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Ich utbet, es hat einfach auf die Achtung vorher gegebenen under Verhaftung Kahr- Lossow- Seißer verlangt. Su einiger internationaler Banfhäuſer be ift Anfang Oftober hot einfach gehofft, daß man ihm bas zahlt, was man fchrift gerechnet.

Unter­

Nach diesen altbekannten Versicherungen, die nur leider so oft burch die Anwendung der französischen Besatzungs- und Sanktions­macht einschließlich Separatistenschutz und förderung Lügen gestraft worden sind, beteuert Poincaré , unter Staunen über andere britische Auslegungen, daß alle französischen Rüstungen nur gegen die deutsche Revanche und gegen neue deutsche Ueberfälle gerichtet seien. Frank reichs Luftflotte sei nicht mehr ein Zeichen des Mißtrauens gegen England als Großbritanniens Kriegs- und Luftschiffe Mißtrauen gegen Frankreich darstellten. Die militärische Förderung der Staaten ber Rleinen Entente diene auch nur ihrer Verteidigung und dem Frieden, aber sonst keinem Zwed; sie verarme Frankreich nicht und fönne es nicht an der Schuldentilgung hindern. Daran schließt und fönne es nicht an der Schuldentilgung hindern. Daran schließt Poincaré folgende Ausführungen:

Wir haben das Ruhrgebiet befeßt, um Deutschland bazu zu bestimmen, daß es seine Schuld gegenüber Frankreich be­gleicht. und um den hartnäckigen Widerstand der Magnaten der Beutschen Industrie zu überwinden. Dieses Druckmittel wird, mie mir angefündigt haben, außer Tätigkeit treten, sobald Deutschland fich seiner Berpf ichtungen entledigt hat.

Ferner wird auch

die Befehung der Rheinlande ein Ende nehmen, wenn die vom Friedensvertrag aufgestellten Bedingungen erfüllt sind und unfere Sicherheit garantiert wird.

Sechster Tag des Hitlervrozesses.

BS. München, 3. März.

Beim Beginn ges heutigen Verhandlungstages wurde zunächst von den Angeklagten und ihren Rechtsvertretern eine Reihe von Erklärungen abgegeben, die zum Teil von weniger großem Inter. esse sind. Unter anderem führte der Berteidiger Brückners, Justiz­schriften über den Waffengebrauch nicht berücksichtigt worden. Nach rat kohl aus, bei der Schießerei am Odeonsplay feien die Bor. | den Borschriften sei in erster Linie von der blanken Baffe, und erst wenn diese versage, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Diesem Waffengebrauch müsse aber ein Signal sowie eine entsprechende mündliche Aufforderung vorangehen. Das fet aber versäumt worden. Wenn sich das aber so verhalte, sei dann komme das Blutvergießen am Odeonsplatz auf das Konto der Herren Kahr , Lossow und Geißer sowie des Hauptmanns v. Godein, da der Grund zu der Annahme bestehe, daß schwerwiegende, in der Oeffentlichkeit nicht bekannte Gründe vorhanden gewesen find, um die Schießerei herbeizuführen. Er müsse deshalb

die fofortige Berhaftung der Kahr , Cossow, Seißer und Godein als notwendig bezeichnen. Ferner fei eine Bernehmung des minifte riums Rnilling herbeizuführen, denn er behaupte, daß das Die Sachverständigen werden sicher bald ihren Bericht einbringen, Ministerium von Rahr amtlich unterrichtet wurde, daß und nach seiner Prüfung fönnen wir rasch zu einer Gesamt auf normalem oder anormalem Wege eine Dittatur im Reiche regelung gelangen und durchsehen, daß Deutschland sie zur Aus geplant fei. Weiter beantragte er die Bernehmung des früheren führung bringt. Ich danke Ihnen dafür, daß Sie die Frage der Ministers Buhelhofer und des Geheimrats Dr. Selb, da interalliierten Schulden als zusammenhängend mit ber Reparations. der Verdacht naheliege, daß die Darstellung Kahrs in einem ähn frage betrachten. Es ist unendlich wünschenswert, daß sie zu gleicherlichen Falle wie im Bürgerbräufeller subjektiv gefärbt gewesen sei. Seit geregelt werden können. Ferner müsse durch eine Bernehmung des Forstrats Escherich die geflärt werden.

da vorigen Jahres nahm ein Teil der Offiziere der Kriegsschule an der Roßbach- Feier in München teil.

General v. Coffow hatte befohlen, daß die Hifler- Bersammlungen von der Reichswehr zu besuchen fcien, auch Oberft Leupold halle fich in diesem Sinne geäußert. Dann tam der Konflikt zwischen Bayern und dem Reich, und die Infanteriesdyule jubelte zu der Tat des Generals schlossen hinter die siebente bonerische Division stelle. Das ist auch General v. Lessow mitteilen lassen, daß die Kriegsschule sich ge v. Lossow und erblickte in ihm einen neuen Vord. Wir haben General v. Geedt befanntgeworden. Daraufhin wurde dann die Kriegsschule aufgelöst. Wir wären uns als Lumpen vor. gekommen, wenn wir auch nur einen Augenblick in diesem Streit neutra. geblieben wären. Unser Kommandeur der Kriegsschule fuhr nach Berlin , und als er zurückkehrte, wurden die banerischen Offiziere wieder in die Kriegsschule eingestellt. Sie war alfo auf banerischer Grundlage neu eröffnet. Wir flanden famt und fonders auf dem Standpunkt, daß die Weimarer Verfaffung für uns abfolut nicht haltbar.(!) Bir nahmen im Oktober und November nicht erifliere, und deshalb ist der Standpunft des Hochverrats auch viel an den Roßbach- Versammlungen teil, wei wir politish auf­geklärt zu werden wünschten über Lossows Gehorsamsverweigerung und die Folgen, die daraus zu erwarbon seien. Auch Ehrhardt sprach wiederholt zu uns und erklärte uns, General v. Coffow werde nach Berlin marschieren. Anfang November waren wir dann ungeduldig geworden, daß auf die Gehorsamsverweigerung des Generals v. Lossem nichts erfolgte. Wir wandten uns durch Oberst Leupold an Exzellenz Lossow, und drefer antwortete uns durch einen Befeh!, der an der schwarzen Tafel der Offiziersfhule angebracht wurde. In diesem Befehl stand, daß die Wiedereinführung der schwarzweiß­roten kofarde in fürzester Zeit zu erwarten sei und daß wir uns noch einige Zeit gedulden follten. Wir nahmen dann auch an der Totenfeier im Münden teil, die wir als die große Sxerschau Loffows

Die franzöfifche Regierung hat wie die englische die feste Ab zwiespältige Haltung Kahrs bei der Auflösung der Einwohnerwehren Dor der Tat betrachteten. Am 8 November fam dann Oberleutnant

ficht, den Bölferbund zu stärken und seine Aufgaben auszu geftalten. Wenn es nur von uns abgehangen hätte, würde ber Bölferbund von Anfang an über stärter 2ttionsmittel oerfügt haben. Wir wünschen, daß der Bund in dem wachsenden Bertrauen der ihm angehörenden Staaten die ganze Au torität finde, deren er bedarf, um feine Mission wirksam erfüllen zu tönnen. Möchten die Fortschritte, die er macht, und die Entwidlung. bes internationa'en Schiedsgerichtswesens es ben affoziierten Rationen ermöglichen, eine fyftematische Einschränkung der Rüstun gen vorzunehmen, damit nicht die Friedlich sten unter ihnen Den Unternehmungen der Kriegerischsten ausgefeht find.

Ob es im übrigen sich um die Stärkung des Prestiges des Bölkerbundes, um die Beschleunigung der Wiedergutmachung der Kriegsschäden oder um die Feftigung des Weltfriedens handelt, ich babe gleich Ihnen die Ueberzeugung, daß die Resultate sich um fo cafcher und in um so günstigerer Gestalt einstellen werden, je enger bas Einvernehmen zwischen unseren beiden Ländern ist, was Šie mit so dankenswerter Klarheit festgestellt haben. Ich fann mir eben­jowenig wie Sie eine Trennung Frankreichs und England vonein­ander oder ein gleichgültiges Verhalten des einen gegenüber dem anderen Lande vorstellen. Den Preis für diese Unstimmigkeiten würde nicht Frankreich allein, den Preis würde ganz Europa , mürde die ganze Menschheit zu bezahlen haben. Wir sind es der Bivilisation schuldig, einig zu bleiben. Da unsere beiden Re­gierungen sich dieser Pflicht bewußt find, ist es nicht denkbar, daß mir uns nicht verständigen, um sie erfüllen zu können. Nehmen Sie, mein lieber Premierminister, die Versicherung meiner höchft aufrichtigen Ergebenheit entgegen. gez. Poincaré

Die Aufnahme in England und Frankreich . Der Briefwechsel Poincaré- Macdonald wird in der englischen Bresse im Allgemeinen günstig, wenn auch zurückhaltend, fommen tiert. Die meisten Blätter sind vor allem mit den Ausführungen Macdonalds einverstanden, während sie sich zu der Antwort Rein, earés sehr reserviert verhalten. Hingegen loben natürlich" Daily Mail" und" Morning Post" hauptsächlich Poincarés Erwiderung. Die Times" scheint in diesem Zusammenhang besondere Hoffnungen auf den belgischen Rabinettswechsel zu setzen.

In der franzöfifchen Bresse machen sich zwei verschiedene Strömungen geltend: die Regierungspresse verhält sich Macdonald gegenüber fühl, zum Teil fogar ablehnend, während die Lints. blätter offen Partei für Macdonald gegen die Hinterhältigkeiten Poincarés"( Populaire") und gegen die Wortlaubereien des Pseudo- Macchiavelli"( Deuvre") ergreifen.

ift.

Sonnenlicht und Hautpflege.

Bon Dr. med. Hans Graaz. Seit langem ist in der Wissenschaft bekannt, daß die Haut eines ber wichtigsten Organe des Körpers mit den vielseitigsten Funktionen Erstens schützt sie als lederartige Hülle die darunterliegenden zarteren Organe. 3weitens ift fie ein Ausscheidungsorgan für Basser, Salz und Stoffwechselprodukte. Diese Ausscheidung ist zmar gewöhnlich unsichtbar, wird aber bei erhöhter Tätigkeit in Form des Schweißes sichtbar. Drittens enthält sie so zahlreiche Blutgefäße, daß zwei Drittel der gesamten Blutmenge in die Haut aufgenommen und jo die Blutzirkulation beeinflußt werden kann. Auf diese Weise re­guliert die Haut den Wärmehaushalt des Körpers; bei Rälte zieht sie fich zufammen, läßt feine Wärme heraus, bei Wärme dehnt sie sich aus, führt unter Umständen durch Schweißproduktion und dadurch bedingte Berdunstung zur starten Herablegung der Körperwärme und gewährleistet fo die gleichmäßige Blutwärme von 36 bis 37 Grad Celfius. Biertens trägt die Haut die Tastorgane und wird dadurch bas Sinnesorgan für das Gefühl.

Aber viel bedeutender als alle diese erwähnten wichtigen Körper. funktionen ist die Funktion der Haut als innerer Drüse, b. h. eines Organs, das Stoffe produziert, die unmittelbar in die Blutbahn übergehen und vom Blute an andere Organe transportiert werden, um dort bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Die Haut steht hierbei in inniger Wechselbeziehung mit den anderen inneren Drüsen. Zunächst reguliert sie den gesamten Aufbau und Abbau der Körper­fubstanz. Arbeitet die Haut nicht richtig, d. h. ist sie nicht genügend durchblutet, so fann fie diese Aufgabe nicht voll erfüllen, denn Blut ist der Motor alles Lebens im Körper. Nun ist der Mensch nadend geboren und seine Haut auf den physiologischen Reiz bes Lichtes eingestellt. Die klimatischen Verhältnisse, Sitte und Brauch haben allmählich dazu geführt, daß der Mensch seine Haut bedeckte. Dadurch ist die Haut dem normalen Lebensreiz des Lichtes entzogen, unter dem Mangel des Reizes degeneriert fie, wird blut arm, sieht blaß- gelblich aus und arbeitet mange haft. Besonders bei ber Großstadtbevölkerung treffen alle diese Bedingungen zu, weil fie eigentlich Zeit ihres Lebens in dunklen, lichtarmen Räumen lebt bem im Freien arbeitenden Menschen doch wenigstens einen winzigen und daher auch jene kleinen Hautflächen, Geficht und Hände, die bei Teil des normalen Reizes erhalten, dem Lichte entzogen sind.

Die bedeutendsten Bolfskrankheiten find Folgen diefer Licht­armut. Der Säugling bekommt die englische Krankheit, jene schwere Entwicklungshemmung, die sich als Stoffwechselstörung, Störung des Wachstums, der Muskeln, des Steletts und in einer bis zu Krämpfen gesteigerten Empfindlichkeit des Nervensystems äußert. Diese Krant­beit ist in der Großstadt fo häufig, daß in den Monaten Januar, Februar, März eigentlich jeder Säugling mehr oder weniger von der englischen Krankheit getroffen wird, die z. B. auch eine Hauptursache ift für die schlechten Zähne der Großstadtmenschen. Auch die vers minderte Biderstandsfähigkeit der Kinder gegen Erkältungsfrant. heiten und Infektionstrantheiten ist bedingt durch die mangelnde Hautpflege. Aus diesen rachitischen, strofulofen Kindern entsteht

Erster Staatsanwalt Stenglein entgegnete darauf, daß das eingehende Ermittlungsverfahren eine strafrechtliche Berschuldung der Kahr , Lossom und Eeißer am Blutvergießen nicht ergeben habe. Jedoch sei das Ermittlungsverfahren noch nicht abgeschlossen. Der Berteidiger Ludendorffs, Rechtsanwalt Dr. Luettge. brune, erlärte, Aeußerungen des Dr. Heim in den Münchener Neuesten Nachrichten zu der Bernehmung Budendorffs ließen darauf schließen, daß ein Beweisantrag der Berteidigung, der im schriftlichen Geheimverfahren dem Gerichtshof eingereicht wurde, Dr. Heim befannt geworden sei. Da nicht anzus nehmen fei, daß der Gerichtshof oder die Berteidigung derartige Mit­teilungen gemacht hätten, liege eine Inbisfretion Don Dritter Seite vor, die aufgeflärt werden müsse.

Hierauf äußerte sich der Angeflagte Leutnant Wagner som Lehrgang 2 der Infanterieschule auf die Frage des Vorsitzenden zu nächst über seine Weltanschauung. Am 2. November 1918 traf id in Balenciennes zum erstenmal mit dem Neffen des Reichs. präsidenten, den Bizefeldwebel Ebert zusammen, der in meiner Kompagnie stand. Die Leute meuterten damals bereits und gerade der Bizefeldwebel ist es geweien, der sie zum Ungehor fam angeftiftet hat. Die Dinge waren soweit gediehen, daß einer meiner Leute mir eine Handgranate nachywarf. Ich brachte die Meuterer zum Regiment und bei dieser Gelegenheit fagte mir Ebert, daß eine Revolution bevorstehe. Als ich ihn fragte, woher er denn das wisse, erklärte er mir: Bon meinem Onfel" Der Vizefeldwebel Ebert war ein sozialdemokratischer Parteifunktionär. Ich tom dann in die Heimat und machte hier traurige Erfahrungen. Ich wurde von den Soldaten aus der Kaserne herausgeholt und mußte die Stadt verlassen, und ich habe in Meiningen , wo ich Waffen vor der inter alliierten Rommission verbarg, noch traurigere Er fahrungen mit den Marxisten gemacht. Schon damals erkannte ich, daß eine Befreiung meines Baterlandes nur möglich fein würde, wurde ich zu einem wenn die Herrschaft der Sozialdemokratie gebrochen würde. So

fehr heftigen Kämpfer gegen die Sozialdemokratie.

Ich habe dann in der Reichswehr aus meiner Einstellung fein eht gemacht, auch vor allen Dingen gegenüber meinen Leuten nicht, und ich fann zu meiner Freude erklären, daß fie durch aus meine Anshuungen teilten. In Deutschland hat ja alles wie sie den Begriff Baterland verstehen soll, ob darunter das Wei­von Bayern die Erhebung erwartet. Die Reichswehr will wiffen, marer Baterland oder Groß- Deutschland unter diesem Begriff zu verstehen sei. Sie will letzten Endes wissen, ob sie nicht nur zum

dann später der typische Großstadtmensch, jene Rümmer form, die Zeit ihres Lebens des eigentlichen Bollfraftgefühls ent behren muß, immer wieder fräntelt, meistens an Blutarmut oder Neurasthenie oder Nervosität leidet, wo dann nach irgendwelchen Schweren Schädigungen gesundheitlicher oder wirtschaft'icher Art die Alle diese und noch viele andere Schädigungen sind bedingt durch Tuberkulose durchbricht und die Krankheit in Schwindsucht ausartet. mangelhafte Hautpflege. Dabei ist nicht die Reinlichkeit dasjenige, worauf es antommt, fonbern die richtige Durchblutung der Haut.

Aus diesen Gründen sind ärztlicherseits alle Bestrebungen zu unterſtüßen, die dazu führen, die Aufmerksamkeit auf eine richtige Hautpflege zu lenfen. Alle gymnastischen Uebungen, alles Turnen follte schon aus dem Gru.de na dt geschehen, damit die Menschen die Durchblutung ihrer Haut besser kontrollieren. Mechanische Tem Der beste Hautreiz ist das Licht. Wir fühlen ihn zwar nicht un peraturreize, Baden, Bürsten der Haut führt zur guten Durchblutung. mittelbar, aber Tier und Mensch hat doch ein großes Behagen, fich nadend zu sonnen. Aus diesem instinktiven Gefühl heraus hat vor ungefähr 20 Jahren die Berliner Bevölkerung fich gegen Bolizei, Bureautratie und Brüderie die Freibäder erkämpft. Dieses Gefühl Bo'tsaufklärung, denn wenn die wanderfrohe Jugend draußen ihren allgemein zum Bewußtsein zu bringen, ist noch immer Aufgabe der Rörper entblößt, ist häufig schon zu viel versäumt. Der Säugling, das Klein- und Schulkind bedarf noch viel mehr der intensiven Haut verfümmert, wie es leider in der Großstadt noch ganz allgemein ge­pflege in der Sonne, damit der Körper nicht in der Entwicklungszeit schieht.

Eine tommuniffifche Taufe. Eine Kommunistentaufe, bie erste ihrer Art, wurde fürzlich im Ingenieur- Institut von Sheffield in Anwesenheit einer großen Anzahl von Kommunisten vollzogen. Der Täufling war Irene Hedlen, die vier Wochen alte Tochter eines Führers der Eheffielder Arbeitslofen, und als Briefter fun gierte ein Bädermeister, der Führer der fommunistischen Bewe gung in Yorkshire und britischer Delegierter bei dem legten inter­nationalen Rongreß zu Moskau . Die Zeremonie wurde von einem Arbeitslosen mit einer furzen Rede eingeleitet. Wir find im Begriff," erflärte er, die Tochter des Genossen Hedley der Revo lution zu weihen. Das stellt feineswegs einen religionsfeindlichen unfere Tendenzen und Biele fonfequent zum Ausdrud bringen Akt bar. Bir glauben nur, daß wir in unserem heutigen Leben follen. Wir erkennen die Notwendigkeit an, bem Kind einen Namen, zu geben, obgleich diese Namen von wenig Belang find für Menschen, die, wenn sie erwachsen find, in die Fabrit gehen müssen und dort nur unter einer Nummer figurieren. Aber es ist nun einmal notwendig. das Kind zu taufen, und wir glauben, daß wir das ebenso gut lönnen, wie irgendein Bate." Der Bäder. meister, der den Laufaft vollzog, übergab dann der Mutter einen von den Frauen der kommunistischen Partei Sheffield geftifteten Silberpofal. Während er tas Rind in den Armen hielt, tdufte er es auf den Namen Irene und gab dabei der Hoffnung Aus­brud, daß das Kind in Zukunft der revolutionären Bewegung eine Stüße sein werde. Nachdem er dann die Händchen des Täuflings gefüßt hatte, übergab er das Kind seiner Mutter.

Erster Staatsanwalt Stenglein: Ich bitte, jetzt die Oeffentlich. feit auszuschließen. Rechtsanwalt Hemmeter: Ich muß zu geben, daß jegt eine außerordentlich traurige Schilderung der Ber hältnisse in der Reichswehr fommt, aber das, was mit den Ereig niffen selbst in Berbindung steht, muß doch unbedingt hier öffentlich gejagt werden. Das Gericht beschloß, den Angeklagten über die weiteren Borgänge in der Kriegsschule in night öffentlicher Sigung zu hören. Die Deffentlichkeit wurde beshalb bis auf weiteres ausgeschlossen.

Um 12 Uhr wurde die Deffentlichkeit wiederhergestellt und in der Bernehmung des Leutnant Wagner fortgefahren.

In der Behauptung des Angeklagten Wagner über seine Ba gegnung mit dem Neffen des Reichspräsidenten Bizefeldwebel Ebert ist zu bemerken, daß der älteste Neffe des Reichs. präsidenten Ebert während des Krieges noch die Schule be. fuchte.

Jungsturmtag in Jena .

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Jena , 3. März.( Eigener Drahtbericht.) Die neue bürgerliche Thüringische Landesregierung hatte für gestern die Veranstaltung eines Deutschen Tages" in Jena genehmigt, trotzdem die Aus. nahmeverordnung des Reichsministers Jarres Rundgebungen unter freiem Himmel ausdrücklich verbietet. freiem Himmel ausbrüdich verbietet. Zu dem Jungsturmtage- als solcher wurde der Deutsche Tag" aufgemacht waren als Redner Hindenburg , Madensen und v. d. Golz anze fündigt. Doch war nur der Leitere erschienen. Von den aus Thü ringen zusammengeströmten etwa 1200 bis 1500 Jungsturmleuten war die überwiegende Mehrheit Schüler im Alter von 16 bis 18 Jahren. Die Kommunist en hatten eine Gegen attion vorbereitet und aus der Umgegend ihre jugendlichen An. hänger zusammengezogen. Die Landespolizei, die noch immer unter dem Rommando ihres Obersten Müller Brandenburg steht, rühmt sich, von dieser Borbereitung rechtzeitig Kenntnis er. halten zu haben. Müller- Brandenburg, der einst mitten im Hagel deutschnationaler Angriffe stand, weil er angeblich bei der Auf­stellung der Thüringischen Landespolizei Rommunisten zu Polizei.

beamten ausgebildet habe, hat sich während der Herrschaft des Ge. nerals Haffe plöglich entschloffen, die Ronjunttur auszu. nugen und ten reaktionären herrschern sich anzu. gliedern. Er forderte zum Rachefrieg auf!

Der Müllkasten.

Der Bolizeibericht der Hauptstadt Berlin meldete fürzlich, daß ein Obdachloser aufgegriffen wurde, der in einem Müllasten über. nachtete. Die Breffe hat dazu ihre Randbemerkungen gemacht, die Berkommenheit, daß der Ausnahmezustand weiterbestehen bleiben nationale forderte angesichts dieses neuen Bemeiles erschreckender müffe, die demokratische machte sozialkritische Bemerkungen, das bürgerliche Publitum, wie gewöhnlich, dachte sich sein Teil und

tat nichts.

Es bleibt erstaunlich, daß feiner von ihnen auf den Gedanken gekommen ist, die Sache auch einmal von ihrer praktischen Seibe zu betrachten und festzustellen, daß der Unbekannte aus dem Bolizei. bericht die Wohnungsfrage in einer Weise gelöst hat, für die gerade sollten, jene Kreise, die die herrliche Zeit des Schübengrabenlogis Die nationalistischen Kreise verständnisvolle Sympathien haben nicht genug preifen konnten, und noch heute bemüht sind, diese Zeit wieder aufleben zu lassen.

Man bedente: Taufende von Mietstafernen gibt es in Berlin , rmal Taufende von Mülltäften zieren ihre Höfe, als prattischer dieser Müllfäften ergibt eine Schlafgelegenheit. Erstens ist sie billig. Schmud und als Spielzeug zugleich für Broletarierfinder. Jeder zweitens warm und drittens findet der Uebernachbende in ihm unter Umständen noch ein Abendessen für bescheidene Ansprüche,

Rinderheime? Das find Kapitalsanlagen, die nichts einbringen! Bozu die Ausgaben für Asyle, Bolfstüchen, Gartenstädte und Man gründe fofort eine Mülltasten lebernachtungs. nimmt, das Geschäft wird glänzend. Durch finnreiche Rombinationen Gmbh. , die den gesamten Betrieb und die Vermietung in die Hand fann man je nach Bedarf auch Ein- und Zweifamiliensysteme aus zu fammengesetzten Müllkäften bauen. Man fann aber auch Nacht­der finnige Edyiller- Bers, zeitgemäß variiert, zur Anwendung fäme: totalen mit Chambres separées ein Domizil in ihnen geben, wo dann Raum ist in dem fleinsten Reften für ein glücklich liebend Buar." Brofefforen der deutsch- national- ökonomischen Fakultäten zweifellos Weitere Berwendungsmöglichkeiten würde eine Rundfrage bei ben in reicher Fülle zutage fördern.

Wirtschaft ist das Gebot der Stunde. Benn ein französischer Müllfasten." Deutschlands Biederaufbau hängt von der Woh Rönig für jeden Bauer fein Huhn im Topfe" forderte, so fammie man das deutsche Bolt unter dem Rufe Jedem Obdachlosen fein nungsfrage ab bier ist ihre garantiert antimarristische Lösung. un frisch ans Wert! Hans Wesemann .

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Mufeum für Meeresfunde. Rabrungen finden flatt am Dienstaa, ben 4., 12 Ubr( Brof. Stahlberg: Deutsche Marine), und am Dienstaa, den 11., 12 Uhr( Brot. Brühl : as liefert das Meer für die Küche?). Am Dienstan, ben 4., abends 8 Uhr, bricht Prof. Dr. Brühl über, Der Bernstein , das Golb des Nordens.( Mit Lichtbildern.)

Marr- Denimal in den fibirischen Tundren. In der Tundra im Gebie son Sorgut im Nordwesten Sibiriens ist, wie der Dit- Exprej meltet, ein Dentitein für Starl Marg errichtet worden. bermettt mit Benugtuung biefe Chrung in der Bildnis an der angerston Die Sowjetpresse Grenze der zuftschen Ansiedlungszone