 Borhet pün tlich 4 Ubr Eikung des Abbau- Ausfchuffes.

24.

bt. Die heutige( Montag) Funktionärsigung findet bek Winzer, Chriftburgers Ede Winsstr., ftatt.

43. Abt. Heute abend 28 Uhr Frauenabend bei Wolf. Gräfeftr. 26.

99. Abt. Brig. Der für heute chenb angefeßte Frauenabend föfft aus. Die Ge noisinuen werden gebeten, an der Konsumversammlung teilzunehmen.

Sport.

Re't- und Fahrfurnier. Der Sonnabendnachmittag, der vorerst ein Gruppenfbringen brachte, eine Programmrummer, die immer Anziebungs. traft ausübt, fab rl. Sauermann auf Van und Hobenau auf Strieger als Sieger. Unter den Bierden   zeigte sich am Nachmittag nicht nur Halbblut und Bollblut, sondern auch Kaltblut, und allergrößte Freude machten dem Publi'um die diden Berbrauereipferde. Alle Tiere waren tadelios acpflegt, winden gut gefahren und paßten vorzüglich zu ihrem Wagen und zu ihrer Arbeit. Die Resultate des Sonnabend- Abendibringens: Tommy- Preis: 1. Goliath( v. Langen), 2. Apache, 3. Königstreue. Tot.: Sieg 13: 10, BBL: 12, 17, 17. 2. Abt.: 1. Tommy( Hohenau  ), 2. Stadett, 3. Enzian Sot.  : S'eg 38: 10, I.: 20, 20, 36. 3. 2pon- Preis: 1. Abt.  : 1. Saicha ( Maj. v. Brondzynski), 2. Nelson, 3. Robert II., 4. Befo. Zot.: Sieg 36: 10, BI.: 14, 38, 22, 44. 2. Abt.: 1. Amiel,( Grimm- teien), 2. Dolnis, 3. Echwabenjunge, 4. Tannbäuser. Tot.: Sieg 324: 10, Bl.: 147, 22, 40 3. Abt.  : 1. Diabolo( Treed) 2. Granit, 3. Teufel. Tot.: Eleg 54:10 931: 26, 18, 21. 4. 25 t.: 1. Panther( Streinig), 2. Tommy. 3. Aribert 4. Flagge II. Tot.: Sieg 97:10. B 16, 12, 13, 33. 5. 2bt.: 1. Morgen glanz(@billner), 2. Jumbo, 8. Apache, 4. Erl'önig. Tot:: Sieg 35: 10, BL: 16, 26, 18. Der Sonntag brachte den luk des mniers, und zwar waren die Resultate des legten Springens wie folgt: Tommy­Preis: 5. abt.: 1. König Gurant( Treed). 2. Herzog Albrecht, 3. Tunicht aut, 4. Tänzerin. Zot.: Eieg 109: 10, 31.: 27, 14, 38, 20. 4. 2 bt.: 1. Fehlerios( v. Langen), 2. Bring,& Schwaben  , 4. Aelziing. Tot.: Sieg 39:10, 31. 15, 19. 15, 24. 5. Abt. 1. Goldelse  ( Prinz Sigismund von Breuken), 2. Granit, 3. Alarich  . Tot.: Steg 18:10, 31.: 13, 17, 80. 6. Abt: 1. Samion III( rl. Sauermann), 2. Telramund, 3. Flagae II, Tot.: Cieg 136: 10, B1: 35, 18, 52. Beneditt- Preis. 1. A bt.: 1. Apache ( E. R. Miville). Tot.: 27:10. 2. Abt.: 1. Dölniz( E. R. Miville) 2. Goliath. Tot: Eiea 25: 10, B.: 15, 16. 3. Abt.: 1. Apoll  ( Kreißig), 2. Jacqueline. Tot.: Sieg 29:10, I.: 16, 17.

Lewanow- Oliveri Sieger im 6- Stundenrennen. Das große Haus am Stafferdamm war gestern wieder bis auf den letzten Platz gerült. Unter den 13 Baaren, die zum Start antraten, befand sich gute internationale Stlaffe. Bom Start begann tie lange Reise mit sahariem Tempo, das den ganzen Abend über beibehalten wurde. Lewano w gewann die erste Wertung leicht vor Bermeer und Schrage. In der zweiten( letten) Wertung ging H. Mayer als erster vor Baisenbeim durchs Ziel bard. H. Maber-Vermeer fübiten somit nach der ersten Stunde ( 41 970) mit 8 Punkten vor Lewanow- Oliveri( 5). Zu Beginn der zweiten Etunde turde das Rennen wegen eines Eturzes Caldows auf einige Beit neutralifiert. Der Stand nach der zweiten Stunde war folgender: Lewa nom- Dliberi, die ihre Punktzahl ständig erhöhten, belegten mit 15 Buntten den ersten Platz vor Rizetto- Bay( 11). Bei Echluß der britten Stunde( 117 460) ftanden berbe Baare mit der gleichen Bunktzahl ( 21) an der Tafel. Schrager- Techmer folgten als brine mit 11 Bunten. Nach einiger Zeit scheibet Manthey infolge Nierenschmerzen aus, bald darauf auch Bader   wegen Wadentrambf. Hiepel- Jensen bildeten eine neue Viannichait, mit einer Berluftrunde. Nach der vierten Stunde ( 156 870) batten die Spitzenfahrer ihre Bunktzahl weiter erhöht. Lewanow­Diiperi( 31), Rizetto Bay( 28). H. Mayer- Vermeer batten eine Runde verloren. Die vier Doppelwertungen in der borießten Stunde sorgten für ein ständiges scharfes Tempo. Die Wertungstamp'e zeigten Lewanow. Rizetto und Saldom ständig als die schäriften Rivalen. Lewanow Dliveri fonnten mit 45 Bunkten weiter den ersten Blak behaupten. Nizetto- Bay folgien mit 37 und Saldom- Bauer mit 29 Punkten. Der letzte Boritog Saldows und Etellbrinks, der sehr viel verip ach, wurde schon nach furzer Zeit unter Zührung von Lewanow eritidt. Leene-- Samall verloren hierbei eine Runde, Maher- Vermeer die zweite. Di lepte Wertung taffierte Veene Oliveri mit 58 Bunften, die tapfire zweite Mannschaft Rizetto­vor Rewanow und Caldom ein. Sieger im Rennen blieben 2ewanow­Bay erreichten nur 49. Saldom- Bauer belegten mit 38 Buntten den dritten und die Amerikaner Lemerense- Saylor mit 26 Buntten den vierten Blag